Zwölf Briefe in Zeiten der Pandemie

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Zwölf Briefe in Zeiten der Pandemie
Die folgenden Gedanken aus theologischer Sicht zur Corona-
       Fragen an die Kirche –         Krise und ihren Folgen für Gesellschaft und Kirche hat Pastor
zwölf Briefe in Zeiten der Pandemie   Michael Grimm aus Elsdorf verfasst. Sie wurden als Begleit-
                                      schreiben zu wöchentlichen Predigten verschickt.

                                      30.05.2020: Glaube ohne Zukunft?
                                      Aller guten Dinge sind Drei, besser noch: Zwölf. Mit diesem
                                      zwölften Brief in Zeiten der Pandemie soll es von meiner Seite
                                      genug sein. Es war der Wunsch, im Gespräch zu bleiben, wie
                                      auch der immer neue Versuch, die „eigenartige und einzigartige
                                      Erfahrung der Corona-Krise“ (Hartmut Rosa) theologisch zu be-
                                      trachten, sie für Mitlesende fragend zu deuten.
                                      Vor uns liegt Pfingsten, ein kraftvolles Fest: Der Einbruch des
                                      Geistes Gottes, die Überwältigung der Herzen. Am Pfingstsonn-
                                      tag und -montag wollen wir in Elsdorf versuchen, wieder mitei-
                                      nander Gottesdienst zu feiern: Mit den Vorsichtsmaßnahmen,
                                      die weiter notwendig sind. In der Friedhofskapelle, weil die Re-
                                      novierung der Kirche erst in der Woche darauf fertig wird.
                                      Die Fragezeichen bleiben mit Blick auf die vor uns liegenden
                                      Monate, in denen uns das Corona-Virus weiter beeinträchtigen
                                      wird. Während viele sich nach der alten „Normalität“ sehnen,
                                      mahnen andere, jetzt sei die Zeit, schädliche Lebensgewohn-
                                      heiten abzulegen, zumindest neu übers Leben nachzudenken.
                                      Was lernen wir also durch Corona?
                                      So wie wir durch Disziplin und dem Mitwirken aller es schaffen,
                                      die Pandemie zu steuern und einzudämmen, so wäre uns dies
                                      auch bei anderen bedrohlichen Entwicklungen möglich: Der ra-
                                      pide zunehmenden Zerstörung der Natur, dem Klimawandel,
                                      der sich weiter vergrößernden Kluft zwischen Arm und Reich,
                                      der Eindämmung ökonomischer Eigengesetzlichkeiten.
Zwölf Briefe in Zeiten der Pandemie
Und für die Kirche: Hat der Glaube Zukunft? Die Jerusalemer
Pfingstgemeinde stand in ihrer Zeit für eine neue Kraft von
„ganz oben“. Der Geist Gottes bewirkte Aufbruch und Wage-
mut, Leidenschaft und Hingabebereitschaft. Eine Minderheit
waren sie, aber eine kraftvolle. Sie mischten sich ein. Vor allem
aber schämten sie sich nicht ihres „transzendenten Überbaus“.
Ein Pfingstlied, das sich direkt an den Heiligen Geist wendet, ist
der frühmittelalterliche Hymnus VENI CREATOR SPIRITUS. Er
stammt aus dem 9. Jahrhundert und besingt den Heiligen Geist
als bewegende Kraft, die Menschen erleuchtet und ertüchtigt:
"Zünd an in uns des Lichtes Schein / gieß Liebe in die Herzen ein
/ stärk unsres Leibs Gebrechlichkeit / mit deiner Kraft zu jeder
Zeit."
Die beigefügte religiöse Rede vergleicht heiße mit kalter Reli-
giosität, hoffend auf ein die Herzen entflammendes Pfingst-
wunder für erkaltete Christen.                                       Damit sind wir bei dem in diesen Corona-Wochen von der Kir-
                                                                     che unter Verschluss gehaltenen Gedanken: Wenn das so ist –
                                                                     wenn Jesus lebt, wenn er an der Allmacht Gottes Anteil hat –,
21.05.2020: Macht und Mut                                            dann ist ihm nichts unmöglich. Dann kann er auch in unsere All-
                                                                     tagsgeschäfte hineinwirken, dann vermag er die Gedanken der
Mit dem Fest von Christi Himmelfahrt – immerhin bei uns ein          Menschen zu beeinflussen und Ereignisse in der Welt zu steu-
allgemeiner Feiertag – verbindet kaum noch jemand einen be-          ern.
