12 DIE IMPFUNG GEGEN SARS-COV-2

 
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Teil III/1: Standardimpfungen

           12 Die Impfung gegen SARS-CoV-2
             Fallbeispiel 14: Infektionen mit SARS-CoV-2: Könnte der Herdeneffekt die Infek-
             tion zum Stillstand bringen? Können die Impfstoffe unser Erbgut verändern? Wie
             lange hält der Impfschutz?
             a) Ein sehr impfkritischer 66-jähriger Patient, dem Sie zur COVID-19-Impfung raten,
             zweifelt die Notwendigkeit dieser Impfung an. Es wäre doch sinnvoller, der Infektion
             ihren Lauf zu lassen, bis eine Herdenimmunität eintritt – dann komme die Epidemie
             doch automatisch zum Stehen! (Diese Ansicht wurde tatsächlich vor allem zu Beginn
             der Pandemie nicht selten vertreten, aber auch jetzt hört man sie noch gelegentlich).
             •   Wäre das vielleicht doch ein gangbarer Weg gewesen, die Pandemie zu stoppen?
             •   Was sagen Sie Ihrem Patienten?
             b) Eine junge Intensivkrankenschwester hat Bedenken sich impfen zu lassen, weil
             sie befürchtet, dass die neuen „genetischen“ Impfstoffe (sie meint die mRNA- und
             Vektorimpfstoffe) das Erbgut verändern könnten.
             •   Wie ist Ihre Meinung dazu?
             •   Besteht diese Gefahr? Wenn nicht – warum nicht?
             c) Sie klären einen 40-jährigen Lehrer vor der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff
             auf. Obwohl Sie dem Mann sagen, dass über die Schutzdauer noch nichts bekannt
             ist, möchte Ihr Impfling wissen, wie Ihre Meinung dazu ist und wovon denn die
             Schutzdauer abhängen könnte?
             •   Können Sie dazu guten Gewissens eine Aussage machen?

           12.1 Infektionen mit SARS-CoV-2
           SARS-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2) ist ein
           Virus, das erstmals Ende 2019 als Auslöser einer schweren Lungenkrankheit
           (COVID-19, corona-virus disease 2019) in China identifiziert wurde. Er breitete
           sich rasch weltweit aus, sodass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am
           11.03.2020 eine Pandemie ausrief. Bis Anfang April 2021 erkrankten ca. 130
           Millionen Menschen, knapp 3 Millionen starben.
           SARS-CoV-2 ist ein Erreger aus der Gattung der Coronaviren, die unter Säu-
           getieren und Vögeln weit verbreitet sind. Er gehört zu den gegenwärtig sie-

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       ben bekannten humanpathogenen Coronavirus-Spezies, zu denen noch das
       SARS-CoV (SARS-Coronavirus), das MERS-(middle east respiratory syndrome)-
       Coronavirus und vier weitere weltweit endemische Erreger zählen. SARS-CoV,
       der erste bekannte Erreger des „schweren akuten Atemwegssyndroms“, war
       verantwortlich für eine 2002/2003 grassierende Pandemie, die aber Ende 2003
       bereits durch strikte Kontrollmaßnahmen beendet werden konnte. Das MERS-
       Coronavirus wurde 2012 als Erreger schwerer Infektionen der Atemwege und
       der Nieren entdeckt. Es ist auf der arabischen Halbinsel verbreitet und wird
       wohl von Dromedaren auf den Menschen übertragen. Alle drei Viren stammen
       wahrscheinlich von Fledermäusen. Auch SARS-CoV und SARS-CoV-2 sind über
       tierische Zwischenwirte auf den Menschen übertragen worden, können sich
       aber – im Gegensatz zu MERS-Coronaviren – leicht von Mensch zu Mensch
       ausbreiten. Die vier weiteren weltweit verbreiteten Coronaviren des Menschen
       verursachen in der Regel harmlose Erkältungskrankheiten. Nur sehr selten sind
       sie Ursache von Pneumonien, die gelegentlich auch schwer verlaufen können.
       SARS-CoV-2 ist wie alle Coronaviren ein umhülltes RNA-Virus. Die Viruspartikel
       haben einen Durchmesser von 80–140 nm und besitzen auffällige Oberflächen-
       strukturen, die sogenannten Spikeproteine (Abb. 10). Bei der Infektion binden die
       Spikeproteine an die Oberfläche der Zielzellen. Als Rezeptoren dienen die ACE-2
       (Angiotensin-Converting-Enzyme-2)-Moleküle, die in hoher Konzentration auf

