WIE KOMMT DAS FERNSEHEN ZUKÜNFTIG AUFS SMARTPHONE? 5G? TOOL+? TOO5G? - PLATZHALTER FÜR BILD, BILD AUF TITELFOLIE HINTER DAS LOGO EINSETZEN - TU ...

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Wie kommt das Fernsehen zukünftig aufs Smartphone?
5G? TOoL+? TOo5G?
Ilmenau, 16. Mai 2017
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Gliederung meines Vortrages
1. Einleitung: Fernsehen aufs Smartphone? Ein erster Fakten-Check

2. eMBMS („LTE Broadcast“) – das ist doch schon die Lösung (?)

3. Na, aber wenn erst mal 5G kommt

4. Unsere Alternative: Tower Overlay over LTE-A+ (TOoL+)

5. „feMBMS“: Mobilfunk-“Vendor“ nähern sich unserer TOoL+-Idee

6. Vielleicht die Lösung? Ein Tower Overlay für 5G-Netze

7. Zusammenfassung

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Jährlich schafft der CISCO Visual Networking Index den
 Anlass, sich Gedanken zu machen

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Also: Die
Mobilfunk-Netze
werden zu
„Video-Netzen“.
Dafür wurden
sie aber nicht
konzipiert

                          1 ExaByte sind 1000 * 1000 * 1000 GByte, also 1018 Byte

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Zu den genannten Datenmengen kommen solche, die über das
vom Festnetz-Internet versorgte WiFi konsumiert werden

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                                                                                                  Bild

           1 ExaByte sind 1000 * 1000 * 1000 GByte, also 1018 Byte

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Moderne SmartPhones und Tablet-PCs sind die Verursacher
der Video-Datenflut

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Das hier beispielhaft dargestellte iPhone 6s Plus hat eine Display-Auflösung, die dem
HDTV-Bildformat mit 1920 * 1080 Bildpunkten entspricht
                                                                                                        Quelle: www. apple.com, 5. März 2016
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Smartphone Nutzer/innen in Deutschland (von 82,2 Mio.)

              (Quelle: www.statista.de, 17. April 2017)

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Mobile Endgeräte und ihre Anforderungen an Video-Datenraten
 Mehr und mehr sind mobile Endgeräte mit hochwertigen Displays und leistungsfähiger
  Hard- und Software in Gebrauch. Dazu einige Marktzahlen:

 In Übereinstimmung mit Kollegen aus dem Fraunhofer Institut HHI prognostiziere ich:
  Unter Verwendung des Video-Codierungs-Standard HEVC benötigt man zur adäquaten
  „Medienversorgung“ eines Tablets oder eines hochwertigen SmartPhones etwa 1,3 Mbit/s,
  davon 1 Mbit/s für Video

 Würde ein Mensch auf seinem Tablet pro Tag 221 Minuten lang Video konsumieren (das
  ist die Fernseh-Nutzungsdauer der Durchschnitts-Deutschen), wären das 2,2 GByte/Tag.
  Schon bei nur einer Stunde pro Tag resultieren 0,597 GByte/Tag. Der heutige
  SmartPhone-Besitzer konsumiert im Schnitt 0,5 GByte/Monat

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Insbesondere Netzausrüster möchten eMBMS als Lösung aller
Probleme promoten (oder wollten es?)
Nokia Networks first to trial LTE for national TV broadcasting

July 29, 2014
Espoo, Finland – Nokia Networks is pioneering the technology needed to efficiently use LTE
for nationwide TV broadcasting. The company is working with a range of partners* in the
world’s first field trial of wide-area TV broadcasting using a single LTE frequency within UHF
spectrum. In a Single Frequency Network (SFN) all base stations use exactly the same
frequency to transmit TV content, which maximizes the number of simultaneous TV channels
broadcast over a large geographical area in a given amount of spectrum.

* The field trial is being run by Nokia Networks together with the Institut für Rundfunktechnik,
the research institute of broadcasting companies in Austria, Germany and Switzerland,
Bavarian broadcast company, Bayerischer Rundfunk, and further research partners.

