Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen - Begleitbericht vom 15. Juni 2020
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Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Impressum Titel: Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen (Begleitbericht) Auftraggeberin: Stadt Aarau, Stadtbauamt Stadtentwicklung Aarau Rathausgasse 1 5000 Aarau Steuerungsgruppe: Hanspeter Thür (Stadtrat), Angelica Cavegn Leitner (Stadträtin), Jan Hlavica (Stadtbaumeister), Daniel Müller (Liegenschaften und Betriebe), Margrit Röthlis- berger (OBG Sektion Liegenschaften), Anna Borer (Stadtentwicklung) Auftragnehmerin: Bietergemeinschaft Zimraum, Stratcraft, SwissREI, SKK Landschaftsarchitekten Autoren: Dr. Christian Brütsch Stratcraft GmbH Dreikönigstrasse 47 8002 Zürich cb@stratcraft.ch Dr. Joëlle Zimmerli Zimraum GmbH Müllerstr. 48 8004 Zürich zimmerli@zimraum.ch Titelbild: Jiri Vurma, Aarau Datum: 15. Juni 2020 (Daten: 22. Januar 2020) 15. Juni 2020 Seite 2 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ................................................................................................................................. 6 2. Die Stadt und ihre Stadtteile .................................................................................................... 7 2.1. Aarau in der Region ......................................................................................................... 7 2.2. Aarau und seine Stadtteile ............................................................................................... 9 3. Soziodemografie .................................................................................................................... 13 3.1. Einwohnerdaten ............................................................................................................. 13 Alter ................................................................................................................................ 13 Sesshaftigkeit ................................................................................................................. 15 Staatsangehörigkeit........................................................................................................ 16 3.2. Haushaltsdaten .............................................................................................................. 17 Haushaltsgrösse............................................................................................................. 17 Haushaltsformen ............................................................................................................ 17 Einkommen und Vermögen ............................................................................................ 19 4. Wohnungsbestand ................................................................................................................. 20 4.1. Wohnungen nach Gebäudekategorie und -grösse ........................................................ 20 4.2. Wohnungen nach Baujahr des Gebäudes ..................................................................... 21 4.3. Wohnungen nach Eigentümer ........................................................................................ 21 4.4. Wohnungen nach Zimmerzahl ....................................................................................... 23 4.5. Wohnungen nach Wohnfläche ....................................................................................... 24 5. Belegungsdaten ..................................................................................................................... 25 5.1. Belegung nach Zimmerzahl ........................................................................................... 25 5.2. Belegung nach Wohnfläche ........................................................................................... 26 6. Wohnungsmarkt ..................................................................................................................... 28 6.1. Mietwohnungsmarkt ....................................................................................................... 28 6.2. Wohneigentum ............................................................................................................... 30 7. Einschätzungen und Ausblick ................................................................................................ 32 15. Juni 2020 Seite 3 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildungen Abbildung 1 Verteilung der Wohnungen nach Gebäudekategorie und Gemeinde ....................... 7 Abbildung 2 Verteilung Wohnungen nach Wohnfläche und Gemeinde ........................................ 7 Abbildung 3 Verteilung Wohnungen nach Zimmerzahl und Gemeinde ........................................ 8 Abbildung 4 Verteilung neu erstellte Wohnungen nach Zimmerzahl und Gemeinde ................... 8 Abbildung 5 Verteilung Haushalte nach Haushaltsgrösse und Gemeinde ................................... 8 Abbildung 6 Als positiv wahrgenommene Veränderungen ........................................................... 9 Abbildung 7 Räumliche Verteilung der Bevölkerung nach Gebäuden und Stadtteilen ................ 9 Abbildung 8 Räumliche Verteilung der Kultur-, Gastro- und Einkaufsangebote ......................... 10 Abbildung 9 Kommunales Landschaftsinventar, Bodenbedeckung ........................................... 10 Abbildung 10 Positive Veränderung der Wohnumgebung .......................................................... 11 Abbildung 11 Entwicklung Einwohner nach Stadtteil .................................................................. 11 Abbildung 12 Entwicklung der Anzahl Haushalte nach Stadtteil, indexiert................................. 12 Abbildung 13 Übersicht der Eigentumsverhältnisse ................................................................... 12 Abbildung 14 Räumliche Verteilung Kinder (bis 6) und Senioren (80+) ..................................... 13 Abbildung 15 Verteilung der Bevölkerung nach Altersgruppe und Stadtteil ............................... 13 Abbildung 16 Entwicklung Anteil Kinder und Jugendliche (bis 18) nach Stadtteil ...................... 14 Abbildung 17 Entwicklung Anteil Senioren (65+) nach Stadtteil ................................................. 14 Abbildung 18 Verteilung Kinder und Jugendliche bis 18 nach Stadtteil ..................................... 14 Abbildung 19 Räumliche Verteilung Neuzugezogene und Alteingesessene .............................. 15 Abbildung 20 Entwicklung Anteil Zuziehende pro Jahr nach Stadtteil ........................................ 15 Abbildung 21 Entwicklung des Anteils der in Aarau geboren Bevölkerung nach Stadtteil ......... 