Barmherzig = selig? - vertrauen. handeln. evangelisch leben - Evangelische Gemeinde Schwechat
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Evangelische Pfarrgemeinde Schwechat AB - Gemeindebrief 9/2019 vertrauen. handeln. evangelisch leben. barmherzig = selig?
Herzlich willkommen Hungrige speisen Durstige tränken Fremde beherbergen Nackte kleiden Kranke pflegen Gefangene besuchen Tote bestatten Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vater, ererbt das Reich, das euch bereitet ist, von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist? Oder durstig und haben dich getränkt? Wann haben wir dich als einen Fremdling gesehen und beherbergt? oder nackt und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Matthäus 25,31-40) B E R G . P R E D I G T. W O R T. J E S U . Für diesen und den nächsten Gemein- debrief hat unser Redaktionsteam den Schwerpunkt Bergpredigt und daraus vor allem die acht Seligprei- sungen als „roten Faden“ ausgewählt. Der Stempel ziert alle darauf Bezug nehmenden Beiträge. Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und Gottes Segen beim Lesen. Umschlagbild: Fenster in der Kirche am Steinhof, Wien (Quelle: Von Welleschik - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Comos.wikimedia) 2
Geistliches Wort Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. (Mt 5,7) ba r m h er z i g : se l i g Armin Wolf und Pasta Asciutta Da schaltet man den Fernseher ein und traut seinen Augen nicht: Armin Wolf hat zum Empfang geladen, alles ehemalige Interviewpartner, aufge- deckt stehen die besten Speisen und der Gastgeber geht versöhnlich von Tisch zu Tisch, bedankt sich für alle ehrlichen Wortspenden der letzten Jahre und ent- schuldigt sich für alle Unbarmherzigkeiten, die in den letzten Jahren seinerseits vorkamen. Nächste Meldung: Herbert Kickl, Johann Gudenus und Heinz Christian Strache sit- zen in Traiskirchen und absolvieren eine freiwillige Arbeitswoche unter Geflüchte- ten. Während Kickl fleißig Deutsch übt und Johann Gudenus mit afghanischen Ju- gendlichen Basketball spielt, weint Strache Arm in Arm mit einem syrischen Fami- lienvater und trauert mit ihm über seine gefallenen Söhne. Nächste Meldung: Sebastian Kurz tingelt von Kirche zu Kirche – Überall lässt er sich segnen: „Ich habs wirklich nötig!“ meint er, „Bitte seien sie barmherzig mit mir!“ Weitere Meldung: Die SPÖ feiert ein großes Versöhnungsfest in Wien – „wir ha- ben uns auf unsere Werte zurückbesinnt, wir machen ab jetzt alles gemeinsam!“ Christian Kern und Pamela Rendi Wagner sitzen derweilen ungestört auf einer Parkbank und plaudern über die Kinder und planen eine Geburtstagsüberra- schung für Norbert Hofer. Eine Meldung noch zum Schluss: Aufgrund der großflächigen Barmherzigkeitsepi- demie wurden in Österreich erfreulich geringe Mengen an CO2 und Feinstaub ge- messen: Aus Barmherzigkeit der Umwelt gegenüber kommt es aller- dings auf Bahnhöfen und vor Fahrradwerkstätten zu langen Warte- schlangen. Ein Gastronom freut sich besonders: „Seit alle mit dem Fahrrad fahren, ist die Nachfrage nach unserer Pasta Asciut- ta so gewaltig gestiegen, dass wir nun zubauen müssen und ne- ben einer zweiten Küche und einem weiteren Gastraum auch noch einen Radl-Schuppen aufbauen wollen.“ War nur ein Traum! Schade! 3
