SAARWIRTSCHAFT Unternehmenswerte schützen - Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität bekämpfen - IHK Saarland

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SAARWIRTSCHAFT Unternehmenswerte schützen - Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität bekämpfen - IHK Saarland
SAARWIRTSCHAFT
                                                            04/2016

   Unternehmenswerte schützen
   Wirtschaftsspionage und
   Wirtschaftskriminalität bekämpfen

   Saarkonjunktur:      Integration:         Im Blickpunkt:
   Unverändert robust   Netzwerk gegründet   Reich und doch arm?

www.saarland.ihk.de                                      Einzelheft 2,00 €
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KOLUMNE

Catch me if you can!
Schutz vor Wirtschaftskriminalität lohnt sich
Von IHK-Vizepräsident Carl Jakob

                                   Angefangen von Ladendiebstählen über              gegen Ladendiebstahl und EC-Karten­
                                   Produkt- und Markenpiraterie, Betrug,             betrug vorzugehen, beim Außenhandel sind
                                   Adressbuchschwindel bis hin zu Cyber­             die Exportrisiken zu bewerten. Wer ein
                                   attacken: Wirtschaftskriminalität hat heut-       Industrieunternehmen betreibt, muss darauf
                                   zutage viele Gesichter. Es gibt kaum eine         achten, dass das Know-how zum Produk­
                                   Branche, die von ihr verschont wird. Betrof-      tionsverfahren in den eigenen Händen bleibt
                                   fen sind nicht nur große Unternehmen, son-        und rechtzeitig geeignete Schutzmaßnah-
                                   dern vor allem auch kleinere und mittlere         men vor internen und externen Gefahren
                                   Betriebe. Der Blick in die polizeiliche Statis-   treffen.
                                   tik scheint zwar zunächst zu beruhigen,           Doch wir Unternehmer kennen das: Im
                                   sind doch laut aktuellem „Bundeslagebild          Tagesgeschäft scheinen kaum genügend
                                   Wirtschaftskriminalität“ des Bundeskrimi-         Zeit und Ressourcen für solche Präventions-
                                   nalamtes die Fallzahlen seit fünf Jahren          maßnahmen zu bleiben. Und doch sollten
                                   rückläufig. Aber: Die Statistik umfasst nur       wir sie uns nehmen. Denn umfassende
                                   diejenigen Fälle, die polizeilich angezeigt       Information – auch der eigenen Mitarbei-
                                   werden. Das Dunkelfeld ist erheblich größer.      ter –, ein leistungsfähiger Schutz der IT-
                                   Denn aus Angst vor Reputationsverlust             Systeme und der Aufbau eines Informations­
                                   scheuen viele betroffene Unternehmen den          managements sind Investitionen in die
                                   Gang zu Polizei oder Staatsanwaltschaft –         Zukunft des eigenen Unternehmens, die
                                   wenn denn die Unternehmen überhaupt               sich lohnen.
                                   merken, dass sie angegriffen werden. Denn
                                   gerade im Bereich der Cyber-Kriminalität          „Initiative Wirtschafts-
                                   bleiben viele Attacken unentdeckt. Hinzu
                                   kommt: Trotz offiziell rückläufiger Fallzahlen
                                                                                     schutz“ gegründet
                                   ist der festgestellte Schaden enorm ange-
                                   stiegen.
                                                                                     Unsere IHK-Organisation leistet Hilfestel-
                                   Schutz der „Kronjuwelen“                          lung. Gerade haben DIHK, BDI und das
                                                                                     Bundesinnenministerium gemeinsam die
                                                                                     „Initiative Wirtschaftsschutz“ gegründet. Im
                                                                                     Rahmen dieser Initiative bieten wir Informa-
                                   Deshalb ist es für jedes Unternehmen unge-        tions- und Qualifizierungsinstrumente, die
                                   heuer wichtig, rechtzeitig aktiv zu werden.       beim Aufbau von Schutzmaßnahmen helfen.
                                   Es gilt, die Unternehmenswerte zu kalkulie-       Dabei richtet sich unsere Initiative vor allem
                                   ren und abzuschätzen, wo welche Gefähr-           an kleine und mittlere Unternehmen. Recht-
                                   dung besteht. Dabei sind die Gefährdungs-         zeitige Prävention ist das „A und O“, denn
                                   schwerpunkte von Branche zu Branche sehr          nach begangener Straftat gilt leider: Catch
                                   unterschiedlich: Im Handel etwa gilt es,          me if you can!

                                                                                     SaarWi rtschaft   04/2016                   1
SAARWIRTSCHAFT Unternehmenswerte schützen - Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität bekämpfen - IHK Saarland
INHALT

Kolumne
Catch me if you can!                                1

Standortpolitik
Wirtschafts- und Standortpolitik:
Neues aus Berlin und Brüssel

Konjunktur:
Saarkonjunktur unverändert robust
                                                    4

                                                    6
                                                         25
Integration: Netzwerk „Unternehmen
integrieren Flüchtlinge“ gestartet

Nachgefragt: … bei Michael Neyses, MdL 14
                                                    9
                                                        Titelthema
                                                        Angesichts des Schadenspotenzials durch Wirtschaftskriminalität
                                                        sollte der Schutz der Unternehmenswerte eine zentrale Rolle in den
                                                        unternehmerischen Überlegungen spielen.
Aus- und Weiterbildung                                  Unser Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität beleuchtet das Thema von
                                                        verschiedenen Seiten.
Ausbildungsberatung:
                                                        Titelgestaltung: TypoServ GmbH
Die Hüter der Ausbildung                           16
                                                        Fotos: stephanwiesner/Fotolia.com, jijomathai/Fotolia.com
Aktionstag Handel:
Unterricht einmal anders                           18

Aktionstag Weiterbildung: Stellenwert
beruflicher Weiterbildung steigern!                22

IHK – Die Weiterbildung                            24

Recht
Wirtschaftskriminalität:
Unternehmenswerte schützen!                        25

Interview: CISPA-Chef Prof. Michael Backes
steht Rede und Antwort                             26

Mittelstand und
Unternehmensförderung
Gründungsfinanzierung:
                                                          6
IHK-Aktionstag am 27. April

Gesucht: Botschafter für Existenzgründung
                                                   35
                                                        Saarwirtschaft
und Unternehmertum                                 36   Unverändert robust!
Recyclingbörse                                     37   Der Aufschwung an der Saar ist trotz der schwächelnden Weltkonjunk-
Existenzgründungsbörse                             38   tur weiterhin intakt. Wichtigster Konjunkturtreiber bleibt der Export.
                                                        Zusätzliche Impulse kommen aber auch vom privaten Konsum, der
Kooperationen                                      39   durch die hohe Beschäftigung und steigende Einkommen gestützt wird.
Für Ihren Terminkalender                           40

2                      SaarWi rtSchaft   04/2016
SAARWIRTSCHAFT Unternehmenswerte schützen - Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität bekämpfen - IHK Saarland
INHALT

                                                                         International
                                                                         Stichtag:
                                                                         Der Unionszollkodex kommt!                 41

                                                                         Wirtschaftsbeziehungen:
                                                                         Koreanischer Botschafter zu Gast           43

                                                           9
                                                                         Aktuelle Meldungen
                                                                         des Enterprise Europe Network              45

                                                                         IHK Regional
Integration                                                              Saarpfalz: Führen mit
Netzwerk gestartet!                                                      Wertschätzung und Respekt                  48

Am 9. März wurde das Netzwerk „Unternehmen integrieren Flücht-           Regionalverband Saarbrücken:
linge“ im BMWi gestartet. Mit über 300 Gründungsunternehmen nur          10. Saarbrücker Vergabekonferenz           48
wenige Wochen nach Beginn des Projektes ist hier auch quantitativ
ein guter Einstieg gelungen.                                             St. Wendel: „Schwarze Rhetorik“            49

                                                                         Unternehmen
                                                                         und Personen
                                                                         Jubiläum: 60 Jahre Spedition Peiffer       50

                                                                         Ausgezeichnet: Gütesiegel „Familienfreund-
                                                                         liches Unternehmen“ für Stahlwerk Bous     52

                                                                         Nachfolgeregelung: Shipleys GmbH über-
                                                                         nimmt Kempf Licht- und Außenwerbung        53

                                                                         Dienstjubiläen                             59

                                                                         Kultur Szene
                                                                         Buddismus: Einzelausstellung von Steve

                                                    22
                                                                         McCurry im Weltkulturerbe Völklinger Hütte 60

                                                                         Kulturkalender                             61

                                                                         Im Blickpunkt
Weiterbildung
                                                                         Reich und doch arm?                        62
Stellenwert steigern!
Der 15. Aktionstag Weiterbildung stieß auf hohes Interesse. Zahlreiche
Besucherinnen und Besucher kamen am 5. März in die IHK um sich
über die Angebote der saarländischen Bildungsträger zu informieren.      Letzte Seite
                                                                         Impressum                                  64

