Geschäftsbericht 2013 - Psychiatrie-Dienste Süd
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Inhalt Editorial Verwaltungsrat Psychiatrieverbunde 01 Geschäftsleitung/Fachliche Leitung 02 Psychiatrie-Dienste Süd Qualitätsbericht/Kurzporträt 06 Psychiatrie-Zentrum Rheintal 08 Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland 10 Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet 12 Klinik St.Pirminsberg 14 Infrastruktur-Dienste 16 Finanzbericht 20 Revisionsbericht 24 Leistungsbericht 25 Personalbericht 26 In allen Texten wird der Einfachheit halber die männliche Namen und Funktionen 28 Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen. Impressum 29
Editorial «Inmitten von Schwierigkeiten liegen eingeschlagen haben. Die Jahresziele 2014 sind formuliert. günstige Gelegenheiten.» Albert Einstein Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der gemeinsam mit dem Verwaltungsrat erarbeiteten Strategie. Geschätzte Damen und Herren Der stationäre Klinikbetrieb St.Pirminsberg in Pfäfers konnte im vergangenen Jahr die zweithöchste Auszeichnungsstufe Diese Aussage von Albert Einstein hat Charme, beschreibt «Gold» im anspruchsvollen Zertifizierungsverfahren «ibex sie doch ungewollt und in unkonventioneller Weise das ver- fairstay» erreichen. Dies ist ein grosser Schritt in der Nachhal- gangene Geschäftsjahr. Dank der guten Zusammenarbeit und tigkeitsstrategie der Klinik. Dazu gratuliere ich herzlich! Der dem Engagement der Mitarbeitenden konnten - trotz da und Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und dort lauernden Schwierigkeiten - wiederum viele günstige Ge- Kliniken (ANQ) koordiniert und realisiert Qualitätsmessungen legenheiten genutzt und dadurch nennenswerte Erfolge er- in der Akutsomatik, der Rehabilitation und der Psychiatrie. zielt werden. Die Resultate ermöglichen eine transparente und nationale Vergleichbarkeit. Seit dem 1. Juli 2012 haben die Vorgaben Der Verwaltungsrat hat an seinen fünf Sitzungen viele des ANQ auch für alle stationären psychiatrischen Einrich- Themen diskutiert, Berechnungen erstellt, eingereichte Vor- tungen der Schweiz bindenden Charakter. So auch für die schläge diskutiert und gutgeheissen, Umsetzungsaufträge er- Psychiatrie-Dienste Süd, welche sehr gute Ergebnisse vor- teilt, Projekte zur Kenntnis genommen und verabschiedet. Der weisen können. Verwaltungsrat hat sich schwerpunktmässig seit Herbst 2013 intensiv mit dem Strategieprozess der Psychiatrieverbunde Motivation und Engagement Nord und Süd befasst und somit im zweiten Jahr seiner Tätig- Die Aussage von Albert Einstein «Inmitten von Schwierig- keit den Fokus auf die Strategie-Entwicklung gelegt. Im Jahr keiten liegen günstige Gelegenheiten» ist Motivation für 2014 geht es nun darum, zusammen mit den Geschäftslei- den Verwaltungsrat, sich auch in Zukunft mit hohem Engage- tungen der beiden Psychiatrischen Dienste die entsprechende ment für den Psychiatrieverbund Süd einzusetzen. Das Unter Umsetzung vorzubereiten. Dazu ist eine «Roadmap» in Erar- nehmen mit seinen fünf Standorten, nimmt seine Aufgaben beitung, die im Sinne eines Massnahmen- und Zeitplanes die gut gerüstet heute und morgen wahr und geht zusammen mit wichtigsten Meilensteine vorgibt. Bei der Umsetzung geht es den Mitarbeitenden die neuen Herausforderungen an - um darum, eine gemeinsame Plattform für die fachliche Zusam- diese auch im kommenden Jahr zielgerichtet und erfolgreich menarbeit der beiden Psychiatrieverbunde zu schaffen und meistern zu können. Angebote zu entwickeln. Inhaltlich geht es bei der Strate- gie-Entwicklung darum, die Psychiatrieverbunde des Kantons Ich möchte im Namen des Verwaltungsrates allen Mitarbei- St.Gallen in der Ostschweiz für die Zukunft zu positionieren. terinnen und Mitarbeitern für die wertvolle Mithilfe danken. Ziel ist es, eine qualitativ hochstehende Behandlung psy- Durch ihren Einsatz und die Fachkompetenz ist es möglich, den chisch kranker Menschen zur Verfügung stellen zu können Patientinnen und Patienten eine moderne und qualitativ hoch- und dies vor dem Hintergrund der neuen Spitalfinanzierung, stehende psychiatrische, pflegerische und therapeutische Ver- die den Wettbewerb massiv verschärft. Dabei gilt es, die Sy- sorgung in unserem Kanton anzubieten. nergien zwischen den Verbunden Nord und Süd zu optimieren und bestmöglich zu nutzen. Die Geschäftsleitung bearbeitet Der Verwaltungsrat freut sich auf ein weiteres spannendes die Herausforderungen aus dem Blickwinkel der Qualität, At Geschäftsjahr, in dem wir gemeinsam in konstruktiver Weise traktivität und Wirtschaftlichkeit. Das führt dazu, dass auch die Herausforderung im Wissen der Aussage von Albert Ein- sinnvolle Kooperationen unter den beiden Psychiatriever stein angehen. bunden vermehrt angegangen werden. Im Geschäftsjahr 2013 haben die Psychiatrie-Dienste Süd (PDS) wiederum grosse Herausforderungen gemeistert. Die Tarifverhandlungen mit den Krankenversicherern erfordern Heidi Hanselmann viel Geduld und Durchsetzungsvermögen: Die zum Teil immer Verwaltungsratspräsidentin und Vorsteherin des noch offenen Tarife sind unerwünscht. Wie viele Kantone er- Gesundheitsdepartementes des Kantons St.Gallen warten auch wir den Leitentscheid des Bundesverwaltungs gerichts zu den Spitaltarifen im Kanton Zürich mit gros- ser Spannung und erhoffen uns dadurch Klärung. Die hohe Bettenbelegung zeigt, dass die PDS den richtigen Kurs 1
Qualität, Effizienz und Kohärenz Mit der Festlegung und Implementierung des Stra Besonderes erfreulich unter diesen Vorzeichen sind die fach- tegieprozesses durch den Verwaltungsrat wurde ein lichen und betrieblichen Fortschritte, die erzielt wurden und auf wichtiger Schritt für die künftige Ausrichtung der sehr positive Resonanz bei den Patienten und zuweisenden Psychiatrieverbunde Süd und Nord getan. Der ver Stellen stiessen. Dazu zählt die neu eingerichtete zentrale stärkten Zusammenarbeit der beiden Unternehmen Informations- und Triagestelle, die mit ihrer Steuerungs-, kommt dabei eine grosse Bedeutung zu. Die hierzu ver- Koordinations- und Servicearbeit vielfältige betriebliche Vor- abschiedete «Roadmap» für die nächsten Jahre bildet teile und Entlastungen auf fachlicher Seite brachte. Ebenso die die Grundlage verschiedener gesamtkantonaler Pla- systematisch geplanten und eingeführten Massnahmen zur nungs- und Entwicklungsarbeiten, welche fachlich-qua- Förderung von «Recovery» (Wiedergesundung) als persönlicher litative und ökonomische Vorteile in der psychiatrischen Prozess, der Hoffnung, zwischenmenschliche Beziehungen und und psychosozialen Leistungserbringung im Sinn des Selbstbestimmung fördert. Der