Aargauer Schullehrplan Allgemeinbildung - Lehrplan 4-jährige berufliche Grundbildung EFZ 2021

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Aargauer Schullehrplan
Allgemeinbildung

Lehrplan
4-jährige berufliche Grundbildung EFZ
2021

                                        1
Autoren
Mitglieder der Strategiegruppe Allgemeinbildung des Kantons Aargau und weitere
Lehrerinnen und Lehrer der Aargauer Berufsfachschulen

Gestaltung
Schule für Gestaltung Aargau, Vera Reifler
                                                                                 2
Einleitung/Erläuterungen zum Lehrplan ABU
Die Themen orientieren sich an der Lebenswelt der Lernenden und werden in der Leitidee kurz umrissen.
Sie decken 70 % der Unterrichtszeit ab. Die restliche Zeit steht Aktualitäten und Vertiefungen zur Verfügung.

Die Kompetenzbereiche Sprache & Kommunikation, Selbst-, Sozial und Methodenkompetenzen,
IKT-Kompetenzen werden jeweils einem kompletten Lehrjahr zugeordnet. Ziel ist, der Lehrperson möglichst
viele Freiheiten in Integration sowie Gestaltung der Kompetenzförderung zu gewähren. Der Kompetenz­
erwerb entsteht durch Wiederholung und Übung im Sinne eines spiralförmigen Aufbaus über alle Lehrjahre.
Die normative Sprachkompetenz wird handlungsorientiert und bedarfsgerecht in allen Bildungsjahren
gefördert.

Die aufgeführten Lektionenzahlen verstehen sich als Empfehlung.

Im vierten Bildungsjahr sollen die Lernenden in der Lage sein, die Vertiefungsarbeit inhaltlich und formal
selbständig zu erstellen und zu präsentieren.

IKT-Kompetenzen
IKT-Kompetenzen können je nach Berufsfeld auch fächerübergreifend gefördert werden.
Die Auswahl der IKT-Kompetenzen richtet sich nach den Anforderungen an die Vertiefungsarbeit.
Die Schulung der einzelnen IKT-Kompetenzen ist nicht mit einem Lehrjahr abgeschlossen,
sondern als spiralförmiger Prozess zu verstehen.

Legende

G = Lernbereich Gesellschaft                              SSM = Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen

S&K = Lernbereich Sprache & Kommunikation                 IKT = Informations- und Kommunikationskompetenzen

Aufteilung Lehrplanthemen auf Lehrjahre

1. Lehrjahr:      T1 / Ins Berufsleben einsteigen         T2 / Mit Geld umgehen                          T3 / In einer globalisierten Welt leben

2. Lehrjahr:      T4 / Verantwortung übernehmen           T5 / Beeinflussen und beeinflusst werden

3. Lehrjahr:      T6 / Im Staat mitbestimmen              T7 / Von zu Hause ausziehen

4. Lehrjahr:      T8 / Die Zukunft planen                 Vertiefungsarbeit

                                                                                                                                                   3
1. Lehrjahr

Sprache &              •   Kann ein einfaches Interview planen, durchführen und auswerten.
Kommunikation          •   Kann einfache formelle E-Mails gestalten und formulieren.
                       •   Kann einfache Geschäftsbriefe gestalten und formulieren.
                       •   Kann in Texten die Hauptaussage verstehen und in eigenen Worten weitergeben.
                       •   Kann einfache Texte mündlich und schriftlich zusammenfassen.
                       •   Kann den Arbeitsplatz präzise beschreiben.
                       •   Kann einen Vorgang präzise beschreiben.
                       •   Kann in Gesprächen Gefühle ausdrücken und auf Gefühlsäusserungen anderer reagieren.
                       •   Kann ein einfaches Thema verständlich präsentieren.

Selbst-, Sozial- und   •   Kann verschiedene Kommunikationsregeln in Gesprächen und Diskussionen umsetzen.
Methodenkompetenzen    •   Kann eine Konfliktlösestrategie anwenden.
                       •   Kann das Selbstbild mit einem Fremdbild vergleichen.
                       •   Kann im Internet gezielt nach Informationen suchen.
                       •   Kann eine Lesetechnik zweckgerichtet anwenden.
                       •   Kann eine Lerntechnik anwenden.

