Amphibien mobil: ein Weg voller Hindernisse

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Amphibien mobil: ein Weg voller Hindernisse
Naturschutz                                                                                                                     21
ZUP Nr. 99 April 2021

Amphibien
mobil: ein
Weg voller
Hindernisse
Mobilität ist Tieren ein
ebenso grosses Bedürfnis
wie den Menschen. Wan­                            Beim Überqueren von Strassen verharren Amphibien oft längere Zeit auf dem für
                                                    sie offenbar angenehmen Asphalt. Damit steigt die tödliche Gefahr zusätzlich.
dernde Frösche, Kröten &                                                                                      Quelle: Andreas Baumann
Co begegnen dabei viel­
schichtigen Gefahren.
Überfahrene Amphibien auf                Amphibien werden sofort mit Wasser             Zäune sind eine einfache Lösung …
Strassen sind dafür ein                  assoziiert. Das ist aber nur die eine Hälfte   Die erwähnten Plastikzäune sind eine ein­
sichtbares Zeichen. Techni­              der Wahrheit: Denn die meisten Amphi­          fach ausführbare Sofortmassnahme. Al­
sche Lösungen können                     bienarten verbringen einen Grossteil des       lerdings ist es mit dem Errichten der Zäu­
dieses Problem nur teil­                 Jahrs ausserhalb von Gewässern. Einige         ne nicht getan, da die Tiere ja über die
weise entschärfen. Ein                   Arten wandern über grössere Strecken           Strasse zu ihren Laichgewässern gelan­
genauerer Blick.                         umher und haben dabei mancherlei               gen wollen. Es braucht somit Personen,
Isabelle Flöss, Wissenschaftliche        Gefahren zu überstehen. Strassen sind          die ihnen dabei helfen.
Mitarbeiterin Arten- und Biotopschutz    nur das augenfälligste einer ganzen Reihe      Lokale Freiwillige betreuen diese Zugstel­
Fachstelle Naturschutz
Amt für Landschaft und Natur             von Problemen in einem «Froschleben».          len und leisten dabei wahre «Knochenar­
Baudirektion Kanton Zürich                                                              beit»: Morgens und abends zur Dämmer­
Telefon 043 259 30 58                    Schwieriger Weg                                stunde bei feucht­kühlem Wetter zum Teil
isabelle.floess@bd.zh.ch
www.zh.ch/naturschutz
                                         zu den Laichgewässern                          dicht befahrene Strassen abschreiten,
                                         Kaum hat das neue Jahr begonnen, kün­          die Tiere einsammeln und über die Stras­
š Artikel «Im Durchgang queren Fuchs
  und Hase die Autobahn» und «Stolper-   den grüne Plastikzäune entlang von Stras­      se zu tragen, erfordert einiges an Enthu­
  steine und Chancen für neue Ver-       sen die nahende Amphibienlaichzeit an.         siasmus und Tierliebe. Die Funktionalität
  bindungen», ZUP 95, Dezember 2019      Sie sind sichtbares Zeichen für ein gra­       des mobilen Zauns steht und fällt mit dem
                                         vierendes Problem, das viele wandernde         Engagement der lokalen Freiwilligen.
                                         Amphibien alljährlich meistern müssen:
                                         Der Weg zu den Laichgewässern führt
                                         nicht selten über Verkehrsachsen. Selbst         Wo befnden sich im Kan-
                                         dem Langsam­ und Fussgängerverkehr               ton Amphibienzugstellen?
                                         vorbehaltene Wege und Strassen können            Sämtliche bekannten Amphibienzug-
                                         für wandernde Amphibien eine tödliche            stellen im Kanton Zürich sind im GIS-
                                         Gefahr darstellen.                               Browser des Kantons abrufbar: maps.
                                                                                          zh.ch š Karte: Amphibienzugstellen.
                                         Platte Frösche auf der Strasse                   Hier ist erkennbar, ob eine Zugstelle
                                         Alljährlich erhält die Fachstelle Natur­         noch aktiv ist, welcher Massnahmen-
                                         schutz Meldungen aus der Bevölkerung             typ realisiert wurde und ob der Kanton
                                         zu toten Amphibien auf Strassen. Eine ex­        oder Gemeinden beziehungsweise
                                         tern beauftragte Amphibienzugstellen­            Dritte sich um die Zugstelle kümmern.
                                         Koordination geht diesen Meldungen               Detailinformationen zu den Zugstellen
                                         nach und klärt den Handlungsbedarf ab.           liefert die Datenbank der Koordinati-
                                         Es ist nicht möglich, sämtliche Amphibi­         onsstelle Amphibien und Reptilien
                                         en vor dem Strassentod zu bewahren.              Schweiz (KARCH): www.karch.ch š
                                         Stellen, an denen Amphibien gehäuft              Amphibien š Amphibienwanderungen.
                                         eine Strasse zu überqueren versuchen,            Auf der Karte am rechten Bildrand kön-
                                         werden als Amphibienzugstellen definiert         nen Daten zu den einzelnen Zugstellen
                                         (siehe Zusatzinfo rechts). Dort wird ge­         abgefragt werden.
                                         zielt nach Lösungen gesucht.

