10 Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Asien: HEKS zieht eine überwiegend positive Bilanz - Dossier "Tsunami - 10 Jahre Danach"

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10 Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Asien: HEKS zieht eine überwiegend positive Bilanz - Dossier "Tsunami - 10 Jahre Danach"
Dossier «Tsunami – 10 Jahre danach»

10 Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Asien:
HEKS zieht eine überwiegend positive Bilanz

                                      Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz
                                      Swiss Church Aid
10 Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Asien: HEKS zieht eine überwiegend positive Bilanz - Dossier "Tsunami - 10 Jahre Danach"
In den ersten Minuten des 26. Dezember 2004 ereignete sich rund 85 Kilometer vor der
    ­Küste Sumatras ein gewaltiges Seebeben. Das mit einer Magnitude von 9,1 drittstärkste je
    ­gemessene Beben löste eine ganze Reihe verheerender Tsunamis aus, denen in der Folge
    etwa 250  000 Menschen zum Opfer fielen und die vor allem an den Küsten des Indischen
    Ozeans unbeschreibliche Verwüstungen anrichteten. Annähernd zwei Mio. Menschen wurden
    durch die Zerstörungskraft der Flutwellen obdachlos. Bereits in den ersten Stunden nach der
    Katastrophe haben mit finanzieller Unterstützung von HEKS dessen lokale Partnerorganisa­
    tionen humanitäre Soforthilfe geleistet. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat HEKS
    nebst der humanitären Soforthilfe auch zahlreiche Wiederaufbauprojekte in den vom
    ­Tsunami mit am stärksten betroffenen Ländern Indonesien, Indien und Sri Lanka initiiert,
    finanziert und begleitet. Die Gesamtausgaben beliefen sich dabei auf rund 25 Mio. Franken.
    Heute, zehn Jahre nach der Katastrophe kann HEKS eine positive Bilanz seines Engagements
    für die Tsunami-Opfer ziehen.

    Die Erkenntnis über das wahre Ausmass der Tsunami-Katastrophe löste weltweit eine bisher beispiello-
    se Welle der Solidarität aus. Am Ende wurden allein in der Schweiz rund 300 Mio. Franken gespendet,
    der grösste Teil davon, fast 230 Mio. Franken, ging an die Glückskette, die damit annähernd
    200 Soforthilfe- und Wiederaufbau-Projekte der ihr angeschlossenen Hilfswerke unterstützte. Auch
    12 Projekte von HEKS wurden von der Glückskette mit insgesamt 20 Mio. Franken mitfinanziert.
    ­Insgesamt hat HEKS zwischen 2004 und 2013 20 Projekte initiiert, finanziert und bis zum erfolgreichen
    Abschluss begleitet. Nebst den Beiträgen der Glückskette wurden HEKS-Projekte auch durch die DEZA
    (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) und weitere Geldgeber teilfinanziert.

    Bei seiner Sofort- und Wiederaufbauhilfe fokussierte HEKS auf die drei von der Tsunami-Katastrophe
    mit am schwersten betroffenen Länder Indonesien (12 Projekte), Indien (3) und Sri Lanka (5). In diesen
    drei Ländern hat HEKS jeweils mit lokalen Partnerorganisationen zusammengearbeitet.

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Projekte in Sri Lanka
Bargeld für Reparaturen und …

Rund 15,5 Mio. Franken flossen in HEKS-Projekte in Sri Lanka. Davon wurden zehn Mio. Franken für
den Wiederaufbau von 5000 zerstörten oder schwer beschädigten Privathäusern verwendet. Dieses
Wiederaufbauprojekt, das im Rahmen der schweizerischen Nothilfemassnahmen in Sri Lanka von der
DEZA initiiert und vorbereitet wurde und im Juni 2005 in die Verantwortung von HEKS überging, war
Teil des landesweiten Wohnbau- und Gemeindeentwicklungsprogramms der Nationalen Arbeitsgruppe
für den Wiederaufbau der Nation (Task force for Rebuilding the Nation/TAFREN).