Recoveryansatz unterstützt ge- kantonalen Versorgungsberichtes und der Kohärenz der zielt das Genesungspotential der Patientinnen und Patienten. kantonalen Psychiatrie zum Ziel hat. Diese werden als Experten im Erleben ihres Krankheitszu- standes ernst genommen und zum Einbringen ihrer Erfah- Ausgerichtet auf die übergeordneten Ziele wurden der haus- rungen und ihrer Vorstellungen in die Behandlung motiviert, so eigene Entwicklungsplan und die zentralen Handlungsfelder dass die Behandlung in partnerschaftlicher Zusammenarbeit erarbeitet und festgelegt. Sie zielten auf Optimierungen in der geplant und vollzogen werden kann. Dazu tragen auch die An- Ausgestaltung und Promotion des Leistungsprogrammes sowie gebote von als Peer-Beraterinnen ausgebildeter ehemaliger im Ausbau der Kunden- und Marktbeziehungen. Diese Ziel- Patientinnen bei. arbeiten kontrastierten mit der schwierigen, weitgehend durch äussere Einflüsse und Vorgaben belasteten Kostensituation. Der In die positive Bilanz der Entwicklungsschritte gehört weiter Mittelhaushalt musste mit engen Bandagen versehen und der eindrückliche Leistungsausweis der «Koordinierten Inter- gleichzeitig durch ein Massnahmenprogramm mit nachhaltiger vention» (zielorientierte Beratung in den Bereichen Case Wirkung sowohl auf der Ausgaben- wie auch auf der Ein Management, Job Coaching und Sozialarbeit) als behand- nahmenseite verbessert werden. lungsunterstützende Dienstleistung, dank dieser eine Vielzahl von Patientinnen und Patienten ihren Arbeitsplatz im ersten Die Psychiatrie-Dienste Süd haben diese Herausforderungen Arbeitsmarkt halten, einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz er- gut gemeistert und das in kurzer Frist Mögliche an Mass- halten und bei der Stellensuche, im Eingliederungsprozess aktiv nahmen umgesetzt. Der starke Anstieg der Personalkosten unterstützt werden konnten. Leistungen, die neben dem direkten konnte aufgefangen und die Erträge gesteigert werden. Mit Nutzen für die Patientinnen und Patienten auch gesamtgesell- Anstrengungen auf allen betrieblichen Ebenen, in sämtlichen schaftliche und volkswirtschaftliche Mehrwerte bedeuten. Leistungsbereichen und Abteilungen gelang es, zum Jahres- ende die angestrebte schwarze Null in der Erfolgsrechnung zu Erhellend auch die Resultate der erstmals durchgeführten erreichen und den erforderlichen betrieblichen Handlungsspiel- nationalen Qualitätsmessung im stationären Betrieb (Einschät- raum zu halten. zung der Behandlungsergebnisse durch Behandler und Pa- tienten): In der Einschätzung des Behandlungserfolges durch die Patientinnen und Patienten bei vergleichbaren Schwere- graden der Erkrankungen erreichte die Klinik St.Pirminsberg ein ausgezeichnetes Ergebnis, das deutlich über dem schweiz- erischen Durchschnitt liegt und für die weitere Arbeit Orientie- rungsgrösse und Verpflichtung gleichermassen darstellt.
Seinen Anteil am guten Verlauf des Betriebsjahres hatte eben- falls das kontinuierlich weiterentwickelte, etablierte integrale Prozessmanagementsystem. Es wurde im Berichtsjahr erfolg- reich rezertifiziert und lässt Raum für weitere Zertifizierungs- schemen. In den nächsten Jahren wird das Management- system auf der Basis des EFQM Excellence weiterentwickelt werden. Eher schwierig und aufwändig gestalteten sich die Tarifver- handlungen mit den Krankenversicherern. Während mit der einen Einkaufsgemeinschaft (Helsana, Sanitas und KPT) konstruktive Gespräche geführt und angemessene Tarife für 2014 vereinbart werden konnten, mussten die stationären Ver- handlungen mit der Einkaufsgemeinschaft tarifsuisse ag - weit entfernt von einer Einigung - abgebrochen werden. Ein wei- teres Mal muss ein gerichtliches Tariffestsetzungsverfahren eingeleitet und ein zwischenzeitlicher Arbeitstarif behördlich festgelegt werden. Noch ein Wort zur Infrastrukturplanung: Wieder mehr Auf- merksamkeit ist der weiteren Entwicklung der baulichen Infra- struktur zu widmen. Die im Masterplan für den Standort Pfäfers terminierten wichtigen Folgeschritte auf den 2010 realisierten Neubau lassen aufgrund geänderter kantonaler Prioritäten- setzung in der Investitionsplanung auf sich warten. Es gilt da- raufhin zu wirken, dass die anstehenden Sanierungsvorhaben mit der strategischen Angebotsplanung beider Psychiatriever- bunde Rückenwind erhalten und die Positionierung und Profi- lierung der stationären Leistungen im zunehmend wettbewerb- lich geprägten Umfeld auch bauseitig Unterstützung erfahren. Im Namen der Geschäftsleitung der Psychiatrie-Dienste Süd danke ich den Patientinnen und Patienten und den Leistungs- partnern für das unseren Institutionen und Fachpersonen ent- gegengebrachte Vertrauen. Den Mitarbeitenden danke ich herzlich für ihre ausgezeichneten Leistungen im vergangenen Jahr, das in besonderem Mass herausfordernd war. Das gute Ergebnis ist kollektiver Natur, hat Kraft und bildet eine solide Basis für die folgenden Jahre. Christoph Eicher CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung 2|3
Wende Im Berichtsjahr hat sich der gemeinsame Verwaltungs- Dank der von zwei sehr erfahrenen Pflegefachpersonen ge- rat eingehend mit den Behandlungen in den beiden führten Triagestelle können einerseits etliche Patienten Psychiatrieverbunden (Psychiatrie-Dienste Süd und anmeldungen in ambulante Behandlungen umgeleitet und Psychiatrische Dienste Sektor Nord) auseinander somit «ungerechtfertigte» Klinikeintritte vermieden werden, gesetzt und eine übergeordnete Strategie formuliert. Da andererseits die 70 Prozent zu Bürozeiten in die Klinik auf- diese sich weitgehend mit den seit Jahren verfolgten genommenen Patienten gezielt so auf die Stationen zuge- Zielen der Psychiatrie-Dienste Süd deckt, ist nun nach wiesen werden, dass gegenüber den Vorjahren stabilere Be- einer Zeit der Unsicherheit eine neue Energie im Wei- handlungssituationen resultieren. Klinikinterne Verlegungen terentwickeln der Behandlungsangebote spürbar. sind um gut 15 Prozent zurückgegangen, und die Zahl der sich nur einige Tage in der Klinik aufhaltenden Patienten konnte Seit Jahren vergleichen sich die beiden Psychiatrieverbunde massiv reduziert werden (Kurzaufenthalte bis zu drei Tagen im Rahmen von Benchmarktreffen und regen sich gegensei- zum Beispiel sind gegenüber 2012 um 26 Prozent, gegenüber tig zur Initiierung von Verbesserungsprojekten an. Mit Freude 2011 sogar um 40,8 Prozent zurückgegangen). Therapieab- darf festgestellt werden, dass das gemeinsam entwickelte brüche sind insbesondere im Suchtbereich deutlich weniger Instrument zum Erfassen und Auswerten freiheitseinschrän- geworden. kender Massnahmen vom Nationalen Verein für