14 Stunden Programm an vier Tagen. Antworten auf die großen Fragen von Streaming bis Nachhaltigkeit.

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Screenforce Days: Der Blick in das neue TV-Zeitalter – BILD
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ID: LCG21224 | 21.06.2021 | Kunde: SCREENFORCE | Ressort: Medien
Österreich | Medieninformation

14 Stunden Programm an vier Tagen. Antworten auf die großen Fragen
von Streaming bis Nachhaltigkeit.

Bilder zur Meldung in der Mediendatenbank

Köln/ Wien (LCG) – Erstmals gingen die Screenforce Days als
länderübergreifendes Digitalevent über die Bühne. In vier Tagen
mit insgesamt 14 Stunden Programm haben die Teilnehmer aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz einen umfassenden
Einblick in die neuesten Trends und Entwicklungen rund um das
Themenfeld Bewegtbild aus dem gesamten deutschen Sprachraum
erhalten: Screenings der Sender, Keynotes und brandaktuelle
Studien, wie die Bewegtbildstudie aus Österreich, brachten
geballtes Programm auf alle Screens. Zur Rückkehr in die
Normalität analysierten die Screenforce Days als erste
Großveranstaltung die Veränderungen des Medienmarkts während der
Pandemie und die künftige Rolle des TVs.

     „Die größten Screenforce Days in der Geschichte dieser
     Veranstaltung waren eine Komplettbetrachtung von Total
     Video mit wesentlichen Insights. Durch seine
     gesellschaftliche Relevanz und Verantwortung gewinnt TV
     eine noch stärkere Bedeutung für die Werbewirtschaft.
     Die Entwicklung der Sendermediatheken wird eine der
     größten Weichenstellungen in der Geschichte des Mediums
     für Werbetreibende, Broadcaster und Seherinnen und
     Seher“, fasst Screenforce-Österreich-Sprecher Walter
     Zingg l (IP Österreich) zusammen.

Marken und TV wachsen gemeinsam
Marken und TV wachsen gemeinsam

     „Marken gewinnen in der Krise. Als emotionaler
     Storyteller macht TV Marken“, leitet Screenforce-
     Geschäftsführer Malte Hildebrandt in das viertägige
     Event ein.

In sechs Punkten fasst er die Zukunft des Fernsehens zusammen. Er
sieht TV und Marken als Einheit. Durch Innovationen wie Adressable
TV wird die Reichweite des Fernsehens mit der präzisen Ausspielung
der digitalen Welt kombiniert. Reichweite, Umfeld und Daten
bestimmen die Zukunft der Medienunternehmen, wodurch TV auch
künftig im Zentrum effektiver Mediapläne steht. Im letzten Jahr
hat TV deutlich gezeigt, dass es gesellschaftliche Verantwortung
übernimmt und Menschen in unsicheren Zeiten durch sauberen
Journalismus und kuratierte Unterhaltung Orientierung gibt. Die
detaillierte Wirkungsforschung gibt der werbetreibenden
Wirtschaft Sicherheit und belegt, dass TV nicht durch andere
Medien substituiert werden kann. TV schafft das sichere Umfeld, in
dem Marken Haltung beweisen und den Konsumbedürfnissen der
Menschen entsprechen können. Das Zusammenspiel aus linearem TV und
Sendermediatheken (BVOD) sichert auch in Zukunft den Zugang zu
allen Alters-und Zielgruppen. Die großen globalen Streaming-
Anbieter befinden sich bereits in einem Verdrängungswettbewerb,
der durch die beschränkte Zahlungsbereitschaft der Menschen
verstärkt wird.

Mehr als Hollywood-Filme: Die Stärken des TVs
AutorSascha Lobo sieht die starke Kraft des Fernsehens im Live-
Gefühl, dem Community-Faktor rund um einzelne ikonische Personen
auf allen digitalen Kanälen sowie die Inszenierung und
Eventisierung durch das Zusammenspiel aus TV und sozialen Medien.
Er spricht von einer laufenden Dekontextualisierung in Form kurzer
Clips und Ausschnitten sowie sozialer Vernetzung. Institutionen
wie Markus Lanz finden zusätzliche Verbreitung in sozialen Medien.
Er rät dem Fernsehen, mit Selbstbewusstsein die eigenen Stärken
aufzuzeigen.
Er rät dem Fernsehen, mit Selbstbewusstsein die eigenen Stärken
aufzuzeigen.

