WG-Begleiter und WG-Paten ausbilden und begleiten - Erfahrungen aus zwei Modellprojekten der Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V.
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4. Norddeutscher Wohn-Pflege-Tag 10. September 2010, Hamburg Teilhabe und Selbstbestimmung WG-Begleiter und WG-Paten ausbilden und begleiten Erfahrungen aus zwei Modellprojekten der Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V. Jörn Wieking (Hamburger Gesundheitshilfe gGmbH) 1
Entwicklung - Hamburg • Gründung der ersten ambulanten Wohngemeinschaft in Hamburg (2004) • Gründung „Runder Tisch ambulante Wohngemeinschaften“ (2004) • Auswertung der ersten WG mit Angehörigen und Aufbereitung von Arbeitshilfen für weitere WG‘en (2005) • Erstellung eines Leitfaden für Angehörige (2006/2007) • Förderung des ersten WG-Begleiter-Projekts (2007) • 12 ambulante Wohngemeinschaften (darunter: WG für Menschen mit Behinderung (Demenz) und psychischer Erkrankung (2010) • Erste Praxiserfahrungen ehrenamtlicher WG-Begleitungen, Notwendigkeit der Ergänzung durch WG-Paten (2010) 2
Projektförderungen 2007 und 2010 Förderung durch die Fachbehörde • September 2007 bis August 2008, Dezember 2010 bis Januar 2011 • Personalkosten: 8WSTD Ziele • Gewinnung und Qualifizierung ehrenamtlicher WG Begleiter zur Unterstützung der Selbstorganisation der WG-Angehörigen Aufgaben • Begleitung der WG-Angehörige in der Gründungsphase Informationsvermittlung, Moderation, Qualitätsentwicklung • Beratung von Angehörigen bestehender WG‘en - Informationsvermittlung, Konfliktschichtung 3
Projektleitung: Aufgaben • Absprache und Koordination der WG-Begleitung (Vereinbarung) • Übernahme einer WG-Begleitung, Vertretungsfunktion • Schulung und Fortbildung der WG Begleiter • Durchführung Praxisreflexion • Zusammenarbeit mit Koordinationsstelle, Fachbehörde • Kooperation mit WG-Initiatoren • Öffentlichkeitsarbeit, Abrechnung, Nachweis 4
WG – Begleiter: Anforderungen und Qualifikation • Kernkompetenz: Leitung und Moderation von Gruppen 1. Förderung (2007) 2. Förderung (2010) • 11 WG Begleiter/-innen: 14 WG Begleiter/-innen: -Altenpflegerinnen - Altenpflegerinnen - Pastor i.R - Sozialpädagogen -Professorin - Logopädin - Supervisor - Lektorin - Soziologin - Unternehmensberater 5
Der Weg in die Praxis • Schulung (20 Std.): Krankheitsbild Demenz, Kernprinzipien ambulanter WG‘en, Moderationstechniken, Selbstverständnis als WG Begleiter • Hospitationen: Wohngemeinschaften, Betreuungsgruppen, Tagespflegen… • Teilnahme an WG-Begleitung: Teilnahme an WG-Begleitung durch erfahrenen WG Begleiter zur schrittweise Heranführung an die Übernahme - Zuhören und Zuarbeiten - Übernahme einzelner Einheiten - Übernahme der gesamten Begleitung • Praxisreflexion: - Monatliche Treffen 6
Konkrete Begleitungen (2008-2010) Gründung: Bestand: - Hinschenfelde (2008-2009) - St. Georg (2009) - Bergedorf (2008-2010) - Dulsberg (2008-2009) - Rissen I+II (2008-2010) - Hamm (2009-2010) - Altona (2009-2010) - Winterhude (2010) 7
WG-Begleiter: Erfahrungen • Es gibt interessierte Personen für die Aufgabe • Die Ausfüllung der Aufgabe hängt von Vorerfahrungen (WG, Demenz, Leistungsrecht) und Grundqualifikation (Gruppenleitung) ab • Begleitungen in der Gründungsphase haben eine Dauer von ca. 10 Monaten • Rollendillemma der WG-Begleiter: Informationsgeber und Moderator • Tandemfunktion mit erfahrenen Begleiter hat sich bewährt (Stabilität) • Neben den ehrenamtlichen WG-Begleitern hat sich ein Stamm professioneller WG-Begleiter (Honorar) bewährt • WG-Begleiter haben hohe Motivation, jedoch auch Absprung nach abgeschlossener Begleitung • Begleitung hat tragende Funktion für Selbstorganisation und Autonomieverständnis der WG-Angehörigen 8
Weiterentwicklung: WG-Paten Voraussetzung für funktionsfähige WG‘s sind engagierte Angehörige – nicht immer vorhanden Problem • Angehörige sind selbst zu alt, beruflich eingespannt, leben auswärts... • Alleinstehende WG-Bewohner haben gesetzliche Betreuer, die zeitlichen sich nur begrenzt engagieren können Ziel • Gewinnung und Qualifizierung von WG-Paten als Bezugsperson für allein stehende WG-Bewohner und Angehörigen-Stellvertreter 9
Aufgaben: WG-Paten • Teilnahme an Treffen der Angehörigengruppe – in der Regel monatlich • Übernahme von organisatorischen Aufgaben – Z.B. Kontakt und Rücksprache mit Pflegedienstes • Besuche in der WG – Kontakt zu WG-Bewohner als externe Bezugsperson • Kontakt und Absprache mit gesetzlichem Betreuer 10
Ausblick Die Ambulantisierung kann… • Chance zur Revitalisierung bürgerschaftlichen Engagements und Nachbarschaftshilfe • Effekte der Institutionalisierung abbauen • die gesellschaftliche Inklusion der „Letzten Lebensphase“ erneuern bzw. erhöhen 11
Ausblick Erste Erfahrungen zeigen jedoch… • die Organisation, Autonomie und Stabilität ambulanter Auftraggeber-Gemeinschaften erfordert eine unabhängigen Instanz zur Unterstützung und Begleitung • allein das Vorhandensein einer Auftraggeber-Gemeinschaft ist kein Garant für die Sicherung der Qualität ambulant betreuter WG‘en • die Trennung ambulanter Unterstützerstrukturen für unterschiedliche Personengruppen (Demenz, Behinderung, psych. Erkrankung…) macht keinen Sinn 12
Ausblick Erforderlich ist… • Kooperation und Reorganisation bestehender ambulanter Unterstützerstrukturen • Herstellung einer gesicherten Finanzierung: - Unterstützerstruktur - Ambulante Pflege 13
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 14
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