Spiegelneuronen - eine quantenphysikalische Annäherung

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Spiegelneuronen - eine quantenphysikalische Annäherung
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung                                                                             1

  Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung

                     Was wirkt da eigentlich?
 Theorieentwurf zum Verständnis des Auftretens von Spiegelneuronen

                                                      Thomas Gehlert
                                                          09.01.2015

       Spiegelneuronen zählen zu den neuen spannenden Entdeckungen unserer Zeit und
       werden mit Phänomenen aus sozial-kognitiven Kontexten wie Lernen, Emotionen und
       vor allem Empathie in Verbindung gebracht. Wie es zu ihrem Auftreten kommt und wie
       der zugrundeliegende neurale und funktionale Mechanismus aussieht, ist derzeit noch
       völlig unverstanden. Diese Arbeit stellt einen Ansatz zur Erklärung des zugrundeliegen-
       den Mechanismus vor. Gleichzeitig könnte er damit auch eine mögliche Antwort auf
       die Mechanismen und Funktionsweisen liefern, die innerhalb der Repräsentanten von
       System-Aufstellungen ablaufen1.

Spiegelneuronen wurden erstmals Anfang der                         gebildet werden kann (Abb. 1). Bis heute sind
90er Jahre entdeckt2 3. Als Funktion wird ihnen                    Neurowissenschaftler kontinuierlich dabei wei-
das Steuern motorischer Handlungen zuge-                           tere Areale des Gehirns zu entdecken, in de-
schrieben. Rizzolatti und seine Gruppe fiel bei                    nen Spiegelneuronen in Erscheinung treten.
der Untersuchung von Makaken auf, dass spe-
zielle Neuronen (Nervenzellen) im Gehirn dann
                                                                   Mittlerweile unterscheidet man zwei Hauptka-
feuerten, wenn bestimmte zielgerichtete
                                                                   tegorien5:
Handlungen durchgeführt wurden. Interessan-
terweise auch dann, wenn diese Handlungen                          1. Strikt kongruente Spiegelneuronen – feuern
nur bei anderen beobachtet werden konnten,                            bei der exakt gleichen Handlung, egal ob
also wenn der Makake seinen Pfleger beim                              selbst ausgeführt oder beobachtet. Circa
Greifen nach einer Banane zusah. Aufgrund                             ein Drittel der Spiegelneuronen entspre-
dessen, dass die Neuronen das Beobachtete                             chen diesem Typ.
quasi im Gehirn des Beobachters spiegelten,                        2. Allgemein kongruente Spiegelneuronen –
als wenn dieser selbst die Handlung ausgeführt                        feuern bei Aktionen, die entweder logisch
hätte, wurden sie Spiegelneuronen genannt.                            damit verbunden sind oder auf das glei-
Im Weiteren wurde dann auch entdeckt, dass                            che Ziel hinsteuern. Die Aktionen müssen
akustische Signale, die mit bestimmten Hand-                          also nicht exakt gleich sein wie bei den
lungen assoziiert werden, die gleichen Aktivitä-                      strikt kongruenten. Circa zwei Drittel aller
ten im Gehirn des Beobachters auslösten.                              Spiegelneuronen entsprechen diesem Typ.

Zunächst brachte man Spiegelneuronen nur                           Bemerkenswert erscheint, dass die allgemein
mit aktiver Wahrnehmung in Bezug auf Sehen                         kongruenten Spiegelneuronen im Verhältnis
und Hören in Verbindung. Es dauerte einige                         doppelt so häufig auftreten als die strikt kon-
Zeit bis Vergleichbares auch beim Menschen                         gruenten. Damit scheint die Entwicklung mehr
beobachtet werden konnte. Erst 2005 veröf-                         Wert auf Intention als auf äußere Formen zu
fentlichte Iacoboni und seine Kollegen4 Unter-                     legen. Das heißt, es scheint uns mitgegeben zu
suchungen an Menschen, in denen sie nach-                          sein, versteckte Informationen wahr zu neh-
wiesen, dass nicht nur die reine Wahrnehmung                       men und damit hinter die Kulissen sehen zu
sondern vor allem auch die dahinter liegende                       können.
Intention wahrgenommen und im Gehirn ab-

© Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen - eine quantenphysikalische Annäherung
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung                                                                             2

Abb. 1 | Aktivitätsmuster weisen auf Abbildung von Intentionen hin
Unterschiedliche Aktivitätsmuster in der Großhirnrinde legen nahe, dass es bei den aktivierten
Spiegelneuronen weniger um die Abbildung der Aktion selbst geht, als vielmehr um die dahinter-
liegende Intention. Das Bild ist einer Arbeit von Iacobani und Kollegen 6 entnommen.

