Warum ALLEIN? - Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dem Dialogprojekt "warum ALLEIN?" - Miteinander reden

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Warum ALLEIN? - Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dem Dialogprojekt "warum ALLEIN?" - Miteinander reden
warum
ALLEIN?

         Ergebnisse und
 Schlussfolgerungen aus
      dem Dialogprojekt
       „warum ALLEIN?“
Warum ALLEIN? - Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dem Dialogprojekt "warum ALLEIN?" - Miteinander reden
RATZEBURGER DIALOGPROJEKT
                                „WARUM ALLEIN?“
                                1. AUSGANGSLAGE
                                Das Dialogprojekt „warum ALLEIN? - Nachbarschaftliche Beziehun-
                                gen stärken“ hat sich im Zeitraum vom September bis Dezember 2019
                                strukturiert und lösungsorientiert mit dem Phänomen Einsamkeit be-
     Die Organisatoren des
                                fasst. Angestoßen wurde es von der Stadt Ratzeburg und deren Senio­
       Ratzeburger Dialog­
          projektes „Warum      renbeirat im Zuge der Projektausschreibung des Programms
       allein?“ (v.l.) Günter   „MITEINANDER REDEN“ der Bundeszentrale für politische Bildung.
2      Deutschmann, Senio­      Im Fokus stand dabei weniger eine individualisierte, psychologische     3
           ren­beirat, Holger   Betrachtungsweise des Problems, sondern die Perspektive einer stadt-
       Martens, Volkshoch­      gesellschaftlichen Herausforderung für eine Kleinstadt mit überdurch-
    schule, Moderator Lars      schnittlich hoher Altersstruktur inmitten eines sich vollziehenden
            Hartwig, Jürgen     demografischen Wandels.
    Pfeiffer, Seniorenbeirat,
     Bürgermeister Gunnar       Ein Organisationsteam, bestehend aus dem Seniorenbeirat, der örtli-
     Koech, Wiebke Keller,      chen Volkshochschule, den evangelischen Kirchengemeinden, dem
        Ansverusgemeinde,       Demenznetzwerk Herzogtum Lauenburg, der Bürgerstiftung Ratzeburg
           Barbara Hergert,     und der Stadtverwaltung, entwickelte mit Unterstützung des Lübecker
           Demenznetzwerk       Moderators Lars Hartwig sowie Nicole Freckmann vom Programm
    Herzogtum Lauenburg,
                                „MITEINANDER REDEN“ ein Projektkonzept für stadtteilbezogene,
         Nicole Freckmann,
                                offene Gesprächskreise, die
      Dialogbegleitung der
         Bundeszentrale für       a) einen moderierten Erfahrungsaustausch zu diesem
         politische Bildung.         Thema ermöglichen und
                                  b) in einer gemeinsamen Werkstattphase aktivierende
     Eine mobile Umfrage­            Lösungsansätze entwickeln sollten, die möglichst in
       station in der Stadt­         Eigenregie umgesetzt werden könnten.
     bücherei ergänzte die
        Werkstattarbeit mit     Geplant wurden insgesamt sechs öffentliche Dialogrunden in den drei
    inhaltlichen Eingaben.      Stadtteilen Vorstadt, Insel und St. Georgsberg mit jeweils gleichem
Warum ALLEIN? - Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dem Dialogprojekt "warum ALLEIN?" - Miteinander reden
Aufbau. In einer ersten Dialogrunde sollte stadteilbezogen eine Ana-        1. Welche Faktoren tragen negativ dazu bei, dass sich
    lyse vorgenommen werden, welche Faktoren Einsamkeitsprozesse dort              Einsamkeitsprozesse in den Stadtteilen entwickeln und
    jeweils befördern oder ihnen entgegenwirken. In einer darauf aufbau-           verstetigen können?
    enden zweiten Dialogrunde sollten Ideen gesammelt werden, die Ein-          2. Welche Faktoren tragen positiv dazu bei, dass sich
    samkeitsprozesse in den Stadtteilen zurückzudrängen könnten. Diesem            Einsamkeitsprozesse in den Stadtteilen abbauen lassen?
    Plan folgend wurden insgesamt fünf öffentliche Gesprächskreise or-
    ganisiert; jeweils zwei in den außenliegenden Stadtteilen Vorstadt und    Auf diese Weise wurde der Lebensalltag in den Stadtteilen in den
    St. Georgsberg und einer auf der zentralen Insel.                         Fokus der geplanten Dialogrunden gestellt, mit dem Wahrnehmen
                                                                              konkreter Problemlagen oder guter Beispiele zu den genannten Fra-
    Zwischen den Dialogrunden kam das Organisationsteam zu einer ers-         gestellungen. Eine gesamtgesellschaftliche oder individuell psycholo-
    ten Ergebnissichtung zusammen, aus der heraus die jeweils nachfol-        gische Betrachtung diesen Themenkomplexes rückte dabei erst einmal
    genden Dialogrunden geplant, bzw. im Falle der zentralen Insel, auch      in den Hintergrund.
    abgesagt wurden. Nach dem Abschluss der zweiten Dialogrunde wur-
    de eine erneute umfassende Ergebnissichtung vorgenommen und -             Ein weitere Fragestellung drehte sich um den beschriebenen Perso-
    basierend auf den Ideensammlungen - Empfehlungen formuliert, wie          nenkreis der „Vereinsamten“ und wer darunter zu fassen sei. Erste
    das Thema „Einsamkeit“ jeweils stadteilbezogen im konstruktiven           Annährungen über die Kategorie „Alter“ erwiesen sich als wenig ge-
    Sinne bewegt werden könnte. Diese Ergebnisse fasst dieser Abschluss-      eignet, da zahlreiche Beispiele gefunden werden konnten, in denen
    bericht zusammen.                                                         diese Kategorie für den individuellen Einsamkeitsprozess keine Rolle
                                                                              spielt. Beispielsweise eine Behinderung, eine ungünstige Wohnsitua-
                                                                              tion mit enormen Barrieren, eine spezifische Lebenssituation, die wenig
    2. FRAGESTELLUNGEN                                                        sozial Kontakte ermöglicht, psychische Erkrankungen oder einfach
                                                                              auch nur individuelle Schwierigkeiten, Sozialkontakte zu knüpfen.
