Zurück in die Mitte der Stadt oder Nachahmer erwünscht

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sachsen-anhalt

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                                                                                                                            39104 Magdeburg
                                                                                                                            Tel. (03 91) 53 611 0
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Zurück in die Mitte der Stadt oder Nachahmer erwünscht
Architektur konkret – lebendige Städte
3. Mitteldeutscher Architektentag

Mehr als 150 Architekten, Stadtplaner und Landschafts-         nächst nutzlos erscheinen oder wo negatives Image Ent-
architekten der drei mitteldeutschen Länder Sachsen-           wicklungen hemmt.“ Es gehe um soziale Balance.
Anhalt, Sachsen und Thüringen trafen sich am 2. Juni im               Die ist in vielen Städten der Region eher in einer
Umweltbundesamt in Dessau, um über die europäische             Schieflage. „Wie werden wir leben?“ fragte die Soziolo-
Stadt im Allgemeinen und deren Architektur, Lebenswert         gin Martina Löw aus Darmstadt, deren Forschungs-
und Zukunftschancen im Konkreten nachzudenken. Dass            schwerpunkt auf dem Gebiet der Stadt- und Raumsozio-
sich die Teilnehmer dabei auch als Demografen, Soziolo-        logie liegt. Sie stellte mit umfangreichem Faktenmaterial
gen oder Politiker fühlen durften, war durchaus gewollt.       den Zusammenhang zwischen Demografie und Lebens-
       Silja Tillner war aus Wien nach Dessau gekommen.        formen her, hinterfragte Begriffe wie Armut, Armutsrisi-
Die Architektin kennt sich aus mit städtischen Problem-        ko und Kindererziehung („Wenn Sie riskieren wollen, in
gebieten, mit „schwierigen, komplexen Aufgaben“, wie           Deutschland unter die Armutsgrenze zu geraten, dann
sie sagt, an denen sich vielleicht kein anderer die Finger     führt der sicherste Weg dorthin über Kinder!“) und sensi-
verbrennen würde. Wie am Wiener Gürtel, einem sechs            bilisierte ihr Publikum für eine differenzierte, eine neue
Kilometer langen, der Stadtbahn mit ihren typischen ro-        Wahrnehmung von Alter. Ihre Ausführungen zur europä-
ten Ziegelbögen folgenden einstigem Prachtboulevard,           ischen Stadt, der Qualität ihrer öffentlichen Räume und
ein vom Zahn der Zeit und der massiven Verkehrsent-            der Darstellungslust ihrer Bewohner mündeten in ihrem
wicklung verlärmter, schmutziger Unort.                        Plädoyer für eine lebendige Vielfalt gleichberechtigter
       Das EU-Projekt drohte ins Leere zu laufen, würde        Lebensformen.
nicht wieder Leben in das Gebiet ziehen. Inspiriert durch             Zurück in die Mitte, zu den Wurzeln unserer Städte
einen Zeitungsartikel nahm die Architektin Kontakt zu          weist also der Weg, wenn Stadt Zukunft haben soll. Dich-
einem beliebten Jazz-Szene-Klub auf. Und prompt zog            te, gewachsene Strukturen verbinden Wohnen, Arbeiten
der in die lärmresistente Gegend um. „Das hat die Ent-         und Freizeit um Längen besser, als künstlich erzeugtes
wicklung eingeleitet“, erzählt sie. „Erst in zweiter Instanz   Leben an ausgefransten Stadträndern. Sie vermeiden
begann die Planung“, die eigentliche, die traditionelle        Verkehr und bieten breiten Raum für alle sozialen Grup-
Arbeit eines Architekten.                                      pen: für Junge, für Alte, für Familien und letztlich für
       Das Beispiel aus Wien ließ aufhorchen. Und viel-        alle zusammen. Zwei Ansätze dafür brachte der Sächsi-
leicht war das überhaupt die Botschaft des Tages: Wenn         sche Staatsminister Albrecht Buttolo aus dem Freistaat
wir darüber nachdenken, wie unter den Vorzeichen des           mit: Das Mehrgenerationenwohnen als Zukunftsmodell
tiefgreifenden demografischen Wandels und nach wie              gegenseitigen Gebens und Nehmens zum einen. Zum
vor schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen             anderen die Mehrbeachtung der so genannten „zweiten
unsere Städte in Mitteldeutschland lebenswerter gestal-        Miete“, den Nebenkosten des Wohnens, die er in den Zu-
tet werden können, sind unkonventionelle, kreative             sammenhang zur zukünftigen Bezahlbarkeit von Wohn-
Ideen gefragt. „Realität als Chance zu begreifen, neue         raum und dem Bauen unter energetischen Gesichtspunk-
Qualitäten zu gewinnen, über einmalige Inszenierungen          ten in Zeiten von Klimawandel und Umweltschutz stellte.
hinaus, ist die Herausforderung an Stadtplaner, Archi-                Die Idee der „kompakten Stadt“ wie in der Charta
tekten, Künstler, Politiker, aber auch an den Bürgersinn“,     von Leipzig von den Bauministern der Europäischen Uni-
stellte Präsident der Architektenkammer Sachsen-Anhalt         on kürzlich verabschiedet, muss sich allerdings auch auf
Ralf Niebergall fest. Denn „historisch betrachtet sind         Realitäten einstellen, die sich an lang eingeübten „Lebens-
Städte nicht deswegen lebendig, weil sie schön sind, son-      gewohnheiten der Menschen“ ausmachen lassen, sagte
dern weil sie nützlich sind“, sagte er mit Hinblick auf un-    Ministerpräsident Wolfgang Böhmer. Der Weg zurück in
genutzte Potenziale von Stadt, „auch dort, wo sie zu-          die Stadt aus der Großwohnsiedlung heraus beispielswei-

