Spiegelneuronen - eine quantenphysikalische Annäherung
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Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung 1 Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung Was wirkt da eigentlich? Theorieentwurf zum Verständnis des Auftretens von Spiegelneuronen Thomas Gehlert 09.01.2015 Spiegelneuronen zählen zu den neuen spannenden Entdeckungen unserer Zeit und werden mit Phänomenen aus sozial-kognitiven Kontexten wie Lernen, Emotionen und vor allem Empathie in Verbindung gebracht. Wie es zu ihrem Auftreten kommt und wie der zugrundeliegende neurale und funktionale Mechanismus aussieht, ist derzeit noch völlig unverstanden. Diese Arbeit stellt einen Ansatz zur Erklärung des zugrundeliegen- den Mechanismus vor. Gleichzeitig könnte er damit auch eine mögliche Antwort auf die Mechanismen und Funktionsweisen liefern, die innerhalb der Repräsentanten von System-Aufstellungen ablaufen1. Spiegelneuronen wurden erstmals Anfang der gebildet werden kann (Abb. 1). Bis heute sind 90er Jahre entdeckt2 3. Als Funktion wird ihnen Neurowissenschaftler kontinuierlich dabei wei- das Steuern motorischer Handlungen zuge- tere Areale des Gehirns zu entdecken, in de- schrieben. Rizzolatti und seine Gruppe fiel bei nen Spiegelneuronen in Erscheinung treten. der Untersuchung von Makaken auf, dass spe- zielle Neuronen (Nervenzellen) im Gehirn dann Mittlerweile unterscheidet man zwei Hauptka- feuerten, wenn bestimmte zielgerichtete tegorien5: Handlungen durchgeführt wurden. Interessan- terweise auch dann, wenn diese Handlungen 1. Strikt kongruente Spiegelneuronen – feuern nur bei anderen beobachtet werden konnten, bei der exakt gleichen Handlung, egal ob also wenn der Makake seinen Pfleger beim selbst ausgeführt oder beobachtet. Circa Greifen nach einer Banane zusah. Aufgrund ein Drittel der Spiegelneuronen entspre- dessen, dass die Neuronen das Beobachtete chen diesem Typ. quasi im Gehirn des Beobachters spiegelten, 2. Allgemein kongruente Spiegelneuronen – als wenn dieser selbst die Handlung ausgeführt feuern bei Aktionen, die entweder logisch hätte, wurden sie Spiegelneuronen genannt. damit verbunden sind oder auf das glei- Im Weiteren wurde dann auch entdeckt, dass che Ziel hinsteuern. Die Aktionen müssen akustische Signale, die mit bestimmten Hand- also nicht exakt gleich sein wie bei den lungen assoziiert werden, die gleichen Aktivitä- strikt kongruenten. Circa zwei Drittel aller ten im Gehirn des Beobachters auslösten. Spiegelneuronen entsprechen diesem Typ. Zunächst brachte man Spiegelneuronen nur Bemerkenswert erscheint, dass die allgemein mit aktiver Wahrnehmung in Bezug auf Sehen kongruenten Spiegelneuronen im Verhältnis und Hören in Verbindung. Es dauerte einige doppelt so häufig auftreten als die strikt kon- Zeit bis Vergleichbares auch beim Menschen gruenten. Damit scheint die Entwicklung mehr beobachtet werden konnte. Erst 2005 veröf- Wert auf Intention als auf äußere Formen zu fentlichte Iacoboni und seine Kollegen4 Unter- legen. Das heißt, es scheint uns mitgegeben zu suchungen an Menschen, in denen sie nach- sein, versteckte Informationen wahr zu neh- wiesen, dass nicht nur die reine Wahrnehmung men und damit hinter die Kulissen sehen zu sondern vor allem auch die dahinter liegende können. Intention wahrgenommen und im Gehirn ab- © Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung 2 Abb. 1 | Aktivitätsmuster weisen auf Abbildung von Intentionen hin Unterschiedliche Aktivitätsmuster in der Großhirnrinde