Konfirmation Aber herzliche Einladung: Lass dich mit Barmherzigkeit infizieren, unsere unbarmher- zige Welt braucht das. „Glücklich sind, die Barm! herzigkeit üben, denn sie werden Barmherzigkeit erfah! ren.“, sagt Jesus. Bild: Friedbert Simon In: Pfarrbriefservice.de „ A m e n ! “ , meint euer / Ihr Benjamin Battenberg Einladung zu einem besonderen Gemeinschaftserlebnis: Miteinander wandern und feiern ! So geht’s: Du suchst dir eine pas- sende Tour aus dem Flyer aus, mel- dest dich an, und gehst/wanderst/ kraxelst/radelst mit den anderen auf einen Gipfel oder zu deinem Ziel. Dann treffen wir uns zu Kaffee oder Elektrolyt-Getränk bei der Evangeli- schen Kirche in Ebensee, und feiern ab 17.00 Uhr gemeinsam mit allen anderen Gottesdienst. Der Mehrwert: Das Ganze ist ein Sponsor-Event des Werks für Evan- gelisation und Gemeindeaufbau. Alle Infos dazu auf www.eundg.at 4
Kurators Bericht „… und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufge! tragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20 - GuteNachrichtBibel) Liebe Gemeinde, das Bibelzitat aus dem Missionsbefehl in Matthäus 28 kam mir spontan zum Schulanfang in den Sinn. Anfang September feilschen unsere ReligionslehrerIn- nen und das Schulamt landesweit um jene Unterrichtseinheiten, die allen evange- lischen Kindern und Jugendlichen von Gesetz wegen zustehen. Aber als kleine Randgruppe werden unsere Kinder oft an den Rand des Stundenplanes gedrängt. Immer mehr Kinder werden deshalb abgemeldet und bleiben ohne Religionsun- terricht. Jesu Zusage „ich bin immer bei euch“ kommt so oft nicht an. Bitte lesen Sie dazu „Reli rockt“ auf Seite 8. Leider muss ich Ihnen heute Trauriges berichten: In den ersten 8 Monaten sind heuer 40 evangelisch getaufte Kinder Gottes aus unserer Kirche ausgetreten. „Warum das?“, frage ich mich und natürlich fragen wir als Gemeinde das auch die Austretenden. 36 von 40 Per- sonen sagen: „Der Kirchenbeitrag ist mir zu hoch“. Mit der Senkung des Prozent- satzes auf 1,25% des Bruttoeinkommens und der Einstufung mittels statistischer Daten, hat die Evangelische Kirche Österreichs alles getan, um den Kirchenbei- trag gerecht einzuheben. Sollten ÖSTAT-Daten in Einzelfällen falsch sein, bitten wir um Belege. In begründeten Härtefällen hilft die Pfarrgemeinde gerne. ABER: Warum legen jene, die sich ungerecht behandelt fühlen, nicht einfach ihre Einkommensnachweise vor? Weil viele Einstufungen noch immer unter dem tat- sächlichen Einkommen liegen? In unserer Gemeinde sollte, statistisch betrachtet, der Kirchenbeitrag im Mittel ungefähr 50 Cent pro Tag und Person sein. Einige Kirchenbeitrags-NichtzahlerIn- nen drohen mit Austritt, wenn wir uns nicht mit nur 10 Cent pro Tag zufrieden geben. „Es muss euch doch was wert sein, wenn ich in der Kartei bleibe“ ist dann ein immer wieder vorgebrachtes Argument. NEIN, um „Karteileichen“ geht es christlichen Gemeinden sicher nicht. bitte auf der nächsten Seite weiterlesen 5
wörtlich Kla ssentreff e n Jedes Jahr im Sommer treffen sich die Schülerinnen der A-Klasse. Es ist immer spannend zu sehen, wie sich die ehemaligen Schülerinnen verändert haben. Und es ist auch wichtig zu erfahren, wie sie sich im letzten Jahr entwickelt haben, denn es soll die erfolgreichste der Gruppe gewählt werden. Alle sind gekommen, der Frieden, die Armut, der Hunger, das Mitleid, die Gerechtigkeit, die Gleichgül- tigkeit, die Toleranz, die soziale Kälte und die Barmherzigkeit. Beim Begrüßungscocktail sind alle gut gelaunt, bewundern die tollen Frisuren und schönen Kleider und schwätzen miteinander. Nach dem üppigen Mehr-Gänge- Menü beginnt die