Wenn das Pferd am Floß fechtend Golf spielt - Führungskräfte-Trainings: Erkenntnisse durch Metaphern
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C o v er Wenn das Pferd am Floß fechtend Golf spielt Führungskräfte-Trainings: Erkenntnisse durch Metaphern Viele Aktionen im Führungsalltag geschehen unbewusst. Oft wundert merkt man, dass einem die Zeit davon- läuft.“ sich die Führungskraft über Ergebnisse, die sie so gar nicht wollte. Wirk- Mittels Floßbau ist es für eine Führungs- kraft leichter nachvollziehbar, wie schwie- lich nicht? Einen Blick ins Unbewusste des Führungsalltags sowie in den rig es mitunter für die Mitarbeiter ist, die Anweisungen im Sinne der Führungskraft Spiegel der Selbsterkenntnis können Trainings mit Metaphern geben. umzusetzen, wie schnell es zu Missver- ständnissen kommt und wie wesentlich Von Christine Wirl Optimismus und Spaß für eine erfolgreiche Aufgabenumsetzung ist. E ine Führungskraft muss an sich ja ein Tausendsassa sein. Im ersten Teil unse- rer Coverstory haben Sie viel über die Fä- Trainer, der Golfschwung oder der Floßbau, das alte Gemälde von Rembrandt oder der Fechtmeister, all dies kann zu mehr Kom- Vielfach brauchen die Mitarbeiter klare und konkrete Vorgaben und Entscheidun- gen. In einigen Bereichen wird es notwen- higkeiten gelesen, die eine Führungskraft petenz in der Führungsaufgabe führen. dig sein, den Mitarbeitern das Ziel auf- in sich zu vereinen hat. Strategie und Fi- Dazu Mag. Herbert Kamper, seminar dmc: zuzeigen, um den Weg dorthin selbst zu nanzen, Controlling und Marketing muss „Die stärksten Effekte kann ein Trainings- finden. Konkrete Anweisungen und Mit- sie perfekt beherrschen, daneben höchst teilnehmer erzielen, wenn diese Metaphern denken sind auch beim Floßbau wesentlich professionell die Mitarbeiter und jeden so auch körperlich erlebbar werden – so wie um letztendlich als Führungskraft mit dem führen, wie er es braucht, um sein Bestes wir schon als Kinder die wesentlichsten Team nicht unterzugehen. „Floßbau kann zu geben. Dinge in Verbindung von Geist und Kör- eingesetzt werden, um sich seiner verant- Selbsterkenntnis hat sich bewährt, um der per gelernt haben.“ wortungsvollen Rolle als Führungskraft Führungskraft Einblick in sich selbst zu Betrachten wir nun ein paar Metaphern: bewusst zu werden. Um seinen eigenen geben. Dazu können die verschiedensten Führungsstil zu finden und um eine klare Formen der Metapher verhelfen. Ob dies Struktur in der Entscheidungsfindung bei nun das Bogenschießen ist, das die volle Führungserkenntnisse beim Floßbau Führungskräfte-Meetings herauszufiltern“, Konzentration des Schützen verlangt und erklärt Mathé. „Entscheidend für einen keine Ablenkung zulässt, das Pferd als Co- Günther Mathé (careercenter) gibt ein erfolgreichen Einsatz der Übung Floßbau Beispiel für eine Übung im Rahmen eines ist daher im Anschluss eine intensive Re- Führungskräfte-Trainings. Angesagt ist flexion mit Fokus auf den Transfer in den Floßbau: „Es wird sich nach spätestens ein eigenen Alltag.“ bis zwei Stunden – sobald die Teilnehmer mit dem selbst erbauten Floß das Was- ser besteigen – zeigen, wie gut die Auf- Selbstbild und Fremdbild gabenstellung umgesetzt wurde.