Waldbericht 2020 - Stadt Köln
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Waldbericht 2020 Die städtische Forstverwaltung bewirtschaftet eine Waldfläche von rund 4126 Hektar. Davon befinden sich 3.650 Hektar im Eigentum der Stadt Köln und 476 Hektar im Besitz der RheinEnergie AG. Der städtische Wald wird naturnah bewirtschaftet und ist nach den Prinzipien des Forest Stewardship Council ® (FSC ®) zertifiziert (GFA- FM/COC-001031). Die letzte Überprüfung hinsichtlich der Einhaltung der FSC Standards erfolgte mit dem Audit am 30.01.2020 durch einen Forstsachverständigen der GFA Certification GmbH. Die städtische Forstverwaltung betreut außerdem folgende Erholungseinrichtungen: • Forstbotanischer Garten und Friedenswald in Rodenkirchen • Waldlabor in Junkersdorf • Erholungsgebiet "Gut Leidenhausen" in Porz-Eil mit großem Naturspielplatz und einem Wildgehege (Rotwild, Schwarzwild). • Wildpark Dünnwald (Damwild, Schwarzwild, Muffelwild, Wisente) • Wildgehege Brück (Rotwild, Schwarzwild) • Lindenthaler Tierpark (Damwild, Ziegen, Schafe, Esel, schottische Hochlandrinder, Geflügel) 1. Zustand und Wachstum des städtischen Waldes 2020 Der Winter 2019/20 war sehr mild und insgesamt wärmer als im Durchschnitt. In Köln fiel kein Schnee und es trat auch kein Dauerfrost auf. Der Februar war überdurchschnittlich warm und sehr regnerisch. Durch die milde Witterung begann die Vegetationsperiode Mitte März, fast zwei Wochen früher als im vieljährigen Mittel. Nahezu zeitgleich setzte eine sehr niederschlagsarme Witterung ein, die bis Anfang Juni anhielt. Die Obstbaumblühte begann bereits in der zweiten Märzhälfte. Auch der Austrieb der Waldbäume begann in diesem Jahr bedingt durch die warme, trockene und sonnige Witterung früher und war bis Ende April abgeschlossen. Ein nächtlicher Spätfrost Anfang April beeinträchtigte den Austrieb nicht. Die Buchen blühten in diesem Jahr wieder besonders stark und entwickelten im Laufe des Jahres einen dichten Behang aus Bucheckern (sogenannte Mast). Auffällig ist der nur 2 jährige Abstand zwischen dem letzten Mastjahr 2018. Die Häufung der Mastjahre in kurzer Folge führt zu einer besonderen physiologischen Belastung der Buche, da die Samenproduktion mit einem hohen Verbrauch an Reservestoffen verbunden ist. Deshalb waren an vielen fruchtragenden Buchen eine geringere Belaubungsdichte, kleinere Blätter und kürzere Triebe zu beobachten. Auch die Eiche fruktifizierte und entwickelt einen guten Eichelbehang. Die Samenproduktion war ein zusätzlicher Stressfaktor für die Bäume, die ohnehin durch die Dürre schon stark gelitten haben. Im kommenden Jahr wird sich zeigen wie stark sich diese Belastung auf die Vitalität der Bäume auswirkt. Die außergewöhnlich trockene Witterung während des Frühjahrs führte zu einem erheblichen Wasserdefizit im Boden. In Köln fehlten gegenüber dem langjährigen Mittel 70 Liter pro Quadratmeter. Auch im Sommer, der insgesamt warm und trocken war, regnete es in Köln zu wenig. Die Bodenwasservorräte, die aufgrund der extremen Dürre der Jahre 2018 und 2019 bereits erschöpft waren, wurden nicht aufgefüllt. Der Trockenstress durch Wassermangel hielt deshalb für die Bäume auch
