Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Digitale Teilhabe Lernen Wirtschaft & Arbeit Verwaltung & Justiz Leben Verbraucherschutz & Datensicherheit Demokratie Medien & Ehrenamt 2
Inhaltsverzeichnis Vorwort................................................................ Seite 4 Digitale Teilhabe.................................................. Seite 6 Lernen und Digitalkompetenz.............................. Seite 8 Wirtschaft und Arbeit........................................... Seite 10 Attraktives Leben................................................. Seite 12 Verwaltung und Justiz.......................................... Seite 14 Verbraucherschutz und Datensicherheit.............. Seite 16 Demokratie stärken.............................................. Seite 18 Schlusswort......................................................... Seite 20 3
Smartphone am See: Brandenburgs Weg in die Digitale Zukunft Das Smartphone hat unser Leben verändert – und ver- Wichtig ist, die Chancen der Digitalisierung in allen Bereichen zu einfacht – wie kaum eine technische Innovation zuvor. Wir haben erkennen und für Brandenburg zu nutzen. Distanzen zu überwin- uns daran gewöhnt, Mails auf dem Telefon zu checken, mit der den ist eine solche Chance. Der ländliche Raum soll besser inte- App den nächsten Zug zu suchen, Nachrichten und Fotos zu ver- griert und revitalisiert werden, damit er (noch) lebenswerter und schicken oder mit dem Navi unseren Urlaubsort zu finden. Dabei attraktiver wird. Neue Konzepte für Mobilität, neue Wohn- und ist das Smartphone gerade mal zehn Jahre alt. Arbeitsformen, eine digital gestützte Gesundheitsversorgung, On- linedienste der Verwaltung und die Nutzung digitaler Bildungsan- Aber was brauchen wir, damit das Smartphone das Leben der gebote werden in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeu- Brandenburgerinnen und Brandenburger tatsächlich vereinfacht? tung gewinnen. In einigen Bereichen, und insbesondere für den Wie können wir digitale Prozesse klug gestalten? Wie schaffen wir digitalen ländlichen Raum, kann Brandenburg sogar Vorbildfunkti- es, dass Digitalisierung kein Schlagwort ist, sondern einfach zum onen in Deutschland übernehmen. Leben dazugehört, so wie Strom, Straßen und die Müllabfuhr? Basis für diese Entwicklungen ist eine solide digitale Infrastruk- Wir müssen Veränderungen aktiv gestalten, damit wir nicht von tur. Brandenburg ist hier auf einem guten Weg, in Ostdeutschland ihnen überrollt werden – diesem Ziel folgt unsere Digitalisierungs- sogar unter den Spitzenreitern. Unser Ziel ist, dass in wenigen strategie, die wir in den vergangenen zwei Jahren entwickelt ha- Jahren eine umfassende Gigabit-Infrastruktur im ganzen Land zur ben. In ihr haben wir alle Bereiche beleuchtet, die von der Digitali- Verfügung steht. sierung betroffen sind und von ihr profitieren sollen. 4
Für mehr Informationen zum Thema Digitalisierung besuchen Sie uns auf www.digitalesbb.de Den Weg in die Digitalisierung geht Brandenburg nicht allein. Wir tauschen uns mit Menschen in ganz Deutschland aus und lernen von internationalen Partnern. Das Land Berlin spielt hierbei eine besondere Rolle. In der Di- gitalisierung entsteht für beide Länder eine Win-Win-Situation, in der sich konzentrierte Kreativität und Freiräume bestens ergänzen. Die Digitalisierung ist eine Zukunftsaufgabe, an der wir ressort- und fach- übergreifend arbeiten. Basis für die sieben Handlungsfelder und mehr als 200 Maßnahmen