WEGBEGLEITER - Verwaiste Eltern
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WEGBEGLEITER Information und Unterstützung für trauernde Mütter, Väter, Geschwister, Großeltern und alle, die mit dem Tod eines Kindes leben müssen Weihnachten 2020 Liebe trauernde Mütter und Väter, „Normalität“ zurückkehren möchte? Hier werden liebe Geschwister und Großeltern, wir uns weiterhin für eine Sensibilisierung der Ge- liebe Freunde und Förderer des Vereins, sellschaft einsetzen müssen. ein sehr ungewöhnliches Jahr neigt sich zu Ende. Die Zukunft bringt aber auch neue Herausforde- Die Weihnachtszeit ist für Trauernde, wenn die rungen für unseren Verein, zum Beispiel durch Lücke besonders schmerzhaft spürbar ist, sehr die zunehmende Kommerzialisierung der Trau- oft eine bedrückend schwere Zeit. Wir hoffen, erbegleitung. Sehr viele Bestattungsunterneh- dass Sie trotzdem zu innerem Licht und zu Trost men, Heilpraktiker, Coaches und Hospizvereine finden können. Wir wünschen Ihnen, dass Sie haben die Trauerbegleitung als zusätzliches Ein- sich im Kreis von Betroffenen untereinander aus- nahmefeld entdeckt. tauschen können und womöglich schon länger brach liegende Beziehungen wieder beleben können. Vielleicht gelingt es Ihnen auch, Ihre Kreativität neu zu entdecken. Unsere Widerstandskraft wird gestärkt, wenn wir der Ohnmacht zumindest in diesem Bereich ein kleines Stück Selbstwirksam- keit entgegensetzen. Ein Beispiel dafür ist das Engelbasteln, das auf Seite 7 vorgestellt wird. Mit dieser Idee wünschen wir Ihnen ein berei- cherndes Weihnachtsfest im Kreis Ihrer Lieben – wo immer möglich – und wohltuende Rituale zum Foto: Roland Krieg (Engelbasteln) Jahreswechsel. Bleiben Sie gesund! Die Aufnahme von „anhaltender Trauer“ in den Vorstand, Geschäftsstellenleitung und ICD 11 führt dazu, dass Trauer pathologisiert Redaktionsteam des Wegbegleiters und öfter als früher nicht mehr als „normale Re- aktion“ auf eine schwere Verlusterfahrung ange- sehen wird. Der Ruf nach Trauer-Therapeuten Der Weg entsteht im Gehen wird laut. Ohne Zweifel ist der Bedarf an gut ge- schulten und „Trauer-erfahrenen“ Therapeuten Das 30-jährige Bestehen des Vereins bot Anlass sehr groß und therapeutische Hilfe ein wichtiger zurückzublicken auf den Wandel, den drei Jahr- Aspekt in der Begleitung. Dennoch gerät über zehnte mit sich gebracht haben und auf das Er- diese Diskussion die Bedeutung des „Für-einan- reichte. Dieses Jubiläum ist aber auch eine Gele- der-Daseins“ und der Austausch der Betroffenen genheit, um nach vorne zu blicken. Noch immer untereinander vielfach aus dem Blick. stoßen Trauernde in unserer Gesellschaft auf Un- verständnis. Noch immer gibt es keine Lobby für Wenn wir als Selbsthilfeverein in dieser sich ver- ihre Bedürfnisse. ändernden Landschaft bestehen wollen, müs- sen wir Wegbereiter in Richtung „Qualität“ sein. Rücksichtsvolle Arbeitgeber und ein mitfühlen- Bei uns spielen eigene Erfahrung, Reflexion und der, verständnisvoller Freundeskreis sind eher fundierte Ausbildung in Trauerbegleitung zu- die Ausnahme als die Norm hierzulande. Das er- sammen. Es ist also sehr wichtig, dass Be- schwert den Trauerweg, der ohnehin schwer und troffene „Experten in eigener Sache“ werden. Schmerz beladen ist. Wer braucht da schon zu- Wir brauchen immer wieder neue Ehrenamtli- sätzliche Verletzungen durch bürokratische Vor- che, die sich auf diesen Weg machen und die gänge, Unverständnis von Freunden und Kolle- bereit sind, an andere Betroffene ihre tiefen Er- gen und ein Umfeld, das möglichst schnell zur fahrungen weiterzugeben. Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V. ist ein Selbsthilfeverein für alle, die ein Kind durch Tod verloren haben. Der Verein ist korporatives Mitglied im Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. und Mitglied im Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V.