    Für das Organisationsteam zeigte sich im Zuge der Entwicklung des
    Dialogprojektes „warum ALLEIN“ ein Kontext durchaus unterschied-          Entsprechend wurde der Personenkreis, der im Fokus des Dialoges
4   licher Fragenzusammenhänge. Erste Diskussionen führten beispiels-         stehen sollte, offen gefasst, als „Menschen, die unfreiwillig über wenig   5
    weise zur zentralen Frage nach der gesellschaftlichen Kohäsion, einmal    bis gar keine Sozialkontakte verfügen.“
    ganz konkret in den einzelnen Stadtteilen, aber auch schnell darüber
                                                                              Im Verlauf dieser Diskussion wurde nachfolgend die Frage aufgewor-
    hinaus, mit Blick auf demografische Prozesse und gesellschaftliche
                                                                              fen, ob dieser Personenkreis auch primäre Zielgruppe des Dialogpro-
    Entwicklungslinien. Es wurde hier sowohl über den konkreten Zustand
                                                                              jektes sein solle und könne. Dem widersprach die sich im
    nachbarschaftlicher Beziehungen gesprochen, als auch die Chancen
                                                                              Organisationsteam durchsetzende Einschätzung, dass Einsamkeit
    und Risiken einer sich digitalisierenden Gesellschaft thematisiert. Da-
                                                                              Menschen eher zu Resignation oder gar Lethargie treibe, als zu der
    rüber hinaus gesellten sich grundsätzliche Fragestellungen dazu: von
                                                                              handlungsleitenden Prämisse führe, etwas ändern zu müssen. Ebenso
    fehlender Zugehörigkeit, von „Abgehängtsein“ oder dem Gefühl von
                                                                              wurde darauf, dass einsame Menschen sich oftmals nicht im Sinne
    Nichtbeachtung, auch im Sinne einer zunehmenden Politik- und De-
                                                                              einer Problemorientierung selbst als einsam beschreiben. Sinnvoll er-
    mokratieverdrossenheit. Es wurde im Organisationsteam mithin schnell
                                                                              schien vielmehr, als Zielgruppe für die ersten Dialogrunden vordring-
    deutlich, dass das geplante Dialogprojekt nur dann ergebnisorientiert
                                                                              lich Multiplikatoren*innen in den einzelnen Stadtteilen anzusprechen,
    durchgeführt werden kann, wenn es in einer bestimmten Form fokus-
                                                                              die aufgrund ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Vernetzung über
    siert und konkretisiert werden würde.
                                                                              eine herausgehobene Kenntnis zur Struktur der Stadtteile, ihrer ge-
    Eine nachfolgende Diskussion zu gewünschten Zielsetzungen des Di-         sellschaftlichen Zusammensetzung und den spezifischen Lebenslagen
    alogprojektes erbrachte anschließend einige rahmengebende Katego-         von Menschen verfügen. Das Organisationsteam verband mit diesem
    rien, wie die Dialogrunden im ersten Schritt möglichst praxisnah und      Fokus auf Multiplikator*innen auch die Hoffnung, dass diese im Ver-
    stadtteilbezogen, im zweiten Schritt handlungs- und lösungsorientiert     lauf des Dialogprojektes konkret von Einsamkeit Betroffene anspre-
    zu fassen sind. Daraus wurden zwei Leitfragen formuliert, die den         chen und zur Teilnahme an den zweiten Dialogrunden bewegen
    Rahmen der ersten Dialogrunden bilden sollten:                            könnten.
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3. FORMAT ZUR ERSTEN DIALOGRUNDE                                           4. SITUATIONSANALYSE
    Ausgehend von der gewünschten Zielsetzung „praxisorientiert“ und           4.1 Erste Dialogrunde im Stadtteil „Vorstadt“
    „stadtteilbezogen“ , den genannten Fragestellungen, wie der Zielgrup-
    penfestlegung wurde mit Unterstützung des beauftragten Moderators          Die erste Dialogrunde in der Vorstadt wurde am 9. September 2019
    ein Format für die erste Dialogrunde erarbeitet. Dafür bot sich zunächst   durchgeführt. Als Veranstaltungsort war dafür der Gemeindesaal der
    eine Diskussion zur Ermittlung von negativen oder positiven Faktoren       Ansveruskirche aufgrund seiner zentralen Lage und der guten Erreich-
    im Sinne der Leitfragen als Einstieg an. Dieses wurde allerdings mit       barkeit ausgesucht worden. Rund 20 Bürger*innen folgten der offenen
    Verweis auf die gewünschte „Praxisorientierung“ der Dialogrunden           Einladung zum Dialog; wie erwartet überwiegend Multiplikator*innen
    im Organisationsteam kritisch gesehen und schließlich verworfen. Eine      aus dem Stadtteil, teilweise mit kirchlicher Anbindung, aber durchaus
    solche Diskussion, so die einhellige Meinung, würde wieder ins Grund-      auch Personen, die sich selbst als Betroffene beschrieben. Allesamt
    sätzliche der Thematik führen. Entsprechend kam man überein, diese         ließen sie sich bereitwillig und engagiert auf das Dialogformat und die
    Diskussion im Vorfeld zu führen. In einer Annäherung ließen sich hier      vorgegebene Moderation ein.
    als maßgeblich negative Faktoren „Barrieren“, der „Mangel an Infor-        Im ersten Schritt erfolgte in Kleingruppen eine Sammlung von Begeg-
    mation“, der „Mangel an Mobilität“ oder das „Fehlen an motivierender       nungsräumen in der Vorstadt, die anschließend auf einer großforma-
    Ansprache“ beschreiben, als maßgeblich positive Faktoren „Begeg-           tigen Stadtteilkarte visualisiert wurden.
    nungsräume“, „intakte Nachbarschaftsbeziehungen“ oder „motivie-
    rende Sozialangebote“.                                                     Als Begegnungsräume mit und ohne spezifische Angebote wurden
                                                                               benannt:
    Als neuer Einstieg wurde nachfolgend die Behandlung des als positiv
    angenommen Faktors „Begegnungsraum“ vorgeschlagen. Die Teil-                 • Ansverus-Gemeindezentrum (Gottesdienste,
    nehmer*innen sollten dabei aufgefordert werden, im ersten Schritt              Spielenachmittage, Café Kunterbunt, Trauercafé), Friedhof,
    gemeinsam eine Stadtteilbeschreibung zu entwickeln und Sozialräume             Freikirche der Baptisten
6                                                                                • Schulen (Grund- und Gemeinschaftsschule), Kindergarten,               7
    zu ermitteln, in denen Menschen sich begegnen können. Dieses sollte
    in Gruppenarbeit geschehen und auf einem großformatigen Lageplan               Jugendzentrum
    visualisiert werden. In einem zweiten Schritt sollte dann über die Zu-       • Sportanlagen (Sportplatz, Riemannhalle, Sportlerheim),
                                                                                   Gildehaus des Schützenvereins
    gänglichkeit und Erreichbarkeit im Sinne von „Barrieren“ und „Män-
                                                                                 • Vereine/ Organisationen (Ratzeburger Sportverein,
    gel“ dieser Begegnungsräume diskutiert werden. Im Anschluss sollte
                                                                                   Fecht-Club, Verein Vorstädter Bürger, Siedlerbund,
    eine subjektive Charakterisierung des Stadtteils erfolgen, um auch
                                                                                   Spielmannzug, THW, Kleingartenverein)
    soziale Komponenten in den Stadtteilen erfassen und reflektieren zu
                                                                                 • AMEOS Seniorenwohnsitz (Park-Café, Medivitale, Vorträge,
    können.