Hauseigentümer, deren Häuser an förderungsberechtigten Standorten durch den Tsunami teilweise
oder vollständig zerstört worden waren, erhielten Bargeldzuwendungen für den Wiederaufbau. Die
Begünstigten wurden in einer Datenbank registriert und vereinbarten zusammen mit der nationalen
Wohnbaubehörde die einzelnen Bauphasen. Sie erhielten die Geldbeiträge in Raten, jeweils nachdem
eine Bauphase beendet war und die nationale Wohnbaubehörde den Baufortschritt überprüft hatte.

Die Begünstigten waren selbst für die Baufortschritte verantwortlich. Die aktive Einbindung der
­Begünstigten in den Wiederaufbau belebte die lokale Wirtschaft und schaffte neue Arbeitsplätze. Sie
stellte zudem auch einen wichtigen Bestandteil der Trauma-Heilung dar. Die Begünstigten nahmen
den ­W iederaufbau äusserst motiviert in die Hände und schufen individuelle Häuser. Diese sind nach
anspruchsvolleren Baustandards errichtet als die zerstörten Häuser.

In Sri Lanka unterstützte HEKS den Wiederaufbau                       Blick in ein Klassenzimmer der wieder
von zwei Schulen.                                                     aufgebauten Schule

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10 Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Asien: HEKS zieht eine überwiegend positive Bilanz - Dossier "Tsunami - 10 Jahre Danach"
Die Begünstigten verfügten nach dem Projekt insgesamt über mehr Eigenkapital, da alle Begünstigten
    nach dem Wiederaufbau Häuser ähnlicher Grösse und Qualität hatten, während einige von ihnen vor
    dem Tsunami in provisorischen Hütten gelebt hatten.

    … Wiederaufbau von zwei Schulen

    Die Schaffung neuer Unterrichtsräumlichkeiten für die rund 1500 Schülerinnen und Schüler der vom
    Tsunami vollständig zerstörten Mirissa Methodist Primary School (Primarschule) und des zu etwa
    30 Prozent beschädigten Mirissa Central College (Sekundarschule) standen im Zentrum der von HEKS
    ­initiierten und begleiteten Wiederaufbauprojekte im Distrikt Matara in Sri Lanka.

    Da beide Schulen nur 50 bis 75 Meter vom Meeresufer entfernt lagen, wurde der neue Schulkomplex
    an einem hochwassergeschützten Standort rund 1,5 Kilometer im Hinterland errichtet. Der ­Neubau,
    der die Primar- und die Sekundarschule vereint, verfügt über eine verbesserte Infrastruktur und
    ­adäquate Lern- und Betreuungseinrichtungen. Ebenfalls stellte das Projekt die Wasserversorgung der
    Schule sicher und errichtete eine Gemeinschaftszone, die nach der Schule für Aktivitäten der Kinder
    und Jugendlichen sowie der Dorfbewohner zur Verfügung steht.

    Für die Klassen- und Lehrerzimmer, die Spezialunterrichts- und Verwaltungsräume sowie die Bibliothek
    und die Kantine schaffte das Projekt Stühle, Bänke und Tische für alle Schülerinnen und Schüler an. Die
    Möbel wurden von lokalen Handwerkern hergestellt oder repariert.

    Um die Schulgemeinde zu mobilisieren, wurde im Rahmen des Projektes ein «Wartungsteam» aus
    Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften ins Leben gerufen, das für alle Wartungs- und
    ­ähnliche Fragen verantwortlich ist.

    Eine grundlegende Computerausrüstung für die Verwaltung und für das Computerlabor ist ebenfalls
    vorhanden. Bei der Schliessung des HEKS-Büros nach Abschluss des Projekts wurden die gesamte
    ­Ausrüstung und alle Computer der Schule und dem Bildungsministerium von Matara gespendet. Bei
    den sri-lankischen Schulbehörden gilt das Projekt als das inselweit erfolgreichste Schulwiederaufbau-
    projekt nach dem Tsunami. Suboptimal gestaltet sich hingegen der Unterhalt der Gemeinschaftszone,
    die offenbar nicht (mehr) einem dringenden Bedürfnis der potenziellen Nutzerinnen und Nutzer ent-
    spricht.