                                                                             SaarWi rtSchaft   04/2016                3
SAARWIRTSCHAFT Unternehmenswerte schützen - Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität bekämpfen - IHK Saarland
STANDORTPOLITIK

Neues aus Berlin
und Brüssel

Verbesserungen bei Freihandelsabkommen
von EU und Vietnam erreicht
Brüssel. Die EU-Kommission hat im Rahmen           den USA. Wichtige Fortschritte des Abkom-      sprechende Sonderregeln aufgenommen.
des Freihandelsabkommens mit Vietnam               mens: Die Regelungshoheit der Vertrags-        Trotzdem reichen die Regelungen nicht aus.
auch ein Investitionsschutzkapitel ausge-          staaten wird ausdrücklich geschützt. Inves-    Insbesondere muss der Schutz vor so ge-
handelt – so wie es der DIHK gefordert hatte.      titionsschutzverfahren werden transparenter    nannten indirekten Enteignungen ausge-
Es ist auch das erste Abkommen, in dem sie         und mit neuen Fristen ausgestaltet, um die     baut werden.
das für TTIP entwickelte Konzept eines             Dauer und damit auch die derzeit abschre-
Inves­t itionsgerichtshofs mit ständiger           ckend hohen Kosten zu reduzieren. Um
Berufungsinstanz verankert. Damit zeigt die        speziell für kleine und mittlere Unternehmen
                                                                                                   DIHK-Ansprechpartnerin:
Kommission, dass es ihr ernst ist mit              die Kosten zu senken, hat die EU-Kommis-
diesem streitigen Konzept – auch gegenüber         sion zudem auf Vorschlag des DIHK ent­          stoebener.patricia@dihk.de

IHK-Organisation startet Aktionsprogramm Flüchtlingsintegration
Berlin. Am 25. Februar 2016 fiel im DIHK der       Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bei der   tation der zahlreichen Maßnahmen. Merkel
Startschuss für das deutschlandweite               Auftaktveranstaltung in Berlin. Das neue       versprach der Wirtschaft in diesem Zusam-
Aktions­programm der IHKs „Ankommen in             Aktionsprogramm ist für 2016 mit rund          menhang den Abbau bürokratischer Hemm-
Deutschland – Gemeinsam unterstützen wir           20 Millionen Euro ausgestattet und wird        nisse und die flexible Handhabung beste-
Integration“. Die IHKs leisten mit vielfälti-      beim DIHK und den IHKs von 170 Mitarbei-       hender Regeln, um die Arbeitsaufnahme
gen Initiativen einen Beitrag zur Integration      tern umgesetzt. Es soll das breitgefächerte    von Flüchtlingen zu erleichtern.
von Flüchtlingen in Ausbildung und Be-             Engagement der IHKs bündeln und ein            Weitere Informationen zum Aktions­p ro­
schäftigung. „Mit solchen Anstrengungen            flächendeckendes Beratungs- und Unter-         gramm: www.dihk.de.
können wir die Herausforderungen wirklich          stützungsangebot aufbauen.
meistern, gerade auch in Kooperation mit           Beim traditionellen Spitzentreffen der deut-
Partnern wie zum Beispiel den Arbeitsagen-         schen Wirtschaft mit der Bundeskanzlerin
                                                                                                   DIHK-Ansprechpartner:
turen, Jobcentern und kommunalen Einrich-          in München, das ebenfalls ganz im Zeichen
tungen“, betonte DIHK-Präsident Eric               der Flüchtlingskrise stand, überreichte         renner.thomas@dihk.de
                                                                                                   courbois.anne@dihk.de
Schweitzer vor mehr als 250 Gästen aus             Schweitzer Angela Merkel eine Dokumen­
4                      SaarWi rtschaft   04/2016
SAARWIRTSCHAFT Unternehmenswerte schützen - Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität bekämpfen - IHK Saarland
STANDORTPOLITIK

Pensionsrückstellungen: Referenzzeitraum verlängert

Berlin. Gute Nachricht für Unternehmen, die      Vor allem aber steigt der bürokratische Auf-     Pensionszusagen weiterhin mit 6 Prozent ab-
Pensionsrückstellungen bilden müssen: Der        wand, weil die Betriebe u. a. ein zusätzliches   gezinst. Bei der Besteuerung werden daher
Bezugszeitraum für die Berechnung wurde          Gutachten zur Pensions­berechnung beauf-         nicht die tatsächlich erforderlichen Pensions-
von sieben auf zehn Jahre verlängert. Damit      tragen müssen. Auch wenn den Handels­            rückstellungen berücksichtigt und in der
bewahrt der Bundestag die Betriebe vorläufig     bilanzen der Unternehmen jetzt etwas Luft        Folge Gewinne besteuert, die es eigentlich
vor überhöhten Rückstellungen. Allerdings        verschafft wurde, macht sich der DIHK wei-       gar nicht gibt.
soll der Differenzbetrag einer Ausschüttungs-    terhin für eine Anpassung der steuerlichen
                                                                                                   DIHK-Ansprechpartner:
sperre unterliegen, was wiederum für die         Bewertung von Pensionsrückstellungen
Unternehmen erhebliche Kosten bedeutet.          stark. Denn in den Steuerbilanzen werden die      kambeck.rainer@dihk.de

Krankenversicherung:
DIHK lehnt Rückkehr zur paritätischen Finanzierung ab
Berlin. Der DIHK sprach sich in der Anhö-        hielt die DIHK-Expertin die Entgeltfort­         Dieser schaffe Transparenz und die Mög-
rung im Gesundheitsausschuss des Bun-            zahlung im Krankheitsfall entgegen. Wird         lichkeit, durch Wechsel zu profitieren.
destages erneut gegen die Rückkehr zur           diese berücksichtigt, tragen Unternehmen
paritätischen Beitragsfinanzierung bei der       den weit überwiegenden Teil der Gesund-
gesetzlichen Krankenversicherung aus. Dem        heitskosten ihrer Beschäftigten. Sie verwies
                                                                                                   DIHK-Ansprechpartnerin:
Argument, das Einfrieren der Arbeitgeber-        zudem auf die Bedeutung der individuellen
beiträge belaste die Versicherten einseitig,     Zusatzbeiträge für den Kassenwettbewerb.          koenig.stefanie@dihk.de

Plattform zum Bürokratieabbau in Brüssel
greift Vorschläge des DIHK auf
Brüssel. Das EU-Recht soll einfacher werden      EU-Rechtsvorschriften auszutauschen. Da-         Vereinfachungen bei der Mehrwertsteuer
und weniger Kosten verursachen – das ist         bei wurden viele DIHK-Vorschläge zur Ver-        wurde aufgegriffen. Nun besteht die Heraus-
das Ziel der so genannten REFIT-Plattform.       einfachung des EU-Rechts aufgenommen:            forderung darin, bei weiteren Verbänden und
REFIT steht für „Regulatory Fitness“ und         Unter anderem wurde die KMU-freundliche          der Bundesregierung Unterstützer zu finden,
gehört zum Paket zur besseren Rechtsetzung       Ausgestaltung der EU-Chemikalienverord-          damit die Vorschläge weiterverfolgt und um-
der EU-Kommission. Erstmals trafen sich          nung „REACH“ auf die Agenda gesetzt. Es          gesetzt werden.
nun im Januar 2016 Vertreter der Kommissi-       geht hierbei um größtmögliche Transparenz
                                                                                                   DIHK-Ansprechpartnerin:
on, der Mitgliedstaaten und der Interessen-      und Bereitstellung von Informationen für
verbände, um sich über Verbesserungen der        KMU. Auch die Forderung des DIHK nach             beland.ulrike@dihk.de

CDU übernimmt DIHK-Vorschläge zur Integration von Flüchtlingen
Berlin. Das aktuelle CDU-Eckpunkte­papier        den sich anschließenden ersten beiden            die Bundesagentur für Arbeit bei der Ertei-
zur Integration von Flüchtlingen „Fordern        Beschäftigungsjahren geben soll. Darüber         lung der Arbeitserlaubnis häufig als Hürde
und Fördern“ enthält jetzt auch zen­trale Vor-   hinaus sieht das Papier einen Zugang zur         beim Arbeitsmarkteinstieg erwiesen. Aus
schläge des DIHK. Um Flüchtlingen und            Zeitarbeit bereits nach drei statt bisher        diesem Grund will die CDU diese Prüfung
Betrieben Rechtssicherheit während und           15 Monaten vor. Außerdem sollen Flüchtlin-       zeitweise aussetzen
nach einer Ausbildung zu geben, soll die so      ge bei Praktika für mindestens sechs Mona-
                                                                                                   DIHK-Ansprechpartner:
genannte 3+2-Regelung umgesetzt werden.          te vom Mindestlohn ausgenommen werden.
Sie besagt, dass es keine Abschiebung            In der Praxis hat sich zudem die Prüfung          noebel.christian@dihk.de
                                                                                                   hardege.stefan@dihk.de
während der dreijährigen Ausbildung und          „gleichwertiger Arbeitsbedingungen“ durch
                                                                                                  SaarWi rtschaft   04/2016                   5
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Saarkonjunktur unverändert robust
Geschäftslage und Geschäftsaussichten leicht verbessert

