2020: Der Leser entscheidet - verlagsconsult
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Magazin | Branche „Die Zukunft ist nicht prognostizierbar; sie war es nie und wird es nie sein“ (Frederik Malik) 2020: Der Leser entscheidet Wie wird Buchhandel im Jahr 2020 aussehen? Arnd Roszinsky-Terjung und Andreas Meyer meinen: Es geht nicht um die Zukunft des Mediums Buch, sondern darum, wie wir die Kernkompetenz der Buchindustrie definieren W er nicht im Besitz einer Glasku- Mittelstädten – in einem überraschend Books morgen eine größere Rolle spielen gel ist, die ihm einen Blick in die kurzen Prozess von den Filialisten werden als heute Hörbücher, ist keine Zukunft eröffnet, tut sich derzeit weitgehend aufgesogen worden. Der Frage. schwer, eine Prognose für das kommende Online-Buchhandel, allen voran Ama- Wie geht’s weiter? Die Lage ist viel- Jahrzehnt in der Buchbranche abzuliefern: zon, hat seine Position stark ausgebaut schichtig, unübersichtlich: Lassen sich Wir brausen offensichtlich auf eine Wei- und ist in einigen Marktsegmenten zum die Entwicklungsstränge der letzten Jahre che zu, hinter der die Richtung gewechselt wichtigsten Vertriebskanal für Verlage einfach in die Zukunft verlängern? Eher wird. „Olymp“ oder „Jammertal“ heißen geworden. nicht. Denn das vergangene Jahrzehnt die nächsten Stationen – je nachdem, wo- Neu war: Hörbücher konnten sich einen war dadurch geprägt, dass die üblichen hin die Weiche schwingt. Platz im Markt erobern. Aber so groß der Verdächtigen die Muskeln haben spielen Das zurückliegende Jahrzehnt brachte zwischenzeitliche Hype war, so marginal lassen: Thalia hat schwungvoll dazu ge- für den Buchhandel viele Veränderungen, blieb der Umsatzanteil des neuen Medi- kauft, Hugendubel hat sich mit der DBH aber wenige Überraschungen. Auf den ums. Mit den E-Books wiederholt sich nominell und finanziell verstärkt, die Mit- ersten Blick haben sich die großen Fili- jetzt der Neueintritt eines zusätzlichen te hat sich bei Buchhandlungen wie Ver- alketten kontinuierlich weiter etabliert Mediums – doch so, wie die Nachfrage lagen gelichtet, die Großen wie Random und ihre Marktanteile ausgebaut. Dabei nach Readern in den Buchhandlungen House konnten zulegen bzw. ihr Portfolio ist der Mittelbau des Sortiments – die verläuft, macht das Thema heute noch signifikant erweitern. Das alles war nicht früheren Marktführer in den Groß- und niemanden wirklich nervös. Dass E- wirklich überraschend. 28 BuchMarkt Januar 2010
Verändert hat sich aber etwas in den T H E S E 1 Ob Musik-, Zeitungs-, Fachinforma- Köpfen: Intelligente Steigerung der Destabilisierung als Mega-Trend tions- oder Hörbuch-Industrie: Die bis- Effektivität und – endlich, nach vielen herigen Geschäftsmodelle funktionieren Jahren der Nabelschau – eine deutliche Prof. Dr. Dirk Baecker konfrontierte die immer weniger, die Zukunft ist ungewiss. Erhöhung der Endkunden-Orientierung. Branche auf dem 21. BuchmarktFORUM Leitfigur für die Buchindustrie scheint Überragendes und charakteristisches im September 2009 mit der These, dass vor allem die Musikbranche zu sein: Beispiel für wegweisende Innovation ist sich die heutige Moderne durch die Er- Nach zehn Jahren Absturz hofft man dort die Einkaufskooperation ANABEL. Die findung des Computers im Übergang zur auf das rettende Licht am Ende des Tun- Idee einer IT- und Logistik-getriebenen „nächsten Gesellschaft“ befinde. Anders nels. Nach einem radikalen Umdenken Vereinfachung hat aus dem Stand in fünf formuliert: Die klassische Buchkultur, hin zum Kunden und einem Verlust von Jahren 300 Genossen gefunden. Blicken die auf der Vorstellung beruht, Bücher zwei Dritteln des früheren Umsatzes. wir zehn Jahre zurück, wird deutlich, dass seien gleichzusetzen mit unverzichtbaren nur wenige Treiber die Branche bewegt Inhalten, ist Vergangenheit. Baecker sagt haben – die Mächtigen, die Macher – und eine umfassende Krise voraus. Analog T H E S E 2 die großen Unbekannten: Computer und den Krisen, die immer dann zu beobach- Vor dem Buch verschwindet Internet. ten gewesen seien, wenn