“ Näm- im Spiegel der Kunst lich: Gleich untergehen, oder „nur“ nasse Füße bekommen oder als „Elite-Team“ die Eine Runde businessmäßig gekleideter Da- Weltmeere befahren. Die Teilnehmer er- men und Herren blickt gebannt auf einen halten Seile, Baumstämme und Fässer und grau melierten Ritter in glänzender Rüs sollen damit gemeinsam ein „seetüchtiges“ tung, der sie fest im Visier hat. Den Kom- Floß bauen. mandostab in die Seiten gestemmt, lässt er Günther Mathé: „Wenn zehn Führungskräf sich bewundern. „Absolut souverän. So te gemeinsam das Kommando zum Floß- stellt man sich einen Sieger vor“, gibt sich bau übernehmen, spiegelt sich häufig eine Herr K. beeindruckt. „Mit dem würde ich klassische Unternehmenssituation wider: sofort in die Schlacht ziehen.“ „Das ist Es wird wild diskutiert, nicht zugehört, nicht Ihr Ernst“, ereifert sich Frau A. „Der abgewogen, simuliert etc. – und bevor es hat doch seine besten Zeiten schon längst zu einer richtigen Entscheidung kommt, hinter sich. Der wirkt müde, sollte wohl 20 TR AiN iNG N r. 4/Juni 20 0 8
C o v er Eifer machen sich breit. Wie würde der Rit- Schwächen unmittelbar erkannt, als Bild ter von vorhin mit diesem Projekt umge- gespeichert und als Erlebnis verarbeitet. hen? Welche „Schlacht“ steht momentan Das Pferd als Spiegel verändert unmittel- im Arbeitsbereich der Manager an? Lydia bar die Sicht auf den Führungsalltag, gibt Hopfgartner: „Plötzlich bekommt man di- neue Impulse, ist ein emotionales Erlebnis rekten Zugang zur eigenen Kreativität. Mit und eine Selbsterfahrung mit nachhaltiger Hingabe wird da geknetet, gewalzt und ge- Wirkung.“ formt. Am Ende ist das Erstaunen über das Klaus Fischer beschäftigt sich schon jahre- besser das Kommando abgeben.“ Nun wol- eigene Opus magnum groß und noch mehr lang damit, Führungskräften mit Hilfe der len die Manager aber endlich wissen, mit die Verwunderung, was andere in dem Pferde Erkenntnisse zu vermitteln. Er meint, wem sie es zu tun haben und die Kunsthis eigenen Werk sehen.“ „Vielgestaltig, ver- dass „Führungskräfte-Trainings mit Pfer- torikerin Mag. Andrea Stockhammer stellt netzt“ assoziiert ein Teilnehmer zum Opus den Führungskräfte-Entwicklung ,nach ihren „Kunden“ Sebastiano Venier vor, des anderen. „Ja, das bin ich … auch“, sin- oben‘ abrunden. Ullrich Dietzl, Geschäfts- den siegreichen Heerführer der Schlacht niert dieser. Jetzt wird es rund. Die Teilneh- führer unseres Kooperationspartners Co- bei Lepanto. Während sie über sein Le- mer erkennen ihr Selbstbild und Fremd- verdale Austria bezeichnete das Leadership ben erzählt und Tintorettos Porträt analy- bild als zwei Seiten einer Medaille, die es Awareness Training einmal als ,missing link‘ siert, merkt man, wie es in den Köpfen der gekonnt einzusetzen gilt. in der Coverdale-Philosophie beim The- Teilnehmer rumort. Einen Saal weiter be- ma Führungskräfte-Entwicklung. In diesen gegnet die Gruppe wieder einem Mann in Trainings spielen ,Führungs-Werkzeuge‘ Rüstung, diesmal ist er noch keine 30. „Der Der wiehernde Co-Trainer nur noch eine untergeordnete Rolle, viel- junge Held in Saft und Kraft“, prescht Herr mehr geht es darum, Einstellung und Hal- F. hervor. „Geh, der kann ja noch nicht ein- Aufgrund ihrer