Von Burnout zum Burnin - Gesundheits Akademie Bad Wilhelmshöhe - Dr. med. Michael D.F. Schmidt

 
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Von Burnout zum Burnin - Gesundheits Akademie Bad Wilhelmshöhe - Dr. med. Michael D.F. Schmidt
Gesundheits Akademie Bad Wilhelmshöhe

     Von Burnout zum Burnin

           Dr. med. Michael D.F. Schmidt

                                           www.gabw.de
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Feuer und Flamme sein – ein Qualitätsmerkmal

    "Die Begeisterungsfähigkeit trägt deine Hoffnung
     empor zu den Sternen. Sie ist das Funkeln in
     deinen Augen, die Beschwingtheit deines Ganges,
     der Druck deiner Hände und der Wille und die
     Entschlossenheit, deine Wünsche in die Tat
     umzusetzen."
     Henry Ford

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Psychische Belastungen durch die Arbeitswelt nehmen zu!

    • Die Zahl der auf psychische Erkrankungen zurückgehenden
      Krankmeldungen ist bei den der Berechnung zugrunde
      liegenden Krankmeldungen von knapp elf Millionen AOK
      Mitgliedern seit 1994 um 74,4 Prozent gestiegen
      (Fehlzeitenreport 2003)
    • Die Fehlzeiten 2008 waren durchschnittl. 17 Tage
    • Eine Ursache dafür ist nach Darstellung des Fehlzeiten-
      Reports die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes
    • Arbeitsplatzunsicherheit ist mit höherem
      Arzneimittelverbrauch, vermehrtem Alkoholkonsum und
      reduzierten sozialen Kontakten verbunden

    • So sollen der deutsche Wirtschaft jährlich Kosten von fünf
      Milliarden Mark durch Krankheitsausfälle wegen psychischer
      Störungen entstehen, bei denen die Menschen überdies
      auch länger krank geschrieben werden als bei anderen
      Erkrankungen (ILO Bericht 2000).

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Burnout – Syndrom
    Definition

    • Ein dauerhafter, negativer, arbeitsbezogener Seelenzustand
      „normaler“ Individuen. Er ist gekennzeichnet von:

    • Erschöpfung, Unruhe und Anspannung,
    • Reduziertes Engagement
    • Emotionale Reaktionen, Abbau, Verflachung
    • Psychosomatische Reaktionen, Verzweiflung
    •  einem Gefühl verringerter Effektivität, gesunkener Motivation
    • Entwicklung disfunktionaler Einstellungen und
      Verhaltensweisen
    • langsamer, oft unbemerkter Entwicklung
    • sich selbst aufrechterhaltender Verhaltens- und
      Selbstwahrnehmungskreisläufe
                                         Nach Schaufeli/Enzmann 1998, Burnout Comparison study)

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Häufigkeit von Burnout

    • Keine klar umrissene Krankheitseinheit

    • Schätzungen zufolge sind etwa 10 - 30 Prozent aller
      Arbeitnehmer, die in Risikoberufsgruppen arbeiten, vom
      Burnout-Syndrom betroffen. Besonders gefährdet sind
      Beschäftigte in sozialen Berufen wie zum Beispiel Ärzte,
      Altenpfleger, Krankenschwestern, Lehrer, Priester,
      Psychologen oder Sozialarbeiter.

    • Zunehmend heute bei anderen Berufsgruppen auftretend,
      wie zum Beispiel Mitarbeitern in so genannten Start-up-
      Unternehmen, die unter Zeitdruck hohe
      Arbeitsanforderungen bewältigen müssen.

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Psychosoziale Symptome des Burnout

    • Desillusionierung, Gefühl von Widerwillen, Ärger, Versagen, ggf.
      Entmutigung;
    • Gleichgültigkeit; Schuldgefühle;
    • negative Einstellung mit wachsendem Widerstand, täglich zur
      Arbeit zu gehen; ständiges Auf-die-Uhr-Sehen im Dienst;
    • Fluchtphantasien und Tagträume; Überziehen von Arbeitspausen,
      verspäteter Arbeitsbeginn, vorverlegter Arbeitsschluss und
      wachsende Fehlzeiten;
    • Unfähigkeit, sich auf die anderen zu konzentrieren,ihnen geduldig
      zuzuhören;
    • vermehrt tadelnde, negative, reizbare oder gar aggressive
      Einstellung den anderen gegenüber;
    • zunehmend unbewegliche, ja starre Denkkategorien;
      misstrauischer Widerstand gegen jegliche Veränderungen im
      Betrieb, manchmal fast wahnhaft anmutende Reaktionen; damit
      wachsende Rückzugsneigung und Isolationsgefahr