die Menschheit das Lesen Bisher wurde die Frage nach der Zu- eine neue Kommunikations-Technologie kunft immer mit dem Medium verbun- entwickelt habe. Die Krise dauere an, bis Was wird vor dieser Kulisse aus dem den: E-Content oder Print-Content – das sich Medien und Menschen neu arran- Buch? Dirk Baecker lässt keinen Zweifel, war und ist das Denkmuster. Weitgehend giert hätten. dass der heutige sprunghafte Leser (Baecker: ausgeblendet bleibt dabei, dass sich in In genau dieser Phase befinden wir „nervöse Leser“) die vorhandenen Print-An- den letzten Jahren das Informations- und uns: Das Internet ist längst Leit-Me- gebote zunehmend lähmend und langweilig Konsumverhalten völlig neu fokussiert hat. dium, wir verwenden es ständig – und findet. Baecker, selbst Autor zahlreicher Bü- Das Internet wird inzwischen von Millio- verstehen es doch bisher nur ansatzwei- cher, fordert eine radikale Neu-Erfindung nen Menschen als das zentrale Kommuni- se. Das Internet, so unsere erste These, des Mediums – und seiner Funktion. kations- und Arbeits-Instrument genutzt sorgt mal stärker, mal schwächer für eine Man sieht: Es geht nicht länger um die und geliebt. Es hat den Computer zum kontinuierliche Destabilisierung beste- Verteilung der Marktanteile untereinander, maßgeblichen Werkzeug für viele Men- hender Systeme. Die Destabilisierung es geht um den Markt überhaupt. Die ent- schen werden lassen. Mehr noch: zum der Medien- und damit Wissensmärkte scheidende, zukunftsprägende Frage lautet, dritten Auge in die Welt. wird heftig diskutiert, ist aber eigentlich wer mit welcher Intention in Zukunft Bücher längst Fakt. kaufen und lesen wird. Die Diskussion darü- ber wird wenig in der Buchbranche, immer häufiger dagegen auf den intellektuellen Tummelplätzen geführt. „Ein Land verlernt das Lesen“, so titelte die ZEIT kürzlich ein Dossier zum The- ma – und lieferte ernüchternde Beispiele für ein Lese-Prekariat, das sich epidemisch ausbreitet. Ja doch, Onlinehandel und Digi- talisierung machen es Handel und Verlagen schon schwer genug. Aber jetzt reden wir über eine andere Dimension: „Der Mittel- bau der Gesellschaft“, so konstatiert Dr. Carsten Wippermann von SINUS sociovi- sion, „betreibt funktionales Lesen mit dem Ziel, sozialen Abstieg zu vermeiden“. Die Kinder aus der bürgerlichen Mitte sollen nach dem Willen ihrer Eltern lesen, damit sie sich Wissen aneignen. Nur: Die Strategie des „Emporlesens“ funktioniert immer unzuverlässiger, weil der Arbeitsmarkt inzwischen selbst für Gutgebildete hohe Barrieren bereithält. Und: Funktionales Lesen wird immer mehr online praktiziert. Gerade zur Infor- ZEIT-Dossier: Auch außerhalb der Buchbranche nimmt man inzwischen „ein sich epidemisch aus- mations- und Wissensvermittlung verleitet breitendes Lese-Prekariat“ wahr das Internet mit unschlagbarem Komfort, bitte lesen Sie weiter auf S. 34! BuchMarkt Januar 2010 29
Magazin | Branche weil sich dort die Sucharbeit auf Sekun- den verkürzt. Bevor man das Lexikon im Bücherregal überhaupt erreicht hat, hat Wikipedia schon geantwortet. T H E S E 3 Wenn Lese-Profis das Lesen verlernen, kollabiert die Buchindustrie Funktionales Lesen am Bildschirm ist im- mer mit „Multitasking“ verbunden. Gesucht werden Informations-Schnipsel, man eilt den Links hinterher, schaut zwischendrin ins E-Mail-Postfach, chattet kurz. Von ruhigem Lesen keine Spur. Die Dominanz des „Mul- titasking-Lesens“ hat – unsere dritte These – eine dramatische Redimensionierung der gesamten Buchindustrie zur Folge. Die Zusammenhänge sind inzwischen er- forscht: Der Neurowissenschafter Prof. Dr. Buchhandel auf dem Weg vom „Need“- zum „Want“-Markt: Die Balzac-Biografie „braucht“ man Manfred Spitzer warnt in der Zeitschrift nicht unbedingt, aber so wie sie bei Literatur Moths in München inszeniert wird, möchte man sie haben „Nervenheilkunde“ 12/2009 (Schattauer Verlag) explizit vor den Folgen von Mul- titasking: Das Gehirn könne sich gut auf dort, wo man die Stärke der Multitasker Muße mehr, sich auf ein Buch einzulas- Multitasking einstellen, aber der Preis sei