Wenn Twitter & Co. böse werden - Shitstorm - WIRTSCHAFT IN MIT TELFRANKEN 11 | 2013 - wim-Magazin
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WIRTSCHAFT IN MIT TELFRANKEN 11 | 2013
Shitstorm
Wenn Twitter & Co.
böse werden
Seite 38
Zahlungsverkehr: Konjunkturklima:
Jetzt auf Sepa Goldener
umstellen! Herbst
Seite 12 Seite 14
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EDITORIAL
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Postanschrift: 90331 Nürnberg
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Geschäftszeiten
des Service-Centrums n diesen Tagen nimmt der neue Geschäftsführer am
Mo. bis Do. 8 –17 Uhr, Fr. 8 – 15 Uhr
Tel. 0911 1335-335 | Fax 1335-150335 Airport Nürnberg seine Arbeit auf: Michael Hupe. Dies
der Geschäftsbereiche ist keine Personalie wie jede andere, immerhin geht es
Mo. bis Do. 9 –12.00 Uhr, 13 – 16 Uhr um die Schubumkehr an einer der wichtigsten Infrastruk-
Fr. 9 – 12.00 Uhr und 13 – 15 Uhr
tureinrichtungen unserer Region. Auf Michael Hupe war-
Hauptgeschäftsführer
tet neben reichlich Arbeit ein zunehmend schwieriges
Markus Lötzsch Marktumfeld – und die Nagelprobe für die Ambition un-
Tel. 1335-373 | Fax 1335-201
serer gesamten Metropolregion Nürnberg.
Standortpolitik und
Unternehmenförderung
Dr. Udo Raab Hier gilt es, mit Kraft und Geschick zwei elementare
Tel. 1335-383 | Fax 1335-333
Missverständnisse auszuräumen, die sich immer wieder um den Airport ranken.
Berufsbildung
Ursula Poller Zum einen ist der Flughafen eben nicht nur eine bequem per U-Bahn erreichbare
Tel. 1335-254 | Fax 1335-255 Einrichtung für die Stadtbewohner – er ist eine wesentliche Lebensader für weite
Innovation | Umwelt Teile Nordbayerns. Und – auch das sei deutlich gesagt – diese dient nicht nur dazu,
Dr. Robert Schmidt
Tel. 1335-299 | Fax 1335-122 uns allen den Start in den Urlaub zu versüßen. Es geht vor allem darum, einen effi-
zienten Anschluss an die internationale Geschäftswelt und damit unsere Unterneh-
International
Armin Siegert mensstandorte zu sichern.
Tel. 1335-401 | Fax 1335-488
Recht | Steuern
Oliver Baumbach
Stadt und Freistaat tragen hier als Gesellschafter eine besondere Verantwortung.
Tel. 1335-388 | Fax 1335-463 Die weitere Entwicklung des Airports eignet sich nicht für kommunalpolitisches
Kommunikation Taktieren in Wahlkampfzeiten. Das von unserer IHK mitfinanzierte Entwicklungs-
Dr. Kurt Hesse gutachten zeigt den Weg klar auf – geschlossenes und entschlossenes Handeln ist
Tel. 1335-379 | Fax 1335-300
angesagt, auch und gerade bei der überfälligen Autobahnanbindung.
Zentrale Dienste
Joachim Wiesner
Tel. 1335-229 | Fax 1335-453 Aber auch wir als Geschäftskunden sind aufgefordert, unseren Heimat-Hub so-
weit möglich zu nutzen – das gilt nicht zuletzt für den Flughafen als Werbeträger.
KundenService
Sabine Edenhofer Es geht um Aufbruchsstimmung und es geht um Aufwind unter den Flügeln der
Tel. 1335-335 | Fax 1335-150335 gesamten Crew am Airport. Wie lautet doch der Werbeslogan unseres Flughafens:
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Geschäftsstelle Ansbach
Karin Bucher
Kanalstraße 2–12
91522 Ansbach
Tel. 0981 97111-6 | Fax - 79
Mo. bis Do. 8 –12.30 Uhr u. 14 –16 Uhr
Freitag 8 – 12.30 Uhr
Geschäftsstelle Erlangen
Knut Harmsen
Henkestraße 91
91052 Erlangen
Tel. 09131 97316-0 | Fax -29
Mo. bis Do. 8 –12 Uhr u. 13 –16 Uhr IHK-Präsident
Freitag 8 – 12 Uhr u. 13 – 14.30 Uhr
Dirk von Vopelius
Geschäftsstelle Fürth
Gerhard Fuchs
Flößaustraße 22a, 90763 Fürth
Tel. 0911 7707-75 | Fax -78
Mo. bis Do. 8 –13 Uhr u. 14 –16 Uhr
Freitag 8 –13 Uhr
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und Abgasuntersuchung, Garantieversicherung im 3. und 4. Jahr. 2 ) Verschleißbedingter Sommer/Winterreifenersatz während der vereinbarten Vertragslaufzeit. 3) Haftpflicht- inkl. KaskoSchutz.
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November 2013
Günstiger Strom für IHK-Mitglieder
Die regionalen Energieversorger bieten
erneut Firmen-Konditionen an. c 22
Zahlungsverkehr
in Euro-Raum
Bei der Umstellung auf Sepa sollten die
Unternehmen keine Zeit verlieren. c 12
IHK-Konjunkturklima
Steigende Auftragseingänge und
verbesserte Exporterwartungen
sorgen für positive Stimmung. c 14
c SPEKTRUM c SPECIAL:
8 Kurzberichte aus Mittelfranken Büroorganisation | IT
11 Cartoon von Gerd Bauer
26 Responsive Design 42 Analytische
Der richtige Auftritt Plattformen
auf allen Geräten Datenschätze heben
c BERICHTE | ANALYSEN 30 Business Intelligence 44 Überwachung
Eindeutige Zahlen am Arbeitsplatz
12 Zahlungsverkehr
Big Brother im Betrieb?
im Euro-Raum 32 Cloud Computing
Jetzt auf „Sepa“ umstellen! Weltweit arbeitsfähig 47 IT-SA: Fachmesse für
IT-Sicherheit
14 IHK-Konjunkturklima 34 IT-Projekte Cyber-Kriminalität
Unternehmen verzeichnen Vorausschauend steuern abwehren
goldenen Herbst
36 IT-Kriminalität 48 Eisenhower-Prinzip
16 IHK-Kammergespräch
und Sicherheit Generalstabsmäßig
Was die Politik
Auf digitaler
jetzt tun muss
Spurensuche
17 Geldwäsche
38 Shitstorm 53 Airport Nürnberg
Wie beugt man vor?
Achtung Sturmwarnung! Winter-Flugplan
18 Afrika
Boom-Region der Zukunft?
20 Arbeitsrecht
Wann ist der Urlaub reif?