Hierin sehe ich die größte Herausforderung für möglichkeit zu geben, stellten wir in der Sternen- die Zukunft, denn das Ehrenamt, schon immer kindergruppe wie auch andere Gruppen im April stark getragen von den Frauen, hat sich durch auf Online-Treffen um. Das erste Treffen räumte berufliche Belastungen und veränderte Rahmen- unsere Rest-Skepsis schnell aus dem Weg: Die bedingungen in der Familienpolitik stark redu- teilnehmenden Eltern öffneten sich auch in einer ziert. Die Mehrfachbelastung widerspricht in vie- Video-Konferenz, und wir als Gruppenbeglei- len Fällen einem großen Zeitinvestment in eine ter*innen konnten die Gruppen gut begleiten. fundierte Ausbildung und eine jahrelange ehren- Um an Vertrautes anzuknüpfen, hielten wir den amtliche Ausübung der Trauerbegleitung. Den- Rahmen der Treffen so ähnlich wie möglich zu noch hoffe ich, dass auch weiterhin unsere Arbeit den Pendants in der Geschäftsstelle: Der Termin durch bewundernswert engagierte Ehrenamtliche war der Tag des regulären Gruppentreffens. Wir getragen werden kann. starteten die Session etwa 15 Minuten vor der Trauer ist nichts Statisches, sondern sehr dyna- Startzeit als Online-Pendant zu den offenen Tü- misch und so erlebe ich auch die Arbeit in diesem ren vor Beginn des Gruppenabends. Damit hat- Verein. Es gibt eine ständige Dynamik, Situatio- ten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Tech- nen, die schnelles pragmatisches Handeln erfor- nik zu testen, sich gegenseitig zu begrüßen und dern, Anpassungen und Kompromisse. Dass Pla- Fragen zum Ablauf zu stellen. Einzige Änderung nungen immer nur Absichtserklärungen sein kön- beim Ablauf: Wir trafen uns für 90 Minuten statt nen, hat uns die Corona-Pandemie wieder deut- zwei Stunden, da online die Konzentration oft et- lich spüren lassen. Wir kennen die Richtung, in was früher nachlässt als bei einem persönlichen die sich die Arbeit des Vereins entwickeln soll: Termin. Qualität. Doch der Weg dorthin entsteht im Ge- Am Tag vor dem Treffen verschickten wir die Ein- hen, wie auch der individuelle Trauerweg jedes wahldaten an die angemeldeten Eltern, zusam- Einzelnen im Gehen entsteht. men mit der Bitte, eine Kerze für das Anfangs- Susanne Lorenz ritual bereit zu stellen. So konnten wir den Beginn des Treffens gleich gestalten wie in der Ge- schäftsstelle. Auch der Abschluss blieb unverän- dert mit einem Text und einem Stimmungsbild, wie die betroffenen Eltern nun „nach Hause ge- hen“. Beim ersten Termin gab es uns zusätzlich Sicher- heit, dass wir alle teilnehmenden Eltern kannten. Beim zweiten Treffen hatten wir schon drei neue Teilnehmer*innen dabei, die wir aus Vorgesprä- chen kannten – und auch das funktionierte gut. Meine Hauptsorge, ob sich online gute Gesprä- che zwischen den Eltern entwickeln, erwies sich schnell als unbegründet. Die Eltern nahmen Ge- sprächsfäden aus vorherigen Treffen auf, hörten einander geduldig zu, nahmen bei Wortmeldun- gen Rücksicht aufeinander und integrierten neue Teilnehmer*innen schnell. Schön fand ich, dass Eltern, die schon in der Gruppe waren, auch beim Online-Treffen in Vorleistung gingen, und zu Be- ginn erst mal von ihren Sternenkindern erzählten. Auf die Kraft der Gruppe vertrauen Als die frisch betroffenen Eltern erzählten, fragten sie wie bei einem normalen Termin einfühlsam Die Beschränkungen durch COVID-19 seit dem nach. Das machte den neuen Teilnehmer*innen 13. März 2020 trafen auch trauernde Eltern gleich den Weg in die Online-Gruppe bestimmt leichter. mehrfach: Viele Trauernde mussten wegen der Kontaktbeschränkungen auf tröstende Besuche Wie sonst auch waren wir mit zwei Begleiterinnen oder stützende Umarmungen von Angehörigen beim Treffen und hatten die Aufgaben aufgeteilt: und Freunden verzichten. Bestattungen waren Zu den Fragen „Wer startet die Vorstellungs- nur noch im kleinsten Kreis möglich und oft ohne runde?“ und „Wer bringt den Abschlussimpuls?“ Angehörige, die weiter weg wohnten. Und auch kam die Frage: „Wer übernimmt die Technik?“ die äußere Struktur eines Berufsalltags, die für Wir hatten uns über ein paar „Testläufe“ auf die manche Trauernde irgendwann wieder zum Halt Treffen vorbereitet, zum Beispiel bei einem On- wird, war allzu häufig über den Haufen geworfen. line-Erfahrungsaustausch unter den Gruppenbe- Um den Trauernden Raum und Austausch- gleiter*innen, bei einer Online-Vorbesprechung Seite 2 Wegbegleiter für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., Ausgabe Weihnachten 2020