Der Aufschwung an der Saar ist trotz der                        auf 35,1 Zähler gestiegen. Er erreichte damit               2,5 Zähler. Das heißt: Die Unternehmen er-
schwächelnden Weltkonjunktur weiterhin                          den höchsten Wert seit dem vergangenen                      warten weiterhin mehrheitlich eine Fortset-
intakt. Das signalisieren die Meldungen der                     Sommer. Leicht verbessert haben sich auch                   zung der moderaten Aufwärtsbewegung.
Unternehmen, die sich im März gegenüber                         die Aussichten der Unternehmen für die                      „Die Saarwirtschaft bleibt auf Wachstums-
dem Vormonat kaum verändert haben. Der                          kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwar-                      kurs. Wichtigster Konjunkturtreiber bleibt
IHK-Lageindikator ist leicht um 0,4 Punkte                      tungsindikator stieg um 0,2 Punkte auf                      der Export. Positiv zu Buche schlagen vor
                                                                                                                            allem die steigenden Ausfuhren in die USA
                                                                                                                            und nach Süd- und Westeuropa. Zusätzliche
                           Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe                                                                 Impulse kommen aber auch vom privaten
                                                                                                                            Konsum, der durch die hohe Beschäftigung
                               Guter Start ins neue Jahr                                                                    und steigende Einkommen gestützt wird.
Januar 2011 = 100                                                                                                           Aus unserer Sicht gibt es deshalb derzeit
170                                                                                                                         keinen Grund, unsere Wachstumsprognose
                                                                                                                            von 1,5 Prozent für dieses Jahr abzuschwä-
                                                                                                                            chen.“ So kommentierte IHK-Hauptge-
                                                                                                                            schäftsführer Dr. Heino Klingen die März-
150                                                                                                                         Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund
                                                                                                                            300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäf-
                                                                                                                            tigten beteiligten.
130                                                                                                                         Insgesamt bewerten 43 Prozent der befrag-
                                                                                                                            ten Unternehmen ihre Geschäftslage mit
                                                                                                                            gut, 48 Prozent mit befriedigend und 9 Pro-
                                                                                                                            zent mit schlecht. Der Blick auf die Branchen
110                                                                                                                         zeigt, dass sich die Industriekonjunktur an
                                                                                                                            der Saar auf eine breite Basis stützen kann:
                                                                                                                            Lebhafte Geschäfte melden vor allem der
                                                                                                                            Fahrzeugbau, die Keramikindustrie, die
    90
          2013                               2014                               2015                                        Medizin-, Mess- und Automatisierungs-
                                                                                                                            technik sowie die Gummi- und Kunststoff-
              Saarland                Deutschland               Quelle: Statistisches Amt Saarland   Grafik: IHK Saarland   industrie. Im Maschinenbau, in der Elektro-
                                                                                                                            industrie, bei den Gießereien, im Stahlbau,
                                                                                                                            im Ernährungsgewerbe und in der Pharma-
                                                                                                                            industrie ist die Lage überwiegend befrie-
                                                                                                                            digend. In der Stahlindustrie drücken Dum-
                                    IHK-Konjunkturindikatoren                                                               pingpreise auf die Stimmung.
                                                                                                                            Im Dienstleistungsbereich berichten 95 Pro-
                                   im Vergleich die Jahre 2012 bis 2016
                                                                                                                            zent der befragten Betriebe über gute oder
                                                                                                                            befriedigende Geschäfte. Rund läuft es vor
40                                                                                                                          allem bei den unternehmensnahen Dienst-
                                                                                                                            leistern, im IT-Bereich und mit Abstrichen
30                                                                                                                          im Handel.

20                                                                                                                          Investitionsneigung
                                                                                                                            bleibt gedämpft
10
                                                                                                                            Die Unternehmen gehen mit verhaltenem
    0                                                                                                                       Optimismus in die Frühjahrs- und Sommer-
                                                                                                                            monate. Rund 13 Prozent der Betriebe rech-
-10                                                                                                                         nen mit besseren, 77 Prozent mit gleich blei-
         2012                     2013                        2014                      2015                      2016      benden und 10 Prozent mit schlechteren
             Geschäftslage            Geschäftserwartungen                                                                  Geschäften. Die positive Grundstimmung
                                                                                                                            ist allerdings nicht gänzlich ungetrübt. Das
         Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen
         ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die
                                                                                                                            zeigt eine Sonderumfrage der IHK zu den
         positiven und negativen Antworten genau die Waage halten                            Quelle, Grafik: IHK Saarland   beabsichtigten Investitionen der Unterneh-
6                                SaarWi rtschaft    04/2016
SAARWIRTSCHAFT Unternehmenswerte schützen - Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität bekämpfen - IHK Saarland
STANDORTPOLITIK

                           Geschäftslage nach Branchen
                                  Trends innach
                           Geschäftslage    Prozent
                                                 Branchen
                                       Trends in Prozent
                       32,1%
      45,5%                              41,2%                             47,3%
                       32,1%                              53,3%
      45,5%                              41,2%                             47,3%
                                                          53,3%

                       50,6%                                                                                                        Foto: Rolf Ruppenthal
      43,7%                             53,8%                              44,7%
                       50,6%
                                                           46,7%
      43,7%                             53,8%                              44,7%
                       17,3%                               46,7%
      10,8%                             5,0%                                8,0%
   Verarb.             17,3%
                     Bau              Handel            Finanzdienst-   unternehmensnahe
      10,8%                             5,0%                               8,0%
   Gewerbe                                              leistungen      Dienstleistungen               men in diesem Jahr. Danach planen zwar
   Verarb.
Trend*:
                     Bau              Handel            Finanzdienst-   unternehmensnahe               16 Prozent der Unternehmen mit höheren
   Gewerbe                                              leistungen      Dienstleistungen               Investitionen, allerdings wollen auch 21 Pro-
Trend*:                                                                                                zent weniger investieren als im Vorjahr. Die
    * Veränderung der Salden gegenüber dem Vormonat:                                                   schwache Investitionsneigung drückt sich
      um mehr als 5 Punkte              zwischen -2,5 und -5 Punkte          gut
    * Veränderung  der Salden gegenüber um
                                         demweniger
                                             Vormonat:                                                 auch in den Investitionsabsichten aus: Das
      zwischen 2,5 und 5 Punkte                     als -5 Punkte            befriedigend
      um mehr als 5 Punkte              zwischen -2,5 und -5 Punkte          gut                       dominante Investitionsmotiv ist der Ersatz-
      zwischen 2,5 und -2, Punkte                                            schlecht
      zwischen 2,5 und 5 Punkte         um weniger als -5 Punkte             befriedigend              bedarf (32 Prozent). Danach folgen For-
      zwischen 2,5 und -2, Punkte                                       Quelle, Grafik: IHK Saarland
                                                                             schlecht                  schung und Entwicklung (24 Prozent),
                                                                                                       Umweltschutz (18 Prozent) und Rationalisie-
                     Erwartete Geschäftsentwicklung Quelle, Grafik: IHK Saarland                       rung (16 Prozent). Investitionen zur Kapa-
                               insgesamt
                     Erwartete Geschäftsentwicklung                                                    zitätserweiterung liegen an letzter Stelle
                                                                                                       (9 Prozent). „Trotz günstiger Finanzierungs-
                                       insgesamt                                                       bedingungen infolge der Null-Zins-Politik
                                                                                                       der EZB, ist auch in diesem Jahr keine nach-
                                                                                                       haltige Belebung der Investitionsnachfrage
                                                                      10,3% schlechter                 zu erwarten. Neben der aktuellen Konjunk-
                                                                      12,7% besser                     turschwäche in China und den zahlreichen
                                                                      10,3% schlechter                 geopolitischen Risiken bereiten den Unter-
                                                                      77,0% gleich
                                                                      12,7% besser                     nehmen die zunehmende Regulierung am
                                                                      77,0% gleich                     Arbeitsmarkt und steigende Stromkosten
                                                                                                       Sorgen“, so Dr. Klingen.                SaWi

                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland

                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland

                                                                                                       SaarWi rtSchaft   04/2016                       7
SAARWIRTSCHAFT Unternehmenswerte schützen - Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität bekämpfen - IHK Saarland
STANDORTPOLITIK