22 Rahmenvertrag
für IHK-Mitglieder
Günstige Strompreise
TITEL-GRAFIK
Alexander Lotz | Blattwerkstatt
6 11 | 13
Erwartungen an
die Bundesregierung
Beim IHK-Kammergespräch formulierte
DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer
die Anliegen der Wirtschaft. c 16
XXX
XXX c XX
Special Büroorganisation | IT
Business Intelligence, Cloud Computing,
IT-Sicherheit und Management von IT-Projekten
sind Themen des WiM-Specials. c 26
c IHK-NEWS c RUBRIKEN c BEKANNTMACHUNGEN I
23 „Haus der Wirtschaft“ 50 Weiterbildungsprogramm der Börsen
Investition für die Zukunft IHK Akademie Mittelfranken
95 Bekanntmachungen
24 Westmittelfranken 51 Kurse | Tagungen | Seminare
Leistungsfähige Industrie 95 Kooperationsbörse
97 Verbraucherpreisindex
24 DIHK-Ticker 95 Existenzgründungsbörse
25 Aus- und Weiterbildung 96 Bücher
Verdiente Prüfer ausgezeichnet
25 Die IHK gratuliert...
97 Impressum
98 Vorschau/Inserentenverzeichnis
c UNTERNEHMEN | PERSONEN
Fotos Titel: Gina Sanders/Fotolia.com, drubig-photo/Fotolia.com;
Fotos Inhalt: RRF/Fotolia.com, electriceye/Fotolia.com,
62 Firmenberichte aus Mittelfranken
ReNatour • DB Regio • DPD • Radio 8 • Hetzner Online • Lampada • Agentur Meixner & Jaeckel • Dr. C. Soldan • Output •
Wohnwiese Jette Schlund • Immobilien-Service in Franken • FachPack • Amm • Meisengeige • Herpa Miniaturmodelle •
Autohaus Baur • Fair Computer Systems • Infowerk • Act Center • Bachmeyr • Feldmann Media Group • Teamix • Faber-Castell •
Fuchs, Kzenon/Fotolia, Atzenhofer
Update • CG Tec • Keramik Kraft • Uvex Gruppe • Planungsgruppe VA • Evocare Telemedizin • Ludwig-Erhard-Preis •
Schellenberger Bürstenfabrik • Schwan-Stabilo • Optik Schlemmer • Al-Tec Kompetenz in Sprachen • Fokus:Zeit • Schuler
Gruppe • Rietze Automodelle • Hotel HerzogsPark • Bauer & Bauer Medienbüro
64 Personalien | Auszeichnungen 72 Wirtschaft engagiert sich 78 Wirtschaft im Blick
11 | 13 7
SPEKTRUM
Online-Meldung von Statistikdaten
Unternehmen müssen statistische Daten ab sofort online an die statistischen Ämter melden, wenn
entsprechende technische Möglichkeiten angeboten werden. Das teilt das Bayerische Landesamt
für Statistik und Datenverarbeitung mit und bezieht sich dabei auf das „Gesetz zur Förderung
der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderung weiterer Vorschriften“ (BStatG), das am 1.
August 2013 in Kraft getreten ist. Das Statistische Landesamt stellt bereits für eine Vielzahl von
Erhebungen das sichere elektronische Meldeverfahren „Idev“ zur Verfügung. Für andere
Statistiken wird als Datenübermittlungsweg das System „estatistik.core“ angeboten. Sukzessive
werden alle Erhebungen, für die es derzeit noch keine elektronischen Verfahren der Datenüber-
mittlung gibt, auf Online-Verfahren umgestellt. n
www.statistik.bayern.de (Rubrik „Online-Erhebungen“)
www.statspez.de/core
Vertragsbedingungen im Internet
Für Kunden, die einen Vertrag im Internet abschließen, muss auf der Bestellseite klar erkennbar sein, dass sich dieser ohne
Kündigung automatisch verlängert. Das hat das Amtsgericht Minden am 19. Dezember 2012 in einem Rechtsstreit entschie-
den, bei dem es um eine Anzeigenschaltung im Internet ging (Aktenzeichen 22 C 463/12). Es reiche nicht aus, wenn die
Verlängerungsklausel nur in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) enthalten ist, die der Internet-Nutzer separat
aufrufen muss. Der Kunde muss sich nach Auffassung der Richter darauf verlassen können, dass er über wesentliche
Vertragsinhalte wie die Laufzeit und eine mögliche Verlängerungsklausel direkt beim eigentlichen Bestellvorgang informiert
wird. Er müsse nicht damit rechnen, dass sich solche Informationen versteckt an anderer Stelle befinden. Der abgeschlosse-
ne Vertrag sei deshalb im vorliegenden Fall unwirksam. n
TIPP DES MONATS Gelangensbestätigung
Seit der Finanzkrise 2008 sind die Anforde- Gute Nachricht für Unternehmen, die ins EU-Ausland
rungen der Banken für die Vergabe von Krediten exportieren: Die Finanzverwaltung folgt in ihrem Anwen-
deutlich gestiegen. Weil kleine und mittlere Unterneh- dungsschreiben zur Gelangensbestätigung vielen
men oft nicht über die nötige Finanzexpertise verfügen, er- Vorschlägen der IHK-Organisation. So ist es beispiels-
halten sie nur schwer die nötigen Darlehen oder nur zu schlech- weise weiterhin unproblematisch, wenn die Mail-Adres-
ten Konditionen. Die Folge: Es wird weniger investiert, Arbeits- se des Abnehmers eine Domain enthält, die nicht auf
plätze werden gefährdet. An der Technischen Hochschule Nürnberg dessen Sitz
hat ein Team um Prof. Dr. Thomas Bahlinger ein E-Learning-Tool zur oder den
Unternehmensfinanzierung entwickelt, das Unternehmen hilft, ihre Lieferort
Kreditwürdigkeit einzuschätzen und langfristig zu verbessern. Die An- hinweist.
wendung gibt den Unternehmen einen Überblick über die bei Banken Auch wurde
angewandten Verfahren, Kriterien und Systeme zur Bonitätsprüfung. Es für Sendun-
ermöglicht so eine fundierte Selbstdiagnose. In der Entwicklungsphase gen per
waren fünf kleine Unternehmen aus strukturschwachen Regionen Kurierdienst
Bayerns beteiligt, finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Euro- mit einem
päischen Sozialfonds und durch den Freistaat Bayern. „Gerade für Gesamtwert
den Mittelstand könnte es in der Zukunft noch deutlich von bis zu 500
schwerer werden, an frisches Fremdkapital zu kommen“, Euro eine Vereinfachungsregelung formuliert. Zudem ist
begründet Bahlinger vom Kompetenzzentrum Fi- die Übergangsfrist noch einmal verlängert worden: Die
nanzen der TH die Notwendigkeit und den „alten“ Nachweise können noch bis zum 31. Dezember
Nutzen der Anwendung. n 2013 verwendet werden. n
www.kmu-finanzierung.eu IHK, Tel. 0911 1335-390
katja.berger@nuernberg.ihk.de
8 11 | 13
SPEKTRUM
„Make it in Germany“ Nützliche Algen
Die Initiative „Make it in Germany“ unterstützt Ingenieure und Mit rund einer Mio. Euro fördert das Bundesforschungsmi-
IT-Fachkräfte aus Indien, Indonesien und Vietnam bei der Arbeits- nisterium ein Projekt an der Universität Erlangen-Nürn-
suche in Deutschland. Umgekehrt werden insbesondere kleine und berg: Die Wissenschaftler Prof. Dr. Rainer Buchholz und
mittlere Unternehmen beraten, Prof. Dr. Antonio Delgado arbeiten an Verfahren, um Algen
die Fachkräfte im Ausland im industriellen Maßstab nutzbar zu machen. Die einzelli-
suchen. Die rechtliche Grund- gen Algen könnten
lage bildet die „Blaue Karte antivirale und
EU“, mit der die Bedingungen antibakterielle
für eine Beschäftigung in Substanzen für die
Deutschland einheitlich Medizin sowie
geregelt wurden. Das Projekt Farbstoffe, Biowerk-
wird im Auftrag der Bundesre- stoffe oder flüssige
gierung von der Deutschen Biotreibstoffe liefern.