(Anmerkung: Das Projekt trug den Titel IMB5)

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Gefördert von der
Bayerischen
Forschungsstiftung
erprobten das IRT und
Partner wie der BR,
Nokia und
Rohde&Schwarz die
Möglichkeiten der TV-
Verbreitung über eMBMS
im Gleichwellenbetrieb
(eMBMS SFN).

Das Ergebnis war
vorhersehbar (aber wenn es
Fördergelder gibt)

Quelle der Karte: FKT
10/2015

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Gliederung meines Vortrages
1. Einleitung: Fernsehen aufs Smartphone? Ein erster Fakten-Check

2. eMBMS („LTE Broadcast“) – das ist doch schon die Lösung (?)

3. Na, aber wenn erst mal 5G kommt

4. Unsere Alternative: Tower Overlay over LTE-A+ (TOoL+)

5. „feMBMS“: Mobilfunk-“Vendor“ nähern sich unserer TOoL+-Idee

6. Vielleicht die Lösung? Ein Tower Overlay für 5G-Netze

7. Zusammenfassung

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5G: Was ist das?
Die Vision eines der Hersteller

                        Source: http://networks.nokia.com/file/28771/5g-white-paper
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5G: Wann?
  Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) plant so

                WRC-15                                                                                        WRC-19

  Bericht:                            Anforderung:                                        Vorschläge
Technologie -                          Technische                                         “IMT-2020”
   Trends                              Leistungs-
                                                                                                             Auswertung
 Bericht: IMT-                           fähigkeit
                                                                                                            der Vorschläge
Machbarkeit über                          Definition:
                                                                                                  Konsens-Erarbeitung
    6 GHz                              Auswertungs-
                                        kriterien und                                                                Spezifikation
  Empfehlung:
                                         -methoden                                                                    “IMT-2020”
 Vision der IMT
   nach 2020

    2014          2015                      2016                      2017                      2018             2019        2020

                                                                               IMT: International Mobile Telecommunications
                                                                               WRC: World Radiocommunication Conference
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Frequenz-Ressourcen für 5G
 Unterhalb 6 GHz sind nur wenige Frequenz-Ressourcen für 5G verfügbar
 Wenn 5G unterhalb 6 GHz eingesetzt werden soll, ist „refarming“ erforderlich
 Selbst wenn eine spektrale Effizienz von 10 bit/s/Hz (zum Beispiel durch eine 1024 QAM)
  praktikabel wäre, benötigte eine Roh-Datenrate 10 Gbit/s als Bandbreite 1000 MHz
 Man darf annehmen, dass 5G hauptsächlich oberhalb 6 GHz eingeführt wird, z. B. bei 60
  GHz oder bei 72 GHz
 Dies wird es erforderlich machen, das Konzept klassischer zellularer Netze zu erweitern
 Zusätzlich zu Basisstationen mit traditionellen Sektor-Abdeckungen bei relativ niedrigen
  Frequenzen ist Massives Beamforming in Planung, um „Data Pipes“ zu schaffen, die den
  erheblichen Pfadverlust bei hohen Frequenzen kompensieren

                                                                                                          Ist Beamforming eine Form von
                                                                                                          Unicast auf dem Physical Layer?

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Ein Parameter-Vorschlag aus dem Hause Ericsson für 5G
OFDM in Ultra-Dichten Netzen (UDN)

Parameter                                                                                                  Wert
Belegte Kanalbandbreite                                                                                    2000 MHz
Abstand der OFDM-Träger                                                                                    360 kHz
Tatsächlich genutzte OFDM-Träger                                                                           5121 => 1843 MHz
Symbol-Dauer ohne Guard-Intervall                                                                          2.778 µs
Dauer des Guard-Intervalls                                                                                 347.222 ns
Gesamtdauer eines Symbols                                                                                  3.125 µs
Dauer eines Subframes                                                                                      100 µs (32 Symbole)
Roh-Datenrate bei 64 QAM                                                                                   9832 Mbit/s

            Das Guard-Intervall erlaubt eine maximale Echopfad-Differenz von etwa 104m.
            Der Einsatz von Massivem Beamforming reduziert andererseits Echo-Probleme
Source: Baldemair, R.; Balachandran, K. et al.: Ultra-Dense Networks in Millimeter-Wave Frequencies.
IEEE Communications Magazine, January 2015

