HILDE Hamburg - Sachsen - Nachhaltige Transportlösungen für Wachstum gemeinsam gestalten
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Das Projekt HILDE Diese zentrale Fragestellung untersuchen acht Projekt- dieser hohe Anteil auch bei starkem Verkehrswachstum partner aus Behörden, Forschungseinrichtungen, beibehalten oder sogar noch gesteigert werden kann, Verbänden und Unternehmen unter Berücksichtigung um zusätzliche LKW-Transporte möglichst zu Wie können wir das der Möglichkeiten der Verkehrsmittel Bahn und vermeiden. Binnenschiff im Hinterlandverkehr zwischen dem Verkehrswachstum in der Hamburger Hafen und Sachsen im Projekt HILDE Auf der Grundlage der Ergebnisse einer Befragung von Zukunft ressourcenscho- (Hinterland Lösungen durch Effizienzsteigerungen Transportbeteiligten wurden im ersten Halbjahr 2014 nend bewältigen und zwischen Hamburg und Sachsen). über 80 Unternehmen aus Industrie-, Handel- und In der ersten Projektphase erfolgte zunächst eine Logistikwirtschaft aktiv eingebunden. Darauf aufbauend gleichzeitig eine gute Analyse der Transportdaten. Dabei wurde festgestellt, konnten Optimierungsmaßnahmen abgeleitet und erste Anbindung der expan- dass bereits heute die Bahn (70,1 %) und das Handlungsempfehlungen erarbeitet werden. Ein dierenden Wirtschaft Binnenschiff (4,5 %) gemeinsam einen großen Anteil am Expertenbeirat sicherte deren Praxisnähe und Um- Transportaufkommen im Containerverkehr abwickeln. setzbarkeit. Sachsens an die Welt- Vor dem Hintergrund einer punktuell stark ausgelas- In der zweiten Projekthälfte sollen bis Dezember 2014 märkte gewährleisten? teten Infrastruktur stellte sich die Frage, ob und wie erste Handlungsempfehlungen umgesetzt werden. Erarbeitung von Einzelprojekten und Begleitung ihrer Umsetzung Ableitung von Optimierungsmaßnahmen und Handlungsempfehlungen Befragung von 300 Beteiligten entlang der Transportkette Analyse der Transportpotenziale Abstimmung der Maßnahmen auf Praxisnähe und Umsetzbarkeit mit dem Expertenbeirat Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Projektlaufzeit: Dezember 2013 – Dezember 2014 2
Grußworte Der internationale Güterverkehr ist ein rasant wach- Der Hamburger Hafen ist das Tor zur Welt und verknüpft sendes Segment – und wird das mittelfristig auch die exportabhängige deutsche Wirtschaft mit den bleiben: Nach der Prognose für Sachsen wird auf den Weltmärkten. In der Metropolregion Hamburg hängen Autobahnen 2025 jedes zweite Fahrzeug ein LKW sein, mehr als 150.000 Arbeitsplätze vom Hafen ab, bundes- der in der Regel im Transit verkehren wird. Die weit sind es mehr als 260.000 Arbeitsplätze. Der Hafen steigenden Gütermengen müssen schnell, kosten- erzielt jährlich eine Bruttowertschöpfung von mehr als 11 günstig und umweltschonend zu ihren Zielorten Mrd. Euro. In diesem Jahr werden voraussichtlich 10 Mio. gelangen. Hier ergänzen sich die Interessen der Freien TEU umgeschlagen und alle Prognosen beschreiben wei- und Hansestadt Hamburg und des Freistaats Sachsen: teres Umschlagwachstum. Wir arbeiten daher mit aller Denn einer der wichtigsten Transportkorridore ist der Kraft daran, die Position des Hamburger Hafens weiter zu Elbraum – ob per Bahn, per LKW oder per Binnenschiff. stärken. Dazu gehören die seewärtige Erreichbarkeit, die Der Freistaat Sachsen kommt dabei zweifach in den Fokus: Zum einen als stetige Optimierung der Terminalabläufe und die Verbesserung der Hinterland- wirtschaftlich starkes Bundesland mit vergleichsweise hohen Im- und Exporten, logistik. Gegenüber anderen europäischen Großhäfen zeichnet sich der Hamburger zum anderen als Transportkorridor zwischen Deutschlands wichtigstem See- Hafen durch leistungsfähige Schienenverbindungen und – vor allem für Verkehre