2020 Herbstinfo für Forstbetriebsgemeinschaften - Waldbauverein ...
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2020 Herbstinfo für Forstbetriebsgemeinschaften
Jahresrückblick
Das Jahr 2020 war in allen Belangen turbulent für den Wald: Im Februar begann es mit Sturm
Sabine. Zusammen mit einem sehr trockenen und warmen Frühjahr und den Nachwirkungen
der Trockenheit der Jahre 2018 und 2019 waren das beste Voraussetzungen für eine explo-
dierende Borkenkäferpopulation an Fichte und Tanne. Auch im Laubholz, vor allem in der
Buche, machte sich die anhaltende Trockenheit in flächigen Dürreschäden bemerkbar.
1. Holzmarkt
Sie alle haben am eigenen Leib erfahren, welche Auswirkungen das dritte Käferjahr in Folge,
zusammen mit der Corona-Pandemie, auf den Holzmarkt hatte. Die aktuelle Lage und die
Prognose für die Zukunft hat Oliver Hermann von der Holzverkaufsstelle in einem separaten
Infoblatt (Anlage 1) zusammengefasst.
2. Personalveränderungen
Das aktuelle Innendienst-Team des Forstamts Schwäbisch Hall
V.l.n.r.: Patrick Haas, Martin Vogel, Ulrike Nowak, Sebastian Sieland, Sabine Gladitz, Bettina
Herterich, Uschi Kühnel, Jens Beckmann, Sebastian Schüller, Eva Schreiber
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Aber nicht nur die Natur, auch die Trennung der Waldbewirtschaftung in Staatswald- und
Betreuungsreviere in Baden-Württemberg sorgte für einiges Chaos. Während in den Dienst-
leistungsrevieren im Forstamt Schwäbisch Hall bis auf kleine Änderungen alles beim Alten
geblieben ist, wurde der Innendienst einmal „auf links gedreht“: Das Forstamt zog in die
neuen Büroräume im Karl-Kurz-Areal um, der langjährige Amtsleiter Herr Dr. Andreas Wickel
und der Sachbearbeiter für Förderung Bernhard Schlipf gingen in den wohlverdienten Ruhe-
stand. Eine neue Amtsleitung und zwei neue Trainees sorgten für die notwendige Verjün-
gung.
Sebastian Schüller, Amtsleiter im Forstamt Schwäbisch Hall
seit 1. Mai 2020:
„Ich stamme aus Nordrhein-Westfalen und bin durch meinen
Vater, der selbst Förster war, zum Forst gekommen. Studiert
habe ich in Göttingen, für das Referendariat war ich bei Hes-
senForst. Danach war ich zwei Jahre am Forstamt Backnang
und später sieben Jahre lang Holzverkäufer für ForstBW. Mit
meiner Frau und meinen zwei Kindern wohne ich aktuell in
Murrhardt und freue mich auf die neuen Herausforderungen
als Leiter einer unteren Forstbehörde.“
Patrick Haas, stellvertretender Amtsleiter seit 1. Januar 2020:
„Mit dem Wald und der Waldarbeit bin ich von Kindesbeinen
an vertraut. Nach der Schulzeit machte ich im Ostalbkreis, mei-
nem Heimatlandkreis, eine Ausbildung zum Forstwirt. Anschlie-
ßend studierte ich an der TU München Forstwissenschaft und
Ressourcenmanagement sowie Forst- und Holzwirtschaft. Das
Referendariat absolvierte ich in Rheinland-Pfalz. Seither konnte
ich konnte bereits an verschiedenen Stellen in Baden-Württem-
berg Erfahrung sammeln und stehe Ihnen für sämtliche Fragen
rund um den Wald jederzeit gerne zur Verfügung.“
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Dienstleistungsangebot
Für alle Fragen zum Thema Waldbewirtschaftung steht Ihnen wie gehabt Ihr Revierförster
bzw. Ihre Revierförsterin zur Verfügung. Die Kontaktdaten können Sie auf der Website des
Forstamts Schwäbisch Hall finden:
https://www.lrasha.de/de/landratsamt/aemter-schnelluebersicht/forstamt
Privatwaldbetreuung:
Eine kostenfreie Beratung erhalten Sie zu folgenden Themen:
• Forstliche Förderung
• Wiederaufforstung / Baumartenwahl
• Wildschutzmaßnahmen
• Waldschutz / Borkenkäfer
• Wegebau und Wegunterhaltung
• Aus-und Fortbildungen
Gegen Kostenersatz können folgende Leistungen in Anspruch genommen werden:
• Holzauszeichnen
• Organisation und Überwachung der Holzernte
• (Wert-) Holzsortierung
• Holzaufnahme und -verkauf in Zusammenarbeit mit den FBGen und der Holzver-
kaufsstelle Schwäbisch Hall
• Organisation und Durchführung von Kulturbegründungen und Pflegemaßnahmen
Vor diesen Tätigkeiten müssen Sie im Rahmen der fallweisen Betreuung eine sogenannte
PW1-Privatwaldvereinbarung abschließen, erst dann kann der Revierleiter mit der Arbeit be-
ginnen. Der Abschluss der Vereinbarung ist kostenlos, erst die konkrete Betreuungsleistung
wird anschließend auf Stundenbasis abgerechnet. Diese ist aber als De-Minimis-Förderung
zu etwa 70% förderfähig.