im Jahr 2020 während der gesamten Vegetationsperiode an. Durch die Dürre der vergangenen Jahre geschwächte Bäume konnten sich daher nicht regenerieren. Mit Beginn des Laubaustriebs wurden die Schäden besonders in den Buchenbeständen des Äußeren Grüngürtels und im Gremberger Wäldchen erkennbar. Einzelne Altbuchen trieben nicht aus, andere entwickelten nur eine schüttere Belaubung. In der Folge starben während des Sommers ganze Bäume oder Teile der Baumkrone ab. Die Schäden werden durch eine Kombination von Pilz- und Insektenbefall hervorgerufen, die als Buchenkomplexkrankheit bezeichnet wird. In den betroffenen Bereichen mussten deshalb Bäume zur Verkehrssicherung entlang der stark frequentierten Waldwege und entlang von Straßen und Bebauung gefällt werden. Um Altbuchen zu erhalten, bei denen nur ein Teil der Krone abgestorben war, wurden mit Hubsteigern trockene Äste herausgeschnitten um eine Gefährdung der Waldbesucher durch abbrechende Kronenteile zu vermeiden. In Schadensschwerpunkten im Äußeren Grüngürtel wurden zur Erhaltung geschwächter Buchen Trampelpfade gesperrt, um auf Fällungen zur Verkehrssicherung verzichten zu können. Bei der Eiche wurde der Befall mit Eichenprachtkäfern durch die Trockenheit gefördert. An sonnenexponierten Bestandesrändern (Gremberger Wäldchen) starben einzelne Alteichen ab. In jüngeren und mittelalten Beständen entwickelten die Eichen auf sehr trockenen Standorten nur eine schüttere Belaubung und vereinzelt starben Teile der Krone oder ganze Bäume ab. Durch die warme, trockene Witterung der letzten Jahre wurde die Ausbreitung des Eichen-Prozessionsspinners gefördert. Der Befall beeinträchtigt die Vitalität der Eichen kaum, führt aber zu einer Gefährdung der Waldbesucher durch allergen wirkende Raupenhaare. In Bereichen mit Verkehrssicherheitsrelevanz wurden deshalb Nester abgesaugt. Insgesamt leidet die Eiche unter der Trockenheit aber nicht so sehr wie die Buche, da sie Hitze- und Trockenstress besser verträgt. Beim Bergahorn führt die Trockenheit zur weiteren Ausbreitung des Befalls mit dem Rußrindenpilz. Im gesamten städtischen Wald ist Bergahorn, vor allem auf trockenen Standorten und an sonnenexponierten Waldrändern, befallen. Die Bäume sterben sehr schnell ab. Dadurch entstehen erhebliche Verkehrssicherungsprobleme an Straßen und Bebauung. Die Esche hat unter der Trockenheit weniger gelitten. Der Befall mit dem Eschentriebsterben ist zurückgegangen. Vermutlich hat die Trockenheit das Wachstum des Pilzes, der die Krankheit verursacht, gehemmt. Aufgrund der seit vielen Jahren durchgeführten Umbaumaßnahmen von Fichtenbeständen in standortgerechtes Laubholz sind die Auswirkungen der Borkenkäferkalamität nicht so gravierend wie in anderen Teilen Nordrhein- Westfalens, da Fichten im städtischen Wald nur noch auf rund einem Prozent der Waldfläche wuchsen. Durch den Borkenkäferbefall sind in den letzten zwei Jahren Fichtenbestände auf einer Fläche von 23 Hektar, vor allen in Dünnwald und Brück, abgestorben. In den durch die Trockenheit geschädigten Waldbeständen besteht die waldbauliche Strategie darin, alles zu unterlassen, was die die natürliche Regeneration des Waldes behindert. Deshalb werden abgestorbene Bäume oder stark geschädigte