16 Abbildung 22 Verteilung Einwohner nach Staatsangehörigkeit (Kategorie) und Stadtteil .......... 16 Abbildung 23 Entwicklung Ausländeranteil nach Stadtteil .......................................................... 16 Abbildung 24 Verteilung Haushalte nach Haushaltsgrösse und Stadtteil ................................... 17 Abbildung 25 Entwicklung Ein- und Zweipersonenhaushalte nach Stadtteil, indexiert .............. 17 Abbildung 26 Verteilung Haushalte nach Haushaltsform und Stadtteil ...................................... 18 Abbildung 27 Entwicklung Anteil Haushalte mit Kindern nach Stadtteil ..................................... 18 Abbildung 28 Verteilung Seniorenhaushalte (Kategorien) nach Stadtteil ................................... 18 Abbildung 29 Entwicklung Haushalte mit Senioren nach Stadtteil, indexiert.............................. 19 Abbildung 30 Verteilung Wohnungen nach Gebäudekategorie und Stadtteil............................. 20 Abbildung 31 Verteilung Wohnungen nach Gebäudegrösse und Stadtteil................................. 20 Abbildung 32 Verteilung Wohnungen nach Baujahr des Gebäudes und Stadtteil ..................... 21 Abbildung 33 Wohnungen nach Eigentümern ............................................................................ 21 Abbildung 34 Wohnungen der Einwohnenden- und Ortsbürgergemeinden, inkl. Baurechte OBG ............................................................................................................................. 22 Abbildung 35 Durchschnittspreise Wohnungen der Einwohnenden- und Ortsbürgergemeinden, inkl. Baurechte OBG ............................................................................................ 22 Abbildung 35 Durchschnittspreise Wohnungen der Einwohnenden- und Ortsbürgergemeinden (inkl. Baurechte) nach Ausbaustandard .............................................................. 22 Abbildung 36 Verteilung Wohnungen nach Anzahl Zimmer und Stadtteil .................................. 23 Abbildung 37 Verteilung Wohnungen nach Stadtteil und Anzahl Zimmer .................................. 23 Abbildung 38 Verteilung Wohnungen nach Wohnfläche und Stadtteil ....................................... 24 Abbildung 39 Verteilung Wohnungen nach Stadtteil und Wohnfläche ....................................... 24 Abbildung 40 Durchschnittliche Haushaltsgrösse nach Zimmerzahl und Stadtteil ..................... 25 Abbildung 41 Haushalte mit Kindern Durchschnittliche Haushaltsgrösse nach Zimmerzahl und Stadtteil ................................................................................................................ 26 Abbildung 42 Haushalte mit Senioren Durchschnittliche Haushaltsgrösse nach Zimmerzahl und Stadtteil ................................................................................................................ 26 Abbildung 43 Durchschnittliche Haushaltsgrösse nach Wohnfläche und Stadtteil..................... 26 Abbildung 44 Haushalte mit Kindern Durchschnittliche Haushaltsgrösse nach Wohnfläche und Stadtteil ................................................................................................................ 27 Abbildung 45 Haushalte mit Senioren......................................................................................... 27 15. 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Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Abbildung 46 Anteil Bezahlbare Wohnungen für tiefe Einkommen nach Wohnungstyp und Gemeinde ............................................................................................................ 29 Abbildung 47 Anteil Bezahlbare Wohnungen für mittlere Einkommen nach Wohnungstyp und Gemeinde ............................................................................................................ 29 Abbildung 48 Anteil Bezahlbare Wohnungen für hohe Einkommen nach Wohnungstyp und Gemeinde ............................................................................................................ 29 Abbildung 49 Inserierte Eigentumswohnungen (Anzahl) nach Preis und Gemeinde ................. 30 Abbildung 50 Verteilung Inserierte Eigentumswohnungen nach Preis und Gemeinde .............. 30 Abbildung 51 Inserierte Einfamilienhäuser (Anzahl) nach Preis und Gemeinde ........................ 31 Abbildung 52 Verteilung Inserierte Einfamilienhäuser nach Preis und Gemeinde ..................... 31 Tabellen Tabelle 1 Zielgruppen Bezahlbarer Wohnraum in unterschiedlichen Preisklassen.................... 28 15. Juni 2020 Seite 5 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 1. Einleitung Die Wohnraumstrategie der Stadt Aarau (WRS) ist ein faktenbasiertes Steuerungsinstrument. Da‐ ten zur Einwohnenden‐ und Haushaltsstruktur, dem Wohnungsangebot und dem Wohnungs‐ markt liefern Orientierungspunkte für die politische Entscheidung über die Stadtteilziele, mit de‐ nen die übergeordneten Ziele der WRS erreicht werden sollen. Was es braucht, damit Aarau eine offene, durchmischte und dynamische Stadt mit vielfältigen Stadtteilen und Quartieren bleibt, hängt davon ab, wie sich die einzelnen Stadtteile entwickeln und wie sich die Anforderungen an Wohnungen und Wohnumfelder verändern. Damit die Stadtteilziele gut gewählt werden können, müssen diese Entwicklungen und Verände‐ rungen rechtzeitig erkannt und richtig eingeordnet werden. Dazu müssen Daten und Fakten kon‐ textualisiert werden: Es braucht Vergleiche mit anderen Räumen und über Zeit. Der Begleitbericht zur WRS liefert eine erste Übersicht über Entwicklungen, die in den öffentlich zugänglichen Stadtteildossiers erläutert, in die Arealdossiers für Sondernutzungsplanungen inte‐ griert und im Rahmen des verwaltungs‐internen Stadtteil‐Radars weiter analysiert werden. Der Begleitbericht ergänzt das Stadtmonitoring und die Zu‐, Weg‐ und Umzugsbefragung. Der Begleitbericht ist wie folgt aufgebaut: Kapitel kontextualisiert die Stadt Aarau und ihre Stadtteile. Kapitel dokumentiert die Einwohnenden‐ und Haushaltsstrukturen und zeigt auf, von wem der Wohnraum in den unterschiedlichen Stadtteilen heute genutzt wird. Kapitel illustriert den Wohnungsbestand in den einzelnen Stadtteilen und dokumentiert die Immobilien‐Portfolios der Einwohnergemeinde und der Ortsbürgergemeinde. Kapitel zeigt anhand von Belegungsdaten auf, wie intensiv der Wohnungsbestand in den unter‐ schiedlichen Stadtteilen genutzt wird. Kapitel analysiert anhand von Insertionsdaten, wie sich der Wohnstandort Aarau im regionalen Markt für Miet‐ und Eigentumswohnungen behauptet. Kapitel fasst die Erkenntnisse für die WRS zusammen. 