In der Spiegelneuronenforschung selbst gibt es                     der damit verbundene neurale und funktiona-
derzeit keine Zweifel bei den Experten bezüg-                      le Mechanismus heute noch kaum verstanden
lich deren Existenz, wohl aber darüber, wie                        ist. Aktuell wird vor allem auf dem Gebiet der
relevant sie für die verschiedenen Untersu-                        Neurowissenschaften und Medizin versucht
chungsfelder (Medizin, Lernen ...) tatsächlich                     Antworten für Krankheitsbilder, Lernprozesse
sind. Man vermutet, dass Spiegelneuronen bei                       und ähnliches zu finden. Konsequenterweise
Menschen zudem auch in höheren kognitiven                          bedienen sich auch einige Grenzwissenschaf-
Prozessen und beim Einfühlungsvermögen in                          ten der Ergebnisse zur Erklärung bisher nicht
Absichten eingebunden sind. Untersuchungen                         erklärbarer, unverstandener und auch umstrit-
bei Autisten weisen in starkem Maße darauf                         tener Phänomene. Die Forschung konzentriert
hin 7.                                                             sich auf den Moment des Auftretens und der
                                                                   dann ablaufenden Prozesse im Körper. Zum
                                                                   Phänomen selbst, wie Information (Intention)
Interpretieren wir nun die von Iacoboni und
                                                                   von einem Objekt in das Gehirn des anderen
Kollegen gefundenen Ergebnisse, dass nicht
                                                                   Objektes kommt, gibt es hingegen kaum ver-
nur reine Wahrnehmungen sondern insbeson-
                                                                   fügbare Arbeiten.
dere nicht sichtbare, aber dahinter liegende
Intention beim Beobachter abgebildet wer-
den, so ergeben sich daraus einige Fragen.                         Im Unterschied zu den Arbeiten mit den Prima-
Wie kann der Beobachter, respektive sein                           ten, bei denen Kontakte direkt in das Gehirn
Wahrnehmungsapparat, verdeckte Informati-                          eingebracht wurden und einzelne Spiegelneu-
onen greifen bzw. in sich abbilden? Welcher                        ronen beobachtet werden können, muss bei
Mechanismus liegt dem zugrunde? Wie weit                           Menschen auf eine eher generalisierte Unter-
geht diese Fähigkeit bzw. wo sind die Gren-                        suchung auf Systemebene zurückgegriffen
zen? Wo finden sich ähnliche Kontexte, auf die                     werden. So werden bei Letzteren in der Regel,
diese Fähigkeit bzw. dieser Mechanismus an-                        Verhaltensbeobachtungen,        bildgebenden
gewandt werden kann?                                               Verfahren, TMS (transkranielle Magnetstimula-
                                                                   tion) und EEG (Elektroencephalogramm) her-
                                                                   angezogen wie in Abb. 1 dargestellt. Es existie-
Iacoboni selbst schreibt in seinem Abstract8,
                                                                   ren demzufolge in der Regel keine exakten
dass diese Fähigkeit des Wahrnehmens und
© Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen - eine quantenphysikalische Annäherung
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung                                                                             3