hafen und Südosteuropa. Auf diesem Korridor werden trotz gut organisierter Richtung Sachsen – durch eine stabile Binnenschifffahrt aus. Diese Qualität wollen Bahnverkehre immer noch große Güteranteile auf der Straße transportiert. Also wir erhalten und ausbauen, denn wir benötigen nicht nur effiziente, sondern sind Ideen gefragt, wie die Zu- und Abläufe des Seehafens und der so genannten zugleich umweltverträgliche Hinterlandtransporte. Dies wird Investitionsan- „Hinterlandverkehre“ verbessert und gestärkt werden können. Definitionsgemäß strengungen in die Verkehrsinfrastruktur erfordern. Es geht aber auch darum, ist Sachsen aufgrund der gemeinsamen Bundeswasserstraße Elbe das natürliche bestehende Kapazitäten effizienter zu nutzen. Die Entwicklung innovativer Hamburger „Hafenhinterland“. Mit 145.400 Containern ist der Freistaat unter Transportkonzepte hat Tradition zwischen Sachsen und Hamburg – denkt man den neuen Ländern bereits heute der aufkommensstärkste „Lieferant“ des beispielsweise an die Etablierung der Kettenschifffahrt auf der Elbe zur Be- Hamburger Hafens. In Zukunft wird es die wichtigste Aufgabe sein, die wältigung des massiv wachsenden Güterverkehrs zu Zeiten der Industrialisierung. Güterverkehre auf diesem Korridor effizient und ohne „Nadelöhre“ zu sichern. Diesen Innovationsgeist wollen wir pflegen. Mit dem Projekt HILDE haben in enger Langfristig macht sich Sachsen daher für eine Tunnelquerung des Erzgebirges Abstimmung Politik, Wissenschaft und vor allem Marktteilnehmer Maßnahmen auf der TEN-Achse Dresden–Prag stark. Kurz- und mittelfristig gilt es, die erarbeitet, um die Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße zwischen unseren bestehenden Güterwege noch effizienter zu nutzen – dafür steht HILDE als Ländern zu stärken. Diese Maßnahmen werden wir in den nächsten Monaten weiter Abkürzung von „Hinterland-Lösungen durch Effizienzsteigerungen zwischen detaillieren und umsetzen. Innovationen leben von der Marktakzeptanz und dem Hamburg und Sachsen“. HILDE gibt richtungsweisende Handlungs- Mitmachen. Lassen Sie uns gemeinsam an der Optimierung des Hinterlandverkehrs empfehlungen zur logistischen Stärkung der Elbschiene. zwischen Hamburg und Sachsen arbeiten. Sven Morlok Senator Frank Horch Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation 3
Hamburg und Sachsen … Als moderne und leistungsfähige Verkehrsdrehscheibe dessen Umschlag in Hamburg vier spezialisierte hoch- für Mittel-, Nord- und Osteuropa sorgt der Hamburger moderne Terminals mit einem hohen Automatisie- Hafen für einen reibungslosen internationalen Waren- rungsgrad zur Verfügung stehen. Das Containerterminal Der Hamburger Hafen ist austausch. Mehr als 120 Überseedienste verbinden den Altenwerder zählt neben dem Massengutterminal Hamburger Hafen jede Woche im Containerverkehr mit Hansaport zu den weltweit wegweisenden Terminals, der größte und bedeu- fast allen Seehäfen der Welt. Zudem bestehen was automatisierte Abläufe, Produktivität und höchste tendste Hafen Deutsch- wöchentlich rund 160 Feederverbindungen in die Nord- Flächenausnutzung angeht. lands und der zweitgrößte und Ostsee. Im Jahr 2013 machten fast 10.000 Seeschiffe Hamburg ist nicht nur Drehscheibe für Waren aus dem und über 10.000 Binnenschiffe an den Hamburger Termi- Hinterland, sondern gleichzeitig ein wichtiger Wirt- Containerhafen Europas. nals fest. schaftsstandort. Etwa 20 % der seeseitig umgeschla- Seine geografisch güns- Neben dem Umschlag von Massengütern und konven- genen Güter haben Quelle oder Ziel in der Metropol- tige Lage und seine hohe tionellem Stückgut ist der Containerumschlag mit einem region Hamburg. Anteil von 68,2 % an der Gesamtmenge das stärkste Leistungsfähigkeit ma- Segment