wegenden religiösen Sinn. Ins Freie geht es, den (jungen) Män-
nern hinterher, die mit allerhand Alkohol ein Gruppenerlebnis        ... und eine Pandemie auslösen, unsichtbar und doch weltum-
der eher rustikalen Art zelebrieren. Manche bis zum Umfallen.        spannend, Volkswirtschaften in die Knie zwingend, unsere Mo-
Davon zeugen die Notaufnahmen in den Krankenhäusern.                 bilität einschränkend und das, was wir „Normalität“ nennen,
                                                                     unterbrechend? Das Artensterben, die Zerstörung der Natur
Dabei zielt die Himmelfahrt Jesu Christi auf anderes, eigentlich     haben uns nur am Rande berührt, den Klimawandel ignorieren
auf alles: Wer behält das letzte Wort? Wer hält die Welt in Hän-     viele als abstrakte Wirklichkeit. Doch nun hat es uns „erwischt“,
den? Himmelfahrt meint – um es plakativ zu sagen – die Macht-        und zwar alle Völker.
ergreifung Jesu. „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf
Erden“, verkündigt der an Gottes Seite entrückte Christus und        Hat uns da jemand ein Bein gestellt? Ich meine nicht den Ver-
verspricht seinen Jüngern: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der    dacht, das Corona-Virus sei in Laboren entwickelt und „freige-
Welt Ende.“                                                          lassen“ worden. Sondern benutzt Gott das Virus, die Mensch-
                                                                     heit kalt zu stellen, uns zu demütigen und eine „Umkehr“ zu
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erzwingen, so eine Art verfeinerter Sintflut. Oder haben wir es      konsequent ausgesetzt werden. Die Chance wird erwogen, ein
bei diesen Gedanken mit einer religiösen Verschwörungstheo-          digitales Priestertum aller Gläubigen zu etablieren. Diskutiert
rie zu tun?                                                          wird die Umsetzung wöchentlich angepasster Selbstbeschrän-
Die Taten Gottes in der Geschichte Israel lassen sich nacherzäh-     kungen, aufgerufen wird zur Solidarität mit den Schwachen.
len. Was er durch Jesus Christus gesagt hat, nachsprechen.
Rückblickend erkennen wir deutlicher, mitunter verwundert,
wie auf unserem Lebensweg göttliche Führung wirksam war.
Aber hier und heute? Das ist riskant. Solch „prophetische“ Rede
ist gefährlich. Sie beinhaltet den Schritt ins Ungesicherte.
Religionsbeamte scheuen das prophetische Risiko. Selbster-
nannte Propheten haben solches Wagnis in Verruf gebracht.
Der Prophet kann irren, und Prophetie zur Lüge werden. Und
doch muss eine Predigt, die sich auf den lebendigen Christus
beruft, in die Gegenwart vorstoßen. Sie muss Widerfahrnisse
theologisch deuten – hoffend auf den Einfluss des Geistes Got-
tes.
Die heutige Predigt versucht beides zusammenzusehen: Him-
melfahrt und Pfingsten – Jesu „Macht im Himmel und auf Er-
den“ wie seine Präsenz unter uns im Geist.

                                                                     Dies ist Ausdruck des Einklangs mit den Maßnahmen staatlicher
17.05.2020: Das Schweigen der Hirten                                 Stellen. Auch liefert es denen, die Religion ablehnen, keinerlei
                                                                     Angriffsfläche. Doch was ist mit der eigentlichen Rede der Kir-
Diese Krise macht sprachlos, jedenfalls die Kirchenoberen.
                                                                     che – der Rede von Gott? Drängt sich in der Zeit der Krise nicht
Nicht dass sie sich in diesen Tagen und Wochen kollektiven Aus-
                                                                     die Frage nach Gott auf: „Wo ist Gott, warum lässt er das zu,
nahmezustands nicht mehr äußerten. Allerdings fügt sich, was
                                                                     was bezweckt er damit, kann man trotzdem oder gerade des-
aus den Kirchen als offizielle Verlautbarung oder in den Ge-
                                                                     halb noch an ihn glauben?“, so der jüdische Historiker Michael
meinden mittels Internet-Predigten und Telefonandachten ver-
                                                                     Wolffsohn (F.A.Z. 20.04.2020).
breitet wird, (allzu) selbstverständlich in die Auskünfte der Epi-
demiologen und zu den Anordnungen der Bundesregierung.               Wenn das jüdisch-christliche Bekenntnis gilt, dass es keinen Le-
                                                                     bensbereich gibt, der von Gottes Gegenwart ausgeschlossen
Da ist vom Abstandhalten als neuer Form von Nächstenliebe die        ist, dann haben wir das Widerfahrnis dieser Krise auch theolo-
Rede. Betont wird die Wahrnehmung von Verantwortung, in-             gisch zu deuten, es zumindest tastend zu versuchen. Was wä-
dem alle Gemeinschaftsformen bis hin zum Gottesdient                 ren bedenkenswerte Antworten einer von Gott her
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betrachteten Welt? In Erinnerung ist mir nur die reflexartige      An der Feier des Abendmahls – der engsten Form christlicher
Verneinung jeder Möglichkeit, in der Corona-Pandemie eine          Gemeinschaft – ist in evangelischen Gemeinden auf absehbare
Strafe Gottes zu sehen.                                            Zeit nicht zu denken. Noch ratloser macht es mich, wenn die
Ein ehemaliger Bischof der evangelischen Kirche erinnert an das    Gottesdienstteilnehmer zum Tragen eines Mund-Nasen-Schut-
altertümliche, nicht mehr gebrauchte Wort „Heimsuchung“            zes aufgefordert werden und ihnen das Singen untersagt sein
(F.A.Z. 13.05.2020).                                               soll. Die Begründung: Durch Singen wird die Übertragung des
                                                                   Corona-Virus erleichtert, eine mögliche Ansteckung befördert.