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Depression - Epidemiologie

    •    Weltweit leiden 100 Millionen Menschen an und unter einer Depression -
         die häufigste psychische Erkrankung
    •    Die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken beträgt - je
         nach Studie - 5 bis 17 Prozent, d.h. jeder 5. Mensch erkrankt einmal oder
         mehrmals in seinem Leben an einer Depression. 1/4 aller Menschen
         erkranken an einer leichten Form der Depression.

    •    Frauen erkranken 2 bis 3 Mal so häufig wie Männer
    •    18% von Kindern zwischen 12 und 17 Jahren hatten schon Depressionen
    •    10 % der Depressiven wählen den Suizid

    •    Tritt eine Depression einmal im Leben auf, so liegt die Rückfallquote bei
         50 Prozent. Je häufiger eine Depression bei einem Menschen auftritt,
         desto höher ist die Rückfallwahrscheinlichkeit.
    •    Depressionen verursachen Kosten von etwa 17 Milliarden € pro Jahr
    •    Depressive erkranken häufiger an Schlaganfällen, Herzinfarkt und haben
         eine verminderte Abwehr geg. Krebs

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Biochemische Veränderungen beim Burnout

    •    Zusammenbruch der
         neuroendokrinen Regelkreise
    •    Erhöhung der
         Entzündungsparameter
         Interleukin , nukleäre
         Faktoren Kb
    •    Hypothalamus, CRH,
         Hypophyse, ACTH, NNR,
         Cortisol
    •    2. Locus coeruleus schüttet
         NA aus
        das Herz/Kreislauffunktionen
         aktiviert
    •    GABA und Glutamat

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Vegetatives Nervensystem
                                Organ                Erregung des               Erregung des
                                                     Sympathikus                Parasympathikus

                                Atmung               Beschleunigung             Verlangsamung

                                Blutgefäße           Verengung                  Erweiterung

                                Herz                 Herzschlag beschleunigt    Herzschlag verlangsamt
                                                     Kranzgefäße erweitert      Kranzgefäße verengt

                                Blutdruck            Erhöhung                   Senkung

                                Hormonausschüttung   Anregung                   Hemmung

                                Bronchien            Erweiterung                Verengung

                                Magen-Darm           Peristaltik          und   Peristaltik           und
                                                     Drüsentätigkeit gebremst   Drüsentätigkeit gesteigert

                                Harnblase            Harnentleerung gebremst    Harnentleerung gefördert

                                Geschlechtsorgane    Durchblutung gebremst      Durchblutung gesteigert

                                Pupillen             Erweiterung                Verengung

                                Speicheldrüsen       Absonderung von wenig      Absonderung          von
                                                     zähflüssigem Speichel      reichlich
                                                                                dünnflüssigem Speichel
                                Schweißdrüsen        wenig klebriger Schweiß    reichlich   dünnflüssiger
                                                                                Schweiß

                                Blutfette            Erhöhung                   Senkung

Sympathikus   Parasympathikus

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Burnout Syndrom

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Die häufigsten stressauslösenden Emotionen
     in Betrieben

      •   Angst
      •   Perfektionismus
      •   Schuldgefühle
      •   Groll
      •   Empfundener Mangel an Kontrolle
      •   Gefühl unzureichend Zeit zu
          haben
      Nach Graham Burrows, Stress in the Professional, 7. Int. Stresskongress, Montreux,
          1995

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Stressfaktoren ganzheitlich betrachtet

               Negatives Denken
               und selbsteinschränkende
               Glaubensmuster, belastende
               Biografie

         Gefühlmuster
         von Feindseeligkeit
         und Hoffnungslosigkeit
         und Hilflosigkeit

     Bewegungsmangel
     und falsche Ernährung,
     Mangelndes
     Körperbewusstsein

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Gesundheit

                        Gesundheit
         WHO Definition vom 22. Juli 1946:
         „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen
         körperlichen, geistigen und sozialen
         Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit
         von Krankheit oder Gebrechen.“
     .
                                   Nach Schaufeli/Enzmann 1998, Burnout Comparison study)

