Die neue Öffentlichkeit und die Rolle des Publikums Medientagung in Bayreuth - EAM

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Die neue Öffentlichkeit und die Rolle des Publikums Medientagung in Bayreuth - EAM
EAM Evangelische Arbeitsgemeinschaft Medien

   Die neue Öffentlichkeit
   und die Rolle des Publikums
   Medientagung in Bayreuth
   Zum neunten Mal lud die Evangelische Arbeitsge-                                           Google-Übersetzung
   meinschaft Medien (EAM) in Kooperation mit der Aka-                                       von „gefällt mir“ in Su-
   demie für politische Bildung Tutzing zu einer Tagung                                      aheli. Mimikama ist
   nach Bayreuth ein. Diesmal beschäftigten sich die                                         hauptsächlich mit „Zu-
   Teilnehmenden mit dem durch die Digitalisierung ra-                                       erst denken – dann kli-
   dikalen Strukturwandel der öffentlichen und privaten                                      cken“ in Social-Media-
   Kommunikation und den Folgen für die Mediendemo-                                          Angeboten unterwegs.
   kratie. Wie gehabt führten Dr. Michael Schröder und                                       André Wolf (Presse-
   Sabine Jörk durch das Tagungsprogramm.                                                    sprecher, Content und
                               Prof. Bertram Scheufele                                       Social Media Koordi-
                               (Universität Hohenheim)                                       nator von Mimikama)
    Prof. Bertram Scheufele

                               erläuterte     anschaulich,              André Wolf           betonte ausdrücklich,
                               wie wichtig es ist, sich mit                                  dass man den Begriff
                               Frames und Narrativen          „Social Media“ nicht mit sozialen Medien übersetzen
                               auseinanderzusetzen. Der       darf, sondern als ein gesellschaftliches Konstrukt be-
                               Begriff Framing stammt aus     greifen muss, in welchem jeder zum Sender und Emp-
                               dem englischen „to frame“      fänger von Nachrichten wird, welche wiederum sofort
                               (dt. einrahmen) und bedeu-     Resonanz erfahren. Jeder von uns hat ein digitales Ich,
                               tet einfach ausgedrückt,       dessen Privatsphäre unbedingt vor Missbrauch ge-
   dass eine Information, in einen bestimmten Rahmen          schützt werden muss. Nur wer möglichst wenig von
   eingebettet, weiterverbreitet wird und so entspre-         sich preisgibt, ist zum Beispiel vor Profilduplikaten
   chend von dem Empfänger interpretiert wird. Zum Bei-       geschützt. Auch gilt es, wichtige Rechte im Netz zu
   spiel: „mein Bauch gehört mir“ versus „Töten von unge-     beachten wie das Urheberrecht, Nutzungsrecht, Recht
   borenen Leben“; oder zur EU-Ost-Erweiterung: „Kosten       am eigenen Bild sowie die Panoramafreiheit (Autos
   und Kriminalität“ versus „Demokratiezuwachs“.              und Kennzeichen auf öffentlichem Grund genießen in
   Bei der Aussage „der Stress unter Schülern nimmt zu“       Deutschland keinen Schutz).
   haben Eltern gleich die Assoziationen Lehrplanüber-        Starke Passwörter schützen besser als ständiger Pass-
   frachtung, Lehrermangel, Freizeitmangel bei Schülern.      wortwechsel. Bei der sicheren Nutzung von Social Me-
   Entscheidend bei Framing ist die Wortwahl, die die         dia gilt das zwei-Faktorenprinzip: Hinterlegung eines
   Entscheidung beeinflussen kann: So könne der von           Passwortes und einer Handynummer (für SMS-Be-
   dem AfD-Politiker Gauland im Zusammenhang mit              nachrichtigung eines Codes durch den Anbieter), nur
   der Zeit des Nationalsozialismus verwendete Begriff        so können Dritte ein Social Media-Konto nicht einfach
   „Vogelschiss“ als Einordnung dieser geschichtlichen        hacken. Allerdings versuchen Betrüger heute, über
   Ära Assoziationen hervorrufen, die entweder zu ei-         Phishing an sensible Daten heranzukommen.
   ner Ablehnung der AfD oder zu einer Befürwortung           Challenges, Fauxtire, Clickbaits & Co.:
   führen. Frames funktionieren aber nur dann, wenn sie
   „im Kopf schon angelegt“ sind. Scheufele zeigte aber
                                                              Aufklärung tut not!
   auch, wie sie sich in den Medien etablieren, etwa „Dö-     Der klassische Kettenbrief hat auch bei Social Media
   nermorde“ für NSU-Terror, oder „Wählerwillen“ für „Ja-     eine hohe Verbreitung: Zum Beispiel die Warnung
   maika“ oder „Groko“.                                       vor einer Freundschaftsanfrage von „Ute Lehr“, die
                                                              Warnung vor den Horror-Clowns an Halloween. Be-
   Ein Narrativ hingegen ist eine sinnstiftende Erzählung,
                                                              sonders bedenklich sind dabei die „Blue Whale Chal-
   die darüber entscheidet, wie eine Information beim
                                                              lenge“ oder die „Momo Challenge“ (vorher Theresa
   Empfänger wahrgenommen und interpretiert wird.
                                                              Vidalgo), in welchen Jugendliche als letzte Challenge
   Tom Wannenmacher gründete 2011 „Mimikama –                 angeblich zum Freitod aufgefordert werden. Wichtig:
   Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch“,            Momo kann bei WhatsApp nicht mit Namen Kontakt
   nachdem er bei Facebook in eine Abofalle geraten           aufnehmen, da „sie“ nicht in Kontakten gespeichert
   war. Mimikama ist ein Kunstwort, entstanden aus der        ist. André Wolf wies ausdrücklich darauf hin, dass es