Eins-zu-eins-Messungen wie sie bei den Prima-                      Verschränkungen bei nicht-lokalen Versuchs-
ten vorgenommen werden konnten.                                    anordnungen zum Einsatz kommen. Beides
                                                                   sind in der Quantenphysik heute anerkannte
                                                                   und unumstrittene Wirkungsweisen.
Dies ist insofern von Bedeutung, als der grund-
sätzlichen Problematik Rechnung getragen
wird, dass Messungen bei Menschen zumin-                           Dass    quantenphysikalische  Mechanismen
dest heute noch Grenzen bei der Untersu-                           auch in lebenden biologischen Systemen auf-
chung von Aktivitäten auf der Subatomaren                          treten, haben Untersuchungen in den letzten
und Mikroebene gesetzt sind und zum ande-                          Jahren herausarbeiten können.
ren, dass dennoch Möglichkeiten zur Erhe-                          2007 hat Fleming et al.11 den experimentellen
bung von verwertbaren Untersuchungen ge-                           Beweis geliefert, dass bei der Photosynthese im
schaffen werden können. Die Problematik                            Green sulphur bacteria und beim Rhodobac-
dahinter ist, dass die direkte Zuordenbarkeit                      ter sphaeroides bacteria zum einen eine klare
der Ergebnisse schwieriger und der Interpreta-                     Kohärenz von angeregten Zuständen und zum
tionsspielraum größer werden kann. Oft kön-                        anderen Tunneleffekte zu beobachten waren
nen deshalb Rückschlüsse nur unter Kombina-                        und das bei Umgebungstemperatur. Plenio et
tion mit anderen Erkenntnissen entwickelt wer-                     al.12 hat 2013 hierfür ein quantenphysikalisches
den. Notwendigerweise muss dabei die Inter-                        Erklärungsmodell in Nature veröffentlicht. Ihr
pretation von Systemergebnissen gegenüber                          Kerngedanke ist die gleichmäßige Vibration
Einzelsystemen nicht zwingend schwerer oder                        bestimmter Proteine innerhalb eines verrausch-
einfacher sein.                                                    ten Umfelds. Damit halten sie die Energie in-
                                                                   nerhalb ihres Systems am Fließen und grenzen
Im Folgenden wird ausgehend von aktuellen                          sich gleichzeitig von ihrem Umfeld ab. Der bis-
Forschungsergebnissen verschiedener Diszipli-                      her übliche Ansatz, dass es aufgrund der Nähe
nen der mögliche Gesamtprozess entwickelt:                         zu anderen Systemen sofort zu Interaktionen
Von der Quelle der Information bis zum Emp-                        und damit Verschränkungen mit diesen
fänger und dem Entfalten der Information.                          kommt, scheint nicht mehr zu halten. Ihrer An-
                                                                   sicht nach halten oder verstärken thermische
                                                                   Bewegungen Quanteneigenschaften.
                                                                   Ebenfalls 2007 konnte die antioxidative Wir-
Quantenphysikalische Effekte in biologischen                       kung von Grünem Tee auf quantenphysikali-
Systemen                                                           sche Tunneleffekte zurückgeführt werden13.
                                                                   Tejero und seine Gruppe erkannten, dass
Von Bedeutung ist zunächst, dass die Quan-                         durch Tunneln der Wasserstofftransfer um ein
tenwelt wellenartig ist. Diese Wellenartigkeit,                    Vielfaches schneller ist, als die Reaktionsfähig-
die über das bekannte Doppelspaltexperi-                           keit der Lipid-Peroxyl-Radikale. Auf diese Weise
ment zum Ausdruck kam, ist mittlerweile auch                       können die Radikale gefangen werden, bevor
bei großen Farbmolekülen nachgewiesen                              sie Schaden anrichten.
worden. Markus Arndt und Kollegen haben an                         Mit diesen und anderen Arbeiten konnte
der Uni Wien Doppelspaltexperimente „mit                           nachgewiesen werden, dass der quantenphy-
Molekülen von mehr als 400 Atomen und Mas-                         sikalische Gültigkeitsbereich sich auch auf le-
sen um 70.000 atomare Einheiten“9 durchge-                         bende biologische Systeme erweitert lässt und
führt und damit den Materiewellencharakter,                        das bei normalen Temperaturen und Umwelt-
Superpositionen (quantenmechanische Über-                          bedingungen. Eine Erweiterung dieses Gültig-
lagerungen) und damit verbunden Quanten-                           keitsbereichs jetzt auf den Menschen ergibt
Interferenzphänomene an komplexen Molekü-                          sich zum einen aus der Tatsache, dass Men-
len nachweisen können. Zum Zweiten ist von                         schen ebenfalls als biologische Systeme ange-
Bedeutung, dass über kohärente Wellen oder                         sehen werden müssen und zum anderen dar-
über Verschränkungen zwischen unterschied-                         aus, dass Menschen zudem Emittenten ener-
lichen Systemen Informationen ausgetauscht                         getischer Strahlung sind. Kobayashi und Kolle-
werden können. Dieses Phänomen machen                              gen14 konnten 2009 zeigen, dass der menschli-
sich Quanten-Teleportation10 und Quanten-                          che Körper Licht direkt und rhythmisch emit-
Computing zu nutze. Kohärente Wellen kön-                          tiert (Abb. 2).
nen dabei in lokalen Versuchsanordnungen,

© Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen - eine quantenphysikalische Annäherung
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung                                                                             4

                                                                       Abb. 2 | Photonen und thermische Strah-
                                                                       lung
                                                                       Schwache Photonenstrahlung (Bilder C - G)
                                                                       im Vergleich zu thermischer Strahlung (Bild I)
                                                                       beim Menschen. Die Bilder A und B stellen
                                                                       die Versuchsanordnung dar. Entnommen
                                                                       wurde die Bilder der Veröffentlichung von
                                                                       Kobayashi und Kollegen.