IKT-Kompetenzen        • Kann die eigene Hardware und die Infrastruktur der Schule nutzen (z. B. auf Daten zugreifen,
                         drucken und scannen).
                       • Kann die eigene Hardware und die eigene Software schützen.
                       • Kann Backups durchführen.
                       • Kann Office-Anwendungen installieren und bedarfsgerecht einsetzen.
                       • Kann die grundlegenden Funktionen von Word bedarfsgerecht anwenden.
                       • Kann eine der Situation angepasste Präsentation erstellen (z. B. PowerPoint).
                       • Kann Dateien an geeigneten Orten speichern.
                       • Kann eine übersichtliche Ordnerstruktur pflegen.
                       • Kann eine PDF-Datei erstellen und die Funktion Kommentar bedarfsgerecht nutzen.
                       • Kann mit Hilfe einer Suchmaschine gezielt nach Informationen suchen.
                       • Kann Passwörter sicher aufbewahren.

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1. Lehrjahr        Thema 1: Ins Berufsleben einsteigen

Leitidee           Ich bin neu in der beruflichen Grundbildung und werde mit vielen neuen Situationen im Lehr-
                   betrieb und in der Berufsfachschule konfrontiert.
                   Ich vergleiche meine eigenen Erwartungen mit den Erwartungen, die an mich gestellt werden.
                   Bei Konflikten lerne ich Strategien kennen, wie ich reagieren kann.
                   Ich erfahre die wichtigsten Merkmale des Rechtssystems in der Schweiz wie auch meine Rechte
                   und Pflichten als Berufslernende/-r.
                   Ich setze mich mit meinem Lehrbetrieb und seinem Umfeld auseinander.

Zeitbudget         24 Lektionen (G, S&K, SSM) + 6 Lektionen (IKT)

Aspekte            1 Ethik               2   Identität & Sozialisation    3 Kultur                 4 Ökologie
                   5 Politik             6   Recht                        7 Technologie            8 Wirtschaft

Schwerpunkt        Ziele                                                             Begriffe/Inhalte                                                   Lektionen

Berufsfachschule   Kann den Stellenwert der BFS in der beruflichen Grundbildung      • Triales Berufsbildungssystem (Betrieb, überbetriebliche Kurse,   3
                   erklären.                                                           Berufsfachschule)

                   Kann Zweck und Inhalte des ABU-Unterrichts erklären.              • Lehrplanthemen, Ziele und Kompetenzen, Qualifikations-
                                                                                       verfahren (Erfahrungsnote, Vertiefungsarbeit, Schlussprüfung)

Rechtssystem       Kann die Grundlagen des Schweizer Rechtssystems erläutern.        • Hierarchie der Rechtsnormen (Bundesverfassung, Gesetze,          6
                                                                                       Verordnungen)
                                                                                     • Rechtsgrundlagen (Recht, Sitte, Moral)

                   Kann die wesentlichen Begriffe des Personenrechts erklären.       • Natürliche und juristische Personen
                                                                                     • Rechtsfähigkeit, Urteilsfähigkeit, Handlungsfähigkeit,
                                                                                       Volljährigkeit

                   Kann einfache alltagsbezogene Rechtsfälle mit Hilfe des ZGB/OR    • Zivilgesetzbuch, Obligationenrecht
                   einschätzen.

                                                                                                                                                                5
Lehrvertrag         Kann Form, Inhalt und Auswirkungen des Lehrvertrags              • Vertragsformen (formlos, mündlich, einfache und           6
                    beschreiben.                                                       qualifizierte Schriftlichkeit, öffentliche Beurkundung)
                                                                                     • Zwingendes und dispositives Recht

                    Kann die wichtigsten Rechte und Pflichten der Vertragsparteien   • Rechte und Pflichten
                    aufzählen.

                    Kann einfache Rechtsfälle mit Hilfe des ZGB/OR einschätzen.      • Zivilgesetzbuch, Obligationenrecht

Lehrbetrieb         Kann den Lehrbetrieb als Teil der Volkswirtschaft einordnen.     • Anspruchsgruppen, Umweltsphären                           6
                                                                                     • Wirtschaftssektoren

                    Kann die eigene Tätigkeit in der betrieblichen Organisation      • Organigramm Betrieb, Aufgabenbeschrieb im Betrieb
                    einordnen.

