Waldbericht 2020 - Stadt Köln

Die Seite wird erstellt Manuel Berndt
 
WEITER LESEN
Waldbericht 2020

Die städtische Forstverwaltung bewirtschaftet eine Waldfläche von rund 4126 Hektar.
Davon befinden sich 3.650 Hektar im Eigentum der Stadt Köln und 476 Hektar im
Besitz der RheinEnergie AG. Der städtische Wald wird naturnah bewirtschaftet und
ist nach den Prinzipien des Forest Stewardship Council ® (FSC ®) zertifiziert (GFA-
FM/COC-001031). Die letzte Überprüfung hinsichtlich der Einhaltung der FSC
Standards erfolgte mit dem Audit am 30.01.2020 durch einen Forstsachverständigen
der GFA Certification GmbH.

Die städtische Forstverwaltung betreut außerdem folgende Erholungseinrichtungen:
   • Forstbotanischer Garten und Friedenswald in Rodenkirchen
   • Waldlabor in Junkersdorf
   • Erholungsgebiet "Gut Leidenhausen" in Porz-Eil mit großem Naturspielplatz
       und einem Wildgehege (Rotwild, Schwarzwild).
   • Wildpark Dünnwald (Damwild, Schwarzwild, Muffelwild, Wisente)
   • Wildgehege Brück (Rotwild, Schwarzwild)
   • Lindenthaler Tierpark (Damwild, Ziegen, Schafe, Esel, schottische
       Hochlandrinder, Geflügel)

1. Zustand und Wachstum des städtischen Waldes 2020

Der Winter 2019/20 war sehr mild und insgesamt wärmer als im Durchschnitt. In Köln
fiel kein Schnee und es trat auch kein Dauerfrost auf. Der Februar war
überdurchschnittlich warm und sehr regnerisch. Durch die milde Witterung begann
die Vegetationsperiode Mitte März, fast zwei Wochen früher als im vieljährigen Mittel.
Nahezu zeitgleich setzte eine sehr niederschlagsarme Witterung ein, die bis Anfang
Juni anhielt. Die Obstbaumblühte begann bereits in der zweiten Märzhälfte. Auch der
Austrieb der Waldbäume begann in diesem Jahr bedingt durch die warme, trockene
und sonnige Witterung früher und war bis Ende April abgeschlossen. Ein nächtlicher
Spätfrost Anfang April beeinträchtigte den Austrieb nicht. Die Buchen blühten in
diesem Jahr wieder besonders stark und entwickelten im Laufe des Jahres einen
dichten Behang aus Bucheckern (sogenannte Mast). Auffällig ist der nur 2 jährige
Abstand zwischen dem letzten Mastjahr 2018. Die Häufung der Mastjahre in kurzer
Folge führt zu einer besonderen physiologischen Belastung der Buche, da die
Samenproduktion mit einem hohen Verbrauch an Reservestoffen verbunden ist.
Deshalb waren an vielen fruchtragenden Buchen eine geringere Belaubungsdichte,
kleinere Blätter und kürzere Triebe zu beobachten. Auch die Eiche fruktifizierte und
entwickelt einen guten Eichelbehang. Die Samenproduktion war ein zusätzlicher
Stressfaktor für die Bäume, die ohnehin durch die Dürre schon stark gelitten haben.
Im kommenden Jahr wird sich zeigen wie stark sich diese Belastung auf die Vitalität
der Bäume auswirkt.

Die außergewöhnlich trockene Witterung während des Frühjahrs führte zu einem
erheblichen Wasserdefizit im Boden. In Köln fehlten gegenüber dem langjährigen
Mittel 70 Liter pro Quadratmeter. Auch im Sommer, der insgesamt warm und trocken
war, regnete es in Köln zu wenig. Die Bodenwasservorräte, die aufgrund der
extremen Dürre der Jahre 2018 und 2019 bereits erschöpft waren, wurden nicht
aufgefüllt. Der Trockenstress durch Wassermangel hielt deshalb für die Bäume auch
im Jahr 2020 während der gesamten Vegetationsperiode an. Durch die Dürre der
vergangenen Jahre geschwächte Bäume konnten sich daher nicht regenerieren.