der Digitalstrategie sind zehn Thesen, die von den Exper- tinnen und Experten des Digitalbeirats entwickelt wurden. Sie stellen die Menschen in den Mittelpunkt, die Brandenburgerinnen und Brandenburger und ihre Bedürfnisse. So schaffen wir es, Identität und Attraktivität in Bran- denburg zu stärken. Uns ist bewusst, dass sich die Welt weiterdreht. Beim Thema Digitalisie- rung ist die Entwicklungsgeschwindigkeit enorm. Deshalb werden wir un- sere Digitalisierungsstrategie kontinuierlich und gemeinsam mit den ver- schiedenen Akteuren weiterentwickeln. Wir haben Lust auf den digitalen Wandel – seien Sie neugierig und lassen Sie sich überraschen, wie gut Tradition und Moderne in Brandenburg zusammenpassen. 5
Digitale Teilhabe durch hochleistungsfähige Infrastruktur sichern Der Wunsch nach digitaler Teilhabe steht bei den Brandenbur- Digitale Teilhabe zu ermöglichen erfordert neben modernen In- gerinnen und Brandenburgern an erster Stelle. Das geht aus frastrukturen auch neue digitale Verwaltungsabläufe. Hier wird einer Online-Umfrage der Landesregierung zu den Handlungs- die Landesregierung in den nächsten Jahren wichtige Schritte feldern der Digitalstrategie hervor (www.digitalesbb.de). Damit unternehmen. Die Landes- und Kommunalverwaltungen erhal- alle Menschen an den Möglichkeiten der Digitalisierung teilha- ten eine modernisierte IT-Infrastruktur, die den hohen Anforde- ben können, braucht es einen maximalen Ausbau der Mobil- rungen an Verfügbarkeit, Funktionsumfang und Datensicher- funkversorgung und die Schließung der letzten „weißen Fle- heit genügt. Zuverlässige Geodaten sind einer der Schlüssel für cken“ mit hochleistungsfähiger Breitbandinfrastruktur. Nur so eine moderne Verwaltung. Um Planung, Entscheidungen und kann eine neue digitale Daseinsvorsorge möglich werden. Dokumentation zu vereinfachen wird das „Geoportal Branden- burg“ überarbeitet. Mit dem Landesprogramm „Brandenburg Glasfaser 2020“ und der Breitbandförderung des Bundes ist Brandenburg für den Eine solide Geodatenbasis, moderne Verwaltungsstrukturen Infrastrukturausbau solide aufgestellt. Vor allem die mobile Da- und eine velässliche physische Infrastruktur sind Vorausset- tennutzung ist ein wichtiges Thema. In den kommenden Jahren zungen für die Digitalisierung weiterer Versorgungsbereiche. nimmt die Landesregierung sowohl die flächendeckende LTE- Brandenburg ist z. B. ein historisch gewachsenes Energie- Versorgung als auch die Einführung der nächsten Mobilfunkge- land und leistet wichtige Beiträge zur Versorgungssicherheit neration 5G fest ins Visier. in Deutschland. Dies wird im Zuge der Digitalisierung mit dem weiteren Ausbau dezentraler Erzeugungsstrukturen und intelli- genter Stromnetze unterstützt. 6
Ausgewählte Maßnahmen der Landesregierung: ►►Ab Mitte 2019 werden an insgesamt 1.200 öffentlichen Standorten in Brandenburg kostenlose und frei zugängliche WLAN-Hotspots eingerichtet. ►►Über den BRANDENBURG-VIEWER werden Karten, Luftbilder und Geoinformationen bereitge- Dabei ist die Digitalisierung des Energie- stellt. Über neu entwickelte Schnittstellen können sektors als Querschnittsthema zu sehen, die Verwaltungen thematisch angepasste Karten- das auf verschiedenen Lebens- und Wirt- anwendungen in ihre Online-Angebote integrieren. schaftsbereiche Einfluss hat: energiein- tensive Produktionsprozesse, Elektromo- ►►In einer zentralen Energieplattform sollen Themen bilität, intelligente Verkehrssysteme und und Informationen, Ziele, Planungen und Fortschritte Smart Homes sind nur einige davon. im Rahmen der Energiestrategie 2030 des Landes ge- bündelt werden. 7