Bäume mit abgestorbenen Kronenteilen, soweit es die Verkehrssicherheit zulässt, stehen gelassen. Abgestorbene Fichtenbestände werden nicht geräumt. Dadurch wird das Waldgefüge so lange wie möglich erhalten. Durch die Beschattung des Waldbodens und das Totholz bleibt mehr Feuchtigkeit im Wald, sodass sich im Schutz der Bäume Naturverjüngung entwickeln kann. Im kommenden Frühjahr bestehen dafür gute Voraussetzungen, da Buchen und Eichen in diesem Jahr stark fruktifiziert haben und deshalb reichlich Bucheckern und Eicheln im Wald keimen können. Der städtische Wald besteht überwiegend aus Mischbeständen. Die Stabilität des Waldes gegenüber Witterungsextremen und Schädlingsbefall wird dadurch verbessert, da widerstandsfähigere Baumarten (zum Beispiel Linden, Kirschen, Spitzahorn, Hainbuche) die abgestorbenen Bäume ersetzen können. In den meisten Beständen ist natürliche Verjüngung vorhanden, sodass Lücken durch nachwachsende Bäume geschlossen werden. Auch die in den letzten zwei Jahren durch Borkenkäferbefall abgestorbenen Fichtenbestände liegen eingebettet in Laubholzbestände, sodass sich von dort aus Laubholznaturverjüngung auf den Schadensflächen ausbreiten kann. Positiv wirken sich jetzt auch die in der Vergangenheit durchgeführten Umbaumaßnahmen der Fichtenbestände aus. In den durch Borkenkäfern abgestorbenen Beständen sind oft Jungbäume aus natürlicher Verjüngung oder Aufforstungen, vor allem Buchen, Eichen, Hainbuchen und Birken, vorhanden, sodass der natürlichen Waldentwicklung Raum geben werden kann und Pflanzungen zur Wiederaufforstung nur in geringem Maße erforderlich sind. Im Winter 2019/20 wurden deshalb auf den Borkenkäferschadensflächen in Dünnwald nur zur Anreicherung von Naturverjüngungen trockenheitsertragende Baumarten (Traubeneiche, Vogelkirsche, Esskastanie) nachgepflanzt, um die Entwicklung klimastabilerer Laubholzmischbestände zu begünstigen. Insgesamt ist festzustellen, dass die Vitalität des städtischen Waldes durch die Trockenheit weiterhin geschwächt ist. Obwohl zum Aufbau klimastabiler Wälder eine regelmäßige Waldpflege zur Förderung der Baumartenvielfalt, Waldstruktur und Stabilität des Waldes geboten ist, ist es vor dem Hintergrund des Trockenstresses unter dem der Wald immer noch steht, nicht zu vertreten reguläre Durchforstungsmaßnahmen auf der gesamten Waldfläche zu planen, da nicht absehbar ist, wie sich die Vitalität des Waldes weiter entwickeln wird. Deshalb wurden im Jahr 2020 keine Durchforstungen in den Altwäldern des Äußeren Grüngürtels und im rechtrheinischen Wald durchgeführt. In den jüngeren Waldbeständen (Nachkriegsaufforstungen) wurden nur wenige Durchforstungen zur Waldpflege in vitalen Beständen durchgeführt, um die Mischwaldentwicklung zu fördern. Forstbetriebliche Schwerpunkte der Waldpflegearbeiten im städtischen Wald waren deshalb im Jahr 2020 die notwendigen Fällungen von abgestorbenen Bäumen zur Verkehrssicherung entlang von Wegen, Bebauung und Straßen, die sich auf den Wald im ganzen Stadtgebiet verteilten. 2. Waldpflege Die Bewirtschaftung des städtischen Waldes erfolgt mit der Zielsetzung, einen naturnahen, stabilen, artenreichen Wald zu entwickeln, der die herausgehobenen Schutz- und Erholungsfunktionen in der Großstadt Köln optimal erfüllt. Die Nutzfunktion läuft dabei im "Kielwasser" der Waldpflege mit.