im Leistungsprofil des Universalhafens * Twenty foot equivalent unit ( 20 Fuß Container) chen ihn zur führenden Hamburg. Die Erreichbarkeit des im Landesinneren Drehscheibe im Außen- gelegenen Hafens durch Seeschiffe bringt enorme wirtschaftliche Vorteile, da es erheblich günstiger ist, Liniendienste nach Fahrtgebieten handel der Bundes- Waren auf dem 130 km langen See- als auf dem Land- Anzahl 2013 via Hamburg republik Deutschland. weg zu transportieren. Jede Seemeile, die ein Schiff näher an Konsumentenmärkte heranfahren kann, redu- ziert die Transportkosten und entlastet die Umwelt. Nordeuropa Durch bestens geschulte Lotsen ist die Erreichbarkeit des Nordamerika 40 7 Hamburger Hafens durch die zunehmend eingesetzten Hamburg Ost- und Südostasien Großcontainerschiffe mit einer Kapazität von inzwischen 40 bis zu 16.000 TEU* sichergestellt. Über die Verkehrs- Zentralamerika Rotes Meer träger Schiene, Straße und Wasserstraße ist der Hafen 7 13 Indien, Pakistan hervorragend an sein Hinterland angebunden. Mittels 7 hocheffektiver Anlagen können sich die Umschlagunter- Afrika nehmen an veränderte Transportabläufe bedarfsgerecht 14 anpassen. Ein Paradebeispiel dafür ist der Container, für Südamerika Australien, Pazifik 10 1 4
traditionell verbunden! Die Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Hamburg Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, den hat eine lange Tradition. Bereits im 18. und 19. Jahr- Bahnanteil bei insgesamt wachsenden Mengen mindes- hundert bestanden über den Verkehrsweg Elbe intensive tens zu halten und den Anteil des Binnenschiffs zu Handelsbeziehungen. steigern. Aufgrund der bereits heute bestehenden Eng- Für die verladende Wirt- 2012 exportierte die sächsische Wirtschaft Waren im pässe im Schienengüterverkehr und Einschränkungen Wert von 31,6 Mrd. EUR, die Exportquote betrug 35,7 %. der Nutzbarkeit der Wasserstraße droht andernfalls, dass schaft Sachsens ist der Waren im Wert von 19,4 Mrd. EUR wurden im gleichen das Verkehrswachstum auf der Straße stattfindet. Hamburger Hafen die Jahr importiert. Hierbei werden rund 42 % des wichtigste Drehscheibe im sächsischen Außenhandels mit Ländern abgewickelt, die primär über den Seeweg zu erreichen sind. Hierfür bildet Außenhandel - für den der Hamburger Hafen die entscheidende Schnittstelle Hamburger Hafen ist der zwischen den Land- und Seeverkehren. Binnenschiff Freistaat das Bundesland Im gleichen Jahr wurden rund 145.400 TEU zwischen LKW den beiden Bundesländern transportiert, 70,1 % davon mit dem höchsten Trans- Bahn auf der Schiene. Weitere 4,5 % werden über die Wasser- portaufkommen im Osten straße Elbe befördert. Deutschlands. Modal Split im Containerverkehr zwischen Hamburg und Sachsen 5
Bahn und Binnenschiff … Die sächsischen Terminals werden durch verschiedene Bahn- und Binnenschiffsoperateure bedient. Diese stellen Legende im Wettbewerb Transportangebote – inklusive Straßen- Terminal des Kombinierten Verkehrs Mehr als 20 Züge täglich zustellung – bereit. Der Kunde hat so die Möglichkeit, das Terminal des Kombinierten Verkehrs in Bau für ihn passende Angebot per Bahn oder Binnenschiff zu sowie zwei Binnenschiffe buchen. Vor den Toren Hamburgs, in Europas größtem Terminal des Kombinierten Verkehrs im Umland pro Woche verbinden Rangierbahnhof Maschen, werden Güterzüge zwischen Binnenhafen / Seehafen geplante Eisenbahn-Neubaustrecke Sachsen und Hamburg im dem Hinterland und den Seehäfen zusammengestellt. Auf Dresden – Prag im Abschnitt Heidenau – Ústí nad Labem diese Weise sind auch die Terminals in Leipzig, Riesa, HAMBURG Linienverkehr. Dazu kom- Dresden und Glauchau/Chemnitz mit dem Hamburger men zahlreiche Transit- Hafen verbunden. Maschen El be verkehre nach