für den Gruppenabend, und nicht zuletzt bei einer Stimmen aus der Gruppe: Technik-Übergabe durch Stefan Philipps direkt „Ich konnte das Internet gut ausblenden, offen zu Beginn der Treffen (vielen Dank an dieser sprechen und fühlte mich dabei verstanden.“ Stelle, lieber Stefan!). Einige vorbereitete inhaltli- che Sicherheitsnetze haben wir gar nicht ge- „Die Online-Gruppe finde ich gut, sie ist aber auf- braucht, etwa ein zweiter Impuls für einen Wie- grund des Mediums anstrengend.“ der-Einstieg, falls eine „Biopause“ gewünscht ist „Normalerweise bin ich vier Stunden von zu oder vorbereitete Fragen, falls keine Gespräche Hause bis nach München unterwegs, muss mir zustande kommen. wegen meines Dienstplanes sogar Urlaub neh- Am Ende der Abende sagten die betroffenen El- men ... So gehe ich um 10 vor 19.00 Uhr nach tern, dass das Online-Treffen viel besser funkti- oben und bin schon da.“ oniert als gedacht und definitiv besser ist als gar „Ich bekomme phasenweise überhaupt nicht mit, kein Treffen. Trotzdem bleibt der Austausch in dass es online ist. Ich habe eine starke Präsenz einem echten Raum unser Favorit. So froh wir und Authentizität in den jeweiligen Beiträgen er- also sind, uns seit Juli wieder in der Geschäfts- lebt.“ stelle zu treffen, war es gut, dass wir die Eltern „Es war für mich sehr hilfreich, dass ich nach der unserer Gruppe weiter gut begleiten konnten – Anmeldung angerufen wurde und mir so gedul- und wieder könnten, falls eine zweite Welle dig geholfen wurde, in das ‚Zoom-Meeting‘ zu kommt. kommen.“ Die Sternenkinder-Gruppe wird begleitet von „Es sind für mich intensive Begegnungen. Ich Antje Ansky, Katharina Hoch, Ulrike Schwarz zeige etwas von meinem Zuhause und gebe von und Petra Meyer. mir private Einblicke.“ Petra Meyer Online-Gruppe Suizid – eine Alternative? Die Pandemie bewirkte, dass eine persönliche Begegnung in der Geschäftsstelle der Verwais- ten Eltern nicht mehr möglich war. Was tun? Hätte mich vor sieben Monaten jemand gefragt, ob ich bereit wäre, online eine Gruppe zu leiten, hätte ich mir das auf keinen Fall vorstellen kön- nen! Gruppe ist nur möglich von Mensch zu Mensch. Aber Nichts machen war auch keine Lösung! Die regelmäßigen Gruppentreffen mit einem persön- lichen Austausch fehlten. Es musste eine neue Lösung gefunden werden. Ich informierte mich über Computerprogramme und die Möglichkei- ten, damit in einen Austausch zu kommen. In in- dividuellen telefonischen Kontakten versuchte ich, betroffene Eltern für diese Idee zu gewin- nen. Die Vorbehalte gegenüber diesem neuen Medium wollten und konnten überwunden wer- den durch eine begleitende Einführung in die „Obwohl ich das erste Mal dabei war, kam mir Handhabung der Technik. Jede/r Teilnehmer/in alles schon so vertraut vor. Wenn es auch ‚nur‘ hatte also vor der Gruppe schon eine Erfahrung online war, finde ich diese Möglichkeit zum Aus- gemacht, wie es funktioniert. tausch für mich völlig in Ordnung. Ich bin sehr positiv überrascht.“ So gab es schließlich eine erste gemeinsame Gruppe. Nach anfänglichen Unsicherheiten Eine klare Erkenntnis ist, dass eine Online- stellte sich durchaus eine vertraute Atmosphäre Gruppe keinesfalls für frisch Betroffene geeignet ein und es kam zu einem guten und persönli- ist. Es ist von Vorteil, wenn sich die Teilnehmer chen Austausch. schon aus der „echten Gruppe“ kennen, das er- leichtert den Einstieg! Eine maximale Gruppen- Am Ende der ersten Gruppe waren wir uns alle stärke von acht Personen sollte nicht über- einig, dass diese Form von den schlechtesten schritten werden und die Erfahrung zeigt, dass Möglichkeiten die beste gewesen ist, um mitei- 60 bis maximal 90 Minuten ausreichend sind. nander im Gespräch zu bleiben. Die Teilnahme erfordert sehr viel Konzentration Wegbegleiter für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., Ausgabe Weihnachten 2020 Seite 3