vermuten sollte: beim Wechseln von einer sen. In einigen Wohnzimmern finden die hoch. Antrainiert würden Oberflächlich- Aufgabe zur nächsten. SINUS-Forscher neuerdings einen perma- keit und Ineffizienz. Verschiedene Stu- Die Symptome des Multitasking werden nent laufenden PC vor – ein, so Carsten dien weisen nach, dass Multitasking die von den Eliten selbst beschrieben: Frank Wippermann, „neues Statussymbol der Leistungsfähigkeit deutlich mindert, auch Schirrmacher als Internet-Intensiv-Nutzer Avantgarde innerhalb der Bürgerlichen („Ohne Google wäre ich aufgeschmissen“) Mitte“. Eine rosige Zukunft des Buch- kritisiert in seinem Buch „Payback“ (Bles- markts 2020 sähe wohl anders aus. sing 2009): „Multitasking ist Körperver- Als wirklich wertvoll wird in der heutigen Was heißt eigentlich letzung“. „Payback“ markiert den Beginn Gesellschaft erst mal „nützliche“ Informa- Multitasking? einer neuen Qualität der Auseinanderset- tion angesehen, solche die man wirklich Die Moderne zelebriert eine besondere zung mit den Konsequenzen des Compu- „braucht“, also „Need“- oder „Must Have“- Nervosität: Realtime. Nachrichten er- ters – und zwar mit den gesellschaftlichen Inhalte. Aber gerade bei „funktionalem“ und scheinen per RSS-Feed auf dem Desktop, und volkswirtschaftlichen Folgen. damit „Multitasking-geeignetem“ Content Mails folgen per Pushdienst dem Emp- fänger in jeden Winkel der Welt, Twitter Die Folgen für die Buchindustrie werden hat die Buchform gegen die elektronische suggeriert die Teilnahme am Leben der jetzt sichtbar und auf den Punkt gebracht: Konkurrenz in der Regel schlechte Karten. anderen in Echtzeit. Der Druck der elek- Die Eliten gestehen ihre wachsende Lese- Ganze Produktgruppen sind heute schon tronischen Medien auf den Informations- Unfähigkeit. Schirrmacher berichtet von ins digitale Fach gewandert, so zum Bei- kanal ist vermutlich nur den Verweigerern bewusst. Frank Schirrmacher beschreibt einem amerikanischen Literaturprofessor, spiel Autoatlanten und Straßenkarten. Wer ihn konkret: dessen Doktoranten nicht mehr in der Lage die Printversion dem Navigationsgerät „Etwas stimmt nicht mehr. Mein Kopf zu sein scheinen, die Romane William vorzieht, gilt fast schon als verhaltens- kommt nicht mehr mit ... Das Verhältnis Faulkners zu lesen. Mehr noch: Ihm selbst auffällig. Oder nehmen wir den Markt meines Gehirns zur Informationsflut ist gelänge es nicht mehr, die Literatur des 19. der EDV-Bücher, der auf einen Bruchteil das der permanenten würdelosen Herab- stufung. Ich spüre, dass mein biologisches Jahrhunderts zu lesen. Dirk Baecker berich- seines früheren Wertes geschrumpft ist, Endgerät im Kopf nur über eingeschränk- tet von ähnlichen Lese-Hemmungen. weil sich die ambitionierten EDV-Nutzer te Funktionen verfügt und in seiner längst online über ihre Fragen und Proble- Konfusion beginnt, eine Menge falscher me austauschen. Die Konsequenz in vielen Dinge zu lernen ... Ich lebe ständig in dem T H E S E 4 Gefühl, eine Information zu versäumen Warengruppen: Die Buchindustrie verliert oder zu vergessen, und es gibt kein Risi- Die Buchindustrie lebt nicht von attraktivste Kunden, die sowohl gebildet ko-Management, das mir hilft. Und das funktionaler Information als auch gut bei Kasse sind. Schlimmste: Ich weiß noch nicht einmal, Aber muss das so sein, handelt es sich um ob das, was ich weiß, wichtig ist, oder das, was ich vergessen habe, unwichtig.“ Wohin führt der neue, sprunghafte Le- eine zwangsläufige Substitution von physi- sestil? „Homo mobilius“ findet gar keine schen Produkten durch elektronische? Die 34 BuchMarkt Januar 2010