Deutsches Architektenblatt   7 2007                                                                                                           41
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                                                                                   Der 3. Mitteldeutsche Architektentag zwischen
                                                                                   UBA-Führung und einem Treffen mit Walter Gropius

                    se wird dauern. Viel mehr komme es darauf an, ein „All-        Der 3. Mitteldeutsche Architektentag war eingebettet in
                    einstellungsmerkmal“ zu finden, so wie es die 18 in die         ein umfangreiches Rahmenprogramm, das am Vormittag
                    Internationale Bauausstellung Stadtumbau 2010 einge-           mit zwei Führungen durch das Umweltbundesamt be-
                    bundenen Städte Sachsen-Anhalts für sich versuchen, um         gann. Der spannende Bau von sauerbruch hutton archi-
                    Abwanderungstendenzen entgegenzuwirken und mit                 tekten steht selbst für eine Erfolgsgeschichte, „welchen
                    Originalität und Individualität zu punkten. Hier, so meinte    Beitrag Architektur für die Lebendigkeit unserer Städte
                    Böhmer, käme es ganz wesentlich auf die Mitarbeit der          zu leisten vermag“, wie es Kammerpräsident Ralf Nieber-
                    Bürger an: „Wir müssen fernab von Parteipolitik die            gall formulierte. Schließlich war hier einst das so genannte
                    Menschen für ihr Zusammenleben interessieren.“ Wenn            Gasviertel von Dessau, Zeuge vergangener industrieller
                    allein das gelänge, sei ein wichtiger Beitrag für die Leben-   Blütezeit. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um
                    digkeit einer Stadt getan.                                     die Architekten nach den Finessen des Baus zu befragen
                           Die Teilnehmer hörten im Laufe der Tagung von           und das lichte Atrium in seiner Gänze zu erleben.
                    Beispielen erfolgreichen Stadtumbaus in der katalani-                 Zwischen den Vorträgen der Referenten gab es bei
                    schen Hauptstadt von Eva Serra de la Figuera, einer Ar-        Kaffee und Kuchen Gelegenheit zum Austausch und für
                    chitektin aus Barcelona. Sie erfuhren im Weiteren von          Gespräche, aber auch für die Besichtigung der Ausstel-
                    bemerkenswerter Stadtentwicklung mit kommunalpoliti-           lung „Wettbewerbe in Sachsen-Anhalt“, die von der Ar-
                    schem Engagement im Kontext zur erfolgreichen Regio-           chitektenkammer Sachsen-Anhalt mit Unterstützung des
                    nalwirtschaft vom Bürgermeister der Stadt Haldensleben         Umweltbundesamtes präsentiert wurde. 19 Wettbewerbe
                    Norbert Eichler. Sowie von Gabriele Seelemann und              aus den letzten Jahren dokumentierten und warben
                    Christoph Ritter, beide Landschaftsarchitekten, die den        gleichsam für den architektonischen Wettstreit.
                    Transformationsprozess der industriell stark geschädig-               Ein Stand der Architektenkammer Sachsen-Anhalt,
                    ten Landschaft um Gera und Ronneburg zur Bundesgar-            der Ausrichterin des nun schon 3. Mitteldeutschen Archi-
                    tenschau 2007 näher beleuchteten.                              tektentages, bot umfangreiche Literatur rund um die Ar-
                           Um noch einmal nach Wien zurückzuschauen: Hier          chitektur und Baukultur des Bundeslandes an. Jüngstes
                    ging die Idee auf. Das Leben und die Menschen kehrten          Kind: Der neue Architekturstadtplan Dessau-Roßlau/
                    zurück in das Viertel um die Stadtbahn. Die Bögen be-          Lutherstadt Wittenberg mit rund 500 verorteten, archi-
                    herbergen heute Geschäfte und Klubs, das Licht ihrer           tektonisch interessanten Objekten in einer baugeschicht-
                    Schaufenster gibt abendlichen Flaneuren Sicherheit. Er-        lich spannenden Region.