Qualitäts- entwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) in das für alle Die Erhöhung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer in Kliniken der Schweiz geltende Messprogramm übernommen der Klinik könnte unter anderem Ausdruck der guten, sich worden ist. Bezogen auf die freiheitseinschränkenden Mass- an den Bedürfnissen orientierenden Betreuung der Patienten nahmen werden routinemässig Schulungen der Mitarbeiten- sein. Die hohe Behandlungsqualität lässt sich mit den Re- den in Deeskalation durchgeführt, die dazu beitragen, pro- sultaten der verschiedenen Ergebnismessungen belegen. Die fessionell mit schwierigen Situationen umgehen zu können. Psychiatrie-Dienste Süd schneiden speziell im Urteil der Pa- Jede durchgeführte Massnahme wird mit den betroffenen tienten in den Messungen der Patientenzufriedenheiten mit Patienten und den Mitarbeitenden nachbearbeitet. dem Münsterlinger Fragebogen und bei der Einschätzung der Symptomreduktion (Klinikaustritt im Vergleich zum Behand- Unter der Strategie der patientenorientierten, wohnortnahen, lungsbeginn) sehr gut ab. in die Gesellschaft integrierenden, mit anderen Partnern ver- netzten Behandlung wurden die ambulanten Angebote seit Das Ausweiten der telefonischen Triage zu einer zentralen Jahren Schritt für Schritt ausgebaut. Die Zahl der Patienten, Anmeldestelle für alle Geschäftseinheiten (die drei Psy die sich in den Ambulatorien und den Tageskliniken der Psy- chiatrie-Zentren und die Klinik) erwies sich als nicht prakti chiatrie-Zentren behandeln liessen, nahm stetig zu. Der er- kabel. Die Psychiatrie-Zentren sind eng mit ihren jeweils re- hoffte dämpfende Effekt auf die Zahl der stationären Behand- gional Zuweisenden verbunden. Die direkten telefonischen lungen blieb aber aus. Im Jahr 2011 wurden 1'307 Patienten - Anmeldungen ermöglichen, optimal auf die Wünsche und so viele wie noch nie - in die Klinik aufgenommen. Im letzten Bedürfnisse der Zuweisenden, respektive der Patienten ein- Jahr erlebten wir nun erstmals einen deutlichen Rückgang zugehen. Mit dem Umweg über eine zentrale Triagestelle auf 1'185 Eintritte (9,3 Prozent weniger als 2011). Demge- würde vieles an Direktkontakten verloren gehen. genüber nahm jedoch der Verbleib der Patienten in der Klinik derart zu, dass über das Jahr eine über 100-prozentige Bet- Über die letzten Monate wurden die Anmelde- und Auf tenbelegung ausgewiesen werden musste. Wie sind diese nahmeprozedere in den Psychiatrie-Zentren vereinheitlicht, Fakten zu erklären? so dass alle Patienten wohnortunabhängig mit derselben niederschwelligen, raschen Aufnahme und Behandlung rech- Die Zahlen widerspiegeln das hervorragende Funktionieren nen können. der im November 2012 in Betrieb genommenen telefonischen Informations- und Triagestelle sowie den konsequent ver- Die mittlerweile in allen Behandlungseinheiten erfragte folgten Miteinbezug der Patienten in die Behandlungs Zufriedenheit der Patienten hat zu Besichtigungen a nderer planungen (Recovery-Projekt). Institutionen und dem Lernen von den Besten geführt. Be- sonderes Gewicht kommt dabei dem Einbezug der Pati- enten in alle Prozesse zu. Im Informieren der Patienten in einer verständlichen Sprache, im gemeinsamen Formulieren
von Behandlungszielen und -massnahmen sind die Psych iatrie-Dienste Süd im Berichtsjahr einen grossen Schritt weitergekommen. Heute gelingt es, mit Hilfe der elektro- nischen Dokumentation auf einfache Weise jederzeit ei- nen Bezug auf die standardisiert durchgeführten Eintrittser hebungen mit den vom ANQ vorgegebenen Instrumenten HoNOS (Health of Nations Outcome Scales) und BSCL (Brief Symptom Checklist) herzustellen. Aus der Zuweiserzufriedenheitserhebung im Jahre 2012 sind verschiedene Massnahmen abgeleitet worden, die insbe sondere Verbesserungen in der Berichterstattung sowohl in inhaltlicher wie zeitlicher Hinsicht zur Folge haben. Parallel zu der durch die FMH jährlich durchgeführten Evalua tion der Weiterbildungsinstitutionen sind mit den Assistenz ärzten der Psychiatrie-Zentren (Weiterbildung in ambulanter und teilstationärer Psychiatrie) und der Klinik (Weiterbildung in stationärer Psychiatrie) kritische Punkte diskutiert und nach Lösungen gesucht worden. Die neusten Ergebnisse zeigen, dass sich die Zufriedenheit der Ärzte mit den Wei- terbildungsangeboten sowohl in den Psychiatrie-Zentren als auch in der Klinik verbessert hat. Obwohl die Psychiatrie-Dienste Süd zu einem weit gefäch erten Unternehmen mit vielen verschiedenen Angeboten ge- worden sind, ist das von den Patienten wie Mitarbeitenden geschätzte familiäre Klima erhalten geblieben. Das uner müdliche Engagement, die täglich gepflegte interdisziplinäre Zusammenarbeit und die gelebte Kultur der sich gegenseitig wertschätzenden Begegnung aller Beteiligten erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit. Dr. med. Thomas Meier Chefarzt der Psychiatrie-Dienste Süd 4|5
Qualitätsbericht Die jährlichen Qualitätsschwerpunkte ergeben sich aus Transparenz, Rechenschaftsablage und Nachweis der Quali- sich verändernden Rahmenbedingungen, gesetzlichen An tät der stationären Psychiatrie dar. Für die Klinik St.Pirminsberg forderungen, Hinweisen aus internen und externen Audit- bedeutet dies, dass sie mit einem Wert von rund 85 Prozent massnahmen und diversen Projekten und Schwerpunkt beim HoNOS (Fremdbeurteilungsinstrument der Symptom- themen von Geschäftsleitung und Fachlicher Leitung. belastung des Behandlers) den vom ANQ geforderten Wert bereits erreicht. Beim BSCL (Selbstbeurteilungsinstrument Die Qualitätsschwerpunkte im Jahr 2013 waren: der Symptombelastung des Patienten) liegt der Wert mit • ISO 9001:2008 Rezertifizierung und deren 39 Prozent knapp unter dem geforderten. Hier gilt es hinsichtlich kontinuierliche Pflege Motivationsarbeit am Patienten verstärkt ein Augenmerk darauf • Vorbereitungen innerhalb des Psychiatrieverbundes Süd zu legen. Es ist erfreulich, dass im schweizerischen Schnitt ein zur Beschreitung der EFQM Anerkennung ausserordentlich gutes Ergebnis erreicht werden konnte. Aller- • Einbettung des Risikomanagementsystems in die dings zeigen noch einige Punkte Verbesserungs- und Optimie- kantonale Steuergruppe Risikomanagement rungspotential, welche konsequent angegangen werden. • Start Patientenzufriedenheitsmessungen per 1. Januar 2013 in den Tageskliniken sämtlicher Psychiatrie-Zentren Nach dem Aufbau eines Prozessmanagementsystems nach im Sinne einer Vollerhebung ISO 9001:2008 ist für die kommenden Jahre ein strategischer Wechsel hin zu EFQM geplant. Die entsprechenden Vorar- Am 1. Juli 2012 starteten in der stationären Erwachsenen- beiten haben bereits begonnen und werden in den nächsten Psychiatrie die vom ANQ (Nationaler Verein für Qualitäts Jahren in Zusammenarbeit mit dem Psychiatrieverbund Nord entwicklung in Spitälern und Kliniken) geforderten natio- intensiviert. Ziel ist eine Umsetzung innerhalb der kommen- nalen, ergebnisorientierten Qualitätsmessungen. 