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Die neue Öffentlichkeit und die Rolle des Publikums Medientagung in Bayreuth - EAM
diese Challenges nicht gibt! Hier muss dringend mehr       Zum Schluss diskutierten drei Journalisten über ihre
     Aufklärung stattfinden, damit diese bewusste Falsch-       veränderte Rolle und die neue Rolle des Publikums.
     meldung nicht Eltern, Schule, Betreuungseinrichtun-        Mathias Wagner (Mittelbayerische Zeitung, Regens-
     gen und Kinder in Hysterie versetzt!                       burg) erklärte, dass heutzutage Journalisten sowohl
     Auch „Fauxtire“ (Falset Satire) - eine Mischung aus        Print als auch Digital beherrschen müssen. Die Tren-
     Falschmeldung und Satire - ist in Social Media weit        nung der Redaktionen wurde dort 2016 abgeschafft.
     verbreitet. Insgesamt haben viele Menschen Proble-         Zu jedem digitalen Beitrag gibt es auch sofort immer
     me, Satire zu erkennen und richtig einzuordnen.            einen Kommentar. Aufgrund schwindender Abozah-
                                                                len sei man gezwungen, neue Verkaufsmodelle zu fin-
     Wolf erläuterte anschaulich, was ein „Clickbait“ (Köder)
                                                                den; man denke auch über die Personalisierung von
     ist, der das Bedürfnis zum Anklicken einer Nachricht
                                                                Nachrichten nach.
     auslöst, wie z.B. „Niemand darf die Wohnung der alten
     Frau betreten“. Clickbaits arbeiten mit reißerischen       Gudrun Riedl (stellvertretende Leiterin BR24, Müchen)
     Überschriften, Emotionen und sog. Cliffhangern (es         berichtete, dass die Trimedialität zu einer krassen Ver-
     wird eine große Spannung aufgebaut, die hohe Neu-          änderung ihrer Arbeit führte. Heute sind Twitter, aber
     gier weckt weiterzulesen). Er zeigte auch viele Bei-       auch Alexa oder TikTok wichtige Informationsquellen;
     spiele für Narrative, wie z.B. das Narrativ für Traditi-   dennoch folge man immer noch dem Zwei-Quellen-
     onsverlust „Wintermarkt statt Weihnachtsmarkt“ oder        Prinzip, um glaubwürdig zu bleiben. Viele Kommen-
     „Schmunzelhase statt Osterhase“.                           tare fallen unter „Hate Speech“. Um Hassnachrichten
                                                                auszufiltern, setze man auch künstliche Intelligenz
     Achtung Fake News!                                         (Conversario) ein. Auch BR24 arbeitet schon lange mit
     Der Begriff Fake News (bewusste Falschmeldung, ma-         der Möglichkeit, als Nutzer personalisierte Informatio-
     nipulativ, erfunden) wird bei Mimikama erst seit der       nen zu bekommen.
     Präsidentschaft Donald Trumps verwendet. Auch hier         Peter Engelbrecht (Nordbayerischer Kurier, Bayreuth)
     zeigte Wolf sehr viele Beispiele zur Veranschaulichung:    kämpft zusätzlich noch mit dem Problem des flächen-
     „Bürgerkrieg in Schweden“, „Friedhofsschändung             deckenden Internetempfangs. Einig war man sich,
     durch Migranten“, „Austausch von Deutschen durch           dass die Möglichkeit, in direkten Dialog mit den Nut-
     Afrikaner“, „Organmafia“, gefälschtes BAMF-Plakat. Be-     zern zu gehen, als Chance zu sehen ist, gleichzeitig
     trüger nutzen Fake News, um Nutzer auf bestimmte           jedoch viele eigentlich kompetente Menschen sich
     Seiten zu locken. Mittels eines pseudoredaktionellen       aus Angst vor den digitalen Medien nicht in den ge-
     Inhalts einer angeblichen Finanz-Site wird man z.B.        sellschaftlichen Diskurs einbringen und somit das Feld
     beim Anklicken auf eine Casino-Site geleitet.              den Radikalen überlassen.
     Wolf stellte sechs Möglichkeiten des Erkennens von         Das online basierte Quiz
     Fake News vor:                                             zur Mediendemokratie (ein-
     1. Eigenen Standpunkt kennen                               gestellt von Dr. Michael
     2. Wahrnehmung schulen                                     Schröder auf der Plattform
                                                                Kahoot) gewann sehr zur
     3. Wer schreibt?
                                                                Freude der EAM Luitgard
     4. Inhaltlicher Gegencheck                                 Herrmann! Katharina Geiger
     5. Bildercheck (z. B. mit Greenshot)                       erreichte den zweiten Platz!
     6. Experten fragen!                                        Gratulation an Beide!
                                                                Sabine Jörk, EAM-Vorsitzende
     Insgesamt leistete Wolf drei Stunden sehr gute Aufklä-
     rung, vor allem durch seine vielen praktischen Beispiele
     zur Veranschaulichung.