                    Kann in Konfliktsituationen angemessen reagieren.                • Konfliktlösestrategien
                                                                                     • Schulische und ausserschulische Beratungsstellen

Rollenverständnis   Kann seine verschiedenen Rollen im Lehrbetrieb, an der           • Erwartungen, Rollen, Konflikte, persönliche Ziele         3
                    Berufsfachschule und im privaten Bereich definieren und daraus
                    eigene Ziele ableiten.

                                                                                                                                                     6
1. Lehrjahr     Thema 2: Mit Geld umgehen

Leitidee        Ich verdiene mein eigenes Geld und setze mich mit meiner Lohnabrechnung und meinem
                Konsumverhalten auseinander.
                Ich erfahre die wichtigsten Merkmale des Kaufvertrags und überlege mir, wie ich meine
                Wünsche finanzieren kann. Zudem vergleiche ich verschiedene bargeldlose Zahlungsmittel
                miteinander.
                Schliesslich lerne ich, wie ich Schulden vermeiden kann, aber auch wie ich mit Schulden
                umgehen kann.

Zeitbudget      27 Lektionen (G, S&K, SSM) + 3 Lektionen (IKT)

Aspekte         1 Ethik               2 Identität & Sozialisation    3 Kultur                 4   Ökologie
                5 Politik             6 Recht                        7 Technologie            8   Wirtschaft

Schwerpunkt     Ziele                                                            Begriffe/Inhalte                                      Lektionen

Konsumangebot   Kann aufgrund eines Modells eigene Bedürfnisse benennen und      • Maslowsche Bedürfnispyramide                        6
                einordnen.

                Kann soziale, ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen       • Vergleich verschiedener Konsumangebote
                des eigenen Konsumverhaltens an einem Beispiel beschreiben und   • Nachhaltiger Konsum
                beurteilen.                                                      • Persönliches Konsumverhalten

Kaufvertrag     Kann Entstehung und Wirkung des Kaufvertrags beschreiben.        • Ablauf Kaufvertrag inklusive Störungen              9
                                                                                 • Onlineshopping
                                                                                 • Alltagsrelevante Fälle

                Kann die Chancen und Risiken des bargeldlosen Zahlungsverkehrs   • Debitkarte, Kreditkarte und andere Zahlungsmittel
                beurteilen.                                                      • E-Banking, Dauerauftrag, Lastschriftverfahren

                                                                                                                                               7
Finanzierung   Kann die eigene Lohnabrechnung nachvollziehen.              • Bruttolohn, Nettolohn, Sozialversicherungsabzüge           12

               Kann verschiedene Finanzierungsarten unterscheiden und      • Leasing, Barkredit, Ratenzahlung
               beurteilen.

               Kann ein Budget erstellen und eine Ausgabenkontrolle über   • Fixe Kosten, variable Kosten, Rückstellungen
               einen Zeitraum führen.

               Kann Ursachen und Folgen von Verschuldung erkennen und      • Schuldenfallen, Prävention, Betreibung, Rechtsvorschlag,
               Massnahmen ableiten.                                          Schuldensanierung

                                                                                                                                             8
1. Lehrjahr            Thema 3: In einer globalisierten Welt leben

Leitidee               Die Welt, in der ich lebe, rückt kulturell, politisch und wirtschaftlich immer enger zusammen,
                       und zwar in meiner Freizeit wie auch an meinem Arbeitsplatz.
                       Ich lerne Grundbegriffe und Mechanismen der Wirtschaft kennen. Ich befasse mich mit den
                       Ursachen und Auswirkungen der Globalisierung und ich erkenne die Bedeutung der Welt­
                       handelsorganisation wie auch von Nichtregierungsorganisationen.

Zeitbudget             27 Lektionen (G, S&K, SSM) + 3 Lektionen (IKT)

Aspekte                1 Ethik               2 Identität & Sozialisation      3 Kultur                   4   Ökologie
                       5 Politik             6 Recht                          7 Technologie              8   Wirtschaft

Schwerpunkt            Ziele                                                               Begriffe/Inhalte                                              Lektionen

Einfacher und          Kann den einfachen und erweiterten Wirtschaftskreislauf erklären.   • Einfacher Wirtschaftskreislauf (Konsumenten, Produzenten,   11
erweiterter                                                                                  Geldstrom und Güterstrom, Produktionsfaktoren)
Wirtschaftskreislauf                                                                       • Erweiterter Wirtschaftskreislauf (Banken, Staat, Ausland)

                       Kann an Beispielen marktwirtschaftliche Mechanismen erkennen.       • Preisbildung, Gesetze von Angebot und Nachfrage, Markt
                                                                                           • Bruttoinlandprodukt, Inflation, Deflation