Zunächst möchte man annehmen, dabei handele es sich um so          Also besser den Mund halten?
etwas wie einen Schicksalsschlag. Auch die Vorstellung einer
Prüfung menschlicher Lebensgewohnheiten klingt an. Nehmen
wir den Ausdruck im religiösen Sinne und wörtlich, dann wäre
es Gott, der Menschen aufsucht, um mit ihnen zu sein. Gott
sucht mich, mich heimzuholen in eine ursprüngliche Beziehung.
Mit solcher Heimsuchung mutet er sich mir zu. Das unterbricht
mich. Dies wäre keine Strafe des Himmels, sondern eine Weise
göttlicher Fürsorge.
Auch wenn es uns unendlich schwerfällt, umzukehren und mit
Gott umzugehen: Beschleicht nicht immer mehr Menschen der
Eindruck, dass es so in der Welt nicht weitergehen konnte, nicht
weitergehen darf? Daran, dass wir darüber auch mit Gott als
unserem himmlischen Vater zu Rate gehen können, erinnert
der heutige Sonntag: Rogate – „Betet!“ Als Ermutigung zum
Gebet die Predigt meines Heeslinger Kollegen Pastor Michaele-
sen – schnörkellos, instruktiv, zur Sache redend.                  Gottesdienst ohne den Gesang der Gemeinde geht an seinem
                                                                   Wesen – so wie es in evangelischen Kirchen verstanden und
                                                                   praktiziert wird – grundsätzlich vorbei. Solcher Widersinn wird
10.05.2020: Die singen ja noch...                                  an dem heutigen Sonntag deutlich. Er trägt den Namen Kan-
Mit diesem Sonntag ist es bei uns wieder erlaubt, zum Gottes-      tate, ein lateinisches Wort, zudem in die Befehlsform gesetzt.
dienst in die Kirche einzuladen und daran teilzunehmen – wenn      Auf Deutsch: „Singt!“ – „Singet dem HERRN ein neues Lied,
auch eingeschränkt durch Sicherheitsvorkehrungen. So darf je       denn er tut Wunder!“, lautet das biblische Leitwort dieses
nach Größe des Kirchgebäudes nur eine gewisse Zahl von Men-        Sonntags aus Psalm 98.
schen unter Wahrung von Abstandsregeln und Hygienevor-             Also besser zuhause bleiben und dort für sich oder mit den An-
schriften mitwirken. Dies erfordert in Kirchengemeinden mit        gehörigen unbeschwert ein Lied zur Ehre Gottes anstimmen?
regem Gemeindeleben eine vorherige Anmeldung.                      Denn das ist ja erlaubt. Oder in der Frühe draußen den Vögeln
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zuhören, wie sie auf ihre Weise laut und vernehmlich singen       Renovierungsarbeiten, Verwaltungsangelegenheiten und Hygi-
und das Leben preisen? Ehrlich gesagt, bin ich ganz froh, dass    eneregeln sind das eine. Wie aber kann es bei uns in Zukunft
uns in Elsdorf noch etwas Zeit zum Abwägen gegeben ist. Wir       kirchliches Leben geben, wenn viele der Teilnehmenden im
renovieren nämlich das Kircheninnere. So werden wir erst zum      Rentenalter sind und sich auf längere Sicht werden vor Nähe
Pfingstfest die Türen wieder öffnen.                              schützen müssen? Auch die Frage an uns selbst: An welcher
Noch etwas stimmt mich nachdenklich: Es ist ja nicht so, dass     Stelle der Kirchengemeinde bleibe ich verwurzelt und enga-
es diejenigen Glieder der Kirchengemeinde, mit denen ich in       giere mich neu? Oder bin ich dahin gelangt: Es geht auch ohne
diesen Wochen so gut es ging im Gespräch zu bleiben versuche,     meine Beteiligung...
nach Gottesdienst verlangt... So zeigt es auch eine Befragung     Wir kommen aus einer Situation des Überangebots an Unter-
evangelischer Christen: Zwar bedauern es fast alle, an Ostern     haltungsangeboten und Aktivitäten – auch in der Kirche.
