Wird Strom zum Luxus? - Energiepreise WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 07/08 | 2013 - wim-Magazin
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wim-magazin.de W I R T S C H A F T I N M I T T E L F R A N K E N 0 7 / 0 8 | 2013 Energiepreise Wird Strom zum Luxus? Seite 24 Landtagswahl 2013: Datenschutz: Was wollen Sicherheit die Parteien? geht vor Seite 19 Seite 12
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Juli/August 2013 Standards für die Prüfung Sicher ist sicher Die AkA-Aufgabenstelle in Nürnberg entwickelt bundeseinheitliche Aufgaben Der IHK-AnwenderClub „Daten- für die kaufmännischen Zwischen- und schutz und Informationssicher- Abschlussprüfungen. c 14 heit“ bietet Unternehmen eine Plattform zum Erfahrungsaus- tausch. c 12 Bayern wählt Die Parteien stellen ihre wirtschaftspolitischen Positionen vor. c 19 c SPEKTRUM c SPECIAL: energie I umwelt 8 Kurzberichte aus Mittelfranken 24 Strompreise 36 Fraunhofer-Institut IISB Kostenblöcke abbauen Energiewende in der Industrie 11 Cartoon von Gerd Bauer 28 Rahmenvertrag 37 Helmholtz-Institut Günstige Strompreise Erlangen-Nürnberg für IHK-Mitglieder Forschungsenergie für c BERICHTE | ANALYSEN 30 Energiemanagement die Erneuerbaren Der Staat will 38 Europäischer 12 Datenschutz Energiemanager Taten sehen Sicherheit geht vor Energieeffizienz rund 32 Energiesystemanalyse um den Globus 14 Berufliche Ausbildung Bayern Auf Herz und Nieren geprüft 40 Leistungselektronik Wie gelingt die Energiewende? 16 Bayern Digital Schlüssel für die 34 Antriebssysteme Energieeinsparung Fertigungsketten der Zukunft So läuft es rund 17 Neue Forschungseinrichtung 42 Energieregion Nürnberg Was kommt bei Senioren an? Netzwerke schaffen Innovationen 18 Austellung „Ideen 2020“ 44 IHK-AnwenderClub Rundgang durch die Welt von morgen Mehr Rohstoffe aus Recycling 19 Landtagswahl 2013 46 Strafrecht Die Parteien im Positionsvergleich Tatort Umwelt 47 EU-Projekt Wasserverbrauch besser managen TITEL-GRAFIK Alexander Lotz/Blattwerkstatt 6 07/08 | 13
Digitales Bayern Die Informationstechnologie revolutioniert die Industrie. c 16 Special: Energie I Umwelt Strompreise, Energieforschung, Leistungselektronik und betrieblicher Umweltschutz sind Themen des WiM-Specials. c 24 c IHK-NEWS c RUBRIKEN c BEKANNTMACHUNGEN I 48 BIHK-Spitzengespräch 52 Weiterbildungsprogramm der Börsen mit der Staatsregierung IHK Akademie Mittelfranken Eine Lanze für die duale Ausbildung 86 Bekanntmachungen 53 Kurse | Tagungen | Seminare 50 „Roadshow Fachkräfte“ 86 Kooperationsbörse Wie gewinnt man Mitarbeiter? 87 Existenzgründungsbörse 70 Wettbewerbe 51 Bayerische 89 Verbraucherpreisindex 88 Bücher Mittelstandsgespräche Vom Schiedsrichter lernen 51 Die IHK gratuliert... 89 Impressum 51 Ausbildungsbörsen 90 Vorschau/Inserentenverzeichnis Firmen „flirten“ mit Azubis Fotos Titel: Bildarchiv Bayerischer Landtag, Schlierner/Fotolia.com c UNTERNEHMEN | PERSONEN 54 Firmenberichte aus Mittelfranken iStockphoto.com (2), Robert Kneschke/Fotolia.com, Rehau • Bayerns Best 50 • Gesundheitsinitiative • Defacto.x • Vogel Hornwaren • Hofmann Personal • Löffler • M-net • Dr. Bernd Rödl • Schutt-Karl • Bing Power Systems • Fiasco Classico • Automotive Engineering Expo • Agentur Kundendienst 03 • Hellma • Ströbel • Sergey Nivens/Fotolia.com, Atzenhofer Autohaus Fink • Commerzbank • Stöhr-Gruppe • Heiserv • Nürnberger Buchhändler • Feser-Graf-Gruppe • RaiffeisenVolksbank Ansbach • Bio erleben • Flughafen Nürnberg • Horst Brandstätter • Metz • Weiler • MBFZ Toolcraft • Wohnstudio Lehner • Hetzner Online • Unternehmen Ehrensache • Berg Personalmanagement • Data Ahead • PSD Bank Nürnberg • Noris Network • Ristic 60 Personalien 62 Auszeichnungen 64 Wirtschaft engagiert sich 78 Wirtschaft im Blick 07/08 | 13 7
SPEKTRUM Geschäfte mit Griechenland Potenzielle Geschäftspartner aus Deutschland und Griechenland will die neue Online-Plattform „ProGreece“ (www.pro-greece.com) zusammenbringen. Sie wird von der Deutsch-Griechischen Auslandshandelskammer (AHK) gemein- sam mit mehreren Partnern betrieben. Entgegen dem landläufigen Eindruck, der durch die Krise in Griechenland entstanden sei, gebe es dort in nahezu allen Bereichen moderne Unternehmen, so die AHK. Gut ausgebildete, oft auch deutschsprachige Ingenieure und Fachkräfte seien vielerorts ebenso vorhanden wie geeignete Maschinen und Produktionsstandorte. Auch das griechische Know-how im Dienstleistungssektor eröffne Kooperationsmöglichkeiten. Rund drei Monate nach Inbetriebnahme des Portals haben sich bereits 650 Unterneh- men aus den unterschiedlichsten Branchen eingetragen. Unterstützt wird die Plattform u.a. vom Auswärtigen Amt, von der Sparkassen-Finanzgruppe und von griechischen Unternehmerverbänden. n www.pro-greece.com IHK-Lehrstellenbörse Bisher konnten mittelfränkische Firmen ihre Ausbildungsplatzangebote im Ausbildungsatlas der IHK Nürnberg für Mittel- franken anbieten. Zum 30. Juni wurde dieses Online-Portal geschlossen. Seit dem 1. Juli können Ausbildungsbetriebe ihre Lehrstellen nun in der bundesweiten Lehrstellenbörse der IHKs anbieten (www.ihk-lehrstellenboerse.de), die eine deutsch- landweite Suche nach Ausbildungsstellen ermöglicht – ideal für Jugendliche, die sich räumlich verändern wollen oder einen Beruf suchen, der nicht in jeder Region angeboten wird. Umgekehrt sind die Ausbildungsplätze einer wesentlich größeren Gruppe an Interessenten zugänglich. Betrieben, die bisher den Ausbildungsatlas genutzt haben, wurden die neuen Zugangs- daten bereits zugesandt. Wer sich neu registrieren möchte, bekommt den Zugang über die IHK. n IHK, Tel. 0911 1335-227, daniel.hassler@nuernberg.ihk.de Unternehmerreise in die USA TIPP DES MONATS Die