       Abb. 10: Struktur des SARS-CoV-2

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           den Zellen des Respirationstrakts, aber auch Zellen des Darms, der Niere, des Her-
           zens und des ZNS exprimiert sind. Nach Andocken des Virus an die Zelloberfläche
           wird das Spikeprotein durch zellständige Proteasen gespalten und eine weitere
           Bindungsstelle freigesetzt, die dem Virus den Eintritt in die Zelle ermöglicht.

           Obwohl das Virus über einen Korrekturmechanismus der RNA-Replikation ver-
           fügt, kommt es immer wieder zu Mutationen und zur Entstehung neuer Virus-
           varianten, die durch die weltweite explosionsartige Verbreitung des Erregers
           noch beschleunigt werden. Derartige genetische Veränderungen können zu
           neuen biologischen Eigenschaften, etwa erhöhter Infektiosität oder höherer
           Pathogenität führen, wie sie z.B. die sogenannte englische Variante B.1.1.7
           aufweist. Besonders Veränderungen am Spikeprotein als Zielstruktur neutra-
           lisierender Antikörper sind von größter Bedeutung, weil sie möglicherweise
           zu einer schlechteren Bindung dieser Antikörper und letztendlich zu einem
           Unterlaufen des neutralisierenden Effekts der durch Infektion oder Impfung
           induzierten Antikörper führen können. Solche möglicherweise gefährlichen
           Virusvarianten werden auch als VOC (Variants Of Concern, besorgniserregende
           Varianten) bezeichnet.

           SARS-CoV-2 wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Nach einer initialen
           Vermehrung im Nasen-Rachenraum kann es zu sehr unterschiedlichen Krank-
           heitsbildern führen. Vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwach-
           senen verlaufen die Infektionen oft symptomlos. Die häufigsten Erkrankungs-
           formen sind Atemwegsinfektionen, die in Pneumonien übergehen können.
           Bei entsprechend prädisponierten Personen kann sich daraus ein beatmungs-
           pflichtiges akutes Lungenversagen entwickeln.

           Weitere Symptome können neurologische Erscheinungen wie Kopfschmerzen,
           Schwindel oder Verwirrtheit, gastroenterologische Krankheitsbilder (Appetit-
           losigkeit, Übelkeit, Erbrechen), Leberfunktionsstörungen, Herz-Kreislauf-Sym-
           ptome und Nierenschäden bis zur Dialysepflichtigkeit sein. Als seltene, aber
           schwerwiegende Komplikation kann ein sogenanntes Hyperinflammations-
           syndrom auftreten, das zu einem Multiorganversagen mit hoher Letalität führt.

           Der wichtigste Risikofaktor für einen schweren Verlauf ist das Alter (Abb. 11),
           wobei ab 50–60 Jahren das Risiko kontinuierlich ansteigt. In Deutschland waren

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       Abb. 11: Altersabhängige Letalität von COVID-19 (mod. nach Yang et al., Lancet Infect
       Dis. 2021; 21(2): 203–212

       nach Zahlen des Robert Koch-Instituts 86 % aller an einer SARS-CoV-2-Infektion
       Verstorbenen 70 Jahre oder älter.
       Die therapeutischen Möglichkeiten sind begrenzt. Das Virostatikum Rem-
       desivir, ein Nukleotidanalogon, hat lediglich in der Frühphase einer Infektion
       und nur bei einer definierten Patientengruppe eine gewisse Wirksamkeit ge-
       zeigt (Verkürzung der Zeit bis zur Genesung um einige Tage). Dexamethason
       bringt bei Patienten unter Sauerstoffgabe bzw. bei beatmeten Patienten einen
       mäßigen Überlebensvorteil. Der Hauptteil der Behandlung besteht in unter-
       stützenden Maßnahmen (Sauerstoffgabe, Beatmung, Antibiotikatherapie bei
       bakteriellen Superinfektionen).
       Nicht zuletzt wegen der sehr eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten war
       es von vorneherein ein Ziel, die Ausbreitung des Erregers so gut wie möglich
       einzudämmen. In der Anfangsphase der Pandemie, vor der Verfügbarkeit