www.zh.ch/umweltpraxis
Amphibien mobil: ein Weg voller Hindernisse
Naturschutz                                                                                                                           22
ZUP Nr. 99 April 2021

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                                                                                             ebenfalls durch mobile Zäune geschützt
                                                                                             wird. Die Jungtiere, welche erst im Juni
                                                                                             und Juli unterwegs sind, wandern in der
                                                                                             Regel gänzlich ungeschützt. Ist die Ver­
                                                                                             lustrate bei den Jungtieren zu hoch, kann
                                                                                             eine Zugstelle trotz Schutzmassnahmen
                                                                                             schliesslich erlöschen.

                                                                                             Freie Bahn dank Tunnelanlagen?
                                                                                           Kleintiertunnels unter der Strasse hin­
                                                                                           durch können die ganzjährige Mobilität
                                                                                           von verschiedenen Tierarten gewährleis­
                                                                                           ten (Foto links sowie Artikel «Stolperstei­
                                                                                           ne und Chancen für neue Verbindungen»,
                                                                                           ZUP 95, Dezember 2019). Sie benötigen
                                                                                           kein lokales Einsatzteam und müssen le­
                                                                                           diglich wie die übrige Strasseninfrastruk­
                                                                                           tur jährlich kontrolliert und gewartet wer­
                                                                                           den. Diese bedeutenden Vorteile füh­
        Mobile Amphibienzäune führen zu einer Kleintierunterführung, die ein gefahrloses ren dazu, dass bei grösseren kantonalen
               Queren der Fahrbahn ohne helfende Hände ermöglicht. Der Geflechtzaun Strassenbauvorhaben die Erstellung von
                     rechts ist für Molche überwindbar und wird nicht mehr verwendet. Kleintiertunnels im Bereich von Amphibi­
                                                                   Quelle: Andreas Baumann
                                                                                           enzugstellen jeweils eingehend geprüft
                                                                                           und wenn möglich realisiert wird.

Im Jahr 2020 wurden im Kanton Zürich 69       Wegen der milderen Winter startet die          Auch Tunnels haben Nachteile
sogenannt mobile Amphibienzugstellen          Amphibienwanderung jahreszeitlich im­          Auch Tunnelanlagen sind mit Problemen
auf diese Weise betreut. Dafür stellte der    mer früher. Im vergangenen und in die­         behaftet, weshalb sie nicht in jedem Fall
Unterhaltsdienst der Fachstelle Natur­        sem Jahr waren die ersten Tiere bereits        die beste Lösung darstellen. Neben den
schutz 16,4 Kilometer Zäune auf, teilwei­     Ende Januar unterwegs. Längere Kälte­          eigentlichen Tunnels sind Leiteinrichtun­
se unterstützt von den Unterhaltsteams        perioden im Frühling unterbrechen die          gen notwendig, welche die Tiere zu den
des Tiefbauamts.                              Wanderbewegungen immer wieder, wes­            Durchgängen führen. Die einzelnen Tun­
                                              halb die Zäune teilweise bis in den April      nels dürfen nicht zu weit voneinander ent­
Zäune haben ein grosses «Aber»                stehen gelassen werden sollten. Im Früh­       fernt sein, da gerade Amphibien sonst ih­
Neben der aufwändigen Betreuung sind          ling bilden sie dann aber zunehmend ein        re Laichwanderung abbrechen und auf
mobile Zäune mit einigen weiteren Prob­       Hindernis für die landwirtschaftliche Be­      die Fortpfl nzung verzichten. Die Erstel­
lemen behaftet: Je nach Gelände erfor­        wirtschaftung.                                 lung der Tunnels und Leiteinrichtungen ist
dert das Einrichten der Zäune viel Auf­       Die Zäune behindern auch die Mobilität         je nach Geländeform technisch knifflig
wand. Die Kapazitätsgrenze des Unter­         anderer Tiere, beispielsweise die von          und erfordert teilweise grössere Terrain­
haltsdiensts ist deshalb beinahe erreicht,    Kleinsäugern – besonders, wenn diese           eingriffe mit landschaftlich nicht immer
zumal fast alle Zäune gleichzeitig innert     von der Strassenseite her zum Zaun ge­         gefälligen Stützbauten. Je nach Gelände­
kurzer Zeit aufgestellt werden müssen.        langen. Gravierend ist zudem, dass nur         topographie können Kleintierunterfüh­