24 def aktuell / juli 2019                                                                                www.def-bayern.de
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EAM Evangelische Arbeitsgemeinschaft Medien

   Warum ändert sich so                                      Untermalt mit Fakten und Medienbeispielen, stieg Dr.
                                                             Maya Götz mit ihrem Vortrag in das Thema ein. „Junge
   wenig? EFB-Rundfunk-                                      Frauen wachsen mit dem Gefühl auf, alles ist möglich!
                                                             Du musst perfekt sein, streng dich an und pass‘ dich
   tagung im Bayerischen                                     an!“ So zelebrieren sie eine Weiblichkeit ohne Einge-
                                                             ständnis von Defiziten - und damit ein postfeministi-
   Rundfunk                                                  sches Leitbild!
                                                             Die Sozialisation der Jungen läuft anders: Wenn sie die
   Warum ändert sich so wenig an der Präsenz von Frauen      Ansprüche nicht erfüllen können, dann unterlaufen
   vor und hinter der Kamera und an den Rollenbildern?       sie diese mit Humor, Sport und Muskelkraft. Das ist
   Das war die alte und dennoch hoch aktuelle Frage der      eine viel clevere Strategie, und ihr Körper wird ihnen
   diesjährigen Rundfunktagung, zu der die Delegierte der    so nicht zum Problem.
   Evangelischen Frauen in Bayern in den BR-Rundfunkrat,
   Elke Beck-Flachsenberg, eingeladen hatte.                 Die jungen Mädchen dagegen finden in Models und
                                                             vor allem in Medien Leitbilder, die hypersexualisiert
    Dr. Maya Götz                                            und damit unerreichbar sind. Das führt sie in eine
                                                             Krise. So meint die Hälfte aller Mädchen, sie seien zu
                                                             dick. Selbstoptimierung heißt das Reizwort, und die
                                                             Selbstinszenierung auf Instagram zur Vertuschung
                                                             von angeblichen Schönheitsfehlern und Einstudie-
                                                             rung von bestimmten Gesten führt statt zur Individu-
                                                             alität zum Stereotyp. Die vorläufige Schlussfolgerung
                                                             von Maya Götz: „Wir brauchen Widerstand, Gegenbil-
                                                             der, neue Vorbilder!“
   Warum sich so wenig an den Rollenleitbildern für          Bevor diese Gegenbilder gezeigt wurden, wurde Me-
   Mädchen und Jungen ändert, das machte die Haupt-          litta Müller-Hansen als Beauftragte der Landeskirche
   referentin und Medienexpertin Dr. Maya Götz entmu-        für den BR gefragt: Gibt es Ähnlichkeiten zwischen der
   tigend und gleichzeitig motivierend deutlich: Solange     Genderkonstruktion in unserer und in der biblischen
   Mode und Schönheitsindustrie die jungen Mädchen           Geschichte? Ihre schlechte Nachricht lautete: Ja, Frau-
   und Frauen zur ständigen Selbstoptimierung und da-        en werden, so sie erwähnt werden, oft nicht mit Namen
   mit zur Anpassung an ein nicht erreichbares Ideal ver-    genannt, Männer sind die Helden und Regelbrecher.
   führen, gibt es keine Emanzipation und keine neuen        Das Leistungsprinzip für die Frau heißt: Du musst ei-
   Rollenleitbilder. Und solange wir alle die geschlechts-   nen Sohn gebären! Jesus eröffnet Frauen neue Rollen,
   spezifische Sozialisation von Mädchen und Jungen          die wirklich gute Nachricht aber zeigt sich beispielhaft
   nicht beenden, bei der wir Jungen und Mädchen             in der Gestalt seiner Mutter Maria, die als Gesamtper-
   einengen und ihre und unsere Zukunft begrenzen,           sönlichkeit und als ebenbildliches Gegenüber zu Gott
   wird sich nichts ändern. Der Weg zur Veränderung          gesehen wird. Die Selbstoptimierung, der Versuch des
   sind Medienpädagogik als notwendige Fortbildung           Menschen, wie Gott sein zu wollen, wird als Verlassen
   von Grundwissen zur Gendersensibilität und Digita-        der Beziehung zu Gott und den Menschen gesehen;
   lisierung. Und wir als Multiplikatorinnen und verant-     nicht Leistung, sondern nur Liebe kann aus dieser Ich
   wortungsbewusste Bürgerinnen müssen politische            - Fixierung erlösen.
   Forderungen stellen nach Sendungen, die dem gesell-
   schaftlichen Auftrag zur Gleichstellung und Chancen-
   gerechtigkeit ohne Quotendruck nachkommen.
   Warum ändert sich so wenig?
   Nach der Begrüßung der über neunzig Teilnehmerin-
   nen, darunter einer Schulklasse, durch Elke Beck-
   Flachsenberg überbrachte Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-
   Ulmer, einzige BR-Direktorin und dies für Produktion
                                                                                                                        Quelle: pixabay.com