                       Kann die verschiedenen Konjunkturphasen unterscheiden.              • Konjunkturzyklus (Aufschwung, Hochkonjunktur, Rezession,
                                                                                             Depression)

Globalisierung         Kann Hintergründe der Globalisierung erklären.                      • Definition Globalisierung                                   11
                                                                                           • Kommunikation, Transportmöglichkeiten, Handelsschranken,
                                                                                             Liberalisierung, Protektionismus

                       Kann ökonomische, ökologische und kulturelle Auswirkungen           • Kultur, Wirtschaft, Umwelt, Migration
                       der Globalisierung anhand von Beispielen aufzeigen.                 • Chancen und Risiken

                       Kann die Auswirkungen der Globalisierung aus ethischer Sicht        • Zielkonflikte (zum Beispiel Wirtschaft versus Umwelt)
                       hinterfragen.                                                       • Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit

                                                                                                                                                                 9
Internationale   Kann Ziele und Tätigkeitsbereiche der Welthandelsorganisation   • Handelspolitik, Möglichkeiten und Grenzen       5
Organisationen   beschreiben.

                 Kann Ziele und Tätigkeitsbereiche einer Nichtregierungs­        • Beispiel einer NGO, Möglichkeiten und Grenzen
                 organisation beschreiben.

                                                                                                                                       10
2. Lehrjahr

Sprache &              •   Kann eine grafische Darstellung beschreiben und interpretieren.
Kommunikation          •   Kann einfache persönliche Ziele anhand eines Modells formulieren.
                       •   Kann ein Werk oder ein kulturelles Ereignis beschreiben und kommentieren.
                       •   Kann eine Erzählung verfassen.
                       •   Kann einen Bericht verfassen.
                       •   Kann ein Thema wirkungsvoll präsentieren.
                       •   Kann anspruchsvolle Texte mündlich und schriftlich zusammenfassen.
                       •   Kann eine einfache Stellungnahme verfassen.

Selbst-, Sozial- und   •   Kann eigene Verhaltensweisen reflektieren.
Methodenkompetenzen    •   Kann verschiedene Internetquellen vergleichen und beurteilen.
                       •   Kann eine Umfrage vorbereiten, durchführen und auswerten.
                       •   Kann eine weitere Lerntechnik anwenden.

IKT-Kompetenzen        •   Kann Informationen in geeigneter Form grafisch darstellen.
                       •   Kann einen Text lesefreundlich gestalten (z. B. Schriftart, Schriftgrösse, Zeilenabstand).
                       •   Kann Inhalte (z. B. Bilder) in ein Word-Dokument einfügen.
                       •   Kann einfache Format-Vorlagen (Word) anwenden.
                       •   Kann ein automatisiertes Inhaltsverzeichnis erstellen.
                       •   Kann eine Kopfzeile und eine Fusszeile bearbeiten.
                       •   Kann die Funktion Tabulatoren nutzen.

                                                                                                                        11
2. Lehrjahr   Thema 4: Verantwortung übernehmen

Leitidee      Ich bin Teil einer multikulturellen und mobilen Gesellschaft. Ich übernehme Verantwortung
              für mein eigenes Leben, aber auch für das Leben anderer Menschen und für die Umwelt.
              Ich setze mich mit meiner Gesundheit auseinander und lerne, welche Verhaltensweisen meine
              Gesundheit positiv oder negativ beeinflussen können.
              Ich befasse mich mit dem Thema Mobilität und deren Folgen für die Umwelt, die Gesellschaft
              und mich selber.
              Ich erfahre, wie ich Verantwortung für die Umwelt übernehmen kann und beschäftige mich
              mit dem Klimawandel.
              Ich erkenne, dass es für das friedliche Zusammenleben in einer heterogenen Gesellschaft
              verbindliche Regeln braucht und setze mich mit verschiedenen Wertvorstellungen und deren
              gesetzlichen Grundlagen auseinander.