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Ein 5G-Zwischenfazit
 Mit Blick auf die Frage der Frequenz-Ressourcen gehen viele Autoren davon aus, dass
  5G-Netze im Millimeter-Wellenlängen-Bereich angesiedelt sein werden – und dann braucht
  es mehrere Netzwerk-Layer und unter anderem Ultra-Dense Networks (UDN)
   Netzwerk-Layer 1 besteht vielleicht aus dem heutigen LTE (in weiteren Releases)
   Netzwerk-Layer 2 besteht aus Zellen für die Versorgung außerhalb von Gebäuden mit
    Zell-Abständen von ungefähr 50m bei 6 GHz
   Netzwerk-Layer 3 nutzt Zellen im Gebäude mit Abständen von einigen Metern bei 60
    GHz
 Die Verbindung der Zellen durch Backhauling und oder Fronthauling wird eine
  Herausforderung

 Also: Wenn 5G die Versprechen erfüllt, wird es eine tolle Lösung, aber wer weiß schon,
  was 5G ist? Bisher scheint nur jeder zu wissen, wofür es gut wäre
 Ob die gewaltigen Infrastruktur-Anforderungen bereits in wenigen Jahren erfüllt werden
  können, bleibt abzuwarten
 Vielleicht hilft auch bei 5G ein Brückenschlag zum Broadcast dabei, Infrastruktur- und
  Kostenentlastungen zu ermöglichen – in jedem Fall hilft er bei LTE

                Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 15 / 38
Und die Investition in 5G-Netze wird ja sicherlich kein Problem
sein?
Aus der FAZ vom 6. Mai 2017:

                                     Telefónica Deutschland enttäuscht

     … Obwohl das Unternehmen 355.000 Handykunden, davon die Hälfte mit Vertrag,
 hinzugewinnen konnte und damit seine Position als kundenstärkster deutscher Anbieter vor
der Deutschen Telekom und Vodafone verteidigt, ist der Gesamtumsatz von Januar bis März
                           um fast 5 Prozent abgerutscht ...

         … Die monatliche Einnahmen je Kunde sanken von 10,3 auf 9,6 Euro …

               Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 16 / 38
Wenn Sie zu 5G mehr wissen wollen, trauen Sie sich doch mal
an dieses Buch heran – ich fand es sehr lesenswert
“The advent of 4G effectively provided a capacity
enhancement of around 2.5x at very little extra cost. The
same will not happen for 5G. Relatively low-cost capacity
enhancements will likely provide less than 2x improvements.”

“Chapter 4 has shown that the economics of the mobile
industry have changed substantially over the decades. From a
time during 2G when the MNOs were some of the most
profitable listed companies they have fallen to the point where
they are underperforming the “all sector” benchmarks by
some 50%.”

“Chapter 5 has shown that it is in the interests of all the key
players to be supportive or even strong promoters of 5G.
Academics benefit from 5G initiatives as sources of funding.
Manufacturers rely on the roll-out of 5G to provide a boost in
revenues. Operators fear if they step out of line they will suffer
competitive disadvantage. Governments see political benefit
in being supportive. It is in nobody’s interest to rock the boat.”

                 Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 17 / 38
Ein Tower Overlay über LTE-A+ (TOoL+)
 LTE eMBMS wird derzeit von einigen Mobilfunknetzbetreibern eingeführt. Innerhalb der
  Mobilfunk-Netzzellen ermöglicht es Multicast (LPLT). Aber eben nur innerhalb der Zellen
 Wir erweitern LTE eMBMS um einen überlagerten weiteren „Carrier“. Der bietet die Video-
  Daten. Wir nennen das
  Konzept „Tower Overlay“
 Der Overlay ist Teil des
  LTE-A+ -Netzes, denn er
  nutzt die in LTE-A
  bereits vorgesehene Carrier
  Aggregation

 Kann man sich sogar vorstellen,
  dass mehrere Mobilfunknetz-
  Betreiber für Live-Video und
  ähnliche Angebote einen
  Overlay gemeinsam nutzen?

               Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 18 / 38
Für die Erfindung von „Tower Overlay over LTE-A+ (TOoL+)“
wurden wir „Ausgezeichneter Ort 2015“

          Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 19 / 38
Wir haben das Gesamtsystem mit unserer generischen SDR
Umgebung realisiert, dem „IfN Generic SDR Toolkit“

         Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 20 / 38
Wir haben das System mittels der Future
Extension Frames (FEF) in DVB-T2 realisiert
 Ein Tower Overlay kann auch ohne DVB-T2 realisiert werden, aber:
   Unser Ansatz könnte der Migrationspfad vom klassische Broadcast hin zu einem
     exklusiven LTE-A+ -Tower Overlay werden
   Es ist ein attraktives Modell für die Betreiber heutiger Broadcast-Netze
   In allen Ländern gibt es bereits High Power High Tower-(Broadcast-)Netze. Die können
     weiter genutzt werden
   Die (internationale) Frequenz-Koordinierung ist bereits erledigt
   Ein Tower Overlay könnte eine gemeinsame Ressource der Mobilfunknetzbetreiber
     eines Landes sein. Da mag es eine gute Idee sein, dass ein Dritter, der bisherige
     Broadcast-Netz-Betreiber, den Overlay betreibt
 Eine gute Nachricht:
   Im Rahmen der Entwicklung von ATSC 3.0 als zukünftiger Standard in den USA, Kanada,
   Mexiko etc. wurde die Einfügung von FEFs bereits beschlossen. Ein Tower Overlay wird
   dadurch in zahllosen Ländern möglich

               Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 21 / 38
In Italien wird TOoL+ getestet

           Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 22 / 38
Über den Feldversuch in Paris ein wenig mehr Detail

                                              DVB-T2
                                             modulator
     TV

                                                                                                                                              DVB-T2 HDTV
Linear/non linear content

                                                                                                                                                 Tablet
                                              LTE-A+                                                                  LTE-A+
                               VoD…          modulator                                                                receiver
                                                                                                                                       WiFi
                                                                                  Transmitter

 Wie nahezu immer arbeiten wir hier mit internationalen Partnern zusammen – aus Frankreich,
 Italien und USA

                                                                                                                     Quelle der Grafik: Pierre Bretillon, TDF
                                      Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 23 / 38
Verteilung der Empfangsleistungen in Paris
 Messungen mit mobilen Empfängern deckten weite Teile des Südostens von Paris ab
 Die Durchschnitts-Fahrgeschwindigkeit lag bei 30 km/h (mit 80 km/h Spitzengeschwin-
  digkeit). Daten aus 18 Stunden Messdauer standen zur Auswertung zur Verfügung

                    Eiffel Tower

               Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 24 / 38
Parameter beim Feldversuch in Paris

                                                                                                            LTE-A+
    Parameter                   DVB-T2
                                                            PMCH 1                       PMCH 2                  PMCH 3       PMCH 4
Trägerfrequenz                                                            738,166 MHz (Kanal 54)
Kanalbandbreite                                                                             8 MHz
Sendeleistung                                                                 lediglich 2,7 kW ERP
Modulation                      64-QAM                        QPSK                         QPSK                  16-QAM       64-QAM
Coderate                             0.5                        0.28                         0.49                    0.51       0.43
Datenrate (für 100%          18,4 Mbit/s                   2,9 Mbit/s                   5,0 Mbit/s              10,3 Mbit/s   130 Mbit/s
Kapazitätsnutzung)
Trägerabstand                    558 Hz                                                 2,5 kHz; 7,5 kHz; 15 kHz
Guard Interval                   266 µs                                                 100 µs; 33,3 µs; 16,7 µs
FFT-Größe                      16k (ext.)                                                      6144; 2048; 1024
LTE-A+-Anteil                                                                          50%; 100%

                  Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 25 / 38
Vergleich der Paket-Fehlerraten des DVB-T2- und diverser
LTE-A+-modi

                                                                                         Der Clou: Bei vergleichbarer
                                                                                         Modulation und Coderate sind
                                                                                         beide Systeme ähnlich

                                                                                         Bitte die Absolutwerte auf der
                                                                                         Abszisse nicht für das letzte
                                                                                         Wort halten. Unser Empfänger-
                                                                                         Frontend ist ein Laborgerät

