Was tun bei Drogen-konsum von Kindern und Jugendlichen? - Informationen, Unterstützung und Hilfeangebote
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Was tun bei Drogen- konsum von Kindern und Jugendlichen? Informationen, Unterstützung und Hilfeangebote
Kapitel: Nennung des Kapitels Thema dieser Seite Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 Einleitung 6 Was ist Sucht? 6 Probieren und gleich abhängig? 10 Drogen-Infothek 14 Legale Drogen 16 Alkohol und Alkopops 16 Tabak 18 Illegale Drogen 20 Cannabis 20 Ecstasy 22 Heroin 24 Kokain 26 Speed und Crystal 28 Zauberpilze und andere biogene Drogen 30 Fragen 32 Fragen der Eltern „Was tue ich, wenn ...“ 32 Fragen der Jugendlichen 40 Drogen und Alkohol im Straßenverkehr und mögliche Folgen 44 Erste Hilfe im Drogen-Notfall 46 Informationsquellen 51
Vorwort der Fachkräfte für Suchtprävention in wichtige Unterscheidungskriterien zu Drogen können sowohl für ihre Konsu- Drogen – den Gesundheits- und Jugendämtern, entwickeln zwischen Genuss, Miss- menten als auch für deren Angehörige Nein danke! die Präventionsarbeit der Polizei und die der freien Träger der Jugendhilfe brauch und Abhängigkeit. unvorstellbares Leid bedeuten. Sach- liche Information und vorbeugende sowie die Arbeit der Lehrer in den Das Sächsische Staatsministerium für Aufklärung helfen mit, dieses Leid zu Tagtäglich werden wir mit Drogenkon- Schulen. Ich denke aber auch an die Soziales sieht eine seiner wesentlichen verhindern. sum konfrontiert. Tagtäglich sehen wir zahlreichen Schülermultiplikatoren, die Aufgaben in der zunehmenden Bedeu- rauchende und trinkende Kinder und von den Fachstellen für Suchtprävention tung von Prävention. Für mich als Alle können etwas gegen das Drogen Jugendliche und verwahrloste Drogen- ausgebildet wurden und deren sucht Sozial- und Gesundheitsministerin ist elend tun und dazu beitragen, dass abhängige vor Bahnhöfen oder Super- präventive Arbeit in den Schulen nicht klar, es muss sehr viel stärker als frü- niemand ungewollt in den gefährlichen märkten herumlümmeln. Dann stellt mehr wegzudenken ist. her über die Gefahren aufgeklärt wer- Sog der Drogen gerät. Helfen Sie mit sich die Frage: Warum? den. Vielen Erwachsenen ist oft gar und geben Sie den Drogen keine Die Sächsische Staatsregierung ist nicht bewusst, welche Gefahren dro- Chance! Warum üben Drogen auf manche Men kontinuierlich bemüht, die Suchtvor- hen, welche Probleme sich für ihre schen einen so großen Reiz aus, warum beugung als zentralen Arbeitsschwer- Kinder aus dem Konsum von Nikotin, Die vorliegende Broschüre, die Ihnen nehmen sie diese Gifte und warum punkt auszubauen. Dabei ist mir wich- Alkohol und anderen Rauschmitteln nun in einer Neuauflage zur Verfügung machen Drogen eigentlich süchtig? tigstes Anliegen, Sie als Partner zu ergeben und wie sie darauf reagieren steht, wurde vom Sozialministerium gewinnen, denn nur gemeinsam kön- müssen. zusammen mit sehr engagierten Fach- Auf all diese Probleme und Fragen will nen wir diesem Problem begegnen. kräften aus der Praxis erarbeitet. Dafür die vorliegende Broschüre eingehen. Unsere Jugendlichen wissen heute sage ich allen Beteiligten meinen Dank. Sie will informieren, suchtrelevantes Aktuelle Konzepte der Suchtprävention, überraschend gut Bescheid über die Wissen vermitteln, auf die gesundheit- insbesondere bei Kindern und Jugend große Vielfalt in der Angebotspalette Ich wünsche, dass diese Broschüre lichen Folgen aufmerksam machen lichen, gehen davon aus, dass eine von Drogen und sie probieren diese Ihnen eine wertvolle Unterstützung sein und einen umfassenden Überblick alleinige Vermittlung suchtrelevanten aus. Trotz gesetzlicher Schranken sind wird, um den Missbrauch von Drogen über die bekannten und weniger be Wissens nicht ausreichend ist. Es ist Rauschmittel heute leider in großer Viel in Sachsen erfolgreich zu bekämpfen. kannten Drogen geben. Sie soll aber daher notwendig, nach neuen Wegen falt allgegenwärtig und leicht beschaff auch Konfliktbewältigung, Erlebnis- zu suchen und dies bei weiteren Sucht bar. und Genussfähigkeit und Standfestig- präventionskonzepten zu berücksichti- keit gegenüber dem Gebrauch von gen. Verhaltenspräventive Maßnahmen Erwachsene dagegen kennen viele der Drogen fördern. sollen in diesem Sinne Kompetenzen konsumierten Substanzen und Rausch u. a. zur Kommunikation, Konfliktbewäl mittel gar nicht. Es gibt zwar allerlei Die Broschüre kann Informationsquelle tigung, zum Stressabbau, zur Erlebnis- Mutmaßungen über die Wirkungen der sein für alle, die mit Kindern und Ju und Genussfähigkeit sowie Standfes- Stoffe, aber Unwissenheit und Berichte gendlichen privat oder in ihrer Tätigkeit tigkeit gegenüber dem Gebrauch von von Massenmedien suggerieren oft ein Helma Orosz zu tun haben, Eltern und Großeltern, Drogen fördern. Es geht um einen dif- falsches Bild. Sächsische Staatsministerin für Soziales aber auch für die Jugendlichen selbst. Die Broschüre unterstützt die Arbeit ferenzierten Blick auf die vielfältigen Konsummuster und Motive und darum,
„Drogen sind etwas für Leute, die mit der Realität nicht zurecht kommen.“ Einleitung Was ist Sucht? Peter E. Schumacher, Publizist Was ist Sucht? Der Begriff Droge wird für Suchtmittel, unserem Land. Neuere Studien gehen Unabweisbares Verlangen nach Rauschmittel und Rauschgifte verwen- von 110.000 bis 140.000 tabakbeding einem bestimmten positiven det. Diese sind biologisch wirksame Stoffe und Zubereitungen, die zu psy- ten Todesfällen jährlich aus. Das Einstiegsalter für die erste Zigarette Gefühls- und Erlebniszustand chischer und physischer Abhängigkeit ist derzeit im Bundesdurchschnitt für führen können. Wegen ihrer Wirkung Jungen bei 13,6 Jahren, für Mädchen auf das Zentralnervensystem können bei 13,7 Jahren. Es liegt somit deutlich sie unsere Stimmung, Gefühle, Wahr- unterhalb der gesetzlichen Altersgrenze nehmung ebenso beeinflussen wie für Tabakkonsum. Untersuchungen unser Denkvermögen und Verhalten. weisen auf einen Zusammenhang von Ihre Präsenz birgt für viele junge Men- Tabakkonsum und den Konsum ille- schen auf ihrem Weg der eigenständi- galer Drogen hin. Der Forschungsbe- gen Entwicklung ihrer Persönlichkeit richt „Drogenkonsum im Freistaat und der Entdeckung ihrer Umwelt die Sachsen – Untersuchung ausgewählter Verlockung, solche Mittel und deren Konsumentengruppen und Hilfeein- Wirkung zu probieren. Ein entwicklungs richtungen“ kam 2003 zu dem Ergeb- bedingter vorübergehender „Probier- nis, dass Nikotin die Einstiegs-Droge konsum“ ist oftmals unproblematisch. für 98 % der befragten Konsumenten illegaler Drogen war. Drogenmissbrauch jedoch ist immer gesundheitsschädigend und kann zu Aktuelle Analysen zu alkoholbezogenen Abhängigkeit, Verelendung und Straf- Gesundheitsstörungen und Sterbefällen fälligkeit, ja sogar zum Tod führen. gehen von jährlich mehr als 73.700 Toten allein durch Alkoholkonsum aus. Die in Deutschland am häufigsten konsu Der Anteil alkoholbedingter Todesfälle mierten Drogen sind Nikotin und Alkohol. im Alter zwischen 35 und 65 Jahren beträgt bei Männern 25 % und bei Deutsche Schülerinnen und Schüler Frauen 13 %. nehmen in Bezug auf den Tabakkon- 60 % der Klienten sächsischer Sucht sum eine Spitzenstellung in Europa beratungs- und Behandlungsstellen ein. Ca. 35 % der erwachsenen Be 1 besuchten im Jahr 2006 die Hilfeein- völkerung und 38 % der Jugendlichen richtungen wegen eines eigenen Alko- und jungen Erwachsenen rauchen in holproblems. 1 ie Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPAD), Institut für Therapiefor- D schung, München, 2004