15. Juni 2020 Seite 6 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 2. Die Stadt und ihre Stadtteile Ein regionaler Vergleich zeigt, wie sich Aarau von seinen Nachbargemeinden und anderen Städ‐ ten wie Zofingen, Baden oder Zürich unterscheidet. Eine Übersicht über Aarau und seine Stadt‐ teile illustriert, wie divers Aarau ist. Die Ziele der WRS orientieren sich an den Stärken Aaraus, die Stadtteilziele der WRS tragen den diversen Realitäten in der Stadt bewusst Rechnung: Aarau kann und soll bei der Wohnraumentwicklung anders sein als die Nachbar‐ und Konkurrenzge‐ meinden. Gleichzeitig soll die Wohnraumentwicklung in der Stadt unterschiedliche Entwicklun‐ gen ermöglichen: Was für den Stadtteil Zentrum stimmt, muss in der Telli nicht richtig sein. An‐ gebotslücken im Stadtteil Rohr können nicht im Stadtteil Aare‐Nord kompensiert werden. 2.1. Aarau in der Region Der Wohnungsbestand in Aarau unterscheidet sich recht deutlich vom Angebot in den Nachbar‐ gemeinden und im Kanton (Abbildung ). Aarau hat einen verhältnismässig tiefen Anteil an Woh‐ nungen in Einfamilienhäusern und einen verhältnismässig hohen Anteil an Wohnungen in Ge‐ bäuden mit Mischnutzungen. Der Anteil an Wohnungen in grösseren und kleineren Mehrfamili‐ enhäusern ohne Nebennutzungen liegt im Schweizer Durchschnitt und entspricht der Verteilung in Baden und Zofingen. Abbildung 1 100% 5% 7% 7% Verteilung der 16% 10% 15% 90% 26% 21% 25% 25% Wohnungen nach 30% 34% Gebäudekategorie und 80% Gemeinde 70% 54% 60% 57% 53% 65% 24% 59% 68% 2018 50% 57% 57% 59% 55% Mischnutzungen 40% 62% Daten: GWS 30% Mehrfamilienhäuser 20% 41% 46% 31% 35% 10% 22% 25% 26% 25% 21% Einfamilienhäuser 17% 16% 0% 4% Auch bei der Verteilung der Wohnflächen liegt Aarau etwa im Schweizer Durchschnitt (Abbil‐ dung ). Die Anteile kleinerer Wohnungen mit weniger als m und grösserer Wohnungen ab m liegen deutlich unter dem kantonalen Mittel und unter den Vergleichswerten in den Nach‐ bargemeinden, in Baden und in Zofingen. Nur in der Stadt Zürich gibt es anteilsmässig mehr Wohnungen im mittleren Segment von m bis m. Abbildung 2 100% Verteilung 90% 12% 14% 14% 13% 14% 12% 13% Wohnungen nach 21% 27% 23% 19% 80% 35% Wohnfläche und 27% Gemeinde 70% 28% 30% 37% 32% 31% 34% 150+ m2 60% 34% 29% 33% 32% 2018 50% 100-149 m2 32% 35% 40% 30% 35% 31% 29% 28% 32% 32% 70-99 m2 Daten: GWS 30% 28% 23% 29% 20% 18% 17% 20% 15% 50-69 m2 17% 13% 12% 16% 15% 10% 9% 12% 14% 7% 9% 8% 7% 6% 5% 5% 6% 0% 30-49 m2 bis 30 m2 Auch bei der Verteilung von Wohnungen nach Zimmerzahl ist Aarau nahe am Schweizer Mittel (Abbildung ). Im Vergleich mit dem Kanton und den meisten Nachbargemeinden gibt es 15. Juni 2020 Seite 7 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen deutlich weniger Wohnungen mit vier und mehr Zimmern – und deutlich mehr Einzimmerwoh‐ nungen. Der Aarauer Wohnungsmix gleicht dem in Baden mehr als dem in Zofingen, Buchs oder Suhr, wo deutlich weniger als die Hälfte der Wohnungen drei Zimmer oder weniger haben. Abbildung 3 100% Verteilung 9% 90% 22% 25% 24% 27% 24% 22% 25% Wohnungen nach 34% 34% 80% 21% Zimmerzahl und 47% 48% Gemeinde 70% 27% 28% 30% 28% 5+ Zimmer 60% 33% 30% 31% 2018 50% 30% 30% 36% 40% 24% 4 Zimmer 29% 27% 27% 30% 27% 31% 28% 28% Daten: GWS 23% 21% 27% 23% 3 Zimmer 20% 17% 14% 14% 20% 14% 10% 10% 11% 11% 11% 13% 12% 2 Zimmer 8% 6% 8% 4% 9% 4% 12% 0% 4% 1 Zimmer Bei der Wohnraumerweiterung bewegt sich Aarau nahe am kantonalen und nationalen Durch‐ schnitt (Abbildung ). Ein Vergleich der zwischen und neu erstellten Wohnungen zeigt, dass anteilsmässig weniger Wohnungen mit fünf und mehr Zimmern gebaut wurden, als im Aargau oder in der Schweiz, der Wohnungsmix sonst aber fast identisch ist. In den Nachbarge‐ meinden, aber auch in Zofingen, Baden und Zürich werden andere, vor allem auch unterschiedli‐ che Akzente gesetzt. Abbildung 4 100% 6% Verteilung neu erstellte 14% 10% 11% 13% 9% 90% 19% 19% 14% 17% Wohnungen nach Zim- 16% merzahl und Ge- 80% 47% 25% 25% 70% 39% 25% meinde 34% 31% 30% 63% 60% 28% 40% 5+ Zimmer 21% 52% 50% 34% 2014-2017 40% 36% 18% 4 Zimmer 34% 31% 30% 31% 30% 40% 21% 26% 3 Zimmer Daten: B&Wbs 20% 43% 28% 28% 18% 25% 33% 10% 14% 17% 17% 17% 16% 2 Zimmer 11% 5% 0% 1 Zimmer Bei den Haushaltsstrukturen bzw. der Haushaltsgrösse orientiert sich Aarau stärker an der Stadt Zürich, als am nationalen oder kantonalen Mittel (Abbildung ): In Aarau leben überdurch‐ schnittlich viele Kleinhaushalte, auch im Vergleich mit den Nachbargemeinden. Abbildung 5 100% Verteilung Haushalte 90% 14% 19% 18% 19% 18% 18% 21% 19% 21% 15% 15% 13% nach Haushaltsgrösse und Gemeinde 80% 11% 12% 11% 12% 13% 13% 13% 12% 15% 12% 13% 13% 70% 60% 33% 35% 30% 2018 33% 33% 4+ Personen 50% 35% 33% 41% 40% 33% 35% 31% 40% 3 Personen Daten: STATPOP 30% 20% 43% 39% 39% 45% 2 Personen 32% 36% 34% 28% 34% 33% 35% 10% 27% 0% 1 Person 15. Juni 2020 Seite 8 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 2.2. Aarau und seine Stadtteile Aarau versteht sich als Kleinstadt, viele Aarauerinnen und Aarauer definieren sich über die (auto‐ freie und belebte) Altstadt (Abbildung ). Abbildung 6 Als positiv wahrgenommene Veränderungen 2017 Quelle: Stadtmonitoring 2017 Im Windschatten der Altstadt florieren sehr unterschiedliche Stadtteile und Quartiere, die ihren Einwohnerinnen und Einwohnern nicht nur eine breite Palette an Wohn‐ und Lagequalitäten bie‐ ten, sondern oft auch eigenen Entwicklungspfaden folgen. Abbildung illustriert die räumliche Verteilung der Bevölkerung nach Gebäuden und Stadtteilen. Abbildung 7 Räumliche Verteilung der Bevölkerung nach Gebäuden und Stadtteilen Die Grösse der Kreise: Verhältnis der Anzahl Einwohner pro Gebäude 2018 Daten: Kt. Aargau, GWR, OpenStreetMap Gastronomie und Kultureinrichtungen konzentrieren sich vor allem im Stadtteil Zentrum (Abbil‐ dung ). Das Versorgungsangebot ist etwas breiter gestreut: Einkaufsmöglichkeiten gibt es auch in der Telli, in Rohr und in Aarau‐Süd. 15. Juni 2020 Seite 9 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Abbildung 8 Räumliche Verteilung der Kultur-, Gastro- und Einkaufsangebote 2019 Quelle: map.search.ch Die Wohnumgebung in den Stadtteilen unterscheidet sich auch stark in der Durchgrünung (Ab‐ bildung ). Im Stadtteil Zentrum ist fast die ganze Wohnumgebung versiegelt. In den übrigen Stadtteilen wird sie von mehr oder weniger grosszügigen Gartenanlagen geprägt. Einwohnerinnen und Einwohner am Siedlungsrand von Aarau‐Süd, Aare‐Nord und Rohr haben direkten Zugang zum Wald. Teile von Zentrum, Aare Nord und Telli liegen direkt an der Aarelandschaft bzw. am Wasser. Abbildung 9 Kommunales Land- schaftsinventar, Bodenbedeckung Quelle: GIS Kanton Aargau Gemäss Stadtmonitoring hat sich Aarau als Ganzes in der Wahrnehmung der Bevölkerung in den letzten Jahren positiv verändert. Es kann also angenommen werden, dass frühere Einschät‐ zungen zu den Wohnqualitäten in den einzelnen Stadtteilen weiterhin Bestand haben (Abbildung ): wurde begrüsst, dass Aarau‐Süd familienfreundlicher, in Aare‐Nord der Gebäudebestand erneuert, Rohr verkehrsberuhigt und im Stadtteil Zentrum die Altstadt aufgewertet wurde. 