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Und es hat zoom gemacht! Chancen und Grenzen der digitalen Transformation der Suchthilfe und -prävention LANDESTAGUNG 21.09.2021 Digital über die Videokonferenz-Plattform zoom
Die Landesstelle für Suchtfragen bietet mit ihrer diesjährigen Landestagung – natürlich digital – den Raum und die Mög- lichkeit zum Innehalten, zum Informieren, zum Austausch und zum neu bewerten. Mit dem ersten Hauptvortrag „Digi- Und es hat talisierung ist jetzt“ wird uns Prof. Dr. Kreidenweis den Status Quo und die Perspektiven der Digitalisierung in der Suchthilfe zoom gemacht! aufzeigen. Auf dieser Grundlage wollen wir ausleuchten, wo- durch unsere fachliche und persönliche Haltung zur digitalen Entwicklung in unserem Arbeitsfeld beeinflusst wird. Dabei kommen wir auch an ethischen Fragestellungen nicht vorbei, Chancen und Grenzen der digitalen durch die uns Dr. Dr. Bell führen wird. Transformation der Suchthilfe und -prävention In fünf Diskussionsforen werden alle Bereiche der Suchthil- Der digitale Wandel in der Suchthilfe und Suchtprävention ist fe und Suchtprävention abgedeckt. Die Virtual Reality Ent- nicht mehr eine Frage des „ob“ sondern des „wie“. Angetrieben wicklung für die Suchtbehandlung oder digitale Frühinter- durch die pandemische Entwicklung fand im Jahr 2020 in der ventionskonzepte sollen beispielhaft genannt werden für die Suchthilfe eine Beschleunigung der Digitalisierung statt. Die exzellenten Angebote in den Foren. Darüber hinaus werden Resonanz, sowohl von Fachkräften als auch von Betroffenen Expert:innen und erfahrene Fachkräfte Praxiserfahrung, di- und Nutzer:innen der Suchthilfe und Suchtprävention, deckt gitale Programme und kritische Anreize bieten, um eine fun- von Euphorie bis Skeptizismus alle Reaktionen ab. Keine Frage, dierte Diskussion führen zu können. Der Austausch ist uns die Suchthilfe hat aus der Not eine Tugend gemacht. wichtig. Neue Dimensionen von Vernetzungen fordern uns. Die Ver- Das Land Baden-Württemberg unterstützt die digitale Ent- lockung, von zuhause aus an einem interessanten Fachtag wicklung der Suchthilfe und Suchtprävention aktuell mit teilnehmen zu können oder in regionalen und bundesweiten einem Förderprogramm. Damit kann die digitale Transforma- Netzwerken präsenter sein zu können durch Videokonferenzen, tion nochmals „Fahrt aufnehmen“. Das heißt aber auch, Ver- führt paradoxer Weise spürbar zur Verdichtung von Kontakten in antwortung zu übernehmen für eine qualitätsgestützte und Zeiten der Kontaktbeschränkung. Der Boom der digitalen Aus- von fachlichen Standards geleitete Suchthilfe und Suchtprä- tauschformate darf auch kritisch reflektiert werden, um zu einer vention – digital, hybrid und in Präsenz. einleuchtenden Synthese zu finden. Die Landestagung wendet sich an alle Fachkräfte und Koor- So ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Der ext- dinator:innen in der Suchthilfe, an die Suchtselbsthilfe, an die rinsische Antrieb muss in einen intrinsischen Gestaltungwillen Suchtmedizin und -psychiatrie, an die Leistungsträger und transformiert werden. Dafür müssen die Erfahrungen, Unsicher- nicht zuletzt an die Landespolitik und die kommunale Verwal- heiten, Hoffnungen und Irrwege offengelegt, diskutiert und tung, die Verantwortung tragen für das Versorgungssystem. bewertet werden.
