"Wenn es nichts zu sagen gibt " - Dasein als Würdigung - Hospiz Bewegung Salzburg
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Sommer 2022 Verlagspostamt 5020 Salzburg· P.b.b. | 02Z031835M NR. 2 lebensfreude „Wenn es nichts zu sagen gibt…“ – Dasein als Würdigung „Wie bei vielen Menschen, die sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit engagieren, waren es eigene Betrof- fenheit und sehr persönliche Gründe, die mich geleitet haben“, erzählt Mai Ulrich über ihren Einstieg in die Hospiz-Bewegung. 1996 Hospizlehrgang, danach ehrenamtliche Hospizbegleitung, ab 1998 angestellt für die Öffentlichkeitsarbeit, ist sie seit 2003 für den Bildungsbereich zuständig und hat zudem den Trauerbereich entwickelt. Sie schreibt ihre Erfahrungen zur Haltung des „bloßen Daseins“. In meiner langjährigen Praxis von Begleitung, vornehm- meist nicht gibt. Dann wird das mitmenschliche Mit-Sein lich im Trauerbereich, und Bildungsarbeit hat sich mir die zum „Medikament“, zum heilsamen Mittel des Trostes. Qualität der Hospizhaltung immer mehr erschlossen. In Begegnung mit Menschen in tiefen existentiellen Krisen Dies ist nicht als Anspruch gedacht, als Hospizbegleiterin von Leid – durch Krankheit oder dem Umstand unserer oder Hospizbegleiter in schwierigen Situationen die/den Sterblichkeit – fehlen uns die Worte, weil es die richtigen andere*n wieder in innere Balance bringen zu müssen, HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
editorial In der Zeit nach einem schwerwiegenden Ver- lust gehen viele Menschen einen langen Trau- erweg, der im Umfeld meist wenig Beachtung findet. Trauer ist oft unsichtbar und ungehört. Und auch Trauernde finden nicht leicht Worte für das, was sie bewegt. Mit einem Trauer-Trost- Buch hat Gabriela Kainberger-Riedler für Trau- ernde ein wertvolles Arbeitsbuch mit Denk- und Schreibimpulsen geschaffen – zum selbst Ausfül- len, zum Weitergeben an Betroffene und zum Über-Trauer-ins-Gespräch-kommen. Die Basis allen Trostes ist Begegnung. Immer wieder nehmen Mitarbeiter*innen auch Abschied aus der Hospizarbeit, in der sie so viele Liebe Freund*innen und Förder*innen der Jahre ihre Zeit, Freude und Energie eingebracht Hospiz-Bewegung Salzburg! haben. Diesen Abschied würdig zu vollziehen ist mit eine der Aufgaben, dem sich das Ehren- und Nicht nur in schwerer Krankheit und nach einem Hauptamtlichen-Team gegenübersieht. Zugleich Verlust durch Tod sind wir von Trauer betroffen, lädt hospizliche Willkommenskultur immer wie- auch unliebsame Veränderungen und Krisen, der neu zu Engagement und Mitarbeit ein. Dass wie wir sie in unserer Gesellschaft in den letz- die Nachfrage nach den Lehrgangsangeboten der ten Monaten erlebt haben, werfen ihre Schatten Hospiz-Bewegung Salzburg nicht nur sehr hoch, auf unser Leben. „Menschen brauchen andere sondern in den letzten Monaten auch noch ge- Menschen, besonders in einer Krise“, sagt Chris stiegen ist, spricht für die Qualität unserer Hand- Paul, eine deutsche Trauerbegleiterin, die das lungsfelder und Angebote. zeitgemäße Modell des Kaleidoskops der Trauer entwickelt hat. Damit benennt sie den kostbaren Für Ihr Interesse und Ihre Treue als Leser*innen, Schatz, den wir einander schenken können, das als Multiplikator*innen der Hospizidee und Ihre füreinander Dasein. Nicht nur anwesend, son- finanzielle Unterstützung bedanken wir uns an dern tatsächlich präsent, mit Offenheit, Verständ- dieser Stelle ganz herzlich und wünschen Ihnen nis und Geduld. schöne und erholsame Sommertage. Der Begegnungsqualität des Daseins, wie wir sie Ihr Karl Schwaiger, Obmann in Hospiz- und Palliativangeboten, aber auch in Ihr Christof S. Eisl, Geschäftsführer der Trauerbegleitung verwirklicht sehen, ist die- se Ausgabe der „Lebensfreude“ in unterschied- lichen Facetten gewidmet. 2 Juni 2022 HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
hospizkultur und palliative care inhalt hospizkultur und palliative care 1 „Wenn es nichts zu sagen gibt …“ – 6 „Werte an der Grenze“ 8 „Was ist jetzt wichtig?“ trauerbegleitung 10 Kreative Impulse in der Trauerbegleitung 13 sondern weist vielmehr auf die ungemein lindernde, ja Wahrnehmen. Um für ein Gegenüber da sein zu kön- Trauer leben. not-wendende Bedeutung echten Daseins hin. nen, muss ich zunächst überhaupt wahrnehmen, dass Gefühle begreifen. jemand da ist. Jemand, in einer Situation, die mich Ein neu geborenes Kind braucht das Dasein eines aufruft, mich zuzuwenden, beziehungsweise jemand, Menschen. Und zwar eines Menschen, der an ihm der mich explizit dazu einlädt oder zum Beispiel mei- papageno interessiert ist, der nicht nur äußerlich, sondern auch ne Hospiz- oder Trauerbegleitung anfragt. innerlich zur Verfügung steht. Es braucht einen Men- schen, der es liebevoll umsorgend annimmt, so, wie es Zuwenden und Zuneigen. Zuwendung setzt immer 16 Eine Engelsfackel für Österreich ist. Es benötigt nicht viele Worte. Heilsame Sprache, eine innere Entscheidung voraus. Bin ich der Mensch, so sie gebraucht wird, ist zunächst Übermittlerin des Gefühls von Willkommensein und Freude. Warum der in dieser Situation angefragt ist? Habe ich die Res- sourcen – wie Zeit, Geduld, Wissen – diesem Men- aus der hospiz- sollte dieses zugewandte Dasein nicht auch in schwe- schen zu begegnen? Habe ich sie jetzt gerade? Möchte bewegung ren Situationen von Abschied und Trauer trösten? ich mich dem Du hier und jetzt zuneigen? Sehr schnell kommen wir in Gesprächen rund um Einlassen. Bin ich also bereit, mich jetzt auf diesen 20 Mitarbeiter*innenklausur der Hospiz-Bewegung 24 Hospizarbeit zum allgemeinen Schluss: „Am wich- besonderen Menschen mit seinen Gedanken und Ge- Abschiede tigsten ist doch das Dasein“. Wie mit vielen oft ver- fühlen und die besondere Situation, mit meinen Ge- Mitarbeiterinnen wendeten Sätzen und Begriffen lohnt es sich durch- danken und Gefühlen einzulassen. Bin ich bereit, das aus, der Bedeutung bzw. der Vielschichtigkeit dieses Risiko einzugehen, dass es schwierig werden könnte, Daseins näherzutreten. Wie sieht es aus dieses Dasein, dass ich nicht weiß, was kommt, dass ich kein Rezept was umfasst es und welche Fragen an die/den Dasei- aus der Tasche ziehen kann, keine Methoden, Inter- enden schließt es ein? ventionen, Impulse… dass ich mich hilflos fühlen HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg Juni 2022 3