Die Waldpflege wurde 2020 von Folgen der Dürre 2018 und 2019 überlagert. rechtsrheinisch: Die geplanten Durchforstungen wurden aufgrund der Trockenheit ausgesetzt. Die Holzerntemaßnahmen beschränkten sich auf Verkehrssicherungsarbeiten. Abgestorbene Fichten wurden weiterhin entlang der Wege gefällt. Verkehrssicherungsarbeiten mussten auch während der Vegetationszeit durchgeführt werden. Besonders Altbestände wie die Buchen im Gremberger Wäldchen zeigen verstärkt Trockenschäden. Im Fokus des waldbaulichen Handelns standen wie schon 2019 auch in 2020 die investiven Maßnahmen wie Jungwuchspflege und Läuterung, um artenreiche und stabile Wälder aufzubauen. linksrheinisch: Wegen der anhaltenden Dürre wurde auf geplante Durchforstungen im Jahr 2020 komplett verzichtet. Ab dem Frühsommer traten massiv Schäden an mittelalten und alten Laubwaldbeständen auf. Im gesamten Sommer, Herbst und Winter wurden schwerpunktmäßig Arbeiten zur Verkehrssicherung ausgeführt. Absterbende und tote Bäume wurden zur Gefahrenabwehr auch während der Vegetationszeit gefällt oder durch Kronenschnitte und Totholzentfernung soweit gesichert, dass sie zunächst stehen bleiben können. Schwerpunkte lagen im Stadtwald im und um den Lindenthaler Tierpark, im Äußeren Grüngürtel im Umfeld des Geißbockheims und im Beethovenpark. Zur Entwicklung der nächsten Waldgeneration, der wegen der Schäden im Altbestand eine besondere Bedeutung zukommt, wurden verstärkt Jungwuchspflegearbeiten mit dem Ziel ausgeführt, die vorhandene Naturverjüngung artenreich und stabil zu entwickeln und so die klimastabile Waldentwicklung zu fördern. (Im Linksrheinischen Wald auf über 10 Hektar) Insgesamt wurden circa 2700 Festmeter Holz überwiegend im Rahmen von Verkehrssicherungsmaßnahmen geschlagen. Als Vorstufe zur Durchforstung wurden im gesamten städtischen Forst ca. 25 Hektar (linksrheinisch:5 Hektar, rechtsrheinisch:20 Hektar) mit dem Ziel der Bestandesformung und -stabilität geläutert. Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht wurden rund 400 Kilometer Bestandesränder entlang von Straßen, Bebauungsgrenzen und Waldwegen kontrolliert und bestehende, beziehungsweise potentielle Gefahren beseitigt. Mit dem Verkauf des eingeschlagenes Holzes wurden Einnahmen in Höhe von rd. 43.192 € netto erzielt. Hinzu kommt der Holzkleinverkauf mit Holzlesescheinen, hier wurden Einnahmen in Höhe von rd. 50.955 € netto erzielt. Die Gesamtsumme des Holzverkaufs beträgt rd. 94.147 € netto. 3. Aufforstungen rechtsrheinisch: Gepflanzt wurden ca. 7200 Pflanzen.
Im Dünnwalder Mittelbusch wurde ein durch Eschentriebsterben verlichteter und teilweise abgestorbener Eschenbestand mit 3000 Eichen bepflanzt. Ein Nadelholzbestand im Mittelbusch, bestehend aus Hemlocktanne und durch Käfer abgestorbenen Fichten wurde mit 2700 Rotbuchen ergänzt. An der Odenthaler Straße wurde ein Waldrand, bestehend aus 150 Sträuchern gestaltet. In dem Aufforstungsprojekt „Ein 2. Wald für Köln“ (Mielenforst) wurde nachgebessert. Hier waren durch die Trockenheit der letzten Jahre Pflanzen des zukünftigen Hauptbestandes und Hochstämme ausgefallen. Gepflanzt wurden 250 Ulmen und 250 Winterlinden. Ergänzt wurden 16 Hochstämme (Wildobst). linksrheinisch: In die durch Waldschäden entstandenen Freiflächen, in denen ausreichende Naturverjüngung nicht vorhanden war, wurden 2000 Rotbuchen und Linden gepflanzt. Die Pflanzflächen lagen östlich des Nieler Ei, am Friedhof Chorweiler und in Heimersdorf. Die Nachpflanzungen wurden aus Spenden des Projektes „Ein Wald für Köln“ finanziert. Ein Wald für Köln Mit dem Projekt “Ein Wald für Köln“ wird allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben, die Anlage eines Waldes mit Spenden zu unterstützen. Im linksrheinischen Lindweiler sollte das im Jahre 2018 begonnene Projekt „Ein Dritter Wald für Köln“ fortgesetzt werden. Hier soll in mehreren Abschnitten eine Fläche von 2,6 Hektar aufgeforstet werden. Da wegen der Corona-Pandemie im Herbst 2020 keine Pflanzung gemeinsam mit den Spendern möglich war, wurde diese auf den Herbst 2021 verschoben. 4. Unterhaltung und Pflege des Erholungswaldes Die Wald- und Wirtschaftswege im Stadtgebiet Köln (links- u. rechtsrheinisch) wurden auf einer Länge von ca. 100 Kilometern freigeschnitten und gemulcht. rechtsrheinisch: In der Brücker Heide wurde ein Reitweg auf einer Länge von 300 Meter instandgesetzt (Sanierung von Nassstellen). Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Reitabgabe (Landesmittel). Im Rahmen von Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung führte der Internationale Bund für Sozialarbeit (IB West gGmbH) im rechtsrheinischen Erholungswald Reparatur- und Reinigungsarbeiten durch (zum Beispiel Bänke, Papierkörbe). linksrheinisch: Die Reitwege am Weißer Bogen in Rodenkirchen wurden auf einer Länge von 92 Metern instandgesetzt (Sanierung von Nassstellen) und auf einer Länge von 4.000 Metern freigeschnitten und 5.000 Meter gemulcht.