Sensibilität nehmen Pferde tung der Teilnehmer zum Thema Führung mal den Kommandostab halten“, murmelt kleinste, auch unbewusste Gesten und Ver- abzubilden. Pferde spiegeln hervorragend Herr L. schmunzelnd. Nach dem Speed- haltensweisen wahr. Pferde können nicht Führungswillen und Führungsfähigkeit des Dating mit 15 historischen Führungsper- lügen, sie können nur authentisch in der Gegenübers. Der Spannungsbogen für die sönlichkeiten, in dem zur Halbzeit eine Situation handeln. Ein Pferd kennt keine Teilnehmer ist sehr groß: Einerseits sind kulinarische Verschnaufpause eingelegt Vorurteile, es akzeptiert jeden Menschen Menschen für das Pferd ,Raubtiere‘, ande- wurde, verlassen die Manager einigerma- auf der Basis Vertrauen, natürlicher Auto- rerseits sucht das Pferd als Flucht- und Her- ßen verwirrt und zugleich neugierig die alt rität, persönlicher Anerkennung, Ehrlich- dentier ganz natürlich Gesellschaft, Schutz ehrwürdigen Hallen des Kunsthistorischen keit, Authentizität, mentaler Stärke, Lob und damit verbunden Führung. So bildet Museums. Sie begeben sich in die Barock- und Zielorientierung. Dadurch sind Pfer- sich bei der Bodenarbeit mit dem Pferd im suiten des Museumsquartiers, wo sie das de die perfekten Spiegel – vorurteilslos und Corral oder in der Halle in jeder Übung eine pulsierende Leben in die Gegenwart zu- klar. Und genau diese Eigenschaften wer- ,Zweierherde‘, in der jedes Mal aufs Neue die rückholt. Hier weiß die Wirtschaftsexper- den in den Seminaren genutzt! Robert Ko- Frage beantwortet wird: Wer führt wen?“ tin Mag. Lydia Hopfgartner die angeregte enes (KoenesConsult – Das HorseCoach Eine wichtige Erkenntnis für die Führungs- Stimmung unter den Teilnehmern zu nut- Institut): „Mit Hilfe der Pferde können sich kräfte ist gerade diese Ambivalenz in ihrer zen und jetzt geht es erst richtig los. Es ent- Menschen ihres eigenen intuitiven Ver- Führungstätigkeit: nicht jeden Tag gleich wickelt sich eine lebhafte Diskussion um haltens in Führungs-, Verhandlungs- und gut „drauf zu sein“ und trotzdem führen die so konträren Eindrücke, die die Mana- Entscheidungssituationen bewusst werden. zu müssen. Klaus Fischer: „Zu erkennen, ger von denselben Bildern gewonnen ha- Dabei werden Stärken und vermeintliche dass man z. B. die Aufmerksamkeit seiner ben. Sie, die sie alle in der oberen Liga spie- Akademische len, erfahren aneinander die Begrenztheit Coaching & TrainerInnen Ausbildung ihrer eigenen Wahrnehmung. Langsam wird klar, dass die Beobachtun- Führungskräfte als Coach gen vor allem etwas über einen selbst aus- Seminare zur beruflichen Weiterbildung sagen und über das eigene Verhältnis zum Alle Diplomlehrgänge als Kooperationslehrgänge mit MBA* buchbar breiten Spektrum an Eigenschaften, die eine Führungspersönlichkeit ausmachen. *Investition für MBA netto € 4.000,— Infos unter: www.ctc-academy.at Doch dem nicht genug, geht es beim Füh- ren doch hauptsächlich um Handeln und Rudolfsplatz 5/15 | A-1010 Wien | Tel. / Fax: +43 (1) 276 25 52 | office@ctc-academy.at darum, gewonnene Erkenntnisse, im wahrsten Sinne des Wortes, zu begreifen. Lydia Hopfgartner: „Die Manager stehen nun vor der Aufgabe, mit wirklich ,erdi- gem‘ Material, Synonym für die Aufga- ben, die sie zu bewältigen haben, zu arbei- ten. Jetzt geht es vom Kopf in den Bauch. Wer kann Kontrolle aufgeben?“ Art-Coach Cornelia Scala-Hausmann greift zu einem Trick. Sie verbindet den Teilnehmern die Augen. Überraschte Gesichter, Lachen und T R Ai N i N G N r. 4/Juni 2008 21