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Projekte in Indonesien
Überleben im Chaos von Aceh und Nias

In Indonesien konzentrierte sich die Nothilfe von HEKS und seinen lokalen Partnerorganisationen,
­insbesondere Christian World Services (WCS), Yakkum Emergency Unit (YEU) und Yayasan Tanggul
Bencana (YTB), in einer ersten Phase auf die Provinz Aceh und die Insel Nias. An rund 120  000 Men-
schen in Banda Aceh verteilte WCS Nahrungsmittel, Kochutensilien, Hygieneartikel sowie Erste-Hil-
fe-Sets. Zur Bergung von Leichen und zur Beseitigung des Abfalls wurde zudem 13‘000 Paar Gummi­
stiefel und -Handschuhe ausgegeben. Ausserdem wurden mehrere Generatoren zur Stromerzeugung
und für Kommunikationszwecke installiert.

Ebenfalls in Banda Aceh, in Aceh Utara und Nias baute YEU mobile Kliniken auf, wo rund 45  000
Verletzte eine medizinische Erstversorgung erhielten. Zudem wurde an 25  000 in Flüchtlingscamps
untergebrachte Personen Medikamente abgegeben und medizinisches Gerät zur Verfügung gestellt.
Installiert wurden auch Wasseraufbereitungs-, Abfallbeseitigungs- sowie sanitäre Anlagen.

In Nias, Aceh Jaya, Aceh Barat und Nagan Raya verteilte YTB Nahrungsmittel, Leintücher, Matratzen
und Schulbücher für Kinder. Zudem wurden Gemeinschaftsküchen und Latrinen aufgebaut. Mehr als
17  000 Kinder erhielten Zusatznahrung.

Die Tsunami-Katastrophe hinterliess in Indonesien nicht nur zehntausende Tote und unbeschreibliche
materielle Verwüstungen, sondern auch unzählige, durch die Ereignisse teilweise schwer traumatisierte
Menschen, die bereits in den ersten Tagen psychologisch betreut werden mussten.

Ein Unglück kommt selten allein

Kaum waren die allerschlimmsten Spuren der Flutwelle besei­
tigt, wurden die Bewohnerinnen und Bewohner der Insel Nias in
­Indonesien bereits von der nächsten Katastrophe heimgesucht.
Ein schweres Erdbeben am 28. März 2005 forderte über 7000
Menschenleben, 80  000 Häuser wurden zerstört oder schwer
beschädigt. Unmittelbar nach dem Erdbeben verteilte HEKS wie-
derum über seine lokale Partnerorganisation Holi’ana‘a Lebensmit-
tel, K
     ­ üchengerätschaften und Kleider. Nach Abschluss der ersten
Nothilfe-Phase wurden die rund 4300 Bewohnerinnen und Bewoh-
ner von zunächst vier, später sechs und zuletzt acht abgelegenen
und besonders schwer betroffenen Dörfern beim Wiederaufbau
der dörflichen Infrastruktur (Brunnen, Wasserleitungen, Strassen)   Tsunami-Opfer bei der Ausgabestelle von Nothilfe-
unterstützt. Zur Sicherung ihrer Lebensgrundlagen – Haupterwerbs­ Gütern.

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quellen bilden dort der Anbau von Kakao, Kautschuk und Kokospalmen sowie der Fischfang – erhielten
    die 800 ärmsten Familien zudem Netze, Bootsmotoren und landwirtschaftliches Gerät.

    Zusätzliche Unterstützung wurde Frauen und Witwen gewährt, die – je nach ihrer ökonomischen
    ­Tätigkeit – eine Aus- bzw. Weiterbildung in Kleintierhaltung oder in Handwerk sowie einen Kredit als
    Startkapital für ein eigenes Geschäft erhielten. Aber auch Männer profitierten von Weiterbildungen in
    nachhaltiger Landwirtschaft und in der Verarbeitung von Fischereiprodukten.

    Zudem bildete HEKS 13 Mitarbeitende seiner Partnerorgansationen in den Bereichen Katastrophen­
    risikomanagement und Sofort­hilfe aus. Die ausgebildeten Expertinnen und Experten, die dem «Lokalen
    Katastrophen-Abklärungs- und Einsatz-Netzwerk»(LEARN) angehören, sind seither in verschiedenen
    Krisensituationen aktiv geworden und haben we­sentlich dazu beigetragen, dass von Naturkatastrophen
    bedrohte Menschen besser auf solche vorbereitet sind. 2012 wurde das LEARN-Netzwerk erweitert und
    auf ganz Sumatra ausgedehnt.