nicht mit ihren Verwandten zusammen gewesen zu sein. Den          Möglich, dass wir durch die als Schutzmaßnahme verordnete
Gang zur Kirche am höchsten aller christlichen Feiertage jedoch   Unterbrechung unseres Tuns erkennen, wie es uns erleichtert,
vermissten die wenigsten Gemeindeglieder.                         dies alles nicht mehr mitmachen oder vorbereiten zu müssen –
Wie wird es also werden, wenn wir an Pfingsten wieder versu-      bis hin zum Gottesdienst. Die Krise unterbricht auch religiöse
chen, Gottesdienst zu feiern? Wer freut sich darauf, wer wird     Gewohnheiten. Sie lässt nach deren Sinn und ihrer Wirksamkeit
kommen? Und wie werden wir uns dabei fühlen und verhalten         fragen.
– in der renovierten Kirche, mit Ordnungen, die uns der kluge     Darum ist es Zeit, nicht nur innezuhalten, sondern nachzuden-
Menschenverstand vorgibt? Wie wird der Heilige Geist sich da-     ken. Es ist die Möglichkeit, christliche Themen neu zu definie-
rin fügen? Bleibt Raum für ihn, der die Herzen schaut? Wahr-      ren, Gemeinde anders zu sehen, Ideen für die Zeit nach Corona
scheinlich kommt es – Corona hin oder her – darauf an: Dass es    zu entwickeln. Manches, was wir tradieren, ist gut gemeint,
uns eine Herzenssache ist.                                        wird aber nicht einmal von den Mitchristen beachtet, ge-
                                                                  schweige denn unterstützt. Liegt das nur an den anderen, oder
                                                                  hat es mit uns zu tun? Ist es am Ende Gott selbst, der nicht mehr
02.05.2020: Wir müssen reden                                      „zieht“?
Wie können wir in dieser Zeit, wo das Gemeindeleben ausge-        Es wäre traurig, wenn nach der Corona-Krise alles genauso wei-
setzt und die Kirche für Gottesdienste geschlossen ist, mitei-    tergeht wie vorher: In unserer Prioritätensetzung, mit unserem
nander ins Gespräch finden und Gemeinde bleiben? Wie geht         Konsumverhalten, bei der Hektik, mit der wir unterwegs sind.
es uns ohne die Begegnungen in den Gruppen und Kreisen?           Dies ist unserem Land, das ist der Gesellschaft als ganzer nicht
Worauf richten wir unser Augenmerk bei der Wiederbelebung         zu wünschen, dass alles wieder so wird wie vorher. Darüber gilt
des Gemeindelebens? Was braucht es in Zukunft nicht mehr,         es zu sprechen. Dieses Gespräch muss keine großartige Debatte
oder nicht mehr wie bisher? Womit gehen wir als Christen nach     sein. Wichtig ist, dass ich es mit mir selbst beginne.
außen?
                                                                  Einer, der sich aufgrund einer besonderen Beauftragung damit
                                                                  beschäftigt, Kirche neu zu denken, ist Thomas Steinke, Pastor
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für Gemeindeinnovation aus Schneverdingen. Er hatte zuge-
sagt, am Sonntag (3.5.) in Elsdorf den Gottesdienst zu leiten.
Der fällt aus. Seine Predigt hat er uns gesandt. Beachtung ver-   göttlichen Wirklichkeit in den heiligen Handlungen (Taufe,
dient auch die von ihm eingerichtete webseite: www.Gemein-        Abendmahl, Beichte, Segnung). Das Kerngeschäft der Theologie
deinnovation.de                                                   ist die theo-logische Verantwortung dessen, was Menschen er-
                                                                  leben, was ihnen widerfährt und wo sie die Prioritäten in ihrem
                                                                  Leben setzen.
26.04.2020: Krisen bringen uns voran
Schon bestehende Krisen in unseren Wirtschaftssystemen und
Lebensverhältnissen werden durch die Corona-Pandemie ver-
schärft, sich bereits anbahnende Entwicklungen beschleunigt.
So bewirkt etwa die die Notwendigkeit zum Home Schooling
den größten Umbau der gewohnten Art des Unterrichts, den
unser Schulsystem je erlebt hat. Das fordert in kurzer Zeit von
allen Beteiligten eine ungeheure Anpassungsleistung.
Die Überlebensfähigkeit ganzer Branchen wie auch ihre Not-
wendigkeit steht auf dem Spiel. Dabei ist der Ausdruck „Sys-
temrelevanz“ das Zauberwort dieser tiefgreifenden Krise. Wel-
che Aktivitäten und welche Teilsysteme von Wirtschaft und Ge-
sellschaft werden gebraucht, welche kann man runterfahren?