unsicher sind, etwas für ihr zukünftiges Leben Entscheidendes (!) mitnehmen können. Für Verlage heißt das: Gefragt sind Inhalte, die einen erstens neugierig machen (= emotional aktivieren) und zweitens persönlich weiterbringen (= emotional belohnen in Form von Aha- und Lerneffekten). Wie das funktioniert, erläutern der Hirnforscher Prof. Manfred Spitzer und Dr. Wulf Bertram (zugleich verlegerischer Geschäftsführer des Schattauer Verlags) in ihrem im Herbst erschienenen Buch „Hirnforschung für Neu(ro)gierige“. Bei- de zeigen, dass „Informationen“ nur dann fesseln oder begeistern, wenn sie unsere Erwartungen nicht nur erfüllen, sondern übertreffen. Luxus als Konzept: Der Taschen Verlag setzt mit teuersten Produkten fort, was er ursprünglich mit billigs- T H E S E 6 ten begann – Inspiration in Buchform. Das gilt auch für seine Stores im Star-Design wie hier in Hamburg Nach dem Strukturwandel kommt der Rezeptionswandel Antwort: Sie wird nur mit einem gewan- Vorstellung, die Buchindustrie lebe im we- In Summa heißt das: Nach dem „Struk- sentlichen von „Need“-Produkten, ist schondelten Selbstverständnis eine Zukunft turbruch“, der die Branche in den letzten lange überholt. Der Buchmarkt entwickelt haben. Jahren durchgerüttelt hat – und der intern, sich seit etwa zwanzig Jahren von einem Was jetzt kommt, ist – sorry – ein etwas also von Branchenteilnehmern, vorange- „Need“- zu einem „Want“-Markt. grundsätzlicher Exkurs. Aber ohne einen trieben und gestaltet wird – steuern wir Langsam, aber konsequent haben Buch- Blick auf aktuelle Erkenntnisse z.B. der nunmehr auf den „Rezeptionsbruch“ zu. handlungen sich gewandelt: Hier werden Neurowissenschaften macht es in unseren Produkte angeboten, die niemand existenti- Augen wenig Sinn, über die Zukunft der ell braucht, sondern die gewünscht oder gar Buchindustrie und vor allem deren Funk- Was heißt eigentlich geliebt werden. Und damit findet man sich tion zu sprechen. Es geht um eine ebenso in bester Gesellschaft mit anderen „Luxus“- uralte wie neue Form von Lesen: die disso- „Tiefenschicht“-Produkte? Branchen, vom Textiler bis zur Parfümerie.ziative und transzendierende, hier verkürzt Neugier bedeutet nicht nur, dass jemand Die Folge: Längst ist das Geschäft mit als „komplexe“ oder „Tiefenschicht“-Re- etwas wissen will, sondern auch, dass er Büchern nicht mehr ein Endjahres-Saison- zeptions-Fähigkeit bezeichnet. unsicher ist. Ohne Unsicherheit gibt es keine Neugier. Neugierde ist wiederum geschäft. Die Buchindustrie hat – nicht Was diese Form von Lesen für eine nach Manfred Spitzer „nichts weniger als zuletzt dank der Buchkaufhäuser – hohe Volkswirtschaft bedeutet, brachte Prof. die Triebfeder dessen, was der Mensch „Want“-Kompetenz entwickelt, ganzjährig. Dr. Stephan Jansen, Rektor der Zeppe- von allen Lebewesen auf der Erde am bes- In vielen Köpfen innerhalb der Branche lin University, in dem oben erwähnten ten kann, womit er deswegen auch seine meiste Zeit verbringt und was er ohnehin geht jedoch unverdrossen die Vorstellung ZEIT-Artikel auf den Punkt. Von Stu- am liebsten macht: Lernen“. um, die Kunden seien in erster Linie auf denten seiner Elite-Uni erwarte er später Lernen und Neugier sind also eng miteinan- der Suche nach „Information und Wissen“. eines: „In widersprüchlichen Situationen der verknüpft – im besten Falle wird aus der Das Gegenteil ist richtig: Bücher werden Entscheidungen zu treffen.“ Jansen, so erlebten Unsicherheit durch Neugier und heute mehr und mehr als Wellness-Pro- heißt es in diesem Artikel, glaubt, dass Lernen ein Glücksmoment. Der Lernerfolg wird als Belohnung wahrgenommen, und dukte und intellektuelles Doping gekauft es „am Widerspruch geschulte Lesemen- zwar umso stärker, je überraschender das und genutzt. schen braucht, um Unternehmen und Ge- Lernergebnis ausfällt. Genau diesen Zu- sellschaften zu führen. Menschen, die den sammenhang können sich „Tiefenschicht“- Zwiespalt kennen, wenn nicht aus ihrer Produkte zunutzen machen: „Ein stärkerer T H E S E 5 Input vom Belohnungssystem bewirkt eigenen Biografie, dann aus Büchern.“ Es eine bessere Einspeicherung der Antwort Mit „Tiefenschicht“-Produkten gehe nicht um Fakten-Lernen, sondern um und sichert damit besseres langfristiges begeistern – oder untergehen „die Produktion von Dissens“. Behalten.“ „Tiefenschicht“-Produkte sind Das hört sich akademisch an, ist es aber „Aha“-Produkte, die zum Beispiel nicht geahnte Zusammenhänge, nicht erwartete Ist das wirklich der Weg, kann die Bran- nicht. Hier geht es um die einfache Frage, Lerneffekte enthalten. che mit „Luxus-Artikeln“ überleben? Die wie junge Menschen, die in vielen Fragen BuchMarkt Januar 2010 35