Steckbrief: Stufen der Sucht: ■ Körperliche Abhängigkeit ■P sychische Abhängigkeit und körperliche Abhängigkeit Einleitung ■Z unehmende Beeinträchtigung der alltäglichen sozialen Lebensführung Was ist Sucht? Das Alter, in dem in Deutschland Ju Dann ist professionelle Hilfe genauso gendliche zum ersten Mal Alkohol trin- nötig wie bei jeder anderen Sucht auch. ken, liegt momentan bei 14,1 Jahren. 2 Besorgniserregend ist der missbräuch Anhand der Daten ist erkennbar, dass liche Alkoholkonsum unter Kindern die Legalität einer Droge kein Grad und Jugendlichen. Alkopops waren messer für die gesundheitlichen Folgen 2004 die beliebtesten alkoholischen durch ihren missbräuchlichen Konsum Getränke der Jugendlichen. 28 % der ist. Deshalb sind Nikotin und Alkohol in 12- bis 15-jährigen Kinder tranken sie die Substanzbeschreibungen der Dro- mindestens einmal im Monat. 3 gen-Infothek aufgenommen worden. Die Zahl der mit Alkoholvergiftung in sächsische Krankenhäuser eingeliefer- Für Erziehende, Freunde und Bekannte, ten Kinder und Jugendlichen im Alter die den Verdacht haben, dass in ihrem von 10 bis 19 Jahren hat sich um 36 % Umfeld Drogen konsumiert werden, zwischen dem Jahr 2000 und 2002 gibt das Kapitel „Fragen der Eltern“ erhöht. Fast drei Viertel der 16- bis Tipps zum Umgang mit den eventuell 19-jährigen Jugendlichen hatten bereits gefährdeten Jugendlichen. Eine Über- ein- oder mehrmals einen Alkohol sicht über mögliche Hilfeeinrichtungen rausch. und -anschriften sowie ein Abkürzungs verzeichnis befindet sich am Ende der In Deutschland gibt es ca. 1,4 Millionen Broschüre. Medikamentenabhängige, von denen ungefähr zwei Drittel Frauen sind. Mit Die vorliegende Broschüre gibt einen dem weit verbreiteten Bild des jungen, Überblick über die derzeit gängigsten verwahrlosten Süchtigen, der auf der Substanzen, ohne jedoch die Wirkun Suche nach dem besonderen Kick ist, gen bei Mischkonsum verschiedener haben sie wenig gemein. Sie nehmen Drogen zu berücksichtigen. oft sogar ärztlich verordnet Medika mente, um schlafen zu können oder Angst, Nervosität und Schmerzen zeit- weilig zu überwinden. Eine dauerhafte, unkontrollierte Einnahme derartiger Mittel kann zur Abhängigkeit führen. 2 D ie Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland, Teilband: Alkohol, Bundes- zentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, 2004 3 D ie Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland, Teilband: Alkohol, Bundes- zentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, 2004
„Drogen bringen Ersatz, nie Befriedigung. Die Tatsache, dass etwas ersetzt werden muss, sagt, es hat etwas Einleitung gefehlt.“ Probieren und gleich abhängig? Ute Lauterbach, Autorin Probieren und gleich abhängig? Jugendliche durchleben in der Puber- Dritte dieser Altersgruppe hat diese tät eine aufregende, aber zugleich auch einmal probiert oder auch mehr- schwierige Phase, die für sie eine Reihe mals genommen. Während legale Dro- von Veränderungen mit sich bringt. Es gen den Eltern bekannt sind, stößt der gilt die Persönlichkeit zu entdecken, Gebrauch illegaler Drogen oft auf Un erste sexuelle Erfahrungen zu machen, wissenheit. Die Gründe für den Kon- vielleicht auch eine neue Gruppe zu sum sind bei legalen wie illegalen Dro- suchen, in der man Halt findet oder gen gleich. Dennoch fällt die Vorstel- auch Gleichgesinnte, mit denen man lung den Eltern womöglich leichter, sich verbünden kann. Der Einfluss wenn sie versuchen, sich an ihre durch die Clique, durch die Schulklasse Jugendzeit zurückzuerinnern, und oder Fernsehen, Zeitschriften, Idole überlegen, in welchen Situationen sie und andere Vorbilder nimmt zu und ihren ersten Alkohol probiert oder den das Elternhaus scheint mehr und mehr ersten Rauchversuch gestartet haben. in den Hintergrund zu rücken. Um den Drogenkonsum nach seiner Die Emotionen bewegen sich in diesen Gefährlichkeit einstufen zu können, ist Jahren auf und ab. In keiner anderen es notwendig verschiedene Konsum- Phase des Lebens suchen Menschen formen voneinander abzugrenzen. Es derart den Nervenkitzel wie in der Zeit sollten Fragen geklärt werden wie: des Heranwachsens. Es wird alles aus Wurde die Droge nur mal probiert, um probiert, es werden bewusst Grenzen zu wissen, was daran so toll ist, oder ausgetestet oder auch Verhaltenswei- um mitreden zu können? Wird gelegent sen von Erwachsenen übernommen. lich zu bestimmten Anlässen konsu- Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten miert? Ist der Konsum der Droge schon Gruppe ist für Jugendliche von beson- fest in den Tagesablauf integriert oder derer Bedeutung. orientiert sich der Tagesablauf am Kon sum der Droge? So kann ein Experi- In dem beschriebenen Zusammenhang mentier- bzw. Probierkonsum von werden auch legale oder illegale Dro- Drogenmissbrauch und Abhängigkeit gen ausprobiert. Untersuchungen zei- abgegrenzt werden. Grundsätzlich gilt, gen, dass legale und illegale Drogen dass mit jedem Drogenkonsum unkal- zur Alltagserfahrung von Jugendlichen kulierbare Gefahren verbunden sind. gehören. Jeder Zweite der 12- bis 25- Die Gefahr, dass Jugendliche durch Jährigen hat schon einmal illegale Dro- ein einmaliges Probieren süchtig wer- 10 gen angeboten bekommen und jeder den, ist allerdings gering. 11
Einleitung Probieren und gleich abhängig? So wird der Cannabiskonsum von Sonstige soziale Einbindungen und 90 % der Konsumenten ohne Pro- Bezüge fallen weg bzw. treten in den bleme wieder aufgegeben, z. B. bei Hintergrund oder werden an die Droge Eintritt ins Erwachsensein. Hierbei ver- angepasst. Zur Erklärung dieses Ver- lieren Jugendliche oftmals das Interes- laufes werden verschiedene Ursachen se an der Droge, weil sie sich neuen diskutiert. Es wird vermutet, dass der Dingen zuwenden, wie dem Einstieg Versuch psychische Probleme mit ins Berufsleben, der finanziellen Unab- dem Drogenkonsum zu minimieren, hängigkeit von den Eltern, der eigenen eine wichtige Funktion des Konsums Wohnung oder vielleicht sogar einer sein könnte. Der Drogenkonsum soll festen Beziehung mit Familiengrün- demnach Spannungen und Ängste dung. Der Drogenkonsum steht mit unterdrücken sowie depressive Ver- den neuen Anforderungen nicht in stimmungen minimieren. Übereinklang und rückt dementspre- chend in den Hintergrund. Wenn Jugendliche illegale Drogen kon sumieren, dann hauptsächlich Canna- bis. Dies darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass auch eine Gruppe von etwa 10 bis 15 % existiert, für die der Cannabiskonsum im Jugendalter den Beginn eines chronischen Verlaufs markiert. Das heißt, es wird im Erwach senenalter weiterkonsumiert und dann nicht selten auf Drogen zurückgegrif fen, deren Abhängigkeitspotential grö- ßer ist als bei den vorherigen Substan- zen. Es kommt zum Drogenmissbrauch bis hin zur Abhängigkeit. Hierbei ist die Droge ein fester Bestandteil des Alltags und dominiert zumeist das Leben. 12 13 Quellen: Dr. Roth (2005), Fachartikel zum Drogenkonsum im Jugendalter. BzgA (2004), Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2004. Richter, Ralf & Rudolph, Isabelle (2004), Vortragskonzept zur Drogenprävention. Polizei Sachsen.