Wahl. Jede Kandidatin stellt sich kurz vor und berichtet über ih- ren Erfolg vom letzten Jahr. Zum Schluss wird im Geheimen abgestimmt. Als erste stellt sich die Toleranz vor, kann aber leider nicht von einem erfolg- reichen Jahr berichten, denn sie ist unter den Menschen weniger geworden. Auch der Frieden kann keinen Erfolg melden. Immer wieder flackern weltweit Kriegsgeschehen auf und Drohungen und Aufrüstungen nehmen zu. Es geht um die Liebe Gottes, seine Gnade und Barmherzigkeit mit der er uns an- nimmt. Es geht um Gemeinschaft, um Miteinander, um Hilfe in Not. Und es geht darum, dies allen Menschen zu sagen, sie zur Gemeinschaft mit Gott einzuladen. Wie viele Menschen sind bei ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens auf Facebook, Instagram und Co zurückgeworfen? Geht es nur noch darum, mehr zu scheinen als andere, mehr Likes zu generieren? Ist das der Grund für Kaufrausch und Konsum ohne Rücksicht auf Umwelt und Zukunft? Ist das die Basis für Aus- grenzung und Ellenbogentaktik, für Korruption und Ausbeutung? Sind 50 Cent pro Tag für die vielfältigen Aufgaben der Kirche zu viel? NEIN, denn als aktiver Teil unserer christlichen Gemeinschaft erleben Sie: Leben geht auch anders. Lernen wir gemeinsam aus Gottes Wort. Alles Gute für das neue Lern- und Lehrjahr wünscht Ihr/Dein Kurator Peter Watzak-Helmer PS: Bildung ist in Österreich noch immer nicht für alle Kinder erreichbar. Der Sozialexperte Martin Schrenk von der Diakonie erklärt, warum das so ist und wie Sie helfen können, diese soziale Benacht eiligung zu lindern. Link mit QR-Code oder tippen: https://youtu.be/zg0MpQDSuVA 6
wörtlich Ganz anders sieht es beim Hunger in der Welt, der Ar- mut und der Gleichgültig- keit aus. Alle drei haben Zu- wächse zu verzeichnen. Die Gerechtigkeit, immer bemüht zu wachsen und die Ungerechtigkeiten zu ver- drängen, ist auch nicht wirk- lich erfolgreich gewesen. Aber die soziale Kälte, die ist gewachsen und zwar ziemlich viel und schnell. Auch das Mitleid hat zugenommen. Mitleid mit den Armen und den Menschen auf der Flucht, mit den Opfern von Anschlägen, mit Kranken und Einsamen, mit Hungernden, mit Menschen, denen Unrecht geschehen ist …… Ja, das Mitleid ist sehr erfolgreich gewesen, es ist mehr geworden. Als letzte Kandidatin stellt sich die Barmherzigkeit vor. Sie, deren Namen be- deutet, dass sie ein „großes Herz“ habe und eine Eigenschaft des menschlichen Charakters ist. Die Barmherzigkeit drückt sich in Nächstenliebe, Mitgefühl, Hilfs- bereitschaft für Menschen in Notlagen, aber auch der ganzen Schöpfung gegen- über aus. Die Barmherzigkeit aber hat nicht nur ähnlich wie das Mitleid, ein „Mit-Fühlen“ von Notleidenden. Sie praktiziert mit einer Großherzigkeit eine prak- tische Nächstenliebe. Im Gegensatz zum Mitleid, das „mitleidet“, aber nichts tut, gibt die Barmherzig- keit Hungernden zu essen, Durstigen zu trinken, sie pflegt Kranke, sie betreut Flüchtlinge und Obdachlose, sie tröstet Traurige und vieles mehr. Ob sie im letzten Jahr erfolgreich war, kann die Barmherzigkeit nicht beantworten. Und nun zur Abstimmung. Wer war die erfolgreichste der ehemaligen Schülerinnen? Wen würden Sie, würdest du wählen? Ingrid Herl 7