Wenn Sie eine ständige (vertragliche) Betreuung wünschen, können Sie für 10 Jahre einen
Waldinspektionsvertrag mit dem Forstamt abschließen. Dabei ist ein jährlicher Inspektions-
begang durch den Revierleiter mit einer Darstellung der möglichen waldbaulichen Maßnah-
men im Paket enthalten. Die Kosten sind flächenbezogen und werden ebenfalls zu 70% ge-
fördert.
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Ihre Ansprechpartner in den Revieren im Landkreis
Forstliche Förderung
Mitte Juli 2020 ist eine neue Förderrichtlinie für die Naturgemäße Waldwirtschaft in Kraft
getreten. Die vollständige Tabelle mit allen förderfähigen Maßnahmen (Anhang 2) haben wir
separat beigefügt. Die Rechtsgrundlagen, Unterlagen und Antragsformulare gibt es im För-
derwegweiser des MLR:
https://foerderung.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Foerderwegweiser
… oder bei Ihrem Revierförster!
Neben den bekannten Fördertatbeständen – Pflanzung, Kultursicherung, Jungbestands-
pflege, Wegebau, usw. – sind zwei neu geschaffene Abschnitte besonders erwähnenswert:
1. Beseitigung der Folgen von Extremwetterereignissen
Als Reaktion auf die Trockenperioden, Käferkalamitäten und Stürme der letzten Jahre be-
kommen Sie Unterstützung bei der Aufarbeitung der Schäden. Vielen wird schon die Aufar-
beitungsprämie aus 2019 bekannt sein. Rückwirkend zum Januar 2020 wurden nochmals die
Fördersätze erhöht und das Verfahren stark vereinfacht.
Die wichtigsten Maßnahmen und die Fördersätze sind in aller Kürze in dieser Tabelle aufge-
listet:
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Maßnahme Fördersatz
Aufarbeitung von Schadholz 6€/Festmeter
Zwischenlagerung von Schadholz im 7€/Festmeter bei Transport durch Unternehmer
Trockenlager 5€/Festmeter bei Transport in Eigenleistung
Entrindung von Schadholz 7€/Festmeter
Hacken von Schadholz 80% der Nettokosten
Verkehrssicherungsmaßnahmen Bis zu 80% der Nettokosten
Pflanzung Im Kleinprivatwald:
1,60€ pro Pflanze
1,70€ pro Wuchshülle
Kultursicherung Im Kleinprivatwald: 720€/Hektar
Bewässerung von Kulturen 2000€/Hektar je Durchgang
Dazu gelten Bagatellgrenzen von 250€ pro Antrag. Wenn Sie diese nicht erreichen, können
Sie sich mit anderen Waldbesitzern zusammentun und einen Sammelantrag stellen.
Die Anträge müssen nicht für das gesamte Kalenderjahr gestellt werden, sondern können
auch über mehrere Jahre hinweg zusammengefasst oder geteilt werden.
2. Vertragsnaturschutz im Wald
Seit diesem Jahr werden auch die Naturschutzleistungen, die die Waldbesitzer leisten, end-
lich angemessen vergütet. Die Waldbesitzer erhalten für besonders starke Bäume oder
Bäume mit besonderen Strukturen zwischen 70 und 550€, nur dafür, dass sie im Wald ste-
hen bleiben.
Weil dieser Teil komplett neu und sehr umfangreich ist, haben wir ein separates Merkblatt
(Anhang 3) mit allen wichtigen Informationen zusammengestellt.
Motorsägenkurse
Im Moment werden vom Forstamt Schwäbisch Hall keine Motorsägenkurse angeboten. Falls
Interesse besteht, wenden Sie sich am besten an den Staatswaldbetrieb ForstBW:
https://www.forstbw.de/produkte-angebote/forstliche-aus-fortbildung/motorsaegen-lehr-
gaenge/
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Waldpädagogik
Seit 1. Januar 2020 verstärkt Ulrike Nowak das Innendienst-Team in der Funktion als Wald-
pädagogin. Ihre Hauptaufgabe ist dabei die Organisation von Waldführungen für Schulen,
aber auch für die Allgemeinheit werden Führungen zu verschiedensten Themen angeboten.
Coronabedingt mussten heuer leider die meisten Aktionen ausfallen, aber für das Jahr 2021
sind die Planungen schon wieder in vollem Gange. Die Bandbreite reicht dabei von Wald-
wanderungen über abendfüllende Vorträge bis hin zum weihnachtlichen Adventskranzbin-
den. Auch ein Ferienlager für Kinder wird es 2021 geben.
Ulrike Nowak bei einer Waldführung
Wenn Sie konkrete Themenwünsche haben, die durch unser Programm noch nicht abge-
deckt sind, kommen Sie gerne auf uns zu und wir versuchen, diese in die Tat umzusetzen.
Möglich wären beispielsweise auch Fortbildungen zu waldbaulichen Fragestellungen oder
Erste Hilfe im Wald.
Das Programm der Waldbegegnungen finden Sie auf der Website des Landratsamtes. Außer-
dem wird es jeweils vor den Veranstaltungen in den Gemeindeblättern veröffentlicht.
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