Einleitung Drogen-Infothek Drogen-Infothek Auf den folgenden Seiten werden die am weitesten verbreiteten Substanzen kurz vorgestellt und Hinweise für einen eigenverantwortlichen, risikominimie- renden Umgang mit diesen gegeben. Diese Informationen sollen nicht zum Konsum legaler und illegaler Substan- zen auffordern, sondern Wissen über Drogen und deren Konsum vermitteln. 14 15
Steckbrief: Fakten: ca. 40.000 Todesfälle in Deutschland pro Jahr Aufnahme: über Magen bzw. Dünndarm ins Blut dauert ca. 30 bis 60 Minuten Wirkung: enthemmend, auflockernd bis aggressiv, risikobereiter, schlaf- fördernd, schmerzlindernd Gesundheitliche Konsequenzen: Körperliche und psychische Abhän- gigkeit, Leistungsfähigkeit nimmt ab, Verlust von Reaktionsfähigkeit, vor- zeitiges Altern, Selbstüberschätzung, Unfallgefahr Bei Missbrauch treten früher oder später Schäden an allen Organsystemen Legale Drogen auf: Leber, Nervensystem, Gehirn, Magen-Darm-Trakt, Herz, Bauchspeichel Alkohol, Nikotin, Medikamente, Koffein/Teein drüse Kurzzeitnebenwirkungen: Männern zu Impotenz führen. Die geis- Alkohol Hierzu gehören eine verminderte Seh tige Leistungsfähigkeit sinkt. Hautver- leistung und eine eingeschränkte Hör-/ änderungen, vorzeitiges Altern, Dep und Alkopops Konzentrationsfähigkeit. Die Bewe ressionen und Zerstörung von Gehirn- gungskoordination wird mit Erhöhung zellen sind möglich. Es besteht das Die Aufnahme erfolgt nach dem Kon- der Dosis schlechter. Es ergibt sich Risiko einer sich langsam entwickeln sum ungefähr 30 bis 60 Minuten später eine verlängerte Reaktionszeit und den körperlichen und psychischen über den Magen bzw. den Dünndarm damit auch Fahruntüchtigkeit! Am Abhängigkeit! ins Blut. Dies ist abhängig von der Al Morgen danach kann ein „Kater“ auf- koholkonzentration und dem Kohlen- treten! Weitere Nebenwirkungen kön- Wechselwirkungen: säuregehalt des Getränks sowie vom Füllungszustand des Magens. Die maximale Konzentration im Blut wird nen erhöhter Harndrang, Übelkeit, Kopf schmerzen und Dehydrierung des Körpers durch Schwitzen sein. Bei gleichzeitigem Konsum von Alko- hol und anderen psychoaktiven Substanzen, z. B. Cannabis, Ecstasy, ^ etwa 1 bis 1,5 Stunden nach dem Trin- Medikamenten etc., kann es zu sehr Female Special: Bei Frauen ist der Flüssigkeitsgehalt ken erreicht. Alkohol verursacht allge- Alkohol ist ein Zellgift! Es wirkt zerstö- gefährlichen und nicht abzuschät- des Körpers niedriger [ca. 55 %] als bei meines Wohlbefinden, eine gehobene rerisch ab einer täglichen Menge von zenden Wechselwirkungen kommen Männern [ca. 68 %]; deshalb verteilt Stimmung [Euphorie], ein Herabsetzen ca. 20 bis 60 g reinen Alkohols [ent- wie starke Herabsetzung der Herz- sich der Alkohol bei Frauen auf weniger Flüssigkeit, weshalb die Alkoholkon- der Selbstkritikfähigkeit und ein Wär- spricht etwa 1 l Bier bzw. 0,5 l Wein]. und Atemfunktion bis zur Atemläh- zentration im Blut [Promille] bei gleicher megefühl. Er kann anregend, entspan- Die Blutgefäße in der Haut werden mung! getrunkener Menge höher ist als bei nend, enthemmend und stark betäu- erweitert, die Körpertemperatur sinkt Männern. Außerdem baut die weibliche Leber Alkohol langsamer ab. Alkohol- bend wirken. ab und der Harndrang verstärkt sich. Alkopops und Energy-Drinks haben konsum während der Schwangerschaft Die Atmung ist bei steigender Dosie- gegensätzliche Wirkung. Sie wirken kann die Entwicklung des Fötus beein- trächtigen. Substanz: Bei Alkopops wird aufgrund der rung gehemmt; sehr hoher Blutalko- dämpfend und aufputschend zugleich. i Ethanol [C2H 5OH] bzw. Ethylalkohol entsteht durch Gärung, bei der Zucker in Alkohol und Kohlendioxid gespalten wird. Wird in Dosie- rungen von bis zu 80 % in verschiedenen Getränken angeboten. Alko- holische Getränke gehören als Genussmittel gesetzlich zu den Le Zuckerbeimengungen der Alkohol schneller ins Blut transportiert. Man- che dieser Getränke sind zudem mit holgehalt kann zu Atemlähmung und damit zum Tod durch Atemstillstand führen [Alkoholvergiftung etwa ab Das erhöht das Risiko der Austrock- nung und führt zu Kreislaufstörungen. Bei übermäßigem Alkoholkonsum kann es vor allem in den ersten zwölf Wochen zur Entstehung des sogenannten feta- len Alkoholsyndroms [FAS] mit gerin- bensmitteln. weiteren psychoaktiv wirkenden Stof- 3,0 Promille]. Bei Alkopops steigt das Das Risiko gesundheitlicher Schäden gerem Geburtsgewicht, äußerlich sicht fen angereichert, wie z. B. Guarana Risiko einer ungewollten Überdosie- erhöht sich beim gleichzeitigen Ge baren Missbildungen, Störungen der Alkopops nennt man fertige alkoholhaltige Mixgetränke auf der Basis inneren Organe, Verhaltensauffällig- von Limonaden und meist hochprozentigen Alkoholika: Limonaden oder Koffein, um zusätzlich anregende rung, da der Alkohol weniger ge brauch von Medikamenten und ande- keiten und geistigen Entwicklungsver- und Energy Drinks mit destilliertem Alkohol sowie Bier- und Teemixge Effekte zu erzielen. Bei diesen Misch schmeckt, aber schneller zum Gehirn ren Drogen. Besonders Mischkonsum zögerungen kommen. Grenzwerte für tränke mit Alkohol. Alkopops haben Alkoholgehalte von rund 5,5 Vol % die schädigende Wirkung von Alkohol ungen kommt es zu erhöhter Aufmerk- transportiert wird. verschiedener alkoholischer Getränke [2 Schnäpse = 4 cl]. Der Geschmack des Alkohols wird größtenteils auf das Ungeborene gibt es nicht: Des- durch Zucker, Aromen und Fruchtsäuren überlagert. samkeit, Wachheit und verstärktem ist gefährlich! halb während der Schwangerschaft Rededrang. Langzeitnebenwirkungen: keinen Alkohol konsumieren. Auf alko- holhaltige Medikamente verzichten! Dauerhafter Alkoholkonsum schädigt die Leber, das Nervensystem, den 16 Magen-Darm-Trakt, das Herz und die Bauchspeicheldrüse und kann bei 17