C o v er Mitarbeiter nicht automatisch deshalb hat, zum Erfolg und man muss manchmal seine weil man jetzt Führungskraft ist, sondern Taktik situationsbedingt ändern.“ Theore- dass es jeden Tag aufs Neue darum geht, tisch weiß das jede Führungskraft. Koenes: den Mitarbeitern Aufmerksamkeit zu „Dieser Teilnehmer wird sich das tatsäch- schenken und diese auch selbst zu bekom- lich durch die Kraft der Bilder ein Leben men. Dabei schauen Mitarbeiter ganz ge- lang merken, da er es hautnah erlebt hat!“ nau hin, wie der Chef heute gelaunt ist und Ein Beispiel von Klaus Fischer zeigt die ob er heute in der Lage ist, sie zu führen Wirkung: oder ob man ihm besser aus dem Weg geht. „Der Teilnehmer ist mit dem Pferd allein im Nur kommt das Feedback der Mitarbeiter Corral und hat die Aufgabe, die Aufmerk- nicht so unmittelbar wie beim Pferd.“ samkeit des Pferdes zu holen und die Kon- Robert Koenes Elisabeth Proksch Robert Koenes bringt ein Beispiel: „Ein zentration auf das Pferd, unabhängig von Teilnehmer soll ein Pferd geführt am Strick äußeren Störeinflüssen, für ca. eine Minu- die Stationen Übung/Feedback – Reflexion über eine Wippe dirigieren. Der Teilneh- te aufrecht zu erhalten. Zur Verfügung ste- – Transfer sukzessive weg von der Arbeit mer bewegt sich mit dem Pferde auf das hen außer der eigenen Körpersprache ein- mit dem Pferd (wobei der intensive Ein- Hindernis zu, doch noch bevor er die Wip- fache Hilfsmittel, die das Pferd alle kennt. druck des Erlebten natürlich weiterarbei- pe erreicht bleibt das Pferd stehen und be- Erkenntnis ist hier vor allem, dass ich die tet) hin in den Führungsalltag der Teilneh- wegt sich keinen Zentimeter mehr weiter. Aufmerksamkeit nur bekomme, wenn ich mer. Am Ende stehen konkrete, mit dem Der Teilnehmer probiert es mit Bittgesu- selbst bereit bin, dem Pferd meine volle Kunden im Vorfeld abgestimmte Trans- chen freundlichem Betätscheln und halb- Aufmerksamkeit zu schenken. Hinzu kom- ferfragen, über die die Teilnehmer selbst herzigen Stimmkommandos. Das Pferd men Aspekte wie gegenseitiges Kennen- direkt die Verbindung zu ihrer eigenen steht minutenlang wie angewurzelt an der- lernen (Zeit nehmen, Spiel mit Nähe und Führungstätigkeit herstellen. Der Anteil selben Stelle, bleibt völlig gelassen und ge- Distanz) sowie zu erkennen, was Neugier/ der Übung mit dem Pferd macht 50 % des nießt sichtlich das vermeintliche Lob für Interesse und was wirkliche Aufmerksam- Trainings aus, die Reflexion- und Transfer- sein Fehlverhalten ohne Anstalten zu ma- keit ist und auch für mich selbst zu defi- phase die andere Hälfte. Beide Teile wer- chen, weiterzugehen. Resignation, Frustra- nieren, was ich mir an Aufmerksamkeit er- den von zwei Trainern getrennt betreut: tion und Ratlosigkeit zeichnen sich ab. In warte (und damit natürlich auch selbst be- der Übungs- und Feedbackteil von einem diesem Fall gebe ich als Trainer die Anre- reit bin, zu geben). In der Praxis kann sich ,Horseman‘, der Reflexions- und Transfer- gung doch ganz einfach einen Richtungs- zum Beispiel die Frage stellen, wie ich als teil von einem Managementtrainer.