                    gänzt durch einen hypermodernen Glaskubus, der in Zu-                 Höhepunkt und Abschluss des Tages war das Archi-
                    sammenarbeit mit einer Künstlerin entstand, avancierte         tektenfest, das unter dem ambitionierten Titel „Entzü-
                    in der Folge der Wiener Gürtel zur neuen Performance-          ckendes Erbe“ im weltberühmten Bauhaus-Gebäude bei
                    Meile. (Vor dem Glashaus stehend hören die Besucher            Jazz-Musik und Spargelessen gefeiert wurde. Ein Film
                    via Kopfhörer, für andere lautlos, gemeinsam Musik...)         von Studenten der Fachhochschule Magdeburg-Stendal
                    Der Architekt und Stadtplaner als kreative Initiatoren,        ließ Walter Gropius wieder auferstehen. Mit rotem Cab-
                    Organisatoren, Koordinatoren − als Werte-Wandler. Die          rio ging es auf architektonische Zeitreise durch Sachsen-
                    Idee, aus dem scheinbar nur temporär bespielbaren Un-          Anhalt: vom Bauhaus und den Meisterhäusern nach
                    ort mitten in der Stadt einen neuen, einen urbanen Le-         Magdeburg in die Gartenstadt Reform und die bunte
                    bensraum zu schaffen, ist aufgegangen und − sucht aller-       Otto-Richter-Straße bis in die Neuzeit zu der Experimen-
                    orten Nachahmer.                                               tellen Fabrik und einem Einfamilienhaus.
                                                                                          Amüsant gelang so die Überleitung zur „Welterbe-
                    Cornelia Heller, freie Journalistin, Magdeburg                 Idee“, die den Abend trug. Jedes Heizungsventil, jeder
                                                                                   Stuhl, jeder Fenstergriff im UNESCO-geschützten Haus
                                                                                   war mit apfelgrünem oder lilaleuchtendem Pappschild
                                                                                   „Welterbe“ geschmückt. Letztendlich hatte jeder zum
                                                                                   Einlass einen solchen Stempel aufgedrückt bekommen.
                                                                                   So gesellte sich „Welterbe“ zu Welterbe und feierte aus-
                       „Architektur konkret – Lebendige Städte“ – unter diesem
                                                                                   gelassen und fröhlich ein entzückendes Fest.
                       Motto fand der 3. Mitteldeutsche Architektentag der
                       Architektenkammern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen
                       in Dessau statt                                             Cornelia Heller, freie Journalistin, Magdeburg

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Mut zur Lücke
Eine Initiative der Architektenkammer

Die Steigerung der Attraktivität der Innenstädte ist eines        Die Plattform soll sowohl bereits realisierte Projekte als
der wichtigsten Ziele im Rahmen des Stadtumbaus. Die              auch Ideen zeigen. Des Weiteren werden auch Vorschläge
Architektenkammer plant eine Internetpräsentation mit             für temporäre Lückennutzungen, wie beispielsweise Frei-
interessanten Beispielen zu Lückenschließungen und zur            flächengestaltungen und Schallschutzwände, präsentiert.
Bebauung von innerstädtischen Brachen.                                   Alle Büros von Mitgliedern der Architektenkammer
      Das Projekt „Mut zur Lücke“ soll eine Übersicht             können sich mit bis zu drei Beispielen für die Dokumen-
kreativer, zeitgemäßer und qualitätsvoller Entwürfe und           tation bewerben.
Lösungen sachsen-anhaltischer Büros bieten. Dadurch ist                  Weitere Informationen finden Sie im E-Mail-News-
es für Bauherren und die Kommunen einfacher, einen                letter, im Internet oder über die Geschäftsstelle.
geeigneten Architekten, Stadtplaner oder Landschafts-
architekten für zukünftige Planungen zu finden.                    Petra Heise