1 Alle 11 Minuten verirrt sich ein Suchtberater ins Internet Moderation: Oliver Kaiser / Podium: Lars Kiefer, Programm Philip Gerber, Dr. Dr. Andreas Bell 2 connection in progress Moderation: Wolfgang Indlekofer / Referenten: 09:00 Begrüßung und Einführung Stephan Peter-Höner, Hartmut Amos, Elke Wallenwein, Vorsitzende der LSS Prof. Dr. Christian Hanshans 09:10 Grußworte 3 Sprechen hilft! Auch digital? Manne Lucha, MdL, Minister für Soziales, Moderation: Myriam Klein / Referent: Gesundheit und Integration Marc Hasselbach Florian Wahl, MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Integration 4 Digitales Remmidemmi 09:30 Digitalisierung ist jetzt in der Suchtprävention Bedeutung, Befürchtung, Belebung für die Suchthilfe Moderation: Hans Joachim Abstein / Referent: Martin Heyn / Podium: Heiko Probst, Nina Gerich Prof. Dr. Helmut Kreidenweis 10:00 Die Suche nach einer Haltung 5 Frühintervention 4.0 Ethische Perspektiven für Fachkräfte und Klientel Algorithmen in der Beratung Dr. Dr. Andreas Bell Moderator:innen-Team: Sabine Lang, Jörg Hügel, Lena Hargesheimer / Referenten: 10:30 Diskussion Prof. Dr. Anil Batra, Dr. Dr. Severin Haug 10:50 Pause – coffee corner 11:45 Parallele Foren 1 bis 5 (siehe Beschreibung) 13:30 Abschluss Meeting im Plenum Take Home Botschaften aus den Foren 14:15 Ende der Veranstaltung Anmeldung & Details: Tagesmoderation: Christa Niemeier siehe letzte Seite
die Foren um mit neuen Klienten:innen eine erfolgreiche, beraterische Beziehungsgestaltung aufzubauen. um dem Bedürfnis der Betroffenen nach menschlichem 1 Kontakt gerecht zu werden. um gruppendynamische Prozesse in Gang zu setzen. Alle 11 Minuten verirrt sich um mit Betroffenen in prekären Lebensverhältnissen überhaupt in Kontakt zu kommen. ein Suchtberater ins Internet Die ambulante Suchthilfe diskutiert. Das zentrale Mittel eines erfolgreichen Beratungsprozesses bleibt somit der persönliche und damit analoge Kontakt. Moderation: Oliver Kaiser Podium: Lars Kiefer, Philip Gerber, Dr. Dr. Andreas Bell Die Digitalisierung fördert aber auch Chancen zutage. Durch dieses zusätzliche Angebot war es möglich, trotz starken Kon- Die Corona Pandemie und der Lockdown haben die Suchthilfe taktbeschränkungen mit den Menschen einen individuellen gezwungen, sich mit Ihrer Digitalisierung zu befassen. Diese Kontakt zu halten. Suchtkranke Menschen, die während der findet auf allen Ebenen statt: Kommunikation mit Kooperations- Pandemie keine Anbindung haben, sind sehr viel stärker von partnern, Kommunikation im Team und Kommunikation mit Rückfällen betroffen. Viele Betroffene sprechen von einer gro- den Betroffenen. Je nach Erfahrung und Perspektive wird die ßen Erleichterung, digitale Angebote wahrnehmen zu können, Entwicklung als „gezwungener Maßen“ oder als „willkommener um sich vor einer eklatanten Krise zu schützen. Turbo“ gesehen. Nach nun länger als einem Jahr ist es Zeit für ein erstes inhaltliches Fazit. Vor allem Menschen ohne Führerschein haben es im ländlichen Raum sehr zu schätzen gelernt, dass sie bequem und ohne Resümierend stellen sich Fragen wie „Hat die Digitalisierung Aufwand an den abendlichen Therapiegruppen teilnehmen an der Schnittstelle zu den Kooperationspartnern oder in der können. internen Kommunikation einen Mehrwert erzeugt? Gibt es einen Mehrwert in der Arbeit mit unseren Klienten:innen. Profitieren Und außerdem: Ein niederschwelliges, digitales Angebot diese womöglich davon und wenn ja warum?“ erreicht auch Menschen, die sich sonst eher nicht auf die Suchtberatung eingelassen hätten, weil die Berührungsängste Polarisierend lassen sich zwei Sichtweisen identifizieren: zu groß erscheinen. Die zusätzliche Anonymität, die entsteht, indem keine Suchtberatung betreten werden muss, gibt mehr Die reduzierten Kommunikationsmöglichkeiten für einen erfolg- Sicherheit und öffnet eine Gesprächsbereitschaft. reichen Beratungs-, Begleitungs- und Betreuungsprozess reichen nicht aus: Ein offener Diskussionsverlauf und Erfahrungsaustausch ist gewünscht.