Die Reitwege am Konrader Hof in Hönningen wurden auf einer Länge von 105 Metern instandgesetzt (Sanierung von Nassstellen) und auf einer Länge von 500 Metern freigeschnitten und 500 Meter gemulcht. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Reitabgabe (Landesmittel). Im Lindenthaler Tierpark wurden für die infolge der Waldschäden gefällten Bäume 25 Hochstämme gepflanzt. Am nordwestlichen Eingang wurde auf ca. 2.500 Quadratmetern eine Wildblumenwiese als Bienenweide angelegt. Die Maßnahmen wurden ganz oder teilweise vom Förderverein Lindenthaler Tierpark e.V. finanziert. 5. Veranstaltungen, Führungen, Bürgersprechstunden Im Rahmen der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit bietet die städtische Forstverwaltung Führungen und Veranstaltungen an, die über den Kölner Wald und seinen vielfältigen Nutzen für die Menschen, Natur und Umwelt informieren und über das Veranstaltungsprogramm Amt für Landschaftspflege und Grünflächen angeboten werden. Dabei arbeitet sie mit naturbezogenen Vereinen oder Gruppen zusammen. Bei regelmäßigen Sprechstunden in den Forstrevieren können sich die Bürgerinnen und Bürger direkt mit ihren Anliegen an den Förster wenden. rechtsrheinisch: Die Bürgersprechstunden finden jeden Mittwoch außerhalb der Schulferien von 15.00-17.00 Uhr statt. Einmal im Monat findet eine Führung im Wildgehege Dünnwald statt. Die Veranstaltung „Adventstreffen am Wildpark“ wurde coronabedingt auf den Verkauf des Wildfleisches aus dem Wildpark an die Mitglieder des Fördervereins und weitere Bürger reduziert. Es fanden keine Bewirtungen, Führungen und ähnliches statt. Im Rahmen eines Arbeitseinsatzes durch Mitarbeiter der Ford Werke wurde das Arboretum am Wildpark aufgeräumt. Die im Mai von der städtischen Forstverwaltung gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. unter der Leitung der Kölner Jägerschaft e.V. angebotenen Waldjugendspiele im Gut Leidenhausen mussten wegen eines temporären Verbots außerschulischer Veranstaltungen ausfallen. linksrheinisch: Traditionell veranstaltete der Förderverein Lindenthaler Tierpark e.V. die von Jagdhornbläsern der Kölner Jägerschaft e.V. gestaltete Waldmesse im September. Diese konnte unter strengen Hygieneregeln stattfinden. Die Adventsandacht musste wegen des Lockdowns ausfallen. In den Sommermonaten konnten Führungen zum Thema Waldökologie und Waldpflege im Äußeren Grüngürtel, Weißer Rheinbogen, Waldlabor, Worringer Bruch und Dünnwalder Wald angeboten werden. Außerdem finden regelmäßige Führungen im Forstbotanischen Garten statt.