   und Technik, die Grüße des Hauses und leitete das
   Thema ein mit ihren persönlichen Erfahrungen, der
   Scheu junger Mädchen vor den sogenannten MINT-
   Fächern, Forderungen nach neuen Rollenbildern und
   Entwicklung eigener weiblicher Ansprüche.

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Die neue Öffentlichkeit und die Rolle des Publikums Medientagung in Bayreuth - EAM
Dass es Gegenbilder gibt, das machte die Regisseu-
     rin, Autorin und Produzentin Uschi Reich deutlich              Smart TV – Risiken und
                                                                    Möglichkeiten des schlauen
     mit wunderbaren Ausschnitten aus ihren Filmen. So
     zeigen z.B. die „Wilden Hühner“ vielfältige Heldinnen,

                                                                    Fernseherlebnisses
     Kästners „Pony Hütchen“ ein bestimmendes Mädchen
     und „Geliebte Schwestern“ zwei emanzipiert handeln-

                                                                    EAM-Beitrag zur Messe
     de Schwestern in ihrer Liebe zu Schiller.

                                                                    „Die 66“
                                                                    Sabine Jörk, EAM-Vorsitzende, erklärte auf der Messe
                                                                    „Die 66“ in München die Umwandlung der Medienwelt
                                                                    von gestern in die heutige digitale Medienwelt. Früher
                                                                    „lebten“ wir analog mit einem Röhrenfernseher, einem
                                                                    Plattenspieler und sonstigen Aufnahme- und Wieder-
                                                                    gabegeräten, aber alle analog. In unserer heutigen Welt
                                                                    sind die meisten Geräte digital, das Smart TV, das digitale
                                                                    Radio, Hybrid-Geräte als Alleskönner. Man benötigt kei-
                                                                    ne Extrageräte mehr für das WLAN, da sich die anderen
     v.l.n.r.: Dr. Maya Götz, Uschi Reich, Daniela Boehm            Geräte über die Bluetooth-Schnittstellen miteinander
                                                                    verbinden. Die Decoder sind integriert, mit Breitband auf-
     Auch „Dahoam is Dahoam“, die tägliche BR-Serie, die            rüstbar und steuerbar über Alexa oder andere Sprachas-
     unterhalten will, hat erstaunlich viele und tatkräftig nicht   sistenten.
     nur mitmischende, sondern eigenständig agierende
     Frauengestalten. Das demonstrierte zu aller Überra-            Über das Smart TV sind Twitter, Instagram, YouTube zu
     schung die Redakteurin Daniela Boehm, die in einem             empfangen, sogar Emails. Das normale Fernsehpro-
     überwiegend mit Frauen besetzten Team arbeitet.                gramm kann man aufnehmen, anhalten oder später über
                                                                    die Mediathek ansehen. Das HbbTV mit seinem Teletext
     Auch Sybille Giel als Leiterin des „Notizbuches“ in Bay-       liefert heute viel mehr Informationen als früher, da es ak-
     ern2 führte mit Ausschnitten aus Radiosendungen                tuell sein will. Abgesehen davon wollen die Sender wis-
     Alternativmöglichkeiten zum traditionellen Frauen-             sen, wo unsere Interessen liegen, um uns Programmvor-
     rollenbild vor, was von Anfang an das Ziel des Notiz-          schläge zu machen.
     buches gewesen war. „Wir wollen Anstoß erregen,
     wachrütteln, mit den Menschen sprechen, nicht über             Es hat also eine „Revolution“ in unserem Wohnzimmer
     sie!“, so Giel. Menschen in ihrer Vielfalt sollen gesehen      stattgefunden. Alles ist einfacher geworden, bis auf die