und Aufmerksamkeit der Teilnehmer und auch abzupausen. Dies wurde meine Werkstattzeich- der Moderatoren. nung. Es brauchte drei Monate, bis die Arbeit in Die Gruppe findet vorerst einmal im Monat statt der Schmiede vollendet war. Mit viel Mühe wur- und bietet auch weiter entfernt wohnenden Be- den viele neue Verbindungen hergestellt – auch troffenen die Möglichkeit teilzunehmen (Augs- in meinem Inneren … burg, Wasserburg, Kiel, Würzburg). Dann war das Kreuz roh fertig, kam in die Ver- Fazit: Mehrere Teilnehmer äußerten sich nach zinkerei und ich konnte den schwarzen Schmie- der Online-Begegnung überraschend positiv … delack aufbringen. Es fehlte nur noch eines, die Ein Austausch ist möglich, es ist eine Alternative Beschriftung des Kreuztäfelchens mit Philips zur persönlichen Begegnung, aber zu ersetzen Namen sowie Geburts- und Todesdatum. Ich ge- ist sie nicht! staltete die Beschriftung so, dass unter Philips Namen genau auch die Namen seiner Eltern Stefan Philipps Platz finden würden – eine intensive Begegnung mit dem eigenen Tod … Trauerarbeit mit den eigenen Händen – Vater schmiedet Grabkreuz für den Sohn Im September 2002 starb unser Sohn Philip mit 23 Jahren – Suizid. Die ersten Tage und Wo- chen war ich wie besinnungslos. Dann kamen bittere Verzweiflung und bedrückende Bilder vol- ler Schmerz und Blut und Tod. Zum Glück fan- den meine Frau und ich rasch Aufnahme in die Suizid-Gruppe der Verwaisten Eltern. Nach einigen Monaten legte sich etwas schwer Bedrückendes auf meine Seele, das Gefühl Schuld zu haben am Tod unseres Sohnes. So viele Momente aus unserem Familienleben tauchten auf, in denen ich als Vater Philip nicht gerecht geworden bin. Das Nicht-wieder-gut- machen-Können quälte mich bis ins Mark. Doch daraus wurde ich erlöst, und zwar durch Pfarrer Stahlschmidt: In mehreren Sitzungen der Suizid- Foto: Lorenz Dehn gruppe der Verwaisten Eltern hat er eindringlich dargelegt, dass jeder Mensch in jeder Situation Eine Schriftenmalerin aus Dachau hat schließ- in seinem Handeln begrenzt bleibt. Das hat mir lich das Täfelchen nach Vorlage beschriftet; mit meine Omnipotenz-Fantasien bewusst gemacht einer meiner Lieblingsschriften. und mich ein Stück weit davon geheilt. Im Sommer 2004 war es dann soweit: Zusam- Etwa ein halbes Jahr nach Philips Tod sagte men mit dem Schmied wurde das Kreuz errich- meine Frau, dass wir nun mal über ein Grabmal tet; Pfarrer Stahlschmidt war gerne bereit, es ei- nachdenken sollten, es stehe ja noch immer gens einzuweihen. Und ich war zufrieden mit mir bloß das provisorische Holzkreuz auf dem Fried- und meinem Werk. hof. Daraufhin kam mir nach einiger Zeit die tolle Detlev Dehn Idee, das Grabkreuz einfach selbst zu schmie- den. Ich erinnerte mich an eine Bilderausstellung in der Blutenburg, in der die wunderschöne Fo- Online-Treffen der Geschwistergruppe tografie eines Grabkreuzes auf dem Kirchhof Unsere offene Gruppe für trauernde Geschwis- von St. Georg in Obermenzing zu sehen war – ter war mit durchschnittlich 12 Teilnehmern im- ein Bild mit dem Kreuz selbst und dessen Schat- mer recht gut besucht – dann kamen Corona tenwurf auf der Kirchenmauer. Dieses Kreuz und die entsprechenden Einschränkungen. wurde mein Vorbild. Wir fragten uns: Wie können wir uns trotzdem Es vergingen noch weitere Monate, bis ich das austauschen, so dass man mit der gewohnten Projekt endlich in Angriff nehmen konnte. Zu- Gesprächsdynamik allen Themen, Geschichten nächst versicherte ich mich beim Schmied von und Teilnehmern gerecht wird? Gröbenzell, bei dem ich das Handwerk Jahre zu- Nach einer Einladung per E-Mail meldeten sich vor kennenlernen durfte, dass er mich bei mei- für die Zoom-Meetings im Juni und Juli jeweils nem Vorhaben unterstützen würde. Dann gingen vier bis sechs Personen an. Jegliche Bedenken, meine Frau und ich zu St. Georg, um das Kreuz man müsse die Gruppe mehr anleiten, stellten auf einem großen Packpapier mit Kohlestift sich als unbegründet heraus. Jeder brachte sich Seite 4 Wegbegleiter für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., Ausgabe Weihnachten 2020