                                                                                   Seniorenangebote der VHS)
    Dieses Format wurde schließlich für die erste Dialogrunde in allen           • Krankenhaus (Kantine, Bücherei)
    Stadtteilen gleichmäßig festgelegt, auch um stadtteilvergleichende           • Arztpraxen
    Erkenntnisse erhalten zu können.                                             • Supermärkte (Norma, ALDI, Penny, EDEKA-Süllau)
                                                                                 • Cafés (Norma, EDEKA), Gaststätten (Phönix, Lookin)
    Beworben wurden das Dialogprojekt über gezielte Wurfsendungen in
                                                                                 • Medizinwald, Hundefreilauffläche (Sedanwiese), Spielplätze,
    Form eines Flyers, die neben den Projektinformation auch eine the-
                                                                                   Löwenbrunnen, Freilichtbühne
    menspezifische Umfrage enthielt, die bei Bedarf anonym im Rathaus
                                                                                 • Straßenflohmärkte, Theaterbus
    abgegeben werden konnte. Diese Wurfsendungen wurden mit Unter-
    stützung des Seniorenbeirats der Stadt Ratzeburg in allen Stadtteilen      πFAZIT: Aus dieser Visualisierung wurde deutlich, dass es im Stadt­
    verteilt. Als Schirmherr stellte sich Bürgermeister Gunnar Koech auch      teil „Vorstadt“ zwei wesentliche Cluster von Begegnungsräumen gibt
    im Rahmen eines gemeinsamen Pressetermins werbend zur                      (Raum Mechower Straße/Schweriner Straße sowie der Raum Rie­
    Verfügung.                                                                 mannstraße) sowie ein Teilcluster (Raum Röpersberg). Darüber hinaus
erwiesen sich große Räume frei von Begegnungsangeboten (Raum              • kaum kulturelle Angebote, Ausrichtung auf das Stadtzentrum,
    Königsberger Straße/ Stettiner Straße oder der Mecklenburger                aber mit dem Problem der Erreichbarkeit in der Abendstunden
    Straße).                                                                  • naturnah
                                                                              • langweiliger „Schlaf“-Stadtteil vs. „durchaus lebendig und
    In einem zweiten Schritt wurden jene Begegnungsräume mit und ohne           eigenständig“
    spezifische Angebote benannt, die ohne Barrieren erreichbar sind (di-
                                                                             πFAZIT: In der Reflexion dieser Charakterisierungen gelangten die
    rekte räumliche Barrieren, Erreichbarkeit in Zeit und Ort, finanzielle
                                                                             Bürger*innen durchaus zu einer einheitlichen Erzählung über ihren
    Barrieren, Mitgliedschaftszwang, Institutionszugehörigkeit):
                                                                             Stadtteil „Vorstadt“. Sie beschrieben ihn in seiner Entwicklung mit
      • Ansverus-Gemeindezentrum (Gottesdienste, Spiele­                     historischer Kenntnis: die Bedeutung des Kasernenstandortes, die
        nachmittage, Café Kunterbunt, Trauercafé), Friedhof,                 Aufnahme von Geflüchteten nach 1945 und dem damit entstehenden
        Freikirche der Baptisten                                             Anwachsen prägnanter Wohnquartiere (Raum Königsberger Straße/
      • Jugendzentrum                                                        Stettiner Straße oder Raum Jägerstraße/Bismarckstraße), die sukzes­
      • Krankenhaus (Bücherei)                                               sive Entstehung weiterer Wohnquartiere bis hin zum Neubaugebiet
      • Medizinwald, Hundefreilauffläche (Sedanwiese),                       Röpersberg, die Entwicklung des Gesundheitsareals mit dem Kran­
        Spielplätze, Löwenbrunnen, Freilichtbühne                            kenhaus, den Reha-Einrichtungen und Seniorenpflegheimen und dem
      • Straßenflohmärkte                                                    Seniorenwohnsitz (heute: AMEOS). In dieser Beschreibung zeigte
                                                                             sich ein nachvollziehendes Verständnis für die Veränderungen und
    πFAZIT: In diesem Dialogschritt wurde deutlich, dass es im Stadtteil     auch die aktuellen Umbrüche im Stadtteil und dessen Quartieren.
    „Vorstadt“ nur wenige Begegnungsräume gibt, die als barrierearm          Dabei wurde durchaus eine Identifikation mit der „Vorstadt“ als
    im genannten Sinne beschrieben werden können.                            Stadtteil deutlich.

    In einem dritten Schritt wurde von den Bürger*innen zusammenge-
8   tragen, was aus ihrer Sicht fehlen würde:                                                                                                         9
      • öffentlicher Begegnungsraum (Beispiel: ehemalige Alten­
        tagesstätte in der Mecklenburger Straße)
      • Stehkneipe/ Kiosk
      • Stadttteilfest(e)
      • öffentliche Begegnungsangebote (Schach, Boccia, Lesekreise,
        Mediationskreise)
      • öffentliche Kulturangebote
      • Übersicht von bestehenden Begegnungsangeboten im Stadtteil
    Abschließend wurden die Bürger*innen gebeten, ihren Stadtteil zu
    charakterisieren:
      • Wohnquartiere im Altersumbruch mit einem Rückgang nach-
        barschaftlicher Beziehungen und persönlichem Austausch
        (beispielsweise im Bereich Königsberger Straße, Stettiner                                                       Moderator Lars Hartwig
        Straße, Danziger Straße)                                                                                        (li.) analysiert im Gemein­
      • altersgleiche Wohnquartiere mit funktionierenden nachbar-                                                       desaal der Ansveruskirche
        schaftlichen Beziehungen und persönlichen Austausch (bei-                                                       zusammen mit Bürger­
        spielsweise: Neubaugebiet Röpersberg)                                                                           innen und Bürgern der
      • vielfältiges Sportangebot                                                                                       Vorstadt den Stadtteil.
4.2 Erste Dialogrunde im Stadtteil „Insel“                                  In einem zweiten Schritt wurden jene Begegnungsräume mit und ohne
                                                                                 spezifische Angebote benannt, die ohne Barrieren erreichbar sind (di-
     Die erste Dialogrunde auf der Insel wurde am 10. September 2019             rekte räumliche Barrieren, Erreichbarkeit in Zeit und Ort, finanzielle
     durchgeführt. Als Veranstaltungsort wurde dafür der Ratssaal des Rat-       Barrieren, Mitgliedschaftszwang, Institutionszugehörigkeit):
     hauses aufgrund seiner zentralen Lage und der guten Erreichbarkeit
     ausgewählt. Rund 10 Bürger*innen folgten der offenen Einladung zum            • Verwaltungsräume: Rathaus (Ratssaal, städtische Sitzungen)/
     Dialog, wie erwartet überwiegend Multiplikator*innen aus dem Stadt-             Kreisverwaltung
     teil. Allesamt ließen sie sich bereitwillig und engagiert auf das Dialog-     • Kirchen (Stadtkirche St. Petri, Dom, katholische Kirche St.
     format und die vorgegebene Moderation ein.                                      Answer mit Gemeindezentrum)
                                                                                   • kulturelle Veranstaltungsräume (Galerie AC Noffke)
     Im ersten Schritt erfolgte in Kleingruppen eine Sammlung von Begeg-           • öffentliche Räume (Marktplatz, Kurpark, Schloßwiese, Unter
     nungsräumen in der Vorstadt, die anschließend auf einer großforma-              den Linden, Paradiesgarten)
     tigen Stadtteilkarte visualisiert wurden.                                     • Sozialräume (Café Lydia, Jugendcafé, Willkommenscafé,
     Als Begegnungsräume mit und ohne spezifische Angebote wurden                    Fahrradwerkstatt)
     benannt:                                                                      • Bildungsräume (Stadtbücherei)
                                                                                   • Freizeiträume (Bouleplatz, öffentliche Badestellen)
       • Verwaltungsräume: Rathaus (Ratssaal, städtische                           • öffentliches WLAN (Marktplatz/ Stadtbücherei)
         Sitzungen)/ Kreisverwaltung                                               • öffentliche Veranstaltungen (Adventsmarkt, NDR-Landpartie, 9.