Südost- Alternativ werden bei ausreichenden Mengen Ganzzüge von den Hamburger Terminals direkt in das Binnenland Wittenberge europa. eingesetzt. Dadurch können Rangierkosten und Trans- Uelzen portzeiten deutlich reduziert werden. Über die Elbe sind die trimodal ausgebauten Häfen Dresden, Riesa und Stendal Berlin Torgau mit Hamburg verbunden. Magdeburg Multimodale Verbindungen in die Elbe Seehäfen erhöhen die Flexibilität und Falkenberg Schwarzheide verbessern die Wirtschaftlichkeit. Halle/ Schkopau TORGAU RIESA Voraussetzung für innovative Lö- LEIPZIG sungen sind ausreichende Trans- DRESDEN portmengen. Hier muss der Freistaat GLAUCHAU noch stärker zur Drehscheibe nach Hamburg werden. CHEMNITZ Andreas Scharf, Leiter kaufm. Dienste Hof Wacker Chemie AG, Werk Nünchritz 6
verbinden die Länder Am Beispiel des Containertransportes zwischen Riesa Spediteure und Verlader keine Gedanken über Hoch- und und Hamburg werden die Kostenvorteile von Bahn und Niedrigwasser oder andere Behinderungen der Binnenschiff deutlich: Wasserstraße machen müssen. Durch Verlagerung schwerer Container auf die Bahn und Binnenschiff Bahn kann bei Bedarf die Stell- Vorlauf Lastlauf Strecke Dauer Co2 Kostenindex platzkapazität eines Binnen- ermöglichen durch Lkw 490 km 6 – 8 Stunden 0,36 t 100 % schiffs auch bei Niedrigwasser Mengenbündelung voll genutzt werden. kostengünstige und Lkw Bahn 440 km 10 – 12 Stunden 0,10 t 83% Neben den Containerlinien- diensten gibt es zahlreiche umweltverträgliche Lkw Binnenschiff 555 km 4 – 5 Tage 0,32 t 71% Möglichkeiten für den Güter- Gütertransporte. Variantenvergleich für einen Containertransport Riesa – Hamburg transport in kompletten Schiffs- ladungen auf der Elbe. Dem n Durch die hohe Massenleistungsfähig- Flusssystem angepasste Schiffs- keit bei geringeren Emissionen bieten Im Containerverkehr kann ein Zug je nach Strecke bis zu typen ermöglichen einen ganzjährigen Transport auf der Binnenschiff und Bahn Kostenvorteile 90 Lkw-Transporte ersetzen, bei einem Binnenschiff sind Elbe – bei Niedrigwasser allerdings mit Einschränkungen und Umweltfreundlichkeit. n Da die Relation Hamburg-Sachsen im es bis zu 108 Lkw-Transporte. Dies spiegelt sich in der Tragfähigkeit. sogenannten Nachtsprung bedient wird, Kostenvorteilen bis zu einem Drittel gegenüber dem Lkw bietet die Bahn kurze Transportzeiten. wieder. n Für weniger zeitkritische Güter bietet Der preisgünstige Transport zum Seehafen beeinflusst das Binnenschiff wettbewerbsfähige direkt die Marktfähigkeit von Produkten, da von den 44 Tonnen als zulässiges Lkw- Transportkosten. Durch eine Optimierung der Logistikkette und bessere Abstim- gesamten Transportkosten bis zum Ziel in Fernost der Gesamtgewicht im Vorlauf zu Bahn mung mit den Kunden kann der Anteil Anteil des relativ kurzen Stücks zwischen Sachsen und und Binnenschiff sollten für alle Güter dieser Güter deutlich gesteigert werden. Hamburg bereits 50 % ausmacht. gelten. So könnten erhebliche Ver- Im Linienverkehr eingesetzte Binnenschiffe und Bahnen lagerungspotentiale erschlossen zwischen den sächsischen Terminals und Hamburg werden. machen solche Transporte für die Kunden attraktiv. Abgestimmte Transportlösungen der sächsischen Elb- Jes-Christian Hansen, Prokurist häfen bieten eine flexibel gestaltbare Nutzung der HaBeMa Futtermittel GmbH& Co KG Verkehrsmittel Bahn und Binnenschiff, so dass sich 7