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Mit den verbleibenden
Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur Resten der Algen
für Arbeit koordiniert. Zentrales Medium ist das Internet-Portal könnten Biogasanlagen betrieben werden. Kooperations-
www.make-it-in-germany.com, das auch eine Stellenbörse beinhal- partner bei diesem Projekt sind die Firma E.ON Hanse und
tet. Die Organisation von Bewerbungsgesprächen, die Unterstützung der Partner-Campus der Universität im südkoreanischen
bei den Reisevorbereitungen und die Mithilfe bei der Integration der Busan. n
neuen Mitarbeiter sind weitere Angebote der Initiative. n
Uni Erlangen-Nürnberg, Tel. 09131 85-23003
www.make-it-in-germany.com rainer.buchholz@bvt.cbi.uni-erlangen.de
Ausstellung: Eisenbahn-Grafiken
Die ersten Eisenbahnfahrten waren begleitet von einem gewaltigen öffentlichen Interesse. In Zeitun-
gen, Zeitschriften und Büchern illustrierten Eisenbahnbilder die faszinierende Technik. Vor allem
Holzstiche, Lithografien und Stahlstiche beeinflussten das frühe Bild der Lokomotive. Die Sonder-
ausstellung „Dampf im Druck“ im DB Museum in Nürnberg zeigt vom 19. November 2013 bis
2. Februar 2014 Eisenbahngrafiken des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung von Martin Polke. n
DB Museum, Lessingstr. 6, Nürnberg
www.dbmuseum.de
Wirtschaftstag Mongolei
Einen „Wirtschaftstag Mongolei“ veranstaltet die IHK am Montag, 2. Dezember 2013,
13.30 bis 17.30 Uhr, in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Logistik (Regio-
nalgruppe Franken). Das Land ist beim Übergang zur Marktwirtschaft und zur
Demokratie auf gutem Wege, die Privatwirtschaft weist hohe Wachstumsraten auf. Für
die nächsten Jahre wird auch angesichts des enormen Rohstoffreichtums eine dynami-
sche Wirtschaftsentwicklung erwartet. Um die Rohstoffvorkommen (u.a. Kohle, Gold,
Kupfer, Mineralien, Erze, Seltene Erden) zu erkunden und zu fördern, ist die Regierung
an ausländischen Investoren interessiert. Der Wirtschaftstag, zu dem auch der
mongolische Botschafter Davaadorj Baldorj erwartet wird, informiert über Wirt-
schaftsstruktur, Geschäftschancen und Markteintritt in dem asiatischen Land. n Die mongolische Hauptstadt Ulan-Bator.
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IHK, Tel. 0911 1335-402, barbara.kraft@nuernberg.ihk.de
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SPEKTRUM
IHK im Franken Fernsehen
„Wirtschaft aktuell“ heißt das neue Fernsehformat der IHK Nürnberg für
Mittelfranken, das am 12. November erstmals auf Sendung geht. Das Pro-
gramm ist an jedem zweiten Dienstag im Monat um 18.25 Uhr mit stündlicher
Wiederholung im Business-TV des Franken Fernsehens zu sehen und kann
auch auf dem Youtube-Channel und in der Mediathek der IHK-Webseite
abgerufen werden. Berichtet wird über das Wirtschaftsgeschehen in der Region
sowie über aktuelle Veranstaltungen und Informationsangebote der IHK.
Moderiert werden die fünfminütigen Nachrichten von Nina-Maria Kellner. n
www.ihk-nuernberg.de/mediathek
Foto: IHK
www.youtube.com/IHKNBG
www.frankenfernsehen.tv
Realsteuer-Atlas Willkommen in der Region!
Eine aktuelle Übersicht über Hebesätze und Steueraufkommen in Bei der Jahreskonferenz der „Allianz
den mittelfränkischen Städten und Gemeinden bietet der neue pro Fachkräfte“, die am 8. Oktober
Realsteuer-Atlas, den die IHK Nürnberg für Mittelfranken vor in Bamberg stattfand, wurden
Kurzem vorgelegt hat. Der deutschlandweite Trend zu steigenden zahlreiche Projektideen entwickelt,
Hebesätzen für die Gewerbe- und die Grundsteuer B setzte sich auch um die Willkommenskultur in der
in Mittelfranken fort: So beträgt der durchschnittliche Gewerbesteu- Metropolregion Nürnberg zu
er-Hebesatz derzeit 341 Prozent (Vorjahr: 339 Prozent). In den verbessern (siehe WiM 10/2013,
letzten Jahren erhöhten vor allem die Gemeinden in den Landkrei- Seite 14). Sie können nun unter
sen Erlangen-Höchstadt, Fürth und Neustadt a.d. Aisch - Bad http://voting.allianz-pro-fachkraefte.
Windsheim die Gewerbesteuer-Hebesätze. In den kreisfreien Städten de eingesehen werden und stehen
Mittelfrankens blieben die Hebesätze in den letzten zehn Jahren mit dort für ein Online-Voting zur
Ausnahme der Städte Erlangen und Fürth überwiegend konstant. Auswahl. Alle Interessenten sind zur
Foto: IHK
Der „Realsteueratlas 2013“ vermittelt auf 45 Seiten mit Tabellen, Abstimmung darüber eingeladen,
Diagrammen und Karten u.a. folgende Informationen: Hebesätze welche Projekte aus ihrer Sicht am
Gewerbesteuer und Grundsteuer B, Steueraufkommen, Vergleich besten dazu geeignet sind, um die
über zehn Jahre sowie grundlegende Informationen über Besteue- Metropolregion Nürnberg für Fachkräfte attraktiv zu machen.
rungsgrundlagen, Steuermessbetrag und Gewerbesteuererklärung Die Ergebnisse der Abstimmung werden eine wichtige Grundlage
für Unternehmen. n für die weitere Arbeit der „Allianz pro Fachkräfte“ bilden. n
IHK, Tel. 0911 1335-452, martina.stengel@nuernberg.ihk.de http://voting.allianz-pro-fachkraefte.de
Download: www.ihk-nuernberg.de/realsteueratlas http://jahreskonferenz.allianz-pro-fachkraefte.de
In eigener Sache
Verspätete WiM-Zustellung
Ein Teil unserer Leser erhielt die letzte Wir bitten um Ent-
Ausgabe der WiM leider nicht wie ge- schuldigung und
wohnt im ersten Monatsdrittel. Die gehen davon aus,
Deutsche Post AG hat unserem Verlag dass Sie wieder
mitgeteilt, dass die zugrunde liegenden pünktlich belie-
technischen Probleme behoben sind. fert werden. n
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10 11 | 13GERD BAUER
11 | 13 11BERICHTE | ANALYSEN
Zahlungsverkehr im Euro-Raum
Jetzt auf „Sepa“ umstellen!