Lernen und Digitalkompetenz für Brandenburgs Zukunft Digitales Wissen und digitale Kompetenzen sind Voraussetzungen, um in einer digitalisierten Welt die eigenen Chancen nutzen zu können. Dabei Ausgewählte geht es um weit mehr als die Fähigkeit, Smartphone und Computer zu bedienen. Vielmehr müssen auch Lehr- und Lernmethoden erneuert und Maßnahmen der in das digitale Zeitalter überführt werden. Landesregierung: Die schnellen Entwicklungen der digitalen Technologien erfordern lebens- langes Lernen. Deshalb muss Digitalisierung in allen Bildungsbereichen ►►Das medienfit-Programm fördert die und Altersgruppen – von der Kita bis zu Weiterbildungsangeboten – mit- fachübergreifende Einbindung digitaler Me- gedacht und vorangetrieben werden. Dabei umfasst digitale Bildung weit dien in mehr als 90 Brandenburger Schulen. mehr als die technische Ausstattung von Bildungseinrichtungen, denn eine interaktive Tafel in Schulen allein macht noch keinen guten Unterricht. ►►Mit der Schul-Cloud wird ab August Innovative Lehr- und Lernformaten geben uns neue didaktische Möglich- 2019 eine landesweite digitale Bildungs- keiten an die Hand. Besonders in einem Flächenland ist die Erprobung plattform entwickelt, die Brandenburgs und Nutzung digitaler Medien und Formate in der Aus-, Fort- und Weiter- Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schü- bildung sinnvoll. ler beim Lehren und Lernen unterstützt. ►►Die Landesregierung fördert die digitale Ausstattung von Jugendfreizeiteinrichtun- gen sowie Jugendinformations- und Medi- enzentren. 8
Mit der digitalen Transformation verändern sich die Durch die digitale Transformation verändern sich Anforderungen an die Fähigkeiten und die Anforderungen an die Fähigkeiten und Kenntnisse von Fachkräften. Digitale Kenntnisse von Fachkräften. Diese Ent- Bildung kann nur mit gut aus- wicklung muss sich in allen Ebenen gebildetem Fachpersonal der digitalen Berufsausbildung wie- gelingen. Die Landes- derfinden. Gleiches gilt für Branden- regierung legt deshalb burgs Hochschulen. in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Schul- In der Forschung trägt Digitalisierung bildung und den ausbildenden dazu bei, die Leistungsfähigkeit Hochschulen höchsten Wert auf der Hochschulen Brandenburgs die Qualifizierung der Lehr- und zu erhöhen. Mit einer Open-Ac- Fachkräfte. Ziel ist, alle Bildungs- cess-Plattform entsteht eine lan- einrichtungen bestmöglich auf desweite Basis zur Förderung den digitalen Wandel von frei und global zugänglichen einzustellen. Nur so Publikationen und Forschungs- können Brandenburgs ergebnissen, um Aktivitäten und Kinder und Jugendliche Erfolge noch sichtbarer zu ma- frühzeitig auf die Anfor- chen. derungen der Berufs- welt vorbereitet werden und von Beginn an die notwendigen Medien- Wissenschafts- und Forschungs- und Digitalkompeten- standorte in Brandenburg zen erwerben. 9