Zusammenhang            von    Spiegelneuronen           und       reflektiert die Ruheaktivität des Motorcortex
Gehirnwellen                                                       und tritt nicht immer auf. Durch reale oder
                                                                   vorgestellte Bewegungen kann die My-
                                                                   Aktivität blockiert werden. Laut Jaime Pineda,
Die Gehirnforschung hat heute einige Kennt-
                                                                   Direktorin des Labors für kognitive Neurowis-
nisse darüber, wann und wo welche Gehirn-
                                                                   senschaften, „kann man leicht lernen, die
wellen gemessen werden und in welchen
                                                                   Stärke des Mu-Signals zu verändern, indem
Wechselwirkungen diese stehen. So weiß man,
                                                                   man sich eine Aktion bloß vorstellt.“15
dass Alpha-Wellen vorzugsweise kurz vor dem
Einschlafen und sofort nach dem Aufwachen                          Der Motorcortex kontrolliert und reguliert die
dominant in Erscheinung treten. Man weiß                           freie Bewegung. Bin ich aktiv, bewege ich
auch, dass in diesem Zustand eine körperliche                      mich also oder beobachtet andere bei ihrer
Entspannung bei gleichzeitig besser Wahr-                          Bewegung, produziere ich zum einen Spiegel-
nehmungs- und Lernfähigkeit gegeben ist. Eine                      neuronen und rege damit den Motorcortex
über das Gehirn ausgestreckte kohärente Al-                        an. Gleichzeitig wird demzufolge der Mu-
pha-Schwingung verbessert ein ganzheitliches                       Rhythmus (8 -13 Hz) gestört. Es kann sich zwi-
und nachhaltiges Lernen, was heute in mo-                          schen den unzähligen Neuronen kein synchro-
dernen Lehransätzen Anwendung findet. Al-                          nisiertes Muster elektrischer Aktivitäten einstel-
pha-Wellen (8 – 13 Hz) erscheinen über dem in                      len, welches mittels EEG gemessen werden
Ruhe befindlichen visuellen Cortex (Gehirnrin-                     könnte.
de, die zum visuellen System gehört). Wichtig
festzuhalten ist jetzt zunächst die verbesserte                    Da EEG-Wellenformen durch eine große An-
Wahrnehmungsfähigkeit.                                             zahl von synchron feuernden Neuronen veran-
                                                                   lasst werden, ist es zulässig von kohärenten
In Bezug auf Spiegelneuronen ist bekannt,                          Wellenpakten zu sprechen. Das Gesamtwel-
dass sich diese Spiegelneuronen und Mu-                            lenpaket erstreckt sich dann über den gesam-
Wellen (auch Mu-Rhythmus oder My-Aktivität                         ten betroffenen Cortex bzw. über weite Ge-
genannt) gegenseitig ausschließen.                                 hirnareale. Impulse die in einzelnen Gehirn-
                                                                   arealen wahrgenommen werden, wirken des-
Nach dem ‚Lexikon der Neurowissenschaften’
                                                                   halb sofort in allen mitinvolvierten Arealen.
ist der Mu-Rhythmus eine „über zentralen Hirn-
arealen auftretende Aktivität im Elektroence-                      Im Umkehrschluss erfolgt eine Desynchronisati-
phalogramm, die in Frequenz und Amplitude                          on und damit Unterdrückung der Mu-Wellen
den Alpha-Wellen ähnelt. Dieser Rhythmus                           durch eigene Bewegung und Beobachtung

© Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen - eine quantenphysikalische Annäherung
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung                                                                             5

von Aktionen Anderer. Entsprechend verän-                          wahrnehmen und den Curser, der den weißen
dern auch visuelle Aktivitäten die Synchronisie-                   Balken bewegt, korrekt steuern. Diese Steue-
rung über dem visuellen Cortex dann in Rich-                       rungssignale wurden direkt an den Computer
tung Beta-Wellen oder bei Reduzierung in                           in Indien gesendet.
Richtung Theta- und Delta-Wellen.
Verständlich wird deshalb auch, weshalb bei                        Aus den Neurowissenschaften wissen wir also,
eigenen starken Aktivitäten das Wahrneh-                           dass auch bei Menschen kohärente elektro-
mungs- und Empathieverhalten nachlässt. Wir                        magnetische Felder auftreten, die messbare
bekommen schlicht nichts mehr von anderen                          Wellen erzeugen. Wellen ihrerseits interferieren,
mit.                                                               so sie zeitlich- und räumlich gleiche Amplitu-
                                                                   den aufweisen. Aus der Arbeit mit Photonen
                                                                   (Lichtwellen) und aus der Quantenphysik wis-
                                                                   sen wir darüber hinaus, dass sich auf diese
                                                                   Weise Informationen austauschen und im Ge-
                                                                   samtsystem verteilen lassen, wodurch sich eine
                                                                   Superposition aller Informationen im kohären-
                                                                   ten System ergibt. Diese Superposition hält,
                                                                   solange sie nicht gestört wird. Störungen füh-
                                                                   ren zur Manifestation und werden damit für
                                                                   uns wahrnehmbar. Sie treten sozusagen in
                                                                   UNSERE Welt.