Hamburg und Sachsen … Dank der guten Anbindungen an das nationale und das europäische Schienennetz konnte sich der Hamburger Der Hamburger Hafen als größter euro- Hafen zum größten europäischen Eisenbahnhafen päischer Eisenbahnhafen bietet bereits Die Infrastruktur der entwickeln. Mittlerweile werden im Hafengebiet jeden heute eine hervorragende Anbindung Tag rund 200 Züge mit 5.000 Waggons abgefertigt. Pro an die ostdeutschen und tschechischen Hamburger Hafenbahn ist Jahr werden damit auf dem Hafenbahnnetz rund 41 Mio. Wachstumsregionen. Um die steigen- ein wichtiges Bindeglied Tonnen bzw. 2,1 Mio. TEU bewegt. den Mengen auch in Zukunft mit hoher Qualität zwischen dem Seehafen, Eine wichtige Schnittstelle stellen die Terminals des abwickeln zu können, unterstützen wir den Ausbau kombinierten Verkehrs im und um das Hafengebiet dar, der Schienenverbindungen mit diesen Relationen dem Hinterland und den die einen diskriminierungsfreien Zugang zu den Verlade- ausdrücklich. Terminals des kombi- stellen bieten. nierten Verkehrs. Etwa Harald Kreft, Leiter Hafenbahn Hamburg Port Authority AöR 11 % des deutschen Schienengüterverkehrs haben Quelle oder Ziel im Hamburger Hafen. Container Terminal Burchardkai Container Terminal Tollerort Billwerder • Schiene/Straße/Wasserstraße • Schiene/Straße/Wasserstraße • Schiene/Straße • 4 Gleise >= 750m • 5 Gleise >= 700m • 4 Gleise >= 700m • 4 Gleise >= 800m • 4 Gleise >= 600m • 4 Gleise >= 550m Eurogate/Eurokombi • Schiene/Straße/Wasserstraße • 10 Gleise >= 700m • 1 Gleis >= 600m Container Terminal Altenwerder • Schiene/Straße/Wasserstraße • 7 Gleise >= 700m 8
Terminals verknüpfen Transportketten Sachsen verfügt über eine leistungsfähige Güter- In Vorbereitung auf die wachsenden Gütermengen verkehrsinfrastruktur. Neben dem gut ausgebauten werden der Universalhafen Torgau bis 2015 ertüchtigt Eisenbahn- (2.500 km) und Autobahnnetz (530 km) und und das Containerterminal im Hafen Riesa bis voraus- der natürlichen Wasserstraße Elbe zählen dazu die sichtlich 2017 ausgebaut. Die sächsischen Bin- Güterverkehrszentren (GVZ) in Dresden, Leipzig und Glauchau/Chemnitz sowie die Binnenhäfen Dresden, nenhäfen und Güterver- Riesa und Torgau. Alle Standorte bieten Schnittstellen für Binnenhäfen sind ein „GVZplus“. Als kehrszentren sowie deren den intermodalen Verkehr. trimodale Standorte verknüpfen Häfen Verkehrsanbindung sind Sachsen ist zugleich ein wichtiges Transitland für die bestmöglich Wasserstraße, Schiene und Verbindungen des Hamburger Hafens mit Südosteuropa. Straße für Verlader und Transporteure. an das steigende Güter- Diese sind Bestandteil der Transeuropäischen Netze und Deshalb ist auch in Zukunft ein be- transportaufkommen der haben damit eine wichtige Funktion innerhalb des darfsgerechter Ausbau der Häfen und Wasser- nächsten Jahre anzu- europäischen Verkehrsnetzes. Das beinhaltet besondere straßen sowie der Hinterlandverbindungen zu den Anforderungen an die weitere Entwicklung der Ver- Seehäfen unerlässlich. passen. kehrsinfrastruktur zwischen Hamburg, Sachsen und Südosteuropa. Heiko Loroff, Geschäftsführer Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH Schwarzheide Falkenberg Halle (Saale) Delitzsch TORGAU Weißwasser Torgau Schkopau Eilenburg Hoyerswerda Schkeuditz Wurzen Leipzig RIESA Großenhain Oschatz Kamenz Grimma Leisnig Bautzen Niesky Riesa Meißen Radeberg Döbeln Bischofswerda Görlitz Dresden Löbau Heidenau Freiberg Pirna Zittau Legende Dresden GLAUCHAU Bahnstrecke Terminal des Kombinierten geplante Eisenbahn-Neubaustrecke CHEMNITZ Verkehrs in Sachsen Dresden - Prag im Abschnitt Altenberg Oelsnitz Terminal des Kombinierten Heidenau - Ústí nad Labem Stollberg Verkehrs Zwickau Autobahn Schneeberg Annaberg- Buchholtz Marienberg Ústí nad Binnenhafen überregionale Straßenverbindung Glauchau Aue Labem Schwarzenberg Plauen Oelsnitz Hof 9 Leipzig