       • Kirchen (Stadtkirche St. Petri, Petri-Forum, Dom, Pastoralkolleg,           November)
         katholische Kirche St. Answer mit Gemeindezentrum)
       • kulturelle Veranstaltungsräume (Burgtheater, Galerie AC                 πFAZIT: In diesem Dialogschritt wurde deutlich, dass es auf der „In­
         Noffke, Kellertheater, Museen)                                          sel“ ein gerade im Verhältnis zur dortigen Wohnbevölkerung großes
       • Sozialräume (Tafel, „Brücke“, AWO Sozialkaufhaus, Café Lydia,           Angebot von Begegnungsräumen gibt, die als barrierearm im ge­
10       Jugendcafé, Willkommenscafé, Fahrradwerkstatt)                          nannten Sinne beschrieben werden können.                                 11
       • Bildungsräume (Volkshochschule, Familienbildungsstätte,
         Musikschule, Stadtbücherei)                                             In einem dritten Schritt wurde von den Bürger*innen zusammenge-
       • Freizeiträume (Bouleplatz, öffentliche Badestellen, Schwimm-            tragen, was aus ihrer Sicht fehlen würde:
         bad „Aqua Siwa“)
       • Sportstätten (Ruderakademie , Segelverein, Segelschule)                   • „selbstkritisch“ wurden festgestellt, dass die ÖPNV-Anbindung
       • Gastronomie (Cafés, Restaurants, Kneipen)                                   der außen liegenden Stadtteile an die Insel zu klassischen
       • Einzelhandel (zentrales Angebot)                                            Zeitschienen von Kulturveranstaltungen (Abendstunden,
       • touristische Räume/ Angebote (Jugendherberge, Schifffahrt)                  Wochenende) mangelhaft ist.
       • Wohnprojekt Alte Meierei“, betreutes Wohnprojekt                        Abschließend wurden die Bürger*innen gebeten, ihren Stadtteil zu
         Fischerstraße                                                           charakterisieren:
       • öffentliche Räume (Marktplatz, Kurpark, Schloßwiese, Unter
         den Linden, Paradiesgarten)                                               • klassisches Stadtzentrum mit lebendiger und attraktiver
       • Vereine/ Organisationen (Bürgerstiftung, DLRG, DRK-Ortsver-                 Stadtatmosphäre
         ein, Amateurfunker)                                                       • vielfältiges Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebot
       • öffentliches WLAN (Marktplatz/ Stadtbücherei)                             • (immer noch) attraktive, regionale Einkaufsmöglichkeiten
       • öffentliche Veranstaltungen (z.B. Adventsmarkt, Eisbahn,                  • vielfältige Gastronomie
         NDR-Landpartie, 9. November)                                              • schöne und belebte öffentliche Räume
                                                                                   • wichtige Sozialräume
     πFAZIT: Aus dieser Visualisierung wurde deutlich, dass der Stadtteil
     „Insel“ ein vielschichtiges Cluster von Begegnungsräumen vorhält.
πFAZIT: In der Reflexion dieser Charakterisierungen gelangten die          • Sportstätten (Sporthallen an den Schulen, Sportplatz
     Teilnehmer*innen zu einer klaren Erzählung über den Stadtteil „Insel“.       Heinrich-Hertz-Straße)
     Sie ist das historisch gewachsenen Stadtzentrum Ratzeburgs, das diese      • Gastronomie (Bäckerei-Cafés, Mc Donalds, Farchauer Mühle,
     Funktion bis heute unbestritten ausfüllt. Sie ist für Einheimische wie       Mittagstisch bei EDEKA)
     Gäste gleichermaßen das attraktive und prägende Gesicht der Stadt.         • Supermärkte (2x Netto, EDEKA, ALDI, LIDL)
     Die abschließende Diskussion war von einer hohen und selbstbewuss­         • öffentliche Räume (Baumpark, Streuobstwiese, Farchauer
     ten Identifikation der Teilnehmer*innen mit der Insel geprägt.               Liegeweise mit Grillplatz, Begegnungsräume im Neubaugebiet
                                                                                  „Anger“, Jugendfreizeitfläche Barkenkamp, Spielplätze,
     Für die Organisatoren des Dialogprojektes wurde sehr deutlich, dass
                                                                                  Wanderwege, Hundefreilauffläche, Bahnhof)
     die Dichte an Begegnungsräumen enorm hoch ist und damit entspre-
                                                                                • Freizeiträume (Jugendzentrum GLEIS21, Erlebnisbahn)
     chend der These des Dialogprojektes hervorragend geeignet scheint,
                                                                                • Vereine/Organisationen (Freiwillige Feuerwehr, Ruderclub,
     Einsamkeitsprozessen aktiv entgegenzuwirken. Aus dieser Erkenntnis
                                                                                  Kanuclub, Ratzeburger Sportverein, Kleingartenverein)
     heraus erklärte sich für die Organisatoren auch die geringe Resonanz
                                                                                • Wohnprojekte (Mietervereinigung Friedrich-Ebert-Straße,
     von Einwohner*innen der Insel, sich aktiv an diesem Dialog zum Thema
                                                                                  Neuvorwerk)
     „Einsamkeit“ zu beteiligen. „Einsamkeit auf der Insel muss man aktiv
                                                                                • Veranstaltungen (Flohmärkte)
     suchen“, so die Einschätzung von Moderator Lars Hartwig in einer ers-
     ten Auswertung. „Vielmehr scheint die Insel angesichts der aufgezähl­    πFAZIT: Aus dieser Visualisierung wurde deutlich, dass im Stadtteil
     ten Begegnungsräume ein Schlüssel zur Verhinderung von                   „St. Georgsberg“ kein wirkliches Cluster von Begegnungsräumen
     Einsamkeitsprozessen in den beiden angrenzenden Stadtteilen zu sein,     ausgemacht werden kann. Die Begegnungsräume sind zusammen­
     wenn die Erreichbarkeit entsprechend ist“, ergänzte Lars Hartwig.        hanglos über den Stadtteil verstreut, viele von ihnen wurde von den
                                                                              Teilnehmer*innen erst im zweiten oder dritten Ansatz als Begeg­
                                                                              nungsraum benannt.