15. Juni 2020 Seite 10 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Abbildung 10 Positive Veränderung der Wohnumgebung Quelle: Bevölkerungs- befragung, Mai 2013 Die fünf Stadtteile Aaraus sind nicht nur attraktiv, sie wachsen auch (Abbildung ). Zwischen und hat die Bevölkerung in allen fünf Stadtteilen zugenommen, allerdings nicht überall in gleichem Mass. Aarau‐Süd hat am meisten neue Einwohnerinnen und Einwohner gewonnen, rund . Am schnellsten gewachsen ist Aare‐Nord (+ %), gefolgt von Rohr (+ %). Das tiefste Wachstum hat die Telli verzeichnet (+ %). Abbildung 11 8000 Entwicklung 6976 Einwohner nach 7000 6451 Stadtteil 2012 6000 2012-2018 2013 5000 3962 2014 Daten: Kt. Aargau 3597 3690 3775 3595 3782 4000 2015 3000 2617 2261 2016 2000 2017 1000 2018 0 Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Über den gleichen Zeitraum hat auch die Anzahl der Haushalte zugenommen (Abbildung ): Auch hier sind die Stadtteile Aare‐Nord (+ %) und Rohr (+ %) überdurchschnittlich stark ge‐ wachsen. Aarau‐Süd und Zentrum lagen im städtischen Mittel (+ %). Die tiefsten Wachstumsra‐ ten verzeichnete wiederum der Stadtteil Telli (+ %). 15. Juni 2020 Seite 11 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Abbildung 12 115 Entwicklung der Anzahl Haushalte nach Aarau Stadtteil, indexiert 110 Aarau-Süd 2012-2018 Index, 2012=100 Aare-Nord 105 Rohr Daten: Kt. Aargau, GWR Telli 100 Zentrum 95 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Das weitere Entwicklungspotenzial der Stadt und der einzelnen Stadtteile hängt davon ab, wann und in welchem Mass (private) Baulandreserven aktiviert, Transformations‐ und Entwicklungs‐ projekte initiiert und Bestandsbauten erneuert oder ersetzt werden. Die Eigentumsverhältnisse und Reserven werden in Abbildung illustriert. Abbildung 13 Übersicht der Eigentumsverhältnisse 2019 Quelle: Stadt Aarau 15. Juni 2020 Seite 12 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 3. Soziodemografie Soziodemografische Entwicklungen werden anhand der Einwohnenden‐ und Haushaltsstruktur ausgewertet. Einwohnerdaten illustrieren, wie sich die Bevölkerung verändert. Demografische Da‐ ten zur Altersstruktur liefern Anhaltspunkte, wie sich die Bevölkerung in Zukunft entwickelt, wenn sich nichts ändert. Haushaltsdaten dokumentieren, wie das bestehende Wohnungsangebot genutzt wird. 3.1. Einwohnerdaten Die Einwohnerstruktur wird bezüglich Alter, Sesshaftigkeit und Staatsangehörigkeit analysiert. Daten werden räumlich dargestellt oder auf Stadtteilebene aggregiert. Für ausgewählte Entwick‐ lungen werden Zeitreihen erstellt. Alter Abbildung illustriert die räumliche Verteilung von Kindern bis sechs und Seniorinnen und Se‐ nioren über . Die beiden Extreme des Altersspektrums sind fast deckungsgleich, d.h. auf dem ganzen Stadtgebiet leben über ‐Jährige in der unmittelbaren Nähe von Familien mit Kindern. Abbildung 14 Räumliche Verteilung Kinder (bis 6) und Senioren (80+) 2018 Daten: Kt. Aargau, GWR, OpenStreetMap Räumliche Verteilung Kinder (bis 6) Räumliche Verteilung Senioren (80+) Trotzdem unterscheidet sich die Altersstruktur der einzelnen Stadtteile zum Teil deutlich (Abbil‐ dung ): In Zentrum leben überdurchschnittlich viele ‐ bis ‐Jährige, aber verhältnismässig wenig Jugendliche und Seniorinnen und Senioren. In Aare‐Nord wohnen nur wenige über ‐Jäh‐ rige, in Rohr kaum über ‐Jährige. Es gibt in den Stadtteilen also unterschiedliche Typen der Al‐ tersdurmischung. Abbildung 15 100% 5% 4% 5% 4% Verteilung der 6% 80+ Bevölkerung nach 90% 13% 11% 13% 10% 13% 15% Altersgruppe und 11% 65-79 Stadtteil 80% 13% 12% 12% 11% 70% 13% 55-64 2018 60% 29% 35-54 28% 28% 32% 29% 50% 25% Daten: Kt. Aargau, 25-34 eigene Berechnungen 40% 20% 18% 17% 18% 17% 30% 19-24 30% 20% 6% 5% 6% 6% 6% 13-18 5% 5% 5% 5% 4% 7% 10% 5% 5% 5% 5% 6% 7-12 7% 8% 8% 8% 7% 5% 0% 0-6 Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Die Stadtteile unterscheiden sich auch bezüglich ihrer Entwicklungspfade (Abbildung ). Kinder und Jugendliche (bis ) haben zwischen und insgesamt an Gewicht gewonnen. Im 15. Juni 2020 Seite 13 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen gesamten Stadtgebiet ist ihr Anteil an der Bevölkerung um % gestiegen. Ein überdurchschnitt‐ lich hohes Wachstum gab es im Stadtteil Telli (+ %). In Zentrum, dem Stadtteil mit dem tiefsten Anteil, ist der Anteil der unter ‐Jährigen leicht gefallen (‐ %). Abbildung 16 20% Entwicklung Anteil Kinder und Jugendliche (bis 18) 18% nach Stadtteil Aarau 2012-2018 16% Aarau-Süd 14% Aare-Nord Daten: Kt. Aargau Rohr 12% Telli 10% Zentrum 8% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Auch bei den Seniorinnen und Senioren sind die Entwicklungen weder einheitlich noch linear (Abbildung ). Heute leben überdurchschnittlich viele über ‐Jährige in Aarau‐Süd und in der Telli. Ob das auch in Zukunft so sein wird, ist unklar. Während ihr Anteil an der Bevölkerung in der Telli in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, stehen die Zeichen in Aarau‐Süd momentan auf Verjüngung. Abbildung 17 22% Entwicklung Anteil Senioren (65+) nach Stadtteil 20% Aarau 2012-2018 Aarau-Süd 18% Daten: Kt. Aargau Aare-Nord 16% Rohr Telli 14% Zentrum 12% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Bei allen Unterschieden gibt es auch Gemeinsamkeiten. Die Altersverteilung unter Kindern und Jugendlichen ist in den meisten Stadtteilen fast identisch (Abbildung ). Einzig in Zentrum gibt es einen etwas höheren Anteil an Kindern im Vorschulalter. Dies trifft auch auf frühere Jahre zu, d.h. die Daten deuten darauf hin, dass Familien mit Kindern im Schulalter aus dem Stadtteil Zent‐ rum wegziehen. Das suggeriert, dass unterschiedliche Stadtteile zu unterschiedlichen Lebenspha‐ sen passen. Abbildung 18 100% Verteilung Kinder und Jugendliche bis 18 90% 26% 26% 23% nach Stadtteil 27% 28% 28% 80% 2018 70% 60% 27% 29% 30% 29% 29% 32% 13-18 Daten: Kt. Aargau 50% 7-12 40% 0-6 30% 43% 45% 43% 49% 20% 42% 43% 10% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum 15. Juni 2020 Seite 14 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Sesshaftigkeit Die räumliche Verteilung von Neuzuzuziehenden und Sesshaften unterscheidet sich kaum (Ab‐ bildung ). Wer nach Aarau zieht, hat also gute Chancen, auf Nachbarn zu treffen, die schon lange hier leben. Es gibt allerdings Unterschiede, beispielsweise in