Zeitbudget    39 Lektionen (G, S&K, SSM) + 3 Lektionen (IKT)

Aspekte       1 Ethik               2   Identität & Sozialisation   3 Kultur                 4 Ökologie
              5 Politik             6   Recht                       7 Technologie            8 Wirtschaft

Schwerpunkt   Ziele                                                            Begriffe/Inhalte                    Lektionen

Gesundheit    Kann die Bedeutung von Ernährung, Bewegung und Hygiene           • Work-Life-Balance                 6
              für die eigene Gesundheit beurteilen.                            • Stressoren
                                                                               • Ernährungsformen

              Kann das Suchtpotential von Substanzen und Verhaltensweisen      • Legale und illegale Suchtmittel
              beurteilen und den eigenen Umgang mit Sucht reflektieren.        • Suchtverhalten
                                                                               • Beratungsstellen

                                                                                                                          12
Mobilität           Kann den Stellenwert von Mobilität in der Freizeit beschreiben.      • Öffentlicher und individueller Verkehr                       12
                                                                                         • Mobilität in der Schweiz

                    Kann die Folgen von Mobilität für die Umwelt und die Gesellschaft    • Externe Effekte (Umweltbelastung, Klimawandel)
                    beschreiben.                                                         • Umweltpolitische Instrumente (Lenkungsmöglichkeiten,
                                                                                           Verursacherprinzip)

                    Kann das eigene Mobilitätsverhalten reflektieren.                    • Öffentlicher Verkehr versus individueller Verkehr
                                                                                         • Vorteile und Nachteile

                    Kann die finanziellen und rechtlichen Folgen der eigenen Mobilität   • Risikomanagement
                    einschätzen.                                                         • Motorfahrzeughaftpflichtversicherung, Regress,
                                                                                           Kasko­versicherung, Bonus, Malus
                                                                                         • Unfallversicherung
                                                                                         • Strafrechtliche und zivilrechtliche Folgen, Administrativ­
                                                                                           verfahren

Ökologie            Kann Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels beschreiben.         • Treibhauseffekt und die Folgen im Alltag                     12

                    Kann die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns anhand eines            • Zum Beispiel Umgang mit Abfall, Energiesparen, Naturschutz
                    konkreten Beispiels erklären.                                        • Ökologischer Fussabdruck

Zusammenleben mit   Kann die Notwendigkeit gesellschaftlichen Miteinanders               • Milizsystem, Freiwilligenarbeit                              9
anderen Menschen    begründen.

                    Kann die Wertvorstellungen der eigenen sozialen Gruppe               • Kulturen, Religionen, Ethnien, Peergroups
                    mit den Vorstellungen anderer Gruppen vergleichen.

                    Kann in Wertekonflikten die allgemeinen Regeln der Schweizer         • Wertvorstellungen
                    Gesellschaft und die Grundrechte als Basis für ein friedliches       • Bundesverfassung (Grundrechte)
                    Zusammenleben anwenden.                                              • EMRK (Menschenrechte)

                                                                                                                                                             13
2. Lehrjahr       Thema 5: Beeinflussen und beeinflusst werden

Leitidee          In unserer Kommunikationsgesellschaft bin ich verschiedenen Beeinflussungen ausgesetzt.
                  Auch ich beeinflusse andere Menschen – bewusst oder unbewusst.
                  Ich beschäftige mich mit dem Thema Kommunikation und lerne ein Kommunikationsmodell
                  kennen. Medien haben in unserem Leben eine enorme Bedeutung. Ich befasse mich mit
                  der Vielfalt der Medien und schätze deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft sowie auf
                  mein Leben ein.
                  Auch die Werbung kann mich beeinflussen. Ich erfahre, wie Werbung auf mein Konsum­-
                  ver­halten einwirken kann.
                  Künstlerinnen und Künstler wollen mit ihren Werken Ideen vermitteln und Einfluss nehmen.
                  Ich setze mich mit ausgewählten Werken und Kunstschaffenden auseinander und versuche,
                  deren Aussagen zu interpretieren.

Zeitbudget        39 Lektionen (G, S&K, SSM) + 3 Lektionen (IKT)

Aspekte           1   Ethik             2 Identität & Sozialisation   3   Kultur                4 Ökologie
                  5   Politik           6 Recht                       7   Technologie           8 Wirtschaft

Schwerpunkt       Ziele                                                           Begriffe/Inhalte                                              Lektionen

Kommunikations-   Kann ein Kommunikationsmodell erklären und anwenden.            • 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun                          9
modelle
                  Kann zwischen verbalen und nonverbalen Kommunikationsformen • Haltung, Mimik, Gestik
                  unterscheiden.

