2016/2017 Geschäftsbericht Zentrum für Niederlande-Studien - Universität Münster

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2016/2017 Geschäftsbericht Zentrum für Niederlande-Studien - Universität Münster
Zentrum für Niederlande-Studien

Geschäftsbericht
2016/2017

      ZENTRUM FÜR
      NIEDERLANDE-STUDIEN
2016/2017 Geschäftsbericht Zentrum für Niederlande-Studien - Universität Münster
WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)

IMPRESSUM
Zentrum für Niederlande-Studien
Geschäftsbericht 2016/2017
Redaktion: Friso Wielenga, Markus Wilp und Marie Wolf-Eichbaum
Texte: Johannes Arndt, Steffi Basche, Elena Fehrmann, Christine
Kausch, Esther-Beate Körber, André Krause, Kathrin Lange, Paul
Thelosen, Friso Wielenga, Markus Wilp und Marie Wolf-Eichbaum

Gestaltung und Satz: Tim Mäkelburg
© Zentrum für Niederlande-Studien 2017

KONTAKT
Zentrum für Niederlande-Studien
Alter Steinweg 6/7
48143 Münster
Telefon: +49 251 83-28511
Telefax: +49 251 83-28520
E-Mail: zns@uni-muenster.de

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GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > INHALT

INHALT

Vorwort ...................................................................................................................................4

FORSCHUNG .......................................................................................................................... 7

Forschungsprojekte .................................................................................................................8

Veröffentlichungen ................................................................................................................ 16

LEHRE .................................................................................................................................. 21

Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Lehre .........................................................................22

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ..................................................................................................... 27

Aktuelles zur externen Kommunikation des ZNS .....................................................................28

Das Informationsportal NiederlandeNet .................................................................................30

VERANSTALTUNGEN ............................................................................................................. 33

Durchgeführte Veranstaltungen ............................................................................................. 34

Geplante Veranstaltungen ..................................................................................................... 45

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      VORWORT
      Das Zentrum für Niederlande-Studien der WWU Münster
      (ZNS) veröffentlicht regelmäßig Geschäftsberichte, in de-
      nen es auf seine Arbeit im vergangenen akademischen
      Jahr zurückblickt. Diese Tradition soll mit der vorliegenden
      Broschüre für das Studienjahr 2016/17 fortgesetzt wer-
      den. Der Bericht setzt sich erneut aus vier Teilen zusam-                                  ZENTRUM FÜR
      men – im ersten wird auf die Forschungsaktivitäten des                                     NIEDERLANDE-STUDIEN
      ZNS eingegangen, im zweiten auf aktuelle Entwicklungen
      im Bereich der Lehre, im dritten auf die Öffentlichkeits-
      arbeit und im vierten auf durchgeführte sowie geplante
      Veranstaltungen. Im Ergebnis bieten die Erläuterungen zu            vor dem Abschluss, sodass im Studienjahr 2017/18 unter
      diesen vier Themenbereichen einen umfassenden Über-                 anderem Veröffentlichungen zur niederländischen Partei-
      blick über die Aktivitäten des ZNS im letzten Jahr. Weitere         enlandschaft sowie zu deutschen und niederländischen
      Informationen zu den einzelnen Themen sowie viele ak-               Haltungen bezüglich des europäischen Integrationspro-
      tuelle Informationen sind auf der Internetseite des Zent-           zesses erscheinen werden. Besonders erfreulich ist si-
      rums (www.uni-muenster.de/ZNS/) zu finden.                           cherlich, dass im Berichtszeitraum gleich drei Mitarbeiter
                                                                          des ZNS (Dr. André Krause, Dr. Christopher Thesing und
      Im Bereich der Forschung verlief das vergangene Jahr sehr           Dr. Frederike Zindler) ihre Doktorarbeiten veröffentlichen
      erfolgreich. Bei einigen Projekten – unter anderem bei              konnten. Da in den letzten Monaten noch weitere Publi-
      der Erforschung der Regierungszeit des niederländischen             kationen fertiggestellt und publiziert wurden, konnte das
      Ministerpräsidenten Jan Peter Balkenende oder bei der               ZNS im Berichtszeitraum seinen Ruf als aktive Forschungs-
      Auseinandersetzung mit der periodischen Presse in der               einrichtung stärken (weitere Erörterungen zu den aktuel-
      Frühaufklärung – konnten deutliche Fortschritte erzielt             len Forschungsprojekten und zu den Veröffentlichungen
      werden. Andere Forschungsvorhaben stehen sogar kurz                 finden sich auf den Seiten 8–19).
ZNS

      Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs Niederlande-Deutschland-Studien am 19. Mai 2017

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GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > VORWORT
ZNS

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                                                                         erhielt. Die Geschehnisse rund um die Wahl bildeten im
                                                                         vergangenen Studienjahr zudem auch einen Schwerpunkt
                                                                         der Berichterstattung des Informationsportals Niederlan-
                                                                         deNet, das seit vielen Jahren in deutscher Sprache über
                                                                         aktuelle Entwicklungen im Nachbarland informiert (wei-
                                                                         terführende Erläuterungen zum Bereich der Öffentlich-
                                                                         keitsarbeit finden sich auf den Seiten 28–31).

                                                                         Das Zentrum für Niederlande-Studien organisiert regel-
                                                                         mäßig Veranstaltungen, durch die sich ein interessiertes
                                                                         Publikum über die Niederlande, die deutsch-niederlän-
      Wahlparty im Haus der Niederlande am 15. März 2017                 dischen Beziehungen sowie die Unterschiede und Ge-
                                                                         meinsamkeiten zwischen den beiden Nachbarstaaten
      Das ZNS bietet seit einigen Jahren mit dem Bachelorstu-            informieren kann. Auch im Studienjahr 2016/2017 fanden
      diengang Niederlande-Deutschland-Studien und dem                   wieder zahlreiche Veranstaltungen mit einer derartigen in-
      gleichnamigen Masterstudiengang zwei in Deutschland                haltlichen Ausrichtung statt. Im letzten Teil des Geschäfts-
      einzigartige Programme an. Im Studienjahr 2016/17                  berichts finden sich Impressionen von diesen Aktivitäten,
      konnte die Reakkreditierung des Bachelorstudiengangs               zudem werden hier die entsprechenden Planungen für
      erfolgreich beendet werden, wodurch dessen Zukunft für             das Wintersemester 2017/2018 vorgestellt (Bilder und Er-
      die nächsten Jahre gesichert ist. Im Rahmen des Reakkre-           läuterungen zu den Veranstaltungen sind auf den Seiten
      ditierungsprozesses wurden einige Optimierungen erör-              34–47 einzusehen).
      tert und verabschiedet, was die Qualität des Programms
      weiter erhöhen wird. Eine erfreuliche Entwicklung hin-             Abschließend sei an dieser Stelle darauf hingewiesen,
      sichtlich des Masterstudiengangs besteht darin, dass im            dass das ZNS im vergangenen Jahr eine wichtige perso-
      Wintersemester 2016/17 mit 20 Studierenden die bisher              nelle Verstärkung erhalten hat: Der renommierte nieder-
      größte Kohorte begrüßt werden konnte. Im Rahmen des                ländische Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Kees van
      binationalen und multidisziplinären Programms wurden               Paridon ist seit Oktober 2016 als Gastprofessor am ZNS
      in den letzten Jahren zahlreiche überzeugende Abschluss-           tätig. Ermöglicht wird diese Gastprofessur, die zunächst
      arbeiten eingereicht. Ein Sammelband, den Mitarbeiter              für einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt ist, durch die
      des ZNS und der Partneruniversität in Nimwegen im Be-              Unterstützung der Deutsch-Niederländischen Handels-
      richtszeitraum gemeinsam mit ausgewählten Absolventen              kammer (DNHK) und des niederländischen Arbeitgeber-
      vorbereitet haben, wird Einblick in die von den Studieren-         verbands VNO-NCW.
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FORSCHUNG
LEHRE
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
VERANSTALTUNGEN

