ACQUITY PREMIER Fluoreszenzdetektor - Übersicht und Wartungsanleitung - 715006949DE - Waters Corporation
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ACQUITY PREMIER Fluoreszenzdetektor Übersicht und Wartungsanleitung 715006949DE Copyright © Waters Corporation 2020 Version 00 Alle Rechte vorbehalten
Allgemeine Informationen Hinweis zu den Urheberrechten © 2020 WATERS CORPORATION. GEDRUCKT IN DEN VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA UND IRLAND. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. DIESES DOKUMENT, ODER TEILE DAVON, DÜRFEN NICHT REPRODUZIERT WERDEN OHNE SCHRIFTLICHE ERLAUBNIS DES HERAUSGEBERS. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden und sind für die Waters Corporation nicht verbindlich. Die Waters Corporation übernimmt für eventuelle Fehler in dieser Dokumentation keine Verantwortung. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gilt dieses Dokument als vollständig und richtig. Die Waters Corporation ist nicht haftbar für Neben- oder Folgeschäden, die in Zusammenhang mit diesem Leitfaden oder durch dessen Verwendung entstehen. Die neueste Version dieses Handbuchs finden Sie auf der Waters Website (www.waters.com). Marken ACQUITYTM ist eine Marke der Waters Corporation. EmpowerTM ist eine Marke der Waters Corporation. MassLynxTM ist eine Marke der Waters Corporation. TeflonTM ist eine Marke von E.I. du Pont de Nemours and Company oder seiner Tochtergesellschaften. THE SCIENCE OF WHAT'S POSSIBLETM ist eine Marke der Waters Corporation. TritonTM X-100 ist eine Marke Dow Chemical Company oder einer Tochtergesellschaft von Dow. UPLCTM ist eine Marke der Waters Corporation. WatersTM ist eine Marke der Waters Corporation. Waters Quality PartsTM ist eine Marke der Waters Corporation. Alle anderen Marken sind Eigentum der entsprechenden Inhaber. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite ii
Kundenkommentare Hinweise zu fehlerhaften Angaben in diesem Handbuch und weitere Verbesserungsvorschläge nimmt die Abteilung Customer Experience and Knowledge Management von Waters gern entgegen. Wir unternehmen alle Anstrengungen, Ihren Erwartungen gerecht zu werden, um die Genauigkeit und die Benutzerfreundlichkeit stetig zu verbessern. Jeder Kundenkommentar wird von uns sehr ernst genommen. Schicken Sie uns eine E-Mail an: tech_comm@waters.com. Kontakt mit Waters aufnehmen Wenden Sie sich bitte an Waters, wenn Sie Verbesserungswünsche oder technische Fragen zu Verwendung, Transport oder Entsorgung eines Waters Produkts haben. Sie können uns über das Internet, telefonisch oder auf dem Postweg kontaktieren. Waters Kontaktdaten Art der Kontaktaufnahme Informationen Internet Auf der Waters Website sind Kontaktinformationen der weltweiten Waters Vertretungen zu finden. Besuchen Sie unsere Website unter www.waters.com. Telefon und Fax Kunden in Deutschland wenden sich an unseren technischen Kundendienst unter der Telefonnummer 06196 400600; für Kunden in Österreich gilt die Nummer 01877 1807 und für Kunden in der Schweiz die Nummer 062 889 2030. Kunden in den USA und Kanada wenden sich an die Nummer 800-252-4752 oder schicken ein Fax an 508 -872 -1990. Auf der Waters Website finden Sie Telefonnummern und E-Mail-Adressen unserer weltweiten Vertretungen. Postanschrift Waters GmbH Kundendienst Helfmann-Park 10 65760 Eschborn Deutschland 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite iii