     In Aschersleben versucht man innerstädtische Brachen durch
     Wettbewerbsverfahren aufzuwerten 1. Preis Christian
     Däschler; däschler Architekten BDA, Halle

                                                                     Straßenzüge in Naumburg warten auf die Sanierung und die
                                                                     Schließung der derzeit noch als Parkplatz genutzten Lücken.
                                                                     Foto: Katharina Kipp

     Bebaute Lücke in Magdeburg-Stadtfeld, STEINBLOCK                Die Stadt Eisleben wirbt für das Bauen in den Lücken der
     architekten Rau.Tietze.Steinblock, Magdeburg                    Innenstadt. Foto: Petra Heise

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                   Berichte aus den Ausschüssen

                    Schlichtungsausschuss                                         Niebergall, Präsident der Architektenkammer Sachsen-
                    Am 7. März 2007 trafen sich die Vorsitzenden, die Beisit-     Anhalt, mitgewirkt.
                    zer und stellvertretenden Beisitzer des Schlichtungsaus-             Zukünftig kommt auf die Eintragungsausschüsse
                    schusses zu einer gemeinsamen Sitzung.                        bei der Bewertung der Studienabschlüsse von Antragstel-
                          Die Zusammenkunft diente dem Erfahrungsaus-             lern eine höhere Verantwortung zu, da die Abschlüsse
                    tausch und dem Kennenlernen aller Beisitzer und deren         Bachelor und Master und die mögliche Kombination von
                    Stellvertreter. In der Regel sind in ein Schlichtungsver-     Studiengängen zunehmen.
                    fahren zwei Beisitzer eingebunden, je nachdem, wel-                  Der Erfahrungsaustausch der Eintragungsausschüsse
                    chem Bereich das Verfahren zuzuordnen ist.                    aller Länderkammern wurde intensiviert.
                          In der Sitzung ging es auch darum, Möglichkeiten               Eine auf Initiative der Architektenkammer Sachsen-
                    zu diskutieren, die das Schlichtungsverfahren bei Archi-      Anhalt im BAK-Intranet eingerichtete Plattform zum Ein-
                    tekten und Bauherren bekannter macht.                         tragungswesen soll die Arbeit der Eintragungsausschüsse
                          Die Zahl der Schlichtungsverfahren ist in den ver-      bundesweit erleichtern.
                    gangenen Jahren rückläufig. Aus der Sicht der Architek-               Wichtiger Tagesordnungspunkt der Sitzung am
                    ten kommt es immer wieder zu Schlichtungsbedarf bei           29. März 2007 war auch die Auslegung der Verordnung
                    Verfahren mit öffentlichen Auftraggebern. Eine Auswei-        über die Anforderungen an die berufspraktische Tätigkeit
                    tung auf diesem Gebiet ist eher unwahrscheinlich, da          der Architektinnen und Architekten, insbesondere für die
                    sich die Auftraggeberseite nicht bereit erklärt, der Durch-   Fachrichtung der Stadtplaner.
                    führung eines Schlichtungsverfahren zuzustimmen.
                          Der Ausschuss regte aus eigenen Erfahrungen an,         Fortbildungsausschuss
                    dass zum Thema „Rechtssichere Verträge“ eine Fortbil-         Der Fortbildungsausschuss führt in der Regel zwei Sit-
                    dungsveranstaltung angeboten werden sollte. Da es sich        zungen im Jahr durch und trifft sich zur Auswertung der
                    dabei um eine wichtige Voraussetzung um Streit zu ver-        bisherigen Veranstaltungen (Teilnehmerzahlen und Be-
                    meiden handelt.                                               wertung) und zur Vorbereitung der Inhalte des neuen
                          Der Bauherrenservice der Architektenkammer              Programms. Die Teilnehmerzahlen haben sich im Jahr
                    Sachsen-Anhalt wird derzeit ausgebaut. Texte der Bro-         2007 wieder stabilisiert. Im Schnitt werden bis zu 20
                    schüre „Mein Haus“ bieten hierfür beste Voraussetzun-         Veranstaltungen im Jahr zu den verschiedensten Themen
                    gen. Innerhalb des Bauherrenservice wird es zukünftig         der Berufsausübung der Mitglieder und Absolventen
                    den Hinweis auf die Verfahren vor dem Schlichtungsaus-        angeboten.
                    schuss geben, die Vorzüge eines Schlichtungsverfahren               Die Belange der Absolventen, die vor Eintragung in
                    sollen gegenüber dem Verfahren vor dem Gericht ver-           die Architekten- und Stadtplanerliste acht Fortbildungs-
                    deutlicht werden.                                             veranstaltungen besuchen müssen, werden bei der Pla-
                          Diskutiert wurde auch die Erarbeitung eines Merk-       nung des Programms berücksichtigt.
                    blattes, das im Internet veröffentlicht werden kann und             Die Werbestrategie für die Ankündigung der Veran-
                    allgemein Auskunft zu Möglichkeiten der Inanspruch-           staltungen wurde verbessert. Neben dem gedruckten
                    nahme von Schlichtungsverfahren gibt.                         Halbjahresprogramm, das allen Mitglieder, Absolventen,
                                                                                  Kommunen und ca. weiteren 1000 Interessenten zugeht,
                    Eintragungsausschuss                                          wurde ein E-Mail-Newsletter eingerichtet. Monatlich
                    Am 29. März 2007 traf sich der Eintragungsausschuss zu        wird dieser an Mitglieder und Absolventen, die durch die
                    einer gemeinsamen Sitzung aller Beisitzer. Inhalt der         Angabe ihrer E-Mail-Adresse im Verteiler erfasst sind,
                    Zusammenkunft, die im Abstand von 1 bis 1 ½ Jahren            versandt.
                    stattfindet, ist der Erfahrungsaustausch zu den zurücklie-           Ausbaufähig ist die Zusammenarbeit der mittel-
                    genden Eintragungs- und Löschungsverfahren.                   deutschen Architektenkammern, insbesondere zu den
                          In dieser Frühjahrssitzung wurden die Beisitzer des     Angeboten für die „kleinen“ Fachrichtungen sollte es
                    Eintragungsausschusses auch über die von einer BAK-           konkrete Absprachen geben.
                    Projektgruppe erarbeiteten Leitfäden für die Berufsquali-     Die jährlich angebotene Auslandsexkursion findet regel-
                    fikation der Architekten, der Innenarchitekten, der Land-      mäßig guten Zuspruch.
                    schaftsarchitekten und der Stadtplaner informiert.
                    An der Ausarbeitung dieser Leitfäden hat auch Prof. Ralf      Petra Heise

