Wirtschaftliche Voraussetzungen einer nachhaltigen Land- und Fischereiwirtschaft
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Wirtschaftliche Voraussetzungen einer nachhaltigen Land- und Fischereiwirtschaft www.oekolandbau.de / ©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan www.oekolandbau.de / ©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan www.oekolandbau.de / ©BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler D eingeschränkt. Denn die Märkte spiegeln meist ie Erzeugung von Lebensmitteln in Eu- nicht die tatsächlichen Kosten der Land- und Fi- ropa muss den vielfältigen ökonomi- schereiwirtschaft wider. Vor diesem Hintergrund schen, ökologischen und sozialen Herausforde- sehen sich politische Entscheidungsträger der rungen, inklusive der Globalisierung, der Märkte großen Herausforderung gegenübergestellt, die und des Wettbewerbs begegnen können. Unter Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die den gegebenen marktwirtschaftlichen und förder- Land- und Fischwirte angemessene Einkommen politischen Rahmenbedingungen ist eine nachhal- erwirtschaften, soziale und ökologische Dienstleis- tige Landwirtschaft jedoch nur begrenzt tragfähig. tungen erbringen und gleichzeitig unerwünschte Auswirkungen der Nahrungsmittelproduktion so Dies liegt vor allem daran, dass die - eigentlich weit wie möglich vermeiden. positiv gestaltbaren - Rahmenbedingungen bisher nur unzureichend dazu beitragen die sozialen und Das Europäische Forschungsprojekt SUFISA will ökologischen Kosten und Leistungen tatsächlich Unzulänglichkeiten der Märkte und der Förderpo- in das betriebswirtschaftliche Kalkül der Landwir- litik identifizieren und mögliche Korrekturen auf- te und Fischer einbezogen werden. Stattdessen zeigen, um auf diesem Weg einen Beitrag zu einer sind die finanziellen Möglichkeiten der Erzeuger nachhaltigen Landwirtschaft zu leisten. Gerade im Boden, Wasser und Luft zu schonen und naturna- Zuge der zunehmenden Globalisierung ist diesem he Landschaften und Gewässer zu bewahren sehr Ziel eine besondere Bedeutung beizumessen. Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) Prof. Dr. Anna Maria Häring www.hnee.de/ahaering Dr. Susanne v. Münchhausen www.hnee.de/svmuenchhausen susanne.vonmuenchhausen@hnee.de Dr. Karlheinz Knickel linkedin.com/in/kknickel sd-innovation.blogspot.com/ www.hnee.de/SUFISA
Fallstudien SUFISA will über das allgemeine Verständnis von kurrierenden Interessen und das Wechselspiel von Marktversagen und eingeschränkten rechtlichen staatlichen und nicht-staatlichen Kräften gewin- und politischen Rahmenbedingungen hinausgehen nen. Die Analysen beruhen auf 22 Fallstudien, und vor allem die praktischen Auswirkungen die- wobei jeweils ein Projektteam zwei Fallstudienre- ser Rahmenbedingungen auf die Erzeugung von gionen bzw. Sektoren untersucht. Ziel der Fallstu- Agrarprodukten wie Getreide, Ölfrüchte, Gemüse, dien ist es unter anderem, die wirtschaftliche Situ- Milch und Fleisch sowie von Fischerei- und ation unterschiedlicher Erzeugergruppen mit den Aquakulturprodukten untersuchen. entsprechenden Bestimmungsfaktoren und Ver- besserungsmöglichkeiten zu untersuchen. Zu den Die Fallstudien sollen sowohl die regionalen und Erzeugergruppen gehören auch Landwirtinnen nationalen als auch die internationalen Vorausset- und Landwirte, die beispielsweise einen Betrieb zungen der Nahrungsmittelerzeugung betrachten. aufbauen, Klein- bzw. Nebenerwerbsbetriebe Hierbei wollen die SUFISA-Partnerteams Einsich- bewirtschaften oder die einen besonders hohen ten in die vielfältigen Einflussfaktoren, die kon- Finanzbedarf haben. Möglichkeiten zur Mitwirkung Die Mitwirkung an den SUFISA Fallstudien oder Die SUFISA-Teams werden die Themen eng mit am projektbegleitenden nationalen Runden Tisch den Kooperationspartnern abstimmen. Hierbei ist erfordert ungefähr vier Tage, verteilt