Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen - April 2021
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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen April 2021
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 Allgemeines zum Bericht Neue Referenzperiode 1991 – 2020 eingeführt / Verwendung von Klimareferenzperioden Zur Einordnung und Bewertung der aktuellen Klimadaten werden sogenannte Klimareferenzperioden ver- wendet. Klimatologische Referenzperioden umfassen in der Regel 30 Jahre, damit die statistischen Kenngrö- ßen der verschiedenen klimatologischen Parameter mit befriedigender Genauigkeit bestimmt werden kön- nen. Längere Zeiträume werden nicht verwendet, da dann Klimaänderungen die Reihen beeinflussen und auch in vielen Fällen die Datenbasis zu knapp wird (DWD Wetterlexikon https://www.dwd.de/DE/service/le- xikon/Functions/glossar.html?lv2=101334&lv3=101456). Für die letzten Jahre wurde für die Wasserwirtschaftlichen Monatsberichte die Referenzperiode 1981-2010 verwendet. Ab Anfang dieses Jahres wird nun zum Vergleich die Referenzperiode 1991-2020 genutzt. Da in der letzten Periode die Mitteltemperaturen und Sonnenscheindauern deutlich höher als vorher sind, kann sich die Bewertung beispielsweise der mittleren monatlichen Temperatur ändern. Was beim Vergleich mit dem Wert der vorigen Periode zu warm war, könnte jetzt normal sein. 1 Witterung Erheblich zu kalt und etwas zu trocken Der April 2021 war der kälteste seit 1977 und seit 1938 sogar der frostreichste. Einige Stationen meldeten sogar eine neue Höchstzahl an Frosttagen. Gießen/Wettenberg registrierte erstmals in seiner 82-jährigen Aufzeichnungsreihe 12 Frosttage. Zugleich war der April 2021 etwas zu trocken und recht sonnig. Die mittlere Lufttemperatur betrug im April Mittlere Monatstemperaturen 5,9 °C und lag damit 3,8°C unter dem langjäh- Mai 2020 - April 2021 rigen Mittelwert (Abb. 1). Wärmster April: 24 2018 mit 12,6 °C, kältester April: 1903 mit 20 Lufttemperatur [Grad °C] 4,3 °C. 16 12 8 4 0 -4 Monatsmittel Mittelwert 1991-2020 Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 1: Mittlere Monatstemperaturen der letzten zwölf Monate. Die Sonnenscheindauer betrug im Gebiets- Sonnenscheindauer Hessen mittel 184 Stunden und lag damit etwa 2 % Mai 2020 - April 2021 über dem langjährigen Mittel (Abb. 2). Der 280 sonnigste April war im Jahr 2007 mit 300 h 240 Sonnenscheindauer [h] und der trübste April im Jahr 1989 mit 79 h 200 Sonnenschein im Gebietsmittel. 160 120 80 40 0 Monatsmittel Mittelwert 1991-2020 Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 2: Sonnenscheindauer der letzten zwölf Monate. 2 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 Insgesamt betrug der Gebietsniederschlag in Niederschlagshöhen Hessen Hessen im April 43 l/m² und lag damit 4 % un- Mai 2020 - April 2021 ter dem langjährigen Monatsmittel (Abb. 3). 100 Nassester April war im Jahr 1983 mit 114 mm Niederschlag [mm/ Monat] und trockenster April im Jahr 2007 mit 2 mm. 80 60 40 20 0 Monatssumme Mittelwert 1991-2020 Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 3: Mittlere monatliche Niederschlagshöhen der letzten zwölf Monate Die folgende Karte zeigt die Niederschlagsverteilung im April in Hessen (Abb. 4). Im Norden, insbesondere in den westlichen Gebirgen, aber auch in Mittelhessen regnete es überdurchschnittlich viel mit Regenhöhen bis zu 80 mm im Westen und Regenmengen zwischen 30 und 60 mm. Zum Süden hin wurde es immer regenär- mer. Auch im sonst regenreichen Vogelsberggebiet regnete es nur zwischen 30 und 60 mm im Monat. Beson- ders trocken war es im südlichen hessischen Ried, hier fielen insgesamt nur zwischen 15 und 25 mm. Abbildung 4: Flächenhafte Niederschläge in Hessen im April 2021. 