Opera! SommerWerkStatt Musiktheater 2019 Wunderland. Songzyklus von Anno Schreier

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Opera! SommerWerkStatt Musiktheater 2019 Wunderland. Songzyklus von Anno Schreier
DO_13.06.2019 | 19.30 Uhr
                                FR_14.06.2019 | 12.30 & 19.30 Uhr
                                SA_15.06.2019 | 19.30 Uhr
                                Pina Bausch Theater
                                Campus Essen-Werden

opera! SommerWerkStatt Musiktheater 2019
Wunderland. Songzyklus von Anno Schreier
_Studierende des Studiengangs Gesang|Musiktheater & des FB1
_Inszenierung: Susanne Frey (a. G.)
_Musikalische Leitung: Lothar Welzel
Opera! SommerWerkStatt Musiktheater 2019 Wunderland. Songzyklus von Anno Schreier
Musikalische Leitung:		       Lothar Welzel

Regie:				Susanne Frey (a.G.)

Ausstattung:			               Peter Sommerer (a. G.)

Regieassistenz/
Abendspielleitung:		          Therése Altenburg

Assistenz Ausstattung/
Inspizienz:			Jana Frehn

Mitarbeit Kostüm/Maske:       Marije van der Ende (a. G.)

Video:				Yassin Adoptante

Kulissengestaltung:		 Elena Weipert
				Leonie Eickenbusch

Dauer: 				                   ca. 1 Stunde, keine Pause

Instrumentalbesetzung
Klarinette:		         Konstantin Werner (a.G.)

Schlagzeug:		         Jingye Xue (Klasse Prof. Michael Pattmann)

Akkordeon:		          Mihajlo Milošev (Klasse Prof. Mie Miki)

Kontrabass:		         Jiajing Lan (Klasse Prof. Niek de Groot)
Besetzung

Alice 1:			 Amelia Vásquez Rendón (2)		 14./14.06.
			Elisa Birkenheier (1) 			13./15.06.

Alice 2:			Franziska Fait (1)				14./15.06.
			Kejti Karaj (1)				13./14.06.

Alice 3:			Mirjana Burnaz (1)			14./15.06.
			Antonia Busse (1)			13./14.06.

Alice-Tänzerin:		         Valentina Restrepo

Weißes Kaninchen / Walross / Dideldei / Herzogin / Grinsekatze / Märzhase /
Blume u. a.:

Alina Grzeschik (1)						13./14.06.
Vera Fiselier (1)							14./15.06.

Schacht / Kleine Flasche / Kuchen / Maus / Zimmermann / Raupe / Dideldum
/ Köchin / Hutmacher / Tigerlilie u. a.:

Robin Grunwald (1)						13./14.06.
Dashuai Jiao (2)							14./15.06.

Klasse: Prof. Rachel Robins (1) | Klasse: Prof. Martin Wölfel (2)
In seinem 2013 uraufgeführten Songzyklus „Wunderland“ verwebt der Komponist
Anno Schreier gemeinsam mit Librettist Alexander Jansen Episoden aus „Alice im
Wunderland“ sowie dessen Nachfolger „Alice hinter den Spiegeln“ des britischen
Autors Lewis Carroll und schafft damit seine ganz eigene Version des beliebten
Kinderbuchklassikers. Die Erzählung von Lewis Carroll entstand 1865 in London
während einer Bootsfahrt auf der Themse, bei der er die absurden Geschichten aus
dem Wunderland für die Tochter des Dekans, Alice Lidell, erfand.
So beginnt auch Wunderland mit einer träumerischen Bootsfahrt. Ein weißes
Kaninchen taucht auf, das sich in schrecklicher Zeitnot befindet. Alice springt ihm
begeistert ins Kaninchenloch nach und fällt durch einen Schacht ins Wunderland.
Um weiterzukommen, muss sie ihre Größe verändern. Ein buntes, turbulentes
Abenteuer beginnt, indem Alice sich mutig dem Unbekannten stellt und immer
wieder auf schräge Figuren trifft. Eine Maus rettet sie aus dem Meer ihrer eigenen
Tränen und erzählt die Geschichte vom finsteren Bluthund. Walross und Zimmer-
mann wollen den Strand vom Sand befreien. Sie begegnet einer halluzinierenden
Raupe, Dideldum und Dideldei sowie der Herzogin, doch niemand kann ihr Aus-
kunft erteilen oder den Weg weisen. Hutmacher und Märzhase stoßen bei einer
Teegesellschaft freudig auf ihren gemeinsamen Nicht-Geburtstag an. Die Grinse-
katze weiß längst, dass hier alle verrückt sein müssen. Alice gelingt es schließlich
an den Ort ihrer Sehnsucht zu gelangen – einen verwunschenen Garten. Doch dort
angelangt, wartet die größte Prüfung auf sie...