Automobilbranche in den USA wächst und es herrscht ein Optimis- mus wie lange nicht mehr. Wie die deutsche Wirtschaft von diesen Die bayerische Exportwirtschaft hat Geschäftsmöglichkeiten profitieren kann, soll eine Geschäftsreise für im vergangenen Jahr einen neuen Rekord Vertreter der Automobilzulieferindustrie veranschaulichen. Sie führt aufgestellt: Die Ausfuhren stiegen um vier Prozent vom 27. Oktober bis auf den Höchstwert von 166 Mrd. Euro. Bemerkens- 1. November 2013 in wert ist, dass diese Marke trotz der Euro-Schuldenkrise den Norden und und der Rezession in einigen wichtigen Partnerländern er- Südosten der Vereinig- reicht wurde. Wichtigster Exportmarkt waren die USA, gefolgt ten Staaten und von China und Österreich. Der Großteil der bayerischen Exporte schließt Besuche in entfiel auf Fahrzeuge, Maschinen sowie elektrotechnische und Werken der Hersteller chemische Erzeugnisse. Auf der Importseite gab es im Jahr 2012 Mercedes-Benz, BMW, eine Zunahme um ein Prozent auf 147 Mrd. Euro. Detaillierte Volkswagen, Toyota Informationen zu Exporten und Importen sind der Publikati- und General Motors on „Der Außenhandel Bayerns 2012“ zu entnehmen, die der ein. Zudem sind Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) Treffen mit Wirtschafts- Detroit: Zentrum der US-Autoindustrie. und das bayerische Wirtschaftsministerium herausge- vertretern und poten- geben haben. n ziellen Kooperationspartnern geplant. Organisiert wird die Reise von der IHK Nürnberg für Mittelfranken und dem Berliner Bera- Bezug und Download: IHK, Tel. 0911 1335-402 tungsunternehmen Enviacon International für Automobilzulieferer. n international@nuernberg.ihk.de www.ihk-nuernberg.de/ Enviacon, Katharina Strenge, Tel. 030 8148841-14 aussenhandel-bayern strenge@enviacon.com 8 07/08 | 13
SPEKTRUM Werbung mit Warentests Unternehmen, die mit Testergebnissen und dem Logo der Stiftung Warentest für ein Produkt oder eine Dienstleistung werben wollen, müssen die Lizenz dafür online bei der RAL gGmbH beantragen. Die gemeinnützige und unabhängige Tochtergesellschaft von RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. wurde von der Stiftung Warentest mit der Lizenzverwaltung betraut. Sie ist wie die Stiftung Warentest im Verbraucherschutz tätig und vergibt mit dem „Blauen Engel“ ein bekanntes Umwelt- zeichen. Die Vergabe der kostenpflichtigen Lizenzen erfolgt auf elektronischem Wege. Dazu stehen seit Juni 2013 auf der Website der RAL gGmbH (www.ral-logolizenz.com) Nutzungsan- träge zur Verfügung. Sie müssen der RAL ausgefüllt und rechtsverbindlich unterschrieben per E-Mail oder Fax übermittelt werden. Die RAL gGmbH überprüft die Angaben und schließt nach erfolgreicher Prüfung den Vertrag ab. n www.ral-logolizenz.com Schwerverkehr in Europa Regionale Bildungsdaten Antrags- und Genehmigungsverfahren für den grenzüber- Die statistischen Ämter des schreitenden Großraum- und Schwerverkehr sollen durch Bundes und der Länder haben die eine neue zentrale Antragsplattform einfacher und zeitspa- amtlichen Daten zum Thema render werden. Das Projekt „x-trans.eu“ soll vermeiden, dass Bildung auf Ebene der Landkreise die Logistikunternehmen Anträge für grenzüberschreitende und kreisfreien Städte online Transporte in den einzelnen Ländern doppelt stellen müssen. gestellt. Auf der neuen Informati- Das Projekt wurde zunächst für den Freistaat Bayern und das onsplattform www.bildungsmoni- Bundesland Oberösterreich realisiert; damit wurde die Basis toring.de können u.a. Bildungsda- geschaffen, weitere EU-Länder einzubinden. „x-trans.eu“ ist ten aus den Bereichen Schule, ein Gemeinschaftsprojekt des Freistaats Bayern und des Berufsbildung, Hochschulen sowie Bundeslandes Oberösterreich, das wissenschaftlich von der Kinder- und Jugendhilfe abgeru- TU München unterstützt wird. n fen werden. n www.x-trans.eu www.bildungsmonitoring.de Image-Filme für die Metropolregion Die Metropolregion Nürnberg will mit sieben Kurzfilmen unter dem Titel „Das Hier und Du“ vor allem bei jungen Leuten für das kreative Potenzial der Region werben. Jeder Film porträtiert mit einer bunten Fotos: Netfalls/Fotolia.com, Stiftung Warentest, iStockphoto.com (2) Bilderserie das Leben einer Person aus der Region. Die Protagonisten kommen aus den Bereichen Touris- mus, Wirtschaft, Leben, Wissenschaft, Sport, Kultur und Verkehr. Die Filme, die von der Technischen Hochschule Nürnberg produziert und vom Hauptsponsor Siemens AG gefördert wurden, sollen die Region als „Heimat für Kreative“ bekannter machen. n www.metropolregionnuernberg.de www.youtube.com/diemetropolregion 07/08 | 13 9
SPEKTRUM Geistiges Eigentum schützen Unternehmer-Haushalte Unter dem Motto „know before you go“ hat die Europäische Alle fünf Jahre führen die Statistikämter eine bundesweite Kommission 2008 ein Informationsportal Erhebung durch, mit der die finanzielle Situation, die Wohn- ins Leben gerufen, das kleinen verhältnisse und die Wohnungsausstattung der deutschen Haushal- und mittleren Unternehmen te untersucht werden. Derzeit läuft wieder die sogenannte (SME) mit Seminaren und Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), für die das E-Learning Hilfestellung zum Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung in Schutz ihres geistigen Eigentums Fürth um Mithilfe bittet. Für das laufende Jahr werden insbe- (IPR) in China leistet. Dieser sondere noch Haushalte von Gewerbetreibenden und freiberuf- sogenannte „China IPR SME lich tätigen Personen gesucht, die sich an der Erhebung beteili- Foto: Amero/Fotolia.com Helpdesk“ wurde nun auf die gen und ein Vierteljahr lang ihre Einnahmen und Ausgaben in ASEAN-Staaten ausgeweitet einem Haushaltsbuch festhalten. Für die Mitarbeit bekommen die (u.a. Thailand, Vietnam, Teilnehmer eine finanzielle Anerkennung von 60 Euro. n Philippinen, Indonesien und Malaysia). n Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Finkenstr. 