3 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 Im Folgenden sind die monatlichen Nie- Niederschlagshöhen Station Bebra 192 m über NN derschlagshöhen der hessischen Stationen 80 Bebra, Marburg-Lahnberge und Frankfurt 70 am Main-Flughafen den langjährigen mo- Niederschlag [mm/ Monat] 60 natlichen Mittelwerten gegenübergestellt (Abb. 5 – Abb. 7). 50 40 Im April betrug der Monatsniederschlag an 30 der Station Bebra 35 l/m² und lag damit 20 2 % unter dem langjährigen Mittelwert 10 (Abb. 5). 0 Monatssumme Mittelwert 1991-2020 Abbildung 5: Monatliche Niederschlagshöhen Station Bebra der letzten zwölf Monate. An der Station Marburg-Lahnberge (Abb. 6) fielen 56 l/m² Niederschlag. Der Niederschlagshöhen Station Marburg-Lahnberge 325 m über NN Referenzwert wurde damit um 38 % über- 80 schritten. Niederschlag [mm/ Monat] 70 60 50 40 30 20 10 0 Monatssumme Mittelwert 1991-2020 Abbildung 6: Monatliche Niederschlagshöhen Station Marburg-Lahnberge der letzten zwölf Monate. An der Station Frankfurt am Main-Flugha- Niederschlagshöhen Station Frankfurt am Main - fen (Abb. 7) wurde mit 33 l/m² 9 % weni- Flughafen 112 m über NN ger Niederschlag als im langjährigen Mittel 90 Niederschlag [mm/ Monat] registriert. 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Monatssumme Mittelwert 1991-2020 Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 7: Monatliche Niederschlagshöhen Station Frankfurt am Main- Flughafen der letzten zwölf Monate. 4 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 Die Abbildung 8 zeigt die Nieder- schlagsverteilung im April 2021 an der Niederschlaghöhen Station Frankfurt am Main- Station Frankfurt am Main-Flughafen. 18 Flughafen 40,0 Niederschlag [mm/ Tag] 16 35,0 14 30,0 Summe [mm] 12 25,0 10 20,0 8 15,0 6 4 10,0 2 5,0 0 0,0 Tagessumme Summenlinie Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 8: Niederschlagsverteilung Station Frankfurt am Main-Flughafen im Berichtsmonat. In Frankfurt am Main-Flughafen wurde das Lufttemperatur April 2021 Maximum der Lufttemperatur am 1. April Station Frankfurt am Main-Flughafen mit 24,6 °C registriert. Das Minimum der 30 Lufttemperatur wurde am 13. April mit 25 24,6 Lufttemperatur [Grad C] einem Wert von -3,3 °C gemessen (Abb. 9). 20 15 10 5 0 -5 -3,3 Tagesmitteltemperatur Tages-Max Tages-Min Gleitende 5-Tagesmittel 1991-2020 Monats-Max Monats-Min Daten: Deutscher Wetterdienst Abbildung 9: Lufttemperatur Station Frankfurt am Main-Flughafen im Berichtsmonat. 5 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 2 Grundwasser Überwiegend unterdurchschnittliche bis durchschnittliche Grundwasserstände mit abnehmenden Entwicklungstendenzen am Monatsende Im Gegensatz zu den letzten Jahren fiel der diesjährige April deutlich zu kühl aus. Mit knapp 14 Frosttagen war es der zweitfrostreichste April seit Wetteraufzeichnung und der kühlste April in Hessen seit 1977. Der April fiel hessenweit mit 43 mm Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991-2020) geringfügig zu trocken (-4 %) aus. Im Ländervergleich war Hessen damit das niederschlagsreichste Bundesland im April. Mit dem April endet das für das Grundwasser besonders