die Foren 2 3 connection in progress Sprechen hilft! Auch digital? Die stationäre Suchthilfe diskutiert Die Suchtselbsthilfe diskutiert Moderation: Wolfgang Indlekofer Moderation: Myriam Klein „Digitale Situation in der Klinik”: Referent: Marc Hasselbach Stephan Peter-Höner, Hartmut Amos „Virtuell Reality - eine neue Therapiesäule in der Suchtbehandlung?”: Im Zentrum steht die Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen Prof. Dr. Christian Hanshans die Digitalisierung für die Sucht-Selbsthilfe mit sich bringt. Die Digitalisierung der Suchthilfe hat nicht erst mit den pande- Kann die Sucht-Selbsthilfe, deren Gruppen von persönlichen miebedingten Anpassungen begonnen. So musste die Haltung Begegnungen und gegenseitigem Vertrauen lebt, „online“ des prozessangepassten Bewahrens und Entwickelns immer funktionieren? Wie moderiere ich als Gruppenleiter:in eine wieder verlassen und ungewohnt beschleunigt werden. Aus Selbsthilfegruppe „online“? Wie stellen wir sicher, dass die Sicht des stationären Bereichs ging es nun auch um Beratung, vertraulichen Daten der Gruppengespräche nicht nach „außen“ Behandlung und Vernetzung außerhalb des gesetzten Face to dringen? Welchem Online-Anbieter können die Gruppenteil- Face-Settings. nehmer:in vertrauen? Aber auch die Forschung der Virtual Reality hat sich mittlerweile Nach dem Input zu nachhaltigen digitalen Kommunikations- der Sucht angenommen. VR-Konzepte ermöglichen therapeu- lösungen für die Selbsthilfe haben Sie die Möglichkeit zum tisch begleitete Echtzeit-Szenarien zur Vermittlung und zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion. Training von Bewältigungsstrategien. Die spannende Forschung und Anwendungen an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine in der Suchtbehandlung erfahren wir im Forum aus erster Hand von Prof. Dr. Hanshans. Diese und weitere digitale Entwicklungen werden von Experten aus dem klinischen Alltag aus der Pro und Contra Perspektive dargestellt. Alles in Allem ausreichend „Stoff“ für die sich an- schließende Diskussion. Lassen sie uns gemeinsam die passende Dosis für diese Entwicklung finden und dabei den Blick für den Menschen behalten.
die Foren 5 4 Frühintervention 4.0 Algorithmen in der Beratung Digitales Remmidemmi in der Suchtprävention Moderator:innen: Sabine Lang, Jörg Hügel, Lena Hargesheimer Die Suchtprävention reflektiert Referenten: Prof. Dr. Anil Batra, Dr. Dr. Severin Haug Bekannte Frühinterventionsprogramme wie beispielsweise Moderation: Hans Joachim Abstein FreD oder HaLT bedienen exakt die Schnittstelle zwischen Referent: Martin Heyn Suchtprävention und Suchthilfe. Durch ihre manualisierten Podium: Heiko Probst, Nina Gerich Standards bieten sie sich besonders gut an für die Überset- Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung durchlebt zung in digitale Programme. die Suchtprävention aktuell einen großen Wandel. Verstärkt durch die Coronapandemie wurden insbesondere im vergangenen Wie sähe ein Transfer ins digitale aus? Wie sähe eine Früh- Jahr die Chancen und Notwendigkeiten für digitale Angebote in intervention 4.0 aus? der Suchtprävention deutlich. Gleichzeitig werden jedoch auch Grenzen der digitalen Umsetzung erkennbar. Gängige zukünftige Alltagsszenarien, wo unsere Körpersignale mit Wetterdaten kommunizieren und dann die Fenster auto- Im Workshop wird sich mit der Frage auseinandergesetzt, welche matisch wegen der Pollen schließen oder der Kühlschrank Bedeutung die Digitalisierung für die Suchtprävention hat. Welche aufgrund unseres Standortes in einem virtuellen Supermarkt neuen Möglichkeiten bieten digitale Angebote? Wie und welche die fehlenden Lebensmittel bestellt, existieren bereits. Was Zielgruppen können damit erreicht werden? Welche Hürden und bedeutet die Übersetzung dieser Möglichkeiten in die Früh- Tücken gibt es? Wie verändert sich dadurch das Verständnis und intervention der Suchtprävention? Wollen wir alles was wir die Umsetzung von suchtpräventiver Praxis? können und dürfen wir alles was wir wollen? Eingeleitet durch einen Input zum Thema werden in einer Expertenrunde die Chancen und Grenzen der Digitalisierung Das Programm „KonsumKontrolle“ des Universitätsklinikums in der Suchtprävention diskutiert und die Auswirkungen dieser Tübingen unter Leitung von Prof. Anil Batra und Chatbots oder beleuchtet. Im interaktiven Austausch haben die Teilnehmenden App-Angebote wie „ready4life“ und „smartcoach“ des Schwei- die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen und ihre zer Instituts für Sucht- und Gesundheitsforschung unter Sichtweisen und Erfahrungen einzubringen. Leitung von Dr. Dr. Severin Haug zeigen, wo wir jetzt stehen und welche Perspektiven damit verbunden sind. Es erwartet Sie eine spannende Diskussion mit hochkarätigen Wissen- schaftler:innen und erfahrenen Praktiker:innen.