58 psy- den zwei Jahre sowie eine gemeinsame Esprix-Bewerbung. chiatrische Kliniken aus allen Landes- und Sprachregionen Daraus entwickeln sich folgende Schwerpunkte für 2014: beteiligten sich an diesen Messungen, welche in einem breiten Prozess entwickelt wurden und auf vorhergehenden • Auswertung der stationären und teilstationären Erfahrungen des «Pilotprojekts Psychiatrie KIQ» beruhen. Patientenzufriedenheit und Verabschiedung von Die als Vollerhebung konzipierte Messung erfolgte nach Massnahmen zu deren kontinuierlichen Verbesserung einheitlichen Vorgaben, welche auf der ANQ-Website pu- • Umsetzung und Implementierung des Ideen-, bliziert sind. Die Kliniken wurden hinsichtlich des Einsatzes Vorschlags- und Beschwerdemanagements der Messinstrumente sowie ihrer Integration in den Behand- • EFQM Selbstassessment im Mai 2014 lungsablauf vorgängig geschult. • Vorbereitung zu gemeinsamer EFQM Esprix-Bewerbung mit dem Psychiatrieverbund Nord Nun liegt der erste nationale Vergleichsbericht «Outcome- Stationäre Psychiatrie Erwachsene» in einer Zusammen fassung vor. Die in diesem Bericht enthaltenen Resultate Michaela Risch stellen den ersten Schritt zur Einlösung der gesetzlichen For- Leiterin Zentralstelle Qualität derungen des Bundesgesetzes über die Krankenversiche- rung KVG und der diesbezüglichen Verordnung KVV nach
Kurzporträt Psychiatrie-Dienste Süd Rorschach Die St.Gallischen Psychiatrie-Dienste Süd sind eine selbst- Wil St.Gallen ständig öffentlich-rechtliche Fachinstitution für die umfas- sende psychiatrisch-psychotherapeutische und psychosoziale Rheintal AR/AI Beratung, Behandlung und Betreuung psychisch kranker und Psychiatrie-Zentrum Toggenburg Heerbrugg behinderter erwachsener Menschen. Sie sind eingebunden in die regionalen Gesundheitsversorgungssysteme und im süd- ZH lichen Teil des Kantons St.Gallen tätig. Linthgebiet Rapperswil-Jona FL Ihre Ziele sind die Förderung der Lebensqualität von psychisch Werdenberg kranken und behinderten Mensch, deren Re-Integration in Psychiatrie-Zentrum Psychiatrie-Zentrum Gesellschaft und Arbeitsmarkt und der Abbau von Angst und Uznach Trübbach Vorurteilen. Das Versorgungsmodell ist systemisch-patien- SZ tenorientiert. Die Grundversorgung erfolgt möglichst gemein- Klinik St.Pirminsberg denah, in enger Vernetzung mit lokalen Leistungspartnern. Pfäfers Diagnostische und therapeutische Massnahmen orientieren GL Sarganserland sich in erster Linie an den Bedürfnissen der von Krankheiten betroffenen Menschen und ihrem Umfeld. In den Psychiatrie- Diensten Süd wird beziehungs-, auftrags- und zielorientiert GR gearbeitet. Die ambulanten und tagesklinischen Leistungen werden primär von den drei regionalen Psychiatrie-Zentren in Heerbrugg, Trübbach und Uznach/Rapperswil-Jona erbracht, Psychiatrieverbunde St.Gallen die stationäre Versorgung erfolgt am Standort Pfäfers. Die Die im Eigentum des Kantons St.Gallen stehenden Institu Klinik St.Pirminsberg und die Infrastruktur-Dienste in Pfäfers tionen Psychiatrie-Dienste Süd und Psychiatrische Dienste sind spezialisierte Dienstleister für die regionalen Versor- Sektor Nord wurden am 1. Januar 2012 in die beiden Psychia gungszentren. trieverbunde Nord und Süd überführt. Hauptziele der neuen Organisation der Psychiatrien im Kanton St.Gallen sind eine Handlungsgrundlage der Psychiatrie-Dienste Süd bildet die qualitativ hochstehende, flächendeckende Grundversorgung Leistungsvereinbarung mit dem Kanton St.Gallen. Diese wird zu angemessenen Kosten zu ermöglichen und den kantonalen jährlich neu vereinbart und bedarf der Genehmigung durch Leistungsauftrag optimal zu erfüllen. Für die unternehmens- die Regierung. strategische Führung der Psychiatrieverbunde zeichnet seit Ja- nuar 2012 ein siebenköpfiger Verwaltungsrat verantwortlich, der durch die Vorsteherin des Gesundheitsdepartementes prä- sidiert wird. Psychiatrie-Zentren Klinik St.Pirminsberg / Infrastruktur-Dienste Behandelte Patienten (Fälle) 2013 Frequenzstatistik Patienten 2013 Rheintal 1'684 Eintritte 1'185 Werdenberg-Sarganserland 1'805 Behandlungen 1'310 Linthgebiet 1'392 Pflegetage 51'158 Bettenbelegung 100.1% Mitarbeitende 2013 Mitarbeitende 2013 Ist-Stellen 89.8 Ist-Stellen 216.7 6l7
Psychiatrie-Zentrum Rheintal Heerbrugg «Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, kontinuierlich sicherzustellen. Beide Instrumente werden be- sondern möglich machen.» Antoine de Saint-Exupéry reits bei den national obligatorischen ANQ-Messungen im stationären Bereich angewendet. Die Anwendung im tages- klinischen Bereich erfolgt auf freiwilliger Basis. Im Ambulatorium wurden im Berichtsjahr 1'606 Fälle behandelt. Das ambulante Team war besonders gefor- Der Bedarf an den Dienstleistungen der Koordinierten Inter- dert, denn der generelle Mangel an Assistenzärzten und vention ist 2013 nochmals angestiegen. Zunehmend wurde Fachärzten stellt uns zunehmend vor personelle Heraus- diese auch im tagesklinischen Bereich einbezogen. Von t otal forderungen. Dazu ist der Tarif seit Jahren unverändert 78 Fällen in der Tagesklinik wurde bei 90 Prozent der Patienten und auch die ökonomischen Herausforderungen sind ein Bedarf an Begleitung durch eine sozialarbeiterische Fach- gestiegen. Die Erhöhung der Produktivität quer durch person aus Behandlersicht als nötig angesehen und auch von alle Fachrichtungen hat uns 2013 vor wirtschaftliche Seiten des Patienten gewünscht. Aufgrund der zunehmenden Anforderungen gestellt, welche wir meistern konnten. Komplexität im Sozialversicherungswesen arbeiten die Koor- Der Fokus des Zentrums lag nicht nur im Wachstum, dinierte Intervention und die therapeutischen Fachpersonen sondern auch darin, die Qualität der angebotenen Leis- seit geraumer Zeit mit einem externen Juristen zusammen. tungen zu sichern und die Angebote stetig weiterzuent- Durch diese Zusammenarbeit werden komplexe Fälle heu- wickeln. te noch differenzierter angegangen und der Kontakt mit den Sozialversicherungen gezielter gesucht. Die Erfahrungen ha- So wurde ein Projekt mit einem spezialisierten Behandlungs- ben gezeigt, dass beispielsweise trotz verhärteter Praxis der angebot für Frauen unter dem Namen «Gynäkopsychiatrie» Invalidenversicherung (IV) i ndividuelle Lösungsmöglichkeiten ins Leben gerufen. Dieses vernetzte Angebot bietet Sprech- gesucht und gefunden werden können. stunden