Transformationsarealen wie dem Aeschbachquartier in Aarau‐Süd (im gelben Kasten in der Visualisierung), wo verhältnismäs‐ sig viele Neuzuzüger und verhältnismässig wenige Alteingesessene eingezogen sind. Abbildung 19 Räumliche Verteilung Neuzugezogene und Alteingesessene 2018 Daten: Kt. Aargau, GWR, OpenStreetMap Erwachsene, die weniger als 5% ihres Lebens in Aarau verbracht Erwachsene, die mehr als 75% ihres Lebens in Aarau verbracht ha- haben ben Wer in Aarau wohnt, hat auch gute Chancen, im Stadtteil auf jemanden zu treffen, der frisch in die Stadt gezogen ist (Abbildung ). Zwischen und haben im Durchschnitt rund ' Personen ihren Wohnsitz in die Stadt verlegt, d.h. jedes Jahr sind knapp % der Bevölkerung neu zugezogen. Den grössten Fussabdruck haben Zuziehende in Zentrum (~ % der Bevölkerung), aber auch die anderen Stadtteile sind offen und durchlässig: der Zuzüger‐Anteil an der Bevölke‐ rung bewegt sich durchschnittlich zwischen % und %. Abbildung 20 16% Entwicklung Anteil Zuziehende pro Jahr nach Stadtteil 14% Aarau 2012-2018 12% Aarau-Süd Daten: Kt. Aargau, 10% Aare-Nord eigene Berechnungen Rohr 8% Telli 6% Zentrum 4% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Die hohe Zuzugsrate bedeutet nicht, dass Einheimische verdrängt werden. Die Zahl der Erwach‐ senen (ab ), die mehr als die Hälfte ihres Lebens in der Stadt gewohnt haben, ist zwischen und von rund ’ auf knapp ’ gestiegen (+ %). Den grössten Zuwachs verzeichneten die Stadtteile Rohr (+ %), Aare‐Nord und Telli (+ %). Einzig in Zentrum ist die sesshafte Bevöl‐ kerung leicht geschrumpft (‐ %). Aarau ist in den letzten Jahren vor allem, aber nicht nur, über Zuzüge gewachsen. Auch der (mo‐ derate) Geburtenüberschuss hat dazu beigetragen, dass der Anteil der Bevölkerung, der in Aarau geboren wurde, zwischen und um Prozent angestiegen ist (Abbildung ). Die gröss‐ ten Veränderungen gab es in den Stadtteilen Telli (+ %) und Rohr (+ %), also in den beiden Stadtteilen, in denen auch der Anteil der Kinder und Jugendlichen am schnellsten gewachsen ist. Eine (negative) Korrelation mit den Zuzügen ist nicht erkennbar. 15. Juni 2020 Seite 15 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Abbildung 21 18% Entwicklung des Anteils der in Aarau 16% Aarau geboren Bevölkerung nach Stadtteil Aarau-Süd 14% 2012-2018 Aare-Nord 12% Rohr Daten: Kt. Aargau, eigene Berechnungen Telli 10% Zentrum 8% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Staatsangehörigkeit Die fünf Stadtteile unterschieden sich auch bei der Durchmischung nach Nationalität unter nicht‐ Schweizern (Abbildung ). Aarau‐Süd und Aare‐Nord haben einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Staatsangehörigen aus Nord‐ und Westeuropa. In der Telli und Rohr sind Südost‐ und Osteuropäer überdurchschnittlich stark vertreten, in Zentrum Menschen mit Staatsangehörigkeit von ausserhalb Europas. Es gibt also auch hier unterschiedliche Durchmischungsvarianten. Abbildung 22 100% Verteilung Einwohner 14% nach Staatsangehörig- 90% 21% 18% 16% 19% keit (Kategorie) und 30% Stadtteil 80% 70% 28% 29% 2018 40% Ausserhalb Europa 60% 34% 46% 24% 50% Südost- und Osteuropa Daten: Kt. Aargau, 17% 18% eigene Berechnungen 40% Südwesteuropa 19% 20% 21% 30% Nord- und Westeuropa 19% 20% 37% 36% 27% 26% 25% 10% 17% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Die Stadtteile unterscheiden sich bezüglich der Entwicklungen des (auf Basis der Staatsbürger‐ schaft berechneten) Anteils an Ausländerinnen und Ausländer (Abbildung ). Die grössten Ver‐ änderungen gab es in Aare‐Nord (+ %) und Aarau‐Süd (+ %), also in Stadtteilen mit tiefen An‐ teilen, in denen neuen Siedlungen erstellt wurden. Die Stadtteile mit einem hohen Anteilen – Rohr, Telli und Zentrum – haben sich weniger stark verändert als die Stadt als Ganzes (+ %). Abbildung 23 30% Entwicklung Ausländeranteil nach Stadtteil 25% Aarau 2012-2018 Aarau-Süd Daten: Kt. Aargau, 20% Aare-Nord eigene Berechnungen Rohr Telli 15% Zentrum 10% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 15. Juni 2020 Seite 16 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 3.2. Haushaltsdaten Die Haushaltsstruktur wird anhand der Haushaltsgrösse, der Haushaltsformen und der Haus‐ haltseinkommen von Privathaushalten analysiert. Daten werden räumlich dargestellt oder auf Stadtteilebene aggregiert. Für ausgewählte Entwicklungen werden Zeitreihen erstellt. Haushaltsgrösse Aarau ist, wie die meisten Schweizer Städte, von Kleinhaushalten geprägt (Abbildung ). Bei den Haushaltsgrössen kann grob zwischen zwei Stadtteil‐Typen unterschieden werden. In Aarau‐Süd, Aare‐Nord und Rohr spielen Einpersonenhaushalte eine wichtige, aber keine dominante Rolle. Ihr Anteil liegt unter Prozent, in jedem dritten Haushalt leben drei oder mehr Personen. In Telli und Zentrum ist jeder zweite Haushalt ein Einpersonenhaushalt, gerade einmal jeder vierte um‐ fasst drei oder mehr Personen. Abbildung 24 100% Verteilung Haushalte 6% 90% 14% 16% 15% 18% 14% nach Haushaltsgrösse 9% und Stadtteil 10% 80% 11% 12% 14% 13% 2018 70% 31% 4+ Personen Daten: Kt. Aargau, 60% 32% 28% eigene Berechnungen 34% 33% 3 Personen 50% 36% 40% 2 Personen 30% 1 Person 54% 43% 48% 20% 38% 38% 34% 10% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Es ist gut möglich, dass sich die Unterschiede zwischen dem Stadtteil Zentrum und den anderen Stadtteilen in Zukunft weiter akzentuieren werden (Abbildung ). Während der Anteil der Ein‐ und Zweipersonenhaushalte zwischen und in Zentrum leicht gestiegen ist (+ . %), ist er in allen anderen Stadtteilen gefallen: in Aare‐Nord um %, in Rohr um % und in der Telli und Aarau‐Süd um rund . %. Die bisherigen Entwicklungen in Aare‐Nord oder der Telli zeigen aber auch, wie schnell sich Dinge verändern können und wie leicht Trends kippen – oder gekehrt wer‐ den können. Abbildung 25 102 Entwicklung Ein- und Zweipersonenhaus- halte nach Stadtteil, 101 indexiert Aarau 2012-2018 100 Aarau-Süd Index, 2012=100 99 Aare-Nord Daten: Kt. Aargau, Rohr eigene Berechnungen 98 Telli 97 Zentrum 96 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Haushaltsformen Bei den Haushaltsformen dominieren kinderlose Haushalte (Abbildung ). Auch hier unter‐ scheidet sich der Stadtteil Zentrum deutlich von den übrigen Stadtteilen: Der Anteil der kinderlo‐ sen Haushalte liegt deutlich höher, bei den Haushalten mit Kindern gibt es überdurchschnittlich viele mit einem Kind und unterdurchschnittlich wenige mit drei oder mehr Kindern. In den ande‐ ren Stadtteilen halten sich Haushalte mit einem Kind und Haushalte mit mehreren Kindern in etwa die Waage. 