Ab 1. Februar 2014 dürfen Kreditinstitute Euro-Überweisungen und -Lastschriften nur noch
im Sepa-Format annehmen. Doch viele Unternehmen sind immer noch nicht darauf vorbereitet.
W
ie dringlich die Umstellung auf reits seit 2008, Sepa-Lastschriften seit 2009 schrift im Sepa-Lastschriftverfahren eingezo-
Sepa (den einheitlichen Zahlungs- genutzt werden. Und dies bringt für alle Be- gen werden, muss der Zahlungsempfänger
verkehr im Euro-Raum) ist, macht teiligten erhebliche Vorteile. „Überweisungen von seiner Hausbank für das Verfahren zuge-
Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig können damit innerhalb eines Tages kosten- lassen werden. Dies geschieht im Rahmen ei-
Thiele an folgenden Zahlen deutlich: „Es gibt günstig erfolgen und Lastschriften können ner Inkasso-Vereinbarung (also eine Verein-
3,6 Mio. Unternehmen und fast 600 000 Ver- europaweit eingezogen werden“ betont Mül- barung über den Einzug von Forderungen
eine in Deutschland, aber bisher haben wir ler. Doch bisher ist die Nachfrage überschau- durch Lastschriften) mit dem eigenen, kon-
nur etwas mehr als eine Mio. Gläubiger-Iden- bar. Im dritten Quartal 2013 lag der Anteil toführenden Kreditinstitut. Ein Punkt dieser
tifikationsnummern vergeben.“ Und genau der Sepa-Überweisungen in Deutschland bei Vereinbarung ist beispielsweise, dass der
diese Nummer benötigen diejenigen, die ab nur knapp 14 Prozent, der Anteil der Sepa- Gläubiger natürlich nur fällige Forderungen
1. Februar 2014 am Lastschriftverfahren teil- Lastschriften bei 0,7 Prozent. Vor allem die einziehen darf, für die auch eine Ermächti-
nehmen wollen. „Jetzt ist in Deutschland ein Lastschriftgläubiger stehen vor der großen gung des Kunden oder Geschäftspartners
echter Endspurt fällig“, sagt Thiele, der im Herausforderung, sich schnell auf die neue vorgelegt werden kann.
Vorstand der Deutschen Bundesbank zustän- Sepa-Welt einzustellen. „Studien, die uns
dig für den unbaren Zahlungsverkehr ist. vorliegen, zeigen, dass noch besonderer Konvertierung der Kontokennung in „Iban“
Zum Hintergrund: Das Euro-Bargeld ge- Handlungsbedarf bei den kleinen und mitt- und „Bic“ vornehmen: Künftig werden Zah-
hört in Europa seit mehr als zehn Jahren zum leren Betrieben mit unter 250 Mitarbeitern lungskonten grundsätzlich nur noch durch
Alltag. Für den unbaren Zahlungsverkehr wie besteht“, so Müller. „Iban“ (International Bank Account Num-
Überweisungen und Lastschriften sind die ber) und „Bic“ (Bank Identifier Code) iden-
Weichen jetzt gestellt und sie stehen auf Ein- Was ist zu tun? tifiziert. Für Zahlungen innerhalb Deutsch-
heitlichkeit. Ab dem 1. Februar 2014 dürfen lands genügt ab Februar 2014 die Angabe der
nach der Sepa-Verordnung – Sepa steht für Gläubiger-Identifikationsnummer beantra- Iban, bei grenzüberschreitenden Überwei-
Single Euro Payments Area, also den einheit- gen: Zur Teilnahme am Sepa-Lastschriftver- sungen in die EU muss der Bic bis zum 1.
lichen Euro-Zahlungsverkehrsraum – im Eu- fahren benötigen alle Lastschriftgläubiger Februar 2016 noch mit aufgeführt werden.
ro-Raum nur noch Überweisungen und Last- eine Gläubiger-ID, die sie über die Home- Die eigene (neue) Kontokennung wird be-
schriften ausgeführt werden, die den neuen, page der Deutschen Bundesbank auf elektro- reits seit Jahren auf dem Kontoauszug ange-
gemeinsamen europäischen Regeln entsprechen. nischem Wege schnell und einfach beantra- geben. Sich damit vertraut zu machen, ist
„Nach unseren Erkenntnissen sind die bay- gen können. Ausführliche Informationen folglich nicht schwer. Wichtiger und tech-
erischen Kreditinstitute und Landeskassen und das Formular stehen im Internet auf fol- nisch aufwändiger ist die Umstellung der
Foto: iStockphoto.com
im laufenden Sepa-Projekt gut aufgestellt“, gender Seite zur Verfügung: www.glaeubiger- Kontodaten aller Geschäftspartner. Im Sinne
sagt Alois Müller, Präsident der Hauptver- id.bundesbank.de einer möglichst einfachen, bürokratiearmen
waltung der Bundesbank in Bayern. Die Inf- Konvertierung sollte hier die eigene Haus-
rastruktur der Banken steht schon seit gerau- Inkasso-Vereinbarung mit dem eigenen Kre- bank um Unterstützung gebeten werden.
mer Zeit. Sepa-Überweisungen können be- ditinstitut treffen: Bevor Beträge per Last- Denn die Kreditwirtschaft bietet zur Konver-
12 11 | 13BERICHTE | ANALYSEN
Mehr als 25 Jahre
Schutz und Sicherheit
für Industriegüter
• Exportverpackung
tierung der Kontodaten verschiedene Lösun- die im Juli 2012 erfolgte, erfreulicherweise • Projektierung
gen an. nicht nötig. Allerdings ist dabei zu beachten,
dass der Lastschrifteinreicher (das Unterneh- • Consulting
Buchhaltung anpassen: Eng mit der Umstel-
lung der Kontokennung auf Iban und Bic ist
men, der Dienstleister) den Zahler (den Kun-
den) vor dem ersten Sepa-Lastschrifteinzug
• Spedition
auch eine Umstellung der Buchhaltung bzw. über den Wechsel von der Einzugsermächti- • Lagerung
der Software-Systeme verbunden, denn Se- gung auf den Einzug per Sepa-Basislastschrift
pa-Lastschriften und -Überweisungen haben unter Angabe von Gläubiger-ID und Man-
ein spezifisches Datenformat. Nach dem 1. datsreferenz zu unterrichten hat.