3, 90762 Fürth, Tel. 0800 0004498, evs2013@statistik.bayern.de www.asean-iprhelpdesk.eu www.statistik.bayern.de/evs2013 Hilfe bei Hochwasserschäden Das Jahrhundert-Hochwasser, das im Mai und Juni weite Landstriche in Europa überschwemmte, hat im Freistaat nicht nur Unternehmen in Ober- und Niederbayern betroffen. Auch Foto: marog-pixcells/Fotolia.com mittelfränkische Firmen und deren Niederlassungen hatten mit Wasserschäden zu kämpfen. Für betroffene Unternehmen hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken auf ihrer Homepage umfang- reiche Informationen zu Themen wie Versicherungsschutz, staatliche Hilfen, Sachverständige, Abfallentsorgung sowie Arbeits- oder Vertragsrecht zusammengestellt. n www.ihk-nuernberg.de/hochwasser QR-Codes in WiM CAST In der WiM sind sogenannte QR-Codes („Quick Response-Codes“) abgedruckt. Damit können Sie mit Ihrem Smart- phone schnell und bequem weiterfüh- Die Themen im Juli-August 2013 rende Informationen und Videos aus unter www.ihk-nuernberg.de unserem Web-Angebot abrufen. Einheitliche Prüfungen „Ideen 2020“ So funktioniert es: WiM-Special: 1. App im Software-Portal Ihres Energie | Umwelt Smartphone-Herstellers herunterladen. 2. QR-Code mit der App abfotografie- Datenschutz für Unternehmen ren. Dann werden Sie automatisch auf Digitales Bayern Neu! Jetzt das WiMcast unser Web-Angebot weitergeleitet. direkt auf Ihrem Smart- Bitte beachten Sie, dass bei der phone ansehen, siehe Übertragung von Videos je nach Tarif Die Moderatorin wird ausgestattet von Breuninger. nebenstehende Anleitung hohe Kosten entstehen können. n 10 07/08 | 13
GERD BAUER 07/08 | 13 11
BERICHTE | ANALYSEN Foto: maxkabakov/Fotolia.com Datenschutz Sicherheit geht vor Die gesetzlichen Bestimmungen im Datenschutz sind unüberschaubar geworden. Außerdem müssen Aspekte wie IT-Technik, Effizienz und Dokumentation beachtet werden. Der IHK-Anwenderclub „Datenschutz und Informationssicherheit“ sorgt für Orientierung. Von Gerd Schmidt E inen Quantensprung machte die Da- tens der Staat, der die Einhaltung bei Unter- Die fast unüberschaubare Zahl von gesetz- tenverarbeitung, als das sogenannte nehmen und Behörden kontrolliert. Und lichen Bestimmungen im Datenschutz sorgt „Lochkartenverfahren“ nach Herman drittens die Leiter der Unternehmen und Be- dafür, dass den Vertretern aus Unternehmen Hollerith durch elektronische Speichermedi- hörden, die als sogenannte „verantwortliche und Behörden, die sich im AnwenderClub en (z.B. Magnetplatten und Magnetbänder) Stellen“ die Verantwortung für den rechts- treffen, die Themen nicht ausgehen. Aus ei- abgelöst wurde. Mit dieser neuartigen Tech- konformen Umgang mit den Daten tragen, ner Vorschriftensammlung des Berufsver- nologie nahmen ab den 1960er Jahren nicht die ihnen anvertraut sind. bandes der Datenschutzbeauftragten Deutsch- nur die Geschwindigkeit und das Volumen Fast zeitgleich mit der Verabschiedung des lands (BvD) e.V., die anlässlich der letzten der Datenverarbeitung rasant zu, sondern BDSG gründeten Datenschutzrechtler im BDSG-Novellierung veröffentlicht wurde, auch das damit verbundene Risiko beim Um- November 1976 die Gesellschaft für Daten- geht hervor, dass allein im Unternehmensbe- gang mit personenbezogenen Daten. Der Ge- schutz und Datensicherheit (GDD) e.V. mit reich ca. 65 datenschutzrechtliche Vorschrif- setzgeber reagierte darauf mit dem Bundes- Sitz in Bonn. Ein Jahr später wurde deren Ge- ten in grundsätzlichen und bereichsspezifi- datenschutzgesetz (BDSG), das am 27. Januar meinnützigkeit anerkannt und der erste Kreis schen Gesetzen zu berücksichtigen sind. Für 1977 vom Deutschen Bundestag verabschie- zum Erfahrungsaustausch gegründet. Heute Ratlosigkeit und Verunsicherung in der Pra- det wurde. Das Gesetz nennt drei wesentliche gibt es in Deutschland 27 solcher Erfa-Kreise. xis sorgt auch, dass die meisten Landesdaten- Akteure: Erstens die „Betroffenen“, deren 1997 entstand der AnwenderClub „Daten- schutzgesetze für den behördlichen Bereich persönliche Daten gespeichert sind und die schutz und Informationssicherheit“ der IHK noch nicht dem aktuellen Niveau des BDSG aufgefordert sind, die Verantwortung für ihre Nürnberg für Mittelfranken, den sie gemein- entsprechen. Zudem hinken die Vorschriften Daten zu tragen und ihre im Grundgesetz sam mit der GDD organisiert und der auch der technischen Entwicklung hinterher – verankerten Rechte wahrzunehmen. Zwei- als Erfa-Kreis des GDD geführt wird. Stichworte Mobilkommunikation und sozia- 12 07/08 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Teilzeit“ ist, wie aus der Studie „Datenschutz- IHK-Anwenderclub praxis in Unternehmen 2012“ hervorgeht. Datenschutz Die Informationstechnologie wird sich weiter rasant fortentwickeln und die schon riesigen „Datensammlungen“ in den sozialen Der IHK-Anwenderclub „Datenschutz Netzwerken und bei den Suchmaschinenbe- und Informationssicherheit“, den die treibern werden weiter anwachsen. Damit IHK in Kooperation mit der Gesellschaft verbunden ist die Gefahr, dass Profile von für Datenschutz und Datensicherheit Personen erstellt und Bürger gezielt ausge- e.V. (GDD) organisiert, trifft sich dieser forscht werden können. Der befürchtete „glä- Tage zum 50. Mal, Gastgeber ist die Fir- serne Bürger“ wird zur Realität, der „totale ma Staedtler Mars GmbH & Co. KG in Zugriff“ auf diese Datensammlungen durch Nürnberg. Schwerpunktthema der Jubi- staatliche Stellen ist nicht mehr abwegig, wie läumsveranstaltung ist die Prüfungstä- aktuelle Beispiele zeigen. tigkeit