     und in ihrer Unterschiedlichkeit als gleichwertig wahr-        Bedienung ohne Sprachassistent vielleicht. Doch dieses
     genommen werden.                                               digitale Leben hat auch seine Schattenseiten, nicht nur
                                                                    bei der Bedienung mit Hilfe von Alexa oder über das ein-
     Sandra David als Gleichstellungsbeauftragte des Bay-           gebaute Mikrofon. Inwieweit nimmt Alexa/das Mikrofon
     erischen Rundfunks führte sowohl die Defizite im BR            Gespräche auf und leitet sie weiter – und wohin? Ähnli-
     in der Gleichstellungspolitik als auch die Fortschritte        ches gilt für die im Fernseher eingebaute Kamera. Spio-
     auf und verwies auf viele Maßnahmen, die der BR zur            niert uns die Kamera aus und wozu?
     Gleichstellung unternehme, wie „Girls‘- und Boys‘-Day“,
     flexible Arbeitszeitmodelle, Telearbeit, Gender-Semi-          Wir müssen also wachsam gegenüber all den Neuerun-
     nare für Führungskräfte. Gegen Voreingenommenheit              gen sein, so Jörk in ihrem Vortrag. Zur Sicherheit kann
     und fest zementierte Vorstellungen wünschte sie sich           man die Kamera abdecken und Alexa oder das Mikrofon
     ein Selbstverständnis aller, Gleichstellung leben. Denn:       nur dann einschalten, wenn man sie in Anspruch nehmen
     „Machen ist wie wollen, nur krasser!“                          will. Wichtig ist, möglichst keine privaten Daten einzuge-
                                                                    ben und mit einem sicheren Passwort das Heimnetzwerk
     Abschließend ging es um Initiativen, die Dr. Maya Götz         zu schützen. Wenn man dann die Software regelmäßig
     eindringlich forderte, und gemeinsame Überlegun-               aktualisiert und Apps nur aus vertrauenswürdigen Quel-
     gen, wie eine Gendersensibilität zu fördern ist zum            len herunterlädt, kann diese „Revolution“ eine friedliche
     Wohle aller.                                                   sein. Aber: Eine 100 prozentige Sicherheit ist nur gege-
     Elke Beck-Flachsenberg, Delegierte der Evangelischen           ben, wenn man das Internet nicht nutzt.
     Frauen in Bayern in den BR-Rundfunkrat
                                                                    Lilo Wendler, EAM-Vorstandsmitglied

26 def aktuell / juli 2019                                                                                       www.def-bayern.de
Die neue Öffentlichkeit und die Rolle des Publikums Medientagung in Bayreuth - EAM
EAM Evangelische Arbeitsgemeinschaft Medien

                                                                                                                Quelle: pixabay.de
                                                             Die Bayerische Staatsministerin für Digitales, Judith
                                                             Gerlach, sprach in ihrer Videobotschaft von der rasan-
                                                             ten Entwicklung in der Digitalen Transformation, die
                                                             manchen vielleicht zu schnell gehe. Bei der digitalen
                                                             Teilhabe brauche man eine gesamtgesellschaftliche
                                                             Lösung, einen Wertekompass, so die Ministerin weiter.
                                                             Dr. Barbara Keck, die Geschäftsführerin der BAGSO-Ser-

   Neue Anlaufstelle für ältere
                                                             vice GmbH, Bonn, verlieh ihrer Freude Ausdruck, dass
                                                             in München nicht nur ein Standort Digital-Kompass

   Menschen – Eröffnung des
                                                             eröffnet werde, als einer der ersten in Deutschland,
                                                             sondern dass sie nach häufigen Zusammentreffen in