Magazin | Branche Aber der wird nicht mehr branchenintern Handel benötigt Angebote, die mit den gestaltet, sondern findet gesamtgesell- Was heißt eigentlich Erkenntnissen der Neuroökonomie und schaftlich statt. „Tiefenschicht-Welten“ des Neuro-Marketings einhergehen und Wohlgemerkt: Es geht nur am Rande um im Handel? emotional wesentlich stärker stimulieren die Frage, ob E-Books oder andere Digi- als die meisten heutigen Produkte. talprodukte das Buch als Medium ablösen, es geht vielmehr um die Frage, welche Rolle die Unternehmen der Buchindustrie Belohnungs-Produkte für „nervöse in Zukunft für das „Tiefenschicht“-Lesen Kunden“ als intellektuelle Herausforderung und mentales Krafttraining spielen wollen. Beispiele für Produkte, die „nervöse Manfred Spitzer weist darauf hin, dass Kunden“ zum komplexen Lesen verführen, das menschliche Gehirn fürs Lesen etwa gibt es bereits heute genug: so geschaffen sei „wie ein Traktor fürs Au- s Eckhart von Hirschhausens „Die Leber torennen“. Das kann erklären, warum viele wächst mit ihren Aufgaben“ (Rowohlt) ver- Menschen andere Formen der Informati- „schmitz.die buchhandlung“ in Essen stößt gegen lauter kleine ungeschriebene onsaufnahme und der Unterhaltung suchen zeigt wie viele andere Independents die Tabus, indem anspruchsvollste Inhalte mit als die für sie mühevolle Lesearbeit. Wer Wege in die Zukunft. Mit „schmitzkatze“, zum Teil derbsten Witzen und Cartoons der bereits mit dem BuchMarkt AWARD keine ausreichende Routine besitzt, für prämierten Kundenzeitschrift, schafft plus einem für die Gattung Sachbuch bis- den ist Lesen Schwerstarbeit. Dank der vi- Thomas Schmitz weit über das Geschehen her ungewöhnlichen Layout komponiert suellen Medien und der Häppchen-Kultur in der Buchhandlung hinaus eine ebenso werden. Kaum ein Kapitel ist länger als im Internet entfällt für viele der Zwang, komplexe wie spezifische Wertewelt. drei Seiten und überfordert auch extrem Sie beruht auf einem einfachen Prinzip: den eigenen Kopf derart zu bemühen. Schmitz wendet sich nicht an „möglichst „Nervöse“ nicht. Der Lohn ist bekannt: mehr Soweit der Trend, aber der Bedarf zeigt Viele“, sondern an klar umrissene und als zwei Millionen verkaufte Exemplare in in eine ganz andere Richtung. Die Struk- selektierte Zielgruppen. Und bindet seine etwas mehr als zwei Jahren. tur der deutschen Wirtschaft wandelt sich Kunden mit geradezu schlafwandlerischer sReif Larsens „Die Karte meiner Träume“ Sicherheit, höchst persönlichen und au- dramatisch, die Wertschöpfung zum Bei- thentischen Geschichten und Produktan- (S. Fischer) zeigt, wie auch im Bereich der spiel durch Projektarbeit steigt und wird geboten an seinen Laden. Belletristik hochstimulante und komplexe für Unternehmen ebenso existenz- wie Konzepte aussehen können, die sich – das standortrelevant. Und plötzlich geht es belegt die englischsprachige Website zu nicht um blinde Reproduktion von Wissen, In der Realität wird aber „komplexes“ diesem Titel – ideal mit neuen Medien sondern um Kreativität, um Toleranz, um oder „Tiefenschicht-Lesen“ bestenfalls verknüpfen lassen. Offenheit, um hochkomplexe, aber spiele- nebenbei gefördert, während das Fakten- sCoppenrath-Produkte sind seit vielen rische Problemlösungs-Kompetenz. Fakten-Fakten- bzw. Multitasking-Lesen Jahren Beispiele dafür, wie für Marken- Der Wert z.B. der Belletristik-Lektüre – am leichtesten durch die Bildungsinstitu- Charaktere jeweils eine eigene komplexe egal auf welchem Anspruchs-Niveau – tionen führt. Produktwelt entstehen kann. Mitentschei- erhält hier eine völlig neue Bedeutung: In der Buchindustrie müsste sich fast dend für den Erfolg ist der Materialmix, Die Fähigkeit zum „Tiefenschicht“-Lesen alles ändern: für „nervöse Leser“ (Dirk die polysensuellen Komponenten (hap- befördert Kompetenzen und Eigenschaf- Baecker) und für eine neue Form von tisch, taktil, sensitiv etc.), die spielerische ten, die in der Gesellschaft