12   4.3 Erste Dialogrunde im Stadtteil „St. Georgsberg“                      In einem zweiten Schritt wurden jene Begegnungsräume mit und ohne        13
     Die erste Dialogrunde im Stadtteil St. Georgsberg wurde am 11. Sep-      spezifische Angebote benannt, die ohne Barrieren erreichbar sind (di-
     tember 2019 durchgeführt. Als Veranstaltungsort war dafür die Mensa      rekte räumliche Barrieren, Erreichbarkeit in Zeit und Ort, finanzielle
     der Lauenburgischen Gelehrtenschule aufgrund ihrer zentralen Lage        Barrieren, Mitgliedschaftszwang, Institutionszugehörigkeit):
     und der guten Erreichbarkeit ausgesucht worden. Zudem konnte kein          • Kirche St. Georg auf dem Berge und Pastorat (mit Angeboten
     anderer Ort gefunden werden, der einen Status als bekannter „Bür-            wie Konzerten oder Handarbeitskreis), Friedhof
     gertreffpunkt“ beanspruchen kann. Rund 10 Bürger*innen folgten der         • öffentliche Räume (Baumpark, Streuobstwiese, Farchauer
     offenen Einladung zum Dialog, wie erwartet überwiegend Multiplika-           Liegeweise mit Grillplatz, Begegnungsräume im Neubaugebiet
     tor*innen aus dem Stadtteil. Allesamt ließen sich die Teilnehmer*innen       „Anger“, Jugendfreizeitfläche Barkenkamp, Spielplätze,
     bereitwillig und engagiert auf das Dialogformat und die vorgegebene          Wanderwege, Hundefreilauffläche, Bahnhof)
     Moderation ein.                                                            • Freizeiträume (Jugendzentrum GLEIS21)
     Im ersten Schritt erfolgte in Kleingruppen eine Sammlung von Begeg-      πFAZIT: In diesem Dialogschritt wurde deutlich, dass es im Stadtteil
     nungsräumen in der Vorstadt, die anschließend auf einer großforma-       „St. Georgsberg“ nur wenige Begegnungsräume gibt, die als barrie­
     tigen Stadtteilkarte visualisiert wurden.                                rearm im vorgenannten Sinne beschrieben werden können.
     Als Begegnungsräume mit und ohne spezifische Angebote wurden
     benannt:
       • Kirche St. Georg auf dem Berge und Pastorat (mit Angeboten
         wie Konzerten oder Handarbeitskreis), Friedhof
       • Schulen (Grundschule, Gymnasium)
In einem dritten Schritt wurde von den Bürger*innen zusammenge-        Einsamkeit vor Ort begünstigen oder lindern könnten, zusammenge-
     tragen, was aus ihrer Sicht fehlen würde:                              tragen wurden. Es galt dabei vor allem öffentliche Begegnungs- wie
                                                                            Veranstaltungsräume zu benennen, an denen sich Menschen in den
      • offene Begegnungsräume für alle Menschen
                                                                            Stadteilen zusammenfinden können, und deren Erreichbarkeit zu be-
      • nachbarschaftliche Aktionen, Straßenfeste
                                                                            schreiben. Aber auch die nachbarschaftlichen Entwicklungen in den
      • fehlende ÖPNV-Anbindung zum kulturellen Leben auf der Insel
                                                                            Wohnquartieren wurden hinterfragt, im Sinne von Zusammenhalt oder
        in den Abendstunden und am Wochenende
                                                                            Anonymität. Auf großen Stadteilkarten entstanden so visualisierte La-
      • Integrationsprojekte
                                                                            gebeschreibungen, ergänzt durch eine beschreibende Charakterisie-
      • Abschließend wurden die Bürger*innen gebeten, ihren Stadtteil
                                                                            rung des jeweiligen Stadtteils. Diese zeigte sich für die Vorstadt und
        zu charakterisieren:
                                                                            den St. Georgsberg sehr unterschiedlich und vielfältig, von „kleinstäd-
      • naturnaher Naherholungsraum
                                                                            tisch und langweilig“ über „idyllisch, erholsam und naturnah“ bis
      • unklare Stadtteilentwicklung
                                                                            „schrecklich laut und angenehm ruhig“. Diese Beschreibungen änder-
      • alter „vergessener“ Dorfkern
                                                                            ten sich durchaus, wenn man einzelne Wohnquartiere in den Blick
      • unverbundene, sehr unterschiedliche Wohnquartiere (wohl­
                                                                            nahm. So gab es einen deutlichen Unterschied in den Beschreibungen
        situierte Wohnräume in den Neubaugebieten oder in der
                                                                            zwischen „alten Wohnblocks“ und den „Neubaugebieten“, der sich
        Lübecker Straße, ausgeprägte Räume des sozialen Wohnungs-
                                                                            ebenso in der Zuordnung von „Anonymität“, eher in den älteren Wohn-
        baus, die teilweise auch stigmatisierend beschrieben wurden)
      • Wohnort mit guter Versorgungsqualität, aber geringer sozialen       quartieren und „Gemeinschaft“, eher in den Neubaugebieten, aus-
        Köhasion und nur punktuell ausgeprägten nachbarschaftlichen         drückte. Als Mangel wurde in beiden Stadtteilen vor allem das geringe
        Beziehungen                                                         Angebot von Gastronomie und Einzelhandel sowie die fehlenden Ver-
      • Herausforderungen in Fragen von Integration, sozialen               anstaltungs- und Begegnungsräume und Veranstaltungsangebote ge-
        Problemlagen und punktuell prekären Wohnsituationen                 nannt. Nur wenige Begegnungsinseln konnten jeweils beschrieben
                                                                            werden, an denen Menschen einfach, kostenfrei und ohne Zugehörig-
     πFAZIT: In der Reflexion dieser Charakterisierungen gelangten die      keit in einen Verein oder Organisation zusammenkommen können.
14                                                                                                                                                     15
     Teilnehmer*innen zu keiner klaren Erzählung über den Stadtteil „St.
     Georgsberg“. Er wurde jeweils ganz unterschiedlich beschrieben,        Eine ganze andere Beschreibung zeigte sich auf der Insel. Hier wurde
     mit teilweise gegensätzlichen Attributen und auch mit nur geringer     ein lebendiges Stadtzentrum einer Kleinstadt beschrieben, mit einer
     historischer Kenntnis seiner Entstehung und Entwicklung. Prägnant      immer noch funktionierenden Einzelhandelsstruktur sowie vielen gas-
     war, dass die Beiträge der Teilnehmer*innen nur wenig Bezüge zu­       tronomischen, kulturellen und freizeitorientierten Angeboten und öf-
     einander hatten und so zahllose Einzelbilder entstanden, von Armut     fentlichen Begegnungsräumen. Im Gegensatz zu den außen liegenden
     und Wohlstand, von Alteingesessen und Zugezogen, von Fremdheit         Stadtteilen zeigten sich diese Angebote in der Bewertung auch deutlich
     versus Vertrautheit. Lediglich die Beschreibung als „naturnah“ fand    barriereärmer, beispielsweise im Sinne von Kostenfreiheit. So wurden
     eine gemeinsame Resonanz. Eine Identifikation mit dem Stadtteil ließ   belebte Räume wie der Kurpark und der Marktplatz oder auch wie-
     sich so gut wie gar nicht erkennen.                                    derkehrende kostenfreie Ausstellungen, Vorträge, selbst musikalische
                                                                            Darbietungen in dieser Stadtteilbeschreibung benannt.
                                                                            Dies wurde auch in den Dialogrunden in der Vorstadt und dem St.