wichtige hydrologische Winterhalbjahr (November bis April). Üblicherweise findet die Regeneration der Grundwassersressourcen in dieser Zeit statt. Aufgrund der niedrigen Verdunstungsraten und der Vegetationsruhe kann ein Großteil der Niederschläge in die Böden versickern und mit einer zeitlichen Verzögerung schließlich zur Grundwasserneubildung führen. Das setzt al- lerdings voraus, dass ausreichend Niederschlag fällt. Die Niederschlagsbilanz des zurückliegenden hydrologischen Winterhalbjahres beläuft sich auf 321 mm und fällt damit gegenüber dem langjährigen Mittel (1991-2020) etwas zu trocken aus (-33 mm bzw. -9 %). Der Niederschlag war über die Monate sehr ungleich verteilt und fiel in den Mittelgebirgen außergewöhnlich oft als Schnee. Nach einem viel zu trockenen November und einem etwas zu trockenen Dezember brachten der Januar und Februar überdurchschnittliche Niederschläge. Die Monate März und April fielen hessenweit dage- gen erneut zu trocken aus. Damit waren 4 der 6 zurückliegenden Monate zu trocken und zwei zu nass. Aufgrund des sich seit dem Jahr 2018 entwickelten Niederschlagsdefizits sind die Grundwasserstände in Hes- sen in den letzten drei Jahren vielerorts deutlich zurückgegangen. Das zurückliegende Hydrologische Winter- halbjahr hat nur regional zu einer moderaten Erholung der Grundwasserstände geführt. Durch den deutlich zu trockenen November und etwas zu trockenen Dezember setzte der Grundwasserneubildungsprozess deutlich verzögert ein. Erst durch die ergiebigen Niederschläge Ende Januar und den etwas zu nassen Februar kam es verbreitet zu teils deutlichen Grundwasserstandsanstiegen. Durch die geringere Niederschlagsnei- gung im März und April flachten die Anstiege allerdings schon wieder frühzeitig ab. Auch wenn die Grund- wasserstände höher als im zurückliegenden Herbst sind, konnte das sich seit dem Jahr 2018 entwickelte Defi- zit im Grundwasser durch das zurückliegende hydrologische Winterhalbjahr nicht ausgeglichen werden. Ende April bewegten sich die Grundwasserstände in Hessen an 43 % der Messstellen auf einem durchschnitt- lichen Niveau. Rund 28 % der Messstellen wiesen unterdurchschnittliche Grundwasserstände auf. Sehr nied- rige Grundwasserstände wurden an 16 % der Messstellen, vor allem in den zentralen und nordöstlichen Lan- desteilen, beobachtet. Überdurchschnittliche oder sehr hohe Grundwasserstände wurden dagegen nur ver- einzelt beobachtet. Am Monatsende wurde an 32 % der Messstellen steigende und an 59 % der Messstellen fallende Grundwasserstände registriert. Im Jahresvergleich lagen die Grundwasserstände an rund drei Viertel der Messstellen auf einem etwas niedrigerem Niveau als Ende April 2020. Die aktuellen Defizite im Grund- wasser sind immer noch zum großen Teil auf das hohe Niederschlagsdefizit des extrem trockenen Jahres 2018 zurückzuführen. Wegen der ungleichen Niederschlagsverteilung und der unterschiedlichen Gebietsei- genschaften sind folgende regionale Unterschiede zu beobachten: 6 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 In Mittel- und Nordhessen bewegten sich die Grundwasserstände Ende April überwiegend auf unterdurchschnittli- chen bis durchschnittlichen Höhen. Vielerorts wurden auch noch sehr nied- rige Grundwasserstände beobachtet. Beispiel Bracht Nr. 434028: Die Grund- wasserstände der Messstelle Bracht la- gen im April 92 cm unterhalb des Vorjah- resniveaus (Monatsmittel) und deutlich unterhalb der Niedriggrundwasserstände