15. Juni 2020 Seite 17 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 100% Abbildung 26 4% 90% 8% 9% 10% 10% 9% 6% Verteilung Haushalte 9% 10% 11% 8% nach Haushaltsform 80% 11% und Stadtteil 70% 3+ Kinder 2018 60% 50% 2 Kinder Daten: Kt. Aargau, 89% 40% 80% 78% 77% 76% 81% 1 Kind eigene Berechnungen 30% Keine Kinder 20% 10% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Der Anteil der Haushalte mit Kindern ist zwischen und insgesamt um % gestiegen, von knapp % auf knapp % (Abbildung ). Die höchsten Zuwachsraten gab es in Rohr (+ %) und Aare‐Nord (+ %). In Zentrum ist der Anteil um % gesunken. Abbildung 27 26% Entwicklung Anteil Haushalte 24% mit Kindern nach Stadtteil 22% Aarau 2012-2018 20% Aarau-Süd 18% Aare-Nord Daten: Kt. Aargau, eigene Berechnungen 16% Rohr Telli 14% Zentrum 12% 10% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Bei Haushalten mit Seniorinnen und Senioren sind die Unterschiede zwischen dem Stadtteil Zentrum und den übrigen Stadtteilen weniger markant (Abbildung ). Insgesamt leben in knapp drei Viertel der Aarauer Haushalte keine Seniorinnen oder Senioren (ab ), rund % sind reine Seniorenhaushalte. Den grössten Anteil an Seniorenhaushalten gibt es in den Stadtteilen Telli und Aarau‐Süd, den tiefsten in Zentrum und Aare‐Nord. Abbildung 28 100% Verteilung Senioren- 90% 21% 16% 19% 14% haushalte (Kategorien) 25% 26% nach Stadtteil 6% 80% 7% 5% 2018 70% 5% 7% 60% reiner Seniorenhaushalt Daten: Kt. Aargau, 50% eigene Berechnungen Senioren im Haushalt 40% 78% 82% 74% 70% 74% keine Senioren 68% 30% 20% 10% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Die Trends bei den Seniorenhaushalten sind uneinheitlich und unbeständig (Abbildung ). Zwi‐ schen und ist der Anteil der Haushalte mit mindestens einer oder einem über ‐Jähri‐ gen in den Stadtteilen Rohr (+ %) und Telli (+ %) deutlich gestiegen. In Zentrum blieb er unver‐ ändert, in Aare‐Süd ist er um % gesunken. In Aare‐Nord scheint sich eine Trendwende bzw. Normalisierung einzustellen. Überhaupt kommt es häufig zu Kurskorrekturen, auch hier zeigt sich, dass sich die Stadtteile unterschiedlich und dynamisch entwickeln. 15. Juni 2020 Seite 18 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Abbildung 29 120 Entwicklung Haushalte 115 mit Senioren nach Aarau Stadtteil, indexiert 110 Aarau-Süd 2012-2018 2012=100 Aare-Nord 105 Rohr Daten: Kt. Aargau, 100 eigene Berechnungen Telli 95 Zentrum 90 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Einkommen und Vermögen Wegen fehlender Einkommens‐ und Vermögensdaten können keine Aussagen zu Haushaltsein‐ kommen und der Bezahlbarkeit unterschiedlicher Wohnungstypen in unterschiedlichen Stadttei‐ len gemacht werden. 15. Juni 2020 Seite 19 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 4. Wohnungsbestand Das Wohnraumangebot wird anhand von Gebäuderegister‐ und Katasterdaten ausgewertet. Woh‐ nungen können nach Gebäudekategorie, der Bauperiode des Gebäudes, der Eigentümerstruktur, der Zimmerzahl und der Wohnfläche unterschieden werden. Mit den verfügbaren Daten können allerdings keine Zeitreihen erstellt werden, d.h. es können keine Aussagen zur Entwicklung des Wohnungs‐ und Gebäudebestands gemacht werden. 4.1. Wohnungen nach Gebäudekategorie und -grösse Der Grossteil des Aarauer Wohnungsbestandes – rund ' von ' Wohnungen – befinden sich in klassischen Mehrfamilienhäusern. Knapp ' Wohnungen ( %) sind Einfamilienhäu‐ ser, die übrigen ' Wohnungen ( %) verteilen sich auf Gebäude mit Mischnutzung (Abbil‐ dung ). Mehrfamilienhäuser dominieren das Wohnungsangebot nicht nur in von Grossbauten geprägten Stadtteilen wie der Telli, sondern auch in Stadtteilen, die mit Einfamilienhausquartie‐ ren identifiziert werden, wie Aarau‐Süd, Aare‐Nord oder Rohr. In Zentrum wird vor allem in Mischnutzungen gewohnt, also in Gebäuden, in denen auch gearbeitet bzw. konsumiert wird. Abbildung 30 100% 4% Verteilung Wohnungen 7% 7% nach Gebäudekatego- 90% 13% 15% 11% 16% rie und Stadtteil 19% 17% 80% 2018 70% 35% Teilw. Wohnnutzung 60% Daten: GWR 63% 61% Nebennutzung 50% 51% 57% 79% 40% MFH 30% 42% EFH 20% 10% 25% 23% 21% 17% 6% 7% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Die Stadtteile unterschieden sich nicht nur aufgrund der tonangebenden Gebäudetypen, sondern auch anhand der Gebäudegrössen (Abbildung ). Ein Drittel des gesamten Wohnungsbestandes verteilt sich auf Gebäude mit weniger als drei Wohneinheiten, knapp Prozent auf Gebäude mit neun oder mehr Wohnungen. Grossbauten prägen die Telli, aber selbst in Zentrum befindet sich jede vierte Wohnung in einem Gebäude mit mehr als neun Wohnparteien. Das bedeutet, dass es in allen Stadtteilen Gebäude gibt, die – beispielsweise bei Sanierungen – einen verhältnismässig grossen Einfluss auf das Wohnungsangebot haben. Abbildung 31 100% Verteilung Wohnungen 14% 14% 10% nach Gebäudegrösse 90% 22% 17% und Stadtteil 17% 80% 14% 18% 27% mehr als 16 Whg 2018 70% 18% 59% 60% 9-16 Whg Daten: GWR, 24% 32% 41% 50% eigene Berechnungen 28% 28% 4-8 Whg 40% 14% 16% 14% 2-3 Whg 30% 14% 10% 20% 16% 22% 1 Whg 27% 24% 21% 10% 19% 4% 7% 11% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum 15. Juni 2020 Seite 20 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 4.2. Wohnungen nach Baujahr des Gebäudes Das Gebäudealter ist nicht nur ein Indikator für architektonische und städtebauliche Qualitäten, sondern auch für die Wahrscheinlichkeit, dass Gebäude bzw. Gebäudegenerationen in den Sanie‐ rungszyklus kommen. Damit ermöglicht das Gebäudealter eine grobe Schätzung der Anzahl Wohnungen, bei denen eine Erneuerung in den nächsten Jahren in Frage kommt. Zu den wahrscheinlichsten Sanierungs‐Kandidaten gehören aktuell Gebäude aus den er‐ er‐ Jahren, auf die sich in Aarau insgesamt knapp ein Fünftel (rund %) des Wohnungsbestands ver‐ teilt (Abbildung ). Der Anteil variiert deutlich zwischen den Stadtteilen: In der Telli mit ihren Grossbauten ist jede zweite Wohnung betroffen, in Aare‐Nord und Zentrum jede zehnte. Den modernsten Wohnungspark hat Rohr, den grössten Anteil (in der Regel sanierter) Wohnungen in Gebäuden, die vor erstellt wurden, gibt es in Zentrum. Abbildung 32 100% 4% Verteilung Wohnungen 12% 13% 7% 2011-2020 nach Baujahr des Ge- 90% 18% 21% 8% 5% bäudes und Stadtteil 8% 9% 6% 2001-2010 80% 14% 7% 5% 11% 4% 2018 70% 8% 6% 20% 8% 1991-2000 6% 11% 60% 10% 4% 1981-1990 9% 20% Daten: GWR, 14% 39% 50% 10% eigene Berechnungen 12% 8% 1971-1980 40% 15% 11% 16% 9% 1961-1970 30% 19% 13% 21% 15% 15% 1946-1960 20% 35% 16% 8% 7% 10% 15% 1919-1945 11% 6% 7% 10% 0% Vor 1919 Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum 4.3. Wohnungen nach Eigentümer Die Eigentumsverhältnisse von Wohnungen werden aus den Katasterdaten abgeleitet. Da die Zu‐ ordnung von Wohnungen zu Parzellen und von Eigentümern zu Eigentümertypen nicht immer eindeutig