legen nahe, dass es bei den aktivierten Spiegelneuronen weniger um die Abbildung der Aktion selbst geht, als vielmehr um die dahinter- liegende Intention. Das Bild ist einer Arbeit von Iacobani und Kollegen 6 entnommen. In der Spiegelneuronenforschung selbst gibt es der damit verbundene neurale und funktiona- derzeit keine Zweifel bei den Experten bezüg- le Mechanismus heute noch kaum verstanden lich deren Existenz, wohl aber darüber, wie ist. Aktuell wird vor allem auf dem Gebiet der relevant sie für die verschiedenen Untersu- Neurowissenschaften und Medizin versucht chungsfelder (Medizin, Lernen ...) tatsächlich Antworten für Krankheitsbilder, Lernprozesse sind. Man vermutet, dass Spiegelneuronen bei und ähnliches zu finden. Konsequenterweise Menschen zudem auch in höheren kognitiven bedienen sich auch einige Grenzwissenschaf- Prozessen und beim Einfühlungsvermögen in ten der Ergebnisse zur Erklärung bisher nicht Absichten eingebunden sind. Untersuchungen erklärbarer, unverstandener und auch umstrit- bei Autisten weisen in starkem Maße darauf tener Phänomene. Die Forschung konzentriert hin 7. sich auf den Moment des Auftretens und der dann ablaufenden Prozesse im Körper. Zum Phänomen selbst, wie Information (Intention) Interpretieren wir nun die von Iacoboni und von einem Objekt in das Gehirn des anderen Kollegen gefundenen Ergebnisse, dass nicht Objektes kommt, gibt es hingegen kaum ver- nur reine Wahrnehmungen sondern insbeson- fügbare Arbeiten. dere nicht sichtbare, aber dahinter liegende Intention beim Beobachter abgebildet wer- den, so ergeben sich daraus einige Fragen. Im Unterschied zu den Arbeiten mit den Prima- Wie kann der Beobachter, respektive sein ten, bei denen Kontakte direkt in das Gehirn Wahrnehmungsapparat, verdeckte Informati- eingebracht wurden und einzelne Spiegelneu- onen greifen bzw. in sich abbilden? Welcher ronen beobachtet werden können, muss bei Mechanismus liegt dem zugrunde? Wie weit Menschen auf eine eher generalisierte Unter- geht diese Fähigkeit bzw. wo sind die Gren- suchung auf Systemebene zurückgegriffen zen? Wo finden sich ähnliche Kontexte, auf die werden. So werden bei Letzteren in der Regel, diese Fähigkeit bzw. dieser Mechanismus an- Verhaltensbeobachtungen, bildgebenden gewandt werden kann? Verfahren, TMS (transkranielle Magnetstimula- tion) und EEG (Elektroencephalogramm) her- angezogen wie in Abb. 1 dargestellt. Es existie- Iacoboni selbst schreibt in seinem Abstract8, ren demzufolge in der Regel keine exakten dass diese Fähigkeit des Wahrnehmens und © Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung 3 Eins-zu-eins-Messungen wie sie bei den Prima- Verschränkungen bei nicht-lokalen Versuchs- ten vorgenommen werden konnten. anordnungen zum Einsatz kommen. Beides sind in der Quantenphysik heute anerkannte und unumstrittene Wirkungsweisen. Dies ist insofern von Bedeutung, als der grund- sätzlichen Problematik Rechnung getragen wird, dass Messungen bei Menschen zumin- Dass quantenphysikalische Mechanismen dest heute noch Grenzen bei der Untersu- auch in lebenden biologischen Systemen auf- chung von Aktivitäten auf der Subatomaren treten, haben Untersuchungen in den letzten und Mikroebene gesetzt sind und zum ande- Jahren herausarbeiten können. ren, dass dennoch Möglichkeiten zur Erhe- 2007 hat Fleming et al.11 den experimentellen bung von verwertbaren Untersuchungen ge- Beweis geliefert, dass bei der Photosynthese im schaffen werden können. Die Problematik Green sulphur bacteria und beim Rhodobac- dahinter ist, dass