aus dem Jahr 1977 (Abb. 10). In der Hessischen Rheinebene (Hessi- sches Ried) wurden im April überwie- gend durchschnittliche bis unterdurch- schnittliche Grundwasserstände beo- bachtet. Sehr niedrige Grundwasser- stände waren hier die Ausnahme. Fol- gende Details waren zu beobachten: In der unmittelbaren Nähe des Rheins werden die Grundwasserstände vom Abbildung 10: Grundwasserganglinien Messstelle Bracht Rheinwasserstand beeinflusst. Die Grundwasserstände lagen hier Ende April auf einem unterdurchschnittlichen Ni- veau. Beispiele Gernsheim Nr. 544135 und Biebrich Nr. 506034: An der Mess- stelle Gernsheim Nr. 544135 lag der Wasserstand (Monatsmittel) im April 23 cm unterhalb des Vorjahresniveaus. An der Messstelle Biebrich Nr. 506034 lag der Wasserstand (Monatsmittel) 15 cm oberhalb des Niveaus des Vorjah- res. Im nördlichen Hessischen Ried und un- mittelbar südlich des Mains bewegten sich die Grundwasserstände im April zwi- schen sehr niedrigen und durchschnittli- chen Höhen mit gleichbleibender bis fal- lender Tendenz am Monatsende. Bei- spiele Bauschheim Nr. 527055 und Of- fenbach Nr. 507155: An der Messstelle Bauschheim Nr. 527055 bewegte sich der Grundwasserstand im April knapp unterhalb des sehr niedrigen Niveaus von 1976 und lag 12 cm unterhalb des Abbildung 11: Grundwasserganglinien Messstelle Bauschheim. Vorjahresniveaus (Abb. 11). An der Messstelle Offenbach Nr. 507155 be- wegte sich der Grundwasserstand am Monatsende auf durchschnittlichen Hö- hen und lag 3 cm unterhalb des Niveaus des Vorjahres. 7 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 Die Grundwasserstände in typischen ver- nässungsgefährdeten Gebieten (Hähn- lein, Groß-Rohrheim, Worfelden, Waller- städten) bewegten sich im April im Be- reich von unterdurchschnittlichen bis durchschnittlichen Werten mit leicht ab- nehmender Tendenz am Monatsende. In den infiltrationsgestützten mittleren Bereichen des Rieds bewegten sich die Grundwasserstände im April überwie- gend auf dem Niveau der mittleren Richtwerte. Die Steuerung durch Infiltra- tion und Grundwasserentnahmen zeigt hier die gewünschte Wirkung. Im südlichen Hessischen Ried bewegten sich die Grundwasserstände Ende April ebenfalls auf durchschnittlichen bis un- terdurchschnittlichen Höhen mit leicht abnehmender Tendenz zum Monats- ende. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Grundwasserstände auf einem etwas Abbildung 12: Grundwasserganglinien Messstelle Bürstadt niedrigeren Niveau als im April 2020. Bei- spiele Bürstadt Nr. 544007 und Viern- heim Nr. 544271: An der Messstelle Bürstadt Nr. 544007 bewegte sich der Grundwasserstand (Monatsmittel) im April 18 cm unterhalb des Vorjahresni- veaus (Abb. 12). An der Messstelle Viern- heim Nr. 544271 lag der Grundwasser- stand (Monatsmittel) 13 cm unterhalb des Vorjahresniveaus. Prognose: Mit dem Monat Mai beginnt das hydrologische Sommerhalbjahr, das bis Oktober andauert. Im hydrologischen Sommerhalbjahr sind in der Regel rückläufige Grundwasserverhältnisse zu erwarten. Mit zunehmenden Pflanzenwachstum, höheren Temperaturen und zunehmender Verdunstung verschlechtern sich die Randbedingungen für die Grundwasserneubildung. Mit Beginn des hydrologischen Sommerhalbjah- res wird es immer unwahrscheinlicher, dass Niederschlagsereignisse zur Grundwasserneubildung führen. Das durch die zuletzt gehäuft aufgetretenen Trockenjahre bedingte Defizit im Grundwasser kann nicht durch einzelne Niederschlagsereignisse ausgeglichen werden. Für eine nachhaltige Erholung der Grundwasserspei- cher in Hessen werden über längere Zeiträume andauernde und ergiebige Niederschläge benötigt. 