von morgen „Tiefenschicht-Lesen“ braucht man neue Überwindung der reinen Buchwelt. Hinzu hochrelevant sind. „Tiefenschicht-Produkte“. Das Buch in sei- kommt die gnadenlose Fokussierung auf Braucht die zukünftige Wissensgesell- ner alten, sehr oft überkomplexen, redun- den wirklichen Endverbraucher. Beispiel schaft in erster Linie Umsetzungs- oder danten, von jungen oder ungeübten Lesern Lilifee: Coppenrath versteht kleine Mäd- Konzeptions- und Kreationsvermögen? gern als langweilig empfundenen Form chen offenbar besser als jede Mutter … Wie es aussieht, werden Neugierde und ist tot und muss neu erfunden werden. s Kein & Aber bietet in letzter Zeit Beispie- Ideen zum Treibsatz der Zukunft. Denn Gefordert sind intrinsisch motivierende le für ebenso komplexe wie offene bzw. Werkbänke gibt es andernorts im globalen Produkte, die „Tiefenschicht-Abenteuer“ spielerische Produkte, z.B. „50 Erfolgs- Markt genügend. Ende des Theorie-Teils. versprechen. modelle“ oder jetzt das „Fragebuch“. Es wird konkret. Der stationäre und der Internet-Handel mit Büchern und buchähnlichen Medien benötigt in Zukunft Angebote, die maxi- Trendthema Zukunft „Tiefenschicht-Lesen“ male Neugierde auslösen und maximale Inspirationsbuchhandlung Nachhaltigkeit bieten, zugleich (Design-) Dieses Szenario ist revolutionär, auch Objektcharakter haben und damit als an- Der Handel hat nur dann die Chance, den wenn es auf den ersten Blick den Intentio- spruchsvolle Geschenke taugen. Kurz: „nervösen Kunden“ der Zukunft abzuholen, nen der landläufigen Bildungs-Debatte und die einen überzeugenden Kontrapunkt wenn die Zielgruppen-Fokussierung und der staatlichen Bildungspolitik entspricht. zu Multitasking-Inhalten anbieten. Der -Sicherheit am POS signifikant zunimmt. 36 BuchMarkt Januar 2010
Zur Zeit herrscht – speziell bei den Filialis- Buchhandel und Verlagen eher wenig s Verstärkend wirkt, dass auch in den Leit- ten mit ihren überragenden Möglichkeiten, geliebten) Milieu getragen, denn hier milieus das funktionale Lesen weitgehend verschiedene Welten zu inszenieren – im wird der Lebensstil der Leitmilieus mit online stattfindet. Online-Medien gelten Handel immer noch ein veraltetes Genre- seinem selbstverständlichen Buchkonsum als aktuell und schnell, sie liefern die Ant- Denken: Krimi ist Spannung, egal welche adaptiert. Was wäre, wenn dieser Teil der worten nahezu in Echtzeit. Buchlektüre, so Zielgruppe in diesem längst riesigen Kos- Nachfrage einfach wegbricht? weit sie überhaupt noch praktiziert wird, mos eigentlich gemeint ist. dient Unterhaltungszwecken und gilt als Komplexes bzw. „Tiefenschicht-Lesen“ konservativ. bedeutet eine völlig neue Strukturierung Zukunft „Funktionales Lesen“ s Die Einkommensentwicklung der nächs- des POS, die den Lesern wesentlich mehr ten Jahre wirkt nicht zugunsten der Bür- zutraut. Abgebildet werden sollten die Mal angenommen, der moderne Main- gerlichen Mitte. Diese Gruppe will für Wünsche und Sehnsüchte jeweils klar stream verliert die Lust am Lesen. Es gibt ihren Lebensabend vorsorgen und wird definierter Zielgruppen – quer durch alle mehrere Indikatoren, die diese Entwick- sich dafür jeden „überflüssigen Luxus“ Genres. Wie gut so etwas funktioniert, zei- lung nahelegen: versagen. gen die Außenseiter der Branche: Kokon s Der erhoffte soziale Aufstieg oder zu- Was wären die Folgen für den Handel? in München oder Globetrotter mit seinen mindest die soziale Sicherheit, die in der Zum Beispiel ein spürbarer Rückgang der Erlebnis-Shops (vor allem in Köln). Ein bürgerlichen Mitte immer ein starker Mo- Kundenzahlen. Ein Kundenschwund in der weiteres Beispiel wären die allein auf den tivator für den bildungsorientierten Buch- Größenordnung von 20 oder 30 Prozent Faktor Farbe konzentrierten Präsentatio- kauf war, bleibt immer häufiger aus. Als würde die Großflächenbuchhandlungen nen (z.B. nur rote oder nur blaue Bücher): neuer Glücksbringer gilt demgegenüber die empfindlich treffen: Die riesigen Flächen Hier wird jeweils ungewöhnlich inszeniert, Beherrschung von EDV und Internet. von heute wären deutlich überdimensio- steht die Überraschung und damit die Be- niert. lohnung im Vordergrund. Das Gegenteil In der Folge verändern sich die gro- heißt: „Wir haben alles da, finde Dich in Was heißt eigentlich ßen Läden zu „Multistores“: In die diesem Chaos selbst zurecht.