die direkte Zuordenbarkeit ter sphaeroides bacteria zum einen eine klare der Ergebnisse schwieriger und der Interpreta- Kohärenz von angeregten Zuständen und zum tionsspielraum größer werden kann. Oft kön- anderen Tunneleffekte zu beobachten waren nen deshalb Rückschlüsse nur unter Kombina- und das bei Umgebungstemperatur. Plenio et tion mit anderen Erkenntnissen entwickelt wer- al.12 hat 2013 hierfür ein quantenphysikalisches den. Notwendigerweise muss dabei die Inter- Erklärungsmodell in Nature veröffentlicht. Ihr pretation von Systemergebnissen gegenüber Kerngedanke ist die gleichmäßige Vibration Einzelsystemen nicht zwingend schwerer oder bestimmter Proteine innerhalb eines verrausch- einfacher sein. ten Umfelds. Damit halten sie die Energie in- nerhalb ihres Systems am Fließen und grenzen Im Folgenden wird ausgehend von aktuellen sich gleichzeitig von ihrem Umfeld ab. Der bis- Forschungsergebnissen verschiedener Diszipli- her übliche Ansatz, dass es aufgrund der Nähe nen der mögliche Gesamtprozess entwickelt: zu anderen Systemen sofort zu Interaktionen Von der Quelle der Information bis zum Emp- und damit Verschränkungen mit diesen fänger und dem Entfalten der Information. kommt, scheint nicht mehr zu halten. Ihrer An- sicht nach halten oder verstärken thermische Bewegungen Quanteneigenschaften. Ebenfalls 2007 konnte die antioxidative Wir- Quantenphysikalische Effekte in biologischen kung von Grünem Tee auf quantenphysikali- Systemen sche Tunneleffekte zurückgeführt werden13. Tejero und seine Gruppe erkannten, dass Von Bedeutung ist zunächst, dass die Quan- durch Tunneln der Wasserstofftransfer um ein tenwelt wellenartig ist. Diese Wellenartigkeit, Vielfaches schneller ist, als die Reaktionsfähig- die über das bekannte Doppelspaltexperi- keit der Lipid-Peroxyl-Radikale. Auf diese Weise ment zum Ausdruck kam, ist mittlerweile auch können die Radikale gefangen werden, bevor bei großen Farbmolekülen nachgewiesen sie Schaden anrichten. worden. Markus Arndt und Kollegen haben an Mit diesen und anderen Arbeiten konnte der Uni Wien Doppelspaltexperimente „mit nachgewiesen werden, dass der quantenphy- Molekülen von mehr als 400 Atomen und Mas- sikalische Gültigkeitsbereich sich auch auf le- sen um 70.000 atomare Einheiten“9 durchge- bende biologische Systeme erweitert lässt und führt und damit den Materiewellencharakter, das bei normalen Temperaturen und Umwelt- Superpositionen (quantenmechanische Über- bedingungen. Eine Erweiterung dieses Gültig- lagerungen) und damit verbunden Quanten- keitsbereichs jetzt auf den Menschen ergibt Interferenzphänomene an komplexen Molekü- sich zum einen aus der Tatsache, dass Men- len nachweisen können. Zum Zweiten ist von schen ebenfalls als biologische Systeme ange- Bedeutung, dass über kohärente Wellen oder sehen werden müssen und zum anderen dar- über Verschränkungen zwischen unterschied- aus, dass Menschen zudem Emittenten ener- lichen Systemen Informationen ausgetauscht getischer Strahlung sind. Kobayashi und Kolle- werden können. Dieses Phänomen machen gen14 konnten 2009 zeigen, dass der menschli- sich Quanten-Teleportation10 und Quanten- che Körper Licht direkt und rhythmisch emit- Computing zu nutze. Kohärente Wellen kön- tiert (Abb. 2). nen dabei in lokalen Versuchsanordnungen, © Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung 4 Abb. 2 | Photonen und thermische Strah- lung Schwache Photonenstrahlung (Bilder C - G) im Vergleich zu thermischer Strahlung (Bild I) beim Menschen. Die Bilder A und B stellen die