Digitalen Wandel in Wirtschaft und Arbeit unterstützen Die Digitalisierung bietet für Brandenburgs vorwiegend klein- mern. Im Fokus stehen dabei Zukunftsfelder wie Smart Cities, und mittelständische Wirtschaft hervorragende Wachstums- Smart Mobility, Digitale Diagnostik oder Künstliche Intelligenz. chancen. Damit die Potenziale genutzt werden können setzt die Landesregierung in ihrer digitalen Wirtschaftspolitik zum einen auf die Metropolregion Berlin-Brandenburg als regiona- les Innovationsökosystem und zum anderen auf Wirtschafts- bereiche mit großem Wachstumspotenzial. Der Landesregierung ist es dabei wichtig, das unternehmeri- sche Potenzial der Brandenburger zu fördern – Gründungen und das Wachstum von Start-ups werden daher auch über ver- schiedene Finanzierungsinstrumente der ILB unterstützt. Eine gute digitale Wirtschaftspolitik braucht eine starke regio- nale Innovationskultur. Brandenburgs Hochschulen und For- schungseinrichtungen verfügen über exzellentes Fachwissen zu Themen der Digitalisierung. Um den Standort zu entwickeln, wird sich die Landesregierung weiter um die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft küm- 10
Ausgewählte Maßnahmen der Landesregierung: Brandenburgs Land- und Forstwirtschaft ist bereits in vielen Be- ►►Die Förderrichtlinie „Brandenburgi- reichen innovativ und digital. Sie kann überregional und internati- scher Innovationsgutschein“ unterstützt onal eine Vorbildstellung einnehmen. Hier zeigt sich, dass Traditi- kleine und mittlere Unternehmen in ihren on und Innovation kein Widerspruch sind. Auch andere Branchen Digitalisierungsmaßnahmen und bei der wie das Gesundheitswesen, die Bauwirtschaft, die Kreativindus- Qualifizierung des eigenen Personals. trie und nicht zuletzt der Tourismus profitieren von neuen digitalen Anwendungen und Prozessen. ►►Die Landesregierung schafft zentra- le Anlaufstellen wie digitalwerk.org für Digitalisierung soll die Arbeit der Menschen und deren Talente Brandenburgs Unternehmen und führt unterstützen – Kommunikation, sozialer Umgang, Analyse und in Kooperation mit den Handwerkskam- Bewertung und nicht zuletzt Kreativität können durch Technolo- mern Digitalisierungslotsen ein. gie nicht ersetzt werden. Die Digitalisierungsstrategie stellt den Menschen in den Mittelpunkt und wird die Werte „Guter Arbeit“ in die digitale Arbeitswelt überführen. Das schließt auch die bereits überdurchschnittlichen Strukturen der beruflichen und betriebli- chen Aus- und Weiterbildung von Fachkräften ein. Das gemein- schaftliche Ziel ist eine hohe Attraktivität der Beschäftigung in Brandenburg. 11
Attraktives Leben in Brandenburg Brandenburgs Digitalstrategie ist auch eine Strategie für den ländlichen Raum. Die Landesregierung wird die Weichen stel- len, damit die Vorteile der Digitalisierung besonders abseits der Städte genutzt werden können. Der ländliche Raum wird mit den digitalen Möglichkeiten wieder an Bedeutung gewinnen und gerade für junge Menschen zunehmend als Wohn- und Ar- beitsort attraktiv. Entfernungsbedingte Einschränkungen etwa im Zugang zu ärztlicher Versorgung oder öffentlicher Verwal- tung werden mit der Digitalisierung teilweise aufgehoben. Die Landesregierung wird sich dafür stark machen, den digitalen Wandel im Sinne funktionsfähiger und attraktiver Städte zu ge- stalten. Intelligente Verkehrsführung und Co-Working-Angebo- te sind Beispiele von vielen. Im Kern der Attraktivität moderner ländlicher Regionen und Städte stehen bedarfsgerechte Verkehrs- und Mobilitätsan- gebote, um vorhandene Distanzen zu überwinden und die Erreichbarkeit zu erhöhen. Die Landesregierung tritt für eine digital unterstützte Verkehrswende ein, damit Entfernungen weitgehend komfortabel per Bahn, Bus, Fahrrad und zu Fuß 12