Frauen im Beruf
Zukunftsbündnis Fachkräfte Saar legt Arbeitsprogramm vor

Im Saarland wird eine zentrale Netzwerkstel-
le „Frauen im Beruf“ eingerichtet. Dies teilte
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger nach
einer Sitzung des „Zukunftsbündnisses
Fachkräfte Saar“ (ZFS) mit. Die Bündnispart-
ner sehen darin einen wesentlichen Baustein
für die Einstiegs- oder Wiedereinstiegsbera-
tung. Die Stelle soll eng mit den Akteurinnen
und Akteuren auf kommunaler Ebene zu-
sammenarbeiten und dazu beitragen, ein
landesweites Konzept zur Verbesserung der
beruflichen Aktivierung oder Reaktivierung
von Frauen auf die Beine zu stellen. Diesem
Ziel dient auch eine geplante Informations-
kampagne. Das ZFS strebt an, in zehn Jahren
bis zu 19.000 Frauen zusätzlich als Fach-
kräfte zu gewinnen. Um dies zu erreichen,
wurde das Arbeitsprogramm „Erhöhung der
Frauenerwerbsbeteiligung“ zusammenge-              Die neue Netzwerkleitstelle soll dazu beitragen, den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen zu erleich-
stellt. Die Haupt zielgruppen sind Berufs-         tern.                                                                Foto: dirkkoebernik/Fotolia.com
einsteigerinnen, Wiedereinsteigerinnen,
Mini-Jobberinnen und alleinerziehende Frau-        • Alleinerziehenden kann durch Teilzeitaus-         „Erhöhung der Frauenerwerbsbeteiligung“
en. Hier werden bedeutende Arbeitsmarkt-             bildung, durch familienfreundliche Ar-            ist Teil der im Jahr 2013 auf den Weg ge-
potenziale gesehen.                                  beitszeitmodelle und eine lebensphasen-           brachten saarländischen Strategie zur nach-
Um die Zielgruppen individuell anzusprechen,         orientierte Personalpolitik die Teilhabe am       haltigen Deckung des Fachkräftebedarfs.
sind rund 20 Einzelmaßnahmen geplant.                Arbeitsmarkt erleichtert werden.                  Zuvor waren bereits die ZFS-Aktionspro-
• Bei den Berufseinsteigerinnen geht es            „Für die IHK ist die Erhöhung der Frauener-         gramme zur Ausbildung sowie zur Zuwan-
  zum Beispiel darum, gezielt für Tätigkei-        werbsquote ein wesentlicher Ansatzpunkt,            derung aufgelegt worden. Deren Umsetzung
  ten im naturwissenschaftlich-technischen         um den sich abzeichnenden Fachkräfteman-            ist in Gang.
  Bereich zu werben, wo der Frauenanteil           gel abfedern zu können. Dabei sollte über           Die Vorbereitung des Arbeitsprogramms zur
  noch unterentwickelt ist.                        eine Änderung des Berufswahlverhaltens              Frauenerwerbsbeteiligung wurde durch das
• Bei den Wiedereinsteigerinnen stehen             der jungen Mädchen vor allem der Frauen-            Engagement kooperierender Partner unter-
  Motivations-, Qualifizierungs- und Be-           anteil in naturwissenschaftlich-technischen         stützt. Dies waren: der Frauenrat Saarland,
  ratungsangebote im Vordergrund.                  Berufen gesteigert werden. Denn hier sind           die Landesarbeitsgemeinschaft der kommu-
• Den Mini-Jobberinnen soll insbesondere           Mädchen und Frauen immer noch deutlich              nalen Frauenbeauftragten, der Landkreistag,
  vermittelt werden, welche Risiken eine           unterrepräsentiert, und hier dürfte der Fach-       der saarländische Städte- und Gemeindetag,
  geringfügige Beschäftigung für die Exis-         kräftemangel künftig besonders groß wer-            die Universität des Saarlandes, die Hoch-
  tenzsicherung und die Altersversorgung           den“, stellte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr.          schule für Technik und Wirtschaft sowie die
  mit sich bringen kann.                           Heino Klingen fest. Das Arbeitsprogramm             Liga der freien Wohlfahrtspflege.     SaWi

    VERPACKUNGSMITTEL • KARTONAGEN
                                                   p       • Kartonagen aus eigener Produktion
                            seren Web-Sho
      Besuchen Sie un                                      • Polstermaterialien
                                                           • Füllstoffe
                                                           • Folien und Beutel
                                                           • Verpackungstechnik                                               EUGEN SCHMIDT GMBH
                                                                                                                              Schlackenbergstraße 39
                                                           • Verpackungszubehör                                               D-66386 St. lngbert
                                                                                                                              Telefon 0 68 94-9 49 02-10

    PACKEN • SCHÜTZEN • POLSTERN                                                                                              Telefax 0 68 94-9 49 02-20
                                                                                                                              www.kartonagen-schmidt.de

8                      SaarWi rtSchaft   04/2016
STANDORTPOLITIK

Netzwerk „Unternehmen integrieren
Flüchtlinge“ gestartet
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
und DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer
haben am 9. März den Startschuss für das
bundesweite Netzwerk „Unternehmen inte-
grieren Flüchtlinge“ gegeben. Ziel ist es, das
Engagement der Unternehmen insbesonde-
re für Praktikum, Ausbildung und Beschäf-
tigung von Flüchtlingen praxisnah zu unter-
stützen.
Bundesminister Gabriel: „Die Integration
von Flüchtlingen ist eine Herausforderung,
für die es weder Blaupausen noch Patent-
rezepte gibt. Eine reguläre Beschäftigung        Das bundesweite Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ wurde Anfang März in Berlin aus
ist aber eine wichtige Voraussetzung für         der Taufe gehoben.                                                           Foto: Ingo Heine
eine erfolgreiche Integration. Der deutschen
Wirtschaft kommt dabei eine Schlüsselrolle       aber auch viel Informationsbedarf: „Viele       • Dr. Rüdiger Grube, Deutsche Bahn AG:
zu. Mit dem neuen Unternehmensnetzwerk           Unternehmen wollen ihren Beitrag zur Inte-        „Die Deutsche Bahn setzt auf Integration
haben die Unternehmen eine Plattform, auf        gration von Flüchtlingen leisten. Sie enga-       durch Ausbildung und Qualifizierung.
der sie voneinander lernen können und zu         gieren sich bereits oder überlegen, wo ihre       Schon jetzt arbeiten bei uns in Deutsch-
den alltäglichen Fragen wichtige Unterstüt-      Möglichkeiten liegen. Sprachbarrieren und         land Mitarbeiter aus über 100 Nationen.
zung erhalten. Ich freue mich über die große     häufig nicht bekannte Qualifikationen sind        Vielfalt in der Belegschaft steht uns gut zu
Bereitschaft der Unternehmen, Flüchtlingen       dabei große Herausforderungen. Das greifen        Gesicht!“
eine Perspektive zu geben und in zukünfti-       wir auf. Mit unserer Initiative wollen wir      Das Netzwerk bietet Unternehmen, die sich
ge Fachkräfte zu investieren.“                   aufzeigen, wie Unternehmen diese bewälti-       für Flüchtlinge engagieren oder engagieren
DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer erkann-       gen können, wie sie mit Flüchtlingen in Kon-    wollen, Informationen zu Rechtsfragen, In-
te bei den Unternehmen große Bereitschaft,       takt kommen und welche Möglichkeiten es         tegrationsinitiativen und ehrenamtlichem
                                                 gibt, Praktika, Ausbildung oder Beschäfti-      Engagement. Zudem liefert es Praxis-Tipps
                                                 gung anzubieten. Mit dem Netzwerk schaf-        zur Integration von Flüchtlingen in Ausbil-
  Jetzt mitmachen!                               fen wir eine Plattform, die Unternehmen
                                                 zusammenbringt, Austausch organisiert
                                                                                                 dung und Beschäftigung und ermöglicht
                                                                                                 Erfahrungsaustausch und Kooperation zwi-
                                                 und Unternehmen bei ihrem Engagement            schen den Unternehmen. Zu diesem Zweck
                        „Eine frühzeitige        unterstützt und begleitet.“                     werden bundesweit in verschiedenen
                        Tei l ha b e der         Stellvertretend für die mehr als 300 Grün-      Regionen Veranstaltungen stattfinden, bei
                        Flüchtlinge am           dungsunternehmen des Netzwerks erläuter-        denen Unternehmen ihre Praxis-Beispiele
                        Arbeitsleben ist         ten vier Unternehmensvertreterinnen und         und Wissen austauschen können. Darüber
                        der Schlüssel für        -vertreter ihre Motive:                         hinaus bietet eine Online-Plattform für Mit-
                        eine erfolgreiche        • Betti na Sch mauder, K FZ-Werk st att         glieder die Möglichkeit, Erfahrungen und
                        Integration. Viele         Schmauder & Rau GmbH: „Betriebe sind          Erkenntnisse zu teilen.
                        Unternehmen                ein wunderbarer Ort, um Integration und       Das auf Initiative des DIHK entstandene
                        sind gerne bereit,         gegenseitige Akzeptanz zu fördern. Wir        Netzwerk wird vom Bundeswirtschafts-
  den Menschen, die zu uns kommen,                 möchten unseren Beitrag dazu leisten und      ministerium mit rund 2,8 Millionen Euro
  diese Perspektive zu bieten. Allein:             Vorbild für andere sein.“                     gefördert.                               SaWi
  Häufig fehlt es noch an Praxiswissen,          • Theo Baumstark, Baumstark Theo GmbH
  um diese Bereitschaft in konkreten An-           & Co. Wärme- und Gesundheitstechnik
  geboten umzusetzen. Hier setzt das               KG: „Asylsuchende benötigen Unterstüt-          Weitere Informationen:
  neue Unternehmensnetzwerk an: Es                 zung – jetzt, nicht irgendwann. Ihre Aus-
  bietet eine Plattform, um voneinander            bildung ist der Grundstein für Weiterkom-     www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de
  zu lernen und konkrete Tipps auszutau-           men und Lebensgestaltung. Einige werden
  schen. Je mehr mitmachen, desto bes-             bleiben und uns künftig zur Seite stehen.“    Unternehmen können kostenlos beitreten
  ser. Ich möchte dafür werben: Melden           • Dr. Christiane Grunwald, TRUMPF GmbH          und sich online registrieren.
  auch Sie sich an. Profitieren Sie vom            + Co. KG: „Wir sahen und sehen es als eine    Kontakt:
  Know-How vieler engagierter Unterneh-            Frage der gesellschaftlichen Verantwor-       Christina Mersch
  mer und helfen Sie mit, das neue Netz-           tung unseres Unternehmens, bei diesem         E-Mail: info@unternehmen-integrieren-
  werk zum Erfolg werden zu lassen.“               Thema nicht abseits zu stehen, sondern        fluechtlinge.de
                                                   zu helfen.“                                   Telefon: (030) 2 03 08 65 50
                                                                                                 SaarWi rtSchaft   04/2016                   9
STANDORTPOLITIK