Versuchsanordnung dar. Entnommen wurde die Bilder der Veröffentlichung von Kobayashi und Kollegen. Zusammenhang von Spiegelneuronen und reflektiert die Ruheaktivität des Motorcortex Gehirnwellen und tritt nicht immer auf. Durch reale oder vorgestellte Bewegungen kann die My- Aktivität blockiert werden. Laut Jaime Pineda, Die Gehirnforschung hat heute einige Kennt- Direktorin des Labors für kognitive Neurowis- nisse darüber, wann und wo welche Gehirn- senschaften, „kann man leicht lernen, die wellen gemessen werden und in welchen Stärke des Mu-Signals zu verändern, indem Wechselwirkungen diese stehen. So weiß man, man sich eine Aktion bloß vorstellt.“15 dass Alpha-Wellen vorzugsweise kurz vor dem Einschlafen und sofort nach dem Aufwachen Der Motorcortex kontrolliert und reguliert die dominant in Erscheinung treten. Man weiß freie Bewegung. Bin ich aktiv, bewege ich auch, dass in diesem Zustand eine körperliche mich also oder beobachtet andere bei ihrer Entspannung bei gleichzeitig besser Wahr- Bewegung, produziere ich zum einen Spiegel- nehmungs- und Lernfähigkeit gegeben ist. Eine neuronen und rege damit den Motorcortex über das Gehirn ausgestreckte kohärente Al- an. Gleichzeitig wird demzufolge der Mu- pha-Schwingung verbessert ein ganzheitliches Rhythmus (8 -13 Hz) gestört. Es kann sich zwi- und nachhaltiges Lernen, was heute in mo- schen den unzähligen Neuronen kein synchro- dernen Lehransätzen Anwendung findet. Al- nisiertes Muster elektrischer Aktivitäten einstel- pha-Wellen (8 – 13 Hz) erscheinen über dem in len, welches mittels EEG gemessen werden Ruhe befindlichen visuellen Cortex (Gehirnrin- könnte. de, die zum visuellen System gehört). Wichtig festzuhalten ist jetzt zunächst die verbesserte Da EEG-Wellenformen durch eine große An- Wahrnehmungsfähigkeit. zahl von synchron feuernden Neuronen veran- lasst werden, ist es zulässig von kohärenten In Bezug auf Spiegelneuronen ist bekannt, Wellenpakten zu sprechen. Das Gesamtwel- dass sich diese Spiegelneuronen und Mu- lenpaket erstreckt sich dann über den gesam- Wellen (auch Mu-Rhythmus oder My-Aktivität ten betroffenen Cortex bzw. über weite Ge- genannt) gegenseitig ausschließen. hirnareale. Impulse die in einzelnen Gehirn- arealen wahrgenommen werden, wirken des- Nach dem ‚Lexikon der Neurowissenschaften’ halb sofort in allen mitinvolvierten Arealen. ist der Mu-Rhythmus eine „über zentralen Hirn- arealen auftretende Aktivität im Elektroence- Im Umkehrschluss erfolgt eine Desynchronisati- phalogramm, die in Frequenz und Amplitude on und damit Unterdrückung der Mu-Wellen den Alpha-Wellen ähnelt. Dieser Rhythmus durch eigene Bewegung und Beobachtung © Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung 5 von Aktionen Anderer. Entsprechend verän- wahrnehmen und den Curser, der den weißen dern auch visuelle Aktivitäten die Synchronisie- Balken bewegt, korrekt steuern. Diese Steue- rung über dem visuellen Cortex dann in Rich- rungssignale wurden direkt an den Computer tung Beta-Wellen oder bei Reduzierung in in Indien gesendet. Richtung Theta- und Delta-Wellen. Verständlich wird deshalb auch, weshalb bei Aus den Neurowissenschaften wissen wir also, eigenen starken Aktivitäten das Wahrneh- dass auch bei Menschen kohärente elektro- mungs- und Empathieverhalten nachlässt. Wir magnetische Felder auftreten, die messbare bekommen schlicht nichts mehr von anderen Wellen erzeugen. Wellen ihrerseits interferieren, mit. so sie zeitlich- und räumlich gleiche Amplitu- den aufweisen. Aus der Arbeit mit Photonen (Lichtwellen) und aus der Quantenphysik wis- sen wir darüber hinaus, dass sich auf diese Weise Informationen austauschen und im Ge- samtsystem verteilen lassen, wodurch sich eine Superposition aller Informationen im kohären- ten System ergibt. Diese Superposition hält, solange sie nicht gestört wird. Störungen füh- ren zur Manifestation und werden damit für uns wahrnehmbar. Sie treten sozusagen in UNSERE Welt. Biologisch betrachtet, sind wir über die sub- Abb. 3 | Motorcortex atomare Ebene bis zu molekularen Wechsel- Der linke Motorcortex oder BA4, ist auf dieser wirkungen gekommen, die mit quantenphysi- linken Gehirnseite mit rot markiert. Dies ist das kalischen Prozessen verstehbar werden. Die Gebiet über dem Mu-Wellen beidseitig ge- Neurowissenschaften wiederum erklären die messen werden können. Prozesse im Körper ausgelöst durch Aktivitäten unseres Nervensystems. Im Prinzip zeigen die Neurowissenschaften schon alleine durch die Dass Informationen per Gehirnwellen von Möglichkeit, EEG- oder TMS-Messungen vor- Mensch zu Mensch mittels EEG und Internet nehmen zu können, dass der quantenphysika- übertragen werden können, konnten jüngst lische Mechanismus auch hier Gültigkeit be- (2014) C. Grau und Kollegen16 zeigen (siehe sitzt. Über die Existenz von Spiegelneuronen Abb. 4). Der Emittent saß in Indien und beo- und die damit deutlich werdende Fähigkeit, bachtete einen sich bewegenden Punkt auf nicht nur reine Beobachtungen sondern auch einem Bildschirm. Seine Gehirnwellen wurden dahinter liegende Intentionen wahrnehmen zu mittels EEG gemessen und an den Receiver können, welche sich nicht aus der Beobach- (Standort Frankreich) übermittelt, wo sie von tung ableiten lassen, wird die Notwendigkeit außen auf sein Gehirn übertragen wurden. Der quantenphysikalische Mechanismen zu unter- Receiver konnte jetzt den vom Emittenten be- stellen, offensichtlich. obachteten Lichtpunkt in seiner Vorstellung. Abb. 4 | Brain-to-Brain via EEG Versuchsaufbau zum Test be- wusster Brain-to-Brain Kommu- nikation zwischen Indien und Frankreich von C. Grau und Kollegen. © Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung 6 Nach klassischem Verständnis aus Physik, Bio- Schritt-für-Schritt-Prozessen, bei dann auftre- logie, Chemie oder auch der Medizin, dürften tendem Energieverlust, möglich sind. Diese solche Erscheinungen, wie sie Spiegelneuro- elektromagnetischen Impulse können schließ- nen vermitteln, allerdings gar nicht existieren. lich von einem System (in unserem Fall das Gehirn) registriert werden und stoßen dann die für uns beobachtbaren Aktivitäten der Spie- gelneuronen an. Diese wiederum führen zu Ablauf des Gesamtprozesses unter Einschluss bio-chemischen Reaktionen und schließlich zu des Beobachteten für Menschen wahrnehmbare geistige Bilder oder körperliche Reaktionen. Aus den bisherigen Erkenntnissen lassen sich folgende Schlussfolgerungen ableiten: Eine Fokussierung auf bestimmte Tätigkeiten (z. Befinde ich mich im Alpha- und Mu-Zustand, B. der Griff nach einer Banane, das Stillen von so sind meine eigenen, internen Aktivitäten Hungergefühlen etc., entspricht dem zielorien- reduziert. Ein entspannter Zustand führt also zur tierten und emotional getragenen Handeln Reduzierung der Neuronenaktivitäten und wie wie sie bei der Spiegelneuronenforschung in oben beschrieben, zur Synchronisierung der Erscheinung traten) hat automatisch die Re- elektrischen Aktivitäten über große Areale des duktion auf kleinere kohärente Wellenpakete Gehirns (motorisches System, visuelles System