Religionsunterricht Re li roc k t ! Evangelische Kinder haben Anspruch auf mindestens eine Stunde evan- gelischen Reli-Unterricht pro Woche. An einigen Schulen sind das Rand- stunden, Nachmittagsstunden oder Blockstunden – trotzdem freuen sich viele SchülerInnen ganz besonders darauf. Was macht den Religionsunterricht so besonders? • Persönliches lernen in kleinen Gruppen: Da ist man nicht eine von vielen, sondern oft einer von fünf oder sechs – manchmal ein bisschen mehr, manchmal weniger. Da kann man sehr gut über die wirklich wichtigen Dinge ins Gespräch kommen. • Themen, die uns alle angehen, unter anderem: Wie gehen wir gut miteinander um? Wie können wir die Welt um uns her- um achtsam behandeln? Was glauben wir als ChristInnen und was glauben Muslime und andere? Wer ist dieser Jesus, von dem wir reden? Wie können wir Ostern, Weihnachten, Erntedank... feiern? Was können wir tun, wenn wir Zeugen oder Opfer von Mobbing werden? • Gute Gemeinschaft: Immer wieder erleben wir, wie in den kleinen Gruppen Freundschaften entstehen, man offen und ehrlich über Dinge redet, wie sich die Gruppen geschlossen zum Konfi-Kurs anmelden oder bei anderen Aktivi- täten der Pfarrgemeinde teilnehmen (Kinderkirchenrallye, Legostadt, Krip- penspiel, Abendmahlskurs...). Manchmal ist der Wurm drin: Am Schulanfang sind die DirektorInnen und AdministratorInnen an den Schulen stark gefordert, sodass der evangelische Religionsunterricht nicht immer oberste Priorität haben kann. Deshalb eine Bitte: Nicht abmelden, sondern gleich anrufen! Ben McMinn (0699-18877784 - Pflichtschulen) und Benjamin Battenberg (0699-18877783 - Gymnasium) helfen nach Möglichkeit gerne kompetent weiter, wenn es irgendwo hakt, denn es gilt: Jedes evangelische Kind hat ein Recht auf evangelischen Religionsunterricht. Auch bei sehr kleinen SchülerInnenzahlen be- mühen wir und das evangelische Schulamt uns gerne, eine Stunde möglich zu machen. 8
Bücherecke Die Lese-Ecke mit Alma Peschetz Ein unbescholtener Werkzeugmacher tötet einen alten Mann scheinbar grundlos. Wirklich? Der Mörder schweigt, und sein Pflichtverteidiger versucht das Mordmotiv zu ergründen. Der Autor Ferdinand von Schirach beschreibt in prägnantem und ausgezeich- netem Stil diesen Kriminalfall so fesselnd, dass man das Buch, ein- mal angefangen zu lesen, nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Roman ist unter der ISBN 978-3-442-71866-5 im Verlag btb erschienen und kostet ! 10,30. Obwohl schon 2014 geschrieben hat dieses Buch nichts an Brisanz verloren. Die beiden Autoren ziehen aus langjähriger Beobachtung der Umweltbewegungen Bilanz und hinterfragen die Sinnhaftigkeit verschiedenster Maßnahmen, die dem Schutz der Umwelt dienen sollen. Die Lektüre regt zum Nachdenken an und zeigt auf, was der Umwelt mehr schadet als nutzt und wie sinnvolles ökologi- sches Handeln ausschauen könnte. Absolut lesenswert für alle, die an diesem Thema interessiert sind! Das Buch ist unter der ISBN 978-3-8135-0650-1 im Verlag Knaus erschienen und kostet ! 20,60. „Dracheninsel“ gehört zur Reihe „Das magische Baumhaus“ von Mary Pope Osborne, kann Kinder von etwa 8 bis 10 Jahren begeis- tern und selbst „Lesemuffel“ bekehren. Die Abenteuer zweier Ge- schwister in vergangenen Zeiten und fremden Ländern sind span- nend erzählt und voll kreativer Einfälle. Dieses Kinderbuch vermag zu fesseln, regt die Phantasie an und vermittelt ganz nebenbei Kenntnisse in Geschichte, Biologie und Geographie. Das Buch ist unter der ISBN 978-3-7855-8801-7 im Verlag Loewe erschienen und kostet ! 8,20.. 9