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           eines Impfstoffs und seines flächendeckenden Einsatzes, bestand die einzige
           Möglichkeit, die expositionelle Zunahme der Infektion zu bremsen, in einer
           rigorosen Beschränkung aller zwischenmenschlichen Kontakte („Lockdown“).
           Die Idee, die Ausbreitung des Erregers zuzulassen und eine Herdenimmunität
           abzuwarten, wurde rasch verworfen. Als Basisreproduktionszahl R0 stellte sich
           ein Wert von im Mittel 3,3 heraus (R0 gibt die Zahl der Folgefälle einer Infek-
           tion an bei fehlender Immunität in einer Population; bei einem R0 -Wert von
           3,3 steckt also ein Infizierter im Mittel 3,3 weitere Personen an). Bei diesem
           Wert müssen etwa 70 % aller Menschen einer Population infiziert sein, bevor
           die Infektion zum Stillstand kommt. Ein dazu notwendiges ungebremstes
           Wachstum der Infektion würde das medizinische System in wenigen Wochen
           kollabieren lassen, vor allem, weil sich der Erreger sehr schnell ausbreitet. Im
           Mittel dauert es 4 Tage vom Beginn der Erkrankung eines Menschen bis zur
           Erkrankung der von ihm Angesteckten. Vom ersten Patienten an gerechnet
           wären nach gut 5 Wochen mit etwa 100 000 neu Infizierten zu rechnen, die
           dann alle 4 Tage um den Faktor 3,3 zunehmen: nach 7 Wochen würden über
           500 000 neu infiziert werden, 4 Tage später kämen dann schon 1,7 Millionen
           dazu, usw.). Eine Herdenimmunität lässt sich also in absehbarer Zeit nur durch
           eine bevölkerungsweite Impfung erzielen!

           12.2 Impfstoffe gegen SARS-CoV-2
           Mit der Entwicklung von Impfstoffen wurde bereits unmittelbar nach dem
           Bekanntwerden der neuen Infektion zu Beginn des Jahres 2020 begonnen.
           Weltweit beteiligten sich eine Vielzahl von staatlichen und privaten Institu-
           tionen an der Suche nach einem Impfstoff. Im März 2020 listete die WHO 50
           Impfstoffkandidaten auf, zwei in der klinischen Prüfung, 48 in der präklinischen
           Phase. Nur drei Monate später wurden bereits 16 Impfstoffe klinisch geprüft,
           125 befanden sich in der präklinischen Phase. Heute (Ende April 2021) finden
           sich in der Aufstellung der WHO 93 bzw. 184 Impfstoffkandidaten in der kli-
           nischen bzw. der präklinischen Phase. Alle Arten von Impfstofftypen sind in
           diesen Listen vertreten (Abb. 12).

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       Abb. 12: Impfstofftypen, die gegen SARS-CoV-2 entwickelt bzw. bereits eingesetzt
       werden

       Nachdem bereits Anfang 2020 abzusehen war, dass sich eine Pandemie mit
       kaum vorhersehbaren weltweiten Folgen anbahnte, die wohl nur durch eine
       effektive Impfung zu stoppen war, wurden international die im Prinzip sehr
       langwierigen Zulassungsbedingungen für Impfstoffe modifiziert. Die in den
       USA und Europa festgeschriebenen Verfahren wurden dahingehend verändert,
       dass die üblicherweise getrennten drei Phasen der klinischen Prüfung teilweise
       zusammengezogen wurden. Von Anfang an bestand auch eine (normalerweise
       unübliche) Zusammenarbeit der Hersteller mit den Zulassungsbehörden. Die
       Bewertung von Ergebnissen der laufenden Entwicklung eines Impfstoffkandi-
       daten wurde bereits begonnen, bevor alle erforderlichen Daten für einen Zulas-
       sungsantrag verfügbar waren. Der formelle Zulassungsantrag wurde gestellt,
       nachdem alle erforderlichen Daten vorlagen, und konnte nun sofort bearbeitet
       werden. Durch diesen sogenannten „rolling review“-Prozess wurden die Zu-
       lassungsverfahren enorm beschleunigt, ohne dass darunter die notwendigen
       Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit eines Impfstoffs litten.
       Einziges Zugeständnis an die Zulassungsgeschwindigkeit war der Verzicht auf