Neue Informationsbroschüre: Wegweiser für Flüchtlinge im Saarland
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit,              Neben der Aufführung wichtiger Ämter und               bei der Suche nach einem Wohnort, einem
Frauen und Familie hat eine neue Informa-              Organisationen gibt der Wegweiser hilfrei-             Arbeitsplatz und einer geeigneten Schule
tionsbroschüre „Wegweiser für Flüchtlinge              che Tipps über das soziale, politische und             für ihre Kinder zur Seite.         SaWi
– Die ersten gemeinsamen Schritte zur                  kulturelle Leben, im Besonderen über die
Integration“ publiziert. Die Broschüre infor-          saarländische Kultur.
miert über Rechte und Pf lichten und                   Die Broschüre deckt neben der Hilfe zur                Die Broschüre kann kostenfrei bestellt wer-
beinhaltet die Kontaktdaten wichtiger An-              Erstorientierung, auch Informationen zum               den unter: www.saarland.de/publikationen-
sprechpartner, Initiativen und Organisa-               weiteren Vorgehen auf dem Weg zur Integ-               soziales.htm
tionen, die zur Hilfestellung bereit stehen.           ration ab und steht den Flüchtlingen somit

Günstige Preise, große Auswahl und attraktive
Geschäfte locken Lothringer ins Saarland
IHK stellt Studie zum grenzüberschreitenden Verbraucherverhalten vor

Französische Kunden gehören in vielen
grenznahen saarländischen Kommunen fest
zum Stadtbild. Die kurzen Wege ins Saar-
land machen es möglich. Aber was motiviert
unsere Nachbarn, bei uns einzukaufen?
Das zeigt eine kürzlich vorgelegte Studie
zum grenzüberschreitenden Verbraucher-
verhalten, die im Auftrag der IHK Saarland
vom Institut für Konsum- und Verhaltensfor-
schung an der Universität des Saarlandes
(ikv) durchgeführt wurde (Verfasserin: Sven-
ja Ernst). Danach sind für unsere französi-
schen Nachbarn niedrige Preise, eine große
Auswahl und attraktive Geschäfte die wich-
tigsten Einkaufsmotive. Gerne gekauft wer-
den vor allem Kleidung, Kosmetik, Lebens-              Rund ein Drittel des Einzelumsatzes in Saarbrücken geht auf Einkäufe unserer französischen Nachbarn
mittel und Accessoires. Viele Franzosen                zurück.                                                                            Foto: Natalie Platz
kommen mehrmals im Monat zum Shoppen
ins Saarland, einige sogar wöchentlich.                Grenzkontrollen mit Wartezeiten an den Gren-           auch ein Einkaufserlebnis. So verbinden drei
Dabei werden laut Studie je Einkauf rund               zen, würde das viele französische Kunden von           Viertel aller Gäste ihren Einkauf mit dem
120 Euro ausgegeben. Schätzungen besa-                 einem Einkauf im Saarland abhalten. Dann               Besuch von Restaurants, Cafés und Bars.
gen, dass französische Kunden im Saar-                 drohten spürbare Umsatzrückgänge im saar-              Jeder Fünfte nutzt seinen Besuch im Saar-
brücker Einzelhandel bis zu einem Drittel              ländischen Einzelhandel, vor allem in der              land zudem für andere Aktivitäten (Kultur,
des Umsatzes ausmachen.                                Landeshauptstadt und in Saarlouis“, so IHK-            Freizeit und Erholung).
Entsprechend wichtig ist es, die Hürden für            Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen.                Klingen: „Diesbezüglich sind unsere Kom-
einen Einkauf jenseits der Grenze möglichst            Ein weiteres Ergebnis der Studie: Shoppen              munen gut aufgestellt. Doch wir dürfen uns
niedrig zu halten: „Käme es zu dauerhaften             im Saarland ist für viele Franzosen vor allem          nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen.
                                                                                                              Städte und Regionen befinden sich in
                                                                                                              einem immer schärferen Wettbewerb um
                                                                                                              die Gunst der Verbraucher. Daher ist eine
                                                                                                              noch engere Zusammenarbeit von Handel,
                                                                                                              Gastronomie und Tourismus wichtig, um
                                                                                                              die französischen Kunden dauerhaft zu
                                                                                                              binden.“
                                                                                                              Hier könne auch die Frankreichstrategie der
                                                                                                              Landesregierung hilfreich sein. Gelänge es,
                   W&S                                                                                        bestehende Sprachbarrieren abzubauen,
                                                                                                              könne dies zusätzliche Impulse für den saar-
     WOLF & SOFSKY                                                   0 63 32 - 916 128 | www.wolfusofsky.de
                                                                                                              ländischen Einzelhandel bringen, so IHK
     Fertigteilbau GmbH & Co. KG                               Johann-Schwebel-Str. 2 | 66482 Zweibrücken
                                                                                                              und ikv.                               SaWi
10                         SaarWi rtSchaft   04/2016
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STANDORTPOLITIK

Gute Stimmung im saarländischen Fahrzeugbau
Ungeachtet geopolitischer Risiken auf den
internationalen Märkten profitiert die Auto-
mobilwirtschaft im Saarland von den derzeit
bundesweit besten Absatzzahlen seit 2002.
Das belegt eine aktuelle Umfrage, an der
sich nach Auskunft von Dr. Pascal Strobel,
Sprecher des Netzwerks „automotive.saar-
land“, insgesamt 77 Automobilzulieferer mit
33.155 Mitarbeitern beteiligten. Für den
Fahrzeugbau als einer Schlüsselbranche der
Saarwirtschaft sei dies eine sehr gute Nach-
richt. „Mit der Schubkraft dieser am Jahres-
beginn höchsten Absatzwerte seit 14 Jah-
ren kann man für den weiteren Verlauf des
Jahres zuversichtlich sein. Der Fahrzeugbau
dürfte in diesem Jahr wieder seiner Rolle als       saar.is-Geschäftsführer Christoph Lang (am Rednerpult) begrüßte die Gäste des 10. Unternehmer-
Wachstumsmotor der Saarwirtschaft ge-               treffens in Saarbrücken.                                              Foto: automotive.saarland
recht werden“, betont dazu auch IHK-Haupt-
geschäftsführer Dr. Heino Klingen.                  77 Unternehmen wollen neues Personal ein-        auf die Akzeptanz einer staatlichen Förde-
Im Rückblick auf das vergangene Jahr 2015           stellen. Zehn Firmen planen eine Reduzie-        rung von Elektrofahrzeugen. Angesprochen
zeigt sich die saarländische Automobilwirt-         rung der Mitarbeiterzahl. Beim überwiegen-       auf mögliche Subventionen, gibt es einen
schaft als Spiegelbild der insgesamt erfreu-        den Teil ist keine Veränderung angedacht.        leichten Überhang von Befürwortern. 49 Pro-
lichen Entwicklung im deutschen Fahrzeug-           Positiv dürfte sich auch die Investitions-       zent halten eine Unterstützung aus öffent-
bau. So konnte die Hälfte der Zulieferer            tätigkeit entwickeln: Ein Drittel der Unter-     lichen Geldern beim Kauf von E-Autos für
ihren Jahresumsatz steigern, davon sogar            nehmen plant ein höheres Engagement als          richtig. 42 Prozent lehnen diese ab. Neun
jeder Fünfte um mehr als zehn Prozent.              noch im Vorjahr. Etwas weniger als die Hälf-     Prozent sind unentschlossen.         SaWi
Allerdings verzeichnen auch 21 Prozent der          te will mindestens in gleicher Höhe inves-
Firmen einen Rückgang. Auch die Aussich-            tieren. Nur jeder fünfte Betrieb fährt seine
ten für das laufende Jahr sind positiv, wenn-       Investitionen zurück.                             Weitere Informationen:
gleich nicht mehr ganz so günstig wie 2015:         Die Entscheider in der saarländischen
Ein Drittel aller Unternehmen erwartet stei-        Automobilwirtschaft betrachten die Ent-          saar.is
gende Geschäfte, die Hälfte sieht gleich-           wicklungsfortschritte im Bereich der Elek-       saarland.innovation&standort e. V.
bleibende Umsätze. 20 Prozent der Umfrage-          tromobilität teilweise als Bedrohung und         Dr. Pascal Strobel
teilnehmer stellen sich auf Einbußen ein.           teilweise als Chance für ihr Geschäfts-          Telefon: (06 81) 95 20 - 492
Bei den Beschäftigungszahlen ist mit                modell. Dementsprechend gestalten sich die       E-Mail: pascal.strobel@saar-is.de
einer weiteren Zunahme zu rechnen. 21 der           Reaktionen der Unternehmen im Hinblick           www.saar-is.de