     „Das Fernsehen verfügt über eine soziale,
     gesellschaftliche, politische und emotionale Kraft, die
     deutlich über dem reinen Ausspielen von Kinofilmen
     liegt“, meint Lobo über den Unterschied zu Streaming-
     Plattformen.

Durch die Inszenierung von Größe und Relevanz, beispielsweise im
Rahmen der UEFA EURO 2021 oder der Superbowl, ist TV anderen
Werbeplattformen deutlich überlegen. Werbetreibende können von
Streugewinnen profitieren, die bei engmaschigem Targeting
verhindert werden. Er rät, weniger auf reine Daten und verstärkt
auf Zielgruppen-Content zu setzen, da das menschliche Verhalten
nicht exakt vorhersehbar ist. Lobo zieht Parallelen zum
stationären Handel, der sich in der digitalen Welt neu erfinden
muss.

     „TV wird von ausgebildeten Menschen mit journalistischer
     Ethik gemacht“, verdeutlichtAlena Buyx (Technische
     Universität München) den Unterschied zu Plattformen wie
     YouTube.

TV-Vermarkter blicken in die Zukunft: Eigener Content ist entscheidender
Vorteil im Wettbewerb mit globalen Plattformen
Thomas Wagner (Seven.One Entertainment Group) räumt im
Vermarktertalk mit Malte Hildebrandt mit dem Vorurteil auf, dass
TV-Werbung teuer sein muss. Im letzten Jahr konnte sein
Unternehmen rund 540 Neukunden begrüßen. Innovationen und
Sonderwerbeformen ermöglichen den Kommunikationsauftritt am TV-
Bildschirm auch mit kleinen Budgets. Matthias Dang (Mediengruppe
RTL) erkennt keinen Widerspruch zwischen Branding und
Performance, sowohl linear als auch nichtlinear. Als Beispiel
nennt er die großen Onlinefirmen, die stark auf TV setzen und die
Leistung von Kampagnen durch Klicks und Verkäufe unmittelbar
messen.
Susanne Kunz (Organisation Werbungtreibende im Markenverband)
sieht Video als starkes Absatzmedium. Sie vermisst eine nationale
Videoplattform, die Inhalte aller Sender bündelt, und eine
integrierte Reichweitenmessung über alle Plattformen hinweg
ermöglicht. Dang und Wagner stehen aufgrund der unterschiedlichen
Plattform-Strategien der Sender einer nationalen Videoplattform
mit Skepsis gegenüber. Die Sender setzen auf lokale Inhalte,
gesellschaftliche Haltung, Aktualität und Live-Content, um sich
klar von den US-Plattformen zu differenzieren. Elke
Schneiderbange r (ARD Werbung Sales & Services) erkennt den
Vorteil der TV-Programme für Werbetreibende in der hohen Qualität
der Inhalte. Eine Platzierung im Umfeld der „Tagesschau“ werte
Spots auf, die von hoher Wirkung im vertrauenswürdigen
Premiumumfeld profitieren.

Klaus-Peter Schulz (Organisation der Mediaagenturen)
thematisiert das dynamische Wachstum der Spendings für
Videowerbung und fordert mehr Werbeflächen in den Mediatheken der
öffentlich-rechtlichen Sender mit ihren umfangreichen Archiven
sowie Allianzen über die Medienhäuser hinweg. Line-Extensions
durch kleinere, spezialisierte Sender federn den
Reichweitendruck in den Medienhäusern ab. Sie erreichen Zuseher in
den jeweiligen Nischen und sind eine sinnvolle Ergänzung zu den On-
Demand-Angeboten, die Werbetreibenden einen defragmentierten
Zugang zu ihren Zielgruppen ermöglichen. Als elementares Asset der
TV-Sender sieht Dang den eigenen Content, über den weder YouTube
noch Facebook verfügen. In der Nutzung der Userdaten sind die US-
Digitalgiganten durch die europäische Gesetzgebung derzeit im
Vorteil. Durch Datenpartnerschaften und Registrierungen in den
Sendermediatheken sind die deutschsprachigen Sender gut
aufgestellt, um transparente und vertrauenswürdige Daten zu
bieten.