                                                                   Biologisch betrachtet, sind wir über die sub-
Abb. 3 | Motorcortex                                               atomare Ebene bis zu molekularen Wechsel-
Der linke Motorcortex oder BA4, ist auf dieser                     wirkungen gekommen, die mit quantenphysi-
linken Gehirnseite mit rot markiert. Dies ist das                  kalischen Prozessen verstehbar werden. Die
Gebiet über dem Mu-Wellen beidseitig ge-                           Neurowissenschaften wiederum erklären die
messen werden können.                                              Prozesse im Körper ausgelöst durch Aktivitäten
                                                                   unseres Nervensystems. Im Prinzip zeigen die
                                                                   Neurowissenschaften schon alleine durch die
Dass Informationen per Gehirnwellen von                            Möglichkeit, EEG- oder TMS-Messungen vor-
Mensch zu Mensch mittels EEG und Internet                          nehmen zu können, dass der quantenphysika-
übertragen werden können, konnten jüngst                           lische Mechanismus auch hier Gültigkeit be-
(2014) C. Grau und Kollegen16 zeigen (siehe                        sitzt. Über die Existenz von Spiegelneuronen
Abb. 4). Der Emittent saß in Indien und beo-                       und die damit deutlich werdende Fähigkeit,
bachtete einen sich bewegenden Punkt auf                           nicht nur reine Beobachtungen sondern auch
einem Bildschirm. Seine Gehirnwellen wurden                        dahinter liegende Intentionen wahrnehmen zu
mittels EEG gemessen und an den Receiver                           können, welche sich nicht aus der Beobach-
(Standort Frankreich) übermittelt, wo sie von                      tung ableiten lassen, wird die Notwendigkeit
außen auf sein Gehirn übertragen wurden. Der                       quantenphysikalische Mechanismen zu unter-
Receiver konnte jetzt den vom Emittenten be-                       stellen, offensichtlich.
obachteten Lichtpunkt in seiner Vorstellung.

Abb. 4 | Brain-to-Brain via EEG
Versuchsaufbau zum Test be-
wusster Brain-to-Brain Kommu-
nikation zwischen Indien und
Frankreich von C. Grau und
Kollegen.

© Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung                                                                             6

Nach klassischem Verständnis aus Physik, Bio-                      Schritt-für-Schritt-Prozessen, bei dann auftre-
logie, Chemie oder auch der Medizin, dürften                       tendem Energieverlust, möglich sind. Diese
solche Erscheinungen, wie sie Spiegelneuro-                        elektromagnetischen Impulse können schließ-
nen vermitteln, allerdings gar nicht existieren.                   lich von einem System (in unserem Fall das
                                                                   Gehirn) registriert werden und stoßen dann die
                                                                   für uns beobachtbaren Aktivitäten der Spie-
                                                                   gelneuronen an. Diese wiederum führen zu
Ablauf des Gesamtprozesses unter Einschluss                        bio-chemischen Reaktionen und schließlich zu
des Beobachteten                                                   für Menschen wahrnehmbare geistige Bilder
                                                                   oder körperliche Reaktionen.
Aus den bisherigen Erkenntnissen lassen sich
folgende Schlussfolgerungen ableiten:                              Eine Fokussierung auf bestimmte Tätigkeiten (z.
Befinde ich mich im Alpha- und Mu-Zustand,                         B. der Griff nach einer Banane, das Stillen von
so sind meine eigenen, internen Aktivitäten                        Hungergefühlen etc., entspricht dem zielorien-
reduziert. Ein entspannter Zustand führt also zur                  tierten und emotional getragenen Handeln
Reduzierung der Neuronenaktivitäten und wie                        wie sie bei der Spiegelneuronenforschung in
oben beschrieben, zur Synchronisierung der                         Erscheinung traten) hat automatisch die Re-
elektrischen Aktivitäten über große Areale des                     duktion auf kleinere kohärente Wellenpakete
Gehirns (motorisches System, visuelles System                      und damit Areale zur Konsequenz. Gleichzeitig
und vermutliche noch weitere). Die elektro-                        wird die Resonanzfähigkeit für genau solche
magnetischen Wellen sind als Folge über gro-                       Wellen und Informationen gesteigert, da ver-
ße Regionen kohärent. Meine Wahrnehmungs-                          mutlich alle anderen durch Desynchronisie-
und Resonanzfähigkeit für elektromagnetische                       rung blockiert werden. Zur Aufnahme und
Wellen ähnlicher Amplitude ist erweitert.                          Veranschaulichung von Informationen benö-
                                                                   tigt es deshalb ein Schwingen zwischen Ruhe
                                                                   und Aktion. In der Ruhephase kann aufge-
                                                                   nommen werden, in der Aktionsphase wird
                                                                   verarbeitet.