Wolfgang Indlekofer Klinikverbund Rehaklinik Freiolsheim, Therapeutische Leitung Liste Oliver Kaiser bwlv – Baden-Württembergischer Landes- Mitwirkende verband für Prävention und Rehabilitation, Geschäftsführung Lars P. Kiefer bwlv – Baden-Württembergischer Landes- verband für Prävention und Rehabilitation, Fachstelle Sucht Singen, Leitung & Prävention Hans Joachim Abstein AGJ Freiburg, Fachverband für Prävention und Rehabilitation, Referat Suchthilfe Myriam Klein Caritasverband der Diözese Rottenburg- Hartmut Amos Fachklinik Schielberg, Therapeutische Leitung Stuttgart, Referentin für Suchthilfe und Suchtselbsthilfe Prof. Dr. Anil Batra Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie mit Prof. Dr. Helmut Kreidenweis Professor für Sozialinfor- Poliklinik des Universitätsklinikum Tübingen, Stellv. Ärztlicher Direktor, matik, Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt, Inhaber von KI Leiter der Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung Consult - Digitalisierungs- und IT-Beratung für soziale Organi- sationen, Vorstand im Digitalverband FINSOZ. Dr. Dr. Andreas Bell Referent im Erzbistum Köln, Theologe, Natur- wissenschaftler, Medizinethiker Sabine Lang Ministerium für Soziales, Gesundheit und Philip Gerber Drogenverein Mannheim e.V., Geschäftsführer Integration Baden-Württemberg, Referat 55 (Psychiatrie, Inhalte und Innovation Sucht), Landeskoordination HaLT Nina Gerich AGJ Freiburg, Suchtberatung Ettlingen Klara Metzger Landesstelle für Suchtfragen Baden-Würt- temberg, Referentin für Suchtprävention Prof. Dr. med., Dipl. Ing. Christian Hanshans Medizinische Grund- lagen und Medizintechnik, Hochschule München, Fakultät VI Christa Niemeier Landesstelle für Suchtfragen Baden- Württemberg, Referentin für Suchthilfe und -prävention Lena Hargesheimer bwlv - Baden-Württembergischer Landesver- band für Prävention und Rehabilitation, Drobs Lahr Stephan Peter-Höner Fachklinik Fischer Haus, Leitung und Geschäftsführender Vorstand Marc Hasselbach Medien- und Bildungsmanager (M.A.), Digitale Kommunikationskultur Heiko Probst bwlv - Baden-Württembergischer Landes- verband für Prävention und Rehabilitation, Referat Suchtprä- PD Dr. Dr. Severin Haug Schweizer Institut für Sucht- und vention Gesundheitsforschung, Zürich, Forschungsleiter Elke Wallenwein Vorsitzende der Landesstelle für Sucht- Martin Heyn Bayrisches Zentrum für Prävention und Gesund- fragen, Diakonisches Werk Württemberg, Referat Suchthilfe heitsförderung, Leitung Jörg Hügel Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation, Fachstelle Sucht Mannheim
Anmeldung & Details: LANDESTAGUNG 2021 Datum: 21.09.2021 / 09:00 - 14:15 Uhr Ort: Digital über die Videokonferenz-Plattform zoom Landesstelle für Suchtfragen Teilnahmegebühr: 20 Euro der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden Württemberg e.V. Anmeldung unter: lss-bw.de Stauffenbergstraße 3 70173 Stuttgart Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung an, an welchem Forum Sie teilnehmen möchten. Tel.: 0711-619 67 31 info@lss-bw.de www.lss-bw.de Den Teilnahme-Link erhalten Sie zeitnah vor der Veranstaltung. Der Anmeldeschluss ist der 01.09.2021 Die Veranstaltung wird gefördert durch:
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