Februar 2014 ist von Zahlungsdienstnutzern,
die nicht Verbraucher sind, das XML-Nach- Informationen zu Sepa
richtenformat des ISO-20022-Standards bei Kapazitäten
der Einreichung oder Auslieferung gebündel- Um die reibungslose Einführung von Sepa zu Hallenfläche beheizt 20.000 m2
ter Dateien mit Überweisungen oder Last- erleichtern, hat die Deutsche Bundesbank Freifläche 4.000 m2
schriften in Euro zu verwenden. Deshalb zusammen mit dem Bundesfinanzministeri- Kranbahnen (bis 50 to. Tragkraft)
empfiehlt sich das Gespräch mit den Herstel- um den Sepa-Rat ins Leben gerufen, in dem
lern und Anbietern der Unternehmens-Soft- sowohl die Anbieterseite (v.a. die Deutsche Kre- diverse Gabelstapler bis 12 to
ware sowie die gleichzeitige Klärung, ob und ditwirtschaft) als auch die Nachfrager (u.a. Gleisanschluss bis in die Hallen
in welcher Höhe eventuell mit zusätzlichen Unternehmen, Wohlfahrtsorganisationen und
Kosten (z.B. für Schulungen oder neue Lizen- Verbraucherverbände) vertreten sind. Auf der
zen) zu rechnen ist. Auch Briefbögen, Inter- zentralen Sepa-Website www.sepadeutsch-
net-Seiten und Faltblätter müssen vielleicht land.de stehen alle wichtigen Informationen FRAPACK GmbH
umgeschrieben und mit Iban- und Bic-An- sowie die Antworten auf häufig gestellte Fra- Exportverpackung + Logistik
gaben versehen werden. gen und Links gebündelt zur Verfügung. Katzwanger Straße 150
Umfangreiche Informationen zur Vorbe-
90461 Nürnberg
Einzugsermächtigungen: In Deutschland reitung auf Sepa (u.a. Broschüren für prakti-
können vorliegende Einzugsermächtigungen sche Fragen der Umstellung) sind auch auf der
Telefon (0911) 4 50 91-0
grundsätzlich auch für den Einzug von Mit- Homepage der deutschen Kreditwirtschaft
gliedsbeiträgen, Spenden oder Kundenzah- sowie des Bankenverbandes abrufbar. n Telefax (0911) 4 50 91-11
lungen unter Sepa genutzt werden. Dafür
hatten sich viele Organisationen und Verbän- www.sepadeutschland.de e-mail: info@frapack.de
de eingesetzt. Das Einholen neuer Sepa-Man- www.die-deutsche-kreditwirtschaft.de Internet: www.frapack.de
date ist dank der Anpassung der Allgemeinen („Zahlungsverkehr“)
Geschäftsbedingungen der Kreditinstitute, www.bankenverband.de
11 | 13 13Foto: Fotolia.com
IHK-Konjunkturklima
Unternehmen verzeichnen
goldenen Herbst
Die wirtschaftliche Entwicklung in Mittelfranken befindet sich auf einem
stabilen Wachstumskurs. Zufriedenheit und Zuversicht in den heimischen
Betrieben lassen das IHK-Konjunkturklima im Herbst 2013 kräftig steigen.
A
uftragseingänge und Umsätze haben beurteilung im Herbst über fast alle Wirt- des dritte Unternehmen erwartet eine stei-
gegenüber dem Frühjahr angezogen schaftszweige hinweg. gende Geschäftsdynamik für die Wintermo-
und begründen die klar verbesserten Die Mehrheit der mittelfränkischen Betrie- nate. Die Bauwirtschaft ist höchstzufrieden
Einschätzungen der Geschäftslage. Begleitet be rechnet damit, dass sich die gute Ge- mit den aktuellen Geschäften: Knapp die
wird das positive Stimmungsbild von anhal- schäftslage weiter positiv entwickeln wird – Hälfte der mittelfränkischen Bauunterneh-
tend soliden Investitions- und Beschäfti- davon gehen rund 70 Prozent der Unterneh- men berichtet von guten Geschäften, eine
gungsplänen. Besonders die positiven Erwar- men aus. Fast jedes vierte Unternehmen er- Verschlechterung über die Sommermonate
tungen der Industrie sowie der Dienstleis- wartet sogar eine Verbesserung in den kom- hinweg meldete kein einziges Unternehmen.
tungsbetriebe sprechen dafür, dass die mittel- menden Monaten. Die Erwartungen der Nun steht der Winter vor der Tür, saisonbe-
fränkische Wirtschaft zum Jahresende an mittelfränkischen Unternehmen waren im dingt sinken deshalb die Erwartungen der
Fahrt gewinnt. vergangenen Jahr allenfalls verhalten opti- Bauwirtschaft. Im mittelfränkischen Handel
Die mittelfränkische Wirtschaft beurteilt mistisch, aber die konjunkturelle Entwick- hält die gute Stimmung an: Wie schon im
ihre Geschäftslage überwiegend positiv: 40 lung hat sich als erstaunlich robust erwiesen. Verlauf des gesamten Jahres beurteilen Han-
Prozent „gut“-Urteilen stehen zehn Prozent Das Gespenst „Abschwung“ scheint sich delsvertretungen, Groß- und Einzelhändler
„schlecht“-Stimmen gegenüber. Die überra- langsam zu verabschieden, die Unternehmen ihre aktuelle Lage mehrheitlich gut. Nach ei-
schend guten Zahlen und Perspektiven für werden wieder zuversichtlicher. nem witterungsbedingt schwierigen Frühjahr
die regionale Wirtschaft spiegeln sich in gu- Für die regionale Industrie ergeben sich konnten die mittelfränkischen Einzelhändler
ten Auftragseingängen, wachsenden Umsät- derzeit positive Geschäftsperspektiven. Jeder über die Sommermonate ihre Geschäftslage
zen im Exportgeschäft und moderaten Kos- dritte Industriebetrieb berichtet von guten deutlich verbessern.
tensteigerungen. Gestützt durch die insge- Geschäften, weitere 50 Prozent sind aktuell Die Stimmung in den mittelfränkischen
samt gute Arbeitsmarktlage und das anhal- zufrieden. 65 Prozent der Betriebe rechnen Dienstleistungsunternehmen ist nach wie
tend positive Konsumklima steigt die Lage- mit einem stabilen Geschäftsverlauf und je- vor gut, hat sich aber im Jahresverlauf etwas
14 11 | 13BERICHTE | ANALYSEN
verschlechtert. Positive Impulse lassen die
Zukunftsaussichten erwarten: Beinahe jedes
dritte Unternehmen aus den unternehmens- IHK-Konjunktuklima
nahen Dienstleistungen erwartet eine weite-
re Verbesserung der Geschäftslage und jeder
zweite Betrieb geht von einer Konstanz aus.
Bei den Betrieben der verbrauchernahen
Dienstleistungen hat sich die Stimmung zum
Herbst hin nochmals deutlich aufgehellt.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen berich-
ten von einer Verbesserung der Geschäfte,
eine Verschlechterung meldet kein einziger
Betrieb.
Die Investitionsbereitschaft der Unterneh-
men ist weiterhin erfreulich gut. Rund 40
Prozent der Betriebe planen, das bisherige In-
vestitionsniveau beizubehalten, ein Drittel
möchte die Investitionen in den kommenden
Monaten weiter ausweiten.