                                                    IHK-Industrieausschuss tagte
                                                    bei der Nanogate AG
                                                    Der IHK-Ausschuss für Industrie, Forschung       Leibnitz Institut für Neue Materialien liefer-
                                                    und Außenwirtschaft nutzte das jüngste           te mit seinem Vortrag das nötige Anschau-
                                                    Treffen am 1. März zu einem Besuch bei der       ungsmaterial und stellte Ziele und Aufga-
                                                    Nanogate AG in Göttelborn. Im Mittelpunkt        ben des InnovationsZentrums INM vor. Im
                                                    der Sitzung standen neben der Aussprache         Anschluss an die Sitzung konnten sich die
                                                    zur aktuellen Wirtschaftslage Anwendungs-        Mitglieder bei einer Betriebsführung vom
                                                    felder für neue Werkstoffe und Materialien       breiten Technologieportfolio, den Produkti-
                                                    sowie strategische Wachstumsfelder für die       onsverfahren für multifunktionale Oberflä-
                                                    Nanotechnologie (vor allem im Fahrzeug-          chen sowie vom großen Spektrum an auto-
                                                    bau). Darüber hinaus ging es um die Frage,       matisierten Beschichtungsverfahren der
                                                    wie die Vernetzung von Wissenschaft und          Nanogate AG ein Bild machen.            SaWi
                                                    Wirtschaft so ausgestaltet werden kann,
Der IHK-Ausschuss für Industrie, Forschung und      dass das Saarland mittelfristig zum High-
Außenwirtschaft nutzte seine jüngste Sitzung        tech-Land für neue Werkstoffe und Mate-
zu einem Besuch bei der Nanogate AG.                rialien werden kann. Prof. Dr. Eduard Arzt,
                                 Foto: Nanogate     Vorsitzender der Geschäftsführung des INM
12                      SaarWi rtSchaft   04/2016
STANDORTPOLITIK

Verantwortungsvolles Unternehmertum

Wolfgang Grupp bei Veranstaltungsreihe
„Offensive Mittelstand“

Wolfgang Grupp                                   Der charismatische Unternehmer begeisterte seine Zuhörer.                     Fotos: Becker&Bredel

Mit einem klaren Plädoyer für die Grund-         „Die Freiheit unternehmerischer Entschei-        die Sicherung des eignen Fachkräftebedarfs
prinzipien des ehrbaren Kaufmanns ist die        dungen ist untrennbar verbunden mit der          hervor. Zu seinem Erfolgsmodell zählt Grupp
von IHK und HWK initiierte Veranstaltungs-       Pflicht zur Verantwortung“ – untermauerte        eine straffe Organisation, ein Höchstmaß an
reihe „Offensive Mittelstand – Gut für das       Grupp in einem leidenschaftlichen Vortrag        Flexibilität, die Konzentration auf Kernkom-
Saarland“ ins vierte Jahr gestartet.             mit zahlreichen Beispielen aus der eigenen       petenzen, keine Abhängigkeit gegenüber
Eröffnet wurde die Auftaktveranstaltung          Unternehmensführung. Die Einheit von             Fremdkapital-Gebern durch eine 100-pro-
2016 von IHK-Vizepräsidentin Petra Krenn.        Eigentum und Risiko, Haftung und Kontrol-        zentige Eigenkapitalquote und die Ein-
Key Speaker der Veranstaltung am 10. März        le sind für ihn ganz zentrale Merkmale           beziehung der Mitarbeiter in die Gestaltung
war TRIGEMA-Chef und Inhaber Wolfgang            inhabergeführter Unternehmen. Dabei gab          der Arbeitsprozesse. Strategieansätze, die
Grupp. Er sprach vor mehr als 180 Gästen in      Grupp ein deutliches Bekenntnis sowohl           sicherlich nicht für jeden geeignet sind, die
der IHK zum Thema „Verantwortungsvolles          zum Standort Deutschland als auch zur            aber bei den Gästen gut ankamen und viel
Unternehmertum – zur Rolle und Zukunft           sozialen Marktwirtschaft ab und hob die          Zustimmung erfuhren.                    SaWi
des Familienunternehmers“. Sein Credo –          große Bedeutung der dualen Ausbildung für

Saarland gewinnt das Goldene Stadttor                                                                  Besser grillen!
auf der ITB 2016                                                                                             Grillseminare für
                                                                                                             jeden Geschmack

Die Tourismus Zentrale Saarland GmbH             Lebensfreude der Saarländer“, so Birgit
wurde auf der Internationalen Tourismus-         Grauvogel, Geschäfts führerin der Touris-
börse 2016 in Berlin mit dem Goldenen            mus Zentrale Saarland.
Stadttor für den Imagefilm „Genusstour           Das Goldene Stadttor ist der begehrte inter-
durch das Saarland“ in der Kategorie             nationale Tourismus-Award der Tourismus-
„Imagefilm Region“ mit 3 Sternen ausge-          branche. Die Verleihung der Awards erfolgt
zeichnet. Der Film (http://reiseblog.saarland/   während der Messetage direkt auf der ITB
category/video/) zeigt die Genuss-Region         Berlin.
Saarland: bodenständig, charmant, natür-         Ausgezeichnet wurden touristische Beiträ-
lich, liebenswert und unglaublich lecker!        ge in verschiedenen Kategorien, die von
„Wir freuen uns sehr, dass die internationa-     einer internationalen Jury anhand eines
le Jury den Imagefilm zur Genussregion           Punktesystems bewertet werden.        SaWi
Saarland ausgezeichnet hat. Das Saarland
profiliert sich immer mehr als Genuss-
                                                                                                       SLS, direkt neben Globus
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STANDORTPOLITIK

„Wie soll das Thema Elektro­                                                                        Zur Person:

mobilität voran gebracht werden?“
Nachgefragt bei: Michael Neyses, verkehrspolitischer Sprecher
der Grünen-Landtagsfraktion

„Der Verkehrssektor trägt zu mehr als einem        er bei der Entwicklung der E-Mobilität nach-
Siebtel zum weltweiten Kohlenstoffdioxid-          haltig mit Fördermitteln zu unterstützen.
Ausstoß bei. Wir müssen die Emissionen             Nur so werden sie künftig zum Marktführer
durch den Straßenverkehr erheblich senken,         auf diesem Gebiet, dem US-amerikanischen
um dem Klimawandel zu begegnen. Dies               Hersteller Tesla, aufschließen können.
bedeutet, dass die Entwicklung künftig weg         Für den ÖPNV-Bereich erwarten wir, dass
vom Individualverkehr und mehr hin zum             Landes- und Bundesregierung Pilotprojekte
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)             anstoßen, die auf umweltfreundlichere
gehen muss. Zudem werden mehr Investi­             Mobilitätskonzepte setzen.
tionen in umweltfreundlichere Antriebs-            Einhergehen muss dies mit einem Investi­
technologien wie die Elektromobilität nötig        tionsprogramm seitens des Bundes, um eine
sein.                                              bundesweite Ladeinfrastruktur aufzubauen
Deutschland hat auf diesem Gebiet Nach-            und die Entwicklung effizienterer Speicher-
holbedarf. Stand Februar 2016 waren hier-          techniken voranzutreiben. Zudem brauchen
zulande erst 55.000 E-Autos zugelassen. Das        wir Marktanreize, um den Verkauf von Elek-
Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020        trofahrzeugen anzukurbeln. Daher begrüßen
eine Million Elektroautos auf die Straße zu        wir den auf Bundesebene diskutierten Vor-
bringen, scheint angesichts dieser Zahlen          schlag, Käufern von Elektrofahrzeugen einen      Michael Neyses ist Parlamentarischer Ge-
unerreichbar.                                      Zuschuss von 5.000 Euro zu gewähren. Wir         schäftsführer und verkehrspolitischer Spre-
Um diese Bilanz aufzubessern, sehen wir            fordern, dass die Regierung diesen um-           cher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im
den Bund gefordert, die deutschen Autobau-         setzt.“                                          saarländischen Landtag.