Die Content-Reise geht weiter: Die Digitalisierung des linearen TVs
Die Relevanz von TV habe im letzten Jahr massiv zugenommen, ist
Susanne Aigner (Discovery) überzeugt. In Zeiten der Lockdowns war
das Fernsehen eine der wenigen Möglichkeiten zum Eskapismus.

    „Die Unterscheidung zwischen linear und digital gehört
    der Vergangenheit an. Wir erreichen Menschen mit dem
    Content nicht mehr nur einmal, sondern können die User
    überall begleiten, wo sie sein wollen“, berichtet Aigner
    aus der Praxis.

Eun-Kyung Park (The Walt Disney Company) hebt die
gesellschaftliche Verantwortung des TVs hervor, das als
Storytelling-Medium aktuelle Themen aufgreift und eine inklusive
Wirkung hat. Mit dem Sender National Geographic unterstützt der
Unterhaltungskonzern wissenschaftliche Forschung und erreicht
mit dem „Earth Day“ jährlich über eine Milliarde Menschen. Andreas
Bartl (RTLZWEI) holt mit Doku-Formaten Menschen in den
Vordergrund, die am Rande der Gesellschaft stehen und leistet
damit einen Beitrag zur Diskussion und gegen Ausgrenzung und
Verachtung.

Die Digitalisierung bietet für Discovery die Möglichkeit, Inhalte
zur richtigen Zeit auf der richtigen Plattform auszuspielen, um
die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Das hauseigene Content
House optimiert die Contentverwertung über die gesamte
Wertschöpfungskette. The Walt Disney Company setzt mit seinen
Originals auf alle Plattformen und fokussiert verstärkt auf lokale
Relevanz. RTLZWEI spielt Inhalte der beliebten Show „Love Island“
unter anderem auch auf YouTube, Facebook und Instagram aus und
schafft durch die Verbreitung auf zahlreichen Kanälen die optimale
Auswertung der Marke. Das Spiel auf der gesamten Klaviatur erhöht
zwar den Produktionsauswand, um allen Zielgruppen die relevanten
Geschichten maßgeschneidert auf der jeweiligen Plattform zu
erzählen. Damit erreicht der Sender aber 80 Millionen Video-Views
und stärkt die Marke. Durch „Total Video“ erreichen Marken wie
„Germany’s Next Top Model“ enorme Reichweiten, die sich
erzählen. Damit erreicht der Sender aber 80 Millionen Video-Views
und stärkt die Marke. Durch „Total Video“ erreichen Marken wie
„Germany’s Next Top Model“ enorme Reichweiten, die sich
monetarisieren lassen.

Henrik Pabst (Seven.One Entertainment Group) hat die Silos
aufgebrochen und unterscheidet nicht mehr zwischen linear und
digital. Ebenso wurden die Bereiche Reichweitensteigerung und
Monetarisierung auch organisatorisch zusammengelegt, um
effizienter und zielgerichteter zu arbeiten. Durch „Windowing“
werden Seher in ihrem bevorzugten Umfeld erreicht.

     „Auf den lokalen Märkten kennen wir unsere Seherinnen und
     Seher besser als jeder andere. Wir lachen und weinen mit
     ihnen, stehen mit ihnen auf und gehen mit ihnen schlafen.
     Unsere Gesichter transportieren unsere lokale Stärke.
     Das ist auch in Zukunft der Vorteil gegenüber den
     globalen Anbietern“, lautet der optimistische Ausblick
     von Pabst.

Die Parallelnutzung zwischen linearem TV und Streamingangeboten
ist für Aigner bereits heute Realität und bietet zusätzliche
Möglichkeiten, Seher anzusprechen.