     4.4 Auswertung der ersten Dialogrunde                                  Georgsberg so gesehen, allerdings verbunden mit der deutlichen Kri-
     Die erste Runde des Ratzeburger Dialogprojektes „warum Allein?“        tik, dass gerade die kulturellen Angebote auf der Insel - oftmals in den
     konnte, wie von den Organisatoren geplant, Menschen in den ver-        Abendstunden gelegen - mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht er-
     schiedenen Stadtteilen zusammenführen, um über das Thema „Ein-         reichbar seien. Man käme noch hin, aber nach 20 Uhr nur selten zu-
     samkeit“ zu diskutieren. Moderator Lars Hartwig aus Lübeck             rück. Aus Sicht des Moderators Lars Hartwig eine überraschende
     erarbeitete mit den jeweiligen Gruppen in der Ansveruskirche, im       Beschreibung: „Es scheint, dass das Stadtzentrum von Ratzeburg sich
     Rathaus und in der Lauenburgischen Gelehrtenschule an drei Tagen       mit seinen zahlreichen Angeboten in den Abendstunden von den an­
     jeweils eine subjektive Stadtteilbeschreibung, in der Faktoren, die    deren Stadtteilen gewissermaßen entkoppelt.“
Die gewonnenen Stadtteilbeschreibungen wurden nachfolgend vom            a. Organisation von Veranstaltungen (Zielgruppe:
     Organisationsteam des Dialogprojektes ausgewertet. Auf ihrer Grund-         Veranstaltungsorganisationen)
     lage wurde für den 21. Oktober 2019 in der Ansveruskirche in der            • Veranstaltungszeiten an die Zielgruppen anpassen
     Vorstadt und für den 23.10.2019 in der Grundschule St. Georgsberg           • Veranstaltungszeiten flexibel gestalten (z.B. auch mal
     jeweils von 15 bis 18 Uhr eine zweite Dialogrunde geplant. Eine Fort-         nachmittags oder mit Blick auf ÖPNV-Fahrtzeiten insbeson-
     führung des Dialoges auf der „Insel“ wurde hingegen verworfen, da             dere zum Veranstaltungsende)
     dort die Relevanz des Themas als wenig gravierend wahrgenommen              • Veranstaltungsorte variieren (nicht immer die gleichen Orte
     wurde, sowohl was die Teilnehmerresonanz anbetraf, als auch was die           wählen, nicht immer nur auf der Insel)
     Ergebnisse der Stadtteilbeschreibung zeigten. Im Fokus der zweiten          • Veranstaltungsorte nach Erreichbarkeit auswählen
     Dialogrunde sollte die Diskussion über Lösungsansätze und Ideen ste-          (ÖPNV-Anbindung)
     hen, die geeignet scheinen, um insbesondere alleinstehenden Men-            • finanzielle Hemmschwellen möglichst gering halten
     schen die Teilhabe am stadtgesellschaftlichen Leben zu erleichtern            (Sozialtarife)
     oder zu ermöglichen. Die Teilnehmer*innen der ersten Dialogkonfe-           • Veranstaltungskonkurrenzen meiden
     renzen wurden eingeladen, im Vorfelde dieser zweiten Dialogrunde         b. Erreichbarkeit von Veranstaltungen
     als Multiplikator*innen in ihren Stadtteilen zu wirken und insbeson-        • Mitfahrgelegenheiten ermöglichen
     dere Menschen, die aus ihrer Kenntnis von Einsamkeit betroffen sind,        • ehrenamtliche Fahrdienste organisieren
     über die Arbeit des Dialogprojektes zu informieren und sie gegebe-          • Rufbus oder Sammeltaxis für Veranstaltungen
     nenfalls zur Teilnahme an der zweiten Dialogrunde zu motivieren.            • Bürger- oder Kulturbus organisieren (s. Vorbild Berkenthin)
     Dazu kam das Organisationsteam überein, die begleitende Umfrage-            • Konzepte zur Flexibilisierung der Stadtverkehrs entwickeln
     aktion auf dem Einladungsflyer zum Dialogprojekt öffentlich auszu-       c. Information zu Veranstaltungen
     weiten und bis in den Oktober einen öffentlicher Aktionsbriefkasten         • Informationen zu Veranstaltungen besser kommunizieren
     in der Stadtbücherei bereit zu stellen. Beworben wurde die zweite           • öffentliche „Pinnwände“ einrichten
16   Dialogrunde mit einer Infokarte, die als Wurfsendung im gesamten                                                                              17
                                                                                 • digitale Plattformen einrichten (z.B. Nachbarschaftsplattform
     Stadtgebiet verteilt wurde                                                     www.nebenan.de)
                                                                                 • Auslage der Veranstaltungslisten der Tourist-Information
                                                                                    auch im Stadtteil
     5. LÖSUNGSANSÄTZE                                                           • E-Mail-Veranstaltungsverteiler
                                                                                 • Veranstaltungswurfsendungen zur Verteilung über die
     5.1 Zweite Dialogrunde im Stadtteil „Vorstadt“                                 ambulanten Pflegedienste
     Die zweite Dialogrunde in der Vorstadt wurde am 21. Oktober 2019        In einer zweiten Dialogrunde wurde das Thema „Begegnungsräume“
     durchgeführt. Als Veranstaltungsort war dafür erneut der Gemeindes-     aufgeworfen und entsprechende Ideen gesammelt für innen- und au-
     aal der Ansveruskirche aufgrund seiner zentralen Lage und der guten     ßenliegende Begegnungsräume:
     Erreichbarkeit ausgesucht worden. Rund 30 Bürger*innen beteiligten
     sich dieses Mal am Dialog, wiederum überwiegend Multiplikator*in-        a. außenliegende Begegnungsräume
     nen aus dem Stadtteil und kaum Personen aus der Zielgruppe „Betrof-         • Aufwertung des Löwenbrunnens mit Sitzgelegenheiten
     fene“. Allesamt ließen sich die Teilnehmer*innen erneut auf das             • Aufwertung des Platzes am Jägerdenkmal mit
     vorgeschlagene Dialogformat und die vorgegebene Moderation ein.               Sitzgelegenheiten
                                                                                 • Entwicklung des Geländes Sedanwiese/ Alte Gärtnerei zu
     In einer ersten Ideenrunde wurde in Kleingruppen zunächst darüber             einer Parkanlage („Sedanpark“) mit Bänken und Brunnen
     diskutiert, wie die Nutzung bestehender Begegnungsangebote im               • Perspektivische Entwicklung der Fläche am Kindergarten
     Stadtteil verbessert werden könnte. Drei Themenkreise rückten dabei           Hasselholt zu einem Verweiltreffpunkt auch für ältere
     in den Fokus und wurden mit konkreten Vorschlägen unterlegt:                  Menschen
• mehr Bänke im Stadtteil aufstellen, „Freundschaftsbänke“       5.2 Zweite Dialogrunde im Stadtteil
           installieren
         • freies WLAN an öffentlichen Plätzen auch in den außenlie-          „St. Georgsberg“
           genden Stadtteilen                                             Die zweite Dialogrunde auf dem St. Georgsberg wurde am 23. Oktober
      b. innenliegende Begegnungsräume                                    2019 durchgeführt. Als Veranstaltungsort wurde dafür abweichend zu
         • Umnutzung des alten Kreissparkassengebäudes als                ersten Dialogrunde dieses Mal die Grundschulstandort St. Georgsberg
            Stadtteilzentrum                                              ausgewählt, die sich durch eine größere räumliche Nähe zu den maß-
         • Reaktivierung der Altentagesstätte Mecklenburger Straße        geblichen Wohngebieten dieses Stadtteils auszeichnet. Rund 15 Bür-
         • Reaktivierung der Kegelbahn im Sportlerheim Riemannstraße      ger*innen beteiligten sich dieses Mal am Dialog, wiederum überwiegend
            als ehrenamtliches Gemeinschaftsprojekt                       Multiplikator*innen aus dem Stadtteil und kaum Personen aus der Ziel-
         • weitere Nutzungen (auch nicht-konfessionell) des Gemein-       gruppe „Betroffene“. Allesamt ließen sie sich erneut auf das vorgeschla-
            deraums in der Ansveruskirche ermöglichen                     gene Dialogformat und die vorgegebene Moderation ein.