“ wechsel zu probieren, um die Wippe dann Führungskraft langfristig Aufmerksamkeit Ebenfalls den Pferden abgeschaut hat Dr. von der anderen Seite zu überqueren. Und in dezentralen/internationalen oder auch Elisabeth Proksch, (prokschconsult) das siehe da: Das Pferd bewegt sich“. virtuellen Teams sicherstellen kann.“ „Triple A© für Manager“. Dies ist vom Füh- „Genauso verhält es sich auch im norma- Klaus Fischer ergänzt noch: „Mit der Me- rungsverhalten der Leitstute abgeleitet. Eli- len Leben“, sagt der Teilnehmer danach im thodik des Erfahrungslernens führen wir sabeth Proksch: „Die Fragen, die wir uns Feedback. „Oftmals führt nur ein Umweg die Teilnehmer im Laufe des Prozesses über gestellt haben, waren: Wie erarbeitet sich die Leitstute ihre Position? Was tut sie, um Führung Kommunikation Vertrieb die Aufmerksamkeit und die Akzeptanz kostenloses der Gruppe zu erhalten? Was müssen wir Kennenlern-Training: T: 0664/313 95 37 in der Führung von Menschen und Pfer- 24. Juli 2008 23. Oktober 2008 den tun, um das Commitment jedes Ein- E: prokschconsult@ 9:30 bis 11:30 prokschconsult.at zelnen und des gesamten Teams zu errei- Ort: Sittendorf b. Wien chen, damit die Zusammenarbeit spiele- nächster offener Termin: www.prokschconsult.at risch und scheinbar mühelos sein kann 16. und 17. Juli FK Inserat Training-2 07.05.2008Führungstraining 18:26 Uhr mit Seite 1 (wie in einer Pferdeherde), und dass sie so- Pferden gar Spaß macht?“ Das Triple A© der Elisabeth Proksch geht davon aus, dass eine Führungskraft das LEADERSHIP-TRAINING im MUSEUM Commitment der Mitarbeiter dann hat, wenn alle drei „As“ in einer Arbeitsbezie- Erleben Sie KUNST und FÜHRUNG: sehen – erkennen – begreifen. hung im Einklang sind. Ein Tagestraining im Museum für Führungskräfte, Das erste A steht für Aufmerksamkeit: Teams und Kunstinteressierte. Nur wenn ich die Aufmerksamkeit mei- Trainings-Elemente: nes Gegenübers habe, kann ich überhaupt • Kunstführung durch das Kunsthistorische Museum • Interaktiver Vortrag mit Symbolon Personality Profile® kommunizieren und jemanden bewegen. • ART-Coaching – der aktive, schöpferische Akt Das zweite A steht für Ausdruck im Sin- ne von Klarheit: Wenn ich mich klar und Erkenntnisse in Selbst- und Fremdbild gewinnen, Impulse für den eige- nen Führungsstil erhalten, mehr über Kunst erfahren, Symbole und manchmal mit Nachdruck verständlich Bildmetaphern verstehen lernen, ungenutzte Entwicklungspotentiale mache, kann der andere verstehen, was ich erkennen, Kreativität entfalten. Selbstbild und Fremdbild im Spiegel der Kunst von ihm wirklich und ausdrücklich will. Das dritte A steht für Akzeptanz: Akzep- www.fuehr ungskunst.a t Eingang ➡ tanz bei Pferden und Menschen erreiche 22 TR AiN iNG N r. 4/Juni 20 0 8