Das lineare TV zeichnet sich durch Verlässlichkeit und Struktur
aus. Die Kuratierung der Inhalte sorgen für einen Wohlfühlfaktor.
The Walt Disney Company orientiert sich auf ihren Plattformen an
den Bedürfnissen der User, wodurch sich eine stark differenzierte
Programmierung zwischen Daytime und Primetime ergibt. Der Lean-
Back-Faktor stellt auch für Bartl einen der großen Vorteile des
linearen Fernsehens dar, den Seher in Zukunft noch stärker
schätzen werden.

Der Weg zu Video +
Kerstin Niederauer-Kopf (AGF Videoforschung) gibt einen Ausblick
auf die Reichweitenforschung der Zukunft. Aktuell steht das AGF-
Videopanel im Zentrum der Reichweitenerhebung der linearen und
nichtlinearen Nutzung am Big Screen. Bereits jetzt haben rund 45
Prozent deutschen Haushalte Smart-TVs, die Rückkanaldaten
liefern. Dadurch kann die Nutzung im Panel stabilisiert werden.
nichtlinearen Nutzung am Big Screen. Bereits jetzt haben rund 45
Prozent deutschen Haushalte Smart-TVs, die Rückkanaldaten
liefern. Dadurch kann die Nutzung im Panel stabilisiert werden.
Durch weitere Konvergenzdaten werden auch Mediatheken erhoben,
die in den AGF-Streaming-Hitlisten als Nettoreichweiten
ausgewiesen werden. Diese geben Auskunft darüber, wie viele
Personen im Erhebungszeitraum mindestens einmal Kontakt mit dem
jeweiligen Format hatten. Die Messung der Streaminganbieter
erfolgt über das AGF-Smart-Meter mittels Router-Technologie am
Smart-TV, um das bestehende Streamingpanel zu präzisieren, das
weitere Endgeräte abbildet.

Die Verhandlungen der World Federation of Advertisers mit den
großen Plattformen sind bereits weit fortgeschritten, um einen
globalen Ansatz zur crossmedialen Reichweitenforschung
umzusetzen. In dieser Konstellation soll eine transparente und
unabhängige Prüfung der Reichweitenmessung realisiert werden, um
Vertrauen bei Werbetreibenden zu schaffen. Das neue Panel soll die
„Source of Truth“ („Quelle der Wahrheit“) werden und einen
einheitlichen Standard schaffen. Besonderes Augenmerk liegt
dabei auf dem Datenschutz und den technologischen Möglichkeiten
für die cookiefreie Zukunft. In der neuen Digitalmessung „Video +“
wird bereits jetzt Static Display erhoben, um Videoangebote der
Publisher zu berücksichtigen. Erste Ergebnisse erwartet
Niederauer-Kopf im Herbst 2021.

Der Sinn des Fernsehens: Das neue Aha-Erlebnis
In tiefenpsychologischen Untersuchungen analysierte Ines Imdahl
(Rheingold Salon) die seelischen Funktionen des Fernsehens und den
Mehrwert während der Covid-19-Pandemie. Dabei verglich sie die
Mediennutzungsverfassung und erkannte, dass es nicht nur um Lean-
Back geht. TV war eine aktive Nebentätigkeit neben der Hausarbeit,
dem Essen, Arbeiten oder Lernen. Diesen Zustand beschreibt sie als
„Get Things Done“. Dabei hat das Fernsehen motivierende und
energetisierende Züge: Es half gegen die Einsamkeit und leistete
Gesellschaft. Der große Bildschirm gab in Lockdown-Zeiten das
Gefühl, von Menschen umgeben zu sein. Gerade in dieser Verfassung
sind die Menschen aufgeschlossen für Neues, wodurch Werbung
Gesellschaft. Der große Bildschirm gab in Lockdown-Zeiten das
Gefühl, von Menschen umgeben zu sein. Gerade in dieser Verfassung
sind die Menschen aufgeschlossen für Neues, wodurch Werbung
aufmerksam wahrgenommen wird.

Als „Have Things Done“ beschreibt sie die traditionelle Lean-Back-
Verfassung, in der das TV in der bewussten Auszeit eine Belohnung
darstellt. Dabei wurden beispielsweise Serien zur gleichen
Uhrzeit gesehen, um dem Tag Struktur zu geben und Rituale in der
neuen Normalität einzuführen.