und damit Areale zur Konsequenz. Gleichzeitig und vermutliche noch weitere). Die elektro- wird die Resonanzfähigkeit für genau solche magnetischen Wellen sind als Folge über gro- Wellen und Informationen gesteigert, da ver- ße Regionen kohärent. Meine Wahrnehmungs- mutlich alle anderen durch Desynchronisie- und Resonanzfähigkeit für elektromagnetische rung blockiert werden. Zur Aufnahme und Wellen ähnlicher Amplitude ist erweitert. Veranschaulichung von Informationen benö- tigt es deshalb ein Schwingen zwischen Ruhe und Aktion. In der Ruhephase kann aufge- nommen werden, in der Aktionsphase wird verarbeitet. Den bisherigen Überlegungen folgend, kann der gesunde menschliche Organismus als Ge- samtsystem mit einer Ψ-Funktion und als sol- cher als kohärentes System beschrieben wer- den. Aus den Untersuchungen an den Bakte- rien und den Überlegungen von Plenio et al.17, dass sich die Photonen in bewährter quanten- physikalischer Weise den für ihre Aufgabe und Abb. 5 | Entstehung von Spiegelneuronen ihr Ziel effektivsten und schnellsten Weg durch Als Voraussetzung für das Entstehen von Spie- das Bakterium wählen, muss das Gleiche für gelneuronen kann der Kontakt über Energie- Photonen bzw. Informationen bei menschli- felder (Licht-, thermische Strahlung oder ähnli- chen Systemen geschlussfolgert werden. ches) angenommen werden. Der Transformationsprozess von Information im Menschen ist in Abb. 6 dargestellt. Informatio- Diese synchronisierten Wellenfelder (Abb. 5) nen gekoppelt an Teilchen (Photonen, Mole- sind die Voraussetzung dafür, dass Informatio- küle etc.) und damit auch an Energien kom- nen, die über andere Energiefelder/träger an men über kohärente Wellen oder Verschrän- das Energiefeld des Körpers herangeführt kung mit anderen Systemen (in unserem Fall werden und mit diesem interagieren, mittels Menschen) in Kontakt und fließen oder tunneln quantenphysikalischer Tunneleffekte sich in- in das neue System, um dort einen neuen Im- stantan im kohärenten Gesamtsystem vertei- puls auszulösen. Impulse, die über elektro- len können. Durch Gleichzeitigkeit und verlust- magnetische (Spiegelneuronen) auf bio- freie Energieübertragung (wie sie bei Bakterien chemische Prozesse einwirken und so Reso- bereits gemessen wurden) können stärkere nanz im Körper oder Gehirn bewirken. Reso- Amplituden und damit besser wahrnehmbare nanz, die durch den Menschen wahrgenom- Wirkungen erzielt werden, als sie in klassischen men werden kann und dessen Bewusstsein © Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung 7 diese Wahrnehmungen schließlich interpretiert. Zu 1: Interpretationen, die von den vorhandenen Der Menschen als Ganzes (Körper und Erfahrungen, Wissen, Wünsche etc. abhängen. Geist/Verstand) lässt sich offensichtlich nicht Diese Interpretationen können deshalb nicht einfach auf seine Einzelbausteine wie Molekü- aus sich heraus als 100-% stimmig angesehen le, Proteine etc. zurückführen. Letztere verrich- werden, sondern benötigen eine Überprüfung, ten ihre Arbeit in einem weitestgehend ent- entsprechend dem klassischen Kanal in der koppelten Zustand vom Gesamtsystem. Wenn Quanten-Teleportation. einzelne Moleküle, Proteine etc. ausfallen, Abb. 6 | Transformation von Information bei Menschen Modell, wie Information sich über verschiedenen Stufen von der Quantenebene bis zur Makroebene eines Menschen entfalten kann. bemerkt dies das Gesamtsystem in der Regel Noch eine letzte theoretische Überprüfung nicht bzw. nicht sofort. Erst wenn viele Grund- bausteine betroffen