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           eine längere Beobachtungsphase nach den in der Phase 3 abgeschlossenen
           Impfungen; hier konnte bereits zwei Monate nach Beendigung der Impfungen
           die endgültige Zulassung beantragt werden.
           Gegenwärtig (Stand Ende April 2021) sind in der EU und damit auch in Deutsch-
           land und Österreich vier Impfstoffe zugelassen:
           –   Comirnaty (BNT162b2, BioNTech/Pfizer)
           –   COVID-19 Vaccine Moderna (mRNA-1273, Moderna)
           –   Vaxzevria (AZD1222, COVID-19 Vaccine AstraZeneca)
           –   COVID-19 Vaccine Janssen (Ad26.COV2.S Covid-19 Vaccine)
           Alle vier Impfstoffe sind Nukleinsäure-basierte Impfstoffe. Durch die Impfung
           mit diesen Impfstoffen wird die genetische Information für das Spikeprotein in
           Zellen des Geimpften eingeschleust, die daraufhin dieses Protein synthetisieren.
           Das neu gebildete Spikeprotein fungiert als Impfantigen, löst B-Zell- und T-Zell-
           Antworten aus und führt damit zur Bildung von „Anti-Spikeprotein“-Antikörpern.
           Bei Comirnaty und COVID-19 Vaccine Moderna handelt es sich um Messenger-
           RNA (mRNA)-Impfstoffe. Sie enthalten Nukleosid-modifizierte mRNA, die für
           das SARS-CoV-2-Spikeprotein in voller Länge kodiert. Das synthetisierte Spike-
           protein enthält zwei Punktmutationen, die das Molekül in der Prä-Fusionskon-
           figuration stabilisieren. Die mRNA ist in Lipid-Nanopartikel eingeschlossen, die
           für den Schutz der mRNA und ihre Einschleusung in die Wirtszelle verantwort-
           lich sind (Abb. 13).
           Vaxzevria und COVID-19 Vaccine Janssen sind sogenannte Vektorimpfstoffe. Sie
           bestehen aus für Menschen ungefährlichen Schimpansen-Adenoviren (Vaxze-
           vria) bzw. aus menschlichen Adenoviren, die harmlose Erkältungserreger sind
           (COVID-19 Vaccine Janssen). Diese Viren wurden gentechnisch so verändert,
           dass sie zwar in Zellen eindringen, sich aber nicht vermehren können. Einge-
           fügt wurde das Gen, das für das SARS-CoV-2-Spikeprotein in einer stabilisierten
           Form kodiert (Abb. 13). Diese Viren sind also in der Lage, das Genom für das
           Spikeprotein in Zellen einzuschleusen und in den Zellkern zu transportieren,
           wo es in mRNA transkribiert wird. Die mRNA wird ins Zytoplasma überführt
           und dient hier als Vorlage für die Synthese des Spikeproteins, das aus der Zelle
           exportiert und dem Immunsystem präsentiert wird.

                                                                                                  85

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       Abb. 13: Nukleinsäure-basierte Impfstoffe gegen COVID-19. Die mRNA des mRNA-
       Impfstoffs und der spezifische DNA-Abschnitt des Vektorimpfstoffs enthalten die
       genetische Information für das „full length“ SARS-CoV-2-Spike-Protein, das durch zwei
       gezielte Mutationen in der Präfusionskonfiguration stabilisiert wurde.