ein und hatte die Möglichkeit, Fragen zu stellen Deshalb lautet die erste Einladung im April wie und von den Erfahrungsberichten der anderen folgt: Sammle Naturmaterialien, die dich an dein Teilnehmer zu profitieren. Und auch unser verstorbenes Kind erinnern, die es beschreiben Selbstverständnis, eher als Begleiter und Zuhö- und mit welchen du Erinnerungen an dein Kind rer zu fungieren, blieb unverändert. Das Feed- verbindest. Zu diesem Zeitpunkt sind wir noch back von den Online-Teilnehmern danach war der Meinung, dass sicherlich bald wieder ein entsprechend positiv. Bei beiden Treffen gab es Treffen stattfinden kann und wir gemeinsam mit allerdings nur Anmeldungen von Personen, die den Eltern die gesammelten Naturschätze be- der Gruppe schon beigewohnt hatten. Vermut- sprechen und damit ein Erinnerungsstück bas- lich war die Hemmschwelle für Erstbesucher für teln können. Da wir nicht genau wissen, wann die Teilnahme an einer Online-Gruppe zu hoch. dies möglich ist, bitten wir darum, Blüten oder Außerdem widerspricht das Anmeldungsproze- Blätter zu pressen und somit haltbar zu machen. dere eigentlich unserem Gruppenkonzept einer Im Mai packen wir Päckchen. Jeder bekommt offenen, sehr spontanen Gruppe. Daher freuen per Post einen dicken Umschlag. Darin befindet wir uns, dass wir nun wieder Treffen in der Ge- sich eine DIN A4 große „Tut-gut-Liste“, in welche schäftsstelle anbieten können, wenn auch mit die Trauernden eintragen können, was ihnen gut besonderen Auflagen und Regeln. tut, wenn sie fünf Minuten, 30 Minuten oder zwei Sollten sich die Anfragen wieder häufen, könn- Stunden Zeit haben. Das, was sie davon an die ten wir eventuell abwechselnd ein Online- und anderen Gruppenmitglieder weitergeben wollen, ein persönliches Treffen pro Monat anbieten, al- könne sie auf DIN A5 „Tut-gut-Listen“ eintragen lerdings bräuchten wir dafür noch personelle und per Post an diese verschicken. Somit soll Verstärkung als Gruppenbegleiter. ein Austausch zwischen den einzelnen Grup- Tine Königsbauer penmitgliedern ermöglicht werden. Den Text von „Beppo, der Straßenkehrer“ aus Momo und von uns gepresste Blumen legen wir auch noch bei. Selbsthilfegruppe Dinkelsbühl in Corona- Zeiten Als Mitte März der Lockdown in ganz Bayern be- ginnt, wissen wir noch nicht, dass es Monate dauern wird, bis wir – Stefanie Leister, Ursi Fet- zer, Sylvie Schübel – die Teilnehmer unserer Selbsthilfegruppe wieder „live“ sehen werden. In den ersten Wochen sind wir noch zuversichtlich, bald wird uns jedoch klar, dass wir nach Alterna- tiven zu den monatlichen Treffen suchen müs- sen, um mit den Gruppenteilnehmern gut in Kon- Foto: von Stefanie Leister übersandt takt zu bleiben. Auch die WhatsApp-Gruppe wird in dieser Zeit In erster Linie machen wir uns Sorgen um die genutzt. Über das Wachstum der einzelnen Trauernden. Immer wieder hatten uns Teilneh- Pflänzchen, die man im Februar noch beim mer in den letzten Jahren davon berichtet, dass Gruppenabend gesät und mit nach Hause ge- die Trauer häufig dann unaufhaltsam über sie nommen hatte, hält man sich hier gegenseitig hereinbricht, wenn sie zur Ruhe kommen, zum auf dem Laufenden. Wir merken, dass diese Beispiel im Urlaub oder wenn sie krank sind. Gruppe bereits länger besteht und schon zu- Diese stillen Zeiten wären wie „Schleusenöffner“ sammengewachsen ist. für all die Trauer, die im neu strukturierten Alltag Und dann sind da noch Eltern, die im März zur langsam, aber sicher weniger Raum einnimmt. Gruppe kommen wollten oder