Ausgewählte Maßnahmen der Landesregierung: zurückgelegt werden können. Im Einklang mit der „Mobilitäts- strategie Brandenburg 2030“ unterstützt die Landesregierung eine intelligente, vernetzte Mobilität. Apps und Online-Portale ►►Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg hat erhöhen die Attraktivität des brandenburgischen Nahverkehrs das elektronische Ticket als Chipkarte eingeführt durch digitale Fahrpläne und Fahrkartenkauf. – ein Schritt um den Zugang zum ÖPNV in Bran- denburg zu vereinfachen. Mit dem bundeweiten Erreichbarkeit ist ein zentrales Thema für die Attraktivität der Vorhaben DELFI stehen den Nutzern jederzeit ak- Regionen und Städte. Das schließt Arbeitsplätze ebenso ein tuelle Informationen zum ÖPNV zur Verfügung. wie den Zugang zu einer modernen und altersgerechten Ge- sundheitsversorgung und Pflege. Gemeinsam mit digitalen ►►Das Familien- und Kinderpolitische Programm Bildungs- und Informationsangeboten für alle Altersgruppen der Landesregierung soll in der nächsten Wahlperi- ermöglicht die Digitalisierung auch in Zukunft das Zusammen- ode einen Schwerpunkt zur Digitalisierung enthalten. leben vieler Generation in Brandenburg. ►►Die Digitalisierung des kulturellen Erbes Branden- Attraktives Leben umfasst viele Bereiche der Freizeit und des burgs macht Kultur für mehr Menschen erlebbar. Die Familienlebens. Auch hier macht sich die Landesregierung Landesregierung stellt dafür Mittel bereit und unter- stark und verfolgt zum Teil bereits begonnene Projekte um stützt zum Beispiel die Plattform museum-digital des Brandenburg zu einer besonders familien- und kinderfreundli- Museumsverbands Brandenburg. chen Region in Europa zu entwickeln. 13
Öffentliche Verwaltung modernisieren / Digitale Justiz Antragsformulare in Papierform gehören heute weitgehend der Vergangenheit an. Eine schnelle Antragsstellung und -bearbei- tung ohne lästige Zwischenschritte – am besten von zu Hause oder dem Arbeitsplatz – machen Verwaltung für die Bedienste- ten zeitgemäßer und für die Bürgerinnen und Bürger attraktiver. Die Landesregierung wird bis Ende 2022 alle Verwaltungs- dienstleistungen online bereitstellen. Sie setzt dabei auf nut- zerfreundliche Anwendungen mit digitalen Assistenzfunktionen für eine schnelle und sichere Antragsstellung. Die Arbeit in der Landesverwaltung wird durch eine moderne Plattform zur elek- tronischen Aktenhaltung und Vorgangsbearbeitung effizient ge- staltet. Damit können Behörden Daten gemeinsam nutzen und auf Vorgänge zugreifen. Verwaltungsleistungen sind so hoch- wertig und schnell verfügbar. 14
Ausgewählte Maßnahmen der Die Digitalisierung führt auch zu mehr Transparenz in der Ver- Landesregierung: waltung. Das Land Brandenburg möchte sein Regierungs- und Verwaltungshandeln für Bürger, Unternehmen und Organisati- onen nachvollziehbar gestalten und die Teilhabe an Planungs- und Entscheidungsprozessen erhöhen, zum Beispiel durch die regelmäßige Bereitstellung relevanter Informationen im Rah- men der landesweiten Open-Data-Initiative oder die Einführung des elektronischen Grundbuchs. ►►Bis zum Ende des Jahres 2022 werden bis zu 600 Leistungen der Verwaltung für Bürger und Unterneh- Und auch für das Thema öffentliche Sicherheit bringt die Digi- men über ein gemeinsames Portal bereitgestellt – das talisierung große Potenziale mit. In den nächsten Jahren sollen Angebot wird unkompliziert und sicher für alle Bran- z. B. bundesweit die polizeilichen Informationsstrukturen har- denburger und Brandenburgerinnen verfügbar sein. monisiert werden. Ein besserer Austausch und leichterer Zu- griff auf Daten wird die Polizeiarbeit in Brandenburg effizienter ►►Das Land Brandenburg wird sich an der Einführung und erfolgreicher