“ Buchhandlungen ziehen Ticketcounter, „Inspirations- Inspirations-Buchhandlungen werden Theaterkassen, Galerien, Showrooms in den nächsten Jahren auf jeden Fall ein Buchhandel“? für Spezialversender und Shop-in-Shop- Trendthema in den Metropolen sein. Mit Lösungen von Verlagen ein. Was immer avantgardistischem Innendesign werden ins kulturell-konservative Umfeld passen dort zielgruppen-spezifisch Anspruch und könnte, wird ausprobiert. Nach der Flä- Haltung signalisiert. Bei den präsentierten chenreduktion gehen Schritt für Schritt Buch- und Nonbook-Produkten steht der die jetzigen 1a-Lagen verloren. Objekt- und Kultcharakter im Vordergrund. Mischformen, das heißt Kombination mit anderen Produktschwerpunkten (von De- Expansionswelle aufs Land sign über Wein bis Fashion), werden wei- ter zunehmen. Auf den ersten Blick stehen die kleine- Ob die Buchindustrie das heutige markt- ren Buchhandlungen besser da, weil sie Das „Buch am Hackeschen Markt“ von und volkswirtschaftliche Level halten oder Silke Strempel illustriert, wie der Drei- immer schon einen größeren Teil ihrer gar ausbauen kann, hängt im wesentlichen sprung „Aktivieren-Überraschen-Beloh- Umsätze mit den bekennenden Bücher- von einem Faktor ab: Kann die längst mit nen“ gelingen kann. Konzentration und freunden gemacht haben. Die sind dem elektronischen Produkten üppigst ausge- spielerische Zerstreuung gehören zu den Buch nach wie vor treu, als überzeugte Ge- Belohnungs-Instruktionen: Die grund- stattete Mitte der Gesellschaft für neue sätzlich monochrom gestalteten Fenster nießer, eventuell auch als Ausdruck von faszinierende und komplexe Lese-Ange- signalisieren Stil und Chic, der Loop im Nonkonformität, vor allem aber – darauf bote gewonnen werden? Die Bürgerliche Laden erzählt eine abwechslungsreiche weisen neuroökonomische Forschungs- Mitte, das zahlenmäßig größte Milieu mit Story: originelle Themen- und Titelzu- Ergebnisse hin – als Zeichen altersbeding- sammenstellungen wechseln mit exklu- 15 Prozent der Bevölkerung und rund 10 siven Nonbook-Geschenkartikel. Das ten Rückzugsverhaltens. Diese meist gut Millionen Menschen, steuert nach der SI- spannende: Trotz der 1a-Lauflage domi- gebildeten Zielgruppen bieten dem Handel NUS-Untersuchung von 2008 (Buchkäu- niert nicht das Bereits-überall-Gesehene, auch in Zukunft eine stabile Basis, jedoch: fer und Leser II) zwar nur wenige Vielleser das Gängig-Austauschbare, sondern das mit überwiegend älteren Kunden und auf Überraschend-Originelle. und dafür überproportional viele Wenig- deutlich niedrigerem Niveau. Nicht die hohe Titelzahl ist dabei ent- bis Nichtleser bei, aber dies wird zum Teil scheidend, sondern die Dramaturgie und Gefahr entsteht für diese kleineren Buch- kompensiert durch die große Zahl. Das Inszenierung. Auch Bernhard Schäfer in handlungen aus der Wettbewerbssituation, Umsatzpotenzial dahinter ist enorm. Bad Wildungen verfolgt ein Konzept der in die die Großflächenbuchhandlungen Die Popularisierung des Buchmarkts, „Konzentration auf Inspiration“. Er zeigt: geraten. Weil die großen Standorte ver- Mit nur 5.000 Titeln sind weit überdurch- der Aufschwung der Großflächen wird schnittliche Drehzahlen realisierbar. geben sind, führt die nächste Expansi- zu einem guten Teil von diesem (von onswelle aufs Land. Kleinflächige Läden BuchMarkt Januar 2010 38