für Frauen mit psychischen Belastungen an, die ent- weder einen Kinderwunsch oder bereits Kinder haben und Der Alterspsychiatrische-Dienst hat nach personellem Wech- eine psychisch belastende Situation nach der Geburt erleben. sel im Team, mit der Wahl eines Oberarztes und der Neu Das Angebot hat sich im Psychiatrie-Zentrum Rheintal bereits besetzung der Psychologenstelle nun ein solides Team. Die in gut etabliert und soll 2014 in alle Standorte der Psychiatrie- Kooperation mit dem Spital Altstätten geführte Memory Cli- Dienste Süd im gesamten südlichen Kantonsteil ausgeweitet nic verzeichnete gute Ergebnisse. So erfolgten im Berichtsjahr werden. Es haben diverse Treffen mit Anspruchsgruppen und 39 Demenzabklärungen. Die Wartezeiten bei Neuanmeldung Vernetzungspartnern stattgefunden, ebenso fand eine Fortbil- vom Vorjahr konnten durch innerbetriebliche Massnahmen be- dung zu diesem Thema statt. hoben werden. Bei Anmeldung erhielten die Patienten inner- halb von drei Wochen einen Termin zur Abklärung. Die Zusam- Die Auslastung der Tagesklinik hat die Erwartungen ins menarbeit zwischen den beiden Institutionen lief sehr gut. Die gesamt übertroffen. So war die Tagesklinik per Ende Jahr mit Mobilen Dienste wurden personell aufgestockt. Es handelt 3'731 Pflegetagen sehr gut ausgelastet. Im Jahresschnitt sich dabei um ein aufsuchendes, pflegerisches Behandlungs waren somit täglich 15 Patienten anwesend. Die steigende angebot mit dem Ziel, Patienten zu Hause und in Heimen zu Patientenzahl gegenüber dem Vorjahr kann als Zeichen posi- betreuen und somit eine möglichst alltagspraktische und le- tiver Aufnahme gegenüber unseres Angebots und Bekannt- bensnahe Unterstützung zu bieten. Mit dem Gönnerverein machung seitens Bevölkerung und Behandelnden gesehen Spitex Widnau wurde im letzten Jahr ein gemeinsames Re- werden. Erfreulich ist, dass wir mit den eingestellten Pfle- ferat zum Thema Depression im Alter organisiert. gefachpersonen das Team komplettieren konnten und somit den wachsenden Belegungszahlen auch personell gerecht Erwähnenswert ist auch unsere Kooperation mit der Stif- wurden. Die im 2013 erstmals durchgeführte Befragung zur tung förderraum St.Gallen, mit der wir in verschiedenen Patientenzufriedenheit zeigte ein erfreuliches Ergebnis. Die komplementären Bereichen eng zusammenarbeiteten. Die sehr guten Rückmeldungen in Bereichen wie: Vertrauen in das im Sommer 2012 eröffnete Tagesstätte auf dem Areal des Behandlungsteam, medikamentöse Behandlung, Fachkompe- Psychiatrie-Zentrums kann auf ein zufriedenstellendes Jahr tenz oder Freundlichkeit, freuen uns besonders und unterstrei- zurückblicken. Zur Zeit der Berichtslegung wurden acht Kli- chen die patientenorientierte Ausrichtung der Tagesklinik. Im enten regelmässig in der tagesstrukturierenden Massnahme 2014 wird mit dem BSCL ein Instrument zur Selbsteinschät- betreut. Nicht mehr wegzudenken ist die Dienstleistung zung (Eintritt/Austritt) der Patienten eingeführt. Mit diesem Haus&Garten. Das Führungsteam, welches für die gesamten soll der subjektive Behandlungserfolg im Auge behalten wer- Unterhaltsarbeiten des Psychiatrie-Zentrums verantwortlich den. Neben der Selbsteinschätzung wird mit dem HONOS ist, setzt sich aus drei Betreuern und einem Praktikanten in (Einschätzung der Behandelnden) ein weiteres qualitatives Ausbildung zusammen. Ihnen sind 15 Mitarbeitende ( Klienten) Instrument zur Verfügung stehen um die Behandlungsqualität und ein Lehrling (der zum Fachmann Betriebsunterhalt EFZ
ausgebildet wird) unterstellt. Als grossen Erfolg darf genannt Während des Berichtsjahres fanden im Zentrum Veranstal- werden, dass ein Klient den Sprung vom geschützten Arbeits- tungen statt, zu denen die Bevölkerung aber auch Patienten platz in den ersten Arbeitsmarkt geschafft hatte. Das Schloss- und Mitarbeitende eingeladen waren. Durch die erfolgreiche Café hat sich zwischenzeitlich bei den Mitarbeitenden, Pa Vermietung unserer Tagungs- und Eventräume entstanden tienten und der Bevölkerung gut etabliert und konnte so auch Vernetzungen mit Firmen, Selbsthilfeorganisationen, Vereinen die Anzahl geschützter Arbeitsplätze kontinuierlich ausbauen. und Stiftungen. Mit jedem Kontakt ergab sich die Möglich- Beim Start im 2011 beschäftigte das Schloss-Café fünf Mit- keit unsere Vision der Entstigmatisierung zu kommunizieren. arbeitende (Klienten) und einen Lernenden, heute sind es 14 Mitarbeitende mit Beeinträchtigung, davon zwei Lernende. An dieser Stelle möchte ich allen Mitarbeitenden, die zum Für das nächste Jahr ist geplant, die Anzahl Ausbildungsplät- Erfolg beigetragen haben, danken. Aber auch den Patienten ze zu verdoppeln und vermehrt Absatzkanäle für die kulina- und Angehörigen sowie der Bevölkerung im Rheintal, die uns rischen Produkte ausser Haus zu öffnen. ihr Vertrauen schenkten und unseren Kooperations- und Lei- stungspartnern für die gute Zusammenarbeit. Karlheinz Pracher Leiter Psychiatrie-Zentrum Rheintal 8|9
Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland Trübbach «Fortschritt ist ein schönes Wort. Seine Treibkraft aber wurde nebst der Alterspsychiatrie und Gynäkopsychiatrie, heisst Wandel. Und der Wandel hat seine Feinde.» schwerpunktmässig die Psychoonkologische Begleitung und Robert Kennedy Beratung eingeführt, die sich einer grossen Nachfrage erfreut. Der Psychoonkologische Dienst beinhaltet die ambulante Be- Zahlreiche Herausforderungen, tragende Beziehungen, handlung und Sprechstunde von krebskranken Menschen und viele Höhepunkte, Neues und Bewährtes begleiteten deren Angehörigen und wird vor Ort am Spital, zu Hause beim das Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland Patienten oder im Zentrum angeboten. im Geschäftsjahr 2013. Die daraus entstandenen Span- nungsfelder wie die steigende Nachfrage und die Die Tagesklinik weist seit der Eröffnung im Jahr 2008 eine beschränkten Ressourcen erforderten verschiedene anhaltend hohe Auslastung aus. Gegenüber dem Vorjahr wur- Anpassungen in der Produktivität, in den Abläufen und den die Behandlungstage erneut deutlich übertroffen. Diese der Ressourcenallokation, wobei der Patient im Mit- Entwicklung erfordert Organisation, Engagement, Flexibilität telpunkt stand. und ein hohes Mass an Fach- und Selbstkompetenz eines je- den Mitarbeiters. Trotz des konsequenten und professionellen Der erfolgreiche Jahresabschluss 2013 erforderte sowohl Aufnahme- und Triagemanagements, mussten Patienten ver- eine Konsolidierung des Erreichten als auch eine dyna- einzelt mit Wartefristen rechnen. mische Weiterentwicklung und nicht zuletzt auch ein Betreten von Neuland - es bedeutete vor allem auch sehr