                                                                   Den bisherigen Überlegungen folgend, kann
                                                                   der gesunde menschliche Organismus als Ge-
                                                                   samtsystem mit einer Ψ-Funktion und als sol-
                                                                   cher als kohärentes System beschrieben wer-
                                                                   den. Aus den Untersuchungen an den Bakte-
                                                                   rien und den Überlegungen von Plenio et al.17,
                                                                   dass sich die Photonen in bewährter quanten-
                                                                   physikalischer Weise den für ihre Aufgabe und
Abb. 5 | Entstehung von Spiegelneuronen                            ihr Ziel effektivsten und schnellsten Weg durch
Als Voraussetzung für das Entstehen von Spie-                      das Bakterium wählen, muss das Gleiche für
gelneuronen kann der Kontakt über Energie-                         Photonen bzw. Informationen bei menschli-
felder (Licht-, thermische Strahlung oder ähnli-                   chen Systemen geschlussfolgert werden.
ches) angenommen werden.
                                                                   Der Transformationsprozess von Information im
                                                                   Menschen ist in Abb. 6 dargestellt. Informatio-
Diese synchronisierten Wellenfelder (Abb. 5)                       nen gekoppelt an Teilchen (Photonen, Mole-
sind die Voraussetzung dafür, dass Informatio-                     küle etc.) und damit auch an Energien kom-
nen, die über andere Energiefelder/träger an                       men über kohärente Wellen oder Verschrän-
das Energiefeld des Körpers herangeführt                           kung mit anderen Systemen (in unserem Fall
werden und mit diesem interagieren, mittels                        Menschen) in Kontakt und fließen oder tunneln
quantenphysikalischer Tunneleffekte sich in-                       in das neue System, um dort einen neuen Im-
stantan im kohärenten Gesamtsystem vertei-                         puls auszulösen. Impulse, die über elektro-
len können. Durch Gleichzeitigkeit und verlust-                    magnetische (Spiegelneuronen) auf bio-
freie Energieübertragung (wie sie bei Bakterien                    chemische Prozesse einwirken und so Reso-
bereits gemessen wurden) können stärkere                           nanz im Körper oder Gehirn bewirken. Reso-
Amplituden und damit besser wahrnehmbare                           nanz, die durch den Menschen wahrgenom-
Wirkungen erzielt werden, als sie in klassischen                   men werden kann und dessen Bewusstsein

© Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung                                                                             7

diese Wahrnehmungen schließlich interpretiert.                      Zu 1:
Interpretationen, die von den vorhandenen                          Der Menschen als Ganzes (Körper und
Erfahrungen, Wissen, Wünsche etc. abhängen.                        Geist/Verstand) lässt sich offensichtlich nicht
Diese Interpretationen können deshalb nicht                        einfach auf seine Einzelbausteine wie Molekü-
aus sich heraus als 100-% stimmig angesehen                        le, Proteine etc. zurückführen. Letztere verrich-
werden, sondern benötigen eine Überprüfung,                        ten ihre Arbeit in einem weitestgehend ent-
entsprechend dem klassischen Kanal in der                          koppelten Zustand vom Gesamtsystem. Wenn
Quanten-Teleportation.                                             einzelne Moleküle, Proteine etc. ausfallen,

Abb. 6 | Transformation von Information bei Menschen
Modell, wie Information sich über verschiedenen Stufen von der Quantenebene bis zur
Makroebene eines Menschen entfalten kann.