des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht. Das nächste Tref- Reform steht an fen des AnwenderClubs findet am Don- nerstag, 17. Oktober 2013, 13.30 Uhr, in Umso wichtiger ist es, dass die Bemühungen der IHK statt. Anmeldungen dafür sind für ein einheitliches Datenschutzrecht in Eu- ab sofort möglich, auch neue Teilnehmer ropa zum Erfolg führen. Damit würde auch sind willkommen. ein Gegengewicht geschaffen zu Entwicklun- Der IHK-AnwenderClub startete im gen außerhalb Europas, mit denen der Da- Jahr 1997, um den Datenschutzbeauf- tenschutz ausgehöhlt wird. Die in Arbeit be- tragten in nordbayerischen Unterneh- findliche Datenschutz-Grundverordnung wird men ein Forum für den Informations- deshalb zum wichtigsten Meilenstein für die und Erfahrungsaustausch zu geben. Zu- Reform des Datenschutzrechts. Sie würde auch dem sollte ein unbürokratischer Kontakt die unüberschaubar gewordenen Vorschrif- zur bayerischen Aufsichtsbehörde in ten vereinfachen und reduzieren. Für Unter- Ansbach geknüpft werden, die im ver- nehmen und Behörden würde ein identischer gangenen Jahr eine nützliche Orientie- Rechtsrahmen geschaffen, der die Grundprin- rungshilfe mit dem Titel „Schützen Sie zipien des Datenschutzrechts (enge Zweckbin- Daten – sicher?“ herausgegeben hat dung der gespeicherten Daten, Interessenab- (www.lda.bayern.de, Rubrik „Aktuel- wägung, nur Erhebung von wirklich erfor- les“). Gemeinsam wolle man effektive derlichen Daten und Transparenzgebot) be- und praxisorientierte Lösungen für den rücksichtigt. Die GDD wird die Arbeit an der Datenschutz erarbeiten, die wirtschaft- Datenschutz-Grundverordnung durch eine lich vertretbar und technisch realisierbar zentrale Arbeitsgruppe und durch die Einbin- seien, so Gerd Schmidt, Geschäftsführer le Netzwerke. Verkompliziert wird die Lage dung der Erfa-Kreise aktiv unterstützen. Un- der infoSi GmbH & Co. KG in Lauf a.d. für den Datenschutzbeauftragten dadurch, abhängig davon stehen aufgrund der umfang- Pegnitz, der den AnwenderClub von Be- dass er Kosten-Nutzenfragen berücksichti- reichen Erkenntnisse aus den Erfa-Kreisen und ginn an als Moderator leitet. Der gegen- gen, auf Effizienz achten und neben den ju- durch die intensive Zusammenarbeit mit der seitige Erfahrungsaustausch solle auch ristischen Aspekten auch technische Fragen Aufsichtsbehörde bereits jetzt praxiserprobte dabei unterstützen, sich in der großen klären muss. Darüber hinaus unterliegt der und geeignete Werkzeuge für eine bestmögli- Zahl an datenschutzrechtlichen Bestim- Datenschutzbeauftragte umfangreichen Do- che Umsetzung des Datenschutzes in den Un- mungen zurechtzufinden. Der Anwen- kumentationspflichten und sieht sich als ternehmen und Behörden zur Verfügung. n derClub trifft sich in der Regel dreimal „verantwortliche Stelle“ in der Pflicht, die jährlich und betreibt auch eine Online- Vorgaben der Aufsichtsbehörde zu erfüllen. Gerd Schmidt ist Vorsitzender des GDD-Erfa- Plattform (www.gdd.de/nuernberg). n In der Praxis muss er also einen Spagat voll- Kreises und IHK-Anwenderclubs Datenschutz führen, um allen Anforderungen zu genügen. und Informationssicherheit (gerd.schmidt@ IHK, Tel. 0911 1335-320 Das ist schon deshalb kaum möglich, weil der gdd.de) und Geschäftsführer der infoSi GmbH knut.harmsen@nuernberg.ihk.de „typische“ Datenschützer ein „Einzelkämpfer in & Co. KG (info@infosi.de). MÖBLIERTE APARTMENTS ALS IDEALE KAPITALANLAGE 2 MIND. 5 % RENDITE + SICHERHEIT + SACHWERT + VERMÖGEN WOHNEN Wir Vermieten und Verwalten Ihre Wohnung! www.pp-gruppe.de 07/08 | 13 13
Foto: Nürnberger Nachrichten / Foto: Michael Matejka Berufliche Ausbildung Auf Herz und Nieren geprüft Den kaufmännischen Auszubildenden werden in den Zwischen- und Abschlussprüfungen deutschland- weit dieselben Aufgaben gestellt. Entwickelt werden sie in einem streng festgelegten Verfahren von der AkA-Aufgabenstelle in Nürnberg. B undeseinheitliche Prüfungen an den Zwischenprüfungen“ (AkA), die bei der IHK ge, von A wie Automobilkaufmann/-frau bis allgemeinbildenden Schulen sind Zu- Nürnberg für Mittelfranken angesiedelt ist. V wie Verkäufer/Verkäuferin. Den Großteil kunftsmusik, ein Zentralabitur für ganz Von den 158 200 Nachwuchskaufleuten, die der Prüflinge stellen die „Klassiker“ unter Deutschland ist nicht in Sicht. Anders in der am 6. und 7. Mai ihre Abschlussprüfungen den kaufmännischen Ausbildungsberufen beruflichen Bildung: Seit vielen Jahren bear- schrieben, saßen etwa 142 000 über Aufgaben wie Bürokaufleute, Industriekaufleute, Kauf- beiten die kaufmännischen Auszubildenden aus der Feder der AkA, die übrigen Teilneh- leute für Bürokommunikation und Bank- in den IHK-Zwischen- und Abschlussprü- mer erhielten ihre Fragen von der ZPA Nord- kaufleute. Insgesamt liefert die AkA pro Jahr fungen der einzelnen Ausbildungsberufe von West, der Zentralstelle für Prüfungsaufgaben rund 350 000 Aufgabensätze für Abschluss- Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen zur in Köln. prüfungen und etwa 165 000 Aufgabensätze selben Zeit dieselben schriftlichen Aufgaben. Die AkA wurde 1974 von den Industrie- für Zwischenprüfungen aus, die jeweils an Insgesamt legen derzeit pro Jahr etwa und Handelskammern in Bayern und Hessen zwei Terminen im Sommer und Winter bzw. 360 000 Teilnehmer ihre Abschlussprüfung als „Gemeinschaftseinrichtung zur überregi- im Frühjahr und Herbst abgehalten werden. vor den Industrie- und Handelskammern ab, onalen Aufgabenerstellung“ gegründet. Die 40 Jahre nach ihrer Gründung hat die AkA davon über 300 000 mit zentral erstellten Geschäftsführung und Vertretung der AkA dasselbe Leitziel wie zu Beginn: „Die lernort- schriftlichen Prüfungsaufgaben. Dass jeder wurden der IHK Nürnberg für Mittelfranken