Die hohe Tagesbelegung setzt ein vielfältiges Therapieangebot hohe Anforderungen an die Mitarbeitenden aller Stufen, die voraus und nicht zuletzt Parallelangebote, um dem einzelnen noch verstärkt wurden durch den deutlich spürbaren Fach Patienten gerecht zu werden. Das Therapieangebot wurde er- kräftemangel. Ihnen gebührt grösster Respekt und Dank für gänzt durch ein breitgefächertes Komplementärangebot wie die qualitativ und quantitativ hochstehende Behandlung und Phytotherapie, Aromatherapie, Massagen, Akupunktur nach Betreuung der Patienten. NADA, Yoga und Meditation. Des weiteren wurde über einen begrenzten Zeitraum ein Therapieprojekt, in Zusammenarbeit Jeder Mensch ist ein Individuum und in seinem Wesen ein- mit einem Künstler durchgeführt in dem Patienten in Beglei- zigartig - entsprechend vielfältig ist die psychiatrische Ver- tung der Kunsttherapeutin lebensgrosse Papiermaché-Figuren sorgung, die es für die Bevölkerung zu erbringen gilt. Mehr herstellten und sich mit ihrem eigenen Körper auseinander- als 1'800 Personen wurden ambulant und tagesklinisch setzten. Im Rahmen des Gesundungskonzeptes «Recovery» behandelt und knapp 18'000 ambulante Konsultationen in ist eine Psychiatrieerfahrene (Peer) in einzelne Gruppenge- Anspruch genommen. Eine eindrückliche Leistung, die als spräche integriert. Ausdruck der Notwendigkeit, Akzeptanz und niedriger wer- denden H emmschwelle interpretiert werden kann. Es ist un- Die Entwicklungen im Bereich von Gesellschaft, Arbeit und sere Aufgabe, Menschen in einer psychischen Krise oder mit Sozialeinrichtungen erforderten im Fachbereich der Koordi- einer psychischen Erkrankung zu neuen Lebensperspektiven, nierten Intervention neue Arbeitstools, wie beispielsweise neuem Selbstbewusstsein und bestmöglicher Lebensqualität die Sozialanamnese, um eine bio-psycho-soziale Behandlung zu verhelfen. So werden in den verschiedenen Behandlungs- sicher zu stellen und den grösstmöglichen Nutzen aus der mul- bereichen des Ambulatoriums und in der Tagesklinik unter- tidisziplinären Zusammenarbeit im Zentrum zu gewährleisten. schiedliche Behandlungsansätze verfolgt, die auf den Einzel- Im Zusammenhang mit der gesteigerten Nachfrage in den nen abgestimmt sind und durch den Aufnahme- und Triage- Behandlungsbereichen ist auch der Bedarf an Beratungen im dienst an die richtigen Behandlungsbereiche gelangen. Mit Bereich Sozialarbeit, Case Management und insbesondere des einem hohen Mass an Fachkompetenz und Multiprofessiona- Job Coachings stark gestiegen. Denn Psychiatrie beziehungs- lität wird das Ziel angestrebt, die Patienten zu befähigen, ihre weise Psychotherapie kann ihre positive Wirkung erst dann aktuellen Probleme zu überwinden, individuelle Ressourcen entfalten, wenn stabile soziale Rahmenbedingungen tragen. zu mobilisieren und wenn nötig, ihr Umfeld in die Therapie Umso erfreulicher, dass nahezu 50 Prozent der Fälle im Job miteinzubeziehen - im Sinne einer nachhaltigen Behandlung. Coaching, in den Primärarbeitsmarkt (re)integriert werden konnten. Unterstützend dabei wirkt mit Entschiedenheit die In Bezug auf das Anliegen, psychisch leidenden Menschen in gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Netzwerkpart- den somatischen Spitälern eine qualitativ hochwertige kon- nern wie Arbeitgebern in der Region, Gemeinden, Regionale siliar- und liaisonpsychiatrische Dienstleistung zukommen zu Arbeitsvermittlung und der Invalidenversicherung. lassen, blicken wir auf eine konstante, gut entwickelte Zu- sammenarbeit mit den Spitälern, Alters- und Pflegeheimen und anderen Einrichtungen zurück. Als spezifisches Dienst leistungsangebot innerhalb des Konsiliar- und Liaisondienstes
In der aufsuchenden psychiatrischen Pflege konnten 77 Pa Der Gastronomiebereich des Psychiatrie-Zentrums präsentiert tienten zu Hause, in ihrer gewohnten Umgebung, begleitet sich neu unter dem Namen Fabrik-Café - ein Ort der Begeg- und unterstützt werden. Da Menschen mit einer (chronisch) nung. Es sorgt für das leibliche Wohl von Patienten, Mitar- psychiatrischen Erkrankung oft gar nicht in der Lage sind, sich beitenden und externen Besuchern und bietet im Rahmen der in Alltagssituationen und Lebensaktivitäten zurecht zu finden Re-Integration in die Arbeitswelt, begleitete Arbeitsmöglich- und entsprechende Hilfe zu holen, werden sie individuell, ab- keiten an. Neu ist das Fabrik-Café auch nachmittags für die hängig von ihren Ressourcen, mit gezielten Interventionen Bevölkerung geöffnet. und unterstützenden Gesprächen und Aktivitäten begleitet. Diese regelmässige Betreuung wirkt stabilisierend auf ihren Herzlichen Dank unseren Patienten für das uns entgegenge- Gesundheitszustand und kann bestenfalls einen stationären brachte Vertrauen und den zuweisenden Fachstellen für die Zu- Aufenthalt verhindern. Im Hinblick auf den sozialen Rück- sammenarbeit und gegenseitig bereichernden Kooperationen. zug und das fehlende Gemeinschaftsgefühl, sowie die Über- forderung mit ihrer Freizeit, setzt das neue Gruppenangebot «Alltagsaktivitäten» am Abend an und verzeichnet eine kon- Claudia Gonzalez-Bürki stant hohe Besucherzahl. Leiterin Psychiatrie-Zentrum Werdenberg-Sarganserland 10 | 11
Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet Uznach und Rapperswil-Jona «Alles fliesst.» Heraklit von Ephesus Das Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet hat an den bei- Die Tagesklinik Linthgebiet stand im Berichtsjahr vor gros- den Standorten Uznach und Rapperswil ein erfolg- sen Herausforderungen: Neben personellen Wechseln galt reiches, jedoch auch durch Wandel und Veränderung es, erste Vorbereitungen zu treffen für das neue Tagesklinik geprägtes Geschäftsjahr abgeschlossen. Neben der konzept. Der Neubau an der Zürcherstrasse 1, welcher die kontinuierlichen Weiterentwicklung der einzelnen beiden Bereiche Ambulatorium und Tagesklinik an einem Geschäftsfelder im ambulanten wie tagesklinischen Standort zusammenführt, wurde im Rohbau erstellt und wird Behandlungsbereich lagen die Schwerpunkte in der im Oktober 2014 bezugsbereit sein. fachlichen Angebotsentwicklung und der Steigerung der Leistungsfähigkeit. Die neuen Räumlichkeiten werden zusätzliche Therapieformen ermöglichen, wie beispielsweise Bewegungs- oder Sport Im Ambulatorium in Uznach wie auch in Rapperswil wurde therapie, welche aufgrund der beengten Räumlichkeiten neben der fachlichen Entwicklung auch eine deutlich höhere bisher nicht a ngeboten werden konnten. Der Fachbereich Leistung an Patienten erbracht. Aufgrund eines personellen Koordinierte Intervention ergänzt die psychiatrische Behand- Engpasses in der ersten Jahreshälfte sowie personellen