C o v er Günther Mathé Lydia Hopfgartner Joachim Skambraks Herbert Kamper Fritz Weilharter Klaus Fischer ich dann, wenn Vertrauen und Respekt in Raum durch die Integration von Manage- Hier einige Beispiele aus verschiedenen Balance sind. Ist das Vertrauen zu geringment-Training und Fechten. Dieses Semi- Phasen des Seminars: „Als Einstieg in das und der Respekt zu hoch, dann hat mein narkonzept bietet seminar dmc sowohl als Thema wird, bevor die Teilnehmer noch Gegenüber Angst vor mir. Ist der Respekt offene Seminare als auch als interne Trai- ein Florett in die Hand bekommen, zu- zu gering und das Vertrauen zu hoch, dannnings an. erst die Beinarbeit für das Fechten trai- nimmt mich mein Gegenüber nicht ernst. Was auf den ersten Blick martialisch wirken niert. Hier werden verschiedene Techni- Beide Disbalancen hemmen das Leistungs- könnte, stellt sich bei näherer Betrachtung ken angewendet, je nachdem ob man sich potenzial von Pferden und Menschen. als wahrer Fundus von Metaphern für die im Angriff, im Rückzug oder im harm- Auch seminar dmc machte ebenfalls be- Führungsarbeit dar – geht es doch da wie losen Geplänkel befindet. Dadurch wird reits viele Jahre sehr gute Erfahrungen mit dort um innere Klarheit, Entschlossenheit, die grundlegende Basis für alle weiteren Pferden und ergänzt das Angebot nun mit Stärkenorientierung und Fokussierung auf Übungen geschaffen. Analog ist es im Be- Fechten. das Ziel. Herbert Kamper, seminar dmc: reich der Führungsarbeit. Auch hier müs- „Durch die schrittweise Einführung in die sen wir zuerst die Basis für unsere künftige Geheimnisse der Fechtkunst können die Führungsarbeit legen und die „handwerk- Management-Training und Fechten Teilnehmer wertvolle Erkenntnisse sowohl lichen“ Führungsqualitäten nicht nur theo- über die Förderung der Entwicklung von retisch beherrschen, sondern vielmehr in Ein in Österreich einzigartiges Konzept Mitarbeitern als auch über die eigene Ent- die unbewusste Kompetenz übernommen erschließt nun einen neuen Metaphern- wicklung gewinnen.“ haben, um den nächsten Schritt machen Top-Angebot für Business-Coaching SOMMER COACHING auf dem S nnendeck Sommer, Sonne, zentrieren, reflektieren… die aktuelle Situation aus einem anderen Blickwinkel beleuchten und mit einem Sommer Coaching Ihren mentalen Energien wieder lebendige Frische verleihen. Und dank erweitertem Entscheidungsspielraum Ihren Zielen kraftvoll neue Segel setzen! Füllen Sie Ihren Energietank wieder auf - mit unserem Angebotspaket für einen fundierten LEADERSHIP-CHECK: • Entspanntes Kennenlerngespräch INFORMATION UND ANMELDUNG • Qualifizierte Potenzialanalyse inkl. Feedback-Gespräch AUMAIER COACHING CONSULTING Gumpendorfer Straße 5, 1060 Wien • 3 x 2 Stunden maßgeschneidertes www.aumaier.com Einzel-Coaching/Einzel-Training Tel: 0676/550 94 25 COME ON BOARD - Wir freuen uns auf Sie! barbara.friesenbichler@aumaier.com T R Ai N i N G N r. 4/Juni 2008 23
C o v er zu können. Nach dem praktischen Erle- ge: „Woran denken – besonders Männer – vertrauen. Hier kommt der Kardinalfehler ben dieser Prinzipien in der Fechtübung wenn sie beim Golfschwung den Schläger- 2: Besonders im Vertrieb finden wir viele erarbeiten die Trainer gemeinsam mit den kopf möglichst schnell beschleunigen sol- Persönlichkeiten, die es gewohnt sind, Pro- Teilnehmern, welche Grundtechniken im len, um einen besonders weiten Ballflug zu jekte aufzutun und neue Kunden zu fin- Führungsalltag erforderlich sind und wie erzielen?