Evangelisch gewusst Am Berg gepredigt: Selig sind die Barmherzigen … Gerade als ich vor Wut und Verzweiflung über- kochte und Geschirr zerschlagen wollte und die Tränen strömten, sah ich durchs Küchenfens- ter meine liebe Vikarin unsere Haustür ansteuern. Ich ließ sie trotz meines desolaten Zustandes ein. Was sie von mir wollte, weiß ich nicht mehr, aber ich erlebte ein seelsorgerliches Gespräch, von dem mir ein Satz bis an mein Lebensende ins Herz und Gedächtnis geschrie- ben ist. Sie ließ mich zunächst über meinen Schwiegervater austoben und darüber, wie er es immer wieder schaffte, unseren inneren Familienfrieden zu gefähr- den. Ich machte aus meinem Herzen wahrlich keine Mördergrube. Dann sagte sie: „Anne, sei barmherzig!“ An der Aufforderung habe ich lange gekaut. Warum soll ausgerechnet ich …, wenn mein spezieller Gegner doch immer erfolgreich neue Bösartigkeiten gegen mich er- sann? Ich habe dann in der Bibel gesucht, was „barmherzig sein“ für mich bedeutet. Und kam einer großen Sache auf die Spur. Wenn die Bibel von Barmherzigkeit spricht, ist immer Gottes unfassbar große Liebe zu den Menschen gemeint, seine Treue und Gnade. Erbarmt sich Gott oder Jesus über uns, dann liebt er uns besonders stark. Die erbarmende Liebe Gottes gipfelt im Kreuz von Golgatha, an dem Jesus für unsere Sünden starb. Mein Schwiegervater behauptete, dass er mich hasse und verhielt sich auch so. Letzt- endlich blieb das sein Problem, denn Gott sagte mir: „Ich liebe dich so sehr, dass in deinem Herzen genügend Liebe für deinen Schwiegervater übrigbleibt. Verhalte dich entsprechend!“ Das ist mir nicht immer gelungen und meine Rückfälle sind nicht bei- spielhaft. Aber Gottes Liebe hat meine Wunden geheilt, auch wenn die Narben noch spürbar sind. Ich lernte, dass ich nicht verliere, sondern gewinne, wenn ich liebe. Gottes Liebe befähigt, Schritte über die eigenen Möglichkeiten hinauszugehen. Gottes Liebe hat mich befähigt barmherzig zu sein. Es ist so befreiend! Als mein Schwieger- vater die Diagnose Krebs im Endstadium bekam, war ich bei ihm. Es gab einen inti- men Moment ohne Worte, in dem sich unsere rechten Hände fanden und die Finger sich aneinander krallten, einander festhielten. Im Guten. Das ist Gottes Barmherzig- keit. … denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. bitte auf der nächsten Seite weiterlesen 12
bewusst evangelisch Selig sind, die reinen Herzens sind … Starke Sache! Als ich in mich hinein horchte, stellte ich fest: Ich habe kein reines Herz. Das hat nie- mand. Bloß ist die Frage, an welchen Werten sich Mensch festhalten soll? Was wird ihm vorgelebt? Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts warfen vielen Men- schen in Europa alle christlichen Werte über Bord. Revolution gegen alles, auch ge- gen den gelernten Glauben. Östliche Religionen boomen und der Drogenkonsum. Was scheren mich andere? Nur ich bin wichtig. Eine solche Einstellung endet selten gut. Ich denke, dass es vielen Menschen heutzutage an einer „Herzensbildung“ fehlt. Die Liebe fehlt! Was gut und richtig ist, weiß theoretisch jeder erwachsene Mensch. In je- den Menschen hat Gott ein Gewissen gelegt, das weiß, was gut und was falsch ist. Aber es wird nicht gepflegt. Die Liebe fehlt! Dieses instinktive Wissen wird über- deckt von Eigennützigkeit. Die Gewaltbereitschaft steigt auch schon bei Kindern. Es fehlt das Bewusstsein, dass man manche Sachen einfach nicht macht, wie z.B. drauf- hauen, wenn man gerade Lust dazu hat. Oder …, die Nachrichten sind voll von er- bärmlichen Taten. Die Gesellschaft versagt genauso wie die Politik. Es gibt fast