Am Beispiel des an Bedeutung und Wert verlierenden Banken-
Systems bringt es Bill Gates auf den Punkt: „Banking wird ge-
braucht. Banken nicht.“
Gilt dies auch für die christlichen Kirchen? Kommt ihnen nur      Der jüdische Historiker Michael Wolffsohn weist in einem Bei-
noch Bedeutung zu, indem sie die medizinisch notwendigen          trag für die F.A.Z. (20.04.2020) auf das von ihm wahrgenom-
Selbstbeschränkungen flankierend unterstützen, ihr eigentli-      mene theologische Schweigen der religiösen Führer hin: „Ich je-
ches „Kerngeschäft“ – beschleunigt durch die Einschränkung        denfalls habe keine theologisch tiefgehende Interpretation die-
der sozialen Kontakte – weiter zurückfahren und Kirchen schlie-   ser Pandemie seitens führender Geistlicher registriert, die sich
ßen? Führt die Krise in Abwandlung des Bill Gates Zitates dazu:   doch sonst zu fast allem und jedem zu Wort melden. Selten sind
Religiosität wird bleiben, die Großkirchen aber nicht.            sie, meist ungebeten und nicht qualifiziert, um ‚guten Rat‘ ver-
Das „Kerngeschäft“ der Kirche ist der Gottesdienst: Die gemein-   legen.“
schaftliche Anbetung Gottes, die Erleuchtung durch die Verkün-    Bleibe ich also bei meiner Kernkompetenz – der Predigt, oder
digung seines Wortes, die geheimnisvolle Vereinigung mit der      um es modern zu sagen: der Kommunikation christlicher
Inhalte, dem Bemühen, religiöse Dynamiken auszulösen. Ne-              eine Zeitenwende erleben? Dann ginge es nicht länger darum,
ben dem ersten Jünger Petrus kommt ein neuer Protagonist der           Schritte zurück in die gewohnte Normalität zu gehen, sondern
Jesus-Bewegung zu stehen: Der spät berufene Paulus. Er wird            eine andere Lebensweise einzuüben. Vielleicht ist das Virus
zum eigentlichen Begründer der christlichen Religion. Einen ge-        eine Art Sendbote aus der Zukunft? Was aber wäre seine Bot-
waltigen Innovationsschub bringt dies mit sich. Das geht nicht         schaft?
ohne Konflikte. Davon handelt die heutige Predigt „Petrus und          Die alte Normalität, nach der sich viele sehnen, ist ungesund.
Paulus – oder: Der Streit der Theologen“.                              Wir huldigen einer Wachstumsideologie. Wir machen uns alles
                                                                       immer schneller verfügbar (Hartmut Rosa). Wir stehen der Na-
                                                                       tur aggressiv gegenüber. Wir dürfen nicht so weitermachen:
18.04.2020: Zeitenwende?
                                                                       nicht noch öfter verreisen, nicht immer rascher unsere Ziele er-
„Ein Zeitalter geht hier zu Ende“, stellt in diesen Tagen ein itali-   reichen, nicht immer mehr produzieren und noch preiswerter
enischer Schriftsteller fest. Antonio Scurati lebt in Mailand, die     einkaufen, nicht noch mehr Natur verbrauchen, nicht noch
am weitesten entwickelte und strahlendste Stadt Italiens. Für          mehr Ansprüche an das Leben haben.
die Generation der 20 bis 50jährigen „war immer Samstag-
abend; und man ging immer auf eine Party. ... Als zwanghafte           Es sind so viele Menschen herausgetreten aus der Möglichkeit,
Touristen haben sie die Welt bereist, ohne ihr Zuhause dabei           überhaupt an etwas anderes als an die Verfügbarkeit aller
jemals zu verlassen.“ (F.A.Z. 23.03.2020)                              Dinge und Orte zu glauben. Es sind so viele Menschen entfrem-
                                                                       det – sowohl von der uns umgebenden Natur wie auch den Be-
Damit ist es vorbei. Seit Wochen haben die Stadt Mailand und           dürfnissen der Seele. Fast möchte man von einem Sog ins Vir-
der Norden Italiens eine der höchsten Infektionsraten mit Co-          tuelle sprechen. Doch lässt sich Gott spüren beim Streicheln
vid-19 Viren, die Sterblichkeitsrate liegt bei zehn Prozent. Vor       von Displays? Gottes Präsenz im Internet statt in hautnahen
den Krankenhauseingängen stapelten sich an manchen Tagen               Gesten? Eine Online-Kirche, die man anklickt und wegwischt?