relativ frisch be- Da Zoom-Meetings aus mehreren Gründen nicht troffen sind und in der Corona-Zeit Kontakt zu in Frage kommen, entscheiden wir uns für eine uns aufnehmen. Der – zum Teil – lang ersehnte andere Variante. Indem wir unsere Gruppenmit- Kontakt zu anderen trauernden Eltern innerhalb glieder dazu einladen, kleine Aufgaben zu erle- einer Selbsthilfegruppe bleibt ihnen erst einmal digen, wollen wir ihnen bewusst Raum und Zeit verwehrt. Manche durchwandern gerade tiefste für die Trauer geben. Alle Eltern leben hier auf Täler, wir spüren, dass wir uns kümmern müs- dem Land, haben entweder selbst einen Garten sen. Gut, dass wir die Gruppe zu dritt leiten. oder zumindest Zugang zur freien Natur. Wegbegleiter für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., Ausgabe Weihnachten 2020 Seite 5
So übernimmt jeder in einer Art „Patenamt“ die Begleitung einer dieser Familien. Durch regel- mäßige Anrufe, Versorgung mit Literatur oder DVDs, aber auch Treffen im Freien sind wir die- sen Menschen die Wochen und Monate hin- Geschwisterwochenende 2020 in Bernried durch nah und dadurch deutlich mehr als zu „normalen“ Zeiten. Begonnen hat das Geschwisterwochenende im Als im Juli das Okay für Treffen von Selbsthilfe- Juni 2020 mit der Ankunft in Bernried: Die Tage gruppen kommt, wollen so viele neue Betroffene an so einem schönen und ruhigen Ort haben es gerne die Gruppe besuchen, dass wir kurzfristig mir einfacher gemacht, mich auf alles und alle eine zweite Gruppe für trauernde Eltern ins Le- einlassen zu können. ben rufen. Zum einen ist der Raum zu klein, um „Zeit mit meinem Bruder verbringen.“ „Sich wie- den Mindestabstand einhalten zu können, zum der wie eine Schwester fühlen.“ anderen wäre bei 18 Teilnehmern nicht mehr ge- Diese Sätze anderer Teilnehmender haben mich nug Raum und Zeit für jeden Einzelnen. zu Beginn des Seminars überrascht, beschrei- Als wir nach fast vier Monaten zum ersten Mal ben nun rückblickend aber sehr gut, wie ich das wieder mit unserer „alten“ Gruppe zusammensit- Wochenende erlebt habe. zen – natürlich mit 1,5 m Abstand voneinander Trauer ist mehr als die Bewältigung des Schmer- und alle frisch desinfiziert – laden wir sie ein, dar- zes oder die Konfrontation mit dem Tod meines über zu erzählen, was diese Corona-Zeit mit ih- Bruders und mit damit verbundenen Ängsten. rer Trauer gemacht hat. Und wir sind überrascht: Für mich standen im Mittelpunkt des Wochenen- Die meisten haben die erzwungene Ruhe als po- des vor allem auch das Bewusstwerden von und sitiv wahrgenommen und konnten sie sogar ein das Sprechen über Erinnerungen an meinen Stück weit genießen. Der Satz einer Mutter be- Bruder, sowie über das, was die gemeinsame rührt uns ganz besonders. Sie sagt: „Als unser Zeit mit ihm und sein Tod mit mir gemacht ha- Sohn starb, blieb für uns die Welt stehen, für die ben. anderen drehte sie sich einfach weiter. Diesmal blieb sie für jeden stehen und vielleicht haben diese Menschen nun eine kleine Ahnung davon, wie es uns damals ging.“ Ursi Fetzer Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen, der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen, mit Stürmen mich herumzuschlagen und in des Schiffbruchs Knirschen nicht zu zagen. Foto: Jan-Tobias Fischer (Abschlussritual) Johann Wolfgang von Goethe In den letzten Jahren hat mich oft die Angst be- gleitet, dass ich diese Erinnerungen verlieren Hole das verstorbene Kind in dein Leben, könnte oder dass sie zumindest so verblassen setze einen Grabstein und pflege das Grab. könnten, dass sein Bild wie eine Fotografie wird – ohne Bewegungen und Stimme statt eines le- Zeige Respekt vor dem Schicksal deines Kindes bendigen, greifbaren Bildes von ihm als vor mir und lerne, dass es nie wiederkommen wird. stehendem Menschen. Und lerne, dass es immer da ist. Das Geschwisterwochenende hat mir mehr Zu- versicht und Vertrauen in die Verbindung zu mei- David Althaus nem Bruder gegeben und darin, dass diese wei- Auszug aus dem Vortrag auf dem 7. Forum terbesteht. vom 11.10.2019, siehe Homepage: Dazu haben vor allem die gemeinsamen Aktivi- https://www.ve-muenchen.de/wp-content/uplo- täten beigetragen: Meist waren sie kreativ, bei ads/2019/12/19-11-24vortragalthaus.pdf einigen blieb ich bei mir selbst, andere waren auf den Austausch mit den anderen Teilnehmenden gerichtet. Seite 6 Wegbegleiter für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., Ausgabe Weihnachten 2020