8 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 3 Oberirdische Gewässer Im Norden normale sonst unterdurchschnittliche Abflüsse Im April waren die Abflüsse in den oberirdi- Relative Abweichung des mittleren monatlichen schen Gewässern in Hessen unterdurch- Durchflusses vom Mittel 1991-2020 schnittlich. Von den 11 ausgewählten Pe- 100 geln (Referenzpegeln) in Hessen lagen sie in 80 diesem Monat 22 % unter den langjährigen 60 46 Abweichung [%] Beobachtungswerten für April der Reihe 40 1991- 2020 (Abb. 13). 20 0 Für die Pegel Helmarshausen / Diemel für -20 Nordhessen, Bad Hersfeld 1 / Fulda für -20 -40 -26 -22 -44 -60 -45 -41 -39 Osthessen, Marburg / Lahn für Mittelhes- -51 -48 -50 -80 -66 sen, Hanau / Kinzig für das Maingebiet und -100 Lorsch / Weschnitz für das Rheingebiet wird der mittlere tägliche Durchfluss dargestellt (Abb. 14 - 18). Die Auswertungen zeigen, dass das Abflussgeschehen regional unter- Abbildung 13: Abweichung MQ vom langjährigen Mittel (1991-2020) für 11 schiedlich war. Während in Nordhessen na- Referenzpegel der letzten zwölf Monate. hezu normale Mengen erreicht wurden, be- trugen sie im Süden zwischen der Hälfte und zwei Dritteln der Referenzwerte. Im Lahngebiet lagen sie eher bei ca. 90 %. Am Pegel Helmarshausen lagen die Durch- Durchfluss Pegel Helmarshausen / Diemel flüsse im April 2021 im normalen Bereich. 70 Mit 14,9 m³/s waren sie nur etwas geringer 60 (-0,3 m³/s) als das langjährigen Monatsmit- tel von 15,2 m³/s (Abb. 14). Der mittlere 50 monatliche Durchfluss lag bei 98 % des 40 Q [m³/s] langjährigen Durchschnittswertes. 30 20 10 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1991-2020 Abbildung 14: Durchflüsse am Pegel Helmarshausen / Diemel der letzten zwölf Monate. 9 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 Am Pegel Bad Hersfeld 1 waren im April Durchfluss Pegel Bad Hersfeld 1 / Fulda 2021 die Abflussmengen geringer als die 250 langjährigen Vergleichswerte. Der mittlere monatliche Durchfluss war 10,3 m³/s und 200 damit ca. 46 % niedriger als das langjährige 150 Q [m³/s] Mittel von knapp 19,1 m³/s (Abb. 15). Der mittlere monatliche Abfluss betrug hier 56 100 % des Referenzwertes. 50 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1991-2020 Abbildung 15: Durchflüsse am Pegel Bad Hersfeld 1 / Fulda der letzten zwölf Monate. Am Pegel Marburg wurden im Mittel Durchfluss Pegel Marburg / Lahn 11,5 m³/s gemessen. Damit lag der mittlere 140 Monatsdurchfluss bei 87 % des Referenz- 120 wertes von 13,2 m³/s. Der Wert war um 1,7 m³/s geringer als der langjährigen Mo- 100 natsmittelwert (Abb. 16). 80 Q [m³/s] 60 40 20 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1991-2020 Abbildung 16: Durchflüsse am Pegel Marburg / Lahn der letzten zwölf Monate Beim Pegel Hanau waren die Abflussmen- Durchfluss Pegel Hanau / Kinzig gen im April unterdurchschnittlich. Der 140 mittlere monatliche Durchfluss lag mit 5,4 m³/s um 4,1 m³/s unter dem langjähri- 120 gen Monatsmittel von 9,7 m³/s. Der Durch- 100 Q [m³/s] fluss betrug damit rd. 56 % des langjährigen 80 Monatsmittels (Abb. 17). 60 40 20 0 Durchfluss Tagesmittel Abbildung 17: Durchflüsse am Pegel Hanau / Kinzig der letzten zwölf Monate. 