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FORSCHUNGSPROJEKTE

PROF. DR. FRISO WIELENGA
AUF DER SUCHE NACH STABILITÄT. DIE NIEDERLANDE IN DEN BALKENENDE-JAHREN, 2002–2010

                                                               Jos van Zetten/CC-BY 2.0
Dieses 2016 begonnene Forschungsprojekt hat zum Ziel,
einen ersten wissenschaftlichen Überblick über die nie-
derländische Innen- und Außen- sowie die Sozial- und
Wirtschaftspolitik in der Zeit der von Ministerpräsident
Jan Peter Balkenende geführten Kabinette (2002–2010)
zu bieten. Ein Rückblick auf diese Jahre zeigt, dass es sich
dabei um eine sehr turbulente Periode in der jüngeren po-
litischen Geschichte der Niederlande handelt. Auch in der
ausländischen Perzeption schienen die Niederlande in je-
nen Jahren eine starke Veränderung durchzumachen, bei
der besonders die bei den Wahlen auftretenden Verschie-
bungen in der politischen Landschaft, der aufkommende                                     Jan Peter Balkenende während einer Fernsehdiskussion
Populismus, zwei politische Morde und die wachsende
Skepsis im Hinblick auf die europäische Integration nicht                                 Zweiten Kammer geführten Debatten über Themen wie
zum Bild der Niederlande als stabiles, liberales, tolerantes                              Immigration und Integration, Europa und andere inter-
und stark pro-europäisches Land passten. Stärker als je zu-                               nationale politische Themen, sozioökonomische Fragen,
vor in den Nachkriegsjahrzehnten schienen Unsicherheit,                                   Verwaltungsreformen usw. Von großer Bedeutung für die
Zweifel und Unruhe die politische Stimmung in den Nieder-                                 Untersuchung sind darüber hinaus Primärquellen der ver-
landen zu prägen.                                                                         schiedenen Ministerien. Auf dieser Grundlage kann man
                                                                                          bereits jetzt konstatieren, dass einige der in Bezug auf die-
Das alles ist nicht falsch, aber bei all der Aufmerksamkeit                               se Jahre existierenden Bilder revidiert werden müssen. So
für diese Turbulenz wird oftmals die andere Seite über-                                   lautete bis heute die These stets, die niederländische Re-
sehen: die Konsistenz der Politik, die verbuchten Erfolge                                 gierung habe sich im Kontext des Referendums über die eu-
und das nahezu ständig notwendige Krisenmanagement.                                       ropäische Verfassung im Jahr 2005 sehr passiv verhalten,
Befindet man sich in der Periode selbst oder kurz danach,                                  was dazu geführt habe, dass eine Mehrheit in der Bevölke-
dann fehlt der notwendige Abstand für eine nuancierte                                     rung diese Verfassung ablehnte. Die Primärquellen belegen
und differenzierte Betrachtung. Inzwischen ist der zeitliche                               hingegen gerade ein aktives Verhalten, wodurch sich die
Abstand gewachsen, und es ist möglich, die Balkenen-                                      Frage erhebt, warum das beabsichtigte Ergebnis trotz die-
de-Jahre 2002-2010 mit der gebotenen Nüchternheit und                                     ser Aktivität nicht erreicht wurde. Interessant sind zudem
wissenschaftlichen Distanz zu analysieren. Dies ist umso                                  die vielen – gelungenen – Aktivitäten, die die niederländi-
wünschenswerter, weil die bisherigen Veröffentlichungen                                    sche Regierung in den Jahren 2007/2008 entwickelte, um
über diese Periode sich fast nur voneinander losgelösten                                  zu verhindern, dass der Anti-Islam-Film „Fitna“ von Geert
Krisenmomenten widmen, sodass ein Gesamtüberblick                                         Wilders in muslimisch geprägten Ländern zu großer Unru-
fehlt. Es ist diese Forschungslücke, die mit dem Projekt ge-                              he führt. Es steht zu erwarten, dass durch die Erforschung
schlossen werden soll.                                                                    der Primärquellen auch noch weitere neue Fakten ans Licht
                                                                                          kommen werden.
Inzwischen ist ein umfangreicher Teil der Literatur- und
Quellenforschung abgeschlossen worden: Die relevante                                      Im kommenden Jahr sollen besonders die Bestände in den
wissenschaftliche und sonstige Literatur über die Jahre                                   Archiven des Ministeriums für Allgemeine Angelegenheiten
2002–2010 ist untersucht worden, und es ist durch die                                     (das niederländische „Bundeskanzleramt“), des Ministeri-
Auswertung verschiedener Tages- und Wochenzeitungen                                       ums für Sicherheit und Justiz, des Innenministeriums so-
ein klares Bild der (vielgestaltigen) öffentlichen Meinung                                 wie des Sozial- und Arbeitsministeriums weiter erforscht
entstanden. Das Gleiche gilt für die in der Ersten und der                                werden. Auch sollen Interviews mit ehemaligen Ministern,

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GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > FORSCHUNG

                         Politikern und hohen Beamten geführt werden. Von großer              gerechtfertigt, dass differenzierte und auf breitem Quel-
                         Bedeutung für das Forschungsprojekt ist die Tatsache, dass           lenmaterial basierende Forschungsergebnisse über eine
                         sich der ehemalige Ministerpräsident Balkenende, der                 Periode vorgelegt werden können, die bislang nur fragmen-
                         nach seinem Rückzug aus der Politik im Jahr 2010 im Hin-             tarisch, oberflächlich und in vielerlei Hinsicht einseitig er-
                         blick auf Informationen über seine Regierungsjahre immer             fasst worden ist. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im
                         sehr zurückhaltend gewesen ist, dazu bereit erklärt hat,             Jahr 2020 sowohl in einer niederländisch- als auch in einer
                         an diesem mitzuwirken. Auch andere ehemalige Minister                deutschsprachigen Monographie veröffentlicht werden.
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stellt, dass die Periodika in ihrer Berichterstattung außer-         Presse trotz der Existenz von Kontrollen in den Niederlan-
ordentlich vielfältig sind. Weder die Konfession noch die            den – wirkten sich selbstverständlich auf die Berichter-
Sprache oder die Staatszugehörigkeit des Redakteurs legen            stattung der jeweiligen Medien aus, allerdings, wie unse-
seine Berichterstattung im Vorhinein fest; es ergeben sich           re bisherigen Studien ergeben haben, nicht in so starkem
(für uns Bearbeiter erstaunlich weite) Spielräume für die            Maße, dass eine gleichsam diktatorische Gleichförmigkeit
Auswahl und redaktionelle Bearbeitung der Nachrichten.               der Presseerzeugnisse daraus entstanden wäre. Ausge-
                                                                     sprochene Konflikte mit der Zensur haben wir bis jetzt nicht
Was die allgemeinen Aussagen zu den Mediensystemen                   gefunden, was bei periodischen Medien auch nicht zu er-
betrifft, so sind sie zum Teil aus den Ergebnissen der Fall-          warten ist, da den Produzenten, Journalisten wie Verlegern,
studien abzuleiten, zum anderen müssen sie aus der wei-              daran gelegen sein musste, ihr jeweiliges Periodikum über
teren Auswertung der Medien selbst und aus Fachliteratur             längere Zeit in stabiler Auflage herauszubringen.
gewonnen werden. Dazu werden auch Schriften des 18.
Jahrhunderts herangezogen, die sich mit der Rolle der Pres-          Unser zweites Projektjahr war von Reisen zu den Bibliothe-
se allgemein, mit einzelnen Medien und ihrem Verhältnis              ken bestimmt, in denen noch nicht digitalisierte Bestän-
zueinander beschäftigen. Zwar gab es in Frankreich und               de von Zeitungen und Zeitschriften der ersten Hälfte des
den Niederlanden, soweit wir bis jetzt sehen, keine der              18. Jahrhunderts liegen, vor allem in Bremen, Den Haag,
deutschen „Zeitungsdebatte“ entsprechende prinzipielle               Göttingen und Bonn. In der Berliner Kunstbibliothek tauch-
Auseinandersetzung über den Wert der Zeitungen. Wohl                 ten unerwartet mehrere nicht registrierte Bände des Mer-
aber werden Aussagen etwa zum Unterschied zwischen                   cure Galant auf, die eine weitere Reise verkürzen halfen.
Zeitung und Zeitschrift oder zu den Aufgaben eines „gu-              Im dritten Jahr wird nun die Auswertung in Bezug auf die
ten Journalisten“ getroffen, die über die Selbstreflexion              Fallstudien und die allgemeinen Aussagen zum Pressewe-
Medienschaffender Auskunft geben. Unterschiede in der                 sen im Mittelpunkt stehen, daneben die Auswertung der
Kontrollpraxis der Obrigkeiten – obligatorische monopo-              Fachliteratur und ergänzende Quellenrecherchen. Schließ-
lisierende Lizenzen in Frankreich, Privilegien ohne Mono-            lich muss das gemeinsame Buch geschrieben werden; mit
polgarantie im Heiligen Römischen Reich, weitgehend freie            der Erstellung des Manuskripts wurde schon begonnen.
GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > FORSCHUNG