                        Krallmatten als Ausstiegshilfen für viele Kleintiere     Eine Gelbbauchunke hangelt sich an einer Krallmatte aus
                     sind kostengünstig und lassen sich auch in privaten               einem Schacht (Ausschnitt aus einer Filmsequenz).
                                       Liegenschaften einfach montieren.                                              Quelle: Thomas Gerber
                                                         Quelle: Thomas Gerber

www.zh.ch/umweltpraxis
Amphibien mobil: ein Weg voller Hindernisse
Naturschutz                                                                                                                        23
ZUP Nr. 99 April 2021

                Achtung Frösche! Eine mobile Warntafel fordert Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf, rücksichtsvoll zu fahren.
                                                                                                                   Quelle: Regula Schmidt

rungen deshalb nicht realisiert werden.      die Dreifachsperrung einer Strasse die      rung vorhanden, und hinaus gelangen die
Da der Bau einer kompletten Tunnelanla­      beste aller Lösungen darstellen. Nur der    Tiere nur über das Auslaufrohr.
ge mit Leiteinrichtungen relevante Kosten    Rückbau einer Strasse würde diese           So wird ein Teil der Amphibien in die
verursacht, muss deren Nutzung durch         Schutzwirkung noch übertreffen. Es liegt    ARAs geschwemmt. Wenn sie Glück ha­
die Amphibien bestmöglich sichergestellt     aber auf der Hand, dass diese Lösung je     ben, wurde dort ein «Amphibienausstieg»
sein. Dabei müssen unterschiedlichste        nach Bedeutung der Strasse selten prak­     installiert, und die Tiere können so geret­
Faktoren berücksichtigt werden. In Sen­      tikabel ist. Besonders die ganztägige       tet werden. Sie werden dann aber fernab
kenlagen zum Beispiel entstehen Kaltluft­    Sommersperrung ist auch bei vorhande­       ihres angestammten Lebensraums aus­
seen in den Tunnels, die die wechselwar­     nen Ausweichrouten stark umstritten.        gesetzt, und ob ihnen das Bad im belas­
men Amphibien am Queren hindern.             Bislang wurde eine solche Dreifachsper­     teten Wasser gut bekommt, ist fraglich.
                                             rung im Kanton Zürich einzig im für Am­     Weitere Schächte treten besonders in
Effektiv, aber unbeliebt:                    phibien besonders wichtigen Eigental        Siedlungen gehäuft auf. So fallen Amphi­
Strassensperrungen                           zwischen Bassersdorf und Oberembrach        bien sowie zahlreiche andere Tierarten
Sind Tunnelanlagen nicht möglich, stellt umgesetzt.                                      häufig in Lichtschächte, wo sie meist sehr
die Strassensperrung eine dritte Lö­                                                     rasch an Hunger und Austrocknung ver­
sungsmöglichkeit dar. Die nächtliche Schächte – Verlockung und Falle                     enden.
Strassensperrung zur Laichzeit wird denn Nicht nur bei der Querung von Strassen
auch an verschiedenen Stellen im Kanton macht der Mensch ungewollt den Amphi­            Rettung dank Ausstiegshilfen …
Zürich bereits praktiziert. Sie hat den Vor­ bien das Leben schwer. Weniger offen­       Für das Fallenproblem der Schächte gibt
teil, dass nur wenig Personal nötig ist und kundig, aber in der Summe wohl mindes­       es inzwischen erste Lösungsansätze mit
sämtliche Tiere gefahrlos die Strasse tens ebenso problematisch für Amphibi­             Ausstiegshilfen, die ziemlich gut funktio­
queren können. Auch in diesem Fall wird en und viele weitere Kleintiere, sind            nieren. Dreidimensionale Gefl chte zum
aber nur die Laichwanderung der er­ Schächte aller Art, in welche die Tiere              Beispiel, sogenannte «Krallmatten», sind
wachsenen Tiere geschützt, die Jungtie­ stürzen können.                                  für viele Amphibienarten und andere
re sowie spät im Jahr rückwandernde Seit einiger Zeit als Problem erkannt sind           Kleintiere überwindbar (Fotos Seite 22).
Adulttiere bleiben ungeschützt.              Abwasserschächte und Schlammsamm­           Auch wenn es ab und zu Tiere gibt, die
Der effektivste Schutz der gesamten Am­ ler entlang von Strassen. Vielfach lenken        sich darin verheddern oder die zu schwer
phibienpopulation wird nur erreicht, wenn Randsteine die Tiere direkt auf die            für den Aufstieg sind. Bei Lichtschächten
eine Strasse während dreier Perioden im Schächte zu, wo sie je nach Ausführung           stellen Krallmatten eine kostengünstige
Jahr gesperrt wird: im Frühjahr für die des Schachtdeckels hineinfallen. In der          und sehr effiziente Lösung dar.
Laichwanderung (nachts), im Sommer für heissen Jahreszeit suchen Amphibien zu­           Auch bei Abwasserschächten und
die Jungtierwanderung (ganztags) und im dem solche Schächte gezielt auf, weil es         Schlammsammlern taugen diese Aus­
Herbst für die Adultwanderung (nachts). dort feucht und kühl ist. In den Schäch­         stiegshilfen. Alternativ finden hier auch
Aus Sicht des Amphibienschutzes würde ten ist zwar oft Wasser, aber kaum Nah­            spezielle Amphibienleitern aus Lochblech