hospizkultur und palliative care werde angesichts des Leids meines Gegenübers und weil ich doch weiß, was da zu tun wäre, was für die/ dass daraus auch eine Ahnung oder gar ein Fühlen den andere*n gut ist. eigenen Leides erwachsen könnte? Aushalten. Halte ich die Spannung aus zwischen Zuhören. Mit meinem Ohr: Was höre ich? Mit mei- dem Leid, dem Schmerz, der Verzweiflung oder dem nen Augen. Was sehe ich? Mit meinem inneren Organ Infragestellen auf der einen Seite und jener, an der des Spürens: Was nehme ich wahr? Mit meinem Her- ich stehe – gesund, sozial eingebunden, zuversicht- zen: Anerkenne ich das Gehörte, Gesehene und Ge- lich…? Sehe ich meinen Auftrag darin, Schmerz aus- spürte als wahr und zutiefst berechtigt? Was bedeutet zulöschen, Aufmunterung zu bringen, Gedanken und es für den betroffenen Menschen? Was bedeutet es Gefühle zu ändern oder Antworten zu geben, Sinn zu in meiner Welt? Kann ich davon ausgehen, dass wir vermitteln oder Hoffnung zu spenden? – Oder kann möglicherweise Verschiedenes meinen? ich im Respekt vor allem, was an Großem mein Ge- Sehr schnell kommen wir in Gesprächen rund um Hospizarbeit zum allgemeinen Schluss: „Am wichtigsten ist doch das Dasein“. Wie mit vielen oft verwendeten Sätzen und Begriffen lohnt es sich durchaus, der Bedeutung bzw. der Vielschichtigkeit dieses Daseins näherzutreten. Zulassen. Lasse ich zu, was ich höre und wahr- genüber bewegt, mit-aushalten und Raum geben? Viel- nehme, ohne es aus meiner moralischen oder ethi- leicht zuweilen auch ohne Worte, im gemeinsamen schen Sicht zu bewerten oder weil ich zu wissen glau- Schweigen. be, wie Sterben und Trauern zu gehen hat, wie „man“ richtig stirbt oder trauert? Kann ich auch zulassen, Berührt werden und berühren. Lasse ich mich vom was so ganz anders ist, als „wie ich die Sache angehen Gesagten und vom individuellen Erleben berühren würde“ oder was ich sogar als schädlich und deshalb oder sehe ich meine Professionalität im Abgrenzen als verwerflich empfinde? und Mich-schützen-müssen? Kann ich dabei anerken- nen, dass meine Berührung Teil meines Mitmensch- Belassen. Kann ich die/den andere*n anhören, ohne seins und Teil meiner selbst, des selbst schmerzlich ihre/seine Gedanken, Gefühle, die Situation oder gar Erfahrenen ist? Berühre ich auch selbst, durch meine sie/ihn selbst ändern zu wollen? Oder gar zu müssen, Aufmerksamkeit, meine Achtsamkeit, mein Zulassen 4 Juni 2022 HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
buchvorstellung Das Sterben achtsam begleiten Der Abschied vom Leben ist zu einem vielfach langwierigen, oft verdräng- all dessen was gesagt, aber auch was nicht gesagt wer- ten Prozess geworden. Das zunehmend individualisierte Sterben auch au- den möchte? ßerhalb medizinischer Einrichtungen achtsam und fürsorglich zu begleiten, hat sich v. a. die Hospizbewegung zur Aufgabe gemacht, die in den letzten Würdigen. Kann ich unsere Begegnung, unser Ge- Jahren an Aufmerksamkeit und Zuspruch gewonnen hat. spräch über das Verlorene oder die/den Verstorbene*n als Würdigung begreifen? Als Würdigung der/des So gibt es allein in Deutschland (Stand Gegangenen, der/des Bleibenden, der einzigartigen 2019) 1500 ambulante Hospizdienste Beziehung zwischen den beiden – mit allen Hochs und 247 stationäre Hospize (S. 49), und Tiefs menschlicher Bezogenheiten. Auch als Wür- in denen nicht zuletzt qualifizierte Eh- digung der Erinnerungen und der neuen, zukünftigen renamtliche (überwiegend Frauen) tä- Wege – ob im Sterben aus dieser Welt hinaus oder im tig sind. Wie aber werden Sterben und Trauern in diese Welt zurück. Sehe ich unser Zusam- Sterbebegleitungen in einem Hospiz- mensein auch als Würdigung meiner Person, meiner kurs vermittelt? Funktion, meines Mitmenschseins, weil ich teilhaben darf? Diese Fragestellungen stehen im Zent- rum der hier vorliegenden Dissertation. Dies alles und noch viel mehr geben wir hinein, wenn Eingeleitet von einem umfangreichen the- wir als Menschen füreinander da sind. Es ist wie ein oretischen Teil, in welchem der Verlauf stiller Tanz zwischen aktivem Tun und bereitwilligem des Sterbens und die Rolle der Hospiz- Nichttun in einem geschützten Raum, den wir für ei- arbeit aus sozialwissenschaftlicher Perspektive und ethnografische Zugänge thema- ne bestimmte Zeit öffnen und offenhalten. Auch für tisiert werden, stehen die Befunde eines kirchlichen Hospizlehrgangs im Zentrum, uns selbst. den die Autorin als beobachtende Teilnehmerin umfassend reflektiert. Ausgehend von einer detaillierten Beschreibung des ersten Kursabends – teilgenommen haben Es gibt eine wunderbare „Übung“, die uns Gerlinde 15 Personen im Alter zwischen 25 und 75 Jahren – werden u. a. Formen der Wis- Rothe in einer Fortbildung eröffnet hat und die in ih- sensvermittlung wie Einstellungs-, Orientierungs-, und Vergemeinschaftungsprakti- rer Einfachheit unendlich tiefgehen kann, wenn wir ken erläutert, die das vertrauensvolle Miteinander Moribunder und deren Begleitung sie mit offenem Auge und Herzen vollziehen. ermöglichen sollen. Der Bedeutung von Symbolen und Ritualen wird ebenso nach- gegangen wie dem Sterben als "Arbeit am flüchtigen Wir" (S. 181ff.). Skeptisch „Hier bin ich!“ spricht eine*r. „Ich sehe Dich.“, die/ sieht die Autorin übrigens das oft benannte Ideal vom "guten Sterben", das in dem der andere. von ihr besuchten Kurs übrigens nicht thematisiert wurde, schon deshalb, „weil hier nicht gestorben wird und so nachträgliche Wertzuschreibungen konsequenterweise Vielleicht können wir diese Haltung des wohlwol- ausbleiben" (S. 219). lenden „Ich sehe dich“ in all unsere Beziehungen in- tegrieren. Dann wird echtes Dasein füreinander nicht Besondere Erwähnung verdient der abschließende literarische Teil. In einem „au- nur auf Hospiz- und Trauerbegleitungen beschränkt tofiktionalen Schreibversuch" gibt Melanie Pierburg Einblick in die nach dem Kurs- bleiben, sondern auch unsere Kinder, unsere Eltern, abschluss erfahrene Praxis. Was bedeutet es zu begleiten, einer Sterbenden beim Freund*innen, Kolleg*innen und alle Menschen, die immer langsamer werdenden Atmen zuzuhören? Ist sie noch in der Lage, meine uns begegnen, können ein Stück Heilsames in der Be- Worte zu vernehmen? Ist, was ich tue, Arbeit? Entscheidend wohl ist es, da zu sein gegnung mit uns finden. Und wir bei ihnen. p und es auch zu ertragen, keine Antworten zu haben. Walter Spielmann HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg Melanie Pierburg: Sterben und Ehrenamt. Juni 2022 Eine Ethnographie der Ausbildung zur Sterbebegleitung. 5 transcript Verlag | 256 Seiten | ISBN 978-3-8376-5625-1 | Preis: 45 Euro