Mit Beginn des Laubaustriebs wurden die Schäden besonders in den
Buchenbeständen des Äußeren Grüngürtels und im Gremberger Wäldchen
erkennbar. Einzelne Altbuchen trieben nicht aus, andere entwickelten nur eine
schüttere Belaubung. In der Folge starben während des Sommers ganze Bäume
oder Teile der Baumkrone ab. Die Schäden werden durch eine Kombination von Pilz-
und Insektenbefall hervorgerufen, die als Buchenkomplexkrankheit bezeichnet wird.
In den betroffenen Bereichen mussten deshalb Bäume zur Verkehrssicherung
entlang der stark frequentierten Waldwege und entlang von Straßen und Bebauung
gefällt werden. Um Altbuchen zu erhalten, bei denen nur ein Teil der Krone
abgestorben war, wurden mit Hubsteigern trockene Äste herausgeschnitten um eine
Gefährdung der Waldbesucher durch abbrechende Kronenteile zu vermeiden.
In Schadensschwerpunkten im Äußeren Grüngürtel wurden zur Erhaltung
geschwächter Buchen Trampelpfade gesperrt, um auf Fällungen zur
Verkehrssicherung verzichten zu können.

Bei der Eiche wurde der Befall mit Eichenprachtkäfern durch die Trockenheit
gefördert. An sonnenexponierten Bestandesrändern (Gremberger Wäldchen) starben
einzelne Alteichen ab. In jüngeren und mittelalten Beständen entwickelten die Eichen
auf sehr trockenen Standorten nur eine schüttere Belaubung und vereinzelt starben
Teile der Krone oder ganze Bäume ab. Durch die warme, trockene Witterung der
letzten Jahre wurde die Ausbreitung des Eichen-Prozessionsspinners gefördert.
Der Befall beeinträchtigt die Vitalität der Eichen kaum, führt aber zu einer
Gefährdung der Waldbesucher durch allergen wirkende Raupenhaare. In Bereichen
mit Verkehrssicherheitsrelevanz wurden deshalb Nester abgesaugt. Insgesamt leidet
die Eiche unter der Trockenheit aber nicht so sehr wie die Buche, da sie Hitze- und
Trockenstress besser verträgt.

Beim Bergahorn führt die Trockenheit zur weiteren Ausbreitung des Befalls mit dem
Rußrindenpilz. Im gesamten städtischen Wald ist Bergahorn, vor allem auf trockenen
Standorten und an sonnenexponierten Waldrändern, befallen. Die Bäume sterben
sehr schnell ab. Dadurch entstehen erhebliche Verkehrssicherungsprobleme an
Straßen und Bebauung.

Die Esche hat unter der Trockenheit weniger gelitten.
Der Befall mit dem Eschentriebsterben ist zurückgegangen. Vermutlich hat die
Trockenheit das Wachstum des Pilzes, der die Krankheit verursacht, gehemmt.

Aufgrund der seit vielen Jahren durchgeführten Umbaumaßnahmen von
Fichtenbeständen in standortgerechtes Laubholz sind die Auswirkungen der
Borkenkäferkalamität nicht so gravierend wie in anderen Teilen Nordrhein-
Westfalens, da Fichten im städtischen Wald nur noch auf rund einem Prozent der
Waldfläche wuchsen. Durch den Borkenkäferbefall sind in den letzten zwei Jahren
Fichtenbestände auf einer Fläche von 23 Hektar, vor allen in Dünnwald und Brück,
abgestorben.