keine Tabus mehr, sondern eine Verrohung der Sitten, weil die christlichen Werte in Ver- gessenheit geraten. Wenn Eltern keine Zeit mehr haben, ihre Kinder im Sinne der Ge- meinschaft zu erziehen und ihnen soziales Verhalten beizubringen, braucht man sich nicht zu wundern. Niemand darf eigene Verantwortung auf andere abwälzen. Es gibt keine Vorbilder mehr. Im Gegenteil! Verlogene Politiker fragen nicht nach Gott und scheuen sich nicht mal davor, aus Machtgier ihr eigenes Land und die teuer errunge- ne Demokratie zu verkaufen und zu verraten. Ich weiß, dass mein Herz aus eigenem Vermögen nie rein sein wird. So bleibt nur Ehrlichkeit vor Gott: „Hier, Jesus, stehe ich mit leeren Händen vor dir. Nicht, was ich bin, wiegst du auf. Sondern was du am Kreuz für mich getan hast, wird auf meine Waagschale geworfen. Danke, dass du mein unreines Herz rein machst vor Gott! Danke, dass ich einst durch dein Opfer meinen Gott und Erlöser sehen werde!“ … denn sie werden Gott schauen. Anne Wenzel 13
Kirchenbeitrag He rzlic he n Da nk , liebe Beitragszahlerin, lieber Beitragszahler, im neuen Arbeitsjahr habe ich an folgenden Tagen Sprech- stunden eingeplant: Mittwoch 18. Sept. 17:00-19:00 Uhr Mittwoch 23. Okt. 17:00-19:00 Uhr Mittwoch 20. Nov. 17:00-19:00 Uhr Mittwoch 18. Dez. 17:00-19:00 Uhr Bei dringenden Fällen erreichen Sie mich meistens am Sonntag vor dem Gottes- dienst oder Sie schlagen mir telefonisch unter 0676 844 121202 oder per Mail tragwasbei@evangschwechat.at einen Termin vor, wir werden sicher gemeinsa- me Zeit finden. Bitte prüfen Sie die ihnen vorliegende Kontonr. Ihre KB-Beauftragte Evangelische Pfarrgemeinde Schwechat A.B. Inge Watzak-Helmer IBAN AT38 3282 3000 0003 4181 14
Sommerfest Wieder einmal fand Mitte Juni im Himberger Pfarrgar- ten unser Sommerfest statt. Trotz des kurzen Regen- gusses am Morgen hielt das Wetter und wir konnten die Zeit gemeinsam genießen! In diesem Jahr gab es einige Höhepunkte die gefeiert werden wollten. Neben dem traditionellen Jah- resabschluss feierten wir auch den Abschluss des Abend- mahlkurses der Kinder, eine Taufe und (traurigerweise) den Abschied unserer Jun- gendmitarbeiterin Magda. Es war ein wirklich ge- lungenes, geselliges Fest bei dem neben dem Spaß und der Gemeinschaft auch das Kulinarische nicht zu kurz kam. Dank vieler Helferleins konnten wir wieder ein le- ckeres Buffett zusammen stellen. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr! 15
Evangelisches Österreich FÜRBITTE N – Guter Gott, 2019 ist ein Jahr der Katastrophen. In Mosambik gingen durch den Zyklon Idai ganze Landesteile unter wie in einem Binnen- meer. 3 Millionen Menschen sind betroffen. Alleine in Mosambik sind 129.000 Menschen obdachlos und mehr als 36.000 Häuser völlig Foto: Simon Rainsborough zerstört. Mehr als 7.500 Menschen sind an Cholera erkrankt, mindestens 770.000 Hektar Ackerfläche zerstört. Am Horn von Afrika werden Hitze und Dürre immer extremer. Viehhirten und Bau- ern verlieren ihre Lebensgrundlage. Mehr als 2,5 Million Menschen in Somalia ha- ben keinerlei Gesundheitsversorgung. Nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jedes siebte Kind stirbt noch vor dem fünf- ten Lebensjahr. 