Bahn und Binnenschiff … Die aktuelle Seeverkehrsprognose des Bundesverkehrs- hang gilt es, auch die Wasserstraße Elbe besser zu ministeriums (Basisjahr 2010) zur Umschlagsentwicklung nutzen, um Transportverlagerungen von der Straße zu des Hamburger Hafens geht von einer Verdoppelung des ermöglichen. Bis zum Jahr 2030 wird Umschlages von 7,9 auf 16,4 Mio. TEU bis 2030 aus. Eine Möglichkeit bieten telematische Systeme. So kann auf hochbelasteten Bahnstrecken durch elektronische sich das Umschlags- 20.000 Steuerungssysteme eine engere Zugfrequenz ermöglicht volumen des Hafens 18.000 und damit die vorhandene Kapazität effektiver genutzt Hamburg voraussichtlich 16.000 werden. 14.000 Bereits in den 90er Jahren wurde ein eigenes Hafenbahn- verdoppeln. Mit intelli- 12.000 Betriebs- und Informationssystem eingeführt, das in den genten Verkehrskon- 10.000 letzten Jahren komplett erneuert wurde. transPORT rail 8.000 zepten kann vorhandene ist das neue IT-System der Hamburger Hafenbahn. Es 6.000 regelt alle Zugfahrten, Gleisbelegungen und Ladevor- Infrastruktur besser ge- 4.000 gänge von Eisenbahnen im Hamburger Hafen und stellt 2.000 nutzt werden. 0 den transparenten und effizienten Datenaustausch 2005 2013 2025 2030 zwischen den Beteiligten sicher. Ist ISL Eckwerte der Seeverkehrsprognose BMVI 2013 ISL 2013: Prognose Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik Bremen BMVI: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Die Containerterminals der HHLA arbeiten mit einem sehr hohen Ausgehend von der allgemeinwirtschaftlichen Ent- Automatisierungsgrad. Wir arbeiten wicklung von heute dürfte sich der Güteraustausch permanent an der weiteren Ver- zwischen Hamburg und Sachsen ähnlich entwickeln, das besserung unserer Effektivität. Das und hieße von heute rund 145.000 TEU auf rund 290.000 TEU. die hervorragende Anbindung an das Hinterland Zur Bewältigung dieser enorm steigenden Transport- macht uns zum idealen Partner für Sachsen. mengen bedarf es neben der baulichen Ertüchtigung von Autobahnen und Schienen auch intelligenter Konzepte Thomas Lütje, Geschäftsführer zur Verkehrsoptimierung, um die vorhandene Infrastruk- HHLA Container Terminal GmbH tur effizienter nutzen zu können. In diesem Zusammen- 10
bewältigen Wachstum Das Binnenschiff bietet die Möglichkeit, verschiedene schwankungen ergibt sich die Gelegenheit dazu jedoch Güter in einem Schiff oder Schubverband zu trans- nicht regelmäßig und dauerhaft. portieren. Neben Containerlinienverkehren wurden In Sachsen wurden die landeseigenen Binnenhäfen als erstmalig mit der „ETS Elbe“ Massengüter nach einem leistungsfähige trimodale Universalhäfen ausgebaut. Die Elbe bietet enorme festen Fahrplan befördert. Dieses Konzept kann auf Entsprechend dem jeweiligen wirtschaftlichen Umfeld andere Güter erweitert werden. fand dabei eine Spezialisierung statt: Kapazitätsreserven für Somit ergeben sich zusätzliche Verlagerungspotentiale. Dresden ist heute das Zentrum für den Umschlag umweltverträgliche Das Binnenschiff ist in der Lage, Güter ohne wesentliche großvolumiger und besonders schwerer Güter wie Transporte, besonders für Beschränkungen bezüglich Abmessung und Gewicht zu Maschinen und Anlagen. transportieren. Das Standard-Elbschiff kann Güter mit Riesa ist der zentrale Umschlagsplatz für Container- Container sowie schwere einer Breite bis zu 7,50 m, einer Länge bis zu 54 m und verkehre zwischen Schiene, Straße und Wasserstraße, und großvolumige Güter, einer Höhe bis zu 7,50 m von Sachsen bis Hamburg – dessen Kapazität von heute 40.000 TEU auf 100.000 TEU zwischen Hamburg und auch bei niedrigem Wasserstand – befördern. bis voraussichtlich 2017 erweitert wird. Im Gegensatz zum Kanalsystem ist auf der Elbe auch ein Gleichzeitig fungieren die Häfen als Güterbahnhöfe, so Sachsen. dreilagiger Containerverkehr zwischen Hamburg und dass die Verlader die jeweils günstige Transportvariante Riesa möglich. Aufgrund häufiger Wasserstands- wählen können. Von einer regelmäßigen Binnenschiffs- Linie für Projektladungen und Massen- güter profitieren Verlader aus Sachsen und Tschechien, deren Sendungen kein komplettes Schiff füllen. Die Kombi- nation schwerer und großvolumiger Güter ermög- licht ebenfalls eine optimierte Schiffsauslastung. Annett Hütter, Vertriebsmanagerin Imperial Baris GmbH, NL Dresden 11