“ Und er gibt auch gleich die Ant- den. Sie müssen sich aber nie um die Um- diese stärker in Fleisch und Blut überge- wort: „Mit möglichst viel Kraft versuchen setzung oder den Abschluss eines Projek- hen können. sie mit dem Schläger, ähnlich einer Axt, auf tes kümmern. Sie achten also nicht auf das Der Schwierigkeitsgrad der Übungen stei- den Ball zu schlagen. Das Geheimnis, ei- Ende. Die gleichen Personen zeigen dieses gert sich ständig, nach den Grundtechni- nen Schlägerkopf zu beschleunigen ist al- Verhalten auch in ihrem Golfschwung. Sie ken zum Führen des Floretts kommt natür- lerdings: Nur wenn im Treffmoment der machen ihn nicht zu Ende und ob der Ball lich auch der ,Gegner‘ ins Spiel und soll Schläger ohne Kraft und Kontrolle durch gerade und weit oder in einer schönen Ba- schließlich getroffen werden. den Ball fliegt, erreicht er die höchste Ge- nanenkurve ins Aus fliegt, bleibt dem Zu- Wie im Fechten zeigt sich die wahre Kunst schwindigkeit. Das müssen viele erst ler- fall überlassen.“ der Führung auch erst, sobald wir es mit nen, beruflich und im Golfsport. Und hier Genau an diesem Punkt muss auch eine anderen Menschen zu tun haben. Sobald wird es spannend: Nur wenn Manager ler- Führungskraft den Moment der Perfor- wir Mitarbeiter haben, die tatsächlich auch nen, im entscheidenden Moment der Per- mance in der Delegation seinen Mitarbei- Führungsansprüche an uns stellen, müssen formance loszulassen, werden gute Ergeb- tern überlassen, sich aber am Ende darum wir uns überlegen, ob es sich um einen ak- nisse erst möglich.“ kümmern, das notwendige Feedback zu tiven oder passiven Mitarbeiter handelt, ob Den Fehler im Umgang mit Mitarbeitern bekommen, ob auch alles im Lot oder beim er motiviert oder demotiviert ist, wie gut er und in Projekten sieht Skambraks dar- Golfschwung in der Balance ist. Skam- im konkreten Aufgabengebiet ist etc. – das in, „dass je stärker jemand versucht, das braks: „Auf dem Golfplatz üben wir dies heißt, wir müssen uns situativ dem Mit- Geschehen zu kontrollieren, um so mehr über das Feedback, ob sich der Trainee sei- arbeiter anpassen. Wie im Gefecht ist hier Energie wird er hineinsetzen und sich da- ner Haltung und seiner Balance nach Ende keine Zeit mehr, uns mit uns selbst und bei im selben Augenblick verkrampfen. des Schwungs bewusst ist. Was tun Füh- den Grundlagen zu beschäftigen, wir müs- Wer im Golfschwung nicht loslassen kann, rungskräfte um sich nach Abschluss einer sen führen und uns auf unsere Kompetenz wird keine Geschwindigkeit erzielen und delegierten Aufgabe dieser Dinge zu ver- verlassen können, um effektiv zu führen damit auch keine Weite. Im Berufsleben sichern? In den Trainings und Coachings (und zu fechten). ist es genauso: Je nach Persönlichkeit der erarbeiten wir an dieser Stelle Checklisten Als Übung im fortgeschrittenen Stadium Führungskraft gibt es verschiedene Arten und Anker, diese Prozesse in den Berufsall- des Seminars ist noch das Freigefecht zu zu führen.“ tag zu übertragen.