Rätsel des Märzhasen an Alice:

„Es führt dich meilenweit von dannen, und bleibt doch stets an seinem Ort, es hat
nicht Flügel auszuspannen, und trägt dich durch die Lüfte fort. Es ist die aller-
schnellste Fähre, die jemals einen Wandrer trug, und durch das größte aller Meere
trägt es dich mit Gedankenflug; ihm ist ein Augenblick genug.“
Nachgefragt... bei der Regisseurin Susanne Frey:
1. Die Rolle der Alice wird in deiner Inszenierung durch 3 Sängerinnen und
eine Tänzerin verkörpert. Wie bist du auf diese Idee gekommen?

Ausgangspunkt für meine Idee, Alice in mehrere Figuren aufzuspalten war die
Szene, in der Alice mit ihrer eigenen Identität konfrontiert ist und sich fragt: „Wer
bin ich eigentlich?“. Als ich diesen Gedanken weiterverfolgte, stellte ich fest, dass
sich darüber bestimmte Entwicklungsstadien der Figur und verschiedene Seiten
von Alices Persönlichkeit sichtbar machen ließen. So stehen etwa der Tänzerin ganz
andere Möglichkeiten zur Verfügung, die Innenwelt von Alice darzustellen.

2. Was macht für dich das Wunderland aus? Wie machst du es auf der
Bühne greifbar?

Das Wunderland ist nicht die reale Außenwelt, es ist eine Welt im Inneren von
Alice, ihre subjektive, kindliche Traumwelt. Und die ist in der Kindheit mindestens
ebenso wichtig wie die reale Welt.
Peter Sommerer hat dafür einen Bühnenraum erfunden, der dies widerspiegelt,
der eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugt, in der sich Bilder überlagern können.
Die oben genannte Vervielfältigung der Alice-Figur trägt auch zur Darstellung des
Wunderlandes als irrealer Ort bei. Dazu kommen der Mezzosopran und der Bariton
als ‚Spielmacher‘, die ständig in andere Rollen schlüpfen und somit zu zweit das
gesamte Personal des Wunderlandes zum Leben erwecken.

3. Was ist für dich das Besondere an der Komposition?

Anno Schreier bildet mit nur wenigen Instrumenten virtuos ganz unterschiedliche
musikalische Stile ab und verleiht damit jeder Szene einen ganz besonderen, spezi-
fischen Charakter. Es gelingt ihm immer wieder, binnen weniger Takte von humor-
vollen Momenten in berührende, opernhafte Passagen überzuleiten. Er nennt sein
Stück „Wunderland“ einen Songzyklus, bestehend aus 16 Szenen, die trotz ihrer
kompositorischen Bandbreite ein harmonisches Ganzes ergeben. Die Aufführung
dieses Werkes ist für die Studierenden der Fächer Gesang, Tanz und der verschie-
denen Instrumentalfächer eine durchaus fordernde, aber auch den Horizont erwei-
ternde, und sicherlich sehr bereichernde Erfahrung.
Alice begeistert seit Jahren Kinder als auch Erwachsene. Wir haben innerhalb des
Ensembles nachgefragt: „Was würdest du Alice schenken?“

Kejti: ein Puzzle

Mirjana: ein Märchenbuch

Elisa: einen Traumfänger

Amelia: einen Kreisel, um herauszufinden, ob sie sich gerade im Traum oder in der
Wirklichkeit befindet

Valentina: ein Buch, das sowohl Kinder als auch Erwachsene fasziniert

Alina: einen Kompass

Franziska: zu Beginn ein Buch, am Ende eine Blume aus dem verwunschenen
Garten zur Erinnerung an Wunderland

Vera: ein Tagebuch
Anno Schreier

                        „Anno Schreier hat das theatralische Gespür eines Richard
                        Strauss, die Musik des Mittdreißigers ist von einer enor-
                        men Suggestivkraft, einer verführerischen Sinnlichkeit und
                        fantastischen Vielfalt“ schrieb Stefan Ender anlässlich der
                        Uraufführung der Oper „Hamlet“ am Theater an der Wien im
                        September 2016.

Foto: Yoko Jungesblut

Anno Schreier wurde 1979 in Aachen geboren und hat sich vor allem als Opern-
komponist einen Namen gemacht. Im Jahre 2011 wurde seine Oper „Die Stadt der
Blinden“ nach José Saramago am Opernhaus Zürich uraufgeführt. 2012 folgte
„Mörder Kaspar Brand“ an der Deutschen Oper am Rhein, 2013 „Wunderland“ am
Mainfranken Theater Würzburg und „Prinzessin im Eis“ am Theater Aachen. Das
Theater an der Wien eröffnete die Spielzeit 2016/17 mit „Hamlet“ (Libretto: Thomas
Jonigk, Inszenierung: Christof Loy). Im Februar 2019 ist Anno Schreier mit der Oper
„Schade, dass sie eine Hure war“ an der Deutschen Oper am Rhein vertreten (Insze-
nierung: David Hermann), im Dezember 2019 mit der Familienoper „Der Zauberer
von Oz“ am Theater Aachen.