Rondom Wilders. Portret van de PVV, Amsterdam 2013,                                               Dr. Vossen zudem in die Aktivitäten des ZNS zur Wahl vom
Neuauflage 2017 unter dem Titel The Power of Populism.                                             15. März 2017. Im Vorfeld des Wahltermins veröffentlichte
Geert Wilders and the Party for Freedom in the Netherlands)                                       er auf der Seite des NiederlandeNet regelmäßig Texte zu
veröffentlicht. In seiner Zeit in Münster bereitete er – in Ko-                                    Themen, die für den Wahlkampf von Interesse waren. An
operation mit Wissenschaftlern aus beiden Ländern – eine                                          der Planung und der inhaltlichen Gestaltung der Wahlparty
vergleichende Untersuchung über den Aufschwung und die                                            des ZNS war er intensiv beteiligt, unter anderem fungierte
Wandlungen rechtspopulistischer Parteien in Deutschland                                           er am Wahlabend selbst als Experte, der die Ergebnisse der
und in den Niederlanden in den letzten fünfzehn Jahren                                            Abstimmung interpretierte und einordnete.
vor. Seine Ergebnisse veröffentlichte er in einem Beitrag für
den Sammelband „Stinknormal?“ Die rechtspopulistische                                             Resümierend ist festzuhalten, dass sich die Fellowship für
Herausforderung in den Niederlanden und Deutschland                                               alle Beteiligten als großer Erfolg erwiesen hat. Dr. Vossen
(weitere Angaben zu diesem Band finden sich im Bereich                                             konnte seine Zeit in Münster für intensive Forschungsar-
Veröffentlichungen). Zusammen mit Dr. André Krause fun-                                            beiten nutzen, zugleich hat das ZNS – sowohl die Studie-
gierte er zudem als Herausgeber dieses Bandes. Darüber                                            renden als auch die Mitarbeiter – enorm von seiner Anwe-
hinaus war er auch in verschiedenen anderen Kontexten                                             senheit profitiert. Die Fellowship hat darüber hinaus dazu
aktiv. Im Bereich der Lehre war er an der Durchführung                                            beigetragen, das Ansehen des ZNS als Expertisezentrum
mehrerer Seminare beteiligt, indem er in ausgewählten                                             für aktuelle politische Entwicklungen im Nachbarland zu
Sitzungen Forschungsergebnisse mit Studierenden erörter-                                          erhöhen sowie die Vernetzung mit anderen Wissenschaft-
te und relevante Fragen diskutierte. Intensiv involviert war                                      lern zu stärken.
WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)

                elf Beiträge enthalten, die teils von Wissenschaftlern und    unter dem Titel Een versplinterd landschap. Bijdragen
                teils von Vertretern der parteinahen wissenschaftlichen       over geschiedenis en actualiteit van Nederlandse politieke
                Büros der Parteien verfasst wurden. Sie wird Ende des Jah-    partijen. Beide Fassungen werden nicht nur in gedruckter
                res 2017 in deutscher Sprache unter dem in der Überschrift    Form, sondern auch direkt kostenlos als Open Access-Pub-
                genannten Titel erscheinen, in niederländischer Sprache       likationen zur Verfügung stehen.
GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > FORSCHUNG

DR. SABINE JENTGES/PROF. DR. PAUL SARS/PROF. DR. FRISO WIELENGA/DR. MARKUS WILP
GRENZÜBERSCHREITEND FORSCHEN. ZUSAMMENFASSUNGEN AUSGEWÄHLTER
ABSCHLUSSARBEITEN DES MASTERSTUDIENGANGS NIEDERLANDE-DEUTSCHLAND-STUDIEN

                                                                                                                         deutscher Sprache verfasst –

                                                               MV Wissenschaft
Seit dem Wintersemester 2009/10 bieten das ZNS und
die Abteilung Deutsche Sprache und Kultur der Universi-                                                                  basieren allesamt auf ausge-
tät Nimwegen gemeinsam den binational und multidis-                                                                      wählten Masterarbeiten, die in
ziplinär ausgerichteten Joint Degree Masterstudiengang                                                                   den letzten Jahren eingereicht
Niederlande-Deutschland-Studien an. Inzwischen haben                                      Sabine Jentges, Paul Sars,
                                                                                                                         wurden. Der Band bietet somit
                                                                                          Friso Wielenga, Markus Wilp (Hrsg.)

zahlreiche Studierende die im Curriculum vorgesehenen                                    Grenzüberschreitend forschen
                                                                                          Zusammenfassungen
                                                                                                                         einen Einblick in die Vielfalt an
                                                                                          ausgewählter Abschlussarbeiten
Lehrveranstaltungen erfolgreich abgeschlossen und über-                                   des Masterstudiengangs
                                                                                          Niederlande-Deutschland-Studien
                                                                                                                         Themen und Fragestellungen,
zeugende Masterarbeiten eingereicht. Die in vielen Fäl-                                  Grensoverschrijdend onderzoeken die im Studium und insge-
                                                                                          Samenvattingen van geselecteerde
                                                                                          eindscripties van de masterstudie
len hohe Qualität dieser Abschlussarbeiten führte zu der                                  Nederland-Duitsland-Studies    samt im Kontext der niederlän-
Idee, einen Sammelband zu veröffentlichen, in dem die                                                                     disch-deutschen Beziehungen
von den Studierenden gewonnenen Erkenntnisse präsen-                                                                     eine Rolle spielen. Als Her-
tiert werden. Im Berichtszeitraum wurden die Arbeiten an                                                                 ausgeber der Veröffentlichung
diesem Band energisch vorangetrieben, sodass dieser im                           fungieren Prof. Dr. Friso Wielenga und Dr. Markus Wilp vom
Oktober 2017 erscheinen kann. Die insgesamt 15 im Band                           ZNS sowie Dr. Sabine Jentges und Prof. Dr. Paul Sars von
präsentierten Beiträge – teils in niederländischer, teils in                     der Universität Nimwegen.
WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)

Wo liegen die zentralen Unterschiede zwischen den beiden                       niederländischen Sprache in ausgewählten Medien? Durch
Auftritten als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 1993                     die im Rahmen des Projekts durchgeführten Recherchear-
und 2016? Inwieweit beeinflussen die beteiligten Institu-                       beiten soll eine Forschungslücke geschlossen werden, im
tionen die Entwicklungen? In welchem Maße gibt es Ver-                         Ergebnis soll ein detailliertes und umfassendes Bild hin-
änderungen in der Rezeption der Übersetzungen aus der                          sichtlich der aktuellen Entwicklungen entstehen.
GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > FORSCHUNG