Ver- lung durch Dienstleistungen wie Sozialberatung, Case Ma- änderungen war die Beanspruchung bei den Mitarbeitenden nagement und Job Coaching. Die krankheitsbedingten Ar- hoch. Die Rekrutierung gut qualifizierter Ärzte stellte wei- beitsausfälle von Patienten im ersten Arbeitsmarkt nahmen terhin eine besondere Herausforderung dar. Bisher konnten zu, was vermehrt Interventionen bei Arbeitgebern vor Ort ver- allerdings die frei werdenden und neu geschaffenen Stellen langte. In vielen Fällen konnten Lösungen erarbeitet werden. besetzt und damit auch für 2014 eine gute Ausgangslage ge- Diese sozialpsychiatrischen ergänzenden Dienstleistungen schaffen werden. schliessen auch die fachliche Begleitung des Jonas-Treff (Ta- gestreff für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung) mit Nach eineinhalb Betriebsjahren des Ambulatoriums in Rap- ein. perswil-Jona wurde Bilanz aus den Gruppenangeboten gezo- gen, was zur Folge hatte, dass diese im Frühjahr und Herbst Der Konsiliar- und Liaisondienst im Spital Linth war auch im optimiert und erweitert worden sind. Neben dem bereits 2013 wieder sehr gut ausgelastet. Silvia Fernández-Biesa, etablierten Angebot wurde ein kognitives Training, eine Be- Fachärztin Psychiatrie und Psychotherapie und Leiterin des wegungsgruppe 50-plus und eine Achtsamkeitsgruppe auf Dienstes, hat diese Aufgabe im Juni neu übernommen. Die gebaut. Ins Jahr 2014 startet der Standort Rapperswil mit psychiatrische Mitbetreuung der Patienten des Spitals Linth einem noch vielfältigeren und den Patientenanforderungen ermöglichte eine umfassende Behandlung bei psychosoma- angepassten Gruppenprogramm. tischen Krankheitsbildern im Spital und zugleich eine Bera- tung für die somatischen Fachbereiche im Spital. Daneben Der Alterspsychiatrische Dienst konnte die Kooperationen hat das Spital Linth dem geplanten Aufbau einer Burnout- mit den regionalen Heimen, Institutionen und Spitexorgani- Sprechstunde zugestimmt. Für dieses anspruchsvolle erwei- sationen festigen und ausbauen. Der Mobile Alterspsychia- terte Angebot innerhalb der Psychosomatik, das im Frühjahr trische Dienst bestehend aus Psychiatern und diplomierten 2014 starten soll, konnten wir Tabea Apfel, Oberärztin, für psychiatrischen Pflegefachpersonen ermöglichte eine kom den Aufbau der psychosomatischen Ambulanz gewinnen. petente und sorgfältige Diagnostik und Therapie, welche durch regelmässige Haus- und Heimbesuche zu Stande kam. Dank der Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Dabei wurde das relevante soziale und professionelle Umfeld Hausärzten, sowie den niedergelassenen Psychiatern und der Patienten stets miteinbezogen. Zu erwähnen ist die aus- Psychotherapeuten der Region, konnte sich das Psychia gebaute Betreuung von Patienten im Wohnheim der Stiftung trie-Zentrum im Linthgebiet weiter etablieren. Die Wahl des Balm. Dieses psychiatrische Konsiliar- und Liaisonangebot für medizinischen Leiters, Heinrich-Peter Fischer, in den Vor- Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung und psychi- stand des medizinischen Vereins Linthgebiet, unterstreicht scher Krankheit setzte den Aufbau von zusätzlichem diagnos- den Wert und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit und Ver- tischen Know-how voraus. netzung mit den Ärzten der Region Linth. Im Rahmen der internen fachlichen Aus- und Weiterbil- dung fanden im Zentrum mehrere Fachvorträge statt. Erst- mals wurden auch externe Psychiater und Psychologen dazu
eingeladen. Aufgrund der guten Resonanz soll im 2014 der An dieser Stelle möchte ich allen Mitarbeitenden für den täg- Teilnehmerkreis erweitert werden. Die diesjährige Präsenz lichen grossen Einsatz zu Gunsten unserer Patienten danken. an der Gewerbeausstellung «Total Uznach» im April war ein Sie haben mit Klugheit und Entschlossenheit, mit Freude und Erfolg und eine gute Gelegenheit mit der Bevölkerung ins Ge- Herz am nachhaltigen Fortschritt an den Standorten Uznach spräch zu kommen. Das Ziel, über die ambulanten und tages- und Rapperswil gearbeitet und die Leistungsziele erreicht. klinischen Angebote in Uznach und Rapperswil zu informie- ren, wurde erreicht. Karlheinz Pracher Leiter Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet 12 | 13
Klinik St.Pirminsberg Pfäfers Die hohe Inanspruchnahme der Behandlungslei- stimmungsvollen, historischen Konventgebäude des ehema- stungen und die ökonomischen Rahmenbedingungen ligen Benediktinerklosters spricht Menschen über 50 Jahre der Klinik St.Pirminsberg haben den Betrieb im an, die durch ihre a ktuelle Lebenssituation überfordert oder Berichtsjahr gefordert und geprägt. Trotz des hohen erschöpft sind, eine innere Lebensbilanz wagen und sich für Drucks konnten neben dem Tagesgeschäft zahlreiche einen Aufbruch und eine Neuorientierung entschieden haben. Entwicklungsschritte geplant und realisiert werden. Im Sinne der Patienten- und Kundenorientierung wur- Weitere wichtige Themen in der fachlichen Entwicklungs den Mehrwerte geschaffen und damit die Wettbe- arbeit während des Berichtsjahres waren: werbsfähigkeit der Klinik verbessert. • Recovery und Patientenorientierung (Einsetzung Peers, St.Pirminsberger Gespräche, Teamschulungen) Die Klinik St.Pirminsberg verzeichnete im Berichtsjahr mit • ADHS-Ambulanz (Angebot an zwei Standorten) 51'158 geleisteten Pflegetagen eine ausserordentlich hohe • Komplementärmedizinische Angebote Auslastung. Diese Herausforderung wurde innerhalb sehr an- (Aufbau von Kompetenzen im Pflegebereich) spruchsvollen betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen • Indikationsgeleitete Therapieplanung und damit ohne zusätzliche personelle Ressourcen erfolgreich (zentrale Therapiekoordination) bewältigt. Aufgrund dieser hohen Effizienz im Behandlungs- • Naturnahe Therapie bereich konnte ein Teil der Ertragsausfälle infolge geschei- (Umbau und Aufwertung Liegenschaft Bovel) terter Tarifverhandlungen kompensiert werden. Den Behand- • Austrittsberichterstattung lungsteams gebührt daher an dieser Stelle ein grosser Dank (Optimierung Austrittsbestätigung für Zuweisende) für ihre hohe Leistungsbereitschaft. • Kliniknahes Wohnen (Analyse, Machbarkeitsstudie und Konzepterstellung) Nicht nur der Druck auf der Leistungsebene prägte das Jahr. Auch auf der Kostenseite war die Klinikleitung gefordert, den Per 1. Januar 2013 trat das neue Kindes- und Erwachsenen- Betrieb systematisch nach Potential für Effizienz- und Produk- schutzrecht in Kraft, was für unsere Klinik Anpassungen in tivitätssteigerungen zu analysieren und entsprechende Mass- zentralen Abläufen erforderte. Dank einer seriösen Vorbe nahmen umzusetzen. Dieser Prozess hatte