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Amphibien mobil: ein Weg voller Hindernisse
Naturschutz                                                                                                                        24
ZUP Nr. 99 April 2021

Anwendung. Beide Varianten erhöhen
aber den Wartungsaufwand bei der jähr­
lichen Schachtreinigung. Hier tüfteln en­
gagierte Köpfe an weiteren, praktikable­
ren Lösungen. Einige Gemeinden haben
inzwischen bereits die heikelsten Abwas­
serschächte mit Ausstiegshilfen verse­
hen. Von Kantonsseite sind Arbeiten im
Gang, die die gefährlichsten Schächte
entlang von Kantonsstrassen identifizie­
ren und anschliessend entschärfen sollen.

Angepasste Randsteine
Eine weitere einfache und effiziente
Massnahme, die den Absturz von Amphi­
bien verhindert, ist das Abschrägen der
                                                                    Regula Schmidt öffnet in Hedingen abends einen Sammeleimer.
Randsteine. Damit wirken die Randsteine                                  Hier werden in der Nacht die wandernden Tiere gefangen.
nicht mehr als «Leitelemente», welche die                                                                             Quelle: Urs Bircher
Amphibien direkt zu den Schächten füh­
ren. Hier muss allerdings beachtet wer­
den, dass auch die daumennagelgrossen       Amphibienprojekt Hedingen: ein Bericht aus der Praxis
Jungtiere die Abschrägung überwinden        «Vor fünf Jahren startete die Hedingerin     dem Zaun geöffnet. Tagsüber bleiben die
können, denn sie sind wegen ihrer Klein­    Claudia Moser das Amphibienprojekt He-       Fangkübel geschlossen, damit keine an-
heit besonders gefährdet, in Schächte zu    dingen. Seither haben rund 30 Freiwillige    deren Tiere wie Mäuse gefangen werden.
fallen.                                     mehr als 20 000 Amphibien vom Amphi-         Nach dem Eindunkeln beginnen die Am-
                                            bienzaun an der Frohmoosstrasse zu den       phibien zu wandern, falls es genügend
Dünger: eine wenig                          Gerhauweihern transportiert. Die kleinen     feucht und warm ist. Das Nachtteam
offensichtliche Gefahr                      Weiher oberhalb des Dorfs sind ein Am-       sammelt ab 21 Uhr die gefangenen Tiere
Weitere Gefahr lauert auf Amphibien, die    phibienlaichgebiet nationaler Bedeutung.     aus den Fangkesseln ein, zählt sie und
durch Äcker und Wiesen wandern. Nicht       Im Jahr 2020 wurden zwei der vier Weiher     transportiert sie zu den Laichgewässern.
selten sind die Tiere zu einer Zeit unter­  saniert, da sie nicht mehr dicht waren und   An deren Rand werden sie freigelassen.
wegs, wenn die Landwirte ihre Flächen       mehrfach austrockneten. Der Amphibien-       Die Tiere, welche nach der Arbeit des
erstmals im Jahr düngen. Gülle, aber        zaun wird jedes Jahr von der Gemeinde        Nachtteams gefangen wurden, werden
auch die kleinen Düngerkörnchen, führen     Hedingen aufgestellt, da es sich bei der     vom Morgenteam vor der Dämmerung
auf der dünnen Amphibienhaut zu regel­      Frohmoosstrasse um eine Gemeindestras-       gezählt und bei den Laichgewässern aus-
rechten Verbrennungen. Auch wenn die        se handelt. Ebenso wurden sämtliche Ab-      gesetzt. Die Deckel der Fangkübel wer-