Massenmedien      Kann verschiedene Massenmedien und soziale Medien aufzählen     • Printmedien, auditive Medien, audio-visuelle Medien,        12
                  und unterscheiden.                                                digitale Medien, öffentlich-rechtliche und private Medien

                  Kann die Wirkung von Massenmedien und sozialen Medien           • Vierte Gewalt, Chancen und Risiken
                  einschätzen.

                  Kann Werthaltungen und Manipulationsmittel der Massenmedien     • Fake News, Überprüfung von Informationsquellen
                  und sozialen Medien erkennen.

                                                                                                                                                       14
Werbung   Kann erklären, wie Werbung Bedürfnisse schafft und beeinflusst.   • Arten der Werbung                 6
                                                                            • AIDA-Prinzip

Kunst     Kann künstlerische Ausdrucksformen unterscheiden.                 • Musik und Literatur               12
                                                                            • Bildende und darstellende Kunst

          Kann sich anhand eines Werks mit Kunstepochen oder aktueller      • Motive, Strömungen
          Kunst auseinandersetzen.

                                                                                                                     15
3. Lehrjahr

Sprache &              •   Kann ein anspruchsvolles Interview planen, durchführen und auswerten.
Kommunikation          •   Kann eine Erörterung verfassen.
                       •   Kann sich aktiv an Sachdiskussionen beteiligen.
                       •   Kann einen anspruchsvollen Text kommentieren.
                       •   Kann ein anspruchsvolles Thema wirkungsvoll präsentieren.
                       •   Kann eine anspruchsvolle E-Mail und/oder einen anspruchsvollen Geschäftsbrief formulieren
                           und gestalten.

Selbst-, Sozial- und   • Kann wirkungsvoll argumentieren.
Methodenkompetenzen    • Kann sich mit verschiedenen Rollen und Haltungen auseinandersetzen.
                       • Kann eine weitere Lerntechnik anwenden.

IKT-Kompetenzen        • Kann eine einfache Excel-Tabelle bedarfsgerecht erstellen.
                       • Kann eine Excel-Tabelle in ein passendes Diagramm umwandeln.

                                                                                                                       16
3. Lehrjahr             Thema 6: Im Staat mitbestimmen

Leitidee                Ich lebe in einem demokratischen Staat. Ich kann einerseits mitwirken und die Gegenwart
                        und Zukunft der Schweiz beeinflussen, andererseits habe ich auch Pflichten.
                        Ich befasse mich mit den wichtigsten staatspolitischen Merkmalen der Schweiz und vergleiche
                        die grundlegenden politischen Haltungen. Ich bilde mir eine Meinung zu den grössten Parteien.
                        Weiter erfahre ich, wie ich am politischen Prozess in der Schweiz teilnehmen kann.
                        Ich erkenne, wie die Schweiz sich finanziert und setze mich mit der Steuererklärung aus­
                        einander.
                        Schliesslich erkenne ich die Bedeutung der Zusammenarbeit der Schweiz mit internationalen
                        Organisationen in Europa, aber auch weltweit. So lerne ich die wesentlichen Merkmale
                        der EU und der UNO kennen.

Zeitbudget              39 Lektionen (G, S&K, SSM) + 3 Lektionen (IKT)

Aspekte                 1   Ethik             2 Identität & Sozialisation     3 Kultur                4 Ökologie
                        5   Politik           6 Recht                         7 Technologie           8 Wirtschaft

Schwerpunkt             Ziele                                                            Begriffe/Inhalte                                    Lektionen

Aufgaben und            Kann wesentliche Merkmale der Demokratie nennen.                 • Gewaltenteilung, Rechtsstaat, Menschenrechte,     15
Strukturen des Staats                                                                      Volkssouveränität

                        Kann wesentliche Merkmale des Bundesstaats Schweiz nennen.       • Halbdirekte Demokratie
                                                                                         • Föderalismus
                                                                                         • Aufgaben der Staatsgewalten auf den drei Ebenen

                        Kann anhand von Beispielen direkte und indirekte Steuern         • Kantonssteuer, Gemeindesteuer, Bundessteuer
                        unterscheiden.                                                   • Mehrwertsteuer, Verrechnungssteuer

                        Kann eine Steuerklärung ausfüllen.                               • Vermögen, Einkommen, Abzüge
                                                                                         • Steuerprogression

                        Kann Beispiele für die Verwendung der Steuereinnahmen            • Bund, Kantone und Gemeinden
                        auf den drei Ebenen nennen.