   Standorts Digital-Kompass
                                                             Bonn im Rahmen der bisherigen Digital-Kompass-Pro-
                                                             jekte, bei denen Sabine Jörk seit den Anfängen 2015
                                                             als Beirätin mitgewirkt habe, nun auch einmal einen
   in München                                                Besuch in München machen konnte. Sie schilderte
                                                             die Vorzüge des Digital-Kompasses und hob die digi-
   Freundlich begrüßt mit einem Glas Sekt konnten die        tale Teilhabe von Seniorinnen und Senioren im Netz
   etwa sechzig Besucherinnen und Besucher des Deut-         als wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe hervor.
   schen Evangelischen Frauenbundes Landesverband            Dem neuen Standort wünschte sie viele interessierte
   Bayern in dessen Geschäftsstelle in München ein in-       Besucherinnen und Besucher.
   teressantes Programm zur Eröffnung des Münchner           Hauptpunkt der Einladung war der praktische Teil
   Standorts Digital-Kompass erleben. Die Medientoch-        mit der Durchführung eines sogenannten Digital-
   ter des Verbandes, die Evangelische Arbeitsgemein-        Stammtisches, eines Angebots im Rahmen des Digi-
   schaft Medien (EAM), ist seit Mitte April 2019 lokale     tal-Kompasses. Bei diesem Format wird ein Experte
   Partnerin dieses bundesweiten Projekts unter Feder-       zu einem bestimmten Thema einer quasi als Stamm-
   führung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senio-          tisch fungierenden Besuchergruppe via Skype zuge-
   ren-Organisationen (BAGSO). Dessen Vorstandsmit-          schaltet. Die Moderation des Digital-Stammtisches
   glied Irmtraut Pütter hatte die Teilnahme der EAM am      übernahm nach einführenden Worten Sabine Jörk. Sie
   Projekt Digital-Kompass vor einigen Jahren initiiert.     führte die Besucherinnen und Besucher zunächst mit
   Sie hatte es sich trotz der weiten Anfahrt aus Ratingen   Guido Steinke, dem Projektleiter des Digital-Kompass
   nicht nehmen lassen, an der Einweihungsfeier des          von der Verbraucher-Initiative e.V. zusammen. Zum
   Standorts persönlich teilzunehmen.                        ausgewählten Stammtisch-Thema „Bezahlen mit dem
   Die EAM-Vorsitzende Sabine Jörk, Kommunikations-          Smartphone“ wurde dann ein Experte hinzugenom-
   wissenschaftlerin und Leiterin des Standorts, begrüß-     men, der in einem allgemeinen Teil das Thema auf-
   te die Gäste und stellte das Projekt vor. Ein „Standort   fächerte, um dann einzelne Anbieter genauer vorzu-
   Digital-Kompass“ dient als gut erreichbare lokale         stellen. Schließlich konnten ihm vorher gesammelte
   Anlaufstelle für ältere Menschen, die sich zu Fragen      Fragen, vor allem zur praktischen Handhabung, den
   des Internets, der IT-Sicherheit und zu den digitalen     Systemvoraussetzungen und zur Datensicherheit,
   Diensten informieren und beraten lassen möchten.          vorgelegt werden. Fragen direkt aus dem Publikum
   Auch die sogenannten „Internetlotsen“, die anderen        beschlossen die Runde. Zum Ausklang konnten die
   Seniorinnen und Senioren im Internet behilflich sind,     Gäste noch bei einem kleinen Imbiss netzwerken.
   können von diesem Beratungs- und Bildungsangebot
   vor Ort Gebrauch machen. „Wir werden regelmäßig
   digitale Sprechstunden für Einzelpersonen rund um
   das Thema mobile Medien und digitale Helfer anbie-
   ten. Des Weiteren bieten wir Workshops und digitale
   Stammtische an. Ferner können Sie bei uns alle Ma-
   terialen des Digital-Kompasses kennenlernen und bei
   Bedarf bestellen“, konkretisierte Sabine Jörk das künf-
   tige Angebot des Standorts Digital Kompass.
   Die Grußworte zur Eröffnungsfeier wurden passen-
   derweise sowohl digital als auch analog abgehalten.