In den durch die Trockenheit geschädigten Waldbeständen besteht die waldbauliche
Strategie darin, alles zu unterlassen, was die die natürliche Regeneration des
Waldes behindert. Deshalb werden abgestorbene Bäume oder stark geschädigte
Bäume mit abgestorbenen Kronenteilen, soweit es die Verkehrssicherheit zulässt,
stehen gelassen. Abgestorbene Fichtenbestände werden nicht geräumt. Dadurch
wird das Waldgefüge so lange wie möglich erhalten. Durch die Beschattung des
Waldbodens und das Totholz bleibt mehr Feuchtigkeit im Wald, sodass sich im
Schutz der Bäume Naturverjüngung entwickeln kann. Im kommenden Frühjahr
bestehen dafür gute Voraussetzungen, da Buchen und Eichen in diesem Jahr stark
fruktifiziert haben und deshalb reichlich Bucheckern und Eicheln im Wald keimen
können. Der städtische Wald besteht überwiegend aus Mischbeständen. Die
Stabilität des Waldes gegenüber Witterungsextremen und Schädlingsbefall wird
dadurch verbessert, da widerstandsfähigere Baumarten (zum Beispiel Linden,
Kirschen, Spitzahorn, Hainbuche) die abgestorbenen Bäume ersetzen können. In
den meisten Beständen ist natürliche Verjüngung vorhanden, sodass Lücken durch
nachwachsende Bäume geschlossen werden. Auch die in den letzten zwei Jahren
durch Borkenkäferbefall abgestorbenen Fichtenbestände liegen eingebettet in
Laubholzbestände, sodass sich von dort aus Laubholznaturverjüngung auf den
Schadensflächen ausbreiten kann. Positiv wirken sich jetzt auch die in der
Vergangenheit durchgeführten Umbaumaßnahmen der Fichtenbestände aus. In den
durch Borkenkäfern abgestorbenen Beständen sind oft Jungbäume aus natürlicher
Verjüngung oder Aufforstungen, vor allem Buchen, Eichen, Hainbuchen und Birken,
vorhanden, sodass der natürlichen Waldentwicklung Raum geben werden kann und
Pflanzungen zur Wiederaufforstung nur in geringem Maße erforderlich sind. Im
Winter 2019/20 wurden deshalb auf den Borkenkäferschadensflächen in Dünnwald
nur zur Anreicherung von Naturverjüngungen trockenheitsertragende Baumarten
(Traubeneiche, Vogelkirsche, Esskastanie) nachgepflanzt, um die Entwicklung
klimastabilerer Laubholzmischbestände zu begünstigen.

Insgesamt ist festzustellen, dass die Vitalität des städtischen Waldes durch die
Trockenheit weiterhin geschwächt ist. Obwohl zum Aufbau klimastabiler Wälder eine
regelmäßige Waldpflege zur Förderung der Baumartenvielfalt, Waldstruktur und
Stabilität des Waldes geboten ist, ist es vor dem Hintergrund des Trockenstresses
unter dem der Wald immer noch steht, nicht zu vertreten reguläre
Durchforstungsmaßnahmen auf der gesamten Waldfläche zu planen, da nicht
absehbar ist, wie sich die Vitalität des Waldes weiter entwickeln wird. Deshalb
wurden im Jahr 2020 keine Durchforstungen in den Altwäldern des Äußeren
Grüngürtels und im rechtrheinischen Wald durchgeführt. In den jüngeren
Waldbeständen (Nachkriegsaufforstungen) wurden nur wenige Durchforstungen zur
Waldpflege in vitalen Beständen durchgeführt, um die Mischwaldentwicklung zu
fördern.

Forstbetriebliche Schwerpunkte der Waldpflegearbeiten im städtischen Wald waren
deshalb im Jahr 2020 die notwendigen Fällungen von abgestorbenen Bäumen zur
Verkehrssicherung entlang von Wegen, Bebauung und Straßen, die sich auf den
Wald im ganzen Stadtgebiet verteilten.

2. Waldpflege

Die Bewirtschaftung des städtischen Waldes erfolgt mit der Zielsetzung, einen
naturnahen, stabilen, artenreichen Wald zu entwickeln, der die herausgehobenen
Schutz- und Erholungsfunktionen in der Großstadt Köln optimal erfüllt.
Die Nutzfunktion läuft dabei im "Kielwasser" der Waldpflege mit.
Die Waldpflege wurde 2020 von Folgen der Dürre 2018 und 2019 überlagert.

rechtsrheinisch:
Die geplanten Durchforstungen wurden aufgrund der Trockenheit ausgesetzt. Die
Holzerntemaßnahmen beschränkten sich auf Verkehrssicherungsarbeiten.
Abgestorbene Fichten wurden weiterhin entlang der Wege gefällt.
Verkehrssicherungsarbeiten mussten auch während der Vegetationszeit durchgeführt
werden. Besonders Altbestände wie die Buchen im Gremberger Wäldchen zeigen
verstärkt Trockenschäden. Im Fokus des waldbaulichen Handelns standen wie schon
2019 auch in 2020 die investiven Maßnahmen wie Jungwuchspflege und Läuterung,
um artenreiche und stabile Wälder aufzubauen.