Die Aussichten für den Arbeitsmarkt fol-
gen der guten Stimmung: Die Unternehmen Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in erholt. Die Unternehmen blicken optimis-
wollen wieder mehr Mitarbeiter einstellen. Deutschland bewegt sich weiterhin auf stabi- tisch auf die weitere Konjunkturentwicklung
15 Prozent der Unternehmen denken aktuell lem Wachstumskurs. Bei den aktuell erhobe- in Deutschland, für die kommenden Monate
darüber nach, den Personalbestand aufzusto- nen Daten für Industrie, Handel und Dienst- ist von einer Stabilisierung der wirtschaftli-
cken, deutlich weniger Betriebe wollen Stel- leitung in Mittelfranken zeigen alle Konjunk- chen Entwicklung auf gutem Niveau auszu-
len abbauen. Aktuell liegt die Arbeitslosen- turindikatoren nach oben. gehen. n
quote in Mittelfranken bei 4,7 Prozent und Langsam mehren sich die Anzeichen da-
bereits heute kann jeder dritte Betrieb offene für, dass sich auch die Euro-Zone von der Download des Konjunkturklimas:
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vr-banken-bayern.deBERICHTE | ANALYSEN
stand, eine im weltweiten Vergleich einzigar-
tige Unternehmensform, die einen wesentli-
chen Beitrag zum Erfolg der deutschen Wirt-
schaft leiste. Den Mittelstand wollte der
DIHK-Präsident weniger an bestimmten
Umsatzgrößen oder Beschäftigtenzahlen
festmachen, sondern an einer „unternehme-
rischen Geisteshaltung“, bei der es auch um
die Übernahme gesellschaftlicher Verantwor-
tung und um das langfristige, nicht an Quar-
talszahlen orientierte Denken geht.
Ein weiteres Erfolgsrezept Deutschlands
neben der mittelständischen Wirtschafts-
struktur sei das System der dualen Berufsaus-
bildung. Die Betriebe erbrächten hier eine
„unglaubliche Leistung“, die weltweit Beach-
Foto: Fuchs
tung finde. Delegationen aus vielen Ländern
gäben sich beim DIHK und den Kammern
die Klinke in die Hand, um sich über das
DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer wurde von IHK-Präsident Dirk von Vopelius (l.) in Nürnberg deutsche Ausbildungssystem zu informieren.
begrüßt. Sorge machen den Unternehmen jedoch der
demografische Wandel und der damit ein-
hergehende drohende Fachkräftemangel. Um
IHK-Kammergespräch diesen Wandel bewältigen zu können, müsse
Was die Politik
die Wirtschaft bis zum Jahr 2025 insgesamt
1,5 Mio. ausländische Fachkräfte dafür ge-
winnen, in Deutschland zu leben und zu ar-
beiten. Dafür brauche es eine stärkere Will-
jetzt tun muss
kommenskultur in Deutschland. Weitere
Ansatzpunkte zur Fachkräftesicherung seien
eine bessere Kinderbetreuung, der Ausbau
der Ganztagesschulen und eine familienge-
rechte Personalpolitik.
Dr. Eric Schweitzer wurde im Mai 2013 zum neuen Präsidenten des
Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gewählt. Verkehrsinfrastruktur
In Nürnberg formulierte er die Erwartungen der Wirtschaft an die
neue Bundesregierung. Großen Investitionsbedarf sehen die Unter-
nehmen nach Worten Schweitzers bei der In-
G
rundlage seiner Ausführungen war DIHK-Präsident mit Verweis auf wichtige frastruktur. Insbesondere die Verkehrsinfra-
eine Umfrage in den bundesweit 80 energieintensive Branchen wie die Chemie- struktur verfalle langsam, aber stetig. Allein
Industrie- und Handelskammern, die industrie. Die BASF verbrauche soviel Ener- der Sanierungsstau bei Straßen, Schienen
nach der Bundestagswahl veröffentlicht wur- gie wie das ganze Nachbarland Dänemark. und Wasserwegen des Bundes belaufe sich
de. Im Historischen Rathaussaal nannte Dennoch bekannte sich Schweitzer aus- für die nächsten 15 Jahre auf 45 Mrd. Euro,
Schweitzer, der auch Präsident der IHK Ber- drücklich zur Energiewende, die zu einem zudem stünden Aus- und Neubaumaßnah-
lin ist, folgende Themenfelder, die die Unter- Erfolg und damit zu einem internationalen men in Höhe von 89 Mrd. Euro an. Deshalb
nehmen auf die Prioritätenliste der politi- Vorbild werden müsse. gelte es, die knappen Mittel effizient einzu-
schen Agenda setzen würden: Energiepolitik, Beim Thema Steuern erwarten die Unter- setzen. Eine Pkw-Maut zur Finanzierung der
Steuern und öffentliche Finanzen, Fachkräfte nehmen laut Schweitzer eine Haushaltskon- Verkehrsinvestitionen könnte sich Schweitzer
und Bildung, Infrastruktur sowie künftige solidierung ohne Steuererhöhungen. Allein grundsätzlich vorstellen, wenn dafür die Kfz-
Gestaltung der EU. mit den jetzigen Steuergesetzen würden die Steuer gesenkt würde.
In der Energiepolitik verlangte Schweitzer staatlichen Einnahmen in den nächsten drei Die fünfte große Herausforderung aus
eine marktwirtschaftliche Architektur des Er- Jahren um 100 Mrd. Euro steigen. „Der Staat Sicht der Wirtschaft ist nach Worten
neuerbaren Energiegesetzes (EEG), denn die hat kein Einnahmeproblem, sondern ein Schweitzers die Bewältigung der Krise in Eu-
Subventionen würden mittlerweile über ihr Ausgabenproblem“, erklärte Schweitzer mit ropa, die er auch als Chance sieht. Jetzt müs-
eigentliches Ziel hinausschießen und die Blick auf die Rekordstände bei den Steuerein- se man Europa transparenter machen, bes-
Energiepreise übermäßig erhöhen. Ein Vier- nahmen. Eine höhere Einkommenssteuer ser erklären und der Öffentlichkeit vermit-
tel der Industrieunternehmen überlege des- würde unmittelbar die Unternehmer treffen, teln. Diese Aufgabe dürfe man nicht allein
halb bereits, ob sie in Zukunft noch in die als Personengesellschaften firmieren. Das der Politik überlassen, zumal Deutschland
Deutschland investieren. Die hohen Energie- seien bundesweit 90 Prozent aller Betriebe, am meisten von der EU und vom Euro pro-
preise bergen laut Schweitzer deshalb die Ge- denen dann das Geld für weitere Investitio- fitiere. Insgesamt sieht der DIHK-Präsident
fahr einer Deindustrialisierung. In den USA nen und Beschäftigung fehle. Einen ähnli- Europa auf gutem Wege, auch wenn die Eu-
liege etwa der Gaspreis bei gerade einem chen Effekt befürchtet Schweitzer bei einer ro-Krise noch nicht ausgestanden sei. Aber
Viertel, Strom sei für die Hälfte zu bekom- Vermögenssteuer, mit der auch die Substanz die Wirtschaft der Euro-Zone sei auf dem
men. „Es geht nicht um mehr Gewinne für eines Betriebes besteuert würde. Wege der Erholung. Europa stehe mit dem
Unternehmen, sondern darum, Unterneh- Schweitzer brach in diesem Zusammen- Euro heute besser da, als dies zu erwarten
men hier am Standort zu halten“, so der hang eine Lanze für den deutschen Mittel- gewesen sei. tt.n
16 11 | 13BERICHTE | ANALYSEN
Mitwirkung bei der Geldwäschebekämpfung.
Das gilt insbesondere für Branchen, die be-
sonders häufig Ziel von Geldwäschern sind,
u.a. für Kfz-Händler, Juweliere oder Immobi-
lienmakler. Sie haben besondere Sorgfalts-
pflichten zu erfüllen und müssen bei soge-
nannten Auslösetatbeständen tätig werden.