machen. einer bundesweit einheitlichen Notruf-App beteiligen. Mehr Effizienz und Sicherheit sind auch das Ziel für die Digita- ►►Die Einführung der E-Akte in der Justiz wird nach lisierung der Brandenburger Justiz. Durch den elektronischen einem einheitlichen Bundesstandard umgesetzt. In Rechtsverkehr und die elektronische Verfahrensakte will die Frankfurt/Oder ist bereits ein Pilotvorhaben gestartet. Landesregierung die Kommunikation zwischen Gerichten, Staatsanwaltschaften und Behörden beschleunigt. Auch hier- für arbeitet Brandenburg mit den anderen Bundesländern eng zusammen. 15
Verbraucherschutz und Datensicherheit auf höchstem Niveau Die Digitalisierung bringt neben positiven Wirkungen auch ernst- zunehmende Herausforderungen für den Verbraucherschutz und die Datensicherheit mit sich. Überall im Internet und bei der Nutzung digitaler Geräte hinterlassen Nutzerinnen und Nutzer Daten, die von Unternehmen gezielt gesammelt werden. In ihrer „Verbraucherpolitischen Strategie“ setzt sich die Landesregie- rung für sichere digitale Produkte und Dienstleistungen, verbrau- cherfreundliche Märkte und kompetente Verbraucherinnen und Verbraucher ein. Denn Datenschutz und Verbraucherschutz sind für die Landesregierung ein Grundpfeiler der Digitalisierung. Datenschutz und Datensicherheit müssen bei allen Angebo- ten bedacht werden, der Schutz der persönlichen Daten muss selbstverständlich werden. Dies gilt vor allem auch für neue Themen und Anwendungen, wie zum Beispiel autonomes Fah- ren, Smart-Home und Pendler-WLAN. Die Landesregierung wird diese Entwicklungen im Blick behalten und im Sinne des Ver- braucherschutzes bewerten. 16
Mit der Digitalisierung sind Infrastrukturen und Verbraucher neuen Gefahren ausgesetzt. Unter dem Stichwort Cyber-Security arbeitet die Lan- desregierung, gemeinsam mit dem Bundesamt für Ausgewählte Informationssicherheit, am Aufbau eines Sicher- Maßnahmen der heitsmanagements. So wird es möglich sein, bei drohenden Cyberangriffen zum Beispiel auf Ver- Landesregierung: kehrs- oder Versorgungsinfrastrukturen, schnell Maßnahmen einzuleiten. Im Fokus steht auch die umfassende Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Lan- ►►Um mehr Sicherheit in Datennetzen zu erreichen hat desregierung setzt daher auch auf die Stärkung die Landesregierung ein Computer Emergency Res- der digitalen Verbraucherkompetenzen und der ponse Team (CERT) als zentrale Meldestelle für IT-Si- Selbstverantwortung. Durch gezielte Informati- cherheitsvorfälle in der Landesverwaltung eingerichtet. on und Beratung sollen Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzt werden, eigenverantwortlich ►►Mit dem Digimobil der Verbraucherschutzzentrale und kompetent Entscheidungen beim Onlineein- und der Verbesserung des „Wegweiser für Verbrau- kauf oder der Nutzung von digitalen Diensten zu cher“ auf der Website des Ministeriums für Verbrau- treffen und mögliche Risiken einzuschätzen. Da- cherschutz werden die Kompetenzen und Selbstver- bei werden auch Information und Beratung immer antwortung der Verbraucher auch in digitalen Fragen mehr über digitale Kanäle angeboten. gestärkt. 17