linksrheinisch:
Wegen der anhaltenden Dürre wurde auf geplante Durchforstungen im Jahr 2020
komplett verzichtet. Ab dem Frühsommer traten massiv Schäden an mittelalten und
alten Laubwaldbeständen auf. Im gesamten Sommer, Herbst und Winter wurden
schwerpunktmäßig Arbeiten zur Verkehrssicherung ausgeführt. Absterbende und tote
Bäume wurden zur Gefahrenabwehr auch während der Vegetationszeit gefällt oder
durch Kronenschnitte und Totholzentfernung soweit gesichert, dass sie zunächst
stehen bleiben können. Schwerpunkte lagen im Stadtwald im und um den
Lindenthaler Tierpark, im Äußeren Grüngürtel im Umfeld des Geißbockheims und im
Beethovenpark.

Zur Entwicklung der nächsten Waldgeneration, der wegen der Schäden im
Altbestand eine besondere Bedeutung zukommt, wurden verstärkt
Jungwuchspflegearbeiten mit dem Ziel ausgeführt, die vorhandene Naturverjüngung
artenreich und stabil zu entwickeln und so die klimastabile Waldentwicklung zu
fördern. (Im Linksrheinischen Wald auf über 10 Hektar)

Insgesamt wurden circa 2700 Festmeter Holz überwiegend im Rahmen von
Verkehrssicherungsmaßnahmen geschlagen.

Als Vorstufe zur Durchforstung wurden im gesamten städtischen Forst ca. 25 Hektar
(linksrheinisch:5 Hektar, rechtsrheinisch:20 Hektar) mit dem Ziel der
Bestandesformung und -stabilität geläutert.

Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht wurden rund 400 Kilometer
Bestandesränder entlang von Straßen, Bebauungsgrenzen und Waldwegen
kontrolliert und bestehende, beziehungsweise potentielle Gefahren beseitigt.

Mit dem Verkauf des eingeschlagenes Holzes wurden Einnahmen in Höhe von rd.
43.192 € netto erzielt. Hinzu kommt der Holzkleinverkauf mit Holzlesescheinen,
hier wurden Einnahmen in Höhe von rd. 50.955 € netto erzielt. Die Gesamtsumme
des Holzverkaufs beträgt rd. 94.147 € netto.

3. Aufforstungen

rechtsrheinisch:
Gepflanzt wurden ca. 7200 Pflanzen.
Im Dünnwalder Mittelbusch wurde ein durch Eschentriebsterben verlichteter und
teilweise abgestorbener Eschenbestand mit 3000 Eichen bepflanzt.
Ein Nadelholzbestand im Mittelbusch, bestehend aus Hemlocktanne und durch Käfer
abgestorbenen Fichten wurde mit 2700 Rotbuchen ergänzt.

An der Odenthaler Straße wurde ein Waldrand, bestehend aus 150 Sträuchern
gestaltet.

In dem Aufforstungsprojekt „Ein 2. Wald für Köln“ (Mielenforst) wurde nachgebessert.
Hier waren durch die Trockenheit der letzten Jahre Pflanzen des zukünftigen
Hauptbestandes und Hochstämme ausgefallen. Gepflanzt wurden 250 Ulmen und
250 Winterlinden. Ergänzt wurden 16 Hochstämme (Wildobst).

linksrheinisch:
In die durch Waldschäden entstandenen Freiflächen, in denen ausreichende
Naturverjüngung nicht vorhanden war, wurden 2000 Rotbuchen und Linden
gepflanzt. Die Pflanzflächen lagen östlich des Nieler Ei, am Friedhof Chorweiler und
in Heimersdorf. Die Nachpflanzungen wurden aus Spenden des Projektes „Ein Wald
für Köln“ finanziert.

Ein Wald für Köln
Mit dem Projekt “Ein Wald für Köln“ wird allen Bürgerinnen und Bürgern die
Möglichkeit gegeben, die Anlage eines Waldes mit Spenden zu unterstützen.

Im linksrheinischen Lindweiler sollte das im Jahre 2018 begonnene Projekt
„Ein Dritter Wald für Köln“ fortgesetzt werden. Hier soll in mehreren Abschnitten eine
Fläche von 2,6 Hektar aufgeforstet werden. Da wegen der Corona-Pandemie im
Herbst 2020 keine Pflanzung gemeinsam mit den Spendern möglich war, wurde
diese auf den Herbst 2021 verschoben.