    Diese Projekte zum Wiederaufbau nach dem Erdbeben wurden im Zeitraum zwischen April 2006 und
    November 2012 umgesetzt und ebenfalls teilweise oder vollumfänglich aus dem Tsunami-Spenden-
    fonds finanziert. Insgesamt wurden von HEKS für alle Soforthilfe- und Wiederaufbauprojekte in Indo-
    nesien rund 6,276 Mio. Franken eingesetzt.

    Projekte in Indien
    Wiederaufbau eines Fischerdorfes

    Auch in Indien setzte die humanitäre Soforthilfe von HEKS und seiner lokalen, auf die Katastrophen-
    und Wiederaufbauhilfe spezialisierten Partnerorganisationen Church’s Auxiliary for Social Action
    (CASA) bereits wenige Stunden nach dem Tsunami ein. In den Distrikten Nagapattinam und Cuddalore,
    die zu dem von der Flutwelle am stärksten betroffenen südindischen Bundesstaat Tamil Nadu gehören,
    wurden zwischen Ende Dezember 2004 und Mitte Februar 2005 warme Mahlzeiten sowie Lebensmit-
    tel, Plastikplanen, Decken, Kleider und Küchenutensilien an rund 4500 Fischer- und Bauernfamilien
    verteilt. Trotz teilweise chaotischer Zustände in den ersten Tagen nach der Katastrophe konnte die Ver-
    teilung der Hilfsgüter planmässig durchgeführt werden.

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Die Wiederaufbauhilfe von HEKS in Indien fokussierte ab 2006 und bis 2009 auf den Wiederaufbau
des ebenfalls im Distrikt Nagapattinam gelegenen Fischerdorfes Thoduvai mit rund 3300 Bewohne-
rinnen und Bewohnern. In enger Kooperation mit der Partnerorganisation CASA wurden rund 500
erdbebensichere und sturmresistente Häuser, ein Gemeindesaal für Feste und Versammlungen sowie
ein Schutzraum erstellt. Die neuen Häuser wurden 500 Meter von der von der Regierung festgelegten
Pufferzone entfernt konstruiert, was eine weitere Sicherheitsvorkehrung im Falle einer Naturkatastro-
phe darstellt. Sowohl die Verhandlungen mit den Landbesitzern als auch die Planung und Konstruktion
der Unterkünfte hat CASA unter Einbezug der lokalen Bevölkerung durchgeführt.

Zudem wurde ein Fischmarkt aufgebaut, damit die Fischer ihren Fang selber und ohne Umweg über
Zwischenhändler lagern und verkaufen können, wodurch sich ihr Einkommen um rund ein Fünftel
verbessern liess. Mehrere Jugendliche konnten zudem eine Ausbildung als Maurer absolvieren und so
beim Aufbau des Fischmarktes und der Unterkünfte mitarbeiten. Schliesslich wurden auch Strassen und
Kanalisation instand gestellt.

Insgesamt setzte HEKS rund 3,42 Mio. Franken Eigen- und Drittmittel aus Spenden für Nothilfe- und
Wiederaufbauprojekte in Indien ein.

Ein Bild der Zerstörung: Das südindische Fischerdorf                 Der Wiederaufbau der zerstörten Häuser
Thoduvai nach dem Tsunami.                                           schreitet voran.

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Externe Evaluation
    Breit angelegte Wirkungsmessung

    Im Hinblick auf den 10. Jahrestag der Katastrophe hat die Glückskette bei der renommierten, unabhän-
    gigen belgischen Beratungsfirma «Channel Research» eine breit angelegte Evaluation zur kurz-, mittel-
    und längerfristigen Wirkung der Hilfe an die Tsunami-Opfer in Auftrag gegeben. Diese Studie erfolgte
    in Ergänzung zahlreicher früherer, bereits ab 2005 durchgeführter Untersuchungen zur Wirksamkeit
    der Hilfe an die Tsunami-Opfer. Für sieben der von «Channel Research» für die Evaluation ausgewähl-
    ten Projekte trug HEKS die Gesamtverantwortung. Die Studie fokussierte insbesondere auf die folgen-
    den drei Fragen:

    1.   Welche langfristige Wirkung hatte die Unterstützung der Glückskette und der ihr angeschlossenen
         Hilfsorganisationen auf das Leben der Menschen?
    2.   Inwiefern hat die Unterstützung der Glückskette und ihrer Partnerorganisationen die dringendsten
         Bedürfnisse der Opfer abgedeckt?
    3.   Inwiefern hat die Unterstützung der Glückskette und ihrer Partner mit geholfen, Armut und soziale
         Ungleichheit zu verringern?