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Indikatoren objektiver körperlicher Gesundheit

     • Zufriedenheit mit aktuellem
       Körperzustand
     • Gefühl von Ruhe und Muße
     • Vitalität und Lebensfreude
     • Entspannung
     • Genussfreude und Lustempfinden
     • Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit
     • Angenehmes Körperempfinden
                           Aus: Klaus Hurrelmann, Gesundheitssoziologie, 2003

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Salutogenese – oder was uns gesund hält

•Kohärenz : nach Aaron Antonovsky
(1923-1994)
•„..eine allgemeine Einstellung, die das
Ausmaß eines umfassenden, dauerhaften,
zugleich aber dynamischen Vertrauens
beschreibt, dass die innere und äußere
Umwelt vorhersagbar und überschaubar
ist, und dass die Dinge sich so gut
entwickeln werden, wie vernünftigerweise
erwartet werden kann.“ Antonovsky 1987

•1. Comprehensibility - Überschaubarkeit   Überschaubarkeit und Perspektive

•2. Meaningfullness - Sinnhaftigkeit         Kontakt und Koengagement
•3. Manageability - Handhabbarkeit                Handlungsfähigkeit
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Herzkohärenz behütet
                   vorm Ausbrennen

•     Demütig sein
•     Vernetzt sein
•     Bescheiden sein
•     Locker bleiben
•     Umgänglich sein
Nach Perasell, Die Intelligenz Des Herzens und
Doc Childre, Von Chaos zur Kohärenz

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Herz Resonanzfeld

•Das Herzsignal im
EKG ist bis zu 60
mal stärker als das
elektrische Signal
des Gehirns.

•Das magnetische
Feld des Herzens ist
5000 mal stärker als
das des Gehirns.

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Bauchzentrum
     Verkörpern vitaler Werte

                      •Handlungsfähigkeit
                      •Gelassenheit
                      •Fairness
                      •Gleichgewicht
                      •Bescheidenheit
                      •Weniger tun - mehr
                      erreichen
                      •Was zählt ist der
                      Beitrag

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Herzzentrum
     Verkörperung emotionaler Werte

                    •Mitgefühl
                    •Vertrauen
                    •Koengagement
                    •Wertschätzung
                    •Mut
                    •Echtheit
                    •Ehrlichkeit

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Kopfzentrum
     Geistige Werte

 •Integrität
 •Offene Kommunikation
 •Klare Weitsicht
 •Selbsterkenntnis
 •Selbstdisziplin
 •Undogmatische Spiritualität
 •Quantenbewusstsein: alles
 wirkt

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Inner Quality Management nach Doc Childre 2000

                       Psychisches
                         Selbst-
                       management

     Strategien der                       Kohärente
      Erneuerung
                           IQM          Kommunikation

                       Betriebsklima
                        verbessern

21                                                    www.gabw.de
Kohärente und resonante Kommunikation

     • Stellen Sie sicher, dass Sie den Sachverhalt
       verstehen
     • Hören Sie zu ohne zu bewerten
     • Seien Sie authentisch, sprechen Sie Ihre Gefühle
       als Ich – Botschaften aus
     • Äußern Sie Ihre Bedürfnisse und Anweisungen
       klar
     • Üben Sie sich in Empathie für ihr Gegenüber

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Anleitung zum Burnin(g)

               1. Ich atme tief und bewusst in den Bauch
         Tipps für2.Stress-       und
                         Ich bleibe     Burnout
                                    ruhig          Prophylaxe
                                          und gelassen
   3. Ich plane bewusst meine Zeit mit Freiräumen und Begrenzung
                          4. Ich kann mich ändern
             5. Ich umarme meine Wut und bleibe geduldig
                 6. Ich schenke mir ein inneres Lächeln
7. Ich vergebe mir selbst und anderen und trage Konflikte beherzt aus
      8. Ich lasse übermäßigen Ehrgeiz und Perfektionsanspruch
          9. Ich arbeite mit einer Grundhaltung des Vertrauens
                     10.Ich genieße mein Glück jetzt
                  11. Ich entscheide gleich und handele
           12.Ich weite meinen Blick und schaue aufs Ganze!

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Integrität mit dem Leben

     „Ein sicherer Prüfstein
      geistiger Gesundheit
      ist die Frage, ob du
      das Leben so, wie es
      ist, in seiner
      Gesamtheit
      akzeptierst.“

     Lao Tzu

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