Demokratie stärken – Medien und Ehrenamt Wie verändert die Digitalisierung unsere Demokratie, unsere Meinungsbildung, unser gesellschaftliches Engagement? Bereits heute bieten die digitalen Medien den Bürgerinnen und Bürgern vielfältige Möglichkeit, sich zu engagieren und an demokratischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Petitionen, Volksbegeh- ren, Kontakt- und Beschwerdestellen aber auch Soziale Medien und digitale Kommunikationskanäle öffnen die Chance, sich einzu- bringen und für große und kleine Anliegen ein Publikum zu finden. Grundlage für alle Entscheidungen in einer Demokratie sind ver- lässliche Informationen. Die Sicherung von Qualität und Vielfalt in den Medien, gerade auch auf lokaler und regionaler Ebene, hat deshalb auch für die Landesregierung eine hohe Bedeutung. Sie setzt sich dafür ein, dass die Freiheit und Unabhängigkeit von Presse und Rundfunk auch unter den Bedingungen des digitalen Wandels erhalten bleibt. Mit dem novellierten Medienstaatsver- trag Berlin-Brandenburg gibt es neue Fördermöglichkeiten für die journalistische Arbeit in Brandenburgs Regionen. Erklärtes Ziel ist, Qualität und Vielfalt der digitalen Medien zu stärken und neue lo- kaljournalistische Angebote zu ermöglichen. 18
Ausgewählte Maßnahmen der Landesregierung: Eine lebendige Demokratie braucht neben frei- ►►Die Landesregierung fördert die Entwicklung einer en und unabhängigen Medien vor allem auch Smart Village-App für die Stadt Bad Belzig – Nach- eine starke und aktive Zivilgesellschaft. Tra- barschaftshilfe, Verwaltungs- und Mobilitätsangebote ditionell verankert ist das oft über Vereine or- sowie aktuelle Informationen sollen mit der App zent- ganisierte und lokal orientierte Ehrenamt. Die ral zur Verfügung stehen. Sie wird nach der Pilotpha- Bedeutung der Vereine sinkt jedoch. Privates se auch in anderen Kommunen zum Einsatz kommen. Engagement entsteht aus aktuellen Anlässen und nicht mehr nur lokal und regional begrenzt. ►►Das Online-Portal www.ehrenamt-in-brandenburg. Die Landespolitik möchte die Brandenburgerin- de stellt Aktivitäten vor und informiert über die Ange- nen und Brandenburger in ihrem gesellschaft- bote und Möglichkeiten für mehr Engagement und Be- lichen Engagement stärken und die Vielfalt der teiligung. Auch dieses Portal wird weiter ausgebaut. Beteiligungsmöglichkeiten unterstützen. Insbe- sondere für ländliche Regionen bieten digitale Angebote eine Chance, Freiwillige zu gewin- nen und die Vereinsarbeit durch einen größe- ren Wirkungskreis lebendig zu erhalten. 19
Mit der Digitalstrategie hat die Landesregierung ein Navigati- onssystem geschaffen, das Brandenburg in den kommenden Jahren leiten und unterstützen wird. Bereits in den zwei Jah- ren ihres Entstehens wurden die Anstrengungen im digitalen Bereich spürbar intensiviert. Der Strategieprozess ist selbst bereits Teil des Erfolgs, auf den die Brandenburgerinnen und Brandenburger durch ihr Engagement in den vielen öffentlichen Diskussionen und Workshops stolz sein können. Um weitere Erfolge zu sichern, werden die Landesregierung und die Verwaltungen die sieben Handlungsfelder mitsamt ih- ren definierten Aufgaben und Maßnahmen konsequent ange- hen. Dafür wurden für jedes Handlungsfeld Ziele definiert und insgesamt 202 Maßnahmen und Vorschläge in die Digitalstrate- gie aufgenommen. Einiges davon wird bereits aktiv umgesetzt und zeigt erste Erfolge, einiges nehmen wir in der nächsten Zeit in Angriff. Zwei Fragen sind für die Umsetzung der Maßnahmen und das Erreichen der Ziele entscheidend: Wie werden die Prozesse gesteuert und wie werden die Brandenburgerinnen und Bran- denburger einbezogen? 20