Das sind vor allem Geschäftsbeziehungen,
Foto: M. Schuppich/Fotolia.com
die mit größeren Bargeldbeträgen abgewi-
ckelt werden. So muss bei Geschäften ab ei-
nem Wert von 15 000 Euro je Geschäftsvor-
gang (bei gestückelten Zahlungen gilt die
Gesamtsumme) die Identität des Kunden do-
kumentiert werden. Zudem werden Überwa-
chung, Dokumentation und Speicherung der
Geschäftsdaten für fünf Jahre gefordert.
Durch die Einhaltung von Sorgfaltspflich-
Geldwäsche ten und interne Sicherungsmaßnahmen wür-
Wie beugt man vor?
den nicht nur erhebliche volkswirtschaftliche
Schäden vermieden, sondern es liege auch im
Interesse der verpflichteten Unternehmen,
ihren guten Ruf zu bewahren, so die Regie-
rung von Mittelfranken. Sollten Unterneh-
Die Regierung von Mittelfranken ist seit Kurzem die zuständige men feststellen, dass Tatsachen auf Geldwä-
Behörde für Geldwäscheprävention. Sie berät und sche schließen lassen, müsse dies unverzüg-
kontrolliert die Unternehmen. lich der zuständigen Generalstaatsanwalt-
schaft, dem Bundeskriminalamt und dem
I
llegal erwirtschaftete Vermögenswerte in gierung von Mittelfranken beraten lassen. Sie Landeskriminalamt mitgeteilt werden.
den legalen Wirtschafts- und Finanzkreis- ist seit 1. Juli 2013 die zuständige Aufsichts- Im Rahmen ihrer Kontrollfunktion wird
lauf einschleusen: Das ist das wesentliche behörde für Geldwäscheprävention im die Regierung von Mittelfranken in den
Ziel der Geldwäsche. Dabei soll die wahre Nichtfinanzsektor in Franken, Schwaben und nächsten Wochen erste Vor-Ort-Kontrollen
Herkunft des Geldes verschleiert werden. der Oberpfalz. im Kfz-Handel durchführen. Dabei sollen die
Deswegen werden die Transaktionen gut ge- Zur Aufklärung von Geldwäschevorgängen Händler zunächst in erster Linie für das The-
tarnt, sodass sie nicht ohne weiteres von all- sind die Behörden auf weiterführende Infor- ma Geldwäscheprävention sensibilisiert und
täglichen Geschäften und Transaktionen un- mationen und die Zusammenarbeit mit den beraten werden. n
terschieden werden können. Unternehmen, Unternehmen angewiesen. Das Geldwäsche-
die nicht in solche Machenschaften hingezo- gesetz setzt hier an und verpflichtet viele Un- www.regierung.mittelfranken.bayern.de
gen werden wollen, können sich von der Re- ternehmen – egal ob klein oder groß – zur („Aufgaben“/„Geldwäscheprävention“)
businessplan-wettbewerb
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BA II
und der Oberpfalz. Beim Businessplan-Wett-
bewerb Nordbayern 2014 (BPWN) entwi-
ckeln technologieorientierte Gründer und
Unternehmer in drei Phasen und mit der Un-
terstützung von Experten einen ausgereiften
Geschäftsplan. Interessierte Unternehmer kön- Wohnen im
nen bei jeder der drei Phasen einsteigen und Ebereschenweg
vom Rat der Experten profitieren. Abgabeter- In einem gewachsenen Wohnviertel im Süden Erlangens, nahe des grünen Regnitzgrundes, steht ab
min für die erste Phase („Geschäftsidee“) ist sofort der zweite Bauabschnitt einer neuen Eigentumswohnanlage zum Verkauf. Interssenten haben
der 20. Januar 2014. Es folgen die Phasen die Auswahl zwischen modernen 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen und traumhaften Penthäusern.
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Skyline von Nairobi.
Afrika
Boom-Region der Zukunft?
Das Interesse der mittelfränkischen Wirtschaft an
Geschäften mit afrikanischen Ländern ist so groß wie nie zuvor.
D
ie Wirtschaft in vielen afrikanischen Länder mit dem höchsten Wachstum welt- International für Afrika zuständig ist: „Noch
Ländern boomt: Sie verzeichnen ho- weit. Die Zeiten scheinen vorbei zu sein, als nie war das Interesse von Unternehmern und
hes Wachstums und einen starken Zu- Afrika als „hoffnungsloser Kontinent“ be- Investoren an Afrika so groß wie derzeit.“
fluss von Investitionen. Vielfach wird der zeichnet wurde – so eine Schlagzeile vor zehn Dies wurde auch bei der IHK-Veranstaltung
Kontinent als Region der Chancen bezeich- Jahren im britischen „Economist“. „Unternehmerforum International – Afrika
net. Laut einer Statistik des Internationalen Diesen Trend bestätigt auch Christian (neu) entdecken“ deutlich, an der über 60
Währungsfonds liegen dort sieben der zehn Hartmann, der beim IHK-Geschäftsbereich Unternehmensvertreter teilnahmen. Dabei
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1 21.12.12 09:40BERICHTE | ANALYSEN
wurde auch auf die aktuelle Studie „Going IHK-Beratungstag Afrika
International 2013“ hingewiesen, die der
Deutsche Industrie- und Handelskammertag Die Länder Angola, Ghana, Kenia und Ni- krete Geschäftsideen und Projekte zu er-
(DIHK) publiziert hatte. Demnach gibt erst- geria stehen im Mittelpunkt des „Bera- örtern. Außerdem steht Almuth Dörre,
mals mehr als ein Fünftel der außenwirt- tungstages Afrika“, den die IHK am Freitag, Verbindungsreferentin Entwicklungszu-
schaftlich engagierten deutschen Unterneh- 22. November 2013 anbietet. Interessierte sammenarbeit (EZ) der bayerischen IHKs,
men an, dass sie Geschäftskontakte nach Af- Unternehmen können Termine für Einzel- für Gespräche zur Verfügung. Sie infor-
rika unterhalten. Die Zuwachsraten im gespräche mit Vertretern der Auslandshan- miert über entwicklungspolitische Pro-
deutsch-afrikanischen Wirtschaftsaustausch delskammern (AHK) in diesen Ländern jekte und über staatliche Finanzierungs-
sind so hoch wie selten zuvor. Das wachsende vereinbaren. programme. n
Interesse der deutschen Wirtschaft am afrika- Dabei haben sie die Möglichkeit, sich
nischen Kontinent bestätigten beim Unter- aus erster Hand über Marktchancen und IHK, Tel. 0911 1335-357
nehmerforum auch die Experten Dr. Bernd Marktzugang zu informieren sowie kon- christian.hartmann@nuernberg.ihk.de
Rödl (Rödl & Partner, Nürnberg), Helmut P.