Mehr als nach Erinnerungen und Gedanken zu „Was würde wohl mein Sohn Mathis dazu sagen, suchen und diese zu reflektieren, manchmal wenn er mich so als Engel-Bastel-Initiatorin se- vielleicht auch zu „zerdenken“, kamen durch die- hen würde? Ich hatte zu seinen Lebzeiten über- ses Tun viele Gedanken und Gefühle zu mir (zu- haupt kein Talent zum Basteln“, erzählt uns Frie- rück), die ich auf diese Weise nicht erwartet derike, bevor wir starten. Gleich waren wir sehr hätte. begeistert von ihrer Ruhe und geduldigen Unter- Sylvie, Jan und Stefanie haben uns auf eine tolle stützung. Weise durch das Wochenende begleitet: Mit vie- Wir, das sind sechs Erwachsene und vier Kinder len Ideen, Herzlichkeit und Achtsamkeit, sodass im Alter von sechs bis 11 Jahren. Die Kinder zei- für unsere zum Teil sehr verschiedenen Erfah- gen sich sehr engagiert und haben die Flügel fast rungen, Geschichten und momentanen Situatio- vor uns fertig – sie lachen und hopsen zwischen- nen Platz war (so habe ich es zumindest emp- durch herum. In der Pause trinken wir heißen funden). Tee, essen Plätzchen und Nüsse und erzählen Außerdem mit genug Zeit, die wir alleine verbrin- von den verstorbenen Kindern, Paulina erzählt gen oder mit gemeinsamen Spaziergängen am von ihrer verstorbenen Oma und manche Kinder See und Gesprächen füllen konnten. Auch das von ihren Geschwistern. hat das Wochenende für mich ausgemacht: Die Der Papa von Coco, der einzige Mann in unserer Traurigkeit, der Schmerz und die Sehnsucht Runde, will seinen Engel auf das Grab seiner ver- nach meinem Bruder haben sich ebenso gezeigt storbenen (älteren) Tochter stellen. „Er muss vor- wie schöne Erinnerungen und ein Gefühl der her gut imprägniert und mit Haarspray oder Lack Gemeinschaft mit den anderen Teilnehmenden. vor Feuchtigkeit geschützt werden“, erklärt Frie- Ein großes Dankeschön an euch, Sylvie, Jan derike, „das Wetter draußen macht dem Engel und Stefanie, und natürlich auch an alle teilneh- nämlich ziemlich zu schaffen.“ menden Geschwister, dass ihr das Wochenende Nach drei Stunden ist auch die Frisur eines jeden so besonders gemacht habt! Engels individuell gestaltet und unser schöner, Julia, eine Teilnehmerin neu erschaffener Engelschor erfreut uns alle, wie Text übersandt von Jan-Tobias Fischer das Foto zeigt. Engelbastel-Nachmittag am Nikolaustag „Immer schön ausstreichen“, empfiehlt uns Frie- derike Henn, die am Nikolaustag 2019 zusam- men mit Birgit Schuder und Teilnehmer*innen aus der Familiengruppe beeindruckend schöne Naturengel aus Holzscheiten bastelt. „Dann kommt die schöne Struktur aus den Gipsbinden auf den Engelsflügeln besser zum Ausdruck.“ Friederike ist aus Hessen für ein Wochenende zu uns nach München angereist, um mit Erwachse- nen und Kindern zu basteln. Ihr Mann begann be- reits im Sommer mit der Suche nach passenden Am Samstag vor dem ersten Advent, dem Holzscheiten, die er zugeschnitten und vorberei- 28.11.2020, wird Friederike wieder mit uns bas- tet hat für unser Engelsbasteln in der Adventszeit. teln. Die Schutzengel sollen dabei helfen, sich auf die Friederike kommt sehr gerne zu uns, da sie für tiefen inneren Kräfte und Stärken jeder Familie zu sich neue Rituale entwickeln und auch etwas zu- besinnen, um die (Vor-) Weihnachtszeit so gut rückgeben möchte an die Gemeinschaft der Ver- wie möglich zusammen meistern zu können, waisten Eltern in München, von der sie nach dem denn sie stellt für Eltern und Geschwister eines Tod ihres Sohnes sehr viel Unterstützung erfah- verstorbenen Kindes meist eine große Herausfor- ren hat. derung dar. Gilt es doch, eine ganz besondere Zeit zu gestalten, die verbunden ist mit bestimm- Danke an Friederike – auf dem Foto zu sehen mit ten Ritualen und somit das Fehlen eines gelieb- den teilnehmenden Kindern – und Birgit für den ten Familienmitglieds nochmal mehr deutlich wer- schönen Nachmittag. den lässt. Ille Sophie Schalk Wegbegleiter für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., Ausgabe Weihnachten 2020 Seite 7