„See Things Happen“ beschreibt das emotionale Miterleben von Live-
Events wie Sportübertragungen. Es gibt Menschen das Gefühl, dabei
und Teil der Gesellschaft zu sein.

Die Pandemie hat die Menschen in eine Fassungslosigkeit getrieben,
in der sie Hoffnung und Zuversicht suchten. Werbung schaffte
Perspektiven und vermittelte, dass es weitergeht. Junge Menschen
lernten Marken neu kennen, da die Werbung nicht so präzise auf sie
zugeschnitten war wie im Internet. Das TV erlangte mit seinem
Programmschema eine essenzielle Bedeutung in der Tagesstruktur.
In der Monotonie des Alltags lieferte es Ersatzerlebnisse. Mit der
Dauer der Pandemie kam es zu einer sozialen Stilllegung, in der TV
als Nabelschur zur Welt das Gefühl von Einsamkeit reduzierte. Es
lieferte Geschichten, die das eigene Leben plötzlich nicht mehr
bot und Inhalte, über die sich die Menschen austauschen konnten.
Zuletzt gerieten die Menschen in einen Verneblungszustand, in dem
sie das Zeitgefühl verloren. TV half den Menschen, sich zu sedieren
und von der zunehmenden Empörung abzusehen.

Streamingdienste boten eine bunte Parallelwelt, die
Intensivnutzer aus der Realität ausstiegen ließ, da sie kaum mehr
Nachrichten verfolgten. Sie verstärkte den Vernebelungszustand.

Großes Potenzial sieht sie in interaktiver Digitalität,
beispielsweise in der fließenden Verbindung von First und Second
Screen, um Möglichkeiten zu schaffen, die User aus dem Internet
gewohnt sind. Durch die parallele Interaktion im Internet werden
positive Emotionen und neue Markenerlebnisse geschaffen.
„TV ist motivierend, lebensbegleitend, belohnend sowie
     echte Live-Time. Während der Pandemie war es
     Strukturgeber und glückliche Selbstsedierung“, fasst
     Imdahl zusammen.

Das Internet lernt vom TV
Trendforscher und Autor Peter Wippermann blickt in seiner Keynote
„Tipping-Points of Total Video“ auf die prägenden Entwicklungen
der letzten 15 Monate zurück. Die neuen digitalen Medien haben von
der „alten“ TV-Welt gelernt: Immer mehr Streaming-und
Videoangebote sind im Internet zu finden. Auch Netflix musste
lernen und hat den Anteil der TV-Shows verfünffacht, weil die
emotionale Beteiligung der Seher deutlich höher ist. Die
Vorschläge der Algorithmen auf den Streamingplattformen wollen
sich als Alternative zum kuratierten TV-Programm etablieren.
Wippermann sieht Influencer und Creator als neue Form des Tele-
Shoppings. Durch den technischen Fortschritt hat sich TV vom
unadressierten Massenmedium durch Smart-TVs und Adressable TV zum
individuellen Targeting-Wunder entwickelt.

Technische Perfektion wurde in der Werbewirtschaft zur
Selbstverständlichkeit. Dadurch rücken Persönlichkeiten weiter
in den Vordergrund. Haltung und Brand Safety sind die neuen
entscheidenden Faktoren für Werbetreibende, die selbst gefordert
sind, gesellschaftliche Positionen zu beziehen. 75 Prozent der
Generation Z wollen keine Marken mehr kaufen, die sich rassistisch
oder homophob äußern. Werbetreibende setzen auf Nachhaltigkeit:
Bis 2030 will die WPP-Group klimaneutrale Mediapläne realisieren.

Direct-to-Consumer formt eine neue Zuwendungsstrategie, in dem
Total Video eine prägende Rolle spielt, damit Unternehmen mit
Konsumenten kommunizieren und interagieren können. Künstliche
Intelligenz hilft dabei, individuelle Angebote für Konsumenten zu
kreieren und sie persönlich zu beraten. Medien kommt als
kulturellebn Plätzen eine Schlüsselfunktion zu, um Menschen ein
Zugehörigkeitsgefühl zu geben – vergleichbar mit
Musikrichtungen, die früher einen Identifikationsfaktor
kulturellebn Plätzen eine Schlüsselfunktion zu, um Menschen ein
Zugehörigkeitsgefühl zu geben – vergleichbar mit
Musikrichtungen, die früher einen Identifikationsfaktor
darstellten.