CHRISTINE KAUSCH M.A.
ZUFLUCHT AUF ZEIT – JÜDISCHE FLÜCHTLINGE AUS DEUTSCHLAND IN DEN NIEDERLANDEN
1933–1945

Das noch laufende Dissertationsprojekt beschäftigt sich       Situation liegt: Wie gestaltete sich ihre soziale Integration
mit den rund 24.000 jüdischen Flüchtlingen, die in den        im Zufluchtsland? Welche Wege und Nischen versuchten
1930er Jahren in den Niederlanden (für kürzere oder län-      sie zu nutzen, um trotz der zunehmenden Restriktionen
gere Zeit) Zuflucht vor den Nationalsozialisten gesucht ha-    für Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt wirtschaftlich Fuß zu
ben. Im Mittelpunkt stehen dabei die Lebensbedingungen        fassen? Darüber hinaus werden auch ihre Einstellungen ge-
und Erfahrungen dieser Menschen in den Niederlanden           genüber dem Zufluchtsland thematisiert sowie die Lebens-
sowie ihr Umgang mit der Exil- und ab Mai 1940 erneuten       bedingungen der Menschen, die ab Ende 1938 in Flücht-
Verfolgungssituation. Individuelle und kollektive Verhal-     lings- und Internierungslagern untergebracht wurden.
tens- und Denkmuster werden dabei im Wechselspiel mit
den historischen Ereignissen und Gegebenheiten beleuch-       Der zweite Teil der Arbeit geht auf die spezifische Situation
tet. Ausgehend von einem alltagsgeschichtlichen Ansatz        der jüdischen Flüchtlinge nach dem Überfall der deutschen
bilden Egodokumente die wichtigste Quellengrundlage der       Wehrmacht im Mai 1940 ein. Mehr als 15.000 von ihnen wa-
Arbeit: Im Rahmen des Projekts wurden Briefe, Tagebücher      ren nun erneut den Nationalsozialisten ausgeliefert. Gera-
und Erinnerungen Hunderter jüdischer Flüchtlinge ausfin-       de in der Zeit vor Deportationsbeginn gerieten sie, wie im
dig gemacht und analysiert. Ergänzt werden diese durch        Rahmen des Projekts gezeigt wird, besonders ins Visier der
Archivbestände relevanter jüdischer und staatlicher Insti-    Besatzer. Ob und welchen Einfluss dies sowie ihre vorhe-
tutionen.                                                     rigen Verfolgungs- und Fluchterfahrungen auf ihre Reakti-
                                                              onen auf die erneute Verfolgung hatte, wird in diesem Teil
Das Dissertationsprojekt ist chronologisch zweigeteilt: In    näher beleuchtet. Die gesonderte Betrachtung der beiden
die Phase vor dem Krieg (1933 bis Mai 1940) und die dar-      Zeitabschnitte ermöglicht es somit, sowohl Kontinuitäten
auffolgende während der deutschen Besatzung (Mai 1940          ausfindig zu machen, als auch die Reaktionen der jüdi-
bis Mai 1945). Die erste Phase konzentriert sich auf das      schen Flüchtlinge in den breiteren Kontext ihrer vorherigen
neue Leben der Flüchtlinge in den Niederlanden, wobei         Erfahrungen zu stellen. Die Arbeiten am Dissertationspro-
der Fokus vor allem auf ihrer sozialen und wirtschaftlichen   jekt können voraussichtlich 2018 abgeschlossen werden.
WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)

                  VERÖFFENTLICHUNGEN
                  Das Zentrum für Niederlande-Studien gibt in Koope-            fentlichung neuer Texte im Internet nachgekommen wer-
                  ration mit dem Institut für Niederländische Philologie        den soll. Die im Rahmen der neuen Reihe publizierten
                  seit vielen Jahren Buchreihen heraus, in denen eigene         Texte stehen somit direkt nach Erscheinen des Buches
                  Veröffentlichungen und darüber hinaus Texte fremder           auch kostenlos als Open Access-Publikation im Internet
                  Wissenschaftler mit einem entsprechenden inhaltlichen         zur Verfügung. Auch für das Jahrbuch des Zentrums für
                  Bezug erscheinen. Diese Tradition soll auch in Zukunft        Niederlande-Studien, das fortan im zweijährigen Tur-
                  fortgesetzt werden – dies aber in veränderter Form. Kon-      nus erscheinen wird, konnte eine entsprechende Lösung
                  kret werden die bisherigen Reihen Niederlande-Studien,        erreicht werden. Durch den vorgenommenen Wechsel
                  Niederlande-Studien: Kleinere Schriften und Niederlan-        werden die Veröffentlichungen zukünftig eine noch grö-
                  de-Studien: Beihefte durch die neue Reihe Schriften aus       ßere Verbreitung finden. Im Berichtszeitraum fand der
                  dem Haus der Niederlande, herausgegeben von Prof.             Übergang statt – es erschien somit ein Buch in der alten
                  Dr. Gunther De Vogelaer, Prof. Dr. Lut Missinne, Dr. Lisa     Reihe Niederlande-Studien, aber auch schon der erste
                  Terfrüchte, Prof. Dr. Friso Wielenga und Dr. Markus Wilp,     Band der neuen Reihe Schriften aus dem Haus der Nie-
                  abgelöst. Der wichtigste Grund für diese Änderung be-         derlande. Darüber hinaus wurden – wie die folgenden
                  steht darin, dass der in akademischen Kreisen immer           Erläuterungen zeigen – noch weitere Texte im Studien-
                  lauter werdenden Forderung nach einer direkten Veröf-         jahr 2016/17 publiziert.

                  DIE REIHE „SCHRIFTEN AUS DEM HAUS DER NIEDERLANDE“
                  LISA TERFRÜCHTE (HRSG.) | BAND 1, MÜNSTER: MV WISSENSCHAFT 2017, 338 SEITEN
                  ORGANISATIONSKOMMUNIKATION VON KRANKENHÄUSERN ONLINE.
                  DIE NIEDERLANDE UND DEUTSCHLAND IM VERGLEICH
MV Wissenschaft

                                        Die Bedingungen der modernen            gende Band fasst die Ergebnisse zusammen und zeigt, was
                                        Mediengesellschaft       erfordern      man bezüglich strategischer Kommunikation jeweils vom
                                        für Krankenhäuser heute – wie           Nachbarn lernen kann.
                                        für alle Organisationen – eine
                                        zunehmend vernetzte, profes-            Das Buch umfasst folgende Beiträge: Einleitung: Kulturel-
                                        sionell gesteuerte, integrierte         le und mediennutzungstechnische Unterschiede zwischen
                                        Kommunikation, die den stra-            den Niederlanden und Deutschland als Ausgangspunkt für
                                        tegischen     Organisationzielen        das Forschungsvorhaben zur Organisationskommunikati-
                                        entspricht. Häufig ist in Deutsch-      on von Krankenhäusern online (Lisa Terfrüchte); „Was nicht
                                        land die Rede vom Vorbild               öffentlich ist, findet nicht statt.“ Zur Relevanz strategischer
                                        Niederlande in Bezug auf das            Organisationskommunikation deutscher und niederländi-
                  Gesundheitssystem. Welche Rolle spielt strategische           scher Krankenhäuser (Lisa Terfrüchte); Fokus Niederlan-
                  Onlinekommunikation als Wertschöpfungsfaktor für              de-Deutschland. Einbezug von kulturellen Aspekten in die
                  niederländische Krankenhäuser im Vergleich mit deut-          Organisationskommunikation (Marie Wolf-Eichbaum); Das
                  schen? Wie kommunizieren Krankenhäuser beiderseits            Studiendesign der Hauptstudie (Lisa Terfrüchte); Für den
                  der Grenze online?                                            ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Ergebnisse
                                                                                zur Startseite der Corporate Website deutscher und nie-
                  Am Zentrum für Niederlande-Studien der WWU Münster ist        derländischer Krankenhäuser (Lisa Terfrüchte); Zwischen
                  in Kooperation mit der Agentur lege artis, Gesellschaft für   Exot und kommunikativem Alltagsinstrument. Ergebnisse
                  Publizistik, Kommunikation & Beratung mbH ein kommu-          zur Social-Media-Nutzung von Krankenhäusern im Länder-
                  nikationswissenschaftliches Forschungsprojekt zur „Orga-      vergleich (Lisa Terfrüchte); Geschichten erzählen, sich po-
                  nisationskommunikation deutscher und niederländischer         sitionieren. Online kommunizierte Themen deutscher und
                  Krankenhäuser online“ durchgeführt worden. Der vorlie-        niederländischer Krankenhäuser (Lisa Terfrüchte); Wie nie-