ist, sind die Anteile als Richtwerte zu verstehen. Angaben zum Wohnungsbestand der Einwohnergemeinde und der Ortsbürgergemeinde beruhen auf Daten der beiden Liegenschafts‐ verwaltungen. Ein Grossteil der Aarauer Wohnungen befindet sich in privater Hand (Abbildung ). Eine wich‐ tige Rolle spielen auch institutionelle Investoren, also Pensionskassen und Versicherungen. Die Einwohnergemeinde, die Ortsbürgergemeinde und Genossenschaften sind Nischenplayer. Die Ei‐ gentümerstruktur variiert zwischen den einzelnen Stadtteilen. In der Telli und in Aarau‐Süd sind institutionelle Investoren präsenter als in Zentrum oder Aare‐Nord. Dafür sind die Einwohnen‐ den‐ und die Ortsbürgergemeinde in der Telli und in Aare‐Nord präsenter als in Aarau‐Süd oder Rohr. Abbildung 33 100% 2% Wohnungen nach 6% 12% 90% 17% 9% 13% Eigentümern 15% 80% 22% 2019 70% Aarau (EWG/OBG) 60% Gemeinnützige Daten: GWR, Kataster, 50% 66% 66% 74% 67% 77% Institutionelle eigene Berechnungen 44% 40% Private 30% 20% Sonstige/unklar 10% 15% 16% 16% 21% 11% 8% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum 15. Juni 2020 Seite 21 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Der Einfluss der Einwohner‐ und Ortsbürgergemeinde misst sich nicht nur an ihrem Wohnungs‐ Portfolio, sondern auch am Bauland, das sie unterschiedlichen Bauträgern im Baurecht vergeben. Die Ortsbürgergemeinde stellt über Baurechte in Aarau‐Süd und in Aare‐Nord deutlich mehr Wohnungen zur Verfügung, als sie in ihrem eigenen Immobilien‐Portfolio führt (Abbildung ). Mehr als % der rund Wohnungen, die dank diesen Baurechten erstellt werden konnten, werden von Genossenschaften nach dem Prinzip der Kostenmiete vermietet. Die Einwohnerge‐ meinde erhebt keine Daten zur Nutzung von Baurechten. Abbildung 34 100% 1.1% 0.7% Wohnungen der 100% 1.8% Einwohnenden- und 1.4% 2.2% 3.5% Ortsbürgergemeinden, 1.7% 6.1% 98% inkl. Baurechte OBG 95% 97% 2.4% 96% 2019/20 EWG Immobilie 94% 90% 7.9% OBG Immobilie Daten: EWG, OBG, GWR, eigene OBG Baurecht Berechnungen Sonstige 85% 86% 80% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Preislich decken die Wohnungen der Einwohner‐ und Ortsbürgergemeinde und ihrer Baurechts‐ nehmer ein breites Spektrum ab (Abbildung ). Die durchschnittlichen Bruttomieten reichen von rund CHF für Kleinwohnungen zu CHF ' für grössere Familienwohnungen. Am teu‐ ersten sind städtische Wohnungen in Aare‐Nord, am günstigsten in Aarau‐Süd und in Zentrum. Abbildung 35 Durchschnittspreise 3000 Wohnungen der Einwohnenden- und 2500 Ortsbürgergemeinden, Aarau inkl. Baurechte OBG 2000 Aarau-Süd Bruttomiete, auf CHF 200 gerundet Aare-Nord 1500 2020 Rohr 1000 Telli Daten: EWG, OBG 500 Zentrum 0 1 Zi 2 Zi 3 Zi 4 Zi 5+ Zi Die Unterschiede bei den Bruttomieten vergleichbar nutzbarer Wohnungstypen (nach Zimmer‐ zahl) sind allerdings weniger auf die Lage, als auf das Baujahr, den Standard und die Wohnfläche zurückzuführen. Neuere Wohnungen kosten auch bei städtischen oder Stadt‐nahen Anbietern in der Regel mehr als Wohnungen, die vor oder Jahren erstellt wurden. Wohnungen mit ho‐ hem Ausbaustandard kosten mehr als vergleichbare Wohnungen tieferem Ausbaustandard. Abbildung 36 2500 Durchschnittspreise Wohnungen der Einwohnenden- und 2000 Ortsbürgergemeinden (inkl. Baurechte) nach Ausbaustandard Durchschnitt 1500 Bruttomiete, Hoch auf CHF 200 gerundet 1000 Mittel 2020 Tief 500 Daten: EWG, OBG 0 1 Zi 2 Zi 3 Zi 4 Zi 5+ Zi 15. Juni 2020 Seite 22 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 4.4. Wohnungen nach Zimmerzahl Der Wohnungsmix der einzelnen Stadtteile unterscheidet sich zum Teil deutlich (Abbildung ). Knapp die Hälfte aller Wohnungen haben vier oder mehr Zimmer. Diese (Familien‐) Wohnungen prägen das Angebot in Rohr ( %), Aare‐Nord ( %) und Aarau‐Süd ( %). Rohr und Aare‐Nord haben auch das kleinste Angebot an ‐ und ‐Zimmerwohnungen, die sich vor allem für Einperso‐ nenhaushalte eignen. Zentrum hat je ein Drittel Einpersonen‐, Paar‐ und Familienwohnungen, in der Telli gibt es vor allem ‐ und ‐Zimmerwohnungen. Abbildung 37 100% Verteilung Wohnungen 11% 90% 15% nach Anzahl Zimmer 22% 26% 23% und Stadtteil 30% 80% 21% 2018 70% 32% 5+ Zi 27% 60% 24% 30% 35% 4 Zi Daten: GWR, 50% 32% eigene Berechnungen 3 Zi 40% 31% 29% 2 Zi 30% 26% 28% 27% 20% 20% 1 Zi 14% 14% 12% 10% 13% 11% 16% 8% 6% 3% 4% 9% 0% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Die Verteilung der Wohnungstypen nach Stadtteilen illustriert, wo sich Angebote ergänzen (Ab‐ bildung ). Die meisten ‐ und ‐Zimmerwohnungen gibt es in Zentrum ( %), gefolgt von Aarau‐Süd ( %). Das Angebot bei den ‐ und ‐Zimmerwohnungen ist etwas ausgeglichener: Neben Aarau‐Süd (und Zentrum) haben hier vor allem die Telli und Rohr viel zu bieten. Grössere Wohnungen mit + Zimmern gibt es vor allem in Aarau‐Süd und Rohr. Abbildung 38 100% Verteilung Wohnungen 11% nach Stadtteil und 90% 16% 25% Anzahl Zimmer 80% 35% 12% 2018 20% Zentrum 70% 18% 18% 60% Telli 16% Daten: GWR, 50% 22% 14% eigene Berechnungen 17% Rohr 40% 12% 8% 11% 13% Aare-Nord 30% 20% 44% Aarau-Süd 29% 29% 29% 10% 0% 1-2 Zi 3 Zi 4 Zi 5+ Zi 15. Juni 2020 Seite 23 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 4.5. Wohnungen nach Wohnfläche Bei der Verteilung nach Wohnflächen unterschieden sich Aarau‐Süd, Aare‐Nord und Rohr von den Stadtteilen Telli und Zentrum (Abbildung ). Im städtischen Durchschnitt hat jede zweite Wohnung weniger als m Wohnfläche. In Zentrum sind es fast %, in Aarau‐Süd, Aare‐Nord und Rohr rund %. Abbildung 39 100% 4% Verteilung Wohnungen 12% 13% 7% nach Wohnfläche und 90% 18% 15% 18% 17% Stadtteil 80% 20% 145+ m2 24% 23% 2018 70% 21% 25% 20% 105-145m2 60% 22% Daten: GWR, 50% 21% 20% 23% 85-105m2 eigene Berechnungen 19% 40% 28% 65-85m2 22% 30% 20% 21% 22% 45-65m2 18% 20% 12% 15% bis 45m2 10% 14% 16% 13% 19% 10% 6% 6% 12% 0% 5% Aarau Aarau-Süd Aare-Nord Rohr Telli Zentrum Die Verteilung der Wohnfläche nach Stadtteil zeigt deutlicher als die Verteilung nach Zimmer‐ zahl, was das Wohnungsangebot differenziert und wo mögliche Angebotslücken bestehen (Abbil‐ dung ): Während sich mehr als % der Wohnungen mit weniger als m Wohnfläche in Zentrum befinden, steht die Hälfte der ’ Wohnung mit mehr als m Wohnfläche in Aarau‐ Süd. Im Segment zwischen und m Wohnfläche haben Rohr, Telli und Zentrum einen ähn‐ lichen Marktanteil, bei grösseren Wohnungen kann die Telli nicht mehr mithalten. Abbildung 40 100% Verteilung Wohnungen 201 nach Stadtteil und 90% 532 537 465 501 90 Wohnfläche 80% 514 391 278 Zentrum 2018 70% 598 536 259 60% Telli 499 217 Daten: GWR, 50% 294 511 245 474 Rohr eigene Berechnungen 40% 355 238 305 291 Aare-Nord 30% 132 67 749 Aarau-Süd 20% 567 812 839 867 10% 246 0% bis 45m2 45-65m2 65-85m2 85-105m2 105-145m2 145+ m2 15. Juni 2020 Seite 24 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen 5. Belegungsdaten Für die Belegungsdaten werden Einwohnenden‐, Haushalts und Wohnungsdaten verknüpft. Bele‐ gungsquoten, also die durchschnittliche Anzahl Einwohner pro Wohnung, zeigen auf, von wem Wohnraum wie intensiv genutzt wird. Sie werden nach Zimmerzahl, Wohnfläche und Haushalts‐ form ausgewertet. 