“ erwähnen. In diesem stehen sich zwei Se- Die einen geben laut Skambraks ihren Mit- Der österreichische Management-Trainer minarteilnehmer gegenüber. Ziel ist es, mit arbeitern die Aufgabe und lassen sie ma- und ebenfalls begeisterte Golfer Mag. Fritz dem Gegner ein ,echtes‘ Gefecht zu absol- chen, bis es ein Ergebnis gibt oder auch Weilharter bringt die Essenz von Trainings vieren. Hierzu muss sich der Teilnehmer, nicht. Und das war es dann auch schon. mit Metaphern auf den Punkt: „Golf als ganz wie im Alltag einer Führungskraft, Versucht hat er es ja. Das andere Extrem ist Freizeit- und Wettkampfsport erfordert in vorher überlegen, wer sein Gegenüber ist. dann gegeben, wenn Führungskräfte ihren seiner spielerischen Bewältigung eine Wer ist wem körperlich überlegen, wer Mitarbeitern bis aufs Kleinste vorgeben, Vielzahl an Fertigkeiten und Fähigkeiten: ,kämpft‘ mit welchen Werkzeugen, wel- was zu tun ist, sie aber über entscheiden- Dazu gehören Standvermögen, gewandt chen Weg kann er gehen und Ähnliches. de Sachverhalte nicht informieren. Skam- sein, genau und beweglich sein, kämpfen, Der Teilnehmer muss sich daher, wie bei braks: „Die Mitarbeiter haben nicht den motiviert sein, Frustration tolerieren, hohe Gesprächsführungen, Verhandlungen oder Mut, selber zu entscheiden und werden Konzentration, antizipieren, Aufmerksam- komplexen Führungssituationen zuvor der Führungskraft ständig Zeit rauben mit keit fokussieren, sich entscheiden, strate- strategisch und taktisch vorbereiten. Die Fragen um Entscheidungen und Bitten um gisch planen, taktisch vorgehen. Golf als Teilnehmer erarbeiten selbst die Anwen- Freigaben. Da finden wir dann die Füh- Medium eröffnet die Chance, die vielfälti- dung der Erkenntnisse auf eigene konkre- rungskräfte, die aus ihrer Wahrnehmung gen Transfermöglichkeiten zwischen Füh- te Herausforderungen. Wie diese Beispiele nur von Unfähigen, Dilletanten und Dep- rungskräfte-Training, Coaching, Golf und zeigen, wird im Seminar ,Management & pen umgeben sind. Richtig! Sie haben sie NLP wahrzunehmen, gleichsam um neue Fechten‘ vor allem das eigene Führungs- ja auch dazu gemacht. Und hinterher be- Gebiete der ,inneren‘ Landkarten zu ent- verhalten reflektiert und erweitert. Es wird schweren sich die Führungskräfte, dass sie decken.“ T deutlich, was es heißt, Führung zu über- alles selber machen müssen. Die Mitarbei- Info nehmen und wie wir unsere Fähigkeiten ter werden wegen Unfähigkeit gekündigt, anwenden können und sollten.“ allerdings wegen Unfähigkeit des Mana- www.careercenter.at gers. Oder: Sie sind klug genug und suchen www.coverdale.at www.fritz-weilharter.at sich bessere Chefs.“ www.fuehrungskunst.at Das Modell des Golfschwungs Hier wird nun die Metapher des Golf- www.GolfFlüsterer.de schwungs interessant: Der begeisterte Gol- www.horsecoach.at „Golf und Führung“, „Golf für Manager“ fer und Trainer Skambraks führt weiter aus: www.intutraining.de und ähnliche Angebote flattern den vielbe- „Es ist die Aufgabe der Führungskraft, für www.koenesconsult.at schäftigten Managern auf den Tisch. Joa- die richtige Ausgangslage zu sorgen und www.management-golf.at chim Skambraks, deutscher Trainer und die Kräfte zu bündeln. Dann ist es aber die www.prokschconsult.at erfolgreicher „Golf-Flüsterer“ stellt die Fra- hohe Kunst, das Ganze loszulassen und zu www.seminardmc.at 24 TR AiN iNG N r. 4/Juni 20 0 8
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