Steckbrief: Fakten: in Deutschland sterben jährlich zwischen 110.000 und 140.000 Menschen an tabakbedingten Krankheiten und mehr als 3.300 Nicht- raucher an den Folgen des Passivrauchens. Aufnahme: über die Lunge ins Blut, nach 7 Sekunden im Gehirn, beein- flusst dessen Aktivität Wirkung: das in Tabakprodukten enthaltene Nikotin ist stark suchter- zeugend, anregend bis beruhigend, muskelentspannend, mildert Hun- ger, Angst- und Aggressionsgefühl Begleitstoffe: mehr als 4600 Chemikalien, darunter Teer (für Legale Drogen Geschmack verantwortlich) Zyanid, Arsen, Formaldehyd, Kohlenmon- Alkohol, Nikotin, Medikamente, Koffein/Teein oxid und Ammoniak, Stickstoff, Blausäure In Kombination mit seinen Begleit- unterdrückt die THC-Wirkung, wäh- Tabak stoffen [Teer, Kohlenmonoxid etc.] rend THC die Nikotinwirkung steigert. ist es eines der stärksten pflanz- Tabak und Medikamente: Schlafstö- Die Freisetzung des Nikotins erfolgt lichen Zell-Nervengifte! rungen, da das Nikotin die schlafför- sofort beim Anzünden der Zigarette. dernde Wirkung der Benzodiazepine Nikotin gelangt, gebunden an Teerteil- Langzeitnebenwirkungen: schwächt. Die schmerzhemmende chen, zuerst in die Lunge und von dort Auf Grund der zahlreichen Begleitstoffe Wirkung von Opioiden wird aufgeho- ins Blut. Bereits nach 7 Sekunden errei des Tabakrauchs sind zahlreiche ge ben. chen die Nikotinmoleküle das Gehirn, sundheitliche Schädigungen des Kör- Tabak und Speed: Anstieg von Herz- heften sich an Nervenzellen und beein pers möglich: Erhöhtes Risiko für Herz- frequenz und Blutdruck. flussen so deren Aktivitäten. Es entsteht ein anregender, bei höherer Dosierung beruhigender und muskelentspannen und Lungenerkrankungen durch Teer- ablagerungen in Lunge und Blutge- fäßen [Asthma, chronische Bronchitis, Tabak und Kokain: Anstieg von Herz- frequenz und Blutdruck. Kann bei ent- sprechender Ausgangssituation zu ^ der Einfluss. Nikotin mildert Hunger-, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose]. lebensbedrohlichen Zuständen führen! Female Special: Frauen, die mit der Pille verhüten, haben Angst- und Aggressionsgefühle. Die Da die Begleitstoffe krebsfördernde Tabak und Ecstasy: Anstieg von ein erhöhtes Risiko von Durchblutungs- tödliche Dosis liegt bei 50 mg Nikotin. Substanzen und Reizstoffe enthalten, Herzfrequenz und Blutdruck. störungen, Thrombose und hierdurch vermehrt sich die Schleimproduktion. möglicherweise Herzinfarkt, Schlagan- fall oder eine Lungenembolie [Verschluss Kurzzeitnebenwirkungen: Die Sauerstoffmenge im Blut hingegen von Blutgefäßen in Lunge]. Das Rau- Bei regelmäßigem Konsum verengt es verringert sich. Die Magenschleimhaut chen reduziert den weiblichen Östro- die Blutgefäße durch die vermehrte wird angegriffen; dies kann zu Magen- genspiegel, kann die Fruchtbarkeit min dern und später zu einem früheren Freisetzung von Adrenalin. Der Blut- geschwüren führen. Eine Einschrän- Eintritt in die Wechseljahre und Osteo- druck steigt und die Herzfrequenz er kung des Geruchs- und Geschmacks- porose [Knochenbrüchigkeit] führen. Vom Rauchen während der Schwan- Substanz: höht sich. Der Magen-Darm-Trakt wird sinnes ist wahrscheinlich. Bei „Entzug“ i gerschaft ist grundsätzlich abzuraten: Hauptwirkstoff Nikotin [ein Alkaloid], entsteht in der Wurzel der Tabak- aktiviert, der Appetit und das Hunger- sind Depressionen, Angstgefühle, die Gefahr von Früh-, Fehl- bzw. Totge- pflanze, wandert bei Reifung der Pflanze in die Blätter und schmeckt gefühl verringert. Bei Erst- oder Wieder Schlaflosigkeit, Unruhe und Gewichts- burten und Entwicklungs- bzw. Wachs- in der Reinform neutral. Begleitstoffe sind Teer [sorgt für den tumsstörungen des heranwachsenden Geschmack], Kohlenmonoxid, Benzol, Cadmium, Nitrosamine, Cyan- konsum können auch schon bei gerin- zunahme möglich. Nikotin wird sehr Kindes erhöht sich um ein Vielfaches. Wasserstoff, Stickstoff, Blausäure, Aromastoffe etc. gen Konsumeinheiten Blutdruckabfall, leicht von allen Hautoberflächen im Nikotin sorgt für eine Minderdurchblu- herabgesetzte Körpertemperatur, Übel oder auf dem Körper aufgenommen. tung der Nabelschnur und damit für eine Unterversorgung des Ungebore- keit/Brechreiz und Schwindelgefühle nen. Dadurch besteht erhöhte Neigung auftreten. Nikotin wird beim Rauch- Wechselwirkungen: zu Miss- bzw. Fehlbildungen oder Unter konsum vom menschlichen Körper Tabak und Crack/Freebase: führt zu gewichtigkeit von Neugeborenen. Auch Passivrauchen ist schädlich. relativ schnell abgebaut und ist in Gefäßverengung – Schlaganfall möglich! „Reinform“ nicht krebserregend oder Tabak und Cannabis: erhöhtes Risiko gesundheitsschädlich. von Atemwegserkrankungen. Nikotin 18 19
Steckbrief: im Harz des indischen Hanfes enthalten Konsum: geraucht, als Kekse, als Tee Wirkung: Atem und Kreislaufbeschwerden, Gedächtnis- und Denkstö- rungen, Halluzinationen, geistige Abwesenheit Gesundheitliche Konsequenzen: Eigenwilliges Verhalten anderen Illegale Drogen gegenüber, Apathie, Antriebslosigkeit, Isolation, Auslösen psychischer Cannabis, Ecstasy, Heroin, Kokain, Speed, biogene Drogen Krankheiten, unerwartete Rauschsymtome appetitsteigernd [medizinische Anwen- wird plötzlich in rauschartige Zustände Cannabis dung bei chronischen Krankheiten wie zurückversetzt, auch wenn der letzte Epilepsie, Multipler Sklerose oder Aids]. Konsum schon mehrere Wochen zu Sammelbegriff für die aus Hanf her- rückliegt]. Dafür gibt es bis heute kei- gestellten Rauschmittel wie Marihu- Kurzzeitnebenwirkungen: nen eindeutigen wissenschaftlichen ana und Haschisch Mundtrockenheit, „rote Augen“, erweiter Beweis. Die Entwicklung einer psychi te Pupillen [durch gesenkten Augeninnen schen Abhängigkeit ist möglich. Nach dem Rauchen vergehen ca. 10 Mi druck], Erhöhung der Herzfrequenz, Blut nuten, nach dem Verzehr 0,5 bis 2 Stun druckabfall, leicht herabgesetzte Körper Wechselwirkungen: den, bis die Wirkung eintritt. Gegesse temperatur und gesteigerter Appetit in Cannabis und Tabak: erhöhtes Risiko nes Cannabis wirkt anders als gerauch tes. Die unterschiedliche Wirkung von Marihuana und Haschisch beruht auf Folge von gesenktem Blutzuckerspiegel. Reizhusten, gelegentlich Auftreten von Schwindelgefühlen und Konzentrations von Atemwegserkrankungen. Nikotin unterdrückt die Wirkung von THC und dies wiederum steigert die Nikotinwir- ^ dem unterschiedlichen Wirkstoffgehalt problemen. Bei Überdosierung [auch kung. Female Special: Starker und häufiger Cannabiskonsum der Zubereitungsformen. bei Erstkonsum] Übelkeit, Erbrechen, Cannabis und Ecstasy: THC mindert kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Herzrasen, Kreislaufprobleme, Halluzi- die Ecstasy-Wirkung. Äußerst zellschädigend ist vor allem Das Nebeneinander von Stimulation nationen und Angstzustände möglich. Cannabis und Alkohol: THC verstärkt das Nikotin vom Tabak in Joints. Wäh- rend der Schwangerschaft wird das und sedierenden [beruhigenden] Effek die Alkoholwirkung und verursacht THC über die Plazenta [Mutterkuchen, ten wird verstärkt. Es tritt eine Verän- Langzeitnebenwirkungen: Übelkeit. Die Wirkung von Cannabis der den Embryo während der Schwan- derung der akustischen, visuellen und Das Lungenkrebsrisiko erhöht sich, weil wird durch Alkohol überdeckt. gerschaft ernährt] an das Ungeborene weitergegeben. Auch während der Still taktilen Empfindungen ein, Raum- und Cannabisrauch meist tiefer inhaliert und Cannabis und Speed/Crystal/Ecs- zeit ist auf Cannabis zu verzichten, da Zeitempfinden verändern sich. Canna- der Rauch länger in der Lunge gehalten tasy: das Risiko extremer Kreislaufbe- die Muttermilch sehr fettreich ist und die THC-Konzentration im Vergleich Substanz: bis hat eine aphrodisierende Wirkung, wird als Zigarettenrauch. Der Joint-Filter lastungen entsteht. i zum Blut wesentlich höher ist. Cannabis gehört zur Familie der Hanfgewächse. THC [Tetrahydrocan- es entsteht eine besondere Euphorie enthält kleine gerollte Kartonstücke, die Cannabis und Nachtschattenge nabinol]: psychoaktiver Hauptwirkstoff der drei gängigen Hanfarten, mit gesteigerter Kontaktfähigkeit. Die keine Schadstoffe filtern können. Außer wächse/Kokain: das THC kann deren Stoffklasse: Cannabinoide. THC-Gehalt der verschiedenen Pflanzen zwischen 0 und 25 % [Harz]. Außerdem sind weitere Cannabinoide euphorische Phase hält 1 bis 2 Stun- dem sind Asthma, chronische Bronchi- Wirkung verstärken. enthalten, deren Wechselwirkungen zum typischen Cannabis-Rausch den an, dann tritt der beruhigende tis, Husten, Halsschmerzen und Entzün führen. Effekt in den Vordergrund. Die Wir- dungen der Nasennebenhöhlen mög- Zubereitungsformen: Konsumformen: kungsdauer beträgt 1 bis 5 Stunden, lich. Durch Cannabiskonsum können Marihuana [Grass, Ganja]: kleinge- pur und mit Tabak in Joints, meist selbst gedrehte Zigarette und Pfei- beim Verzehr bis zu 10 Stunden. Bei latente [verborgen vorhandene] Psy- schnittene Pflanzenteile [weibliche fen jeglicher Art [z. B. in der Bong oder anderen Wasserpfeifen] sehr hoher Dosis ist der Antrieb stark chosen ausgelöst werden. Bei häufi Blüten], Wirkstoffgehalt an THC deut- geraucht, in Getränken gelöst, z. B. in Tee, Kakao oder in Essen wie in Space-Keksen oder Joghurt uvm. vermindert [Mattheit bis Teilnahms gem Konsum kann es zu Einschrän- lich unter dem von Haschisch; losigkeit] und es ergeben sich Wahr- kungen der Leistungsfähigkeit des Haschisch [Shit, Dope]: das gepresste, nehmungsveränderungen. THC erwei- Kurzzeitgedächtnisses kommen, die oft gestreckte Harz der Hanfpflanze; tert die Bronchien, wird deshalb auch aber beim Einstellen des Konsums Haschischöl: Öl aus dem Harz; 20 als Asthmamittel eingesetzt. Es wirkt krampflindernd, schmerzstillend und wieder zurückgehen. Umstritten sind so genannte „Flashbacks“ [der User Hanföl: Öl aus dem Samen 21
Steckbrief: Konsum: in der Regel in Tabletten- oder Kapselform, vollsynthetisch hergestellt Wirkung: beginnt nach etwa 20 bis 60 Minuten und dauert 4 bis 6 Stun- den an, wirkt aufputschend und stimulierend/anregend Gesundheitliche Konsequenzen: unerwünschte Wirkungen im Sinne von „horror-trips“, schaltet die Alarmwahrnehmung des Betroffenen aus, Illegale Drogen akute tödliche Kollaps- und Erschöpfungszustände, physische und psy- Cannabis, Ecstasy, Heroin, Kokain, Speed, biogene Drogen chische Abhängigkeit nis mehr. Das Gift wird toleriert. Als 2000 lag der Wert demgegenüber noch Ecstasy Folge des verminderten Hungergefühls bei 74,1 mg. Diese Werte zeigen, dass verliert der Körper an Gewicht bis hin der MDMA-Gehalt in Pillen in den letz- Ecstasy führt zur Ausschüttung des zur Unterernährung. Durch die niedrige ten Jahren nicht – wie oft behauptet – körpereigenen Neurotransmitters Flüssigkeitszufuhr entstehen Leber- immer geringer wurde! Es besteht Serotonin. Die Wirkung setzt 30 bis und Nierenschäden. außerdem immer die Möglichkeit, dass 45 Minuten nach Einnahme ein. Es Pillen im Umlauf sind, die riskante wirkt stimulierend und/oder entspan- Wechselwirkungen: Substanzen enthalten! nend [geringere Dosis], je nach Wirk- Ecstasy und Alkohol: Leber und Nie- stoff leicht halluzinogen. Kurzzeitig ren werden stark belastet, Austrock- werden die Ausdauer gefördert, die Offenheit und das Einfühlungsvermö- gen. Dies geht mit wohligem Körper- nung kann die Folge sein. Ecstasy und Cannabis: Cannabis kann die Wirkung von Ecstasy verrin- ^ gefühl und Kribbeln in den Gliedma- gern. Female Special: Der Konsum während der Schwanger- ßen einher. Die Wirkung hält je nach Ecstasy und Kokain: das Risiko für schaft kann zu schweren Entwicklungs Wirkstoff 2 bis 8 Stunden an. Herz und Kreislauf erhöht sich. störungen, Herzfehlern und anderen Ecstasy und Medikamente: das Ner- körperlichen Missbildungen sowie Früh- und Fehlgeburten führen. Kurzzeitnebenwirkungen: vensystems wird überstimuliert, Sero- Zu Beginn treten oft Schwindelgefühle toninsyndrom! [äußert sich durch Fie- auf, die Herzfrequenz erhöht sich, die ber, Schüttelfrost, Leberintoxikation, Körpertemperatur steigt an [„Ecstasy- Bluthochdruck u. a. Symptome und Fieber“]. Es sind auch Schweißaus- kann zum Tod führen!] Vergiftung Substanz: brüche und Übelkeit möglich: Hunger- möglich! i Ecstasy bezeichnet verschiedene Wirkstoffe wie MDMA* (chemische Substanz) und ähnliche Substanzen. Daneben gibt es noch einige weitere Stoffe. Ecstasy bzw. sein Wirkstoff MDMA werden üblicher- weise in Pillen-Tablettenform angeboten, teilweise als Kapseln mit und Müdigkeitsgefühle werden unter- drückt, die Pupillen erweitern sich, das Seh- und Hörvermögen ist verän- * Der MDMA-Gehalt in den als Ecstasy angebotenen Pillen unterliegt erheb- unterschiedlichen Farben, Prägungen/Symbolen, die als Erkennungs- dert, die Kiefermuskulatur verkrampft lichen Schwankungen. Im Jahr 2003 zeichen dienen. Mögliche Beimengungen sind Lactose, Saccharose sich [Zähnemahlen] und der Durst wird enthielten gemäß Bundeskriminalamt und Farbstoffe, Koffein, Speed oder Ephedrin. In sehr seltenen Fällen auch Substanzen wie PMA [Paramethoxyamphetamin], Atropin oder unerträglich. Bei Abklingen der Wir- 96,0 % der beschlagnahmten und als Scopolamin, die die Gesundheit ernsthaft beinträchtigen und mögli- kung kann ein so genannter „Ecstasy- Ecstasy angebotenen Produkte aus- cherweise auch lebensbedrohlich wirken können. Kater“ einsetzen [Depressionen, nied- schließlich einen Wirkstoff [davon rige Frustrationstoleranz, Angst]. 