1,8 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren gehen nicht zur Schule. In Syrien findet der Krieg kein Ende. 13 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, fast die Hälfte von ihnen Kinder. Sie sind im eigenen Land auf der Flucht oder suchen Zuflucht in Nachbarstaaten. Wir bringen all das Leid vor dich und bitten dich: Schau auf die Betroffenen und schenke ihnen die Kraft, die Katastrophe zu überstehen und den Lebenswillen nicht zu verlieren. Wir bitten dich für die Helfer und Helferinnen der Diakonie Katastrophenhilfe: Schenke ihnen Weisheit und Ausdauer, damit sie gut und richtig helfen. Wir bitten dich auch für uns in Österreich, die wir meist in Sicherheit leben: Öffne unsere Herzen und Augen, damit wir die Not der Menschen in Mosambik, Somalia und Syrien wahrnehmen und helfen – als Staat Österreich und jede und jeder persönlich nach ihren Möglichkeiten. Die Opfer sind so zahlreich, die Not ist so groß. Hilf uns, nicht wegzuschauen, Gott. Hilf uns helfen. Wir alle sind deine Kinder. Das macht uns zu Geschwistern. Über Grenzen und Kontinente hinweg. Lass uns das spüren. Gib Hoffnung, gibt Frieden. Amen. von Pfarrerin Maria Katharina Moser 16
Hauskreis Haus k rei s Hi mber g 14 neue Whats-App Nachrich- ten auf meinem Handy – ich muss lächeln, denn es ist Mon- tag und somit 2 Tage, bevor sich unser Hauskreis Himberg wieder trifft. Noch schnell wer- den wichtige Informationen ausgetauscht: Bei wem findet das Treffen diese Woche nochmal statt? Wer kommt denn alles? Will jemand mit mir im Auto mitfahren? Welche Bibelstelle besprechen wir denn? (und viele Smi- leys ! ) Unser Hauskreis ist ein wunderbarer Fixpunkt in unseren Kalendern geworden. Alle 2 Wochen treffen wir uns am Abend abwechselnd bei jemandem zu Hause, um über uns, die Bibel und unseren Glauben zu reden – tatsächlich auch in die- ser Reihenfolge. Durch einen Impuls wurde das Thema Hauskreis im Frühjahr 2016 angesprochen. Schnell waren interessierte TeilnehmerInnen gefunden und nach den Sommerferien ging es los. Wir sind zu zwölft und treffen uns jedes Mal bei jemand anderen, in Himberg, Mitterndorf, Ebergassing oder Grammatneusiedl. Der Ablauf ist immer gleich. Zu Beginn essen wir gemeinsam und plaudern in aller Ruhe. So ist über die Jahre ein schönes Vertrauensverhält- nis entstanden. In dieser vertrauten Runde lesen und diskutieren wir im An- schluss jeweils eine Bibelstelle. Dabei ist es ganz wichtig, dass wir uns auf Au- genhöhe begegnen, für alle Fragen und Gedanken offen sind und einander in je- der Hinsicht respektieren. Zum Abschluss machen wir immer eine Gebetsrunde, bei der jede und jeder still oder laut seine Gebetsanliegen äußern kann. Unser Hauskreis ist etwas ganz Besonderes, da wir unseren Glauben in dieser vielfältigen Gruppe auf manchmal sehr persönliche Art und Weise in einen größe- ren Glaubenskontext bringen, sowie unser Wissen austauschen können, und da- mit ein besseres Verständnis für das Leben und Wirken von Jesus erlangen. Ein Highlight unseres Hauskreises ist nun bestimmt die jährliche Poolparty, die mit Badespaß und Sekt beginnt und letztes Jahr den stimmungsvollen Höhepunkt in unserer Gesangsdarbietung im Garten fand. Es ist immer wieder schön ! . Andrea Jackson 17