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GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > FORSCHUNG

                 derländische Krankenhäuser ihre kleinsten Kunden anspre-         niederländischen Krankenhaushomepages (Marc Zufelde);
                 chen. Eine Inhaltsanalyse der Onlinekommunikation für            Krankenhauskommunikation in Zeiten des Shitstorms. Eine
                 Kinder auf ausgewählten niederländischen Krankenhaus-            qualitative Inhaltsanalyse des Reaktionsverhaltens ausge-
                 websites (Rebecca Henrichs); Online Employer Branding            wählter niederländischer Krankenhäuser auf Negativpos-
                 von Krankenhäusern: Eine Inhaltsanalyse der Zielgrup-            tings auf den krankenhauseigenen Facebook-Auftritten
                 penansprache „Karriere“ auf grenznahen deutschen und             (Melanie Meier).
WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)

                    ANDRÉ KRAUSE/KOEN VOSSEN (HRSG.) | MÜNSTER: WAXMANN 2017, 108 SEITEN
                    „STINKNORMAL?“ – DIE RECHTSPOPULISTISCHE HERAUSFORDERUNG IN DEN
                    NIEDERLANDEN UND DEUTSCHLAND

                                           Welche Gemeinsamkeiten und             Band steht als Open Access-Publikation auch kostenlos
   Waxmann Verlag

                                           Unterschiede gibt es im Rechts-        unter der Adresse https://www.uni-muenster.de/impe-
                                           populismus zwischen den Nieder-        ria/md/content/zns/9783830986423-openaccess.pdf
                                           landen und Deutschland? Kann           zur Verfügung.
                                           man von den Erfahrungen im an-
                       André Krause, Koen Vossen (Hrsg.)

                       »Stinknormal?«      deren Land lernen? Diese Fragen        Das Buch umfasst folgende Aufsätze: Einleitung (Hans-Ge-
                       Die rechtspopulistische Herausforderung

                                           standen im Fokus der Tagung des
                       in den Niederlanden und in Deutschland                     org Thönges); Das Wahlergebnis vom 15. März 2017 unter
                                           Goethe-Instituts Amsterdam, des        der Lupe (André Krause & Koen Vossen); Populismus: An-
                                           Zentrums für Niederlande-Stu-          näherung an ein komplexes Phänomen (Markus Wilp); Die
                                           dien Münster und des Duitsland         Partij voor de Vrijheid und die Alternative für Deutschland
                    Instituut Amsterdam im November 2016, auf der sich            im Vergleich (Koen Vossen); „Eine Stimme für die AfD ist
                    Wissenschaftler und Journalisten mit der Berichterstat-       mehr als nur Angst“ (Job Janssen); Pegida und AfD im Spie-
                    tung über dieses politische Phänomen in den Medien            gel der niederländischen Presse (René Cuperus); Geert Wil-
                    befassten. Einige der präsentierten Forschungsergebnis-       ders als Herausforderung für niederländische Journalisten
                    se, Standpunkte und Gedanken sind in dieser Broschüre         (2004-2012) (André Krause); Geert W. und ich (Martin Som-
                    gebündelt, um die grenzüberschreitende Diskussion über        mer); Grenzen des Sagbaren. Warum es richtig war, Geert
                    den Umgang mit Rechtspopulismus zu stimulieren. Der           Wilders vor Gericht zu stellen (Thomas Kirchner).
GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > FORSCHUNG

       FRISO WIELENGA | LONDON: BLOOMSBURY ACADEMIC 2016, 352 SEITEN
       A HISTORY OF THE NETHERLANDS. FROM THE SIXTEENTH CENTURY TO THE PRESENT DAY
       FRISO WIELENGA | AMSTERDAM: UITGEVERIJ BOOM 2017, 4. AUFLAGE, 429 SEITEN
       GESCHIEDENIS VAN NEDERLAND. VAN DE OPSTAND TOT HEDEN
Boom

                                                                    Bloomsbury
                              Die niederländische Geschichte                                           zur Weltmacht, ihren Rückfall auf
                              ist viel turbulenter verlaufen, als                                      den Status eines kleinen Landes
                              es das bekannte Bild von jahr-                                           mit großem Kolonialreich, das
                              hundertelanger      Konsenspolitik                                       nach dessen Ende eine zentrale
                              und Toleranz vermuten lässt. Die                                         Rolle in Westeuropa und in der Eu-
                              Republik der Vereinigten Nieder-                                         ropäischen Union spielt.
                              lande entstand im 16. Jahrhundert
                              in einem lang andauernden Krieg,                                         Friso Wielengas Übersichtswerk
                              danach gab es immer wieder harte                                         über die Geschichte der Nieder-
                              innenpolitische Auseinanderset-                                          lande ist in den letzten Jahren in
                              zungen, und heute findet der neue                                         deutscher, niederländischer und
       Rechtspopulismus ausgerechnet in den Niederlanden ei-                     englischer Sprache erschienen. Im Berichtszeitraum wur-
       nen fruchtbaren Boden. Das Buch erzählt die Geschichte                    den überarbeitete und aktualisierte Neuauflagen der eng-
       des Aufstiegs einer kleinen Republik im 17. Jahrhundert                   lischen und niederländischen Fassung veröffentlicht.
20
FORSCHUNG
LEHRE
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
VERANSTALTUNGEN

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WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)

      AKTUELLE ENTWICKLUNGEN IM BEREICH DER LEHRE
      Im Bereich der Lehre besteht das Angebot des Zentrums                 losophie), Prof. Dr. Ton Nijhuis (Universität Amsterdam,
      für Niederlande-Studien seit einigen Jahren vor allem aus             Duitsland Instituut), Marion Hemsing (Berufsbildungsstätte
      zwei Studiengängen: dem Bachelorstudiengang Niederlan-                Ahaus) und Maria Wiegel (Studierende des Studiengangs
      de-Deutschland-Studien und dem gleichnamigen Master-                  Nederlandse Cultuur an der Universität Köln). Im Rahmen der
      studiengang. Beide Studienprogramme weisen eine binati-               Gespräche, die die Gutachter mit verschiedenen Ansprech-
      onale, multidisziplinäre und praxisorientierte Ausrichtung            partnern (Vertreter der Hochschulleitung, Studierende und
      auf, sie richten sich an Studierende, die sich mit grenzüber-         Absolventen, Programmverantwortliche und Lehrende) führ-
      schreitenden Austauschprozessen und Vergleichen zwi-                  ten, gelangten sie – erwartungsgemäß – zu einer positiven
      schen den Niederlanden und Deutschland befassen möch-                 Einschätzung. Im Ergebnis wurde der Studiengang im Febru-
      ten. Eine Besonderheit des Masterstudiengangs liegt darin,            ar 2017 für den Zeitraum bis zum 30. September 2023 reak-
      dass dieser gemeinsam mit der Abteilung Deutsche Sprache              kreditiert. Die einzige Auflage der Reakkreditierung bestand
      und Kultur der Universität Nimwegen in Form eines Joint-De-           darin, dass die vom ZNS vorgeschlagene Neufassung der
      gree angeboten wird.                                                  Prüfungsordnung, durch die einige kleinere Optimierungen
                                                                            realisiert werden, tatsächlich umgesetzt wird. Diese Auflage
      DER BACHELORSTUDIENGANG                                               wurde im Lauf der nächsten Monate erfüllt, sodass die neu-
      NIEDERLANDE-DEUTSCHLAND-STUDIEN                                       en Regeln bereits für die im Wintersemester 2017/18 starten-
      Im letzten Geschäftsbericht wurde darauf hingewiesen, dass            de Studierendenkohorte gelten.
      das zum Wintersemester 2011/12 eingerichtete Bachelorpro-
      gramm reakkreditiert werden musste. Nach dem Abschluss                Im Studienjahr 2016/17 wurden die im Curriculum des Stu-
      der in einem solchen Prozess anfallenden Vorarbeiten fand             diengangs vorgesehenen Lehrveranstaltungen – wie die
      am 2. Dezember 2016 die Begehung durch eine Gutachter-                studentischen Evaluationsergebnisse zeigen – wieder er-
      gruppe statt. Die Gruppe bestand aus Prof. Dr. Rolf-Ulrich            folgreich angeboten, zudem absolvierte wieder eine Studie-
      Kunze (Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Phi-         rendenkohorte ihren Auslandsaufenthalt an einer der nie-
ZNS