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Bei gegebener Modulation und Coderate hat eine Veränderung
des OFDM-Trägerabstandes bei LTE-A+ keinen Einfluss

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Auf dem Weg zur möglichen Standardisierung in 3GPP
 Das System wurde in Feldversuchen getestet und die Eignung des Overlay per DVB-T2
  konnte verifiziert werden
 Parallel dazu hat das TOoL+-Team die LTE-A+-Komponenten so weit entwickelt, dass der
  Live-Demonstrator sowohl LTE-A Unicast wie auch LTE-A eMBMS umfasst
 Je nach Popularität von z.B. Videostreams (Live Video, Slashdots etc.) schalten wir mittels
  einer Decision Logic dynamisch zwischen den Verbreitungswegen um
 Unter Verwendung von SiMoNe (Simulator for Mobile Networks, eine Entwicklung der
  Abteilung für Mobilfunksysteme des IfN) binden wir realitätsnahe Simulationen von
  Mobilfunknetzen in unseren Demonstrator ein
 Die Simulation basiert auf Mobilfunkdaten in Hannover und nutzt ein zellulares
  Mobilfunknetz mit 121 Sektoren

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Im Rahmen der Next Generation Mobile Networks (NGMN)-
Konferenz 2016 konnten wir das Gesamtsystem live zeigen

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In unserem Testnetz in Hannover werden im Moment 195
Sektoren für Unicast (rot) bzw. auch für eMBMS (blau) genutzt

Ein Bildschirm-Schnappschuss aus der Live-Demonstration. Viele Zellen sind trotz eMBMS
überlastet, weil einige Personen ein HD-Video betrachten

              Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 30 / 38
Und in diesem Moment wurde der Overlay (gelb) dazu geschaltet.
eMBMS konnte außer Betrieb genommen werden

 Es gibt keine überlastete LTE-Zellen mehr. (Nicht alle Nutzer konnten durch den Overlay
 bedient werden. Diese werden weiterhin per Unicast bedient)

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Ein Ergebnis quantitativ: Nicht bediente Datenanfragen
(Mbit/s) als Funktion des Prozentsatzes der HD-Video-Nutzer

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Gliederung meines Vortrages
1. Einleitung: Fernsehen aufs Smartphone? Ein erster Fakten-Check

2. eMBMS („LTE Broadcast“) – das ist doch schon die Lösung (?)

3. Na, aber wenn erst mal 5G kommt

4. Unsere Alternative: Tower Overlay over LTE-A+ (TOoL+)

5. „feMBMS“: Mobilfunk-“Vendor“ nähern sich unserer TOoL+-Idee

6. Vielleicht die Lösung? Ein Tower Overlay für 5G-Netze

7. Zusammenfassung

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Und plötzlich gibt es Bewegung in Richtung auf den TooL+-
Ansatz

VI. CONCLUSIONS
This paper discussed possible physical layer improvements of LTE eMBMS sub-system to
improve the spectrum efficiency and service quality. It is identified that use of wide RF
bandwidth, e.g., 30+ MHz, use of Layered Division Multiplexing (LDM), use of large CP
duration for large cell radius, and implementation of Single Frequency Network (SFN) will
greatly reduce the interference, improve the reception quality and achieve more efficient use
of the spectrum. Studies showed that 15 km cell radius and 200 μs CP could be a good
combination. Omni-directional receiving antenna can be used for easy reception and
installation.
                                                   94 km2

                                    Quelle: IEEE BMSB 2016, Paper 111

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Tatsächlich wird nun in 3GPP ein Ansatz verfolgt, der den
Arbeitsnamen „feMBMS“ trägt

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                                                                                                      nähern wir
                                                                                                      uns den
                                                                                                      TOoL+-
                                                                                                      Parametern
                                                                                                      bzw. DVB-T2

     Quelle: Samsung

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Der derzeitige Status der „feMBMS“-Entwicklung
 In 3GPP ist das System „evolved Multimedia Broadcast Multicast Service (eMBMS)“
  bereits spezifiziert.
 „further evolved Multimedia Broadcast Multicast Service (feMBMS) ist das neue Thema,
  an dem derzeit gearbeitet wird
                                                                  Radioframe (10 ms) = 10 Subframes (je 1 ms)

 feMBMS erweitert die                                   X       #1      #2      #3      #4      X       #6   #7   #8   #9