sind. Das Buch verbindet Elemente aus Kunst- therapie und Trauerbegleitung mit der eigenen Kreativität und schenkt den betroffenen Eltern ei- nen Rahmen, etwas Netzwerk der Verwaisten Eltern und trau- Eigenes für sich und ernden Geschwister in Bayern ihr Kind zu gestalten. Mein Name ist Manuela Hager-Wutzke. Seit dem Kreativität stärkt die in- 1. Juli 2020 bin ich an der Geschäftsstelle in nere Kraft, die in jedem München zuständig für die Netzwerkkoordina- von uns schlummert und gibt den trauern- tion. den Eltern ihre Hand- Meine Auf- lungsfähigkeit zurück. gabe ist es, kreativwerkstatt.art, den Leitern ISBN 978-3-9821828-0-3 der regiona- len Selbst- Astrid Gosch-Hagenkord hilfegruppen der Verwais- ten Eltern in Bayern und den angrenzenden Regionen in allen Belangen Geschwisterwochenenden erste Ansprechpartnerin zu sein. Sie erreichen NEU! 29.7. – 1.8.2021: 4-Tages-Seminar am mich unter hager@ve-muenchen.de. Hesselberg in Mittelfranken, Anmeldeschluss Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit 28.4.2021, bitte Flyer anfordern. Ihnen. 3.9. – 5.9.2021: 3-Tages-Seminar im Kloster Manuela Hager-Wutzke Bernried, Leitung: Jan-Tobias Fischer, Stefanie Leister, Sylvia Schübel. Anmeldung: 28.6.2021 Alle Veranstaltungen 2021: https://www.ve- muenchen.de/veranstaltungen-trauerseminare/ Megan Devin Redaktionsschluss für die Sommer- Es ist okay, wenn du traurig bist ausgabe des Wegbegleiters: 30.4.2021 Warum Trauer ein wichtiges Gefühl ist und Wenn Sie an der Mitgestaltung unseres Weg- wie wir lernen, weiterzumachen begleiters interessiert sind, rufen Sie bitte in der Geschäftsstelle an: Tel. 089 4808899-0. Danke! Die Psychotherapeutin und Trauerbegleiterin Megan De- vine musste ihr Leben nach dem tragischen Verlust ihres Mannes neu gestalten. Des- halb sucht sie nach einem Wegbegleiter für trauernde Mütter, Väter, Geschwister, Groß- neuen und heilsamen Weg, mit eltern und alle, die mit dem Tod eines Kindes leben müssen der Trauer umzugehen. An- Herausgeber: Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister hand zahlreicher Erfahrungs- München e.V., St.-Wolfgangs-Platz 9, 81669 München, berichte beschreibt sie einfühl- Tel. 089 4808899-0, Internet: www.ve-muenchen.de, sam, wie wichtig Trauer für unsere seelische Ge- www.trauernde-geschwister-muenchen.de E-Mail: info@ve-muenchen.de sundheit ist, wie wir achtsam mit uns selbst und Facebook: siehe „Verwaiste Eltern München“ dem Gefühl des Verlusts umgehen können, um Instagram: siehe „verwaiste.eltern.u.geschwister“ schließlich inneren Frieden zu finden und in Liebe Bankverbindung: HypoVereinsbank München zum Verstorbenen weiterzumachen. IBAN: DE03 7002 0270 0040 6090 40, BIC: HYVEDEMMXXX Redaktionsteam: Dorothea Böhmer, Heinz Brockert, mvgverlag, ISBN 978-3-86882-940-2 Ille Sophie Schalk, Kristina Schweizer, Monika Shah Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers/der Verfasserin wieder. Svana Seidel Fotos: wie angegeben sowie Sophie Schalk, Grit Herrmann Mein Kind im Herzen V.i.S.d.P.: Detlev Dehn Das Kreative Erinnerungsbuch Vorstand 2020 – 2021: 1. Vorsitzender: Michael Schiegerl, Für Eltern von Kindern, die während der Schwan- stellvertretende Vorsitzende: Freya von Stülpnagel, Schriftfüh- gerschaft, bei der Geburt oder danach verstorben rerin: Irmgard Götz, Kassenwart: Michael Oberhofer, Beisitzer: Friedrich Seitz Seite 8 Wegbegleiter für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München e.V., Ausgabe Weihnachten 2020
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