die Särge. Antonio Scurati: „Ein Zeitalter ist zu Ende gegangen,
ein anderes wird beginnen. Morgen. Heute steht man Schlange            Immer noch ist mir unwohl beim Erstellen von Video-Andach-
für Brot.“                                                             ten für ein virtuelles „Publikum“. Dennoch: Heute keine schrift-
                                                                       liche Predigt, sondern der „mediale“ Versuch davon zu spre-
Wir im Elbe-Weser Raum bewegen uns im Windschatten der                 chen, was aus Ostern folgt. Denn nicht nur die Corona-Pande-
Pandemie. Wir haben uns mit Reiseverboten und lästigen Ab-             mie hat Folgen. Die von Ostern waren und sind für mich – davon
standsregeln zu arrangieren. Manche sorgen sich um ihre be-            erzähle ich – weitreichender.
rufliche Existenz. Und alle hoffen wir, dass wir diese lästige Zeit
hinter uns bringen. Dabei beschleicht uns unabweisbar die Ah-
nung, dass es auch für uns ein Leben in der gewohnten Weise            12.04.2020: Ostern – auf Liebe und Tod
nicht mehr geben wird.                                                 Liebe ist stärker als der Tod – so wird sie immer wieder be-
Werden die entvölkerten Flughäfen zu Museen einer unterge-             schworen: in Schlagern, während der Euphorie des Verliebt-
gangenen Zeit? Könnte es sein, dass auch wir auf dem Lande             seins, selbst noch auf dem Friedhof. Aber ist das nicht eine
Phrase, eine schwärmerische Selbsttäuschung angesichts der          nun das geliebte Gegenüber fehlt? Und wie häufig erleben wir
Erfahrung, die eine ganz andere ist? Es ist nun einmal so: Die      uns selber als lieblos, als solche, die sich zwar verlieben, aber
Liebe lässt die Zeit vergehen – und die Zeit lässt die Liebe ver-   eben nicht selbstlos lieben, die immer wieder die Liebe verra-
gehen.                                                              ten, und all die Treueschwüre – sie gelten nicht mehr...
                                                                    Petrus, der seinem Lehrer und Freund die Treue geschworen
                                                                    hatte, erging es so. Verrat und Tod entreißen ihm den Freund.
                                                                    Um sein armes Leben zu retten, verleugnet er die Liebe. Sich
                                                                    selber in die Augen schauen, vermag er danach nicht mehr. Kar-
                                                                    freitag wird uns die Armseligkeit des Menschen unausweichlich
                                                                    vor Augen gehalten. Diesen Tag kann man nur erleiden.
                                                                    Ostern aber ist Neuanfang. Ostern ist das Wunder aller Wun-
                                                                    der: Jesus lebt. Seine Liebe zu uns ist wirklich stärker als der
                                                                    Tod. Sie ermöglicht Petrus die glückliche Wiederholung einer
                                                                    verlorenen Liebe: ER hat mich gesucht und auch gefunden, hat
                                                                    von mir immer schon gewusst. Wie ein Engel dreht ER seine
                                                                    Runden – nah, so nah, fern, so fern – vom Himmel bis ans
                                                                    Meer.
                                                                    Es gibt nicht nur ein Leben nach Corona. Es gibt auch ein Leben
                                                                    nach dem Tod. Da ist eine Liebe, die uns rettet und trägt, die
                                                                    uns selbst unsere größte Angst überwinden lässt: die zu ster-
                                                                    ben. Davon handelt die 5. der Petrus-Predigten. Frohe und ge-
                                                                    segnete Ostern, denn: Der Herr ist auferstanden, er ist wahr-
                                                                    haftig auferstanden! Seine Liebe hat kein Ende.

                                                                    09.04.2020: Der stille Karfreitag
                                                                    In diesem Jahr ermöglichen die äußeren Umstände, den Karfrei-
                                                                    tag in Ruhe und Stille zu begehen, in der Haltung, die seiner
                                                                    ernsten religiösen Wahrheit angemessen ist. Stiller ist es in die-
                                                                    sen Wochen geworden – auf unseren Dörfern wie in der weiten
Am Ende siegt immer noch der Tod, auch über die Liebe. Und          Welt. Hörbar ist der menschliche Lärm verebbt. Dafür hören wir
wie stehen wir dann da als die, die geliebt haben und denen         aufmerksamer die Stimmen der Vögel.
Man mag dies beklagen, den Stillstand ärgerlich finden, weil die      03.04.2020: Corona-Helden
Folgen z.B. für Geschäftsinhaber und Gewerbetreibende tat-            Die Berufswelt ordnet sich in der Krise neu. Nun zählen zwei
sächlich Existenz gefährdend sind. Auch können wir die Ruhe           Dinge: Wie riskant ist eine Tätigkeit – und wie wichtig ist sie für
und den Stillstand vermeiden und statt im öffentlichen Raum in        das Überleben von Mensch und Gesellschaft? Arbeitsminister
sozialen Netzwerken auf der Suche nach Ablenkungsangeboten            Heil (SPD) hatte in der Woche 2 der Corona-Krise in einem In-
unterwegs sein.                                                       terview darauf hingewiesen: „Leistungsträger sind nicht nur
Ich erlebe die Ruhe dieser Tage als eine Chance, es den Christen      Krawattenträger, sondern auch diejenigen, die jetzt im Super-
in aller Welt gleichzutun. Sie gedenken an Karfreitag des Lei-        markt an der Kasse sitzen, die in Krankenhäusern Zusatzschich-
dens und Sterbens Jesu Christi: „Menschen gehen zu Gott in            ten schieben oder weiterhin den Müll entsorgen.“ Übrigens viel
Seiner Not, / finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und              zu oft noch ohne die dafür nötige Schutzkleidung.