                                                                                                    Er gehört mehreren Ausschüsses an, so u. a.
  Nachgefragt bei …
                                                                                                    den Ausschüssen Energie und Verkehr
  Unter diesem Titel stellen wir künftig Politikern eine „ordnungspolitische Gretchen­frage“        sowie Datenschutz und Informationsfreiheit.
  – zu aktuellen Themen, die die Wirtschaft insgesamt interessieren.

                                                                                                  Entlastung bei
                                                                                                  Energiesteuern
                                                          Besser bei
                                                                                                  und Abgaben
                                                          der Besten.
                                                          Einfaucshgezeichnet.
                                                                                                  Ob Energie- und Stromsteuerdurchführungs-
                                                                                                  Verordnung, KWKG oder EEG – in verschie-

                                                             a
                                                                                                  denen Gesetzen und Verordnungen sind
                                                                                                  Voraussetzungen und Verfahren definiert,
                                                                                                  die es Unternehmen anlassbezogen ermög­
                                                                                                  lichen, die Belastungen aus einzelnen Ener-
                                                                                                  giekostenbestandteilen zu reduzieren.
                                                                                                   Der DIHK hat eine chronologische Übersicht
                                                                                                  der Melde- und Nachweisfristen zusammen-
                                                                                                  gestellt, die für die Inanspruchnahme dieser
                                                                                                  Erleichterungen zu berücksichtigen sind.
                                                                                                  Die Übersicht (pdf-Datei) findet sich auf der
     Meine-Kasse.de                                                                               Website der IHK unter: www.saarland.ihk.de,
                                                                                                  Kennzahl 1990.                         SaWi
14                     SaarWi rtschaft   04/2016
STANDORTPOLITIK

Verein „Saarwirtschaft hilft Flüchtlingen“ informierte sich
in der Landesaufnahmestelle
Der Verein „Saarwirtschaft hilft Flüchtlin-
gen“ informierte sich am 14. März in der
Landesaufnahmestelle in Lebach über die
Herausforderungen, die sich aus dem Zu-
strom von Flüchtlingen ergeben.
Der Direktor des Landesverwaltungsamtes,
Dr. Christof Hoffmann, zu dessen Behörde
die Landesaufnahmestelle gehört, empfing
die Vorstandsmitglieder. Gemeinsam mit
seinen Mitarbeitern stellte er die Arbeit in
der Landesaufnahmestelle vor und gab           Der Vorstand des Vereins informierte sich „vor Ort“ über die Situation in der Landesaufnahmestelle.
einen Überblick über die aktuelle Situation    Im Bild (v. l. n. r.): Christoph Seydel, Dr. Heino Klingen, Horst Finé, Bernard Sembritzki, Uwe Kuntz, Dr.
vor Ort sowie in den Kommunen.                 Christof Hoffmann, Dr. Arnd Klein-Zirbes, Gundula Sutter, Petra Lang, Volker Steinmetz, Wolfgang
Im Saarland kommen hauptsächlich Syrer         Holzhauer und Joachim Malter.                                                                   Foto: IHK
an, die eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit
haben. Diese werden seit Herbst 2013 auf       räumlich zusammengefasst sind und eine                vermitteln. Die Gesprächspartner waren
die Kommunen verteilt. Zurzeit werden in       parallele unmittelbare Bearbeitung durch              sich einig, dass die Sprachkompetenz das A
Lebach rund 1200 Personen betreut. In der      beide Behörden geschieht.                             und O ist. Ohne ein Minimum an Sprach-
zweiten Jahreshälfte 2015 mussten bis zu       Im Gespräch mit Gundula Sutter und Volker             kenntnissen sei eine erfolgreiche Vermitt-
4.000 Flüchtlinge ver- und umsorgt werden,     Steinmetz von der Bundesagentur für Ar-               lung in Arbeit kaum möglich. Der Verein
bei einer eigentlichen Höchstkapazität von     beit, die ebenfalls als Ansprechpartner zur           will in Zukunft konkret gerade diejenigen
maximal 1.500 Personen. Seit März gibt es      Verfügung standen, wurden konkrete Pro-               Flüchtlinge vermitteln, die Integrationskur-
in Lebach nun ein „Ankunftszentrum“, bei       jekte zwischen Verein und der Agentur für             se erfolgreich abgeschlossen haben und
dem die Landesbehörden und das Bundes-         Arbeit besprochen. Gemeinsames Ziel ist               somit über ausreichende Verständigungs-
amt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)       es, Flüchtlinge rasch in Beschäftigung zu             möglichkeiten verfügen.                SaWi

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                                                                                          FÜR HANDELS-,DIENSTLEISTUNGS-
                                                                                          UND PRODUKTIONSUNTERNEHMEN.

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AUS- UND WEITERBILDUNG

Die Hüter der Ausbildung
Breites Aufgabenspektrum für das Team der „Lehrlingsrolle“ in der IHK Saarland

Das offizielle „Verzeichnis der Berufsaus-
bildungsverhältnisse“ trägt noch den tradi-
tionellen Namen „Lehrlingsrolle“. Welche
Aufgaben der Teamleiter und seine Mitar-
beiterinnen der Lehrlingsrolle erfüllen, geht
inzwischen weit über das Traditionelle hin-
aus. Sie stellen unter anderem sicher, dass
bei jedem Ausbildungsverhältnis vom Ver-
tragsabschluss bis zur Abschlussprüfung
alles mit rechten – und rechtlichen – Dingen
zugeht.
Jeder Ausbildungsvertrag, der im Zustän-
digkeitsbereich der IHK Saarland abge-
schlossen wird, landet auf dem Tisch von
Michael Meter oder dem seiner Kolleginnen
Petra Alles und Claudia Weber. Die erste
Aufgabe besteht nun darin, den Vertrag auf
Vollständigkeit und Korrektheit der Anga-
ben zu überprüfen. Dies verlangt Ausdauer
und Sorgfalt, denn immer mehr Verträge
werden unvollständig eingereicht, mittler-
weile mehr als ein Drittel.
„Wir wünschen uns, dass dem Ausbildungs-
vertrag etwas mehr Wertschätzung ent-              Das Team „Lehrlingsrolle“ (v. l. n. r.): Heike Hehl, Michael Meter, Claudia Weber, Petra Alles und
gegengebracht wird.“ Teamleiter Michael            Sonja Stein.                                                                  Foto: Becker&Bredel
Meter äußert diesen Wunsch nicht ohne
Grund. Denn nun heißt es Nachhaken: das            Neben dem Ausbildungsvertrag selbst wer-          Verlängerung der Ausbildung etc. müssen
bedeutet, den Betrieb zu kontaktieren, die         den die Nachweise hinterlegt, die für den         zeitnah der Lehrlingsrolle mitgeteilt werden.
fehlenden Daten nachzufragen, und das zum          Einzelfall erforderlich sind. Dazu gehört der     In zunehmenden Maße im Trend: Betriebs-
Teil mehr als einmal. Bei bis zu 5.000 Aus-        individuelle Ausbildungsplan, anhand des-         wechsel während der Ausbildung, was für
bildungsverträgen pro Jahr gibt es da eini-        sen alle Azubis das Berichtsheft führen           viele Azubis heutzutage der einfachere Weg
ges zu tun, auch wenn die Zahl der Aus-               müssen. Daneben sind weitere Nachwei-          zu sein scheint, meint Petra Alles. Manch-
bildungsverhältnisse derzeit                                    se nötig: bei Jugendlichen die       mal stimmt aber auch die „Chemie“ einfach
aufgrund des demografi-                                              ärztliche Untersuchung          nicht, ergänzt Claudia Weber.
schen Wandels abnimmt.                                                gemäß Jugendarbeits-           Ebenfalls zum Bereich Lehrlingsrolle gehört
Der Ausbildungsvertrag                                                schutzgesetz, Zeugnisse        auch die Registrierung der Umschulungs-
ist ein wichtiges Doku-                                               schulischer Vorbildung         verträge und der Einstiegsqualifizierung.
ment, das den Azubi sein                                              bei Verkürzung der Aus-        Letztere erfüllt eine wichtige Rolle für junge
Leben lang begleitet. Die                                             bildungszeit oder Arbeits-     Leute, die sich in einem Praktikum auf eine
Reg ist rier ung i m Ver-                                             bzw. Aufenthaltserlaubnis      Ausbildung vorbereiten wollen.
zeichnis der Ausbildungs-                                             bei Nicht-EU-Azubis.
verhä ltnisse ist damit                                               Immer mehr nachgefragt
                                                                                                     Suchende und Bietende
Grundvoraussetzung für                                                wird auch die Teilzeitaus-
die Zulassung zu jeder                                                bildung, bei der die Ar-       „matchen“
Prüfung.                                                              beitszeit zu Lasten des
                                                                Ausbildungsbetriebes reduziert       Im Bereich Lehrlingsrolle ist auch Heike
                                                      werden kann, vor allem bei Auszubilden-        Hehl tätig: sie betreut die Lehrstellenbörse,
11.000 Verträge
                                                   den mit Kindern.                                  eine bundesweit kostenlose Online-Platt-
Insgesamt sind in der Lehrlingsrolle aktuell       Sind die Verträge registriert, werden zwei        form der IHKs, auf der Gesuche von Unter-
rund 11.000 Ausbildungsverträge registriert        Exemplare inklusive Berichtsheft sowie wei-       nehmen automatisch mit Suchangaben von
– vom 1. bis zum 4. Ausbildungsjahr.               tere Anlagen an den Ausbildungsbetrieb            Bewerbern abgeglichen werden. Aus Daten-
Von Zeit zu Zeit kommen auch ganz neue             geschickt. In der Folge müssen die regis-         schutzgründen können sich nur IHK-Mit-
Berufe hinzu oder Berufe werden aktuali-           trierten Ausbildungsverträge stets auf ak-        gliedsunternehmen hier einloggen. Die Bör-
siert bzw. neu geordnet, wie z. B. 2014 beim       tuellem Stand gehalten werden. Verän-             se ist stark frequentiert – aktuell sind 47.000
Kaufmann/-frau für Büromanagement.                 derungen wie Umzug, Namenswechsel,                Stellen abrufbar. Verbindungen und Links
16                     SaarWi rtSchaft   04/2016
AUS- UND WEITERBILDUNG