     In einer abschließenden Dialogrunde wurden Vorschläge gesammelt,     In einer ersten Ideenrunde wurde in Kleingruppen zunächst darüber
     die zu mehr begegnungsfördernden Veranstaltungen oder zu mehr        diskutiert, wie die Nutzung bestehender Begegnungsangebote im
     zwischenmenschlichen Begegnungen insgesamt führen können:            Stadtteil verbessert werden könnte. Drei Themenkreise rückten dabei
          • Ehrenamts- und Tauschbörse einrichten (z.B.                   in den Fokus und wurden mit konkreten Vorschlägen unterlegt:
             „Leasing-Oma“)
          • Lesekreise oder interkulturelle Kochgruppen einrichten          a. Organisation von Veranstaltungen (Zielgruppe:
          • Erzähl-Café nach dem Konzept „Lebens-Café“ einrichten              Veranstaltungsorganisationen)
          • „Offener Adventskalender“ wiederbeleben                            • Veranstalter für Veranstaltungen auf dem St. Georgsberg
          • Straßenfeste organisieren und fördern                                gewinnen (nicht immer nur auf der Insel)
          • identitätsbildende Stadtteilprojekte initiieren                 b. Erreichbarkeit von Veranstaltungen
18        • digitale Begegnungsangebote schaffen (www.nebenan.de)                                                                                    19
                                                                               • Mitfahrgelegenheiten ermöglichen (Mitnahmebänke oder
          • ehrenamtliche, generationsübergreifende Unterstützungsan-
                                                                                 Mitnahmepunkte an bestehenden Haltestellen installieren,
             gebote organisieren (Begleit- und Mitnahmeangebote,
                                                                                 Whatsapp-Mitfahrergruppe einrichten)
             „meine Stunde für dich“)
                                                                               • ehrenamtliche Fahrdienste organisieren (z.B. „Jung fährt
          • hauptamtliche*r Nachbarschaftsmanager*in
                                                                                 Alt“ im Zuge der Jugendgruppenleiterausbildung)
          • Reaktivierung der ehemaligen hauptamtlichen
                                                                               • zusätzliche ÖPNV-Angebote für kulturelle
             Gemeindeschwester
          • stadtteilbezogene Seniorenbeauftragte                                Großveranstaltungen
                                                                               • Rufbus oder Sammeltaxis für Veranstaltungen organisieren
                                                                               • Bürger- oder Kulturbus organisieren (s. Vorbild Berkenthin)
                                                    Bürgermeister
                                                    Gunnar Koech (li.)         • bessere Beleuchtung, besserer Räumdienst für bessere
                                                    und Moderator                fußläufige Erreichbarkeiten von Veranstaltungen auch in der
                                                    Lars Hartwig                 dunklen Jahreszeit
                                                    sammeln Hinweise
                                                                            c. Information zu Veranstaltungen
                                                    für eine Stadtteil-
                                                    beschreibung.              • Informationen zu Veranstaltungen besser kommunizieren
                                                                                  - auch mit Blick auf die Barrierefreiheit
                                                                               • Veranstaltungszeiten präziser fassen (voraussichtliches
                                                                                  Veranstaltungsende benennen)
                                                                               • stadtteilbezogene digitale Veranstaltungsinformationen
                                                                               • Stadtteilzeitung
In einer zweiten Dialogrunde wurde das Thema „Begegnungsräume“             • Straßenfeste, Streetsoccer -Event im Stadtteil organisieren
     aufgeworfen und entsprechende Ideen gesammelt für innen- und au-             und städtischerseits mit Kleinbeiträgen (Straßenfest-Budget/
     ßenliegende Begegnungsräume:                                                 Straßenfest-Wettbewerb), verwaltungsseitiger Unterstützung
                                                                                  oder mit ehrenamtlichen Veranstaltungshelfern proaktiv
      a. außenliegende Begegnungsräume
                                                                                  fördern
         • Spielplätze in alten Wohnquartieren neubewerten und ggf.
                                                                                • identitätsbildende Stadtteilprojekte initiieren
           umwidmen zu Begegnungsräumen
                                                                                • digitale Begegnungsangebote schaffen (www.nebenan.de)
         • öffentliche Parkanlage entwickeln aus ungenutzten
                                                                                • ehrenamtliche, generationsübergreifende Unterstützungsan-
           Kleingartenparzellen
                                                                                  gebote organisieren (Begleit- und Mitnahmeangebote,
         • Reaktivierung und Aufwertung der Minigolfanlage
                                                                                  „meine Stunde für dich“, auch digital: www.einzelhelfer.de)
         • fußläufige Wegebeziehungen im Stadtteil attraktiver gestal-
                                                                                • hauptamtliche*r Quartiersmanager*in
           ten (z.B. durch Bänke und kleine Begegnungsräume)
         • freies WLAN an öffentlichen Plätzen auch in den außenlie-
           genden Stadtteilen
         • Gemeinschaftslaube auf dem Kleingartengelände für die            5.3 Auswertung der zweiten Dialogrunde
           Öffentlichkeit öffnen                                            Die zweite Runde des Ratzeburger Dialogprojektes „warum ALLEIN?“
      b. innenliegende Begegnungsräume                                      konnte, wie von den Organisatoren geplant, Menschen in den Stadt-
         • mobile Räume entwickeln                                          teilen „Vorstadt“ und „St. Georgsberg“ zusammenführen, um lösungs-
            (Bauwagenkonzept als Spielmobil oder Repair-Café mit            orientiert zum Thema „Einsamkeit“ zu diskutieren. Anwesend waren
            wechselnden Standorten)                                         dabei ganz überwiegend Multiplikator*innen, nur ganz bedingt jedoch
         • Neubau eines Stadtteil-Treffpunktes                              Teilnehmer*innen, die sich selbst als von Einsamkeit betroffen be-
         • mögliche Raumnutzungen für Veranstaltungen:                      schrieben. Mit ihnen konnten, wie erhofft, jeweils stadtteilbezogen
             ›› Gemeinderaum des Pastorats St. Georgsberg                   etliche Ideen gesammelt werden, die geeignet scheinen, Einsamkeits-
20                                                                                                                                                    21
                (problematisch im Sinne der Barrierefreiheit)               prozesse aufbrechen zu können. Grundsätzlich ließen sich diese Ideen
             ›› Jugendzentrum                                               in zwei Kategorien fassen: „Mensch zu Mensch“ und „Mensch zu Ort“.
             ›› Schulen                                                     A) „MENSCH ZU MENSCH“
             ›› Außenstudio des Offenen Kanals mit digitaler Werkstatt
             ›› Kanu- und Ruderclub                                         Die grundlegende Frage, die sich in beiden Dialogrunden zunächst
             ›› Gemeinschaftsräume der Wohnbaugenossenschaft                stellte, war, wie man Menschen in den Stadtteilen zusammenbringen
                (Friedrich-Ebert-Straße)                                    kann. Hier entwickelten die Teilnehmer*innen der Dialogrunden eine
             ›› Gemeinschaftsraum des Lebenshilfewerkes                     ganze Reihe von praxisorientierten Ideen.