Brot, / sehen ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und             Wo kommen in dieser Neubewertung not-wendiger Berufe Kir-
Tod. / Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.“                    chenleute zu stehen? Welchen Stellenwert kommt der Religion
Diese Worte dichtete Dietrich Bonhoeffer in der Zeit seiner           in solcher Ausnahmesituation zu? Ist sie (noch) in irgendeiner
zweijährigen Haft. Heute, an diesem Gründonnerstag jährt sich         Weise „systemrelevant“ für unsere Gesellschaft? Auf mich
sein 75. Todestag. Auf Befehl Adolf Hitlers wurde der brillante       wirkt es, als hätte man der Kirche den Stecker gezogen, sie von
Theologe und Widerstandskämpfer noch kurz vor Kriegsende              der Stromversorgung abgenommen. Das sogenannte Kernge-
erhängt, im Alter von 39 Jahren. Als sie Jesus Christus an das        schäft – Besuche und Unterricht, Gemeindeveranstaltungen
Kreuz nagelten war der noch jünger. – Musste das sein?                und Gottesdienste – ist ausgesetzt. Sogar Kirchengebäude sol-
Auf diese Frage gibt es keine schlüssige Antwort, bestenfalls An-     len verschlossen bleiben.
näherungen. Mut braucht es dafür – ich meine, den Blick auf           Obwohl Kirchengemeinden ihre Internet-Aktivitäten verstär-
das Kreuz auszuhalten. Demut stellt sich ein angesichts des           ken, stellt die Corona-Krise die Bedeutung christlicher Praxis in
Leids, das sich dort abbildet. Ja, so grausam können Menschen         Frage. Was können wir in dieser Herausforderung Hilfreiches
sein. Und: so sehr erniedrigt sich der Allerhöchste, so verletzlich   von Gott sagen? Hat er der Welt das Virus gesandt, um den glo-
macht sich der Allmächtige... Die Jünger scheitern an dieser Er-      balen Wachstumswahn zu torpedieren? Die Natur jedenfalls at-
fahrung.                                                              met auf. So wenig Flugverkehr und so wenig CO-2 Ausstoß wa-
Ergreifend bildet sich dieses Scheitern bei Petrus ab, der doch       ren lange nicht. Wie aber ist der Glaube hilfreich für die, die um
seinem Herrn die Treue geschworen hatte. „In der Nacht, da er         ihr Leben fürchten, oder die als Mediziner Leben zu retten ver-
(= Jesus) verraten ward“, gerät Petrus in eine schreckliche Situ-     suchen? Andere haben zu lernen: Der Dienst am Menschen
ation. Die Angst, von der er ergriffen wird, macht aus ihm einen      kann manchmal auch ein „Lassen“ sein.
Verräter. Und doch liegt ein Trost in dem allen. Davon handelt        Es ist keine Heldentat, aber lassen will ich es nicht, für den kom-
die vierte der Petrus-Predigten.                                      menden Sonntag wieder eine Predigt zu schreiben. Sie handelt
                                                                      davon, wie Petrus in seinem Lehrer und Freund den Sohn Got-
                                                                      tes erkennt. Dieses Bekenntnis bildet den Höhepunkt des
Evangeliums – und wird zugleich zum Scheitelpunkt des ge-            viel Geld? Vielleicht ist sogar wieder Zeit, mich Gott hinzuhal-
meinsamen Weges. Jesus wird seinen Jüngern einen anderen             ten. Ich meine den Einklang, die Frage nach ihm.
Weg zumuten als sie ihn sich erträumen. Davon handelt der
kommende Sonntag („Palmsonntag“). Er eröffnet die Karwo-
che. Sie konfrontiert uns mit der Ohnmacht Menschen guten
Willens.

28.03.2020: Was unsere Seele beschäftigt
Von dem französischen Mathematiker, Physiker und Philoso-
phen Blaise Pascal ist der Satz überliefert: „Das ganze Unglück
der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem
Zimmer zu bleiben vermögen.“ Natürlich spricht der Philosoph
nicht vom Unglück eines Unfalls oder einer Kriegseinwirkung.