hospizkultur und palliative care „Werte an der Grenze“ Das Symposium für ehrenamtlich Engagierte im Hospiz- und Palliativbereich fand am 1. März 2022 online statt. Die Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Ehrenamtlichen die Würde am Ende des Lebens betreffend wurde an diesem Symposium mit mehr als 300 Teilnehmer*innen, ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen und Ehrenamtskoordinator*innen in, besonderer Weise zum Ausdruck gebracht. D as anspruchsvolle Programm mit hochkarätigen vielen Erfolgen der Hospiz- und Palliativversorgung Referent*innen widmete sich dem Thema, wie auch eine Krise fest: Immer noch haben weltweit seitens der Hospiz- und Palliativeinrichtungen Sterbe- 86% der Menschen trotz deren Bedarf keinen Zugang wünschen oder dem Wunsch nach assistiertem Sui- zur Palliativversorgung. Demgegenüber wird medi- zid begegnet werden kann. zinisch unterstütztes Sterben immer mehr zu einem Bestandteil der medizinischen Versorgung. Die Eh- Der Präsident der Österreichischen Palliativgesell- renamtlichen sind hier auch Vertreter*innen einer schaft Dietmar Weixler betonte in seinem Eingangs- Bürgerbewegung und eine Unterstützung in schwie- statement das Unorganisier- und nicht Managebare rigen Zeiten. des Todes und zitierte den Medizinethiker Giovanni Maio: „Vergessen wird dabei, dass die Grundhaltung Titel und Fragestellung des Vortrags der Präsidentin des Machenwollens nicht geeignet ist, um ausgerech- der deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin net dem Sterben gerecht zu werden. Sterben bedeutet Claudia Bausewein war: Wie geht die internationa- doch gerade, dass sich uns das Leben entzieht, und der le Hospizbewegung aktuell mit Sterbewünschen Anspruch, selbst im Sterben alles im Griff zu haben, um? Durch die neue Gesetzgebung sind die Anfra- hat von daher etwas Widersprüchliches an sich.“ Die gen nach Suizidassistenz auch in Deutschland Unverfügbarkeit und Unkontrollierbarkeit wurde da- deutlich angestiegen. Was ändert sich dadurch? Die bei auch auf das selbst herbeigeführte Sterben bezogen. Thematisierung des Wunsches und andere Ster- beerfahrungen verändern die Beziehung zwischen Der Präsident der European Association for Pallia- Arzt/Ärztin und Patient*innen. Alle, auch die Eh- tive Care (EAPC) Christoph Ostgathe stellte neben renamtlichen müssen eine Haltung entwickeln. 6 Juni 2022 HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
hospizkultur und palliative care Wie stehe ich persönlich dazu? Wie verhalte ich mich? ßerter Sterbewunsch ein Vertrauensbeweis und Was bedeutet das für mein Engagement? Wo sind meint auch „Bitte respektiere mein Leid!“. Wichtig meine persönlichen Grenzen? Was muss ich wissen? sind daher die Würdigung des Sterbewunsches, Ver- ständnis ohne Modifikation oder Relativierung, ohne Im Kontext der Hospiz- und Palliativversorgung ist es eigene Werthaltungen in den Vordergrund zu stellen bereits Alltag über Todeswünsche zu sprechen. An- und eine Klärung der Ursachen sowie das Angebot hand von drei Begleitungen schilderte sie, dass die palliativer Begleitung. Wienerroither empfiehlt die Grundaussage meist lautet: „Ich will SO nicht mehr wesentlichen Parameter der guten Gesprächsführung leben.“ und betonte, wie wichtig es ist, die Not der zu beachten: empathisches Zuhören, auf Ungesagtes Menschen wahrzunehmen, zu respektieren, über das achten, zusammenfassende Rückmeldungen, Wert- Gespräch in Beziehung zu treten und Perspektiven schätzung, Schweigen aushalten, nach Absprache zu öffnen, die eine freie Entscheidung ermöglichen. Dritte beiziehen, in Beziehung bleiben, Gespräche Nicht immer seien Hospiz- und Palliativversorgung dokumentieren. die Antwort auf alles, Suizidwünsche bleiben aber nur in Ausnahmefällen bestehen und bedeuten je- Als Leiterin der EAPC Taskforce für das Ehrenamt Die Ehrenamtlichen denfalls keinen Handlungsauftrag. Der neue Begriff und Geschäftsführerin vom Dachverband Hospiz Ös- wünschten sich Unter- Medical Aid in Dying subsumiert beide Formen der terreich berichtete Leena Pelttari von der Bedeutung, stützung in Themen, die oft als Sterbehilfe (den assistierten Suizid und Tötung auf die das Ehrenamt auch für die Hospizbegleiter*innen Argumentation für einen To- Verlangen). Festzustellen ist, dass es weltweit immer selbst hat: Wachstum durch Beziehungen, neue Per- deswunsch angeführt werden: mehr zur Normalität wird, mit Sterbehilfe aus dem spektiven, Persönlichkeitsentwicklung insgesamt. z.B. im Umgang mit Selbstbe- Leben zu scheiden. Faktoren wie demografischer „Leider haben während der Pandemie viele Ehren- stimmtheit am Lebensende, Wandel, der zunehmende Fokus auf Autonomie, eine amtliche aufgehört, nun hoffen wir, dass sie wieder- dem verbreiteten Wunsch nicht säkulare Gesellschaft, die Ökonomisierung im Ge- kommen. Nach wie vor ist ihre Rolle unverzichtbar.“ zur Last fallen zu wollen, Ein- sundheitswesen, soziale Determinanten von Gesund- An den Fragen und Beiträgen der Teilnehmer*innen samkeit, Defizite und Überfor- heit und wirtschaftlicher Stabilität, Zugang zu Arbeit, war zu erkennen, wie viele Themen aktuell virulent derung der Angehörigen und sozialen Kontakten, medizinischer Versorgung und sind, meinte die Präsidentin von Hospiz Österreich Pflegenden. Die Fragen, ob die Bildung bilden die Basis der Diskussion. Hier muss Waltraud Klasnic. Noch fehle es an ausreichender Ehrenamtlichen im Auftrag der die Prävention verstärkt ansetzen. Information zur Sterbeverfügung in Österreich sowie Patienten*innen oder der Ge- an kompetenten Beratungsstellen und an Handlungs- sellschaft agieren sollen, oder, Der klinische Psychologe und Psychoonkologe Tho- anleitungen. ob und inwieweit Begleitung mas Wienerroither referierte zum Thema: „‘Ich kann auch intervenierend sein darf, nicht mehr – bitte geben Sie mir eine Tablette!‘ Wie Das Fazit des Symposiums war eindeutig: bei der Fra- zeigten, dass die Diskussion je- begegnen Sie existentiellen Nöten?“ Er erläuterte den ge von Selbst- und Fremdbestimmung komme den denfalls weitergeführt werden Begriff der Suizidalität als komplexes Geschehen und Ehrenamtlichen auch künftig eine wichtige Rolle muss.“ Verhalten, das etwas ändern möchte, aber zugleich zu. Selbst wenn weder Tötung auf Verlangen noch meist einem inneren Druck folgt und dadurch kein assistierter Suizid Teil der palliativen Versorgung Ausdruck von Freiheit und Wahlmöglichkeit ist. sind, müssen wir uns offen mit dieser Entwicklung auseinandersetzen: „Fürchtet Euch nicht, das Thema Ein Sterbewunsch ist meist kein Suizidwunsch und anzusprechen!“ und „Nützt, was Euch in Eurer hos- kann viele Gründe haben. Jedenfalls ist ein geäu- pizlichen Tätigkeit stärkt!“ p HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg Juni 2022 7