Tiere nicht direkt daran sterben, bilden    wasserschächte von der Gemeinde mit          den geschlossen.
Hautverletzungen Eintrittspforten für       Ausstiegsmatten versehen.                    In der Nacht und bei Regen an einer un-
Bakterien und Pilze, was zur Schwächung                                                  beleuchteten Strasse zu arbeiten, ist eine
und schliesslich doch zum Tod der Tiere Freiwillig Engagierte                            Herausforderung. Wir achten deshalb
führen kann.                                Einen Amphibienzaun zu betreuen              sehr auf unsere Sicherheit: Leuchtwes-
                                            braucht viele helfende Hände. Am Amphi-      ten, gegenseitig aufeinander aufpassen
Vom Aussterben bedrohte                     bienprojekt Hedingen sind freiwillige Na-    und eine von der Gemeinde eingerichtete
Amphibien brauchen                          turinteressierte aus Hedingen und Umge-      30er-Zone sind dabei wichtige Bausteine.
unzerschnittene Feuchtgebiete               bung beteiligt, dabei sind Alt und Jung,     Selbstverständlich haben sich unsere
Die Amphibienbestände sind in der gan­ Laien und Fachleute bunt gemischt. Je-            Teams dieses Jahr an die Empfehlungen
zen Schweiz unter Druck. Bei keiner an­ den Tag arbeiten abends, nachts und              des BAG zum Corona-Virus gehalten.
deren Wirbeltiergruppe befi den sich morgens Teams am Zaun. «Um die Mitar-
prozentual so viele Arten auf der Roten beitenden langfristig für das Projekt zu         Besuch bei den Amphibien
Liste der vom Aussterben bedrohten Ar­ begeistern, unterstützen wir alle durch           Neben vielen helfenden Hände braucht
ten wie bei den Amphibien. In einem der­ eine gute Betreuung, einen Pikettdienst         es auch eine gute Verankerung in der Be-
art dicht besiedelten Kanton wie Zürich – wenn man zum Beispiel einmal seine             völkerung und einen guten Kontakt zur
akzentuieren sich die Probleme der Am­ Schicht nicht übernehmen kann – und mit           Gemeinde. Hier hilft unsere Öffentlich-
phibien besonders. Wie der Artikel zeigt, Wertschätzung», so Moser. Neue Mitar-          keitsarbeit, wie die jährlichen Besuche
sind technische Lösungen sinnvoll und beitende werden von «alten Hasen» ein-             von mehreren Klassen der Primarschule
wichtig. Sie bilden aber nur einen Teil der geführt, und zwar theoretisch und prak-      und neu auch der Kindergärten an Zaun
Lösung. Grosse, unzerschnittene Feucht­ tisch.                                           und Weihern.»
gebiete bilden die Grundlage für starke                                                  Weitere Informationen zum Amphibienprojekt
Amphibienpopulationen. Solche Gebiete Viele Hände nötig                                  Hedingen bei Regula Schmidt,
                                                                                         regula.schmidt@phlu.ch,
zu erhalten, zu vergrössern und auch neu für drei Schichten am Zaun                      https://aphedingen.webflo.io/.
zu schaffen gehört zu den Hauptaufga­ Unsere Teams sind in drei Schichten un-
ben für die langfristige Erhaltung der Am­ terwegs: abends, nachts und morgens.
phibien im Kanton Zürich.                   Am Abend werden die Fangkübel hinter

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