Pascals Satz zielt auf die innere Unruhe vieler Menschen. Es
meint jenes Phänomen, dass man nicht mit sich selber zu sein
vermag. Immerfort muss „etwas los sein“. Ständig ist man am
Reden. Immerzu ist etwas zu erledigen. So vermeidet man sich
– und bleibt ein Unglücklicher, der sich selbst nicht aushalten
kann.
Die von der Regierung angeordneten Schutzvorkehrungen, um
den Verlauf der Corona-Epidemie zu verlangsamen, zielen auf
eine Unterbrechung des öffentlichen Lebens. Sie untersagen
das geliebte Mit-anderen-zusammen-Sein. Manche beruflichen
Tätigkeiten sind nach Hause verlegt, andere gar nicht mehr
möglich: bei mir die Begleitung von Gemeindegruppen oder das
Feiern von Gottesdiensten. So werde ich ungewollt auf mich
selber zurückgeführt. Eine wunderbare Nötigung, mit mir zu
sein! Eine tolle Gelegenheit, über Grundsätzliches nachzuden-
ken, was die Seele beschäftigt. Auch Zeit, vor Gott still zu sein.
Geht mein Leben auch anders, von allem weniger? Wer von all
den Menschen, mit denen ich zu tun habe, ist wirklich wichtig
für mich? Welche Lebensformen tragen, Lebensfreuden ohne
Wenn da nur nicht – oder: Gott sei Dank – das Internet wäre.          Religiöse Begründungen des sozialen Lebens gehören einer ver-
Draußen steht das Leben still, doch die Rechner laufen auf            gangenen Zeit an. Das Phänomen der Kraft der Berührung
Hochtouren. Irgendein Bildschirm ist immer an. Manche Päda-           nicht. Nun wird die religiöse Praxis der Berührung durch die hin-
gogen plagt der Gedanke, dass ihre Schüler nach drei Monaten          terhältige Wirkung des Virus sogar zur Gefahr. Welch ein Wi-
Zwangsferien als Internet-Junkies in die Schulen zurückkehren.        dersinn: Nächstenliebe, die sich in der tätigen Zuwendung be-
Man kann die geschenkte Ruhe auch vergeuden.                          währt, erweist sich in diesen Zeiten in der Vermeidung von Kon-
Auch diesen Samstag wieder für jene, die mögen, eine Predigt          takten und Orten, an denen sich Menschen versammeln.
über Petrus, den Schüler und Jünger Jesu. Eine Predigt zu             Vielleicht stimmt es den einen oder die andere traurig, dass
schreiben, diese zu lesen und darüber nachzudenken, halte ich         Gottesdienste bis auf weiteres keine stattfinden. Ihnen sei ab
nicht für vertane Zeit. Natürlich ist diese schriftliche Rede keine   heute Woche für Woche eine Predigt über den Jünger Petrus
Antwort auf die medizinische Herausforderung oder auf soziale         gesandt und zu lesen gegeben. Auch Petrus erlebte in seiner
Fragen in Zeiten der Pandemie. Dennoch – oder gerade – mag            Begegnung mit Jesus einen „Shutdown“. Eine Neuorientierung
uns der Sprung in den Glauben, den Petrus wagt, zu denken ge-         wurde ihm zugemutet, die er sich nicht erträumte. Kein leichter
ben. Vielleicht ermutigt sein Beispiel, es neu zu wagen, mit Je-      Weg wurde dies für ihn, aber ein von Jesus begleiteter, der ins
sus zu sein.                                                          ewige Leben führt.

21.03.2020: Gottesdienste in Corona-Zeiten
Interessant: Das Verbot von Gottesdiensten und Gebetsver-
sammlungen liegt auf der gleichen Ebene wie das Verbot von
Fußballspielen und After-Work-Partys. Es geht um „Veranstal-
tungen“ – folgerichtig für eine Gesellschaft, die auch ihre poli-
tische Ordnung ganz von den individuellen Rechten, vom "Pri-
vaten" her versteht. Der Gottesdienst wird eingeordnet als Un-
terhaltungsprogramm für religiös interessierte Bürger.
Frühere Gesellschaften erinnerten sich in Notzeiten an die Wei-
sungen und Verheißungen Gottes. Auf Anordnung der "Obrig-
keit“ wurden Bußtage mit gottesdienstlichen Feiern abgehal-
                                                                      Die Fotos an und in der Ev.-luth. Allerheiligen Kirche in Elsdorf
ten. Gegenwärtig ist kein Gedanke daran, dass der Gottesdienst
                                                                      sind von Michael Grimm. Sie wurden während der Kirchenreno-
als gemeinsamer (nicht nur "privater"), lebensnotwendig ist für
                                                                      vierung aufgenommen. Es ist der Zeitraum, in dem diese Briefe
das Zusammenleben einer Kirchengemeinde wie auch für eine
                                                                      geschrieben wurden.
Gesellschaft als Ganze.
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