98,9% nur MDMA]. Eve & Rave testete 2002 einen durchschnittlichen Gehalt Langzeitnebenwirkungen: von 83,4 mg MDMA [als Hydrochlorid Bei Dauergebrauch verstärken sich die berechnet] und von 89,7 mg im Jahre 22 Nebenwirkungen, auch durch Dosis steigerung entsteht kein Rauscherleb- 2003. Im Jahr 2005 [1. Januar bis 5. Juni] waren es 104,7 mg, im Jahr 23
Steckbrief: ursprünglich als Appetitszügler, Designer-Droge, Verwendung in Techno- und Rave-Szene Konsum: Tablettenform, Schnupfen, oral, intravenös Wirkung: Aktivität und Aufmerksamkeit, subjektiv: mehr Leistung, Euphorie, Niedergeschlagenheit, Schlafbedürfnis, Depressionen, Wahn, Illegale Drogen Psychosen Cannabis, Ecstasy, Heroin, Kokain, Speed, biogene Drogen Gesundheitliche Konsequenzen: Starke psychische Abhängigkeit Langzeitnebenwirkungen: Heroin Spezifische Risiken je nach Konsum- form: Beim Sniefen: Schädigung der Je nach Dosis und Konsumform wirkt Nasenscheidewände und Schleimhäu- es mehr oder weniger stark schmerz- te. Beim Rauchen: Schädigung von lindernd, ausgleichend-beruhigend, Bronchien und Lunge (Lunge verklebt). euphorisierend und angstlösend. Ein Beim Spritzen: Venenentzündungen, Gefühl der Gelassenheit, Unbeschwert Abszesse und Thrombosen durch heit und Selbstzufriedenheit stellt sich Fremdkörper in der Injektionsflüssig- ein und alltägliche Konflikte und Belas keit sowie Infektionskrankheiten, tungen treten in der Wahrnehmung zurück. Die Wirkdauer hängt von der Dosis Hepatitis C, HIV/AIDS, Pilze, Bakterien. Generelle Risiken: ^ und Qualität des Stoffes ab und Schon bei einmaligem Konsum sind Female Special: Bei den Neugeborenen von Heroin schwankt zwischen 2 bis 6 Stunden. irreversible Organschädigungen und konsumierenden Müttern treten starke Infektionen durch Verunreinigungen im Entzugserscheinungen auf: Symptome Kurzzeitnebenwirkungen: Heroin möglich. Bei regelmäßigem passiver Abhängigkeit, u. a. Zittern, Hypererregbarkeit, reduzierte Schlaf- Die Atem- und Herzfrequenz verlang- Konsum kommt es zu Verstopfung, zeiten, Erbrechen. Sie sind starken samt, der Stoffwechsel wird herabge- Appetitlosigkeit, Abnahme der Libido, gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. setzt, die Darmtätigkeit vermindert Toleranzentwicklung. Entzugser- sich. Weitere Symptome sind Blutdruck scheinungen beim Absetzen: abfall, Pulsverlangsamung, Pupillenver Muskelschmerzen, Schlafstörungen, Substanz: engung, Harnverhaltung und Atemnot. Erbrechen, Durchfall, starke innere i Heroin [Diacetylmorphin] ist ein halbsynthetisches Opiat. Das natür- liche Opiat Morphin, welches als Hauptwirkstoff aus dem getrockne- ten Milchsaft der Schlafmohnkapsel [papaver somniferum] gewonnen wird, bildet die Grundlage bei der Herstellung von Heroin. Der Mengenunterschied zwischen ver- träglicher und tödlicher Dosis ist sehr gering. Durch Überdosis ist deshalb Unruhe, Ohnmacht, Delirium, starke psychische Labilität, Depressionen etc. Der körperliche Entzug äußert Ab 1898 industriell hergestellt und u.a. als Beruhigungsmittel bei Hus- schnell Atemstillstand und Herzversa- sich unterschiedlich stark und dauert ten auf den Markt gebracht. Wird heute als weißes, cremefarbenes, gen möglich. Verunreinigungen im bis zu einer Woche. Der innere Drang graues oder bräunliches Pulver mit unterschiedlichem Reinheitsgrad [3 bis 90 %] angeboten; enthält meist unbekannte Verschnittstoffe, Heroin verursachen verschiedenste zum Konsum kann psychosomatisch Streckmittel und Verunreinigungen. Abwehrmechanismen des Körpers – bedingt mehrere Jahre anhalten. sogenannter „Shake“: Übelkeit, Erbre- chen, Schüttelfrost, Fieber sowie Juck Safer Use: reiz der Haut, Krampfanfälle, Bewusst- Die meisten gesundheitlichen Proble losigkeit oder Schockzustände, die me stehen im Zusammenhang mit in sofort auftreten und mehrere Stunden travenöser Injektion. 24 anhalten können. 25
Steckbrief: Herstellung aus Blättern des Kokastrauches; weißes, kristallines Pulver Crack: Mischung aus Kokain und anderen Substanzen Konsum: Pulver wird geschnupft oder gespritzt, Crack wird geraucht Wirkung: Glücksgefühl, Gefühl von Leistungssteigerung – objektiv Leistungsabfall, Überspielung von Hunger und Müdigkeit, Selbstwert- steigerung und sex. Erregbarkeit Gesundheitliche Konsequenzen: Bewusstseinsstörung, Verwirrung, Illegale Drogen Halluzinationen, Angst, Verfolgungswahn, Wahn, Gewalttaten, Suizid- Cannabis, Ecstasy, Heroin, Kokain, Speed, biogene Drogen gefahr, Abmagerung, Gehirnschäden, psychische Abhängigkeit Langzeitnebenwirkungen: Kokain Die Nasenschleimhäute und die Nasen scheidewand werden beim Sniefen Beim Sniefen wirkt es nach 2 bis 3 Mi stark angegriffen. Durch mangelnde nuten und hält 1 bis 2 Stunden an, bei Zufuhr von Mineralien und Vitaminen Dauerusern spürbar kürzer. Kokain wird das Immunsystems geschwächt hemmt die Wiederaufnahme von und die Infektionsanfälligkeit steigt. körpereigenem Dopamin: dadurch ge Der Denk-Bewegungs-Ablauf verän- steigertes Selbstvertrauen, Ausgelas- dert sich, es treten nervöse Zuckun- senheit, Euphorie, Wegfall von Hem gen und gesteigerte Aktivität auf. mungen und Ängsten, Hyperaktivität, höhere Kontaktfreudigkeit, Abnahme der Kritik- und Urteilsfähigkeit und Gewichtsverlust als Folge des vermin- derten Hungergefühls ist möglich. Außerdem treten Depressionen, Wahn ^ Redseligkeit. vorstellungen, Schizophrenie, Gereizt- Female Special: Frauen reagieren an unterschiedlichen heit und starke Stimmungsschwan- Zeitpunkten ihres Zyklus mehr oder Kurzzeitnebenwirkungen: kungen auf. Es können auch bleibende weniger sensibel auf Kokain. Kokain Kokain