Deutsches Architektenblatt   7 2007                                                                                                     45
Zurück in die Mitte der Stadt oder Nachahmer erwünscht
sachsen-anhalt

Fortbildung                                                  Exkursion Kopenhagen

Der Versand des Fortbildungsprogramms für das 2. Halb-       Die diesjährige Fachexkursion wird uns in die dänische
jahr 2007 wird im August erfolgen.                           Hauptstadt Kopenhagen führen. Reisezeitraum ist der
                                                             3. bis 7. Oktober 2007.
Nach der sehr guten Resonanz auf die vergangenen Rhe-
torikseminare mit dem Diplom-Pädagogen und freiberuf-        Auf dem Programm stehen u. a.:
lichen Trainer René Konrad wird es am 7. September           Besuch im Lichtlabor von Louis Poulsen Lighting/Däni-
2007 erneut eine Tagesveranstaltung geben. Unter dem         sche Nationalbank/Königliche Bibliothek/Oper/SAS Ho-
Motto „Jede Leistung hat ihren Preis!“ soll nun intensiver   tel/Dänisches Jüdisches Museum/Stadtgericht/Däni-
auf Konfliktsituationen, denen der Planer im Spannungs-       sches Architektur Center/Ørestaden/Tietgen Dormitory
feld zwischen seiner Fachkompetenz und seinem An-            u. v. m.
spruch auf Honorar begegnet, eingegangen werden. Dies
können z. B. Vertragsgespräche, Honorarverhandlungen,        Weitere Informationen zu Anreise, Programm, Kosten
das Infragestellen der Fachkompetenz oder die Überzeu-       etc. geben wir in Kürze unter www.ak-lsa.de sowie durch
gungskraft bei einer Präsentation sein.                      den Newsletter bekannt.
      Interessenten sind vorab aufgerufen, typische Situ-
ationen aus dem Berufsalltag zu schildern, in denen sie      Katharina Gebhardt
sich mehr persönliche Stärke und Kompetenz wünschen.         Freie Mitarbeiterin für Fortbildung
Ihre Fragen richten Sie bitte an Frau Gebhardt, Telefon
(03 91) 5 36 11 14, E-Mail: fortbildung@ak-lsa.de