                                                                   bemerkt dies das Gesamtsystem in der Regel
Noch eine letzte theoretische Überprüfung                          nicht bzw. nicht sofort. Erst wenn viele Grund-
                                                                   bausteine betroffen sind, können sich Wirkun-
                                                                   gen bemerkbar machen.
G. Greenstein und A.G. Zajonc haben in Ihrem
Buch ‚The Quantum Challenge’ drei Bedin-
gungen beschrieben, die zu erfüllen sind, da-                      Zu 3:
mit auch in makroskopischen Systemen quan-                         Auf der anderen Seite hängt das Befinden und
tisches Verhalten möglich ist:18                                   Wohlergehen des makroskopischen Systems
1. “The macroscopic variable must be well                          Mensch dennoch von seinen Einzelbausteinen
   decoupled from the motion of the micro-                         ab und kann von diesen wesentlich beeinflusst
   scopic degrees of freedom.                                      werden. Die Kette lässt sich wie folgt beschrei-
2. The temperature must be low.                                    ben (Abb. 7):
3. The motion of the macroscopic variable
   must be controlled by a microscopic en-                          Zu 2:
   ergy.”
                                                                    Punkt 2 scheint auf den ersten Blick Probleme
                                                                    aufzuwerfen. Wie jedoch zu Beginn an den
Deutsche Übersetzung:                                               aktuellen Forschungsergebnissen gezeigt wer-
1. Die makroskopische Variable muss gut von                         den konnte, wurden quantenphysikalische
   der Bewegung der mikroskopischen Frei-                           Mechanismen bereits bei normalen Umge-
   heitsgrade entkoppelt sein.                                      bungstemperaturen beobachtet. Es kann sich
2. Die Temperatur muss niedrig sein.                                deshalb hier um keine absolute Forderung
3. Die Bewegung der makroskopischen Vari-                           nach tatsächlichen Tieftemperaturen handeln.
   ablen muss von der mikroskopischen Ener-                         Worauf es scheinbar letztlich ankommt, ist die
   gie kontrolliert werden.                                         Forderung nach einem gleichen Energieni-
                                                                    veau oder Erregungszustand. Daraus abgelei-
Die Punkte 1 und 3 sind relativ leicht auf le-
                                                                    tet, drängt sich zwingend eine Schlussfolge-
bende Systeme wie z. B. Menschen zu über-
                                                                    rung auf:
tragen.

Abb. 7 | Einflüsse mikroskopischer Energie auf das Makrosystem Mensch
© Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
Spiegelneuronen – eine quantenphysikalische Annäherung                                                                                 8

          „The temperature must be low“
  muss als relative Größe verstanden werden!                       1  Gehlert, T., Hinweise, dass quantenphysikalische Mecha-
                                                                   nismen auf menschliche Aktivitäten anwendbar sind,
                                                                   ResearchGate, DOI: 10.13140/2.1.5168.4166 (2014)
                                                                   2 G. di Pellegrino et al.: Understanding motor events: a
Jedes System und das mit ihm interagierende
                                                                   neurophysiological study. In: Experimental Brain Research.
Umfeld hat jeweils spezifische Zustände, bei                       Band 91, 1992, S. 176–180
dem Verschränkung und Kohärenz möglich                             3 Rizzolatti, Giacomo; Fadiga, Luciano (1999). „Resonance

sind.                                                              Behaviors and Mirror Neurons“, Italiennes de Biologie 137:
                                                                   85–100
    Temperatur und Erregungszustand sind                           4 Iacoboni, M. et al, Graspingt he Intentions of Others with

              „relativ" zu sehen.                                  One’s Own Mirror Neuron System, PLOS Biology, Feb. 22,
 Relativ zu den betrachtenden Systemen, die                        2005
                                                                   5 Iacoboni, M., Mazziotta, J.C., Mirror Neuron System: Basic
                 interagieren!
                                                                   Findings and Clinical Applications, American Neurological
                                                                   Association, Vol. 62, No 3, S. 213–218, 2007
                                                                   6 Iacoboni, M., Mazziotta, J.C., Mirror Neuron System: Basic
Fazit
                                                                   Findings and Clinical Applications, American Neurological
                                                                   Association, Vol. 62, No 3, S. 213–218, 2007
                                                                   7 Oberman, L.M. et al., EEG evidence for mirror neuron
Die heute vorhandenen experimentellen und                          dysfunction in autism spectrum disorders, Cognitive Brain
theoretischen Ergebnisse bieten die Möglich-                       Research, Volume 24, Issue 2, July 2005, Pages 190–198
keit, die Aufnahme von verdeckten Informati-                       8 Iacoboni, M. et al, Graspingt he Intentions of Others with