übergreifenden IHK-Prüfungen müssen Kandidat am Tag X eine DIN A4-Mappe mit übertragen. Zum AkA-Verbund gehören in- handlungsorientiert und praxisnah sein und dem richtigen Aufgabensatz vor sich liegen zwischen die 45 IHKs der Bundesländer Bay- zuverlässig den Leistungsstand der Auszubil- hat, setzt eine starke Institution hinter den ern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vor- denden feststellen“, betont Geschäftsführer Kulissen voraus. Verantwortlich für die „Be- pommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Dr. Wolfgang Vogel. Die 17 hauptamtlichen reitstellung von schriftlichen Prüfungsaufga- Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thü- und über 750 ehrenamtlichen Mitarbeiter ben für kaufmännisch und kaufmännisch- ringen. der AkA stehen vor der Herausforderung, verwandte Ausbildungsberufe“ ist die „Auf- Die Liste der Berufe, die in die Zuständig- dass die Aufgaben anspruchsvolle Kriterien gabenstelle für kaufmännische Abschluss- und keit der AkA fallen, umfasst derzeit 27 Einträ- erfüllen müssen. Objektiv und inhaltlich va- lide sollen die Fragestellungen die Lernziele IHK-Prüfungen in der Weiterbildung abprüfen, die in den Ausbildungsordnungen und Rahmenlehrplänen vorgeschrieben sind. Nicht nur in der Ausbildung, sondern auch Ebene der Weiterbildung ist die Qualifizie- Verlässlichkeit und Trennschärfe sind eben- in der Weiterbildung tragen die IHKs rung zum (Technischen) Betriebswirt. falls gefordert: „Die Prüfungsaufgaben müs- durch vergleichbare und transparente Prü- Für alle drei Stufen führen die IHKs öf- sen zuverlässige Ergebnisse liefern, die mit fungsstandards zur Qualitätssicherung bei. fentlich-rechtliche Prüfungen gemäß dem größtmöglicher Genauigkeit gute und weni- Die IHK-Organisation hat ein dreistufiges Berufsbildungsgesetz durch. Die Angebots- ger gute Kandidaten unterscheiden“, betont System der Aufstiegsfortbildung entwi- palette umfasst rund 125 Weiterbildungs- Vogel. Außerdem müssen die Aufgaben justi- ckelt: Die erste Ebene bildet der Fachbera- profile, von denen etwa drei Viertel nach ziabel sein, also auch einer gerichtlichen ter. In Bereichen mit vielen „Quereinstei- bundeseinheitlichen Standards geprüft Überprüfung standhalten. gern“ wird eine erste formale Qualifikation werden. Für die anderen rund 30 Weiter- angeboten. Auf der zweiten Ebene bilden bildungsprofile legt die jeweils zuständige Komplexes Verfahren sich die Teilnehmer zu Fachwirten/Fach- IHK die Prüfungsinhalte in einer Verord- kaufleuten und Meistern fort. Die höchste nung fest. n Dieses Anforderungsprofil zeigt, wie hoch die Messlatte für die Prüfungsaufgaben liegt. 14 07/08 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Dementsprechend komplex ist das Verfahren ländern bzw. Kammerbezirken besser ein- für deren Erstellung, Überprüfung und Aus- schätzen. Und auch die Nachwuchskräfte er- wahl. Dies ist die zentrale Aufgabe der AkA- halten dank der Statistik ein ungeschminktes Fachausschüsse, denen Arbeitnehmer- und Bild ihrer relativen Stärken und Schwächen. Arbeitgebervertreter sowie Lehrer angehö- Jeder Prüfungsteilnehmer kann seine Ergeb- ren. Voraussetzung für die Aufnahme in ei- nisse mit dem Durchschnitt im IHK-Bezirk, nen Fachausschuss ist u.a. die Mitwirkung in im jeweiligen Bundesland und in Gesamt- einem örtlichen IHK-Prüfungsausschuss. deutschland vergleichen. Derzeit gibt es in der AkA 22 Fachausschüsse für Abschlussprüfungen, 13 für Zwischen- Feedback nach den Prüfungen prüfungen sowie vier gemeinsame Fachaus- schüsse mit insgesamt fast 750 Mitgliedern Zur Qualitätssicherung gehört auch das zen- aus der gesamten Bundesrepublik, die alle trale Kritikverfahren: Die AkA befasst sich ehrenamtlich tätig sind und mindestens ein- mit jeder Beschwerde, die Prüfungsteilneh- mal pro Jahr zu Sitzungen nach Nürnberg mer zu einzelnen Aufgaben bei ihren IHKs reisen. Vom ersten Entwurf einer Aufgabe im äußern. „Sowohl die hauptamtlichen Mitar- Fachausschuss bis zur Fertigstellung eines beiter als auch die Mitglieder der Fachaus- Prüfungssatzes vergehen in der Regel zwei schüsse setzen sich mit diesem Feedback in- Jahre mit zahlreichen Fachausschusssitzun- tensiv auseinander“, erklärte Vogel. Ist eine gen sowie mehreren fachlichen und testpsy- Kritik berechtigt, wird diese auch bei der chologischen Lektoraten. Auswertung berücksichtigt und zum Beispiel eine weitere Lösung zugelassen, eine Frage Strenge Geheimhaltung ganz aus der Wertung genommen oder Run- dungsdifferenzen zugelassen. Die Punkte Hat der Fachausschuss einen Aufgabensatz werden dann allen betroffenen Prüflingen verabschiedet, durchläuft das Manuskript entsprechend gut geschrieben. Allerdings noch einmal mehrere Korrekturschleifen, ehe kommt dies nur in sehr vereinzelten Fällen es die Druckfreigabe erhält. Der Druck und vor. Auch wenn keine Reklamationen vorlie- die Auslieferung der Prü- gen, spielt die Rückkopp- fungsaufgaben sind sensi- lung der Prüfungsergebnis- bel, denn Pünktlichkeit der se für die Aufgabenerstel- Lieferung und absolute Dis- lung eine wesentliche Rolle. kretion sind K.o.