Gauff (Gründer des auch in Afrika tätigen
Nürnberger Ingenieurdienstleisters Gauff-
Gruppe), Leonhard Guntz (Außenwirt- Wasserwirtschaft, Industrialisierung, Ge- vor Ort erforderlich. Das würde auch die
schaftsexperte der HypoVereinsbank) sowie sundheitswesen und Verkehrsinfrastruktur. vielfach in Afrika bekannten deutschen Mar-
Ingo von Ramdohr (Rehau AG). Sie berichte- Ein schnelles Geschäft ist in Afrika jedoch ken stärken. Deutsche Waren und Dienstleis-
ten über ihre Erfahrungen beim Marktein- nicht zu machen. Wer den Schritt in die tungen gelten als nicht billig, dafür werden
stieg sowie über Möglichkeiten zur Informa- schwierigen Märkte wagt, benötigt vor allem sie aber als qualitativ hochwertig einge-
tionsbeschaffung, um in Afrika trotz der vie- ein funktionierendes Netzwerk, langen Atem schätzt. Beim Unternehmerforum wurde
len weiter bestehenden Hürden (z.B. Korrup- sowie gute Informationen. Nachholbedarf auch die deutsche Aus- und Weiterbildung
tion, mangelhafte Infrastruktur) erfolgreich hat die deutsche Wirtschaft aus Sicht der Re- als anerkanntes „Markenprodukt“ genannt,
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zu sein. ferenten beim sogenannten „After-Sales-Ser- auf das sich z.B. auch Projekte der Entwick-
Einstimmig erklärten die Außenhandels- vice“, also bei „flankierenden“ Dienstleistun- lungszusammenarbeit stärker konzentrieren
Fachleute, dass deutsches Know-how in Afri- gen wie z.B. Wartung und Kundendienst. sollten. Dadurch würde zudem eine gute Ba-
ka überaus gefragt und sehr geschätzt ist. Das Auch aus diesem Grund sei für erfolgreiche sis für das Engagement der deutschen Wirt-
gilt u.a. für Felder wie Energieversorgung, Geschäfte mittel- bis langfristig eine Präsenz schaft in Afrika gelegt. n
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Arbeitsrecht
Wann ist der Urlaub reif?
Gegen Jahresende gibt es häufig Konflikte zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern über
die Übertragung von Resturlaub. Wie ist die rechtliche Lage? Von Prof. Dr. Rolf Otto Seeling
Foto: haveseen/Fotolia-com
D
as Bundesurlaubsgesetz gewährt An- und 3 BUrlG). Dringende betriebliche Grün- dazu führen, dass Urlaubsansprüche in Fol-
spruch auf bezahlten Erholungsur- de liegen etwa vor, wenn der Arbeitnehmer gejahre übertragen werden können und zu
laub. Grundsätzlich soll der Urlaub je- zwar Urlaub wünscht, der Arbeitgeber ihm anderen als den genannten Zeitpunkten erlö-
weils im laufenden Kalenderjahr vollständig diesen aber mit Hinweis auf vor Jahresende schen. Abweichende Zeitpunkte können sich
gewährt und genommen werden. Oft ist dies zu erledigende Aufträge verwehrt. Einen auch durch entsprechende betriebliche
jedoch nicht der Fall. Deshalb stellt sich die Grund für die Übertragung des Urlaubs, der Übung ergeben.
Frage, ob und unter welchen Umständen of- in der Person des Arbeitnehmers liegt, bildet Die Vorgaben des Bundesurlaubsgesetzes
fene Urlaubsansprüche in Folgejahre über- etwa eine Erkrankung über den Jahreswech- können hinsichtlich des gesetzlichen Min-
tragen werden können. sel hinaus. Beispiel: Der Resturlaub des lau- desturlaubs (20 Tage bei einer Fünf-Tage-Wo-
Zunächst sei darauf hingewiesen, dass sich fenden Kalenderjahres ist für Dezember ge- che) vertraglich nicht zu Lasten der Arbeit-
der Arbeitgeber nicht darum kümmern plant, kann aber wegen einer Erkrankung, nehmer verschlechtert werden. Erhebliche Ge-
muss, wenn Mitarbeiter auf das Jahresende die bis zum Januar des Folgejahres währt, staltungsspielräume bestehen aber im Hin-
zu noch über offene Urlaubsansprüche ver- nicht genommen werden. blick auf vertraglichen Mehrurlaub. Denkbar
fügen. Der Urlaubsanspruch ist ein privat- ist etwa eine arbeitsvertragliche Regelung,
rechtlicher Anspruch des Arbeitnehmers, Länger dauernde Erkrankung wonach vertraglicher Mehrurlaub stets zum
keine Fürsorgeverpflichtung des Arbeitge- 31. Dezember verfällt, wenn er nicht im lau-
bers. Der Arbeitgeber ist also nicht, auch Nach langjähriger Auffassung der deutschen fenden Kalenderjahr gewährt und genom-
nicht unter dem Gesichtspunkt einer Fürsor- Rechtsprechung verfiel der Urlaub auch im men wurde. Eine solche Regelung erfasst hin-
ge, verpflichtet, seine Mitarbeiter dazu anzu- Falle der Langzeiterkrankung eines Arbeit- sichtlich des vertraglichen Mehrurlaubs auch
halten, ihren Urlaub zu nehmen. Der Arbeit- nehmers (Erkrankung über den 31. März des Fälle von Langzeiterkrankungen.
nehmer muss vielmehr seinen Urlaub expli- Folgejahres hinaus) am 31. März des Folge- Festzuhalten bleibt, dass der Erholungsur-
zit verlangen, sprich beantragen. jahres. Nach jüngerer Rechtsprechung des laub nach der gesetzlichen Konzeption zum
Nach der Konzeption des Bundesurlaubs- Europäischen Gerichtshofes gilt bei Langzeit- 31. Dezember eines Kalenderjahres verfällt,
gesetzes (BUrlG) erlischt der Urlaubsan- erkrankung des Arbeitnehmers, dass der Ur- wenn nicht Ausnahmetatbestände vorliegen.
spruch eines Arbeitnehmers zum 31. Dezem- laub erst 15 Monate nach Ablauf des Kalen- Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, seine
ber des laufenden Kalenderjahres (§ 7 Abs. 3 derjahres erlischt, also zum 31. März des über- Mitarbeiter dazu anzuhalten, den Urlaub
S. 1 BUrlG). Der Urlaubsanspruch erlischt nächsten Jahres. Erkrankt ein Arbeitnehmer rechtzeitig zu nehmen. n
also entgegen oft vorherrschender Auffas- also beispielsweise im Jahre 2012 und dauert
sung nicht zum 31. März des Folgejahres, seine Krankheit noch im Jahr 2014 an, er- Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf Otto Seeling ist Fa-
maßgeblich ist das Jahresende. lischt der Urlaubsanspruch für das Urlaubs- chanwalt für Arbeitsrecht sowie für Handels-
Das Erlöschen des Urlaubsanspruchs ver- jahr 2012 mit Ablauf des 31. März 2014. und Gesellschaftsrecht bei der Kanzlei Fries
schiebt sich auf den 31. März des Folgejahres, Neben den Vorgaben von Gesetzgeber und Rechtsanwälte Partnerschaft in Nürnberg. Zu-
wenn dringende betriebliche oder in der Per- Rechtsprechung sind gegebenenfalls anders dem lehrt er Wirtschaftsrecht an der FOM
son des Arbeitnehmers liegende Gründe die lautende tarifvertragliche oder einzelvertrag- Hochschule für Oekonomie & Management in
Übertragung rechtfertigen (§ 7 Abs. 3 S. 2 liche Regelungen zu beachten. Diese können Nürnberg (www.friesrae.de).
20 11 | 13Sie können auch lesen