    Die Studie wurde am 11. Dezember 2014 im Rahmen einer Medienkonferenz in Bern der breiten
    ­Öffentlichkeit vorgestellt. Zusammenfassend kamen die Experten zu folgenden Erkenntnissen:

    99 Die vom Tsunami betroffenen Menschen haben sich erholt und die Kontrolle über ihre Lebens­
         gestaltung zurückgewonnen.

    99 Der erfolgreiche Bau- bzw. Wiederaufbau zerstörter oder beschädigter Häuser bildete die essen­
         zielle Grundlage für die Wiederherstellung der zivilgesellschaftlichen Gemeinschaften im Allgemei-
         nen und die Sicherstellung des individuellen Lebensunterhaltes im Speziellen.
         Durch die Bereitstellung neuer Häuser konnten die Betroffenen ihre Ressourcen für die Wiederher-
         stellung von anderen Lebensgrundlagen einsetzen und mussten nicht ums Überleben kämpfen.

    99 Externe, von den Hilfsorganisationen nicht oder nur marginal beeinflussbare Faktoren wie staat­
         liche Vorgaben, aufflammende militärische Konflikte (z.B. Sri Lanka) wie auch deren Ende
         ­(Indonesien) sowie die wirtschaftliche Entwicklung haben das Ausmass der Erholung massgeblich
         beeinflusst.

    99 Die Unterstützung zur Wiedergewinnung der Lebensgrundlagen war vor allem dort erfolgreich, wo
         die Betroffenen ihre von früher gewohnten Tätigkeiten und Geschäfte wieder aufnehmen konnten.
         Nicht oder nur bedingt nachhaltig war die Hilfe dort, wo versucht wurde, den Tsunami-Geschädig-

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ten neue, ihnen bisher nicht vertraute oder bekannte Erwerbsquellen zu erschliessen und wo die
    Absatzmärkte für solche Produkte nicht oder nur begrenzt vorhanden sind.

99 Bei der Unterstützung zum Wiederaufbau weiter reichender Lebensumfeld-Strukturen (z.B. Bau
    von Schulen, Spitälern) ist künftig längerfristigen gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen
    Rahmenbedingungen noch vermehrt Rechnung zu tragen.

99 Soziale Ungleichheiten konnten durch die Soforthilfe- und Wiederaufbauprojekte zwar kurzfristig
    vermindert werden, letztere sind allerdings nur bei langfristigen Interventionen auch tatsächlich
    nachhaltig.

Wirksame Hilfe

Insgesamt stellen sowohl die begünstigten Menschen in Sri Lanka, Indonesien und Indien als auch die
verschiedenen lokalen Partnerorganisationen sowie verschiedene, in den letzten Jahren immer wieder
durchgeführte unabhängige Evaluationen den Nothilfe- und Wiederaufbauprojekten von HEKS ein
sehr gutes Zeugnis aus. Aus Sicht der unzähligen privaten wie institutionellen Spenderinnen und Spen-
dern besonders erfreulich ist sicher die Gewissheit, dass ihre von HEKS treuhänderisch eingesetzten
Mittel massgeblich dazu beigetragen haben, dass die begünstigten Menschen in den vom Tsunami am
schwersten getroffenen Ländern sich von der Katastrophe erholt haben und neue, zukunftsorientierte
Lebensperspektiven entwickeln konnten.

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HEKS ist ZEWO-zertifiziert.

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                               8042 Zürich
                               Tel. 044 360 88 00
                               Fax 044 360 88 01
                               info@heks.ch
                               www.heks.ch

Im Kleinen Grosses bewirken.
                               Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz
                                                                             10
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