onen und Intentionen durch Beobachter na-                          One’s Own Mirror Neuron System, PLOS Biology, Feb. 22,
turwissenschaftlich zu beschreiben. Als Me-                        2005
                                                                   9 Arndt, M., Aspelmeyer, M., Schrödingers Katze auf dem
chanismus kommt derzeit nur ein quantenphy-
                                                                   Prüfstand, Makro-Quantenphysik,
sikalisch basierter Ansatz in Frage, bei dem                       http://spektrum.de/artikel/1159808, Sektrum der Wissen-
Informationen mittels (quantenmechanischen)                        schaft (Okt. 2012)
                                                                   10 Zeilinger, A., Experimental verification of the feasibility of
Wellen mit anderen Systemen in Kontakt ge-
                                                                   a quantum channel between space and Earth, New
bracht werden. Der weitere Ablauf und das
                                                                   Journal of Physics 10 (2008) 033038
was sich zeigt wird im Weiteren durch das be-                      11 Fleming, G., Sarovar, M., Ishizaki, A., Whaley, K. B., Quan-

obachtende bzw. aufnehmende Objekt                                 tum entanglement in photosynthetic light-harvesting
(Messgerät, Mensch etc.) bestimmt. Logi-                           complexes, Nature Physics 6, 62–467 (2010)
                                                                   12 Plenio, M.B. et al., The role of non-equilibrium vibrational
scherweise kann sich nur das zeigen, was                           structures in electronic coherence and recoherence in
durch das Objekt abbildbar ist. Bei Menschen                       pigment–protein complexes, Nature Physics 9, 113–118
scheinen Spiegelneuronen das erste Glied in                        (2013)
                                                                   13 Tejero, I., et al., Tunneling in Green Tea: Understanding
der Kette zu sein.
                                                                   the Antioxidant Activity of Catechol-Containing Com-
Das Auftreten von Spiegelneuronen kann so-                         pounds. A Variational Transition-State Theory Study, J. Am.
mit als Beweis für die Kohärenz zwischen le-                       Chem. Soc., 129 (18), S. 5846-5854, 2007
                                                                   14 Kobayashi, M., Kikuchi, D., Okamura, H., Imaging of Ultra-
benden Systemen interpretiert werden. Kon-
                                                                   weak Spontaneous Photon Emission from Human Body Dis-
sequenterweise sind damit auch Phänomene                           playing Diurnal Rhythm, PLoS ONE 4(7) 2009, e6256.
wie Übertragung und Gegenübertragung in                            doi:10.1371/journal.pone.0006256
der Psychotherapie verstehbar.                                     15 www.spektrum.de, Psychische Krankheiten; Bei Autisten

                                                                   ist die Funktion der Spiegelneuronen gestärt, spektrumdi-
Übertragen auf die Repräsentanten in System-                       rekt, April 2005
Aufstellungen heißt dies, dass sie im gleichen                     16 Grau, C. et al., Conscious Brain-to-Brain Communication

Erregungszustand (ruhige gesammelte Auf-                           in Humans Using Non-Invasive Technologies, PLoS ONE 9(8)
merksamkeit und damit Alpha- bzw. Mu-                              2014, e105225. doi:10.1371/journal.pone.0105225
                                                                   17 Plenio, M.B. et al., The role of non-equilibrium vibrational
Rhythmus) schwingen und so eine gemeinsa-                          structures in electronic coherence and recoherence in
me Kohärenz herstellen können. In Verbindung                       pigment–protein complexes, Nature Physics 9, 113–118
mit Ihrer Zielgerichtetheit wird die Vorausset-                    (2013)
                                                                   18 Greenstein, G. & Zajonc, A. The Quantum Challenge:
zung für die Resonanz- und Wahrnehmungsfä-
                                                                   Modern Research on the Foundations of Quantum Me-
higkeit für bestimmte Fragestellungen und                          chanics. 2.nd ed. Print.S.203ff (Jones and Bartlett, Sudbury,
damit verbundenen Impulse geschaffen. Im-                          MA: 2006)
pulse, die sich als erstes mittels Neuronenaktivi-
täten bemerkbar machen.                                            Ergänzende Information
                                                                   Weitere Informationen über System-Aufstellungen können
                                                                   unter www.infosyon.com gefunden werden.
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© Thomas Gehlert, Michael-Schober Ring 27, D-85778 Haimhausen | tg@gehlert-cooperation.de | 01/2014; DOI: 10.13140/2.1.1695.0088
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