4. Unterhaltung und Pflege des Erholungswaldes

Die Wald- und Wirtschaftswege im Stadtgebiet Köln (links- u. rechtsrheinisch)
wurden auf einer Länge von ca. 100 Kilometern freigeschnitten und gemulcht.

rechtsrheinisch:
In der Brücker Heide wurde ein Reitweg auf einer Länge von 300 Meter
instandgesetzt (Sanierung von Nassstellen). Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln
der Reitabgabe (Landesmittel).

Im Rahmen von Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung führte der Internationale
Bund für Sozialarbeit (IB West gGmbH) im rechtsrheinischen Erholungswald
Reparatur- und Reinigungsarbeiten durch (zum Beispiel Bänke, Papierkörbe).

linksrheinisch:
Die Reitwege am Weißer Bogen in Rodenkirchen wurden auf einer Länge von 92
Metern instandgesetzt (Sanierung von Nassstellen) und auf einer Länge von 4.000
Metern freigeschnitten und 5.000 Meter gemulcht.
Die Reitwege am Konrader Hof in Hönningen wurden auf einer Länge von 105
Metern instandgesetzt (Sanierung von Nassstellen) und auf einer Länge von 500
Metern freigeschnitten und 500 Meter gemulcht.

Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Reitabgabe (Landesmittel).

Im Lindenthaler Tierpark wurden für die infolge der Waldschäden gefällten Bäume
25 Hochstämme gepflanzt. Am nordwestlichen Eingang wurde auf ca. 2.500
Quadratmetern eine Wildblumenwiese als Bienenweide angelegt. Die Maßnahmen
wurden ganz oder teilweise vom Förderverein Lindenthaler Tierpark e.V. finanziert.

5. Veranstaltungen, Führungen, Bürgersprechstunden

Im Rahmen der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit bietet die städtische Forstverwaltung
Führungen und Veranstaltungen an, die über den Kölner Wald und seinen vielfältigen
Nutzen für die Menschen, Natur und Umwelt informieren und über das
Veranstaltungsprogramm Amt für Landschaftspflege und Grünflächen angeboten
werden. Dabei arbeitet sie mit naturbezogenen Vereinen oder Gruppen zusammen.
Bei regelmäßigen Sprechstunden in den Forstrevieren können sich die Bürgerinnen
und Bürger direkt mit ihren Anliegen an den Förster wenden.

rechtsrheinisch:
Die Bürgersprechstunden finden jeden Mittwoch außerhalb der Schulferien von
15.00-17.00 Uhr statt. Einmal im Monat findet eine Führung im Wildgehege
Dünnwald statt.

Die Veranstaltung „Adventstreffen am Wildpark“ wurde coronabedingt auf den
Verkauf des Wildfleisches aus dem Wildpark an die Mitglieder des Fördervereins und
weitere Bürger reduziert. Es fanden keine Bewirtungen, Führungen und ähnliches
statt.

Im Rahmen eines Arbeitseinsatzes durch Mitarbeiter der Ford Werke wurde das
Arboretum am Wildpark aufgeräumt.

Die im Mai von der städtischen Forstverwaltung gemeinsam mit der
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. unter der Leitung der Kölner Jägerschaft
e.V. angebotenen Waldjugendspiele im Gut Leidenhausen mussten wegen eines
temporären Verbots außerschulischer Veranstaltungen ausfallen.

linksrheinisch:
Traditionell veranstaltete der Förderverein Lindenthaler Tierpark e.V. die von
Jagdhornbläsern der Kölner Jägerschaft e.V. gestaltete Waldmesse im September.
Diese konnte unter strengen Hygieneregeln stattfinden. Die Adventsandacht musste
wegen des Lockdowns ausfallen.