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Die neue Öffentlichkeit und die Rolle des Publikums Medientagung in Bayreuth - EAM
Werte im Netz
     Das zweite Modul
     des Digitalen
     Medientrainers
     Aus dem privaten und beruflichen Alltag sind heu-          che Überwachung und Zensur dar, hinzukommen die
     te digitale Medien nicht mehr wegzudenken. Da im           medienethischen Herausforderungen wie die Ethik
     Zeitalter der Digitalisierung auch die Frage nach den      des Journalismus, Mediennutzungs- und Bildethik,
     Werten im Netz gestellt werden muss, beschäftigte          Medien und Gewalt. Die Selbstverantwortung spielt
     sich das zweite Modul der Seminarreihe zum Digitalen       bei all diesen Herausforderungen eine große Rolle.
     Medientrainer mit diesem Thema: Wie stehen wir als         Man muss sich immer die Frage stellen, ob man sich
     Christinnen im Netz zu unseren Werten, welche Rolle        am nächsten Tag nach einem Post oder Kommentar
     spielen Soziale Netzwerke und wie können Falschmel-        noch im Spiegel anschauen kann, ob man ihn in der
     dungen erkannt werden.                                     Zeitung lesen möchte und ob man in Anbetracht ei-
                                                                nes solchen Posts vor seinen Chef treten kann.
     Die Umwälzung der technologischen Ge-
     sellschaftsstruktur durch Digitalisierung                  In Anbetracht des Tempos und der Fülle der aktuellen
                                                                neuen Informationen ist man gezwungen, zu filtern
     Kirchenrat Prof. Dr. Thomas Zeilinger, Beauftragter        und zu sortieren. Eine Vernetzung ist wichtig, die Ver-
     für Ethik im Dialog mit Technologie und Naturwissen-       antwortung der Nutzung allerdings liegt bei der Nut-
     schaft, erklärte die Digitalisierung, die eine Umwäl-      zerin, beim Nutzer.
     zung der technologischen Struktur der Gesellschaft
     bedeutet. Als Einstieg wurde die Methode „Medien-          Ältere ans Netz - aber wie?
     mensch“ angewendet, ein Blatt mit dem Umriss eines         Letztendlich tauchen in diesem Zusammenhang die
     Menschen verteilt, und die Teilnehmerinnen ordneten        Fragen auf „Wo sind die ‚Seniorinnen und Senioren‘?“
     dem Herzen, dem Gehirn, der ausgestreckten Hand            „Wie nehme ich sie mit?“ „Werden sie Bedenken im
     nach oben (positiv) und unten (negativ) sowie dem          Umgang mit den neuen Medien haben oder naiv da-
     Bauch die Medien zu, die man jeweils damit verbindet.      mit umgehen?“ Eine Aufgabe besteht in der Schaf-
     Das Ergebnis zeigte, wie weit die Digitalisierung schon    fung attraktiver Angebote, um sie neugierig zu ma-
     Teil unseres Lebens ist. Dieser Wandel vollzieht sich in   chen und sie Spaß am Erkunden bekommen. Jede/r
     der Kommunikation bei den Medien und in der Politik.       Einzelne muss also die Nutzung der digitalen Medien
     In der Produktion und Distribution bieten die Daten        erlernen und sollte Medienkompetenz erlangen, um
     die Grundlage zur Innovation und es entstehen neue         kritisch mit ihnen umgehen zu können.
     Geschäftsmodelle soziotechnischer Systeme. Beispiel-
     haft ist Amazon als größter Einzelhändler, der kein
                                                                Der Wandel von Medienlandschaft
     Produktspezialist ist und dennoch über keine eigene        Pfarrer Christoph Breit, in der Social Media Redaktion
     Lagerfläche verfügt. Selbst bei den Organisationen,        von Kirche digital tätig, zeigte die Möglichkeiten mo-
     wie Behörden, Wissenschaft und Kirche, hat die Digi-       derner Netzwerke im Kirchenbereich. Lässt sich der PC
     talisierung bereits Einzug gehalten, wie z.B. die digi-    privat einfach ausschalten, ist eine Internet-Präsenz
     tale Personalakte und das Speichern von Daten auf          im dienstlichen Rahmen inzwischen unabdingbar.
     digitale Datenträger. Schließlich haben wir noch den       Die Online-Nutzung ist seit 1997 immens gestiegen,
     Bereich Mensch und Maschine. Es gibt viele Tätigkei-       ebenso die tägliche Nutzungsdauer. Dabei ist der An-
     ten, besonders bei Heilberufen, wo Roboter Aufgaben        teil der Jugend im Vergleich zu den Älteren selbstver-
     übernehmen können und den Menschen dadurch                 ständlich viel höher. Nimmt der Anteil der Älteren im
     entlasten. Aber wohin geht die Entwicklung?                Netz inzwischen kontinuierlich zu, ist auch festzustel-
                                                                len, dass ist die Nutzungsdauer bei Frauen und Män-
     Die große Rolle der                                        nern prozentual inzwischen gleich ist. Den größten
     Selbstverantwortung im Netz                                Anteil bilden die 30- bis 49-Jährigen.
     Viele netzpolitische Herausforderungen stellen der         Betrachtet man diese Zahlen, erklärt sich von selbst,
     Datenschutz, das Urheberrecht, Plattformökonomie           dass sich die Öffentlichkeitsarbeit wandelt. Der Zei-
     und Überwachungskapitalismus (wie Google), staatli-        tungen- und Zeitschriftenkonsum als Printmedium