Der Konsum nach Corona
Dirk Ziems (Concept M) untersucht bereits seit einem Jahr die
Auswirkungen der Pandemie auf das globale Konsumverhalten. Am
Rückweg in die Normalität wird erst seit Kurzem Erlerntes erhalten
bleiben: Das neue Einkaufsverhalten ist ebenso Teil des künftigen
Alltags wie der Wunsch nach einem neuen Naturerlebnis. Bereits vor
Ausbruch der Pandemie gab es ein latentes Unbehagen mit der
Konsumkultur. Covid-19 war ein Katalysator für
Fehlentwicklungen. Die einschneidende Krisenerfahrung führte zu
einem Umlernen. Maßlose Multi-Optionalität führte in der „Ära des
gierigen Konsumenten“ zu einem wachsenden Konsumdruck und dadurch
letztlich zur Sinnentleerung, Entkopplung und Entleerung. Die
aggressive Maximierung ließ gesellschaftliche Ziele auf der
Strecke. Als Gipfel des gierigen Konsums sieht Zirms das
Aufeinanderfallen von „Black Friday“ und „Fridays For Future“. Die
Pandemie führte zu einem Wandel von der Maximierungs-Kultur zur
Rückbesinnungs-Kultur, in der die Suche nach Sinn-und
Identitätsstiftung in den Vordergrund rückt. Sie ist geprägt von
der Rückbesinnung auf das Wir, Achtsamkeit, Authentizität und
Resonanz. Marken übernehmen im New Normal eine Lotsenfunktion und
können ganze Branchen gestalten und den Wertewandel mitprägen,
indem sie sich glaubwürdig mit sozialen gesellschaftlichen Zielen
verknüpfen und Verständnis für die neue Stimmungslage zeigen.
Enabling, Ecouragement, Empowerment und bewusster Konsum sind die
neuen Leitwerte für Marken.

Mediatheken als Zukunft für Werbetreibende
Dev Sangani (Sky Media UK) und Ralf Hape (Sky Media Deutschland)
analysieren, dass aktuell jeder deutsche Haushalt rund 2,5
bezahlte Streaming-Abonnements hat. Sangani erachtet die
Obergrenze bei drei bis vier Abonnements. Er sieht die Zukunft in
der Agglomeration von Services, wie Sky Q bereits Netflix oder
Disney + integriert. Sangani geht davon aus, dass die On-Demand-
Angebote für Werbetreibende ein wesentlicher Schauplatz im
der Agglomeration von Services, wie Sky Q bereits Netflix oder
Disney + integriert. Sangani geht davon aus, dass die On-Demand-
Angebote für Werbetreibende ein wesentlicher Schauplatz im
relevanten und persönlichen Contentumfeld sein werden. Dabei
werden vor allem konvergente Werbeformate deutliche Vorteile
bringen. Insbesondere kontextbasierte Werbung wird durch die
Abschaffung der Third-Party-Cookies von diesem Umfeld
profitieren.

Lokaler Content macht Mediatheken erfolgreich
Beim anschließenden BVOD-Talk ging es um die Zukunft der
Sendermediatheken. Tassilo Raesig (Joyn) erwartet
Konsolidierungen auf technischer Ebene bei einer gleichzeitigen
Diversifizierung der Inhalte. Auch er verortet ein überbordendes
Angebot an Bezahlangeboten. Durch Joyn spricht der Sender neue
Zielgruppen an und verlängert das TV-Erlebnis. Ralf Hape (Sky
Media Deutschland) sieht die Zeit der großen Allianzen gekommen,
um den Wünschen der User zu entsprechen, die mehr Orientierung im
Content-Dschungel fordern. Henning Tewes (RTL Television) setzt
bereits jetzt auf die starke Marke RTL, die auch auf das
Streamingangebot unter dem Namen RTL + ausgeweitet wird. Bereits
jetzt werden eigene Produktionen für das Streamingangebot
umgesetzt, um mit dem eigenen Angebot der transatlantischen
Konkurrenz gegenzuhalten.