zur Arbeitsagentur und deren Info-Angebot   schlüssen des Jahrgangs haben die Chance,    Auch das Thema Flüchtlinge wird in naher
ergänzen die Lehrstellenbörse. „Natürlich   als Berufseinsteiger besonders gefördert     Zukunft eine größere Rolle spielen. Ein Ins-
gibt es auch die passende App dazu, damit   und unterstützt zu werden. Das Stipendium    trument kann hierbei die Einstiegsqualifi-
kommen wir den Jugendlichen sehr entge-     fördert vor allem die fachliche Weiterbil-   zierung sein.
gen,“ so Heike Hehl.                        dung, unter gewissen Voraussetzungen so-     So steht die Lehrlingsrolle für eine ganze
Daneben betreut sie auch die Vergabe der    gar ein berufsbegleitendes Studium. Träger   Reihe von Aspekten rund um die Berufsaus-
Weiterbildungsstipendien. 40 Kandidatin-    ist das Bundesministerium für Bildung und    bildung und liefert somit Auszubildenden
nen bzw. Kandidaten mit den besten Ab-      Forschung (BMBF).                            wie Ausbildenden eine Art „Rundum-sorg-
                                                                                         los-Paket“ frei Haus.

                                                                                          Weitere Informationen:
                                                                                         Michael Meter
                                                                                         Telefon: (06 81) 95 20 - 710
                                                                                         Fax: (06 81) 95 20 - 787
                                                                                         E-Mail: michael.meter@saarland.ihk.de

                                                                                         Petra Alles
                                                                                         Telefon: (06 81) 95 20 - 715
                                                                                         E-Mail: petra.alles@saarland.ihk.de

                                                                                         Heike Hehl
                                                                                         Telefon: (06 81) 95 20 - 711
                                                                                         E-Mail: heike.hehl@saarland.ihk.de
                                                                                         www.ihk-lehrstellenboerse.de

                                                                                         Claudia Weber
                                                                                         Telefon: (06 81) 95 20 - 712
                                                                                         E-Mail: claudia.weber@saarland.ihk.de
                                                                                         SaarWi rtschaft   04/2016                17
AUS- UND WEITERBILDUNG

Unterricht mal anders
IHK-Aktionstag Handel und Tourismus überzeugt erneut!

Wer die Jugend von heute frühzeitig für sich
gewinnen will, muss sich dem Nachwuchs
zuwenden. Genau das leistete der Aktions-
tag Handel und Tourismus der IHK Saarland
nunmehr zum elften Mal in Folge. Auch
diesmal wieder mit großem Erfolg: Rund
120 Schülerinnen und Schüler überzeugten
sich vor Ort davon, dass Berufe in Handel,
Hotellerie und Gastronomie viel Können und
Geschick erfordern und vielfältige Karriere-
möglichkeiten bieten.
Am 25. Februar fand die Abschlussveran-
staltung in der Gemeinschaftsschule Saar-
brücken-Bruchwiese statt. Die einhellig
positiven Aussagen der Schüler imponierten
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Klingen: „Die
Idee des Aktionstages, praxisnah Berufe im
Handel und im Tourismus zu bewerben,
ging erneut auf. Die Jugendlichen waren mit
Spaß bei der Sache und haben wichtige Ein-        Zufriedene Gesichter bei Initiatoren und Akteuren des IHK Aktionstages 2016. Foto: Gunnar Müller
blicke in die Arbeitswelt gewonnen. Als
Instrument der Fachkräftesicherung hat            che zu fördern sowie Jungen und Mädchen          Europagalerie, Galeria Kaufhof, Globus SB-
sich der Aktionstag voll bewährt.“                frühzeitig als Nachwuchskräfte für Handel        Warenhaus, Immobilien Petsch, Kaufland,
Rund drei Wochen zuvor, am 2. Februar, hat-       und Tourismus zu gewinnen. Seit Beginn           Leder Spahn, Lidl, Media Markt, Metro C +
ten die Schüler einen ganzen Tag lang Ge-         der Initiative haben über 1.600 Schüler am       C, Möbel Martin, Parfümerie CB, Pieper
legenheit gehabt, das Berufsfeld Handel und       Aktionstag teilgenommen.                         Saarlouis, Real, Saarbasar (H+M), Shoes
Gastronomie lebensnah kennenzulernen.             In diesem Jahr beteiligt waren die Gemein-       Fifty-6, Torpedo Garage, Vero Moda, Park-
Sie führten Verkaufsgespräche, lernten ty-        schaftsschulen in Eppelborn, Heusweiler,         hotel Albrecht, Domicil Leidinger, Hotel
pische Arbeitsabläufe kennen und trafen           Homburg II, Kirkel-Limbach, SB-Bruchwie-         Mercure Süd, Hotel Römer, Ratsstube Blasi-
Führungskräfte der Unternehmen.                   se, SB-Güdingen, SB-Dudweiler, Saarlouis         us, Schlossberg Hotel, Hotel Hochwiesmüh-
Der Aktionstag findet jährlich statt. Ins         II, Spiesen-Elversberg, Völklingen Sonnen-       le, Altes Pfarrhaus Beaumarais sowie die
Leben gerufen wurde er vom IHK-Handels-           hügel sowie Wadern. Teilnehmer auf Unter-        McDonald’s Getrey Gruppe.            SaWi
ausschuss. Ziel ist es, das Image der Bran-       nehmerseite waren: dm-Drogerie Märkte,

Energie-Scouts Saar
IHK startet Energieeffizienzprojekt für Auszubildende

Trotz der im Augenblick niedrigen Energie-        Energieeffizienz ein und vermitteln ein          ben bietet, erhöht die Qualifizierung zum
preise bleiben der Energieverbrauch und die       grundlegendes Verständnis zum Thema              Energie-Scout in Zeiten knapper Ausbil-
Energiekosten im Fokus der Unternehmen.           Energie von der Erzeugung bis zum Ver-           dungsplatz-Bewerber die Attraktivität des
Dabei haben viele Betriebe die Erfahrung          brauch.                                          Unternehmens. Der Nutzen für die Teilneh-
gemacht, dass qualifizierte und motivierte        Im Rahmen der Qualifizierung werden die          mer liegt im Erwerb von zusätzlichem
Mitarbeiter die Grundlage für eine wirk-          Auszubildenden gemeinsam mit ihren               Know-how über ihren eigentlichen Ausbil-
same und nachhaltige Senkung des Ener-            Ausbildungsleitern oder einem Energie-           dungsberuf hinaus.                   SaWi
gieverbrauchs sind. Mit dem Projekt „Ener-        Ansprechpartner im Betrieb ein eigenes
gie-Scouts“ möchte die IHK Unternehmen            Energieeffizienzprojekt konzipieren und
dabei unterstützen, ihre Energieeffizienz zu      durchführen. Das im Laufe des Projekts             Weitere Informationen:
steigern. Zielgruppe im Unternehmen sind          erworbene Wissen und die Verbesserungs-
dabei die Auszubildenden. Alle Ausbil-            vorschläge werden im Rahmen einer                IHK Saarland
dungsberufe sind willkommen, eine Spezi-          Abschlussveranstaltung einem breiten Pub-        Dr. Uwe Rentmeister
alisierung wird nicht vorausgesetzt. Work-        likum präsentiert. Neben den Vorteilen, die      Telefon: (06 81) 95 20 - 430
shops führen die Teilnehmer in das Thema          eine energetische Optimierung den Betrie-        E-Mail: uwe.rentmeister@saarland.ihk.de
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