28 def aktuell / juli 2019                                                                                www.def-bayern.de
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EAM Evangelische Arbeitsgemeinschaft Medien

   sinkt, währenddessen deren Online-Nutzung sowie             „sozial“ - gemeinnützig oder hilfsbereit - zu tun haben.
   das Internet als Informationsquelle steigen. Redakti-       Sie unterstützen lediglich die Kommunikation und
   onsteams werden verkleinert und Pressemeldungen             den interaktiven Austausch der Nutzer über digita-
   ersetzen die Recherche. Institutionen verlieren an          le Kanäle. Es muss im Bewusstsein sein, dass mit der
   Wichtigkeit und Personen gewinnen an Bedeutung.             Nutzung alle ein digitales „Ich“ bekommen, geschützt
   Das Schema Produzent einerseits und Konsument               durch ein starkes Passwort, und auf Urheberrecht, Pri-
   andererseits löst sich auf, der Konsument wird inzwi-       vatsphäre, Persönlichkeits- und Nutzungsrecht sowie
   schen auch zum Produzenten, dem Prosumer.                   Cyber Security zu achten ist.
   Wichtig ist und bleibt, die Menschen zu erreichen, die      Auch hier ist Medienkompetenz erforderlich: Wichtig
   man erreichen will. Aber wie? Personen und Institutio-      ist, den eigenen Standpunkt zu kennen und die eige-
   nen müssen selbst publizieren, Plattformen bedienen,        ne Wahrnehmung zu schulen, um Falschmeldungen
   im Internet erreichbar sein, auch in den Social Media       (Fake News/Lügen) zu erkennen, denn sie klingen be-
   Kanälen, denn hier kann ich meine Meinung äußern,           sonders glaubhaft, wenn sie „erzählt“ werden. Falsch-
   Gedanken teilen und andere Meinungen kommen-                meldungen sind schlecht zu erkennen. Sie werden
   tieren. Und natürlich wird dann auch meine Meinung          weitergeleitet und verändert, auch durch die Wort-
   geteilt, „geliked“ und kommentiert, also wahrgenom-         wahl. Eine Überprüfung inhaltlicher Fakten, der Bilder
   men und verbreitet. Es gehört zur Medienkompetenz,          und des Impressums hilft dabei.
   nur die eigenen Wertvorstellungen kundzutun und             Wichtig ist weiterhin die Sensibilisierung hinsichtlich
   das mitzuteilen, was andere interessieren könnte,           der elektronischen Kettenbriefe, erkennbar durch
   worauf ich aufmerksam machen möchte – wahllose              die Aufforderung zur schnellen Weiterleitung, damit
   Kommentare, hasserfüllte Kommentare und Beleidi-            nichts passiert.
   gungen sog. Trolls disqualifizieren!
                                                               Bei Fake News handelt es sich um pseudoredaktio-
   Öffentlichkeitsarbeit als                                   nell erstellte Inhalte ohne Wahrheitsgehalt, die aber
   Leitungsaufgabe                                             Verlangen oder Angst ansprechen. Framing erzeugt
   Als Institution, Verein oder Gruppe muss am Anfang          „mindsetting“, das manipulativ sein kann, denn die
   einer Kommunikation diese als Leitungsaufgabe an-           Wahrnehmung wird auf bestimmte Realitäten beein-
   genommen werden, Zuständigkeit und Ressourcen               flusst.
   sind zu klären, die Zielgruppe ist zu definieren. Mit der   Bei Facebook ist Vorsicht bei gesponserten Artikeln
   Planung müssen die geeigneten Medien ausgewählt             geboten. Das ist kein Prädikat für Qualität. Geködert
   und anhand der vorhandenen Inhalte geprüft wer-             wird mit Glücks- oder Gewinnspielen. Nicht nur des-
   den, inwieweit diese jeweils geeignet sind.                 halb lautet der Kernsatz bei Nutzung der Social Media
   An einem Beispiel beschrieb der Referent die Vorge-         „Erst denken, dann klicken“.
   hensweise: Beginn kann die eigene Internetadresse           Lilo Wendler, EAM-Vorstandsmitglied
   mit ansprechenden Bildern sein, die auch auf Insta-
   gram und auf Google Maps veröffentlicht werden kön-
   nen. Über Facebook wird eine Umfrage zum Glauben
   gestartet und schließlich per YouTube ein Livestream
   einer Landessynode veröffentlicht.
   WhatsApp ist der größte Messenger-Dienst, im kirch-
   lichen Bereich wird Threema empfohlen. Wachsende
   Dienste sind Twitter für die Aktualität, YouTube mit
   seinen Videos. Erwähnenswert ist Instagram durch die
   Verbreitung von Bildern und Spotify zur Auswahl ge-
   wünschter Musik, auch Kirchenmusik.
   Social media
   - erst denken, dann klicken!
   Von André Wolf, mimikama - Verein zur Aufklärung
   über Internetmissbrauch, erfuhren die Kursteilneh-
   mer die Bedeutung von Social Media, die nichts mit

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