-Kriterien. Die Fachausschüsse kön- Würde auch nur ein Päck- nen so überprüfen, ob sie chen mit Aufgaben irgend- den Schwierigkeitsgrad ih- wo zu früh geöffnet, wären rer Fragen vor der Prüfung die Aufgabensätze an allen zutreffend eingeschätzt ha- anderen Prüfungsstandor- ben. In der Datenbank der ten Makulatur. „Deshalb AkA sind über 50 000 Prü- sind unsere Sicherheitsvor- fungsaufgaben erfasst, und kehrungen fast so streng zwar akribisch mit allen wie in einer Gelddruckerei“, teststatistischen Parame- erklärt Vogel. Oberste Ge- Dr. Wolfgang Vogel, Geschäftsfüh- tern. heimhaltungsstufe gilt nicht rer der AkA in Nürnberg. Neben der Qualitätssi- nur beim Druck der Prü- cherung sieht Bildungsex- fungsaufgaben, sondern für alle Phasen der perte Vogel einen weiteren Vorteil zentraler Vorbereitung. Die Beteiligten unterliegen ei- Prüfungen: Sogenannte Referenzgruppenef- ner strengen Schweigepflicht, regelmäßig fekte werden vermieden, weil von außen ge- wird durch ein externes Audit überprüft, ob setzte Standards sicherstellen, dass sich die die Sicherheitsvorkehrungen lückenlos ein- Aufgabenstellungen und die Korrektur von gehalten werden. Prüfungen nicht am Niveau der jeweiligen Wolfgang Vogel ist ein engagierter Verfechter Berufsschulklasse oder Ausbildungsgruppe des Systems bundeseinheitlicher Prüfungen: orientieren. Auf diese Weise ist gewährleistet, Für den promovierten Diplom-Kaufmann dass die Ergebnisse den Leistungsstand des spielen die zentral gestellten Aufgaben eine Einzelnen möglichst objektiv abbilden. Au- Schlüsselrolle, um den hohen Standard der ßerdem haben zentral erstellte Prüfungen das dualen Berufsausbildung in Deutschland si- Potenzial, die Beziehung zwischen Ausbil- cherzustellen: „Wir prüfen nicht nur die dern und Lehrlingen positiv zu verändern, Prüflinge, sondern die Qualität der Ausbil- wie Vogel erklärt: „Es entwickelt sich eher dung.“ Die einheitliche Fragestellung sei ein eine Lerngemeinschaft, die auf ein gemeinsa- entscheidender Beitrag zur Qualitätssiche- mes Ziel ausgerichtet ist: Alle Beteiligten sind rung und Transparenz. „Egal vor welcher stark motiviert, bei der externen Prüfung gut IHK die schriftliche Prüfung abgelegt wurde abzuschneiden. So übernimmt der Ausbilder – die Noten haben immer dieselbe Aussage- häufig die Rolle eines Coachs.“ aw.n kraft.“ Unternehmen können die Leistungen von Bewerbern aus verschiedenen Bundes- www.aka-nuernberg.de 07/08 | 13 15
BERICHTE | ANALYSEN Bayern Digital Fertigungsketten der Zukunft Die Digitalisierung gilt als die nächste „industrielle Revolution“ und als größter globaler Innovationstreiber des 21. Jahrhunderts. B ei der Konferenz „Digital Bavaria – die Informations- und Kommunikationstechno- darauf achten, die Gesellschaft bei diesen wirtschaftliche Zukunft Bayerns“ in logie verlaufe nicht parallel zum industriellen Veränderungsprozessen mitzunehmen: „Eine Nürnberg wurde diskutiert, welche Fortschritt, sondern führe zu einer Ver- Spaltung der Gesellschaft in online und off- Szenarien einer zunehmend digital ausge- schmelzung beider Bereiche. Zeil geht davon line können wir uns nicht leisten.“ richteten Wirtschaft in der Zukunft denkbar aus, dass auf diese Weise völlig neue Wert- Kempf kritisierte das Ausmaß der Daten- sind. Organisiert wurde die Veranstaltung schöpfungs- und Fertigungsketten entstehen. spionage der US-amerikanischen Sicher- von der Technologietransferstelle Bayern In- Diese digitale Chance für einen Wachstums- heitsbehörde NSA als „missbräuchliches und novativ mit Sitz in Nürnberg und dem Baye- schub müssten Industrie, Handel und Hand- falsches Vorgehen“, auch wenn das Ziel, Straf- rischen Wirtschaftsministerium. werk ergreifen. taten aufzudecken, unumstritten sei. Er Der Hauptanteil heutiger Wertschöpfung mahnte ein Vorgehen nach dem Grundsatz resultiere aus den Bauplänen in der Produk- Programm der Staatsregierung der Gewaltenteilung an, um das Vertrauen tion, nicht mehr aus dem Materialwert, er- der Internet-Nutzer nicht zu beschädigen. klärte Bayern Innovativ-Geschäftsführer Prof. Zeil stellte auch das Zwölf-Punkte-Programm Denn dadurch könnten die großen Treiber Dr. Werner Klaffke. Er illustrierte diese Ent- „Digital Bavaria“ der Bayerischen Staatsre- neuer Geschäftsmodelle und Anwendungen wicklung am Beispiel des iPhones: Dessen gierung vor, das gerade aktualisiert worden wie Social Media, Cloud Computing oder Big Kilo-Preis sei mit 7 500 Dollar um ein Vielfaches sei und für das in den nächsten fünf Jahren Data (zielgerichtetes Auswerten von Kunden- höher als der bei einem Großflugzeug. Die Rol- 1,5 Mrd. Euro zur Verfügung stünden. Die und Anwenderdaten im Marketing) ausge- le, die die Informations- und Kommunikations- Initiative setzt u.a. einen Schwerpunkt auf bremst werden. Ein freies und sicheres Netz technologie dabei spiele, sei „revolutionär“. das Thema IT-Sicherheit, sieht ein Anwen- sei auch für die Wirtschaft zu einem Wettbe- Sie schaffe für die westliche Welt die Chance, derzentrum für Embedded Systems in Mit- werbsfaktor geworden. im globalen Wettbewerb u.a. durch einen effi- telfranken vor und beinhaltet das Projekt Der Bitkom-Präsident wies darauf hin, zienteren Einsatz von Energie und Material „Modellregion Digitale Gesundheitswirtschaft dass Bitkom gemeinsam mit den Wirtschafts- weiter zu bestehen. So ließen sich beispielswei- Franken“. Innovative Gründerunternehmen verbänden VDMA und ZVEI eine gemeinsa- se Entwicklungszeiten und Kosten durch Si- aus dem Internet-Bereich sollen durch spezi- me Geschäftsstelle für die „Industrie 4.0“ in mulationen am Computer deutlich senken. elle Gründerzentren gefördert werden. Betrieb genommen habe. Hauptziel der Initi- Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender ative sie Technologien, Standards, Geschäfts- unterstrich, dass Bayern bei dieser Revoluti- der Nürnberger Datev und Präsident des und Organisationsmodelle zu entwickeln on der fortschreitenden Digitalisierung auf- Branchenverbandes Bitkom, forderte einen und diese in die Praxis umzusetzen. tt. n grund der starken industriellen Basis gut auf- forcierten Ausbau der Internet-Infrastruktur, gestellt sei. „Denn nur wer die Anwenderin- um den Wandel der Wertschöpfungsketten hin www.bayern-innovativ.de dustrie hat, wird bei dieser Entwicklung vor- zu Wertschöpfungsnetzwerken zu ermögli- www.stmwivt.bayern.de/wirtschaft/digital-bavaria ne dabei sein“, so Zeil. Der Vormarsch der chen. Politik und Wirtschaft müssten zudem www.bitkom.org Foto: Rainer Plendl/Fotolia.com 16 07/08 | 13