hospizkultur und palliative care „Was ist jetzt wichtig?“ Auch wenn die besondere Situation, der sich Senioren- und Pflegeheime in den letzten zwei Jahren befanden, auch auf das Projekt Hospizkultur und Palliative Care in Senioren- und Pflegeheimen Auswirkungen hatte, konn- ten am 8. Juni 2022 mit über einem Jahr Verspätung, die drei Einrichtungen von Pfarrwerfen, St. Michael im Lungau und Seekirchen, die vierte Staffel erfolgreich beenden und ihr Zertifikat im Bildungszentrum St. Virgil im Rahmen einer schönen Feier entgegennehmen. „Ich möchte wieder mehr Zeit für mich, für die Fa- niorenwohnheim-Mitarbeiterin. Die Kommunikation milie und Freunde haben“, ist eines der wichtigen mit Angehörigen war schwer, es gab viele Telefonate, Ziele für die nächste Zeit. „Es war unser ständiges Erklärungs- und Redebedarf. Gerade Angehörige, die Bestreben das Beste für die Bewohner*innen zu tun“, sonst oft zu Besuch gekommen sind, standen nun vor so eine der Seniorenwohnhaus-Mitarbeiter*innen: dem Problem der Unausgefülltheit. „neben unterschiedlichen Einstellungen und Span- nungen im Team mussten wir viele Herausforde- Dies wurde in der vierten Staffel von Hospizkul- rungen bewältigen.“ In den letzten beiden Jahren tur und Palliative Care in den Seniorenwohnhei- waren diese zeitlich und von der Intensität her jedoch men Seekirchen, St. Michael und dem Wohnhaus sehr unterschiedlich. Neben der Alltagsbelastung „St. Cyriak“ in Pfarrwerfen erlebbar, die durch die durch FFP-2-Maske oder gar Vollschutz und das An- Situation rund um Covid-19 vor besonderen Heraus- passen an die jeweils gültigen Verordnungen und Re- forderungen stand und sich zeitlich in die Länge zog. gelungen galt es in den Dienstplänen immer wieder Im Bundesland Salzburg haben seit 2013 mittlerweile den Ausfall von Mitarbeiter*innen auszugleichen. 12 Einrichtungen das Projekt HPCPH durchgeführt, Dabei standen Mitarbeiter*innen in der Gefahr auf um die Hospizidee und Palliative Care im Haus zu sich selbst zu vergessen. verankern. Für die Bewohner*innen hat sich in dieser Zeit wenig Der Prozess des Sterbens und Abschiednehmens gerührt, vieles ist verloren gegangen und zugleich ist wird im Projekt als einer der Kernprozesse im Leben- extrem viel mit ihnen passiert: „Die Ruhe tat manch- sumfeld Seniorenwohn- und Pflegeheim in den Blick mal gut, auf Dauer ist sie aber problematisch. Wir genommen. Stellt man die betroffenen Menschen in versuchten diesen Mangel auszugleichen“, so eine Se- den Mittelpunkt, so erfordert dies eine ganzheitliche, 8 Juni 2022 HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
hospizkultur und palliative care multiprofessionelle Betreuung und Begleitung von • einen extern moderierten Organisations- Bewohner*innen und deren An- und Zugehörigen entwicklungsprozess, – nicht nur in den letzten Tagen, sondern in ihrem • Workshops „Palliative Geriatrie“ mit dem Ziel, gesamten letzten Lebensabschnitt. Mitarbeiter*innen aller Berufsgruppen des Heimes zu erreichen und Die Integration von Hospizkultur und Palliative Care • die Vernetzung, sowie den Austausch mit ande- hat positive Auswirkungen auf alle Beteiligten im Se- ren in das Projekt involvierten Einrichtungen. niorenwohnheim: sie verbessert die Kommunikation im Arbeitsalltag, schafft Bewusstsein, fördert Sicher- Wenn der Blick in den letzten Jahren oft auf Probleme heit und Mut, stärkt das Für- und Miteinander, die gerichtet war, so war es gerade im Projekt wichtig Mitmenschlichkeit, die Lebensqualität bis zuletzt. auf all das Gelungene hinzuweisen, was dazu geführt Die Umsetzung geschieht in Zusammenarbeit und hat, dass die Motivation unter den Mitarbeiter*innen im Austausch von mehreren Einrichtungen im Bun- aufrechterhalten werden konnte: „Wir haben durch- desland. Koordiniert und begleitet wird der Entwick- gehalten mit Humor und Weinen“, wie eine Teilneh- lungsprozess von der Hospiz-Bewegung Salzburg. merin sagt. Anfang Juni überreichten die Landtagsabgeordneten Kimbie Humer-Vogel und Barbara Thöny gemeinsam mit Obmann Karl Schwaiger den Vertreter*innen vom Seniorenwohnheim Seekirchen, Pensionistenheim St. Michael und dem Wohnhaus „St. Cyriak“ Pfarrwerfen die Zertifikate für das Projekt Hospizkultur und Palliative Care. Vor diesem Anspruch stand auch diese Projektstaffel. So wurde jeweils eine nachhaltige Entwicklung in In einer Zeit, in der sich Menschen in unterschied- eine offene Kultur des Umgangs mit die Themen liche Richtungen entwickelt haben und Charaktere Sterben, Tod und Trauer angeregt. Sind Zustän- offener zutage getreten sind, galt es, die Zusammenar- digkeiten geklärt, alle Mitarbeiter*innen sowie beit zu stärken und Stütze im Team zu finden. Vernetzungspartner*innen eingebunden, der Blick zum Gegenüber gerichtet, dann wird aus dem Projekt Durch das Benennen von Hospizarbeit und Palliative eine gelebte Haltung, die für die Palliative Care- und Care wird der tägliche Umgang mit Sterben, Tod und Hospizidee steht. p Trauer unterstützt. Die Projektpartner profitieren durch: HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg Juni 2022 9
trauerbegleitung Kreative Impulse in der Trauerbegleitung Begleitung in der Trauer war und ist immer Teil des Hospizangebotes und beruht wie die Begleitung ster- bender Menschen auf der Grundhaltung des Daseins, wie auf Seite eins ausgeführt. Und doch gibt es einige Unterschiede. Sterbebegleitung. In der Sterbebegleitung begleiten 2009 jährlich auch einen Aufbaulehrgang für Trauer- wir aus dem Leben, aus der Gesellschaft hinaus. Wir begleitung anbietet. sind als Begleiter*in passiver – mehr Stille und Ruhe ist angesagt. Die Begleitung endet durch den Tod. Das Kreative Impulse können sowohl in der Einzelbe- Sterben ist uns letztlich unbekannt. Ursache ist meist gleitung wie auch in Trauergruppen den Trauerpro- Krankheit. zess begleitend eingesetzt werden und dazu führen, dass Trauer ins Fließen kommt, in Bewegung bleibt, Trauerbegleitung. In der Trauerbegleitung beglei- Ausdruck findet, dass Erinnerungen belebt, die Ver- ten wir in das Leben und in die Gesellschaft zurück. bindung gestärkt, die Beziehung und der Verlust ge- Wir sind als Begleiter*in aktiver, setzen auch manche würdigt werden und sich Ressourcen erschließen und Impulse. Die Begleitung endet in angemessener Zeit neue Blickwinkel öffnen. und stellt oft einen neuerlichen Verlust dar. Trauer ist jeder/jedem von uns bekannt (wenn auch anders), das Voraussetzung dafür ist, dass diese Impulse sparsam kann ein höheres Maß an Verständnis, aber auch die eingesetzt werden und nicht dazu dienen, die eigene Gefahr in sich tragen, dass wir zu wissen meinen, Hilflosigkeit zu überdecken, um durch Tun dem Aus- wie Trauer abzulaufen hat und was der/die Betrof- halten der Schwere auszuweichen. Zugleich müssen fene braucht. Ursache kann auch Unfalltod oder Su- derlei Impulse sowohl zur/zum Begleiter*in wie auch izid sein. zum trauernden Menschen passen und zu einem pas- senden Zeitpunkt erfolgen, um die Zustimmung der/ Diese Unterschiede eröffnen in der Begleitung andere, des Trauernden zu erhalten. neue Themenfelder und haben dazu geführt, dass die Hospiz-Bewegung Salzburg neben dem “(Grund-)Lehr- Beispiele für kreative Impulse können u.a. sein: gang für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung“ seit 10 Juni 2022 HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