unterdrückt das Hungergefühl, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses während der Schwangerschaft verrin- gert das Geburtsgewicht deutlich und den Durst und die Müdigkeit. Es erhöht bzw. der intellektuellen Fähigkeiten erhöht zudem die Rate an Totgeburten den Blutdruck, die Körpertemperatur und psychische Abhängigkeit auftreten. und angeborenen Missbildungen. So steigt an, die Haut rötet sich und die genannte „Kokain-Babies“ können er hebliche Entwicklungsstörungen auf- Pupille ist erweitert. Die Wahrnehmung Wechselwirkungen: weisen. beim Sex ist verändert, es kann sowohl Kokain und Alkohol: die Menge des Substanz: potenzfördernd als auch lustkillend getrunkenen Alkohols wird nicht mehr i Kokain ist ein weißes, flockiges, kristallines Pulver; geruchlos, bitter und schleimhautbetäubend. Kokain wird meist gesnieft, seltener gespritzt oder als Base geraucht. Der Wirkstoffgehalt in dem als Kokain verkauften Pulver variiert stark [20 bis 80 %]. Mögliche Bei- sein. Es entstehen Unsicherheit, Angst bis hin zu paranoiden Anfällen, Stö- rungen im Denkablauf, innere Unruhe, gespürt, daher ist eine Alkoholvergif- tung möglich! Kokain und andere Stimulantien: mengungen: Speed, Koffein, Milchpulver. gesteigerte Aggressivität, Reizbarkeit, führt zu hoher Belastung des Herz- Wahnvorstellungen, Depressionen, Kreis-Laufsystems und kann zu physische und psychische Erschöp- lebensbedrohlichen Zuständen führen. fung sowie erhöhtes Herzinfarktrisiko! Kokain und Nikotin: führt zu Gefäß- So genannte Kokainhalluzinationen, verengung – Schlaganfall möglich! z. B. Kribbeln unter der Haut wie Würmer, treten auf und es besteht die Gefahr eines Kollaps. Eine Überdosis kann zum Tod durch Atemlähmung 26 führen. 27
Steckbrief: ähnlich aufputschende Wirkung wie Adrenalin Wirkung: gesteigerte Leistungsfähigkeit, unterdrücktes Schmerzemp- finden, überhöhte Aktivität, Herz-, Pulsrasen, Fieber, Zittern, Brechreiz, Kopfschmerzen, Aggression, Bewusstlosigkeit, Herzstillstand Gesundheitliche Konsequenzen: Magendurchbruch, „Speedpickel“, Illegale Drogen Austrocknung, Paranoia, Gewichtsverlust, Hautentzündungen, Organ- Cannabis, Ecstasy, Heroin, Kokain, Speed, biogene Drogen blutungen, Psychose, starke psych. Abhängigkeit pillenerweiterung, Muskelkrämpfe, Zit- drücktes Hungergefühl und erhöhten Speed tern, erhöhter Puls und Blutdruck, Herz Energieverbrauch], Hautentzündungen und Crystal rasen, Herzrhythmusstörungen, Über- reizung, erhöhte Körpertemperatur, [„Speedpickel“], Magenschmerzen und die Entwicklung einer psychischen Ab Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen und hängigkeit sind möglich. Bei gesnieftem Speed nach ca. 5 bis Übelkeit möglich. Verstärkte Angstge- Nach längerem Konsum von Crystal 15 Minuten, geschluckt nach 30 bis fühle, paranoide Gefühlszustände, De können starker Gewichtsverlust, Haut- 45 Minuten, die Wirkung hält ca. 5 bis 6 pressionen, Unruhe, eingeschränktes entzündungen, Zahnausfall, Magen- Stunden an. Gesnieftes Crystal wirkt Kurzzeitgedächtnis, Nervosität, Aggres- schmerzen, Magendurchbruch, Herz- nach ca. 3 bis 10 Minuten, geschlucktes sionen und Schlafstörungen sind wei- rhythmusstörungen, aggressives Ver- Speed/Crystal und Medika- nach ca. 30 bis 40 Minuten. Die Wirk tere Erscheinungen. Wenn die Wirkung halten, paranoide Wahnvorstellungen mente: die Kombination mit Beta- dauer kann je nach Dosis bis zu nachlässt, können starke Erschöpfungs bis hin zu Psychosen [vorübergehend Blockern oder Antidepressiva kann 30 Stunden anhalten! zustände, Depressionen, Konzentrations starke Ängste und Halluzinationen] so zu lebensgefährlichen Komplikati- mangel, Gereiztheit, Trägheit, großes wie Organblutungen auftreten. Es wird onen führen! Wirkungsspektrum: Schlafbedürfnis und Heißhunger auftre- vermutet, dass der Anteil der Hormone Speed/Crystal und Beruhigungs- Speed und Crystal stimulieren das zen ten. Nachwirkungen können mehrere Serotonin und Dopamin im Gehirn lang mittel: sehr starke Kreislaufbelas- trale Nervensystem, wirken ähnlich auf Tage, bei Crystal in Extremfällen auch anhaltend gesenkt wird. tung – Kreislaufzusammenbruch putschend wie körpereigenes Adrenalin. bis zu 2 Wochen anhalten. Bei Überdo- möglich! Folgende Wirkungen sind möglich: sis von Crystal sind Fieber, Schwitzen, Wechselwirkungen: gesteigerte Leistungsfähigkeit, erhöhte trockener Mund, Schwindelgefühl, Zit- Speed/Crystal und Energizer: Poten- ^ Körpertemperatur, vermindertes Schmerz tern, Kollaps, Angstzustände sowie zierung der unangenehmen Nebenwir empfinden, unterdrücktes Hunger- und plötzlicher Blutdruckabfall möglich. kungen wie Herzrasen, Kreislaufpro Substanz: Schlafbedürfnis, Wohlbefinden, Zufrie- bleme. i „Speed“ wird Amphetamin, „Crystal“ das im Vergleich dazu fünfmal stärkere Methamphetamin genannt. Beide Substanzen sind als kristallines Pulver, selten in Tablettenform oder als Kapseln/Dragees erhältlich [oft weißlich, gelblich oder leicht denheit, Gelassenheit, erhöhte Aufmerk samkeit sowie gesteigertes Selbstver trauen. Hinzu können erhöhter Blutdruck, Langzeitnebenwirkungen: Speed und Crystal haben eine den Kör per stark auszehrende Wirkung. Nasen Speed/Crystal und Cannabis: extreme Kreislaufbelastungen! Speed/Crystal und Ecstasy: die Ecs- Female Special: Bei Konsum von Amphetaminen bzw. Methamphetamin in den ersten Wochen der Schwangerschaft besteht für den gefärbt]. Crystal lässt sich an den vergleichsweise großen Kristallen Beschleunigung von Puls und Atmung, schleimhäute und Nasenscheidewand tasy-Wirkung ist auch nach 48 Stunden Fötus die Gefahr, dass Herzfehler und erkennen. Beide werden meist gesnieft, seltener oral eingenommen, verstärkte zwanghafte planlose motori werden beim Sniefen stark angegriffen. nicht aufgehoben. Zudem belastet die andere körperliche Missbildungen auf- Crystal wird auch geraucht. sche Aktivität und gesteigerter Rede- Eine Schwächung des Immunsystems Kombination den Kreislauf stark. treten. Außerdem kann es zu Fehlge- Häufige Beimengungen: Methamphetamin bzw. Amphetamin, Ephedrin burten kommen. Entwicklungsstörun- und Verschnittstoffe wie Koffein, Paracetamol, Milchpulver etc. drang kommen. Bei hoher Dosierung