Kommunikation ist eine zentrale Aufgabe und wird für den Erfolg schützen, die uns Identität gibt. In einem ganz anderen Bereich, der Digitalisierung in vielen Bereichen entscheidend sein. Bür- in der Kirche gibt es ein mit vernetzt!kirche.digital.denken ein gerinne und Bürger, aber auch Lehrende, Mitarbeiterinnen und Projekt, dass zu mehr Vielfalt und Teilhabe beiträgt, in dem es Mitarbeiter in Behörden und öffentlichen Einrichtungen und alle Kirche auch digital erlebbar macht. Aber natürlich gibt es auch anderen Menschen, die von Digitalisierungs-Entscheidungen zahlreiche Projekte, die im Leben vieler Brandenburgerinnen betroffen sind, sollen sich an den Prozessen auf verschiedene und Brandenburger bereits angekommen sind und vielleicht gar Arten beteiligen können. Auch dafür sind in der Digitalstrategie nicht mehr als Digitalisierung wahrgenommen werden – zum Bei- Ideen und Maßnahmen enthalten. So wird es gelingen, nieman- spiel die VBB-fahrCard, das elektronische Ticket im Nahverkehr. den auf dem Weg in die Zukunft zurückzulassen, die Bedürfnis- se gut zu erkennen und neue Entwicklungen auf ihre Chancen Wir werden weiter daran arbeiten, dass Digitalisierung selbst- zu prüfen. verständlich wird und als wirkliche Erleichterung in viele Le- bensbereiche Einzug hält. Die Strategie ist daher nicht der Bleibt die Frage: Was haben wir bereits geschafft, worauf kön- Abschluss des Digitalisierungsprozesses in Brandenburg, son- nen wir stolz sein? dern steht für einen weiteren Zwischenschritt. Die Strategie ist ein Fahrplan, der über die laufende Legislaturperiode hinaus Es gibt schon heute digitale Projekte in Brandenburg, die als umgesetzt wird. Er wird weiterentwickelt, regelmäßig überprüft Vorbilder für andere Länder und Akteure dienen. Zum Beispiel und an neue Herausforderungen der Digitalisierung angepasst. die Twitternde Kiefer, mit der mittels neuester Technologien Daten zum Zustand der Wälder aufgezeichnet werden können. Was sich spaßig anhört hat einen ernsten Hintergrund – nur, wenn wir Daten zu Wachstum, Wasserbedarf, Temperaturemp- findlichkeit etc. der Bäume in den brandenburgischen Wäldern aufzeichnen, können wir auch in der Zukunft die Landschaft 21
1 2 3 4 10 Thesen: Digitale Agenda Der Weg der Maßnahmen- Digitalpolitik ist Handlungsfelder und digitalen Zukunft katalog zu den Maßnahmen für Zukunftspolitik Handlungsfeldern Brandenburg Struktur der Digitalisierungsstrategie 22
Impressum Diese Publikation darf nicht während eines Wahlkampfes zum Zwecke Redaktion der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundes- Agentur für Kommunikation, Organisation tags- und Kommunalwahlen sowie auch die die Wahl der Mitglieder und Management GmbH (atene KOM GmbH) des Europäischen Parlaments. Unabhängig davon, wann, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Schrift den EmpfängerInnen zuge- Gestaltung gangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehen- studio für gestaltung | Ute Packmohr den Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstan- Agentur für Kommunikation, Organisation den werden könnte. und Management GmbH (atene KOM GmbH) Herausgeber Bildnachweis Landesregierung Brandenburg © Shutterstock/ Vera Petrunina (S.2) Andrey Suslov (S.10); Phonla- Staatskanzlei, Referat 25 mai Photo (S.11); Elen Zh (S.13); Rawpixel Ltd. (S.16); Budimir Jevtic Heinrich-Mann-Allee 107 (S.21) © Adobe Stock/ gonin (S.4-19); Mihail (S.7); Rawpixel Ltd. 14473 Potsdam (S.12); Pavel Losevsky (S.14); oneinchpunch (S.18-19) © Titelseite: poststelle@stk.brandenburg.de Schütz Brandcom GmbH www.stk.brandenburg.de Druck: FLYERALARM GmbH Auflage: 1.000 Stück Juni 2019 23
Sie können auch lesen