beispielsweise im reitung, die umfassende Schulungen und Erweiterungen in Bereich der Stabstellen, der Klinikadministration und des der Patientendokumentation beinhaltete gelang es den neuen Labors zahlreiche strukturelle Anpassungen zur Folge, die in Anforderungen gerecht zu werden. der Summe zu Vereinfachungen und zu Verschlankungen in der Organisation führten. Für die Behandlungsteams wurden Aus qualitativer Sicht sehr erfreulich waren die ersten Er- die Stellenpläne mittels einer eigens entwickelten Systema- gebnisse der Outcome-Messungen, bei denen die Klinik tik neu berechnet und diesbezügliche Benchmarks mit ande- St.Pirminsberg im gesamtschweizerischen Benchmark aus- ren Kliniken vorbereitet. serordentlich gute Resultate erzielte (vgl. Qualitätsbericht auf Seite 6). Als grossen Erfolg hatte sich im Berichtsjahr die Informations- und Triagestelle erwiesen, die bereits im November 2012 in- Die gepflegte Anlage mit moderner Infrastruktur und die zer- stalliert wurde. Die Servicequalität gegenüber unseren Pa- tifizierte Gastronomie bildeten auch im 2013 einen idealen tientinnen und Patienten, Zuweisern und anderen externen Rahmen für zahlreiche interne und externe Anlässe, an de- Anspruchsgruppen konnte deutlich gesteigert werden, was nen sich Patienten, Mitarbeitende und Gäste gleichermassen entsprechende Rückmeldungen bestätigen. Nach innen hat wohlfühlten und die zur Öffnung und Entstigmatisierung der die koordinierende Arbeit der Informations- und Triagestelle Psychiatrie beitrugen. vielseitige Prozessverbesserungen ermöglicht und die Ärzte- schaft von zahlreichen organisatorischen Aufgaben entlastet. Meinen aufrichtigen Dank entbiete ich den Patientinnen und Patienten für das uns entgegengebrachte Vertrauen, den Zu- Eine weitere wesentliche Innovation stellte die im November weisern und Leistungspartnern für die konstruktive Zusam- 2013 umgesetzte Angebotsdifferenzierung «Psychotherapie menarbeit und allen Mitarbeitenden am Standort Pfäfers für 50-plus» dar. Das neue stationäre Behandlungsangebot im den ausserordentlichen Einsatz. Thomas Pfiffner Leiter Klinik St.Pirminsberg
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Infrastruktur-Dienste Pfäfers Was mit grosser Sorgfalt vor einigen Jahren vorbe Für die Hotellerie stellt die ibex-Auszeichnung einen reitet worden war, in der Zwischenzeit mit viel Enga- wichtigen Meilenstein dar. Und dennoch ist es nur ein Etap- gement vorangetrieben wurde, konnte im Berichtsjahr penziel; es geht weniger um die Auszeichnung selbst als viel- erfolgreich realisiert und bestätigt werden: Die Klinik mehr um das stete Bemühen, für Patienten, Mitarbeitende St.Pirminsberg wurde als erster Betrieb im schweize- und für unseren Lebensraum insgesamt das Richtige zu tun. rischen Gesundheitswesen von der Organisation «ibex So durfte 2013 das Label MSC (Marine Stewardship Coun- fairstay» mit dem Prädikat Gold in Sachen Nachhaltig- cil) entgegen genommen werden. Es ist der Umweltstandard keit ausgezeichnet. für nachhaltige F ischerei und zeichnet Gastronomie-Betriebe aus, die sich bewusst für den Einkauf von Fischen aus Fische Das Nachhaltigkeitskonzept der Klinik St.Pirminsberg baut reien entschieden haben, die sich verantwortungsbewusst auf den drei Säulen der ökologischen, ökonomischen und so- für nachhaltige Fischbestände einsetzen. Besonders stolz zialen Nachhaltigkeit auf. Dementsprechend sind und werden machte auch die Auszeichnung unserer Gastronomie mit umfassend sämtliche Bereiche der Leistungserbringung der dem Culinarium Label «natürlich&ausgewogen» auf höchs- Klinik St.Pirminsberg davon erfasst und beeinflusst: tem Culinarium Niveau. Eindrucksvoll sind die mannigfaltigen Möglichkeiten der Sortimentsumstellung auf nachhaltige Ver- Im Technischen Dienst wurden die Arbeiten für einen gerin- kaufsprodukte in der Gemeinschaftsverpflegung - auch dieser geren Energie- und Wasserhaushalt konsequent fort- und Weg wurde konsequent beschritten. Einer immer beliebteren neue Projekte umgesetzt. In Zusammenarbeit mit dem Bau- Nachfrage stellte sich die Gastronomie: So sahen und sehen departement St.Gallen und der Energieagentur der Wirt- sich verschiedene Auftraggeber bereits in einer Tradition, schaft (EnAW) Zürich wurde ein Energie-Check gestartet ihre Anlässe durch die Gastronomie der Klinik durchführen und konkrete Umsetzungsmassnahmen wurden formuliert zu lassen. Eine interessante Kooperation konnte mit der Bau- und eingeleitet. Auch die Umsetzung des Entwicklungsplans stellenleitung der Taminabrücke aufgebaut werden. So kann für Gebäude, Areale und Naturraum auf dem Klinikgelände dem Baustellenpersonal eine attraktive Mittagsverpflegung in P fäfers konnte vorangetrieben werden. Zentrales Thema angeboten werden, die Reinigung der Baustellenunterkünfte dabei war die Überarbeitung und Aktualisierung der departe- wird durch den Reinigungsdienst der Klinik übernommen und mentalen Vorlage für die Sanierung des Klostergebäudes. für externe Baustellen-Interessierte wurde ein spannendes In Zusammenarbeit mit dem Baudepartement wurde das Packet konzipiert: Die Baustellen- und Klosterbesichtigungen Zentrallabor und das Dach des Torkelgebäudes total saniert. inklusive Verpflegung. Unter der Regie des Sicherheitsmanagements des Tech- nischen Betriebs in Pfäfers konnten die Schliesssysteme der Einen hohen Stellenwert nahm auch das Betriebliche Gesund- Psychiatrie-Zentren teils neu konzipiert, teils optimiert wer- heitsmanagement ein. Diverse Aktionen und e ine intensive den. Umfangreiche Abklärungen betreffend Synergiepoten- Themen-Kommunikation machen die Psychiatrie-Dienste Süd zial im Materialmanagement mit der Spitalregion Rheintal zu einem modernen und attraktiven Arbeitgeber. Viele Struk- Werdenberg Sarganserland konnten an die Hand genommen turverbesserungen aus dem vor drei Jahren gestarteten Pro- werden. Bevorstehende Pensionierungen wurden zum Anlass gramm «kmu-vital» konnten umgesetzt und im Berichtsjahr genommen, grundsätzliche Modelle der Leistungserbringung konnte mit der zweiten Phase gestartet werden. Die Resonanz im Supportbereich in Kooperationen oder anderen Formen für des ersten Gesundheitstages in Pfäfers wie auch die grosse einen Diskussionsprozess vorzubereiten. Teilnahme an der 40-tägigen Schrittzähler-Aktion «Mount Everest» waren erfreulich und motivierend zugleich. Es ist er- klärtes Ziel, uns im Jahr 2014 die Nachhaltigkeit auch im Be- trieblichen Gesundheitsmanagement mit dem Prädikat «friendly work space» bestätigen zu lassen. Sandro Ursch Leiter Infrastruktur-Dienste und Zentralstelle Personal
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