Anno Schreier arbeitete mit namhaften Orchestern und Ensembles wie Orchestre
National de Belgique, Brussels Philharmonic, Badische Staatskapelle Karlsruhe,
RSO Wien, Ensemble Modern, Armida Quartett.

Anno Schreier studierte Komposition bei Manfred Trojahn in Düsseldorf, am Royal
College of Music in London sowie bei Hans-Jürgen von Bose in München. Seit
2008 unterrichtet er Musiktheorie an der Hochschule für Musik Karlsruhe.

Im Jahre 2010 war Anno Schreier Stipendiat der Deutschen Akademie Rom in der
Villa Massimo. Seit 2016 ist er Mitglied in der „Jungen Akademie“ der Akademie
der Wissenschaften und der Literatur Mainz. 2017 wurde er mit dem Deutschen
Musikautorenpreis in der Kategorie „Musiktheater“ ausgezeichnet.
Susanne Frey wurde in München geboren und war nach
                      ihrem Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und
                      Kunstgeschichte als Regieassistentin und Abendspielleiterin
                      an der Oper Nürnberg und der Staatsoper Unter den Linden
                      Berlin engagiert.

                         Seit dem Jahr 2004 ist Susanne Frey freischaffend tätig und
                         führt an verschiedenen freien sowie städtischen und staat-
                         lichen Theatern im In- und Ausland Regie. Sie inszenierte
Foto: Frank Hegel        Opern, Schauspiel, szenische Konzerte und spartenüber-
greifende Produktionen u. a. für das Theater Nürnberg, die opéra nomade Paris,
BACHChor&Orchester Fürstenfeldbruck, das Theater Osnabrück, das Theater Lübeck
und die Staatsoper Unter den Linden Berlin. 2003 gründete sie als künstlerische
Leiterin das Künstlerkollektiv , mit dem sie experimentelle Musiktheater-
projekte realisiert, die in der Tafelhalle Nürnberg, dem Radialsystem V Berlin und
auf Gastspielen zu sehen sind.

Seit 2001 ist Susanne Frey auch pädagogisch tätig. Sie realisierte Inszenierungen
mit Studierenden der Hochschulen in Karlsruhe und Hannover, übernahm 2007
eine Vertretungsprofessur für Prof. Andrea Raabe am Institut für MusikTheater der
Hochschule für Musik Karlsruhe und arbeitet regelmäßig als Dozentin für szeni-
schen Unterricht an der Bayerischen Singakademie. Von 2011 bis 2018 unterrich-
tete sie im Rahmen eines Lehrauftrages an der Folkwang Universität der Künste
szenische Arienarbeit.

Susanne Frey lebt mit ihrer Familie auf der Schwäbischen Alb und in Berlin.
Peter Sommerer studierte an der Akademie der bildenden
                       Künste München bei Ekkehard Grübler und Ursel und Karl-
                       Ernst Herrmann. Assistenzen führten ihn an die Opernhäuser
                       in Zürich und Leipzig, wo er u. a. mit Ruth Berghaus und
                       Andreas Reinhardt zusammenarbeitete. Zwei Spielzeiten
                       assistierte er an den Kammerspielen München unter Dieter
                       Dorn.

                       Seit 2001 ist Peter Sommerer freischaffend tätig und ent-
Foto: Picture People
                       wirft Ausstattungen im Bereich Musiktheater, Schauspiel
und Film. Er arbeitete u. a. an Bühnen in München, Düsseldorf, Stuttgart, Lübeck
und Freiberg, sowie für die Festivals in Mannheim, Bayreuth und Castell de Perala-
da in Spanien. Mehrfach war er für das Kostümbild auf der großen Freilichtbühne
in Ötigheim bei Karlsruhe verantwortlich. Filmproduktionen stattete er in München
und London aus.

Mit der Regisseurin Susanne Frey entstanden die Händel-Oratorien „Jephtha“,
„Saul“ und „Joshua“, die Opern „Brothers/Venus in Afrika“ von Georges Antheil für
das Theater Lübeck und zuletzt Bernsteins „Mass“ für die Tonhalle Düsseldorf.
„Des Rätsels Lösung ist die Fantasie...“
Veranstaltungstechnik

Leitung 			Rüdiger Klahr
Leitung Bühne			Volker Löwe
Leitung Beleuchtung		 Oliver Semrau

Technik 			Joaquin Berenguel
				Sven Kloßek
				Kevin Kramer
				Anja Manrau
				Jonas Michaelis
				Ricardo Plauk Morales
				Daniel Rath
				Viktor Schmidt

Auszubildende			Nico Anderski
				Hendrik Freier
				Oskar Linneweber
				Luca Schaller
Hinweis: Ton- und Bildmitschnitte sind nicht gestattet!

Folkwang Universität der Künste | Klemensborn 39 | D-45239 Essen | Tel. +49 (0) 201_49 03-0 | www.folkwang-uni.de
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