Untersuchungs- ... Mit rund 75 % haben Bahn und Binnenschiff bereits Kurzfristige Umsetzung durch die Projektpartner heute einen hohen Anteil am Hinterlandverkehr zwi- schen Hamburg und Sachsen. Aufgrund der prognos- n Erstellung eines Konzeptes zum Aufbau einer Auf Basis der Kunden- tizierten Mengenentwicklung in Verbindung mit der webbasierten Informationsplattform zu den vorhandenen Strecken- und Terminalauslastung sind Nutzungsmöglichkeiten von Bahn und Binnenschiff befragungen, Interviews weitere Anstrengungen notwendig, um diesen hohen (Häfen, Gleisanschlussstellen, Leistungsprofile) unter und eigener Analysen Anteil zu halten bzw. weiter zu steigern. Auf Basis der Nutzung bestehender online-Formate konnten praktische zahlreichen Kundenbefragungen, Experteninterviews (z.B. www.hafen-hamburg.de, www.elbpro.com) und eigener Untersuchungen im Rahmen des Projektes n Unterstützung (Marketing, Beratung) interessierter Untersuchungs- und HILDE konnte eine Reihe von Untersuchungs- und Binnenschiffsreeder bei der geplanten Einführung Lösungsansätze abge- Lösungsansätzen abgeleitet werden. Diese stellen sich eines Liniendienstes auf der Elbe für Projektladungen leitet werden. entsprechend des Zeithorizontes und nach Umsetz- und Massengüter barkeit wie folgt dar: n Informationsveranstaltungen zu ausgewählten Themen des Hinterlandverkehrs n Verstärktes Marketing zur Vermittlung der beste- henden Transportangebote auf der gesamten „Elbschiene“ bei der verladenden Wirtschaft und Logistikunternehmen n Moderation von Kooperationsmodellen für Eisen- bahnverkehrsunternehmen zur Optimierung der Nut- zung der Schieneninfrastruktur (z. B. zur flexibleren Nutzung von Trassenzeitfenstern) n Reduzierung der Verweildauer von Importcontainern durch bessere Nutzung der Datenkommunikation am Beispiel eines Pilotprojektes zwischen einem Seeterminal und einem Importeur n Unterstützung der besseren Vernetzung der IT-Sys- teme zwischen Binnenhäfen, Binnenschifffahrts- unternehmen und Seeterminals 12
und Lösungsansätze Mittelfristige Umsetzung durch die Projektpartner Anforderungen an die Landes- und Bundespolitik n Unterstützung der Nutzung vorhandener und in n Beseitigung von Kapazitätsengpässen im Schienen- Realisierung befindlicher Schienenwege-Kapazitäten korridor Hamburg-Magdeburg-Leipzig zur stärkeren Die Lösungsansätze sind (z. B. Ausbau Knappenrode–Horka) Anbindung der sächsischen Wirtschaftszentren an n Abstimmung von Schwerlastrouten für den Vorlauf die Nordseehäfen die Grundlage zur Fest- zu sächsischen Binnenhäfen n Kapazitätsoptimierungen und -ausweitungen der legung von Einzelzielen, n Einbeziehung von Abstellflächen für Leer- und Last- Schieneninfrastruktur im Elbtal die während der zweiten container in die Planung von KV-Terminals n Fortsetzung der Terminalerweiterungen im Hafen n Prüfung der Anbindung von Wagengruppen an Riesa und im Terminal Leipzig-Wahren, deren Kapa- Halbzeit von den HILDE- bestehende Fernverkehre zwischen Hamburg und zitätsgrenzen bereits erreicht sind Projektpartnern vertie- Sachsen, um Terminals/Verladern mit mittlerem n Erweiterung der Richtlinie zur Förderung von KV- fend bearbeitet werden. Aufkommen den Zugang zu Bahnverkehren zu Umschlagsanlagen um Abstellflächen und Service- ermöglichen einrichtungen n Erstellung eines Anforderungsprofils zur Vermittlung n Entwicklung und Umsetzung eines sächsischen