6. Waldpädagogik Für begleitete Kita-, Grund- und Förderschulgruppen, sowie für Jugendgruppen und an Familien-Waldtagen wurden kostenlose Walderlebnis-Touren mit frei wählbaren Schwerpunkten angeboten. Der Themenschwerpunkt richtete sich nach der vor Ort vorhandenen Natur und Jahreszeit – beispielsweise kann es um vorhandene Tierspuren gehen, um die Herbstblätterfärbung, um die Wasservogelarten auf einem Weiher oder um die ansässigen Insekten-, Fledermaus- und Specht-Arten sowie um die Baumartenvielfalt und aktuelle Waldschäden durch den Borkenkäfer und den Klimawandel. Die Angebote finden in „Vor-Ort-Natur“ statt um den Bezug zur Kölner Tier- und Pflanzenwelt und das Verantwortungsbewusstsein zu ihrem Schutz und dem Erhalt ihres Lebensraums zu stärken, sowie für lokale Umweltprobleme wie zum Beispiel Müll im Wald und seine Folgen für die Natur zu sensibilisieren. Ziel der städtischen Waldpädagogik ist es der Naturentfremdung und dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken und mit allen Sinnen die Natur zu entdecken. Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter draußen in der Natur statt (außer bei zu starkem Wind). Täglich, inklusive der Schulferien sind vor- und nachmittags Walderlebnis-Touren über die Rucksackwaldschule buchbar: rucksack@waldschule-koeln.de (09:00 – 12:00 & 14:00 – 16:00). Im Jahr 2020 wurden 87 Veranstaltungen mit 932 Kindern und 205 Erwachsenen auf Gut Leidenhausen, in der Merheimer Heide, beim Adenauer Weiher, Waldlabor Stüttgenhof, Longericher Wald, Stadtwald, Gremberger Wäldchen, Dünnwalder Wald, Lindenthaler Tierpark, Bieselwald und vereinzelt anderenorts durchgeführt. Corona-bedingt wurden mit der Unterstützung forstlich ausgebildeter Praktikanten die Schulkinder in Kleingruppen geteilt und die waldpädagogischen Veranstaltungen fanden im Rallye-Format statt. Nach den Einschränkungen der Personenzahl die sich im öffentlichen Raum treffen darf, wurden die Veranstaltungen, die ab dem 04.November 2020 stattgefunden haben, auf die Schulhöfe verlegt. Unter Einschränkungen der Teilnehmerzahl konnten Sommer- und Herbstferien- Programme durchgeführt werden. Hierbei wurde eng mit Sozialraumkoordinatoren zusammen gearbeitet. Die Gruppen-Programme beinhalteten Exkursionen in unterschiedliche Wälder und Parks und endeten mit einem Familientag an dem die Kinder ihren Eltern und Geschwistern zeigen, was sie über die Kölner Natur gelernt haben. Drei Praktikanten, die Forstwissenschaften oder Urbanes Wald- und Baummanagement studierten, absolvierten Pflichtpraktika im Rahmen der städtischen Waldpädagogik mit der Option dies ebenfalls gültig zu machen für den Erwerb des bundesweit anerkannten Zertifikats Waldpädagogik. Firmen, Vereine und selbstständige Anbieter wald- & naturpädagogischer Veranstaltungen können sich von der städtischen Waldpädagogik beraten lassen bezüglich der ökologisch verträglichen Durchführbarkeit ihrer Veranstaltungen und der klimabedingten Veränderung der Gesundheit der Waldbestände. Die städtische Waldpädagogik beteiligt sich ebenfalls mit thematischen Wald- und Natur-Ständen sowie Führungen bei öffentlichen Veranstaltungen, am
Internationalen Tag des Waldes 21.03., am Tag des offenen Denkmals und städtischen Friedhofs- und Gartentagen. In 2020 wurden jedoch all diese Veranstaltungen abgesagt und werden 2021 wiederholt. Das waldpädagogische Programm findet in enger Zusammenarbeit der Waldschule Köln der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln statt. https://www.sdw-nrw-koeln.de/waldschule/waldschule-unterpunkt/
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