Diana Degraa (Initiative Media) ist überzeugt, dass Video on
Demand einen deutlichen Mehrwert bieten muss, da nach wie vor 80
Prozent der TV-Nutzung linear stattfindet. Sie sieht ein hohes
Verlangen nach lokalem Content. Degraa erwartet, dass die US-
Streaminganbieter durch Übernahmen von Studios und
Produktionsfirmen ihre Kataloge massiv erweitern werden. Kurze
Werbeblöcke, Erstausstrahlungen und qualitativer Content,
steigende Reichweiten sowie crossmedial verknüpfbare Werbung
machen Mediatheken und Streamingplattformen für die Initiative-
Media-CEO zu attraktiven Werbeplätzen. Raesig bringt die hohe
Akzeptanz der Werbung in Sendermediatheken durch kontextbasierte
Ausspielung ins Treffen.

TV wird nachhaltig
TV wird nachhaltig
Wie TV und Werbung ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten können
diskutieren zum Abschluss des „Future Days“ mit Malte Hildebrand t
(Screenforce Deutschland) Florian Haller (Serviceplan Group),
Moritz Lemkuhl (Climate Partner), Peter Christmann
(Media4Planet) und Kerstin Erbe (DM Drogeriemarkt). Sie spricht
mittlerweile bevorzugt von Zukunftsfähigkeit als Nachhaltigkeit.
Neben verantwortungsvoller Sortimentsgestaltung setzt DM
Drogeriemarkt auf die Herstellung umweltneutraler Produkte.
Zusätzlich zur Verkleinerung des Fußabdrucks investiert das
Unternehmen im Rahmen seines Programms „Mission
Zukunftsfähigkeit“ in Kompensation.

     „Nachhaltigkeit ist für die Konsumentinnen und
     Konsumenten kein Luxus-oder Modethema“, meint Haller.

Haller vermisst das Thema Nachhaltigkeit in der Kommunikation
vieler Unternehmen, die dadurch keine Antwort auf die brennenden
Fragen der Konsumenten geben. Mit der Serviceplan Group bietet er
bereits klimaneutrale Kampagnen an. Sein System „Green GRP“ steht
dem gesamten Markt offen. Das Problembewusstsein für den
Klimawandel sei bei den Unternehmen angekommen und es habe eine
ernsthafte Auseinandersetzung begonnen, berichtet Lemkuhl aus
der Praxis. Christmann weist auf die hohe Verantwortung der
Medienbranche aufgrund ihrer enormen Reichweiten hin. Sie müsste
nur 0,04 Prozent ihres 48 Milliarden hohen Umsatzes in
Kompensationszahlungen investieren, um ihrer Vorbildrolle
gerecht zu werden. In der gesamten Wirtschaft müssen sich die
Zielsysteme weg von Shareholder Value hin zu ökologischen Maximen
wandeln.

     „Unternehmen, die nichts für den Klimaschutz tun,
     manövrieren sich selbst aus dem Markt“, warnt
     Christmann.

Über Screenforce
Screenforce ist die multinationale Gattungsinitiative der
deutschen, österreichischen und schweizerischen TV-Vermarkter
für Fernsehen, Video und Bewegtbild. Die breite Allianz aus zwölf
Partnern repräsentiert über 95 Prozent des TV-Werbemarkts in der
DACH-Region. Österreich ist durch die Arbeitsgemeinschaft
TELETEST (AGTT) vertreten. Sie repräsentiert ihre Mitglieder:
ATV, Goldbach Austria, IP Österreich, ORF, ORF-Enterprise,
ProSiebenSat.1 PULS 4 und Servus TV. Mit wegweisenden Insights,
aktuellen wissenschaftlichen Studien und inspirierenden
Veranstaltungen bietet Screenforce Werbetreibenden und Agenturen
brandaktuelle Informationen, um die beste Werbewirkung mit TV,
Video und Bewegtbild zu erzielen. Weitere Informationen auf
screenforce.at

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