5.1. Belegung nach Zimmerzahl Es gibt keine «richtige» Belegung. Die «Zimmer‐minus‐eins»‐Regel, laut der eine Wohnung mehr Zimmer als Bewohner haben sollte, ist aber eine gute Orientierungshilfe für die Allokation unter‐ schiedlicher Wohnungstypen: ‐ und ‐Zimmer‐Wohungen richten sich an Einpersonenhaus‐ halte, ‐Zimmerwohungen an Paare, ‐Zimmer Wohnungen an Haushalte mit drei Bewohnern usw. Das heisst natürlich nicht, dass Einpersonenhaushalte nicht in einer ‐Zimmer‐Wohung le‐ ben sollen oder dass sich Paare keine ‐Zimmer‐Wohnungen teilen können. Unterschiedliche Wohnungstypen werden in den unterschiedlichen Stadtteilen unterschiedlich intensiv genutzt (Abbildung ). In Aarau‐Süd und Rohr teilen sich überdurchschnittlich viele Mehrpersonenhaushalte ‐ und ‐Zimmer‐Wohnungen. ‐Zimmer‐Wohnungen sind in Rohr am höchsten und in der Telli am tiefsten belegt. ‐Zimmerwohnungen werden in Aare‐Nord am in‐ tensivsten genutzt, in Aarau‐Süd und Zentrum am wenigsten intensiv. Wohnungen mit fünf und mehr Zimmern werden in der Telli von durchschnittlich drei Personen bewohnt, in Zentrum sind es . Personen. Obwohl die Belegung in Wohnungen mit mehr als drei Zimmern überall deutlich unter der «Zim‐ mer‐minus‐eins»‐Regel liegt, gibt es also Stadtteil‐spezifische Belegungsmuster, die auf mögliche Angebotslücken deuten: Die Überbelegung der ‐Zimmer‐Wohungen in Aarau‐Süd und Rohr, wo sich knapp Mehrpersonenhaushalte ein einziges Zimmer teilen, ist ein Indiz dafür, dass die beiden Stadtteile mehr Kleinwohnungen mit zwei oder mehr Zimmern vertragen würden. Abbildung 41 3.5 Durchschnittliche Durchschnittl. Haushaltsgrösse Haushaltsgrösse nach Zimmerzahl und 3.0 Stadtteil Aarau 2.5 2018 Aarau-Süd 2.0 Aare-Nord Daten: Kt. Aargau, GWR, eigene 1.5 Rohr Berechnungen 1.0 Telli 0.5 Zentrum 0.0 1 Zi 2 Zi 3 Zi 4 Zi 5+ Zi Eine Aufschlüsselung der Belegungsmuster von Haushalten mit Kindern zeigt, dass der Woh‐ nungsbestand in keinem Stadtteil besonders effizient genutzt wird (Abbildung ). Ausser den Wohnungen mit fünf oder mehr Zimmern sind von Familien bewohnte Wohnungen in allen Stadtteilen überbelegt. Es gibt nur geringe Unterschiede zwischen kleinen und grossen Wohnun‐ gen. Auf dem gesamten Stadtgebiet teilen sich Haushalte mit durchschnittlich drei Personen eine ‐ oder ‐Zimmer‐Wohnung, auch hier ist die Lage in Aare‐Süd und Rohr besonders ange‐ spannt. Bei den ‐Zimmer‐Wohnungen ist die Belegungsquote in Rohr und der Telli am höchsten, in der Telli werden auch Familienwohnungen mit fünf und mehr Zimmern am intensivsten ge‐ nutzt. 15. Juni 2020 Seite 25 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Abbildung 42 5.0 4.5 Durchschnittl. Haushaltsgrösse Haushalte mit Kindern Durchschnittliche 4.0 Aarau Haushaltsgrösse nach 3.5 Zimmerzahl und Aarau-Süd Stadtteil 3.0 2.5 Aare-Nord 2018 2.0 Rohr Daten: Kt. Aargau, 1.5 Telli GWR, eigene Berechnungen 1.0 Zentrum , 0.5 0.0 1 und 2 Zi 3 Zi 4 Zi 5+ Zi Bei den Haushalten, in denen Seniorinnen oder Senioren wohnen, zeigt sich ein anderes Bild (Ab‐ bildung ): Im gesamten Stadtgebiet gibt es rund ‐Zimmer‐Wohungen, in denen mehr als eine Person wohnen. Die ‐Zimmer‐Wohungen sind ausser in Zentrum ähnlich belegt wie im Durchschnitt aller Haushalte. In den grösseren Wohnungen stehen Senioren überdurchschnitt‐ lich viele zusätzliche Zimmer zur Verfügung. Allerdings gibt es hier auch deutlichere Unter‐ schiede zwischen den Stadtteilen: In Rohr sind ‐und ‐Zimmer‐Wohnungen überdurchschnitt‐ lich belegt, in der Telli +‐Zimmer‐Wohnungen. In Aarau‐Süd und Zentrum haben von Seniorin‐ nen oder Senioren bewohnte ‐Zimmer‐Wohnungen die tiefsten Belegungsquoten. Abbildung 43 2.5 Haushalte mit Senio- Durchschnittl. Haushaltsgrösse ren Durchschnittliche Haushaltsgrösse nach 2.0 Aarau Zimmerzahl und Stadtteil Aarau-Süd 1.5 2018 Aare-Nord 1.0 Rohr Daten: Kt. Aargau, GWR, eigene Telli Berechnungen 0.5 Zentrum 0.0 1 Zi 2 Zi 3 Zi 4 Zi 5+ Zi 5.2. Belegung nach Wohnfläche Bei der Belegung nach Wohnfläche zeigen sich grössere Unterschiede (Abbildung ). Ab m Wohnfläche teilen sich durchschnittlich mindestens zwei Personen eine Wohnung. Eine Aus‐ nahme ist Rohr: Hier wohnen durchschnittlich auch mehr als zwei Personen in Wohnungen mit bis m . Eine weiter Ausnahme ist der Stadtteil Zentrum, wo sich weniger als zwei Personen Wohnungen bis m teilen. In Zentrum sind grössere Wohnungen durchschnittlich am tiefsten belegt, bei den kleineren Wohnungen haben Rohr und Aare‐Nord die höchsten Belegungsquoten. Abbildung 44 3.5 Durchschnittliche Durchschnittl. Haushaltsgrösse Haushaltsgrösse nach Wohnfläche und 3.0 Stadtteil Aarau 2.5 2018 Aarau-Süd 2.0 Aare-Nord Daten: Kt. Aargau, GWR, eigene 1.5 Rohr Berechnungen 1.0 Telli 0.5 Zentrum 0.0 bis 45m2 45-65m2 65-85m2 85-105m2 105-145m2 145+ m2 15. Juni 2020 Seite 26 von 32
Wohnraumstrategie Aarau: Empirische Grundlagen Bei Haushalten mit Kindern zeigen sich ähnliche Belegungsmuster wie bei der Zimmerzahl (Ab‐ bildung ). Einerseits gibt es kaum Unterschiede zwischen den Stadtteilen. Andererseits ist die durchschnittliche Belegung mit . bis Personen recht hoch, und zwar unabhängig davon, ob eine Wohnung weniger als m oder mehr als m Wohnfläche aufweist. Abbildung 45 6.0 Haushalte mit Kindern Durchschnittl. Haushaltsgrösse Durchschnittliche Haushaltsgrösse nach 5.0 Wohnfläche und Aarau Stadtteil 4.0 Aarau-Süd 2018 3.0 Aare-Nord Daten: Kt. Aargau, Rohr GWR, eigene 2.0 Berechnungen Telli 1.0 Zentrum 0.0 bis 45m2 45-65m2 65-85m2 85-105m2 105-145m2 145+ m2 Bei den Haushalten mit Seniorinnen oder Senioren zeigen sich Unterschiede sowohl nach Wohn‐ fläche als auch nach Stadtteil (Abbildung ). In Wohnungen mit weniger als m wohnen im Durchschnitt weniger als . Personen. Kleinwohnungen sind in Zentrum am höchsten belegt, Wohnungen mit bis m Wohnfläche in Rohr, Wohnungen mit bis m in der Telli. Nur bei Wohnungen mit viel Wohnfläche über m verschwinden die Unterschiede zwischen den Stadtteilen. Abbildung 46 2.5 Haushalte mit Senio- Durchschnittl. Haushaltsgrösse ren Durchschnittliche Haushaltsgrösse nach 2.0 Aarau Wohnfläche und Stadtteil Aarau-Süd 1.5 2018 Aare-Nord 1.0 Rohr Daten: Kt. Aargau, GWR, eigene Telli Berechnungen 0.5 Zentrum 0.0 bis 45m2 45-65m2 65-85m2 85-105m2 105-145m2 145+ m2 15. Juni 2020 Seite 27 von 32
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