von durch mangelnde Zufuhr von Mineralien/ Speed/Crystal und Kokain: sehr gen bei Kindern sind nachgewiesen. Wirkstoffgehalt im Pulver variiert bei Speed stark [10 bis 80 %, jedoch Crystal sind Sinnestäuschungen, visuelle Vitaminen ist möglich und kann zu Infek hohe Kreislaufbelastung, unangenehme Beide Substanzen gehen in die Mutter- meist um 10 % Amphetamin]. In Crystal ist dagegen oft zu 90 % und und akustische Halluzinationen, möglich. tionsanfälligkeit führen. Starke Herzbe- Nebenwirkungen! milch über. mehr Methamphetamin enthalten. lastung kann zu erhöhtem Blutdruck Speed/Crystal und Alkohol: die Kurzzeitnebenwirkungen: führen. Ständige Unruhe, Schlaf- und Menge des getrunkenen Alkohols ist Nach dem Sniefen durch die Nase Kreislaufstörungen, Paranoia bis hin zur nicht mehr spürbar, Alkoholvergiftung 28 brennt es an den Nasen- und Rachen- schleimhäuten. Des Weiteren sind Pu so genannten Amphetamin-Psychose treten auf. Gewichtsverlust [durch unter möglich! 29
Steckbrief: Konsum: frisch, getrocknet oder roh gegessen, gekocht oder zu Pilztee aufgebrüht, getrocknete Pilze können auch geraucht werden Wirkung: beginnt nach ca. 30 Minuten und kann bis über 9 Stunden andauern, wirken euphorisierend und halluzinogen Gesundheitliche Konsequenzen: akute Lebensgefahr beim Verwech- seln mit Giftpilzen, unerwünschte Nebenwirkungen wie Horrortrips, Paranoia und Panikattacken, Nachwirkungen wie depressive Gefühle und psychotische Reaktionen Illegale Drogen Biogene Drogen sind z. B. auch enthalten in Stechapfel, Tollkirsche, Cannabis, Ecstasy, Heroin, Kokain, Speed, biogene Drogen Engelstrompete. Langzeitnebenwirkungen: Zauberpilze und Das Risiko liegt eindeutig im psychi andere biogene schen Bereich: Es besteht auch bei einmaligem Konsum die Möglichkeit, Drogen dass latente [verborgen vorhandene] psychische Störungen ausgelöst wer- Nach etwa 30 Minuten kann die Wir- den können. Ein Gewöhnungseffekt kung einsetzen. Es entstehen ein Wär- und somit ein Ausbleiben der Rausch- megefühl, Antriebssteigerung und wirkung entsteht nach 1 bis 2maligem erhöhte Lust auf Sex [Aphrodisiakum]. Pilzkonsum innerhalb von 1 bis 2 Ta Etwa eine Stunde nach Einnahme gibt es leichte Wahrnehmungsveränderun gen [Optik, Akustik, Geruch, Ge gen. Wechselwirkungen: ^ schmack], später Halluzinationen, die Cannabis und Pilze verstärken die Female Special: Nebenwirkungen von Pilzen sind Übel- ihren Höhepunkt nach 2 Stunden er halluzinogene Wirkung der Pilze. keit, Erbrechen und Durchfall. Dadurch reichen und bis zu 5 Stunden anhalten Neuroleptika und Pilze: Die Wirkung kann zu wenig Wirkstoff der Anti-Baby- können [Plateauwirkung]. Die Zeit- hebt sich auf, unangenehme Neben- Pille in den Blutkreislauf gelangen, so dass eine Schwangerschaft möglich Raum-Wahrnehmung verändert sich, wirkungen verstärken sich. wird. es treten Orientierungslosigkeit und Gleichgewichtsstörungen auf. Mögli- cherweise kommen tiefer liegende Ge fühle zum Vorschein. Der Rausch klingt Substanz: in der Regel sanft aus. i „magic mushrooms“ oder „Psilos“: psilocybinhaltige Pilze, z. B. Psi- locybe mexicana, Stropharia cubensis und Psilocybe semilanceata [Spitzkegliger Kahlkopf]. Der Wirkstoffgehalt schwankt stark und ist abhängig von der Pilzart zwischen 0,1 und 2 % des Trockengewichts. Kurzzeitnebenwirkungen: Übelkeit, Atembeschwerden, Herzra- Die übliche Dosis liegt bei ca. 5 bis 20 mg Psilocybin. Das entspricht sen, Veränderung von Puls und Blut- etwa 0,5 bis 2 g getrockneten bzw. 5 bis 10 g frischen Pilzen. Zauber druck, Erhöhung der Körpertempera- pilze gehören zu den Halluzinogenen. tur [Schweißausbrüche] können auf- treten. Im Einzelfall sind panische Reak tionen, Angst und Wahnvorstellungen möglich. 30 31
Fragen Fragen der Eltern Fragen der Eltern „Was tue ich, wenn ...“ Woran erkenne ich, dass mein Kind sie müssen lernen, eigenständig Ver- Drogen konsumiert hat? antwortung zu übernehmen – gegenü- ber sich selbst und gegenüber ande- Es gibt keine eindeutigen äußerlichen ren. Notwendig ist darüber hinaus die Erkennungsmerkmale, sondern eher Stärkung ihres Selbstvertrauens und nur Anzeichen, die im Verhaltens- und Selbstwertgefühls sowie die Förderung Leistungsbereich liegen. von Kommunikations- und Konflikt Gerötete Augen, abweisende Reaktio fähigkeit, um aus einer starken, selbst- nen oder Leistungsabfall in der Schule sicheren Position heraus dem Miss- können auch andere Ursachen haben. brauch von abhängigkeitserzeugenden Substanzen bzw. nichtstoffgebunde- Allgemeine Symptome können sein: nen Abhängigkeiten zu widerstehen. ■ Veränderung des sozialen Umgangs, z. B. des Freundeskreises Wie reagiere ich, wenn ich weiß, ■ Wesensveränderungen, indem sich dass mein Kind Drogen konsumiert? häufig Aggressionen und Depressi- onen abwechseln Vor allem sollten Sie als Eltern nicht ■ Verschiebung der Tag-Nacht-Struktur „überreagieren“. Die Tatsache, dass ■ Aufgabe von Hobbys Sie Kenntnis vom Drogengebrauch ■ Leistungsknick ihrer Tochter oder ihres Sohnes be ■ Äußeres Erscheinungsbild ist ver- kommen haben, stellt bei aller Enttäu- nachlässigt, ungesundes Aussehen schung, die Sie verspüren, noch keine Katastrophe dar. Entscheidend ist natürlich auch, in Versuchen Sie mit ihrem Kind darüber welchem Maße bzw. über welchen ins Gespräch zu kommen, um zu erfah Zeitraum konsumiert wurde, d. h. ein ren, wie es zum Drogengebrauch ge einmaliger Konsum ist äußerlich kaum kommen ist und welche Motive dahin- sichtbar und muss auch zu keiner Ver- ter steckten. Das Gespräch oder besser haltensänderung führen. die Gespräche sollten ihrem Kind das Gefühl vermitteln: Wir stehen als Eltern Ob ein Kind die angebotenen Drogen zu dir, auch in dieser für uns problema probiert, warum es gegebenenfalls tischen Situation. wiederholt und bis zur Abhängigkeit Es ist auch die Frage zu stellen: „Was konsumiert, hängt davon ab, wie es bedeutet die Droge für dich und welche auf diese Situation vorbereitet wurde. Funktion hat sie?“. Scheuen Sie sich 32 In erster Linie müssen Kinder in jeder Entwicklungsphase gestärkt werden, nicht ihre Emotionen, die dieses Thema bei Ihnen verursacht, zu zeigen. 33
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