      Einführungsveranstaltung für die neuen Bachelorstudierenden am 17. Oktober 2016

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GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > LEHRE
ZNS
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      Impressionen von der Absolventenfeier am 19. Mai 2017

      derländischen Partnerhochschulen (Nijmegen, Rotterdam,               Im Wintersemester 2016/17 lag sie bei 31. Die umfassenden
      Amsterdam, Utrecht und Leiden). Zahlreiche Studierende               Werbemaßnahmen, die im Berichtszeitraum durchgeführt
      durchliefen ein zum Studienprogramm passendes Prakti-                wurden, haben sich – so lassen erste Zahlen für das Win-
      kum. Hinzuweisen ist weiterhin darauf, dass viele Studieren-         tersemester 2017/18 vermuten – als nicht ausreichend wirk-
      de ihr Studium im Berichtszeitraum erfolgreich abschließen           sam erwiesen. Es erscheint somit notwendig, dass zukünftig
      konnten. Für diese Studierenden veranstaltete das ZNS am             neue Initiativen ergriffen und Wege beschritten werden, da-
      19. Mai 2017 eine Absolventenfeier, in deren Rahmen unter            mit eine Trendwende stattfindet.
      anderem Ansprachen von Vertretern des ZNS und von den
      Absolventen selbst gehalten wurden.                                  DER MASTERSTUDIENGANG NIEDERLANDE-
                                                                           DEUTSCHLAND-STUDIEN
      Der Bachelorstudiengang Niederlande-Deutschland-Studi-               Den Masterstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien
      en erfreut sich seit seiner Einrichtung zum Wintersemester           bietet das Zentrum für Niederlande-Studien seit dem Win-
      2011/12 einer recht großen Nachfrage, allerdings ist die             tersemester 2009/10 gemeinsam mit den Partnern an der
      Zahl der Studienanfänger in den letzten Jahren rückläufig.            Universität Nimwegen an. Ein besonderes Charakteristikum

                                                                                                                        23
WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)
ZNS

                                                                           nach Nimwegen und lernten dort ihren späteren Studienort
                                                                           kennen. Zudem fuhr diese Kohorte im Rahmen einer litera-
                                                                           turwissenschaftlichen Veranstaltung nach Den Haag, wo sie
                                                                           unter anderem das Literaturmuseum und den Binnenhof
                                                                           besuchte. Im Rahmen des Bachelorseminars zur niederlän-
                                                                           dischen und deutschen Erinnerungskultur fand darüber hin-
                                                                           aus eine Exkursion ins niederländische Erinnerungszentrum
                                                                           Westerbork, das ehemalige polizeiliche Judendurchgangsla-
                                                                           ger (1942–1945), statt. Die Studierenden im zweiten Jahr des
      Besuch der neuen Masterstudierenden am 7. September 2017             Masterstudiengangs fuhren ebenfalls nach Den Haag, um
                                                                           dort unter anderem die Botschaft, die Deutsch-Niederlän-
      dieses Programms besteht darin, dass deutsche und nie-               dische Handelskammer und den Arbeitgeberverband VNO-
      derländische Studierende mit unterschiedlichen fachlichen            NCW zu besuchen.
      Hintergründen eine gemeinsame Kohorte bilden, die erst ein
      Jahr in den Niederlanden und dann ein Jahr in Deutschland            STUDIUM UND BERUF
      studiert. Die Lehrenden haben auch im Studienjahr 2016/17,           Das Zentrum für Niederlande-Studien legt großen Wert
      unter anderem im Rahmen von Dozentenbesprechungen                    darauf, seine Studierenden möglichst umfassend auf den
      und in Gesprächen mit Studierenden, weiter an der Optimie-           Übergang vom Studium in den Beruf vorzubereiten. Vor
      rung des Programms gearbeitet.                                       diesem Hintergrund sind sowohl der Bachelor- als auch
                                                                           der Masterstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien
      Im Wintersemester 2016/17 haben sich 20 neue Studierende             praxisorientiert ausgerichtet. Konkret bedeutet dies, dass
      für den Masterstudiengang eingeschrieben, damit konnten              erstens in verschiedenen Lehrveranstaltungen berufsrele-
      die programmverantwortlichen Institute die bisher größte             vante Inhalte vermittelt und praxisnahe Aufgaben gestellt
      Kohorte begrüßen. Ein besonderes und in Anbetracht des               werden und zweitens alle Studierenden ein längeres Prak-
      oben angesprochenen didaktischen Konzepts des Studien-               tikum absolvieren und sie ihre hierbei gemachten Erfahrun-
      gangs durchaus kritisch zu bewertendes Phänomen bestand              gen und gewonnenen Einsichten im Rahmen eines Berich-
      darin, dass die meisten der 20 Studierenden aus den Nie-             tes und eines Praktikumsworkshops reflektieren. Zudem ist
      derlanden stammen. Auch im Wintersemester 2017/18, in                es ihnen drittens möglich, im Rahmen ihrer Abschlussar-
      dem die programmverantwortlichen Institute 15 neue Stu-              beit praxisnahe Fragestellungen zu untersuchen.
      dierende begrüßen konnten, ergab sich ein ähnliches Bild.
      Vor diesem Hintergrund werden aktuell verstärkte Bemühun-            Neben diesen Aspekten, die in direktem Zusammenhang
      gen zur Gewinnung deutscher Studierender unternommen.                zum Studienprogramm stehen, unternimmt das ZNS noch
                                                                           weitere Aktivitäten zum Thema Studium und Beruf. Regelmä-
      EXKURSIONEN                                                          ßig werden Interviews mit Absolventinnen und Absolventen
      Die Studierenden des Zentrums für Niederlande-Studien
      (ZNS) beschäftigen sich im Rahmen der einzelnen Lehrver-
                                                                     ZNS

      anstaltungen ihres Studiums sehr intensiv mit den Nieder-
      landen. Die internationale Ausrichtung des Lehrangebots
      am ZNS kann durch konkrete Eindrücke aus dem Nachbar-
      land, Gespräche mit Experten und persönliche Erfahrungen
      vor Ort zweifelsohne unterstützt werden. Aus diesem Grund
      fanden im Studienjahr 2016/17 – ebenso wie in den vor-
      angegangenen Jahren – erneut mehrere Tagesexkursionen
      statt, deren Ziele in engem Zusammenhang mit den Inhalten
      des Studiums standen. So besuchten Bachelorstudierende
      im ersten Studienjahr das Rijksmuseum in Amsterdam, wo
      sie ihre Kenntnisse aus der Lehrveranstaltung zur niederlän-
      dischen Kunstgeschichte vertiefen konnten. Bachelorstudie-
      rende im zweiten Studienjahr fuhren für eine Tagesexkursion          Studierende des ZNS in Amsterdam