Kirchenmusik „Den Herrn will ich preisen allezeit, immer soll sein Lob meinen Mund erfüllen.“ (Psalm 34,2) S i n g e n im G ot t e sd ie nst Mit dem Lobpreis versuche ich das auszudrücken, was ich im Innersten meines Herzens für Gott empfinde. Vor allen Dingen ist das die pure Dankbarkeit und die Freude am Leben mit Gott. Ich liebe es zu singen, doch noch schöner ist es für Gott zu singen. Mit der Musik schütte ich mein Herz vor Gott aus und darf sein wie ich bin, mit allem, was mich ausmacht, beschäftigt, belastet, aber auch glücklich macht. Meine Wünsche und Träume lege ich in die Musik und sage Gott, dass ich an ihn glaube und ihm ver- traue. Mein Wunsch ist es, dass auch Andere berührt werden und die große Liebe Gottes erfahren. Es ist toll, Lobpreis mit so vielen inspirierenden und großartigen Menschen machen zu dürfen. ! Azmera Hingel Zum Singen im Gottesdienst kann ich nur wiederholen, was ich schon in Heft 3/2018 geschrieben habe und meine innerste Überzeugung ist. Im gemeinsamen Singen gestalten alle zusammen den Gottesdienst und vertiefen so die Aspekte desselben. Im Lied greifen Text und Melodie ineinander, verstärken sich und be- rühren die Singenden noch einmal ganz anders als das gesprochene Wort. Das Gesungene ist wie eine Reflexion der Gemeinde darauf. Gott und das Leben ge- meinsam zu besingen, das verbindet und macht stark! Sabina Kleinowitz TAUFE Ben B. Bianca K. TRAUUNG Astrid Philipp H Christina Roman M 18
über uns Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Mt 16,26 (L) - Monatsspruch für Juni 2019 Evangelisches Pfarramt A.B. Schwechat Öffnungszeiten: Montag und Freitag von 8:00 - 11:00 Uhr Mittwoch von 14:00 - 16:00 Uhr Sozialsprechstunde: Mittwoch von 16:00 - 18:00 Uhr Sprechstunden mit Pfarrer Benjamin Battenberg nach Vereinbarung. Anschrift: Andreas-Hofer-Pl. 7; Telefon: 01/707 65 11 2320 Schwechat Telefax: 01/706 54 02 E-Mail: office@evangschwechat.at Homepage: www.evangschwechat.at http://www.facebook.com/evangschwechat Besuchen Sie unsere drei Kirchen: HEILIG-GEIST-KIRCHE SCHWECHAT: 2320, Andreas-Hofer-Platz 7 LUKASKIRCHE HIMBERG: 2325, Waldgasse 21 PETRUSKIRCHE FISCHAMEND: 2401, Hainburger Str. 28 Um unsere Jugendarbeit und die Renovierung der Kirchen zu bewerkstelligen, bitten wir um Ihre zweckgewidmeten Spenden, hier die IBAN-Nummern: Für die Jugendarbeit: AT19 3282 3500 0003 4181 Petruskirche Fischamend: AT46 3282 3300 0003 4181 Lukaskirche Himberg: AT81 3282 3400 0003 4181 Heilig-Geist-Kirche Schwechat: AT54 3282 3600 0003 4181 Medieninhaber, Herausgeber, Redaktion: BIC Code für alle Überweisungen: Evangelische Pfarrgemeinde Schwechat A.B., Andreas Hofer Platz 7, RLNWATWW823 2320 Schwechat - Bei allen Fotos ohne Urheberangabe liegen die Rechte beim Medieninhaber oder diese sind gemeinfrei. Zweck des Gemeindebriefes ist die Information unserer Gemeindeglieder. 19
Evangelischer Gemeindebrief im September 2019 P.b.b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 2320 Schwechat 02Z033058 29. Sept. 2019 - 10:15 Uhr in Schwechat Erntedank-Gottesdienst, davor ab 09:00 Uhr gibt es für uns alle ein Frühstück im Gemeindesaal. Fr. 11. Okt. 2019 - 19:00 Uhr in Fischamend StressLassNach-Gottesdienst mit Alexandra Battenberg. !"#$%&'()$*&)+$,(#+%"-,$("). Hauskreise ermöglichen gemütlichen Austausch über den christlichen Glauben, gemeinsames Gebet für wichtige Anliegen, vertiefte Gemeinschaft im privaten Ambiente. Bitte schreiben Sie bei Interesse gerne ein Mail (termine@evangschwechat.at) oder rufen Sie an: 01 707 6511 Merry Monkeys Zweisprachige Spielgruppe für Kinder bis 3 Jahre (und ihre Eltern) mittwochs 09:30 bis 11:00 Uhr im Jugendraum in Schwechat Eingang Russfabrikgasse Jugendclub junge Menschen ab 14 treffen einander immer freitags um 18:00 Uhr mit Ben und Magda im Jugendraum in Schwechat Eingang Russfabrikgasse - SMS-Kontakt mit QR-Code ===>
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