auf einen es unser Ziel, die Zusammenarbeit auf die konkre- Zeitraum von drei Jahren ab Frühling 2016. Ziel ten Anforderungen und Möglichkeiten auszurich- des Runden Tisches ist es, die Projektbearbeitung ten. Wir sind davon überzeugt, dass alle Beteilig- mit einem nationalen Expertenteam kritisch zu ten profitieren können. Für eine Mitwirkung im begleiten und Projektergebnisse direkt an Schlüs- Projekt spricht beispielsweise: selpersonen in Politik und Wirtschaft weiterzuge- ben. Folgende Schwerpunkte sollen analysiert und Möglichkeit des fachlichen Austauschs kritisch diskutiert werden: mit Experten und Kollegen auf nationa- ler bzw. regionaler Ebene — auch über Agrarstrukturelle Rahmenbedingungen die eigene Branche hinaus. Hierbei geht und sonstige Voraussetzungen der land- es um derzeitige Trends in der Produkti- wirtschaftlichen Erzeugung im Land on, der Vermarktung, den Entwicklun- bzw. in der Untersuchungsregion, gen in Politik und Gesetzgebung sowie Strategien der Erzeuger in Hinblick auf den möglichen Chancen und Risiken für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltig- die unterschiedlichen Betriebe, Produkte keit, und Verfahren; Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Austausch mit Vertreterinnen und Ver- und individuelle Anforderungen der Er- tretern aus Wissenschaft, Beratung, Fi- zeuger bzw. Erzeugergruppen, nanzierung und Verwaltung zu den ge- Gegebenheiten und Veränderungen auf nannten Themen; den Faktor- und Produktmärkten, Möglichkeit mehr über die Situation in Förderprogramme und gesetzliche Rah- den beteiligten EU-Länder zu erfahren menbedingungen, welche die landwirt- bzw. die anderen europäische Fallstudien schaftlichen Verfahren und die Märkte kennenzulernen. beeinflussen bzw. die ökonomische, öko- Das Projektbudget ermöglicht es uns, die Reise- logische und soziale Situation in der Pra- kosten, die im Zusammenhang mit der Teilnahme xis beeinflussen. an den Arbeitstreffen entstehen, zu übernehmen.
Konsortium S UFISA verbindet Teams aus elf Ländern der EU: Belgien, Italien, Vereinigtes Kö- nigreich, Frankreich, Lettland, Portugal, die Strategien und Entscheidungen bestimmen und oft, wenn auch unbeabsichtigt, die Nachhal- tigkeit einschränken. Dies sind z.B. der Umbau Dänemark, Griechenland, Deutschland, Polen der quotenregulierten Märkte, gekennzeichnet und Serbien. Mit Praxispartnern und Entschei- durch fallende Erzeugerpreise und zunehmende dungsträgern aus dem öffentlichen und privaten Preisschwankungen, oder die unterschiedlich ho- Sektor bestehen enge Kooperationen. Die Pro- hen Direktzahlungen, die eher regionalpolitische jektteams wollen in Zusammenarbeit mit den Pra- Überlegungen als natürliche oder ökonomische xispartnern die Wirkungsmechanismen aufdecken, Gegebenheiten widerspiegeln. Partnerorganisationen Universidade de Evora, Portugal Katholieke Universiteit Leuven, Belgien Aarhus Universitet, Dänenmark Universita di Pisa, Italien Universiteit Hasselt, Belgien University of Gloucestershire, UK Agricultural University of Athens, Griechenland Institut de recherche pour le developpement du- Hochschule für nachhaltige Entwicklung rable et les relations internationeaux, Frankreich Eberswalde, Deutschland Alma Mater Studiorum, Universita Bologna, Italien Uniwersytet Jagiellonski, Krakow, Polen Nodbinajums Baltic Studies Centre, Lettland Ekonomski Fakultet, Universitet Beogradu, Serbien Projektkordination Katholische Universität (KU) Leuven; Abteilung für Bioökonomie Projektkoordinator: Prof. Dr. Erik Mathijs Projektmanagemerin: Dr. ir. Tessa Avermaete (Tessa.Avermaete@ees.kuleuven.be) Für dieses Projekt wurden im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 635577 Fördermittel aus dem Programm der Europäischen Union www.sufisa.eu für Forschung und Innovation ‘Horizont 2020’ bereitgestellt.
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