Weitere Themen sind u. a.:
• Brandschutzkonzept und -nachweise
• Fördermaßnahmen
• Sichere Gestaltung von Architektenverträgen                „DRIVE TRHU Gallery“
  (Thema 3)
• Klimaschonendes Bauen – Regenerative Energien
• Präsentationstechnik, Architekturvisualisierung,           Welche Entwicklungschancen haben schrumpfende, von
  Darstellungstechnik                                        demografischem Wandel und wirtschaftlicher Transfor-
• Termin- und Kapazitätsplanung des Bauablaufes              mation geprägte Städte im Kontext des globalen Wettbe-
  (Thema 2)                                                  werbs der Städte und Regionen? Welche Strategien zur
• Wirtschaftlichkeit messen – Erfolg steuern                 Stabilisierung und Weiterentwicklung sind hier gefor-
  (Thema 4)                                                  dert? Kunst im öffentlichen Raum bietet in diesem Pro-
                                                             zess eine zentrale Chance, einen neuen Blick auf die
Weitere Informationen finden Sie unter www.ak-lsa.de          Stadt zu werfen, Orte neu zu bewerten und damit auch
Rubrik Veranstaltungen/Fortbildungen.                        Bestandteil notwendiger strategischer Profilierung zu
                                                             werden. In der sachsen-anhaltischen Kleinstadt Aschers-
Katharina Gebhardt                                           leben wird dieser Versuch gerade umgesetzt.
Freie Mitarbeiterin für Fortbildung                                Ort ist der Bereich eines zunächst unwirtlichen In-
                                                             nenstadtrings. Er ist eine von Lärm und Schmutz gekenn-
                                                             zeichnete Straßenschneise. Die am stärksten belasteten
                                                             Bereiche wurden für Wohnzwecke bereits aufgegeben.
                                                             Historische Strukturen lösen sich auf. Ein dynamischer,
                                                             sich schnell verändernder Raum entsteht. In dieser
                                                             Transformationsphase ist es Kunst, die entlang der Orts-
                                                             durchfahrt strukturell zur Neucodierung des Raumes ein-
                                                             gesetzt wird. Dazu entstand 2004 das Projekt DRIVE
                                                             THRU Gallery. Medienwände wurden hierzu am Stadt-
                                                             ring installiert. Ende 2005 wurden diese durch einen
                                                             Sturm zerstört. Das bot u. a. Anlass dazu, für die Medien-

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Zurück in die Mitte der Stadt oder Nachahmer erwünscht
sachsen-anhalt