trauerbegleitung Den Prozess begleitend. Tagebuch schreiben, mit Liebe Gabriela, wie bist du dazu gekommen, dem Buch „Trauer und Trost“ arbeiten (siehe Seite 14), dieses Buch zu veröffentlichen? Warum ist es Trauerliteratur lesen, Filme ansehen, Ressourcenar- entstanden? beit anleiten, Texte oder Zitate besprechen. Gabriela Kainberger-Riedler: Ich bin nun seit vielen Jahren in der Hospizarbeit und in der Trau- Erinnern und Würdigen. Eine Schatzkiste herstel- erbegleitung tätig, habe zudem eine Ausbildung zur len, verzieren, befüllen, eine Erinnerungskette mit Schreibpädagogin gemacht und biete seit einigen verschiedenen Symbolen herstellen, Fotobücher ge- Jahren Schreibwerkstätten an, unter anderem auch stalten, eine Playlist mit gemeinsamen Lieblingslie- für Menschen in Trauerprozessen. Das hat mich auf dern zusammenstellen. die Idee gebracht, mein Wissen über Trauerprozesse und meine Fähigkeit, Schreiben anzuleiten, zu bün- Ausdruck finden. Brief, Gedicht, Text schreiben, deln und dieses Arbeitsbuch zu konzipieren. Ziel ist, Gefühlskarten auswählen, malen, mit Ton arbeiten, trauernden Menschen etwas an die Hand zu geben, tönen, Tanzen, Trauerspiel spielen. womit sie auch alleine arbeiten können und was ihre Entwicklung im Trauerprozess für sie selbst sichtbar Schönes schaffen. Kerzen mit Wachs verzieren, macht. Wenn man die Seiten mit meinen Schreibim- Billets, Collagen, Mandalas herstellen bzw. bemalen, pulsen ausfüllt, macht man Gedachtes und Gefühltes etwas töpfern, etwas einpflanzen. gleichsam fassbar und kann bei einer Rückschau im- mer wieder sehen, was sich im Trauerprozess verän- Für sich sorgen. Ressourcen erkennen, entdecken dert hat. Dieser ist ja nicht geradlinig und oft erlebt und nutzen, den Tagesablauf strukturieren, einen man Situationen und Gefühle wie einen Rückschritt Tagesrückblick „Drei Dinge, die heute gut waren“ und auch das ist normal und darf sein. Aber Verän- anregen. derung und Entwicklung ist in jedem Fall erlebbar. In Bewegung kommen. Miteinander gehen (z.B. Du beziehst dich in dem Buch auf drei Stufen, auf den Friedhof, an Lieblingsorte, durch ein Laby- nämlich DU, WIR und ICH. Warum das? rinth…), Atemübungen, Achtsamkeitsübungen mit Gabriela Kainberger-Riedler: „Der Weg aus der dem eigenen Körper, Gesten, freier Tanz. Trauer führt in die Trauer hinein und durch die Trauer hindurch“, sagt Monika Müller, eine deutsche Pio- Neues zulassen. Rückschau halten, den eigenen nierin der Trauerarbeit und -begleitung. Das heißt Trauerweg würdigen, Wünsche für die Zukunft for- also, dass zunächst das Wahrnehmen des DUs be- mulieren. deutet: wen habe ich verloren, ich erinnere mich – an Schönes und an Schweres, alles in seiner Bedeutung Trauer-Trost-Buch. Eine Möglichkeit für trauernde für mich und uns. Das führt in das WIR hinein. Was Menschen aktiv mit ihrer Trauer zu arbeiten, bietet war das gemeinsam erlebte, was hat uns ausgemacht, das „Trauer Trost Buch“ von Gabriela Kainberger Ried- welche Gemeinsamkeiten, Menschen, Orte und Din- ler, das wir Ihnen hier vorstellen möchten. Im Ge- ge haben dieses WIR gebildet, das zunächst für im- spräch mit Mai Ulrich beschreibt sie Werdegang und mer verloren scheint? Im ICH schaue ich aus dem, Ziel des Arbeitsbuches für Trauernde „zum Erinnern was mir geblieben ist, wie ich dich in meinem Herzen und Weiterlieben“, wie der Untertitel sagt. bewahren möchte, in die Zukunft hinein. HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg Juni 2022 11
trauerbegleitung Was ist Dir zur Verwendung dieses Buches Tempo und in einer für sie passenden Reihenfolge besonders wichtig? der Bearbeitung. Gabriela Kainberger-Riedler: Zunächst ging es mir darum, etwas zu schaffen, was freundlich und Sinnvoll kann es auch sein, dass einzelne Fragestel- bunt ist, wie eben auch Trauer. Neben vielen Fragen, lungen und Anregungen zum Thema eines Gesprächs Sorgen und Gefühlen, die schmerzen und ängstigen, werden können, nicht nur mit der Trauerbegleite- gibt es auch die Liebe und Verbundenheit, die alles rin, auch mit Freund*innen oder Angehörigen, mit durchtönt, gibt es Dankbarkeit für Gewesenes und Kolleg*innen oder anderen Menschen im Umfeld. zusammen Erlebtes und Freude über die so wich- tigen Entwicklungsschritte, die in das neue Leben Du hast dieses Buch Deinem verstorbenen – ohne sie, ohne ihn – hineinführen. Mann Karl gewidmet. Gabriela Kainberger-Riedler: Ja, durch seinen Tod bin ich in den Hospizbereich gekommen und Das „Trauer-Trost-Buch“ von bin, auch 15 Jahre danach, immer wieder mit Trauer Gabriela Kainberger Riedler, beschäftigt. Die Narben nach einem solchen Verlust Schreibpädagogin und werden mit der Zeit kleiner, vielleicht sogar unsicht- Trauerbegleiterin, bietet eine bar und doch sind sie da und können immer wieder Möglichkeit für trauernde schmerzen. So ist Trauerarbeit zu einem wesent- Menschen aktiv mit ihrer lichen Teil meines Lebens geworden. Trauer zu arbeiten. Deine Kinder waren auch an diesem Buch Das „Trauer-Trost-Buch“ beteiligt? erhalten Sie ab sofort bei der Gabriela Kainberger-Riedler (lächelt): Meine Hospiz-Bewegung Salzburg: Tochter hat die Lektor*innenarbeit übernommen und 0662/822310 bzw. sehr genau hingeschaut, ob man meine Anregungen kontaktstelle-trauer@hospiz-sbg.at auch als Außenstehende, also nicht im Thema Trau- Kosten: 14,30 Euro erbegleitung involvierte Person, versteht. Das war mir sehr wichtig. Mein Sohn hat meine Texte und Illustrationen layoutiert. So wurde es fast ein Fami- lienprojekt. Was wünschst Du diesem „Trauer Trost Buch“? Dann möchte ich mit diesem Buch auch mein Zu- Gabriela Kainberger-Riedler: Ich würde mich trauen an trauernde Menschen ausdrücken. Sie sind freuen, wenn es viele Menschen durch ihre Trauer durch die Grundressource ihrer Trauerfähigkeit in der begleiten darf und sie durch ihre Auseinanderset- Lage, mit ihrem Verlust in ihrer ganz eigenen Weise zung und ihren Mut, sich ihrer Trauer hinzugeben, umzugehen und sich wieder anderen Menschen und gestärkt ins weitere Leben gehen können. dem Leben zu öffnen. So wertvoll Trauerbegleitung auch ist, können sie nach ihrem Bedürfnis auch mit Liebe Gabriela, danke für dieses schöne Buch diesem Buch alleine arbeiten, in ihrem ganz eigenen und unser Gespräch! p 12 Juni 2022 HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