10 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 Beim Pegel Lorsch lag der mittlere monatli- Durchfluss Pegel Lorsch / Weschnitz che Durchfluss bei ca. 1,8 m³/s und war so- 14 mit 1,4 m³/s geringer als der langjährige 12 monatliche Durchfluss von 4,2 m³/s. Er be- trug 55 % des Mittels. (Abb. 18). 10 8 Q [m³/s] 6 4 2 0 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1991-2020 Abbildung 18: Durchflüsse am Pegel Lorsch / Weschnitz der letzten zwölf Monate. 11 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 4 Talsperren Edertalsperre Vollfüllung der Edertalsperre und Überlauf Abbildung 19: Überlauf der Edertalsperre am 13.April 2021– RP Kassel; 03.03.2021, ©RP Kassel (Falko Eberle) Die Edertalsperre war im April weitgehend Beckenfüllung der Edertalsperre, Aeo = 1442,7 km² voll eingestaut. Der Inhalt lag zwischen 197 225 und 200 Mio. m³, also bei ca. 100 %. Am 13. 200 Fassungsraum = 199,3 Mio. m³ April stieg der Inhalt infolge von 175 Regenfällen weiter an und erreichte 101 %. 150 Volumen [Mio m³] Zur Entlastung sprangen die Überläufe an 125 (Abb. 19). Auch am Monatsende betrug die 100 Füllung 100 % und das Hochwasser- 75 rückhaltevolumen lag somit bei 0. Zu 50 Beginn des Folgemonats kam es erneut zum 25 0 Anspringen der Überläufe. Die durchschnittliche Füllung betrug rd. 189 Beckeninhalt Beckeninhalt Monatsmittel 1991-2020 Mio. m³ (99 %) und lag damit über dem Daten: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung langjährigen Mittelwert des Monats April Abbildung 20: Beckenfüllung der Edertalsperre der letzten zwölf Monate. von 180 Mio. m³/s (90 %), (Abb. 20) Die langjährigen Auswertungen (Abb. 21) Beckenfüllung der Edertalsperre 2003 - 2021 zeigen, dass ein Aufstau der Edertalsperre 250 Volumen [Mio. m³] Tageswerte bis zum Vollstau gegen Ende des Hydrologi- 200 schen Winterhalbjahres (November bis Ap- ril) in der Regel in jedem Jahr erfolgt. Aus- 150 nahmen waren lediglich die Jahre 2013/14 100 und 2016/17 mit niederschlagsarmen Win- termonaten. 50 0 Volumen [Mio.m³] Tageswerte mittleres Füllvolumen ab 2003 Daten: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Abbildung 21: Beckenfüllung der Edertalsperre ab 2003 12 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 Diemeltalsperre Weiterer Anstieg des Inhaltes Die Diemeltalsperre war im April voll einge- Beckenfüllung der Diemeltalsperre, Aeo = 102 km² 25 staut. Mitte und Ende des Monats lag die Fassungsraum: 19,93 Mio Füllmenge 100 % und höher, also über 20 19,93 Mio. m³. Hier sprang ebenfalls der Volumen [Mio m³] 15 Überlauf Mitte des Monats an. Der Hoch- wasserrückhalteraum lag bei 0. 10 Die durchschnittliche Füllung betrug 5 19,7 Mio. m³ (99 %) und lag über dem lang- jährigen Mittelwert des Monats April von 0 17,7 Mio. m³ (Abb. 22). Abbildung 23 zeigt den Verlauf der Füllmen- Beckeninhalt Beckeninhalt Monatsmittel 1991/2020 Daten: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung gen seit 2003. Abbildung 22: Beckenfüllung der Diemeltalsperre der letzten zwölf Monate. Beckenfüllung der Diemeltalsperre 2003 - 2021 25 Volumen [Mio. m³] Tageswerte 20 15 10 5 0 Volumen [Mio.m³] Tageswerte mittleres Füllvolumen ab 2003 Daten: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Abbildung 23: Beckenfüllung der Diemeltalsperre ab 2003. 13 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – April 2021 5 Übersicht Messstellen Abbildung 13: Messstellenübersicht. 14 Die Darstellungen und Auswertungen beruhen auf ungeprüften Rohdaten
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