      24
GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > LEHRE

      geführt und online veröffentlicht, damit die Studierenden           Kooperation mit dem Career Service, das Konzept für diese
      von deren Erfahrungen und Einsichten profitieren können             Einheit erarbeitet.
      (vgl. http://nld-grenzgaenger.de/chancen/). Darüber hin-
      aus finden immer wieder Diskussionsabende statt, in deren           WEITERE STUDIENGÄNGE
      Verlauf sich Studierende und Absolventen über allgemeine           Die Lehrtätigkeiten des Zentrums erstrecken sich nicht nur auf
      Aspekte der beruflichen Orientierung und spezifische Fragen          die beiden oben angesprochenen Studienprogramme, son-
      austauschen können.                                                dern auch auf einige weitere Angebote. Zu nennen ist hier an
                                                                         erster Stelle der 2018 endgültig auslaufende Zwei-Fach-Ba-
      Im letzten Geschäftsbericht wurde darauf hingewiesen, dass         chelorstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien. Die
      die mit den beiden Studienprogrammen des ZNS anvisier-             noch in diesem Programm eingeschriebenen Studierenden
      ten Kompetenzprofile in enger Abstimmung mit dem Career             arbeiten derzeit an der Anfertigung ihrer Abschlussarbeiten.
      Service klarer definiert wurden und seither auch deutlicher         Im Rahmen des Studiengangs Public Governance across Bor-
      vermittelt werden. Zudem werden den Studierenden bereits           ders, den das Institut für Politikwissenschaft gemeinsam mit
      früh im Studienverlauf ihre Möglichkeiten zur individuellen        Vertretern der Universität Twente verantwortet, bietet das
      Profilierung aufgezeigt. Im Studienjahr 2016/17 wurden,             ZNS den Minor Niederlande-Deutschland-Studien mit einem
      hierauf aufbauend, Verbesserungen hinsichtlich der Prak-           Umfang von zehn Leistungspunkten an. Die Studierenden
      tikumsworkshops umgesetzt. Die von den Studierenden zu             des Bachelorstudiengangs Geographie haben die Möglich-
      absolvierenden Praktika werden zukünftig im Rahmen ei-             keit, das Nebenfach Niederlande-Studien zu wählen. Dieses
      ner E-Learning-Einheit vorbereitet, begleitet und ausgewer-        besteht aus drei Modulen, die zusammen einen Umfang von
      tet werden. Im Berichtszeitraum wurde, wiederum in enger           30 Leistungspunkten haben.
26
FORSCHUNG
LEHRE
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
VERANSTALTUNGEN

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WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)

AKTUELLES ZUR EXTERNEN KOMMUNIKATION DES ZNS
Als einzige universitäre Einrichtung in Deutschland be-         responsiven Designs (siehe hierzu den Geschäftsbericht
fasst sich das ZNS in Lehre, Forschung und Öffentlich-           2015/2016) – wurde die entwickelte Dachmarkenstrategie
keitsarbeit mit den Niederlanden und Deutschland sowie          im vergangenen Geschäftsjahr auf weitere Printprodukte
den Beziehungen und Austauschprozessen zwischen                 angewendet. Gemeinsam mit dem WWU Designservice
diesen beiden Ländern. Für die externe Kommunikation            wurde ein neues Layout für Flyer- und Plakatvorlagen ent-
des ZNS geht diese spezifische Ausrichtung mit der Not-          wickelt, welches die Elemente der neu gestalteten Logos
wendigkeit zur Ansprache sehr heterogener Zielgruppen           aufgreift und die Zugehörigkeit von Veranstaltungen zum
einher. Erforderlich ist somit eine professionalisierte und     Haus der Niederlande und der in ihm beheimateten Insti-
strategische Kommunikation nach außen, um die relevan-          tutionen klarer erkennen lässt.
ten Inhalte zielgruppengerecht und auf unterschiedlichen
Wegen zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund basiert
die externe Kommunikation des ZNS auf vier Säulen: (1.)
Onlinekommunikation, (2.) Printkommunikation, (3.) Fa-
ce-to-face-Kommunikation und (4.) visuelle/audiovisuelle
Kommunikation. Alle vier Säulen und die darin umgesetz-
ten Maßnahmen (s. hierzu die Erörterungen in den letzten
Geschäftsberichten) sind miteinander verbunden, ergän-
zen sich gegenseitig und verweisen jeweils aufeinander.
Somit ist eine konsistente Kommunikation mit einer ziel-
gruppengerechten Aufbereitung der Inhalte gewährleis-
tet. Die Vernetzung via Social Media mit anderen Organi-
sationen, Unternehmen und politischen Institutionen in
beiden Ländern bringt darüber hinaus einen deutlichen           ZNS-Veranstaltungsplakate (in zwei Varianten) im neuen Design
Mehrwert im Hinblick auf die öffentliche Sichtbarkeit des
Zentrums und seiner Arbeit.                                     Die Vorlagen können in ihren unterschiedlichen Designs von
                                                                allen Institutionen genutzt werden und greifen die verwen-
NEUGESTALTUNG DER VORLAGEN                                      deten grafischen Striche auf. Dabei kann zwischen verschie-
FÜR FLYER UND PLAKATE                                           denen Vorlagen gewählt werden, je nach Verfügbarkeit des
Nach dem umfangreichen Marken- und Online-Relaunch              jeweiligen Bildmaterials. Die Farbgestaltung orientiert sich
im vorangegangenen Geschäftsjahr – mit neuen Wort- und          dabei am Gesamtfarbkonzept des Dachmarkenlogos sowie
Bildmarken sowie der Überarbeitung der Homepage des             der Untermarken. Das heißt, dass für Flyer und Plakate des
ZNS hinsichtlich der neuen Farbgebung und eines neuen           ZNS Blau verwendet wird (s. Abb.), während das Institut für
                                                                Niederländische Philologie (INP) auf Türkis und die Biblio-
                                                                thek im Haus der Niederlande (BHN) auf Grün zurückgreift.
                                                                Ziel der Überarbeitung bzw. Vereinheitlichung der Flyer- und
                                                                Plakatentwürfe war es, auch hier die Sichtbarkeit der einzel-
                                                                nen Institutionen, die als Veranstalter im Haus der Nieder-
                                                                lande auftreten, zu verbessern. Darüber hinaus sind die auf
                                                                diese Weise beworbenen Veranstaltungen auf den ersten
                                                                Blick als Veranstaltungen der jeweiligen Institutionen bzw.
                                                                als Veranstaltungen im Haus der Niederlande erkennbar. Die
                                                                neuen Entwürfe für Flyer und Plakate tragen somit ebenfalls
                                                                zum Wiedererkennungswert bei.

                                                                Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, einen weißen Flyer
ZNS-Veranstaltungsflyer (in zwei Varianten der Vorderseite) im   oder ein weißes Plakat zu verwenden, auf dem die grafi-
neuen Design                                                    schen Striche in den Farben der im Haus der Niederlande

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GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

      vertretenen Institutionen eingefärbt sind. Damit würden sich              teressierte auf die Internetseite des ZNS und vergrößerte
      Flyer und Plakate an der Umschlaggestaltung der neuen Ver-                somit nicht nur die Reichweite der Ausstellung, sondern
      öffentlichungsreihe von ZNS und INP orientieren: Schriften                 trug auf diese Weise auch deutlich zur öffentlichen Sicht-
      aus dem Haus der Niederlande. Für den Entwurf des Buch-                   barkeit des ZNS und seiner Arbeit sowohl in Deutschland
      covers wurde ebenfalls mit dem Designservice der WWU zu-                  als auch in den Niederlanden bei. Ergänzt wurde die digi-
      sammengearbeitet. Auch diese Neugestaltung orientiert sich                tale Ausstellung durch eine Kolumne des ZNS-Fellows Koen
      an den Grundkomponenten der im Rahmen der Dachmar-                        Vossen, die auf der Projektseite NiederlandeNet veröffent-
      kenstrategie eingeführten Bildmarke des Hauses der Nieder-                licht wurde und in der er ebenfalls Ereignisse aus dem nie-
      lande (das Cover des ersten Bandes ist auf S. 16 abgebildet).             derländischen Wahlkampf aufgriff und kommentierte.