rückblick symposium Trauer leben. Gefühle begreifen. Alles im Leben ist ein Prozess und so durchleben Menschen viele Stationen sowie Phasen im Laufe ihres Lebens. Daher ist es wenig überraschend, dass auch auf dem Trauerweg verschiedenste Themenfelder betreten werden. Denn Trauer hat viele Gesichter, verbunden mit ganz unterschiedlichen Reaktionen. Ein Rückblick auf eine grenzüberschreitende Tagung in St. Virgil Salzburg. Das eintägige Symposium „Trauer leben“, das am 30. Zum Abschluss des Symposiums gab es ein Vortrags- März 2022 im Bildungszentrum St. Virgil stattfand, konzert mit Chris Paul, die mit ihrem „Kaleidoskop widmete sich diesen Themen und bot eine spannende der Trauer“ ein zeitgemäßes und umfassendes Ver- und abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit der ständnis von Trauerwegen entwickelt hat. Auf ihrem damit verbundenen Gefühlswelt an. Neben anregen- Trauerweg, der nach Chris Paul einem anstrengenden den Vorträgen stand im Rahmen der Workshops genü- Marathon gleicht, gehen trauernde Menschen über gend Raum zum Austausch zur Verfügung. die verschiedensten Themenfelder, indem sie sich mit ihren Gefühlen, Gedanken und Fragen auseinander- Dieser Tag versteht sich als Ort der Reflexion und Be- setzen. Diese Facetten der Trauer benennt sie und gegnung derjenigen, die andere in deren Trauer un- verbindet sie mit Farben: Überleben – leuchtend rot, terstützen wollen – allen voran aktive, qualifizierte, Wirklichkeit – tiefschwarz, Gefühle – rosarot, Sich Trauer hat viele Ge- haupt- und ehrenamtliche Trauerbegleitende. anpassen – gras- oder moosgrün, Verbunden blei- sichter und gehört zu ben – sonnengelb und Einordnen – blau. Betroffene unserem Leben. Sie ist eine Nach der Begrüßung und Grußworten sprach Dr. Jür- Menschen betreten sie auf ihrem Trauerweg in ganz spontane, natürliche und ge- gen Guldner, Chefarzt der Neurologie in Püttlingen, individuellen Reihenfolgen und Zeitdauern, immer sunde Reaktion des Menschen zum Thema „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten wieder betreten sie sie aufs Neue und alle Facetten auf Verluste und Abschiede und …“ – über die Wechselwirkungen zwischen Emoti- der Trauer haben ihre Berechtigung und ihre je ei- berührt alle Lebensbereiche.“ onen und Hirnfunktionen und im Besonderen über genen Bedürfnisse. Da Emotionen ein wichtiger Teil Mit diesen Worten eröffnete Aspekte von Trauer und Depression. aller Trauerwege sind, wählte Chris Paul zur Präsen- Anna Parr, Generalsekretärin tation des Trauerkaleidoskops eine ganz besondere der Caritas Österreich, als der- Maria Eibel vom Dachverband Hospiz Österreich Form. Zwischen Erläuterungen und Erzählungen aus zeit Vorsitzende der „Bundes- stellte die Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbeglei- ihrem 40-jährigen Beratungsalltag und aus eigenen arbeitsgemeinschaft Trauerbe- tung vor und berichtete über Vorhaben als Vorschub Trauererfahrungen sang sie Lieder, die zur jeweiligen gleitung“ (BAT) deren bereits für zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen im Trauerfacette passten und diese emotional vertieften. viertes Symposium. Trauerbereich. Ein sehr gelungener Tag mit vielen wertvollen Menschen aus der konkreten Trauerbegleitung mit Impulsen und erfüllendem Austausch ließ die unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen boten Teilnehmer*innen beflügelt und gestärkt für ihre Workshops an und setzten Impulse zu Erfahrungen Aufgaben in der Trauerbegleitung auseinandergehen. zum Tagesthema „Trauer leben. Gefühle begreifen“. Herzlichen Dank an alle Organisator*innen, alle ein- Dies umfasste Zugänge mit allen Sinnen und auf gebundenen Mitarbeiter*innen von St. Virgil und den unterschiedlichen Ebenen. Im Spüren, im kreativen Referent*innen und Workshopleiter*innen für dieses Schaffen, im Lauschen auf die Natur, in der Bewe- schöne Symposium! p gung, im Innehalten … – und mit unserem Verstand. HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg Juni 2022 13
angebote für trauernde menschen Trauer braucht Worte Das Leben wieder Spaziergänge Farbige Kleckse schmecken – Kochen mit Trauernden in graue Tage Ganz egal, wie lange ein Verlust für Trauernde zurückliegt, Trauer braucht Eine kleine Wanderung, ein länge- In jedem von uns stecken kreati- Worte! Unter Anleitung zu In Zeiten der Trauer kann es hilf- rer Spaziergang … ermöglichen ve Kräfte, die im Trauerprozess verschiedenen Themen kann aus reich sein, mit Menschen zusam- mit anderen Betroffenen, die Kraft unterstützend wirken können. Im diesen Worten ein persönliches men zu kommen, die ähnliche der Natur zu spüren, sich auszu- Prozess des kreativen Gestaltens Erinnerungsbuch entstehen. Erfahrungen gemacht haben und tauschen und aufzutanken. einer Erinnerungsbox, Collagen, Es ist keine Schreiberfahrung sich im gemeinsamen Kochen, Bilderrahmen, Kerzen etc. ist erforderlich. im Austausch und Tun Unterstüt- Termine & Ort: Raum für Begegnung mit sich zung geben. Wir werden einfache 27.8. • 17.9. • 22.10. • 19.11. • selbst und anderen. Eigene Termine & Ort: Gerichte gemeinsam zubereiten 17.12.2022 • 28.1.2023 kreative Wege im Umgang mit 6.10. • 20.10. • 3.11.2022 und essen. Dabei können sich Samstag, 9:30–11:30 Uhr der Trauer sowie der veränderten Donnerstag, 18:00–20:00 ganz zwanglos Gespräche über Zukunft können sich auftun. Im Anna-Raudauer-Saal im Trauer, Erlebnisse, Gefühle und Treffpunkt: Miteinander findet sich auch Zeit Lebensraum Tageshospiz Rituale ergeben. Lebensraum Tageshospiz für Gespräche und Austausch. Buchholzhofstraße 3, Salzburg Buchholzhofstraße 3, Salzburg Termine & Ort: Termine & Ort: Begleitung: 13.9. • 8.11.2022 • 10.1.2023 Begleitung: 24.9. • 5.11.2022 • 14.1.2023 Gabriela Kainberger-Riedler, Dienstag, 18:00 bis ca. 20:30 Uhr Helga Maria Korosec, Samstag, 9:30 bis ca. 12:00 Uhr Schreibpädagogin, Lebensraum Tageshospiz/Küche, Trauerbegleiterin Anna-Raudauer-Saal im Trauerbegleiterin Buchholzhofstraße 3, Salzburg Lebensraum Tageshospiz Anmeldung erforderlich Buchholzhofstraße 3, Salzburg Anmeldung erforderlich Begleitung: Gaby Hinterhöller, Begleitung: Trauerbegleiterin Helga Maria Korosec, Trauerbegleiterin Anmeldung erforderlich Anmeldung erforderlich Anmeldung Veranstaltungen: Information und Anmeldung zur Bitte telefonisch: 0662 / 82 23 10 persönlichen Beratung: (falls der Anrufbeantworter läuft, hinterlassen telefonisch unter 0662 / 82 23 10–19 oder Sie bitte neben dem Veranstaltungstitel Ihren 0676 / 837 49–602; bei Nichterreichen rufen Namen und Ihre Telefonnummer) wir so bald wie möglich zurück! Kontaktstelle Trauer Buchholzhofstraße 3a Allgemeine Informationen: Teilnahmebeiträge: 5020 Salzburg Alle Termine (ausgenommen geleitete Trau- • 5 Euro/Termin, zahlbar vor Ort kontaktstelle-trauer@hospiz-sbg.at ergruppe) können auch einzeln gebucht bzw. • 50 Euro/geleitete Trauergruppe für www.hospiz-sbg.at/kontaktstelle-trauer besucht werden und sind nicht aufeinander acht Abende 0662 / 82 23 10 - 19 aufbauend. In der Kontaktstelle Trauer erhalten • kostenlos sind: Spaziergänge, offene 0676 / 837 49 - 602 Sie auch kostenlos gedruckte Infomaterialien. Trauergruppen und Einzeltrauerbegleitung
Die eigenen Raum für meine Trauer – offene Trauergruppen Stärken stärken Der Verlust eines nahestehenden Menschen durch dessen Tod trifft uns bis ins Innerste. Widersprüchliche Leuchttürme sind Wegweiser und Gefühle verwirren und verunsichern die Trauernden. Konfrontiert mit dem Unverständnis des Umfelds, ziehen Orientierungshilfen, Ressourcen sie sich zurück und geraten dadurch allzu oft in Isolation. Hier können Sie im Kreise Betroffener erzählen, wie auf dem abenteuerlichen Weg es Ihnen geht, unabhängig davon, wie lange der Verlust zurückliegt. Gemeinsam wollen wir unseren Blick darauf durch das Leben. Wir tragen richten, was uns als Trauernden helfen kann, unsere Trauer ernst zu nehmen und auszudrücken, um so den Weg sie in uns durch Talente, durch zurück ins Leben zu finden. persönliche Eigenschaften und Neigungen, aber auch durch STADT SALZBURG TENNENGAU PINZGAU erworbene Kompetenzen, Erfah- Termine & Ort: Termine & Ort: Termine & Ort: rungen und Erlebnisse. 4.7. • 1.8. • 5.9. • 3.10. • 7.11. • 18.7. • 19.9. • 17.10. • 21.11. • 8.7. • 5.8. • 2.9. • 7.10. • 4.11. • 5.12.2022 • 9.1.2023 19.12.2022 2.12.2022 Gemeinsam heben wir bereits jeweils Montag, 19:00–21:00 jeweils Montag, 18:30–20:00 jeweils Freitag, 18:00–20:00 geleistete Schätze und ziehen Bildungszentrum St. Virgil, Sbg. Musikmittelschule (Bibliothek) Pfarrcafé, Stadtplatz 5b, Zell/See daraus Stärkung für die weitere Davisstraße 17, Hallein-Burgfried Lebensgestaltung. Biographie- Anmeldung erbeten: Anmeldung möglich: arbeit, Schreiben und kreative Silvia Schilchegger Anmeldung möglich: Astrid Leßmann, Elemente unterstützen uns dabei. 0676 / 837 49 – 602 Martina Gratz-Michelag 0676 / 837 49 – 307 kontaktstelle-trauer@hospiz-sbg.at 0676 / 837 49 – 303 zellamsee@hospiz-sbg.at Termine & Ort: tennengau@hospiz-sbg.at Freitag 18.11., ab 16:00 Uhr und FLACHGAU – Andrea Steger (Oberpinzgau) Samstag 19.11.2022, 9:00 bis ca. HOF und NEUMARKT PONGAU 0676 / 837 49 – 308 17:30 Uhr Termine & Ort: Termine & Ort: oberpinzgau@hospiz-sbg.at 8.9. • 13.10. • 10.11. • 15.12.2022 7.7. • 4.8. • 1.9. • 6.10. • 3.11. • Lebensraum Tageshospiz jeweils Donnerstag, 18:30–20:00 1.12.2022 LUNGAU Buchholzhofstraße 3, Salzburg Gemeindeamt Hof bei Salzburg jeweils Donnerstag, 18:00–20:00 Termine & Ort: Pfaarsaal St. Veit, Markt 1, St. Veit 6.7. • 3.8. • 7.9. • 5.10. • 2.11. • Begleitung: 21.9. • 19.10. • 16.11. • 21.12.2022 7.12.2022 Gabriela Kainberger-Riedler, jeweils Mittwoch, 18:00–19:30 Anmeldung möglich: jeweils Mittwoch, 18:30–20:00 Schreibpädagogin, Trauer- Ärztezentrum Neumarkt, Anja Toferer, 0676 / 837 49 – 304 Sozialzentrum Lungau – Q4, begleiterin Salzburger Straße 5, Neumarkt bischofshofen@hospiz-sbg.at Postplatz 4, Tamsweg Ingrid Raderbauer, Trauer- begleiterin Anmeldung möglich: Ricky Mooslechner (Enns-Pongau) Anmeldung möglich: Elfriede Reischl, 0676/83749–301 0676 / 837 49 – 305 Liesi Huber, 0676 / 84 82 10 – 472 Anmeldung erforderlich flachgau@hospiz-sbg.at radstadt@hospiz-sbg.at lungau@hospiz-sbg.at Trauergruppen: TRAUERGRUPPE FÜR ALLGEMEINE (GELEITETE) EINZELTRAUERBEGLEITUNG ELTERN TRAUERGRUPPE Einzeltrauerbegleitung wird in In einer Gruppe mit festem allen Hospiz-Initiativen des TRAUERGRUPPE FÜR Personenkreis werden wir uns an Bundeslandes Salzburg (Adressen JUNGE ERWACHSENE acht Abenden mit verschiedenen siehe Rückseite) durch ausge- Beide werden monatlich Themen der Trauer und Alltags- bildete Trauerbegleiter*innen angeboten. bewältigung auseinandersetzen. angeboten.
Papageno · mobiles Kinderhospiz Eine Engelsfackel für Österreich – eine Rundreise durch Deutschland überschreitet Grenzen In diesem Jahr feiert der deutsche Bundesverband Kinderhospiz sein 20-jähriges Jubiläum, führt zum dritten Mal den Kinder-Lebens-Lauf durch und überschreitet Grenzen. S eit dem ersten Lauf im Jahr 2018 setzen sich viele zwei Jahre stattfindenden Kinder-Lebens-Lauf auch auf engagierte Menschen quer durch Deutschland in Österreich auszuweiten. Die Überreichung fand im Ate- Bewegung, um auf die elementaren Bedürfnisse der lier des bekannten Cartoonisten und Botschafters vom Kinderhospizarbeit aufmerksam zu machen: 7000 Ki- deutschen Bundesverband Peter Gaymann in Schäft- lometer – 120 Stationen, in 180 Tagen an denen zum larn bei München statt. Hier kam es auch zu einem Zeichen der Solidarität eine stilisierte „Engelsfackel“ wertvollen Austausch zwischen Deutschland und Ös- übergeben wird. In Anlehnung an das olympische terreich, der ähnliche Entwicklungen zutage brachte: Feuer wird die Fackel von Läufer*in zu Läufer*in, von Kinderhospiz zu Kinderhospiz weitergegeben. In den Anfangsjahren ging es um das Kennenlernen „Namensgeberin für diese Skulptur war die 17jährige der Bedürfnisse der Familien, die oft unzureichend be- 0662 / 82 23 10 oder Angelina, die 2013 an einem Hirntumor verstarb. Ihr treut und behandelt wurden. Trotz einer beträchtlichen Dr. Regina Jones Vater kreierte für seine ‚Angel‘ die Engelsform, die er Zahl bleiben die betroffenen Familien unsichtbar, zu 0676 / 837 49-503 (Mo, 9–12) dem Bundesverband Kinderhospiz schenkte,“ so einer sehr ist das Thema „Kinder und mögliches Sterben“ der Organisator*innen. ein gesellschaftliches Tabu. Familien leiden sowohl an den Ängsten und Sorgen rund um die Krankheit ihrer Kinder-Lebens-Lauf. „Der Kinder-Lebens-Lauf ist viel Kinder, als auch an der sozialen Isolation als Folge einer mehr als ein gemeinsam zurückgelegter Weg. Er ist ein solchen Diagnose. Mittlerweile hat sich das Angebot Dr. Christoph Seelbach Zeichen unserer Gesellschaft dafür, dass wir niemanden der Kinderhospiz- und Palliativarbeit verbessert – doch Mo–Fr, 9:00–16:00 alleine lassen und füreinander da sind. Ich bin stolz bleibt es eine Welt, in der viel zu viele Kinder unheilbar 06415 / 71 01-83 3 57 und dankbar, dieses Zeichen mit Ihnen gemeinsam zu krank sind und auf unsere Hilfe, Fürsorge und Solida- oder 06415 / 71 01-83 3 52 setzen“, bekräftigte die Geschäftsführerin des Bundes- rität bauen. verbands Kinderhospiz Sabine Kraft. Am 25. Mai 2022 Nähere Infos gibt's auch via überreichten die Läufer*innen vom Deutschen Bun- Ziel ist es, in zwei Jahren auch in Österreich einen Kin- kinderhospiz@papageno.help desverband Kinderhospiz e. V. eine „Engels-Fackel“ an der-Lebens-Lauf durchzuführen, um auf die Situation und www.hospiz-sbg.at Christof S. Eisl, um den seit 2018 in Deutschland alle der Betroffenen hinzuweisen. p 16 Juni 2022 HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