     In einer abschließenden Dialogrunde wurden Vorschläge gesammelt,       Im Fokus stand dabei einerseits die Stärkung von bestehenden Begeg-
     die zu mehr begegnungsfördernden Veranstaltungen oder zu mehr          nungsangeboten insbesondere durch verbesserte Erreichbarkeit und
     zwischenmenschlichen Begegnungen insgesamt führen können:              Öffentlichkeitsarbeit, andererseits aber auch die Ausweitung von stadt-
                                                                            teilbezogenen Begegnungsangeboten. Insbesondere auch durch Über-
         • Projekte der Nachbarschaftshilfe initiieren (analog/ digital),
                                                                            legungen, die stark auf die Insel zentrierte Ausrichtung von
           z.B. ein Reparatur-Café
                                                                            Veranstaltungen vermehrt in die Stadtteile zu dezentralisieren. So
         • Kochgruppen einrichten
                                                                            umfasste der Ideenpool hier Themen wie „Mobilität“, „Vernetzung“
         • Vortragsveranstaltungen, Lesungen, Gesangsprojekte im
                                                                            und „Information“, aber auch „Veranstaltungsmanagement“ und „al-
           Stadtteil organisieren
                                                                            ternative Veranstaltungslokalitäten“.
         • Bürgerradio - Studionutzung des „Offenen Kanals“ in der
           Heinrich-Hertz-Straße bekannter machen                           Am Rande wurde hier auch über digitale Möglichkeiten reflektiert, die
         • Volkshochschulkurse im Stadtteil anbieten                        geeignet scheinen, Menschen in Kontakt zu bringen oder sie gezielt
über Veranstaltungen im Stadtteil oder Mitfahrgelegenheiten auf die
     Insel zu informieren. Nachbarschaftsplattformen wie www.nebenan.
                                                                               6. EMPFEHLUNGEN
     de oder digitale Ehrenamtsbörsen wie www.einzelhelfer.de wurden           In einer Nachbesprechung hat die Organisationsgruppe des Dialog­
     dabei vorgestellt.                                                        projektes „warum ALLEIN“ über den Verlauf der Dialogrunden ab­
                                                                               schließend reflektiert und mögliche Empfehlungen für eine weitere
     Im Fokus standen aber auch Ideen, wie Menschen, die von Einsamkeit
                                                                               Bearbeitung des Themas in den Stadtteilen zusammengefasst:
     betroffen sind, aktiv erreicht werden können. Maßgebend war hier in
     beiden Stadtteilen das ehemalige Konzept der Gemeindeschwester,            1. Maßnahmen zur Bearbeitung und Abbau von Einsamkeits­
     welches heutzutage in die standardisierte Arbeit der verschiedenen            prozessen sollten vordringlich in den Stadtteilen Vorstadt und
     Pflegedienste übergangen ist. Diese beispielsweise bei der Vermittlung        St. Georgsberg geplant werden.
     von Informationen einzubinden, in Form von stadtteilbezogenen Ver-
     anstaltungsflyern, wurde als gute Möglichkeit diskutiert, eine bestimm-    2. Im Rahmen des städtischen Veranstaltungsmanagements sollte
     te Gruppe von einsamen Menschen erreichen zu können. Daneben                  mit Veranstaltern über Fragen wie mobilitätskonforme
     wurden aber auch Konzepte beraten, wie einsame Menschen aktiv zu              Veranstaltungszeiten oder alternative Veranstaltungsorte
     Begegnungsangeboten bewegt werden können, beispielsweise durch                jenseits der Insel gesprochen werden.
     ehrenamtliche Begleitangebote, die helfen können, Mobilitätsein-           3. Es sollten stadtteilbezogene, identitätsstiftenden Pilotprojekte
     schränkungen oder auch Motivationslosigkeit zu überwinden.                    gestartet werden, die soziales, ehrenamtliches Engagement
                                                                                   initiieren und fördern und neue Veranstaltungsformate an
     B) „MENSCH ZU ORT“                                                            neuen dezentralen Veranstaltungsorten entstehen lassen.
     Im zweiten Schritt der Ideensammlung wurde vor allem über das Thema        4. Es sollten stadtteilbezogene Pilotprojekte gestartet werden,
     „Begegnungsorte“ in den Stadtteilen gesprochen. Auch wurde eine               die zu einer verbesserten Informationslage in den Stadtteilen
     Fülle praxisorientierter Ideen gesammelt, um innen- wie außenliegende         führen.
22   Orte als Begegnungsräume wieder oder neu zu erschließen. Dabei rich-                                                                             23
     tete sich der Blick der Teilnehmer*innen durchweg auf Bestandsräume        5. Es sollten digitale Pilotprojekte gestartet werden, die Menschen
     und deren Umwidmung oder Aufwertung. Grundsätzlich wurde dabei                in den Stadtteilen zusammenführen können.
     festgehalten, dass in beiden Stadtteilen dringender Handlungsbedarf        6. Es sollte ein Mobilitätskonzept entwickelt werden, das die
     besteht, um dort auch solche wohnortnahen Begegnungsräume entste-             Erreichbarkeit von Veranstaltungen auf der Insel von beiden
     hen zu lassen, wie sie es in Fülle auf der Insel gibt. Vorbilder wie im
                                                                                   Stadtteilen aus ermöglicht und sicherstellt.
     Neubaugebiet Barkenkamp auf dem St. Georgsberg mit der Gestaltung
     des Straßenzuges „Am Anger“ wurden hier als beispielhaft benannt.          7. Die Stadtteile Vorstadt und St. Georgsberg und die verschie­
                                                                                   denen Wohnquartiere sollten nach Möglichkeit auch städte­
     Grundsätzlich wurde auch in beiden Dialogrunden deutlich, dass sich
                                                                                   baulich unter dem Gesichtspunkt einer fortgeführten
     die Teilnehmer*innen gut vorstellen können, sich in die Entwicklung
                                                                                   Stadtentwicklung neu betrachtet werden.
     neuer Begegnungsräume und Begegnungskonzepte einzubringen.
     Insbesondere der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg zeigte sich sehr       8. Es sollten vorhandene innen- und außenliegende Räume
     interessiert, diese Themen zukünftig stärker zu bewegen und Impuls-           als stadtteilbezogene Begegnungsräume neu- und weiter­
     geber zu sein.                                                                entwickelt oder auch umgewidmet werden.
     Anzumerken ist abschließend, dass auch in der zweiten Dialogrunde
     ein wesentlicher Unterschied zwischen den Stadtteilen „Vorstadt“ und
     „St. Georgsberg“ deutlich wurde: die sehr unterschiedliche Ausprä-
     gung von Identifikation mit dem jeweiligen Stadtteil. Die Vorstadt
     konnte auch aus Sicht des außenstehenden Moderators als deutlich
     kohärenter wahrgenommen werden als der St. Georgsberg.
Herausgeber:
Stadt Ratzeburg
Unter den Linden 1
23909 Ratzeburg

Text und Bilder
© Stadt Ratzeburg
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