                    wände und das Projekt insgesamt ein erweitertes Kon-
                    zept zu entwickeln.
                           Die „Kunst im öffentlichen Raum“ ist nicht mehr
                    nur dekorativ, sie wird selbst zum Raum – einem unge-
                    wöhnlichen Kunstraum. Die DRIVE THRU Gallery ist die
                    erste ihrer Art in Deutschland.
                           Mit über 10 000 Fahrzeugen pro Tag bietet die
                    Ortsdurchfahrt eine enorme Besucherfrequenz. Die
                    DRIVE THRU Gallery soll die Autofahrer zum Publikum
                    eines Kunstraumes „en passant“ machen.
                           Verschiedene Ausstellungsformate sollen sich künf-
                    tig in die vorhandene Bausubstanz einpassen. Ziel ist es,
                    Kunstplattformen wie diese als „Reparatur“ des schrump-
                    fenden Stadtkörpers einzusetzen. So werden die Fenster
                    leer stehender Häuser als Träger für Kunst genutzt und
                    damit gesichert und aufgewertet, Baulücken durch Bild-
                    träger oder dreidimensionale Objekte ergänzt und damit
                    geschlossen. Die DRIVE THRU Gallery ist ein additives
                    System, das bis 2010 wächst und flexibel bespielt wird.
                    Eine erste große Kunstaktion dieses erweiterten Konzep-
                    tes ist die Installation von fünf großformatigen Prints von
                    Gemälden des britischen Künstlers Christopher Winter.
                    Am 1. Juni 2007 fand die Vernissage unter dem Titel           DRIVE THRU Gallery Aschersleben, „The Voyeur“ (2007),
                    „Hitze-frei“ am Innenstadtring in Aschersleben statt. Die-    Künstler: Christopher Winter
                                                                                  Foto: Doreen Ritzau
                    se Werke werden zeitgleich im Original in der Exposition
                    „Songs of Innocence“ in der NEUHOFF EDELMAN Galle-
                    ry in New York präsentiert.
                           Die DRIVE THRU Gallery ist ein Projekt der IBA
                    Stadtumbau 2010 in Sachsen-Anhalt. Kuratorin ist die
                    Stiftung Bauhaus Dessau. Trägerin ist die Stadt Aschers-
                    leben, gefördert wird sie von der Kunststiftung des Lan-
                    des Sachsen-Anhalt und des Ministeriums für Landesent-
                    wicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt.

                    Dr. Elke Mittmann
                    IBA-Büro GbR

                                                                                  DRIVE THRU Gallery Aschersleben, „Supranatural“ (2005),
                                                                                  „Sight Seeing“ (2006), Künstler: Christopher Winter
                                                                                  Foto: Doreen Ritzau

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sachsen-anhalt

Hinweise auf Veranstaltungen

Fortbildungen                                                    Ausstellung

Seminarreihe auf der Bundesgartenschau in                        „Wettbewerbe in Sachsen-Anhalt“
Gera-Ronneburg
gemeinsame Veranstaltungsreihe der Architektenkam-               Die Architektenkammer Sachsen-Anhalt präsentiert die
mern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen                       Ausstellung „Wettbewerbe in Sachsen-Anhalt“ in der
                                                                 Bundesanstalt für Züchtungsforschung in Quedlinburg.
Rosen in der Kulturlandschaft                                          Die Ausstellung dokumentiert 19 Wettbewerbe auf
Termin: 20. Juli 2007, 10.00−17.30 Uhr                           dem Gebiet des Städtebaus, des Hochbaus, dem Bau von
                                                                 Verkehrsanlagen und der Gestaltung von Freianlagen
Weiden, eine zu wenig bekannte Gattung                           und Parks.
Termin: 31. August 2007, 10.00−17.30 Uhr                               Sie ist ein Projekt der Landesinitiative Architektur
                                                                 und Baukultur und soll interessante Möglichkeiten, die
Sortimente für den Streuobstbau                                  Wettbewerbe bieten, hervorheben und auch Laien ver-
Termin: 21. September 2007, 10.00−17.30 Uhr                      deutlichen, welch eine Vielzahl von Lösungsmöglichkei-
                                                                 ten es für eine Planungsaufgabe geben kann.
Alle Seminare sind mit einem geführten Rundgang auf
der Bundesgartenschau unter Berücksichtigung des                 Termin: Die Ausstellung ist bis Ende Juli 2007
Fachthemas verbunden. Nähere Informationen finden                         während der Dienstzeit zu sehen.
Sie unter www.ak-lsa.de.                                         Ort:    Bundesanstalt für Züchtungsforschung,
Die Anmeldungen sind bei der Architektenkammer                           Erwin-Baur-Straße, Quedlinburg
Sachsen vorzunehmen
Tel.: (03 51) 3 17 46-28, Fax: (03 51) 3 17 46-30,               Als Finissage wird Ende Juli in Quedlinburg in der Bun-
E-Mail: niese.akademie@aksachsen.org                             desanstalt für Züchtungsforschung die Veranstaltung
                                                                 Kammer vor Ort durchgeführt. Der genaue Termin wird
                                                                 im Internet und im Newsletter bekannt gegeben.

     „Neue Landschaft Ronneburg“, Kernzone der BUGA 2007 fagus
     – FachGesellschaft für Umwelt und Stadtplanung mbH

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