      DIGITALE AUSSTELLUNG UND                                                  Durch das enorme Interesse der deutschen Presse an den
      PRESSENANFRAGEN ZUR                                                       diesjährigen Parlamentswahlen im westlichen Nachbar-
      PARLAMENTSWAHL AM 15. MÄRZ                                                land, wurden im Vorfeld viele Presseanfragen an das ZNS
      Am 15. März 2017 haben die Niederländerinnen und Nieder-                  gestellt. Durch den engen Kontakt mit den zahlreichen Zei-
      länder ein neues Parlament gewählt. Im Vorfeld des Wahl-                  tungen, Rundfunk- und Fernsehsendern konnte das ZNS
      termins konnte das ZNS mit einer besonderen Aktion viel                   seinen Ruf als Expertisezentrum stärken und eine breite
      Aufmerksamkeit auf sich ziehen: In Zusammenarbeit mit                     Öffentlichkeit über die politischen Entwicklungen im Nach-
      dem Persmuseum in Amsterdam wurden auf der Homepage                       barland informieren. Eine Übersicht über alle Artikel, Inter-
      unter dem Titel Met het oog op de verkiezingen (Mit Blick                 views sowie Fernsehauftritte der Mitarbeiter des ZNS wäh-
      auf die Wahlen) wöchentlich Karikaturen veröffentlicht, in                 rend des Wahlkampfes, am Wahlabend sowie im Anschluss
      denen sich bekannte niederländische Karikaturisten zeich-                 zur Analyse des Wahlergebnisses veröffentlichte das ZNS
      nerisch mit aktuellen Ereignissen auseinandersetzten.                     ebenfalls auf seiner Homepage.
      Diese digitale Ausstellung, die nicht nur auf der Homepage
      des ZNS, sondern auch auf Bildschirmen im Persmuseum                      STUDIENINFORMATIONSMESSEN
      Amsterdam, im Perscentrum Nieuwspoort in Den Haag, im                     Auch im vergangenen Geschäftsjahr hat das ZNS, mit Un-
      Medienarchiv Beeld en Geluid in Hilversum und in der Cen-                 terstützung von Studierenden, an Studienmessen sowie
      trale Bibliotheek in Den Haag zu sehen war, lockte viele In-              Studieninformationstagen teilgenommen. Eine wichtige
ZNS

      Der Stand des ZNS beim Studieninformationstag in Ahaus am 5. April 2017

                                                                                                                               29
WWU MÜNSTER > ZENTRUM FÜR NIEDERLANDE-STUDIEN (ZNS)

Rolle kam dabei erneut der Postkartenkampagne Grenz-         den. Dies diente in besonderer Weise der Werbung von
gänger gesucht zu, die im Geschäftsjahr 2015/16 einem        Studierenden und der Vergrößerung der Reichweite auf
Relaunch unterzogen worden war. Die neun Postkarten-         Facebook. Im Kampagnenzeitraum in der Bewerbungs-
motive, die im letzten Geschäftsbericht vorgestellt wur-     phase für die Studiengänge (März bis Juli 2017) waren auf
den, bildeten bei den Infotagen oftmals den Aufhänger        der Microsite 967 Besuche und 2.251 Seitenansichten zu
für Vorträge. Besonders häufig kam dabei die gelbe Post-      verzeichnen. Wie bereits in den Vorjahren fällt auf, dass
karte mit dem Aufdruck „Nein Omma, ich verkaufe später       nur etwa die Hälfte der Nutzer abspringt, was einen guten
keinen Käse an der Grenze“ zum Einsatz, die nach wie vor     Wert darstellt. Zudem besuchten 217 Personen die Seite
die beliebteste Karte darstellt. Bei den Studieninforma-     mehrmals.
tionstagen in Ahaus sowie Recklinghausen, organisiert
von verschiedenen Schulen aus der jeweiligen Region,         Auch die Projektmicrosite www.dnwf.eu, die 2015 zur
konnten besonders die Vorträge, die auf dieser Karte ba-     Begleitung des ersten Deutsch-Niederländischen Wirt-
sierten, einige Studieninteressierte anlocken. Auch bei      schaftsforums eingerichtet worden war, wurde im ver-
der HORIZON-Messe wurden die Karten verteilt, zudem          gangenen Geschäftsjahr aktualisiert und angepasst. Vor
wurden die Studienangebote des ZNS auch durch Vorträ-        dem zweiten Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsfo-
ge ausgewählter Masterstudierender beworben.                 rum am 21. Juni 2017 im Haus der Niederlande (siehe
                                                             den Bericht im nachfolgenden Kapitel) wurden Infos zu
MICROSITES                                                   den diesjährigen Referenten und das aktuelle Programm
Wie im vergangenen Geschäftsjahr wurden zur Post-            online gestellt. Die Microsite bot somit auch in diesem
kartenkampagne Grenzgänger gesucht auch in diesem            Jahre eine Ergänzung zur gedruckten Einladungskarte,
Jahr Facebook-Postings verfasst, in denen die einzelnen      auf ihr konnten die Teilnehmer des Forums und Inter-
Motive vorgestellt und mit dem Link auf die zugehörige       essierte im Anschluss zudem Fotos der Veranstaltung
Microsite www.nld-grenzgaenger.de kontextualisiert wur-      sehen.
GESCHÄFTSBERICHT 2016/2017 > ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Besuchszahlen der NiederlandeNet-Website in den ersten Monaten des Jahres 2017

tete. Wie anhand der Statistik zu sehen ist, gab es am Tag           ganz unterschiedliche Themenfelder: Von arbeitsrechtli-
der Wahl einen deutlichen Ausschlag der Besucherzahlen.              chen Fragen von Grenzpendlern, über Bitten zur redakti-
                                                                     onellen Mithilfe seitens verschiedener Medien, bis hin zu
SOZIALE NETZWERKE                                                    sensiblen und persönlichen Anfragen bezüglich Sterbe-
Um die Reichweite der Beiträge und die Bekanntheit des               hilfe und Abtreibung. Rund um die Parlamentswahlen am
NiederlandeNet zu erhöhen, ist das Portal auch in den so-            15. März hat das Team von NiederlandeNet zudem etliche
zialen Medien vertreten. Seit 2011 verfügt NiederlandeNet            Anfragen von Journalisten unterschiedlicher Medien verar-
über einen eigenen Facebook-Kanal, und seit 2013 ist das             beitet und passende Interviewpartner vermittelt.
Portal auch bei Twitter aktiv. Dort werden seitdem alle Ver-
öffentlichungen von NiederlandeNet gepostet. Es wird hier             VORAUSBLICK: AKTUALISIERUNG UND
zudem auch auf Veranstaltungen oder sehenswerte Fotos                ERWEITERUNG DER DOSSIERS
und Videos rund um die Niederlande hingewiesen, wobei                In der Vergangenheit ist das Projekt NiederlandeNet durch
diese Tätigkeiten aufgrund der bereits angesprochenen                verschiedene EU-Programme finanziell gefördert worden.
personellen Einschränkungen zugunsten der aktuellen                                            Da diese Form der Förderung aus-
Berichterstattung leicht zurückgegangen sind. Trotzdem                                         lief, wird es seit Sommer 2014
ist die Reichweite der Facebook-Seite im vergangenen Jahr                                      ausschließlich aus Mitteln des
konstant geblieben: Sie hat weiterhin mehr als 1.400 Li-                                       ZNS finanziert. NiederlandeNet be-
                                                                             Grenzüberschreitender Onlinejournalismus

kes. Zudem werden viele der hochgeladenen Beiträge ge-                                         müht sich daher Sponsoren zu ge-
teilt oder von Lesern kommentiert. Wie den Statistiken von                                     winnen. Ein entsprechender Spon-
Facebook zu entnehmen ist, findet eine stetig wachsende                                         soring-Aufruf hat im vergangenen
Zahl von Nutzern den Weg von der NiederlandeNet-Face-                                          Jahr zur Einwerbung erster Gelder
book-Seite zur NiederlandeNet-Website.                                                         beigetragen. Zur Akquirierung wei-
                                                                                               terer Sponsoren ist im Herbst 2017
                                                                        Die Niederlande auf einen Klick ...

                                                                         www.niederlandenet.de
DIENSTLEISTUNG                                                                                 ein aktueller Flyer erschienen, der
NiederlandeNet berichtet nicht nur über aktuelle Gescheh-                                      im Haus der Niederlande ausliegt
nisse in den Niederlanden, sondern will interessierten Bür-                                    und bei allen Veranstaltungen des
gern auch aktiv und unterstützend zur Seite stehen. Zwar                                       ZNS verteilt werden soll. Zusätz-
                                                                     Der neue Flyer
können wegen der veränderten Personalsituation Anfragen                                        liche Mittel werden 2017 von der
häufig nicht mehr selbst recherchiert werden, aber die Re-            Staatskanzlei des Landes NRW bereitgestellt. Mit diesen
daktion ist bemüht, jede Anfrage an die richtigen Stellen            Mitteln werden bereits bestehende Dossiers aktualisiert
weiterzuvermitteln. Die Anfragen beziehen sich dabei auf             und neue Dossiers zum Thema NRW-Benelux angelegt.
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