sind, können sich Wirkun- gen bemerkbar machen. G. Greenstein und A.G. Zajonc haben in Ihrem Buch ‚The Quantum Challenge’ drei Bedin- gungen beschrieben, die zu erfüllen sind, da- Zu 3: mit auch in makroskopischen Systemen quan- Auf der anderen Seite hängt das Befinden und tisches Verhalten möglich ist:18 Wohlergehen des makroskopischen Systems 1. “The macroscopic variable must be well Mensch dennoch von seinen Einzelbausteinen decoupled from the motion of the micro- ab und kann von diesen wesentlich beeinflusst scopic degrees of freedom. werden. Die Kette lässt sich wie folgt beschrei- 2. The temperature must be low. ben (Abb. 7): 3. The motion of the macroscopic variable must be controlled by a microscopic en- Zu 2: ergy.” Punkt 2 scheint auf den ersten Blick Probleme aufzuwerfen. Wie jedoch zu Beginn an den Deutsche Übersetzung: aktuellen Forschungsergebnissen gezeigt wer- 1. Die makroskopische Variable muss gut von den konnte, wurden quantenphysikalische der Bewegung der mikroskopischen Frei- Mechanismen bereits bei normalen Umge- heitsgrade entkoppelt sein. bungstemperaturen beobachtet. Es kann sich 2. Die Temperatur muss niedrig sein. deshalb hier um keine absolute Forderung 3. Die Bewegung der makroskopischen Vari- nach tatsächlichen Tieftemperaturen handeln. ablen muss von der mikroskopischen Ener- Worauf es scheinbar letztlich ankommt, ist die gie kontrolliert werden. Forderung nach einem gleichen Energieni- veau oder Erregungszustand. Daraus abgelei- Die Punkte 1 und 3 sind relativ leicht auf le- tet, drängt sich zwingend eine Schlussfolge- bende Systeme wie z. B. Menschen zu über- rung auf: tragen. Abb. 7 | Einflüsse mikroskopischer Energie auf das Makrosystem Mensch © Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung 8 „The temperature must be low“ muss als relative Größe verstanden werden! 1 Gehlert, T., Hinweise, dass quantenphysikalische Mecha- nismen auf menschliche Aktivitäten anwendbar sind, ResearchGate, DOI: 10.13140/2.1.5168.4166 (2014) 2 G. di Pellegrino et al.: Understanding motor events: a Jedes System und das mit ihm interagierende neurophysiological study. In: Experimental Brain Research. Umfeld hat jeweils spezifische Zustände, bei Band 91, 1992, S. 176–180 dem Verschränkung und Kohärenz möglich 3 Rizzolatti, Giacomo; Fadiga, Luciano (1999). „Resonance sind. Behaviors and Mirror Neurons“, Italiennes de Biologie 137: 85–100 Temperatur und Erregungszustand sind 4 Iacoboni, M. et al, Graspingt he Intentions of Others with „relativ" zu sehen. One’s Own Mirror Neuron System, PLOS Biology, Feb. 22, Relativ zu den betrachtenden Systemen, die 2005 5 Iacoboni, M., Mazziotta, J.C., Mirror Neuron System: Basic interagieren! Findings and Clinical Applications, American Neurological Association, Vol. 62, No 3, S. 213–218, 2007 6 Iacoboni, M., Mazziotta, J.C., Mirror Neuron System: Basic Fazit Findings and Clinical Applications, American Neurological Association, Vol. 62, No 3, S. 213–218, 2007 7 Oberman, L.M. et al., EEG evidence for mirror neuron Die heute vorhandenen experimentellen und dysfunction in autism spectrum disorders, Cognitive Brain theoretischen Ergebnisse bieten die Möglich- Research, Volume 24, Issue 2, July 2005, Pages 190–198 keit, die Aufnahme von verdeckten Informati- 8 Iacoboni, M. et al, Graspingt he Intentions of Others with onen und Intentionen durch Beobachter na- One’s Own Mirror Neuron System, PLOS Biology, Feb. 22, turwissenschaftlich zu beschreiben. Als Me- 2005 9 Arndt, M., Aspelmeyer, M., Schrödingers