  Möglichkeiten eines                                     X     Kontrolldaten und Sync. ermöglichen nur Unicast
  „gemischten“ Trägers                                          Potentielle Subframes für eMBMS und feMBMS
                                                                Zusätzliche potentielle Subframes für feMBMS

 feMBMS führt einen
                                                                                      4 Radioframes (40 ms)
  dedizierten und                                            Radioframe
  eigenständigen
                                                                                                                                 …
  Broadcast-Träger ein
                                                          Neue Anordnung von Kontrolldaten und Sync. innerhalb eines oder mehrerer
 Nicht alle Subframes                                    (bis zu 4) Cell Acquisition Subframes (CP auf max. 16,7 µs beschränkt!)
  unterstützen den neu
                                                          feMBMS Subframe (Cyclic Prefix bis 200 µs möglich)
  definierten max. CP
  von 200 µs!

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Ein Tower Overlay über 5G-Netze (TOo5G)
Das Ziel von Tower Overlay über 5G (TOo5G) ist die Einbringung der Entwicklungen und
Ideen aus dem TOoL+-System in den 5G-Standard oder eine Erweiterung des Standards.
 Ein zusätzliches „Netzwerk-Layer 0“ besteht aus Zellen, die von einem
   High-Tower/High-Power-Netzwerk mit Zell-Abständen von über 60 km oder von einem
   Medium-Tower/Medium-Power-Netzwerk ausgesendet werden. Dafür werden weiterhin
   UHF-Frequenzen genutzt.
 Über diese Infrastruktur werden populäre Inhalten ausgesendet. Da ein hoher Anteil der
   Geräte, die den 5G-Standard unterstützen, diese Übertragung empfangen können,
   werden die anderen Netzwerk-Layer entlastet.
 Die Standardisierung der 5G-Luftschnittstelle ist noch nicht abgeschlossen und bisher ist
   in 3GPP kein Tower Overlay spezifiziert. Die bisherigen Beschlüsse begünstigen jedoch
   die Erweiterung durch ein Tower Overlay:
   Es ist weiterhin ein OFDM-basiertes Modulationsverfahren vorgesehen, wie es bei fast
      allen modernen Broadcasting-Standards bereits zur Anwendung kommt.
   Für die Übertragung von Nutzdaten werden Low-Density-Parity-Check-Codes (LDPC)
      eingesetzt. Diese werden z. B. bereits in DVB-T2 eingesetzt.
   Die für die Übertragung von Signalisierungsdaten neu eingeführten Polar Codes sind
      ebenfalls für Broadcasting-Übertragungen geeignet.

                Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 37 / 38
Zusammenfassung
 Die Bereitstellung von (Live-) Videos hoher Qualität auf SmartPhones und Tablets ist eine
  Herausforderung für die Mobilfunk-Netze – heute und in der Zukunft

 Zu glauben, dass der heutige zellulare Mobilfunk „alles alleine“ kann, ist naiv – und hier
  sehe ich nicht allein technische, sondern auch wirtschaftliche Gründe (die Flat Rate ist
  schon heute praktisch tot)

 5G ist noch weiter weg, als manche glauben (und vielleicht wird LTE-D ja irgendwann 5G
  genannt werden?)

 Im IfN der Technischen Universität Braunschweig erdenken wir seit Jahren
  „Brückenlösungen“ – und können sie mit SDR selber umsetzen (ein TRAUM!)

 Natürlich entstehen dabei viele Erfindungen und Patentideen

 Wir sind mit Partnern aus diversen Ländern auf dem Weg zu der weltweiten Mobilfunk-
  Standardisierungs-Organisation 3GPP, um unsere Ideen in die geplanten Mobilfunk-
  Standards LTE-B, LTE-C und 5G einzubringen

                Prof. Dr.-Ing. U. Reimers | Fernsehen aufs Smartphone | Ilmenau, 16. Mai 2017 | 38 / 38
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit.

Prof. Dr.-Ing. U. Reimers
reimers@ifn.ing.tu-bs.de

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