s Magazin | Branche Gewinnen kann die Buchindustrie durch s ein neues Verständnis einer auf Fantasie, Kreativität und Innovation fokussierten Lesekultur s stimulierende Produkte mit einer starken polysensuell-sensitiven Objekt-Kompo- nente s darauf abgestimmte überraschende „Tie- fenschicht-Welten“ am POS. Die Leser nicht unterschätzen Die kleineren Anbieter und Händler zeigen den Trend heute schon an, aber von den großen Playern hängt die Zu- kunft ab. Die von den großen Filialisten intendierte maximale Rationalisierung und Effizienzsteigerung des POS kolli- diert zunächst mit den Anforderungen an Ein Szenario für 2020: Wird das scheinbar nutzlose Vergnügungslesen, bei dem man die Welt um sich „Tiefenschichts-Lesewelten“. herum vergisst, neu bewertet – als Königsweg des persönlichen Wachstums? (Illustration: Helme Heine) Auch die industrieähnliche Content- Produktion der großen Verlagsgruppen zielt immer stärker ins Leere: zuviel vom als Filialsystem zu führen ist die größe- Buchhandelstypus wird es Unterstützung Gleichen, ein Mangel an starken (Autoren-) re Herausforderung – aber Firmen wie auf breiter Front geben: Kooperationen Marken und Zielgruppen-Welten – kurz: Ernstings (Textil) zeigen, dass auch das wie ANABEL oder die EK-Service-Group zuviel Austauschbares, zu viel Verwirren- möglich ist. und nicht zuletzt die Barsortimente ste- des, zu viel Flaches und Enttäuschendes. Begünstigt wird eine solche Entwicklung hen als technische Dienstleister im Hin- Der dritte Weg bedeutet eine starke durch die Nachfolgeprobleme bei kleine- tergrund. Selektion zwischen „alten“ und „neuen“ ren Buchhandlungen. Kleine Buchhand- belohnungsorientierten Anbietern: Die lungen an schwierigen Standorten sind Gewinner werden ihre Läden nach Leser- schon heute kaum noch verkäuflich – sie Wie die Buchindustrie gewinnen kann Bedürfnissen statt nach Warengruppen werden irgendwann einfach geschlossen. strukturieren, werden Leser systematisch Damit entstehen aber auch immer mehr Für das Szenario 2020 dreht sich alles animieren und dabei vor allem nicht un- weiße Flecken auf der buchhändlerischen um eine zentrale Frage: Gibt es einen terschätzen (und gleichzeitig durch redun- Landkarte – eine Einladung an kreative mächtigen gesellschaftlichen Gegentrend dante und langweilige Produkte nicht Investoren, die einen Buchhandel 2.0 er- zum Multitasking? Wird das scheinbar überfordern bzw. abschrecken). finden müssten: Kompetent und dennoch nutzlose Vergnügungslesen, bei dem man Wenn dann über den „Tiefenschicht-Lä- kostengünstig geführt. Reinhold Gond- die Welt um sich herum vergisst, vielleicht den“, egal ob Filialist oder Independent, roms „Librodrom“ war ein früher Vorläu- sogar neu bewertet als ein Königsweg des das imaginäre Schild „Dies ist ein Ort fer dieser Idee – vermutlich zu früh. persönlichen und intellektuellen Wachs- der Neugierde und der Inspiration“ hängt Auf das veränderte Image des Buchlesens tums? und dieser Anspruch von den Verlegern werden sich die kleineren Buchhandlun- Mit den heutigen Produkten und der erfüllt wird, dann, aber auch nur dann gen unterschiedlich einstellen. Es kommt heutigen Buchhandels-Landschaft wäre werden diese Buchläden des Jahres 2020 zu einer Polarisierung: Einerseits pflegen trotzdem kein Halten der jetzigen „Buch- brechend voll sein. kleine Buchhandlungen ganz bewusst das Hochkultur“ möglich. Die Buchindustrie „konservative Erbe“, sie betreiben „Spitz- braucht ein radikales Umdenken, das weg-Buchhandel“ als sichtbaren Nonkon- sich an den Standards anderer Branchen Die Autoren: formismus – gegen die allgegenwärtige orientiert. „Emotional Boosting“, wie es Arnd Roszinsky-Terjung (o.), Buchconsult, und Andreas Mey- Häppchen-Information. Limbic®-Erfinder Hans-Georg Häusel er, Verlagsconsult, beschäftigen Andererseits entwickelt sich eine nennt, ist der Weg in die Zukunft: eine sich seit vielen Jahren mit dem Hightech-Variante des Buchhandels, die vielgestaltige und kontinuierliche Erhö- Thema Strategie und Zukunft, hinter den Kulissen mithilfe von IT und hung des emotionalen Kundennutzens, die beide als Berater. Gemeinsam sind sie verantwortlich für das Logistik hochgradig modern arbeitet, aber wir hier am Beispiel des intrinsisch mo- Programm der Strategiekonferen- den Laden als Ort der Entspannung und tivierten „Tiefenschicht-Lesens“ genauer zen des BuchmarktFORUMs und Entschleunigung positioniert. Für diesen beleuchtet haben. des Libri.Campus. 40 BuchMarkt Januar 2010
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