Katze auf dem chanismus kommt derzeit nur ein quantenphy- Prüfstand, Makro-Quantenphysik, sikalisch basierter Ansatz in Frage, bei dem http://spektrum.de/artikel/1159808, Sektrum der Wissen- Informationen mittels (quantenmechanischen) schaft (Okt. 2012) 10 Zeilinger, A., Experimental verification of the feasibility of Wellen mit anderen Systemen in Kontakt ge- a quantum channel between space and Earth, New bracht werden. Der weitere Ablauf und das Journal of Physics 10 (2008) 033038 was sich zeigt wird im Weiteren durch das be- 11 Fleming, G., Sarovar, M., Ishizaki, A., Whaley, K. B., Quan- obachtende bzw. aufnehmende Objekt tum entanglement in photosynthetic light-harvesting (Messgerät, Mensch etc.) bestimmt. Logi- complexes, Nature Physics 6, 62–467 (2010) 12 Plenio, M.B. et al., The role of non-equilibrium vibrational scherweise kann sich nur das zeigen, was structures in electronic coherence and recoherence in durch das Objekt abbildbar ist. Bei Menschen pigment–protein complexes, Nature Physics 9, 113–118 scheinen Spiegelneuronen das erste Glied in (2013) 13 Tejero, I., et al., Tunneling in Green Tea: Understanding der Kette zu sein. the Antioxidant Activity of Catechol-Containing Com- Das Auftreten von Spiegelneuronen kann so- pounds. A Variational Transition-State Theory Study, J. Am. mit als Beweis für die Kohärenz zwischen le- Chem. Soc., 129 (18), S. 5846-5854, 2007 14 Kobayashi, M., Kikuchi, D., Okamura, H., Imaging of Ultra- benden Systemen interpretiert werden. Kon- weak Spontaneous Photon Emission from Human Body Dis- sequenterweise sind damit auch Phänomene playing Diurnal Rhythm, PLoS ONE 4(7) 2009, e6256. wie Übertragung und Gegenübertragung in doi:10.1371/journal.pone.0006256 der Psychotherapie verstehbar. 15 www.spektrum.de, Psychische Krankheiten; Bei Autisten ist die Funktion der Spiegelneuronen gestärt, spektrumdi- Übertragen auf die Repräsentanten in System- rekt, April 2005 Aufstellungen heißt dies, dass sie im gleichen 16 Grau, C. et al., Conscious Brain-to-Brain Communication Erregungszustand (ruhige gesammelte Auf- in Humans Using Non-Invasive Technologies, PLoS ONE 9(8) merksamkeit und damit Alpha- bzw. Mu- 2014, e105225. doi:10.1371/journal.pone.0105225 17 Plenio, M.B. et al., The role of non-equilibrium vibrational Rhythmus) schwingen und so eine gemeinsa- structures in electronic coherence and recoherence in me Kohärenz herstellen können. In Verbindung pigment–protein complexes, Nature Physics 9, 113–118 mit Ihrer Zielgerichtetheit wird die Vorausset- (2013) 18 Greenstein, G. & Zajonc, A. The Quantum Challenge: zung für die Resonanz- und Wahrnehmungsfä- Modern Research on the Foundations of Quantum Me- higkeit für bestimmte Fragestellungen und chanics. 2.nd ed. Print.S.203ff (Jones and Bartlett, Sudbury, damit verbundenen Impulse geschaffen. Im- MA: 2006) pulse, die sich als erstes mittels Neuronenaktivi- täten bemerkbar machen. Ergänzende Information Weitere Informationen über System-Aufstellungen können unter www.infosyon.com gefunden werden. Copyright: © 2014 Gehlert Th., This is an open-access artic- le distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License, which permits unrestricted use, distribu- Informationen vom Autor tion, and reproduction in any medium, provided the origi- Schriftverkehr und Informationsanfragen nal work is properly cited. senden Sie bitte an Thomas Gehlert (tg@gehlert-cooperation.de). © Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
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