Rufen Sie uns an! 0911 1808-5230 Wir erstellen Ihnen eine individuelle Kommunikations- analyse. ein Partner für erfolgreiche Kommunikation Festnetz, Mobil, Internet, Vernetzung und Rechenzentrum aus einer Hand. Niederlassung Nürnberg Spittlertorgraben 13 90429 Nürnberg Tel.: 0911 1808-5230 nuernberg@m-net.de Foto: iStockphoto.com www.m-net.de Benutzerfreundlich: Das ZAD-Institut berät bei der Entwicklung von altersgerechten Produkten. Neue Forschungseinrichtung Was kommt bei Senioren an? Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Marktpotenzial besser zu erschließen, denn Schaltungen (IIS) und die Universität Erlan- nach wie vor erfüllen technische Produkte gen-Nürnberg haben das Zentrum für al- für den Seniorenmarkt oft nicht die Anforde- ternsgerechte Dienstleistungen (ZAD) in rungen, die von dieser Zielgruppe erwartet Nürnberg eröffnet. Es sieht sich als zentrale werden. Koordiniert wird an dem neuen Anlaufstelle rund um die Themen Alter und Zentrum der Seniorenbeirat für die Pro- demografische Chance. duktentwicklung (SEN-PRO), an dem über Die Alterung der Gesellschaft in Kombina- 100 Menschen im Alter von 60 bis 90 Jahren tion mit einer anhaltend niedrigen Gebur- neue Produkte und Dienstleistungen testen tenrate sind eine gesellschaftliche Realität, für und beurteilen. Offen ist das ZAD auch für die Wirtschaft sind die Auswirkungen des de- Privatpersonen, für die es umfangreiche Be- mografischen Wandels nicht zu unterschät- ratungen und Diagnostik rund um die The- zen. Angesichts alternder Belegschaften müs- men Alter und Gedächtnis anbietet. sen sich die Betriebe der Frage stellen, wie Im ZAD kooperieren folgende Partner sich Produktivität und Innovationsfähigkeit miteinander: die Service Factory Nürnberg auf Dauer erhalten lassen. Das ZAB unter- (SFN) der Fraunhofer-Arbeitsgruppe Supply stützt die Betriebe dabei, sich auf solche Her- Chain Services (SCS), das Institut für Psy- ausforderungen vorzubereiten. Dabei geht es chogerontologie (IPG) an der Universität beispielsweise darum, die Organisation und Erlangen-Nürnberg und der Lehrstuhl für die Prozesse im Betrieb zu überprüfen und Wirtschaftsinformatik 1. Formal ist das ZAD gegebenenfalls zu verändern, um das Wissen ein Teilprojekt der Service Factory Nürnberg, älterer oder ausscheidender Mitarbeiter zu das mit Mitteln des Freistaats gefördert wird. erhalten und systematisch an den Nachwuchs Das interdisziplinäre ZAD verknüpft Unter- weiterzugeben. Als Möglichkeit bieten sich nehmen, Arbeitnehmer, Kunden und For- etwa altersgemischte Teams an, die ein „inter- scher, um Dienstleistungsinnovationen vor- generationales Lernen und Arbeiten“ reali- anzubringen. „Das Zentrum inspiriert alle, sieren können. die Altern als Motor und Treiber für Innova- Ein weiterer Aspekt des demografischen tionen und Lösungsentwicklung verstehen“, Wandels aus Sicht der Unternehmen ist die erklärte Prof. Dr. Kathrin Möslein, Inhaberin Entwicklung von Produkten und Dienstleis- des Lehrstuhls Wirtschaftsinformatik 1. tt.n tungen, die sich an ältere Menschen richten. Das ZAD unterstützt die Betriebe dabei, das www.zad-nuernberg.de 07/08 | 13 17
BERICHTE | ANALYSEN sich dabei an der High-Tech‐Strategie der Bundesregierung, die die wichtigsten Ziele und Prioritäten für Forschung und Innovati- on zusammenfasst. Beim „Rundgang durch die Welt von morgen“ erhält der Besucher Einblicke in die Arbeit der Wissenschaftler. Herzstück der Ausstellung sind sieben außer- gewöhnliche Stelen, die von Künstlern und Designern entworfen wurden. Kurze Bildge- schichten erzählen über Forschungsergebnis- se, aber auch über den Prozess des „Wissen- schaffens“. An einem zentralen Multimedia- Tisch können die Besucher Fragen zur Zu- kunft stellen und die Antworten anderer Be- Foto: Norbert Michalke/Helmholtz sucher lesen. Eröffnungsveranstaltung Eröffnet wird die Ausstellung am Montag, 15. Juli 2013 mit einer Auftaktveranstaltung von 14 bis 17 Uhr in der IHK Akademie Mittel- franken. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Die „smarte“ Fabrik der Zukunft wird an einer Station der Ausstellung thematisiert. Deutschen Museums in München, zum The- ma „Was kann Wissenschaft für die Gesell- schaft leisten?“. Prof. Dr. Cornel Sieber, Leiter Ausstellung „Ideen 2020“ des Instituts für Biomedizin des Alterns an Rundgang durch der Universität Erlangen-Nürnberg, spricht über „Chancen einer Gesellschaft des länge- ren Lebens“. Es schließen sich eine Podiums- die Welt von morgen diskussion mit dem Thema „Woher kommen die Lösungen von morgen?“ sowie ein Rund- gang durch die Ausstellung an. Woher kommt die Energie von morgen? Wie ten das tägliche Leben beeinflussen. Beleuch- Die Ausstellung in der IHK Akademie Mit- können wir nachhaltig und ressourcenscho- tet werden auch wissenschaftliche Innovatio- telfranken kann von Montag bis Freitag je- nend wirtschaften? Wie verändert sich die nen aus der Region Nürnberg, z.B. des Fraun- weils von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis industrielle Produktion? Wie wird das Inter- hofer-Instituts für Integrierte Schaltungen. 