       Alle Impfstoffe wurden in Placebo-kontrollierten Studien getestet und auf ihre
       Wirksamkeit in der Verhütung von klinisch manifesten, durch Teste bestätigte
       COVID-19-Infektionen untersucht (Tab. 13). Das Spektrum der Nebenwirkungen
       unterscheidet sich nicht wesentlich von dem anderer Impfstoffe, scheint aller-
       dings etwas ausgeprägter zu sein: An der Impfstelle kann es zu Rötung, Schwel-
       lung, Schmerz, Druckempfindlichkeit kommen, an systemischen Nebenwir-
       kungen ist u.U. mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden,
       Muskelschmerzen, Magen-Darm-Symptomatik (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
       und Müdigkeit zu rechnen.
       Wie alle Impfungen sollte auch diese Impfung nicht während eines hochfie-
       berhaften Infekts verabreicht werden. Bei Unverträglichkeitsreaktionen auf die
       erste Impfung sollte eine zweite Impfung mit diesem Impfstoff unterbleiben.
       Die Impfstoffe sind für alle Menschen indiziert zum individuellen Schutz vor
       COVID-19-Infektionen. Notwendig ist darüber hinaus aber auch eine hohe
       Durchimpfungsrate der Bevölkerung, um möglichst bald eine Herdenimmu-
       nität in der Bevölkerung zu erreichen und damit die weitere Ausbreitung des
       Virus zu unterbinden.

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           Tabelle 13: Wirksamkeit der bis April 2021 in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoffe
            Hersteller                     Teilnehmer (n) Dosen Fälle                                    Wirksamkeit
                                                                Plazebo-
                                                                /Impfgruppe
            BioNTech/Pfizer1               34 922                 2           162/8*                     95 %
            Moderna2                       30 420                 2           185/11**                   94 %
                             3
            AstraZeneca                    10 636                 2           154/64***                  60 %
                                           2 649****              2           45/8                       81 %
            Janssen4                       39 321                 1           193/66                     66 %
           * 10 schwere Fälle (nur Plazebogruppe); ** 11 schwere Fälle (nur Plazebogruppe); *** 5 schwere Fälle (nur
           Plazebogruppe); **** Abstand 1. zu 2. Dosis ≥ 12 Wochen
           1 Polack et al., Safety and Efficacy of the BNT162b2 mRNA Covid-19 Vaccine. N Engl J Med. 2020; 383(27):

           2603–2615. doi: 10.1056/NEJMoa2034577
           2
             Baden et al., Efficacy and Safety of the mRNA-1273 SARS-CoV-2 Vaccine. N Engl J Med. 2021; 384(5):
           403–416. doi: 10.1056/NEJMoa2035389
           3 www.ema.europa.eu/en/news/ema-recommends-covid-19-vaccine-astrazeneca-authorisation-eu

           Voysey et al., Safety and efficacy of the ChAdOx1 nCoV-19 vaccine (AZD1222) against SARS-CoV-2: an interim
           analysis of four randomised controlled trials in Brazil, South Africa, and the UK. Lancet 2021; 397(10269): 99–111
           4 FDA Briefing Document Janssen Ad26.COV2.S Vaccine for the Prevention of COVID-19

           Die Impfstoffe sind zugelassen für Erwachsene ab 18 bzw. 16 (Comirnaty) Jahren.

           Im Folgenden wollen wir noch auf spezifische Eigenschaften der einzelnen
           Impfstoffe eingehen.

           12.2.1 Comirnaty (BioNTech/Pfizer)
           Der Impfstoff wird in Fläschchen für jeweils 6 Dosen geliefert. Er muss lang-
           fristig bei -90 °C bis -60 °C gelagert werden, kann allerdings bei Temperaturen
           zwischen +2 °C und +8 °C aufgetaut werden und ist im aufgetauten Zustand
           bei dieser Temperatur maximal fünf Tage haltbar. Er darf erst unmittelbar vor
           der Verwendung aus dem Kühlschrank genommen werden. Der Impfstoff
           im Fläschchen wird mit 1,8 ml einer 0,9 %igen Kochsalzlösung verdünnt und
           vorsichtig durch 10-faches Umdrehen gemischt (nicht schütteln!). Er muss nun
           innerhalb von 6 Stunden verimpft werden.

           Pro Dosis werden 0,3 ml entnommen und intramuskulär in den M. deltoideus
           injiziert. Eine zweite Dosis wird im Abstand von mindestens 21 Tagen appliziert.

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               ecomed MEDIZIN – Der Impfkurs – Eine Anleitung zum richtigen Impfen (5. Auflage)
Hersteller: Herr Zech    Änderungsdatum: 21.05.2021     Status: Druckdaten                                                      Seite 87
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