                                                                                                                                                    17
Politische           Kann die grossen Parteien nennen und ihre wichtigsten Ziele       • Links-Rechts-Schema                                              12
Meinungsbildung      sowie Positionen zu Sachfragen unterscheiden.                     • Smartspider
und Mit­bestimmung                                                                     • Regierungsparteien

                     Kann die politischen Rechte unterscheiden.                        • Stimmrecht
                                                                                       • Wahlrecht (aktiv, passiv, streichen, kumulieren, panaschieren)
                                                                                       • Initiativrecht, Referendumsrecht (fakultativ, obligatorisch)

Schweiz              Kann das Hauptziel der EU nennen und das Verhältnis der Schweiz   • Friedensicherung durch wirtschaftliche und politische            6
Europa               zur EU beschreiben.                                                 Zusammenarbeit
Welt                                                                                   • Bilaterale Verträge zwischen Schweiz und EU
                                                                                       • Freier Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und
                                                                                         Kapital

                     Kann Hauptziele und Instrumente der UNO nennen und die Rolle      • Weltfrieden, Wahrung Menschenrechte                              6
                     der Schweiz beschreiben.                                          • Sicherheitsrat, Vetorecht, Generalversammlung, Sonder- und
                                                                                         Unterorganisationen
                                                                                       • Embargo
                                                                                       • Neutralität Schweiz

                                                                                                                                                               18
3. Lehrjahr     Thema 7: Von zu Hause ausziehen

Leitidee        Ich ziehe früher oder später von zu Hause aus und trage Verantwortung für mein eigenes Leben.
                Ich mache mir Gedanken zu verschiedenen Wohnformen. Vielleicht ziehe ich mit meiner
                Partnerin/meinem Partner zusammen und setze mich mit einer allfälligen Heirat mit ihren
                wichtigsten rechtlichen Konsequenzen auseinander. Vielleicht möchte ich aber auch lieber
                im Konkubinat leben und erfahre mögliche Vorteile wie auch Nachteile.
                Ich beschäftige mich mit den Rechten und Pflichten, wenn ich eine Wohnung miete, und kann
                auch die finanziellen Folgen eines eigenen Haushalts einschätzen.
                Weiter befasse ich mich mit meinem Versicherungsschutz und lerne die wichtigsten Merkmale
                der Krankenversicherung, der Privathaftpflichtversicherung und der Hausratversicherung
                kennen.

Zeitbudget      39 Lektionen (G, S&K, SSM) + 3 Lektionen (IKT)

Aspekte         1 Ethik               2   Identität & Sozialisation   3 Kultur                4 Ökologie
                5 Politik             6   Recht                       7 Technologie           8 Wirtschaft

Schwerpunkt     Ziele                                                            Begriffe/Inhalte                                      Zeit

Zusammenleben   Kann verschiedene Formen des Zusammenlebens unterscheiden.       • Eingetragene Partnerschaft, Konkubinat, Ehe         12

                Kann Vorteile und Nachteile der unterschiedlichen Formen         • Rechtliche und finanzielle Folgen
                des Zusammenlebens nennen.                                       • Verlobung, Wirkungen, Auflösung

                Kann wesentliche Merkmale des Güterrechts insbesondere           • Ordentlicher Güterstand, Eigengut, Errungenschaft
                der Errungenschaftsbeteiligung nennen.

                                                                                                                                              19
Versicherungen   Kann die Grundlagen des Versicherungswesens beschreiben.         • Solidaritätsprinzip                                      15
                                                                                  • Versicherungsarten (Haftpflichtversicherungen,
                                                                                    Sachversicher­u ngen und Personenversicherungen),
                                                                                  • Obligatorische und freiwillige Versicherungen

                 Kann wesentliche Merkmale der Krankenversicherung beschreiben. • Police, Franchise, Selbstbehalt, Leistungen, Sparmodelle
                                                                                • Grundversicherung und Zusatzversicherungen
                                                                                • Unterschied Krankheit und Unfall

                 Kann wesentliche Merkmale der Privathaftpflichtversicherung      • Leistungen, Selbstbehalt
                 sowie der Hausratversicherung beschreiben.                       • Unterdeckung, Überdeckung, Diebstahl

Wohnen           Kann das selbständige Wohnen planen.                             • Wohnformen, Wohnungssuche, Haushaltsbudget, Umzug        12

                 Kann wesentliche Grundlagen des Mietrechts nennen.               • Mietvertrag
                                                                                  • Rechte und Pflichten der Vertragsparteien

                                                                                                                                                  20
4. Lehrjahr

Sprache &              •   Kann ein Bewerbungsschreiben adressatengerecht formulieren und gestalten.
Kommunikation          •   Kann sich mit einem einfachen literarischen Text auseinandersetzen.
                       •   Kann eine Inhaltsangabe verfassen.
                       •   Kann anhand eines Modells persönliche und berufliche Ziele formulieren.