In den Sommermonaten konnten Führungen zum Thema Waldökologie und
Waldpflege im Äußeren Grüngürtel, Weißer Rheinbogen, Waldlabor, Worringer Bruch
und Dünnwalder Wald angeboten werden. Außerdem finden regelmäßige Führungen
im Forstbotanischen Garten statt.
6. Waldpädagogik

Für begleitete Kita-, Grund- und Förderschulgruppen, sowie für Jugendgruppen und
an Familien-Waldtagen wurden kostenlose Walderlebnis-Touren mit frei wählbaren
Schwerpunkten angeboten. Der Themenschwerpunkt richtete sich nach der vor Ort
vorhandenen Natur und Jahreszeit – beispielsweise kann es um vorhandene
Tierspuren gehen, um die Herbstblätterfärbung, um die Wasservogelarten auf einem
Weiher oder um die ansässigen Insekten-, Fledermaus- und Specht-Arten sowie um
die Baumartenvielfalt und aktuelle Waldschäden durch den Borkenkäfer und den
Klimawandel. Die Angebote finden in „Vor-Ort-Natur“ statt um den Bezug zur Kölner
Tier- und Pflanzenwelt und das Verantwortungsbewusstsein zu ihrem Schutz und
dem Erhalt ihres Lebensraums zu stärken, sowie für lokale Umweltprobleme wie zum
Beispiel Müll im Wald und seine Folgen für die Natur zu sensibilisieren.

Ziel der städtischen Waldpädagogik ist es der Naturentfremdung und dem
Bewegungsmangel entgegenzuwirken und mit allen Sinnen die Natur zu entdecken.
Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter draußen in der Natur statt (außer bei zu
starkem Wind). Täglich, inklusive der Schulferien sind vor- und nachmittags
Walderlebnis-Touren über die Rucksackwaldschule buchbar:
rucksack@waldschule-koeln.de (09:00 – 12:00 & 14:00 – 16:00).

Im Jahr 2020 wurden 87 Veranstaltungen mit 932 Kindern und 205 Erwachsenen
auf Gut Leidenhausen, in der Merheimer Heide, beim Adenauer Weiher, Waldlabor
Stüttgenhof, Longericher Wald, Stadtwald, Gremberger Wäldchen, Dünnwalder
Wald, Lindenthaler Tierpark, Bieselwald und vereinzelt anderenorts durchgeführt.

Corona-bedingt wurden mit der Unterstützung forstlich ausgebildeter Praktikanten die
Schulkinder in Kleingruppen geteilt und die waldpädagogischen Veranstaltungen
fanden im Rallye-Format statt. Nach den Einschränkungen der Personenzahl die sich
im öffentlichen Raum treffen darf, wurden die Veranstaltungen, die ab dem
04.November 2020 stattgefunden haben, auf die Schulhöfe verlegt.
Unter Einschränkungen der Teilnehmerzahl konnten Sommer- und Herbstferien-
Programme durchgeführt werden. Hierbei wurde eng mit Sozialraumkoordinatoren
zusammen gearbeitet. Die Gruppen-Programme beinhalteten Exkursionen in
unterschiedliche Wälder und Parks und endeten mit einem Familientag an dem die
Kinder ihren Eltern und Geschwistern zeigen, was sie über die Kölner Natur gelernt
haben.

Drei Praktikanten, die Forstwissenschaften oder Urbanes Wald- und
Baummanagement studierten, absolvierten Pflichtpraktika im Rahmen der
städtischen Waldpädagogik mit der Option dies ebenfalls gültig zu machen für den
Erwerb des bundesweit anerkannten Zertifikats Waldpädagogik.

Firmen, Vereine und selbstständige Anbieter wald- & naturpädagogischer
Veranstaltungen können sich von der städtischen Waldpädagogik beraten lassen
bezüglich der ökologisch verträglichen Durchführbarkeit ihrer Veranstaltungen und
der klimabedingten Veränderung der Gesundheit der Waldbestände.

Die städtische Waldpädagogik beteiligt sich ebenfalls mit thematischen Wald- und
Natur-Ständen sowie Führungen bei öffentlichen Veranstaltungen, am
Internationalen Tag des Waldes 21.03., am Tag des offenen Denkmals und
städtischen Friedhofs- und Gartentagen. In 2020 wurden jedoch all diese
Veranstaltungen abgesagt und werden 2021 wiederholt. Das waldpädagogische
Programm findet in enger Zusammenarbeit der Waldschule Köln der
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln statt.

https://www.sdw-nrw-koeln.de/waldschule/waldschule-unterpunkt/
Sie können auch lesen