15 Uhr besichtigt werden. Besuchergruppen, net der Zukunft aussehen? Antworten auf In den Forschungslaboren ist die Zukunft die eine Führung durch die Ausstellung wün- diese Schlüsselfragen versucht die Ausstel- bereits angekommen. Hier entwickeln Wis- schen, können sich unter ideen2020@helm- lung „Ideen 2020 – Ein Rundgang durch die senschaftler Visionen, eröffnen durch For- holtz.de anmelden. n Welt von morgen“ zu geben, die von der schung neue Möglichkeiten und begleiten Helmholtz-Gemeinschaft konzipiert wurde. mit ihren Ideen bereits jetzt globale Verände- Helmholtz-Gemeinschaft Zu sehen ist sie vom 15. bis 26. Juli 2013 in rungen. Die Ausstellung, die vom Bundesfor- Tel. 030 206329-22, susann.beetz@helmholtz.de der IHK Akademie Mittelfranken (Walter- schungsministerium gefördert wird, zeigt IHK, Tel. 0911 1335-431 Braun-Str. 15, Nürnberg). Die Ausstellung wegweisende Projekte aus Wissenschaft und elfriede.eberl@nuernberg.ihk.de will verdeutlichen, wie stark die Wissenschaf- Forschung in Deutschland und orientiert www.ideen2020.de Kompetenz für Gewerbebauten Büro- und Verwaltungsgebäude, Logistik- und Produktionshallen. Qualität am Bau seit 80 Jahren. Auf Wunsch von Planung bis Schlüsselfertig. Generalunternehmerauftrag Neubau Hangar 7, Fa. FAI, Maisel Wohn- und Gewerbebau GmbH Tel. 09154-180 Airport Nürnberg 91224 Hohenstadt www.maisel-bau.de MB_Anzeige_WIM_187x65_09.indd 1 12.06.13 16:14 18 07/08 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Landtagswahl 2013 Die Parteien im Positionsvergleich Am 15. September werden im Freistaat bei der Landtagswahl die Weichen für die neue Legislaturperiode gestellt. Die IHK hat den fünf im Landtag vertretenen Parteien zehn identische Fragen gestellt. Auf den folgenden Seiten dokumentieren wir die Antworten. Foto: baikan/Fotolia.com 07/08 | 13 19
BERICHTE | ANALYSEN Positionen der Parteien „Invest in Bavaria“ in Kooperation mit der Angestoßen durch die Mittelfranken SPD IHK Nürnberg und das Business Support und lange geführt von Oberbürgermeister Welche greifbaren Aktivitä- Center fördern, flankiert von den bayeri- Maly, ist die Metropolregion bislang ein schen Auslandsrepräsentanzen, die An- Erfolgsmodell. Es gilt nun, mehr konkrete ten entfalten Sie zur Weiter- siedlung internationaler Investoren. Wich- Aktivitäten zu entfalten. Wir sehen die entwicklung der „Metropol- tige Leuchtturmprojekte in Zukunftstech- Stadtumlandbahn als zentrales Projekt der nologien für die Weiterentwicklung der Metropolregion. Diese muss auch traditio- region Nürnberg“? Region sind darüber hinaus die „Modellre- nellen Industrieschwerpunkten Mittel- gion für Gesundheitswirtschaft Franken“ frankens wie Verkehr und Energie neue oder der EnergieCampus Nürnberg. Akzente verleihen. Der Verkehrsflughafen Nürnberg soll die Die SPD sieht den Flughafen als wichtige nationale und internationale Luftverkehrs- Infrastruktur. Die Region ist auf ein deut- Welche strategischen anbindung Nordbayerns langfristig sicher- lich verbessertes Angebot an Direktflügen stellen. Die Weiterentwicklung des Flugha- angewiesen. Wir unterstützen das Ent- Weichenstellungen am fens Nürnberg hat daher bezogen auf den wicklungskonzept Flughafen Nürnberg. Airport Nürnberg werden Luftverkehrssektor in Nordbayern höchste Dessen Zukunft sehen wir nicht in einer Priorität. Strategie, die auf Billiganbieter setzt und Sie aktiv unterstützen? damit Wirtschaftlichkeit sowie Arbeitsbe- dingungen für die Beschäftigten weiter un- ter Druck setzt. Der Anteil von Schülern ohne Abschluss Die SPD wird für mehr soziale Gerechtig- aus allen Schularten konnte in Bayern be- keit im Bildungssystem sorgen. Mit der Ge- reits von 8,5 Prozent im Jahr 2003 auf den meinschaftsschule schaffen wir bessere Bil- Wie werden Sie die Zahl bundesweit herausragenden Wert von 4,85 dungsmöglichkeiten für alle Kinder, tragen Prozent im Jahr 2012 gesenkt werden. Um langjährigen Forderungen von Eltern, Ar- von Schulabgängern ohne die Zahl weiter zu reduzieren, werden wir beitgeberverbänden und Gewerkschaften Abschluss vermindern? die individuelle Förderung (wie durch nach praxisnäheren Bildungsinhalten Ganztagsangebote, Senkung der Klassen- Rechnung und sichern Bildungsabschlüsse stärken, Einsatz von Förderlehrern, indivi- durch mehr individuelle Förderung. duelle Lernzeit) weiter verstärken. In Zusammenarbeit mit der Regionaldi- Mittelfranken ist trotz Potenziale leider rektion Bayern der Bundesagentur für Ar- unverändert von Langzeitarbeitslosigkeit Wie wird Ihre Aktivität an beit und den Jobcentern hat das Bayerische gekennzeichnet. Es bedarf deshalb über die Sozialministerium neue Förderhinweise bisherigen Ansätze hinaus eines Pro- Standorten mit hoher für das „Coaching von Bedarfsgemein- gramms unter Einbeziehung aller vor Ort Langzeitarbeitslosigkeit schaften“ geschaffen. Ziel ist die Verbesse- Beteiligten und öffentlich geförderter Be- rung der Vermittlungs- und Wiedereinglie- schäftigung. Die katastrophalen Kürzun- sein? derungschancen von langzeitarbeitslosen gen im Bereich der Arbeitsmarktpolitik der Männer und Frauen. Bundesregierung sind zu revidieren. Mit 18,2 Prozent der 43 000 im Hochschul- Die Kompetenzen der Hochschulen und ausbauprogramm geschaffenen Studien- Forschungseinrichtungen wollen wir ge- Wie wird sich die mittel- plätze bildet Mittelfranken einen Schwer- zielt, gegebenenfalls dezentral, für die Ent- punkt in der bayerischen Wissenslandschaft. wicklung der Region nutzen. Dies gilt für fränkische Hochschul- Wichtige Pfeiler für die Zukunft sind der heutige Leitkompetenzen wie Medizin- und Forschungslandschaft weitere Aufbau des EnergieCampus Nürn- technik, als auch zur Revitalisierung bishe- unter Ihrer Mitwirkung berg, des Nuremberg Campus of Techno- riger Kernbereiche der mittelfränkischen logy, des Technologietransfer- und Studi- Industrie wie bei der Verkehrstechnik. Die entwickeln? enzentrums Weißenburg sowie die Profilie- dauerhafte Finanzierung des Energie Cam- rung der Technischen Hochschule Nürnberg. pus ist sicherzustellen. 20 07/08 | 13
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