Selbst-, Sozial- und   •   Kann die Zeit bei einer anspruchsvollen Arbeit sinnvoll einteilen.
Methodenkompetenzen    •   Kann die Vertiefungsarbeit planen und ein eigenes Konzept ausarbeiten.
                       •   Kann ein Gespräch vorbereiten und sich überzeugend präsentieren.
                       •   Kann eigene Stärken und Schwächen benennen.

IKT-Kompetenzen        • Kann die Vertiefungsarbeit den Vorgaben entsprechend verfassen und gestalten.

                                                                                                         21
4. Lehrjahr         Thema 8: Die Zukunft planen

Leitidee            Ich stehe vor dem Abschluss meiner beruflichen Grundbildung. Ich nehme eine Standort­
                    bestimmung vor und mache mir Gedanken zu meiner beruflichen Zukunft.
                    Ich mache mich mit den Anforderungen an eine Stellenbewerbung vertraut und ich kenne
                    die wichtigsten Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer/-in. Ich setze mich auch mit
                    dem Thema Arbeitslosigkeit auseinander.
                    Schliesslich beschäftige ich mich mit der Altersvorsorge. Ich lerne die wichtigsten Merkmale
                    des Dreisäulenprinzips kennen.

Zeitbudget          42 Lektionen (G, S&K, SSM)

Aspekte             1 Ethik               2   Identität & Sozialisation     3 Kultur                 4 Ökologie
                    5 Politik             6   Recht                         7 Technologie            8 Wirtschaft

Schwerpunkt         Ziele                                                              Begriffe/Inhalte                                                 Lektionen

Weiterbildung und   Kann Laufbahnmöglichkeiten nennen und einschätzen.                 • Weiterbildungsmöglichkeiten                                    12
Stellensuche
                    Kann sich auf dem Stellenmarkt selbständig bewerben.               • Stellensuche, Bewerbungsarten, Bewerbungsunterlagen,
                                                                                         Vorstellungsgespräch

Arbeitnehmer/-in    Kann die rechtlichen Folgen des Einzelarbeitsvertrags              • Rechte und Pflichten der Vertragsparteien                      21
                    und des Gesamtarbeitsvertrags beschreiben.

                    Kann einfache Rechtsfälle mit Hilfe der gesetzlichen Grundlagen    • Obligationenrecht, Arbeitsgesetz, Gesamtarbeitsvertrag
                    einschätzen.

                    Kann die verschiedenen Interessen von Arbeitgeberverbänden         • Berufstypische Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände
                    und Arbeitnehmerverbänden unterscheiden.

                    Kann wesentliche Elemente der Vorsorge erklären.                   • Dreisäulenprinzip

Arbeitslosigkeit    Kann bei Arbeitslosigkeit angemessen reagieren.                    • Regionale Arbeitsvermittlung (RAV)                             9

                    Kann wesentliche Merkmale der Arbeitslosenversicherung nennen.     • Beitragszeit, Bezugsdauer, Taggeld, Einstelltage, Kurzarbeit

                                                                                                                                                               22
Übersicht «Sprache & Kommunikation»

Thema                                                Lehrjahr

                                                     1          2   3   4

Bericht                                                         ×

Bewerbung                                                               ×

Beschreibung                                         ×          ×

Diskussion                                           ×              ×

E-Mail/Geschäftsbrief                                ×              ×   ×

Erörterung (Pro-Contra-Analyse)                                     ×

Erzählung (über erlebte Situation berichten)                    ×

Inhaltsangabe (Zusammenfassung literarischer Text)                      ×

Interview                                            ×              ×

Kommentar/Stellungnahme                                         ×   ×

Kommunikation                                        ×          ×

Präsentation                                         ×          ×   ×

Umfrage                                                         ×

Zieleformulierungen                                             ×       ×

Zusammenfassung                                      ×          ×

                                                                            23
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