Spenden SALK Bistro tut Gutes und spricht Facebook-Gruppe „Historischer Konecranes spendet für PAPA- darüber. Nach diesem Motto fand Pinzgau" unterstützt PAPAGENO. GENO – mobiles Kinderhospiz in Ende April am Uniklinikum Salzburg Die Facebook-Gruppe „Historischer Salzburg. Die Belegschaft der Konec- eine nicht alltägliche Spendenübergabe Pinzgau" wurde 2016 von Rudolf LEO ranes and Demag Ges.m.b.H. sammel- statt. Das vierköpfige Team des Bistros gegründet. Er bat Menschen alte Fotos te im Rahmen der Weihnachtsfeier für am Uniklinikum Salzburg mit Monika hochzuladen und persönliche Erinne- das mobile Palliativ- und Hospizteam Bender, Anna Brosz, Safia Pobric und rungen mit anderen Leuten zu teilen. PAPAGENO, die Geschäftsleitung ver- Karin Wedam hat sich dafür entschie- Im letzten Jahr startete die Gruppe doppelte den gesammelten Betrag. den, die lukrierten Trinkgelder der eine Spendenaktion für Papageno In- vergangenen Monate in der Höhe von nergebirg. Es wurde ein Set von Post- Im Namen von Konecranes and Demag 2.868 Euro an Papageno – mobiles Kin- karten mit alten Kinderfotos produziert Ges.m.b.H. überreichten Betriebsrat derhospiz in Salzburg zu spenden. und gegen Spenden verteilt. Der Rein- Roland Pacher und Geschäftsführer erlös von 2.000 Euro ging an Papageno Robert Höfler 2.600 Euro an Christof „Wir haben uns überlegt, wem wir die- Innergebirg. S. Eisl, der sich für die großzügige Un- se Summe zukommen lassen könnten terstützung der Arbeit des Papageno- und sind bei unserer Recherche auf Herzlichen Dank! p Teams herzlich bedankte. Papageno gestoßen“, berichtet Monika Bender, Leiterin des Bistros. Ab diesem Foto (v. l. n. r.): Otto Quinz, Gerhild Herzlichen Dank! p Zeitpunkt gab es keinen Zweifel mehr, Machreich, Christof Eisl (GF Hospiz- wer das Geld erhalten sollte. Bewegung), Doris Junger, Rudi Leo. Die Leiterin des Kinderhospizes, OA Einfach Freude Schenken. Auch Regina Jones und Christof Eisl, Ge- heuer unterstützte das EFS-Hilfswerk schäftsführer der Hospiz-Bewegung das mobile Kinderpalliativ- und Hos- Salzburg nahmen die Spende in Form pizteam PAPAGENO mit 20.000 Euro eines originellen und symbolträchtigen – herzlichen Dank den Vorstandsmit- Sparschweines entgegen. gliedern und Vertriebspartner*innen der EFS-AG! p Herzlichen Dank! p Foto © Scheinast (v. l. n. r.): Thomas Schnöll (Vorstand), Karl Schwaiger, Regina Jones, Ingo Linn (Vorstands- vorsitzender), Justo J. Santos (Proku- rist) PAPAGENO – mobiles Kinderhospiz PAPAGENO – mobiles Kinderhospiz Innergbirg wird von unterstützt Bund, Land und Europäischer Union: in Salzburg wird unterstützt von: HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg Juni 2022 17
seminare, lehrgänge & kurse Einführungsseminar in ehrenamtliche Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung Hospizarbeit Der Lehrgang dient der intensiven Auseinanderset- Dieses zweitägige Seminar gibt Einblick in das Salz- zung mit den eigenen Erfahrungen von Verlust, Tod burger Hospizangebot und vermittelt grundlegende und Trauer sowie der Vermittlung von Kompetenzen Informationen zum Thema „Begleitung in schwerer und fachlichem Wissen im Bereich der ehrenamtli- Krankheit und in Trauer“. Es ist Voraussetzung zur chen Hospizbegleitung. Er richtet sich an: Pro Jahr bietet die Hospiz- & Teilnahme am Lehrgang für Lebens-, Sterbe- und • Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen Palliativ-Akademie der Hospiz- Trauerbegleitung. mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinan- Bewegung Salzburg dersetzen wollen • drei 2-tägige „Einführungs- Termine 2022: • Personen, die tagtäglich mit schwerkranken Men- seminare in ehrenamtliche Termin 3: schen konfrontiert sind, z. B. pflegende Angehö- Hospizarbeit“, Fr, 09.12.2022 (9:00–21:00 Uhr) & rige, Pflegekräfte, Ärzt*innen, Seelsorger*innen, • drei „Lehrgänge für Lebens-, Sa, 10.12.2022 (9:00–16:00 Uhr) Sozialarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen in der Sterbe- und Trauerbeglei- Familien-, Behinderten- und Altenarbeit tung“ (= Hospizlehrgänge; Termine 2023: • Menschen, die für die Hospiz-Bewegung als zwei in Salzburg und einen Termin 1: Hospiz-Begleiter*innen tätig sein möchten regional organisiert), Fr, 24.03.2023 (9:00–21:00 Uhr) & • einen „Aufbaulehrgang Trau- Sa, 25.03.2023 (9:00–16:00 Uhr) Termine 2023/24: erbegleitung“ sowie Lehrgang 52: Block I: 20.–22.04.2023 • einen „Interprofessionellen Termin 2: Block II: 01.–03.06.2023 Basislehrgang Palliative Care“ Fr, 15.09.2023 (9:00–21:00 Uhr) & Block III: 06.–08.07.2023 Sa, 16.09.2023 (9:00–16:00 Uhr) Aufgrund der enormen Nach- Lehrgang 53: Block I: 30.11.–02.12.2023 frage können die nächsten Referent*innen: Block II: 18.–20.01.2024 freien Plätze nur lt. den Mai Ulrich und ehrenamtlich tätige Block III: 07.–09.03.2024 nebenstehenden Terminen Hospizbegleiter*innen angeboten werden. Ort: Ort: Bildungszentrum St. Virgil, Salzburg Nähreres erfahren sie auch Bildungszentrum St. Virgil, Salzburg unter 0662/82 23 10 bzw. Beitrag/Rückzahlung: bildung@hospiz-sbg.at Beitrag: 600 Euro, zahlbar in drei Raten. Der Beitrag ist von 80 Euro Seminarbeitrag den Teilnehmer*innen zunächst selbst zu tragen. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sind im Infos und Anmeldung: Lehrgangsbeitrag nicht enthalten. Allen ehrenamt- 0662/82 23 10 • bildung@hospiz-sbg.at lich Tätigen wird bei Mitarbeit im Verein die Lehr- gangsgebühr (600 Euro) schrittweise rückerstattet. In Kooperation mit dem Bildungszentrum Infos und Anmeldung: 0662/82 23 10 • bildung@hospiz-sbg.at 18 Juni 2022 HOSPIZ BEWEGUNG Salzburg
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