Rail- von Kenntnissen im Bahn- und Binnenschiffs- portkonzepts transport – Grundlage für neue Lehrpläne für Logis- n Berücksichtigung überregionaler Belange bei regio- tiker und speziell Speditionskaufleute sowie für nalen Verkehrsbauten, insbesondere bei kommunalen Industrie- und Großhandelskaufleute, die poten- Planungen für Zulaufstrecken zu den Terminals des tiellen Kunden für Logistikdienstleistungen kombinierten Verkehrs und zu den Häfen n Zuverlässige Kategorisierung der Elbe als Bundes- wasserstraße sowie dauerhafte Umsetzung des Unterhaltungsziels: 1,60 m Fahrrinnentiefe zwischen Hamburg und Dresden an durchschnittlich 345 Tagen eines Jahres n Fortführung der Planungen des Freistaates für eine mögliche Eisenbahn-Neubaustrecke Dresden–Prag, um die wachsenden Transitverkehre zwischen den deutschen Seehäfen und Südosteuropa bewältigen zu können 13
Projektbeteiligte Die Projektpartner Der Expertenbeirat n Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der n Industrie- und Handelskammer zu Leipzig Bildquellen Freien und Hansestadt Hamburg n Handelskammer Hamburg nTitelseite: Peter Glaubitt, Hamburg; n Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr n Industrie- und Handelskammer Dresden Jürgen Müller, Rathmannsdorf nSeite 3: n DB Netz AG des Freistaates Sachsen Sächsisches Staatsministerium für Wirt- schaft und Arbeit; Behörde für Wirtschaft, n Hafen Hamburg Marketing e.V. n DB Mobility Network Logistics AG Verkehr und Innovation Hamburg nSeite 6: n LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieur- n Technische Universität Hamburg-Harburg Wacker Chemie AG nSeite 7: HaBeMa technische Dienstleistungen mbH n Elbe Allianz e.V. Futtermittel GmbH & Co KG nSeite 8: n n Hamburg Port Authority AöR Vereinigung der sächsischen Wirtschaft e.V. Hamburg Port Authority AöR nSeite 9: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (3 n Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH n Interessengemeinschaft der Bahnspediteure e.V. Fotos); LUB Consulting GmbH; LISt GmbH, n Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und n Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e.V. Mann; Deutsche Bahn AG nSeite 10: Hafen Dienstleistungen CML Hamburg Marketing, Breitenbach; HHLA n LUB Consulting GmbH AG nSeite11: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH; Imperial Baris GmbH; Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH nSeite 12: Hafen Hamburg Marketing, Hasenpusch nSeite 13: Hafen Hamburg Marketing, Breitenbach nTitel Rückseite: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (2 Fotos) 14
Impressum Gefördert durch Verteilerhinweis Diese Informationsschrift wird von dem Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit Herausgeber und Verkehr des Freistaates Sachsen und der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) Hamburg gefördert. Pickhuben 6 Sie darf weder von politischen Parteien noch von deren Kandidaten oder Helfern 20457 Hamburg zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet Projektleitung: Stefan Kunze (HHM) werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und Informationsständen der Parteien sowie das ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben Seminarstraße 4 parteipolitischer Informationen oder 09306 Rochlitz Werbemittel. Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zur Verwendung bei Projektleitung: Gerald Mann (LISt) der Wahlwerbung. Satz und Layout: MDesign www.mdesign-dresden.de Copyright Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die des Druck: Nachdruckes von Auszügen und der Lößnitz-Druck fotomechanischen Wiedergabe, sind dem www.loessnitzdruck.de Herausgeber vorbehalten. 15
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