Sicherheitshinweise Einige Reagenzien und Proben, die für Waters Geräte und Vorrichtungen verwendet werden, können chemische, biologische oder radiologische Gefahren (oder eine beliebige Kombination dieser) darstellen. Sie müssen daher stets das Gefährdungspotenzial der von Ihnen eingesetzten Substanzen kennen. Befolgen Sie stets die Richtlinien der Guten Laborpraxis (GLP) und informieren Sie sich über die Standardarbeitsanweisungen (SOP) Ihres Unternehmens und die örtlichen Sicherheitsvorschriften. Sicherheitshinweis zum Gefahrensymbol Das Symbol gibt eine potenzielle Gefahr an. Wichtige Informationen über die Gefahr und die entsprechenden Maßnahmen zur Verhinderung und Eindämmung der Gefahr finden Sie in der Dokumentation. Spezifische Hinweise zum Gerät Warnung: Um Stromschläge zu vermeiden, sollten Sie die Schutzabdeckungen des Geräts nicht entfernen. Die Geräteteile im Inneren des Geräts sind nicht dafür vorgesehen, vom Benutzer gewartet zu werden. Hinweise zu Strahlungsemissionen gemäß FCC Änderungen müssen ausdrücklich durch die für die Einhaltung der vorgeschriebenen Normen verantwortliche Instanz genehmigt werden. Anderenfalls kann dem Anwender die Bedienungsbefugnis für das System entzogen werden. Dieses Gerät entspricht Abschnitt 15 der Richtlinien der FCC (Federal Communications Commission). Der Betrieb des Systems unterliegt folgenden beiden Bedingungen: (1) Dieses Gerät darf keine Interferenzen verursachen und (2) dieses Gerät muss jegliche Interferenz aufnehmen, einschließlich Interferenzen, die Betriebsstörungen des Geräts zur Folge haben können. Sicherheitshinweise zum Umgang mit Strom Das Gerät muss so aufgestellt werden, dass das Abziehen des Netzkabels keine Schwierigkeiten bereitet. Hinweise zum Missbrauch des Geräts Wird das Gerät anders verwendet als vom Hersteller vorgesehen, können die Schutzvorrichtungen des Geräts beeinträchtigt sein. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite iv
Sicherheitshinweise Eine ausführliche Liste mit Warnhinweisen und Hinweisen finden Sie im Anhang „Sicherheitshinweise“ in dieser Veröffentlichung. Betrieb des Geräts Halten Sie sich beim Betrieb des Geräts an die Standardverfahren zur Qualitätskontrolle sowie an die Richtlinien in diesem Abschnitt. Verwendete Symbole Die folgenden Symbole können am Gerät, System oder der Verpackung vorhanden sein. Symbol Definition Hersteller Herstellungsdatum Bestätigt, dass ein hergestelltes Produkt alle anwendbaren Richtlinien der Europäischen Union erfüllt Erfüllt die Anforderungen der australischen EMV-Richtlinie Bestätigt, dass ein hergestelltes Produkt alle anwendbaren Sicherheitsanforderungen der USA und Kanadas erfüllt Umweltfreundliche Nutzungszeit (China RoHS): Gibt die Anzahl der Jahre ab Herstellungsdatum an, nach denen das Produkt oder Komponenten im Produkt wahrscheinlich weggeworfen werden oder sich in der Umgebung verschlechtern. Die Gebrauchsanweisung beachten Wechselstrom 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite v
Symbol Definition Elektrische und elektronische Ausrüstung mit diesem Symbol kann gefährliche Stoffe enthalten und darf nicht als normaler Abfall entsorgt werden. Wenden Sie sich zur Einhaltung der EU- Richtlinie für Elektro- und Elektronikaltgeräte (WEEE) 2012/19/EU an die Waters Corporation, um Angaben zur korrekten Entsorgung und Anweisungen für das Recycling zu erhalten. Nur zur Verwendung in Innenräumen Nicht schieben Gibt die maximale Last an, die auf dieses 10kg max Element gestellt werden kann (zum Beispiel 10 kg). Seriennummer Teilenummer, Katalognummer REF Zielgruppe und bestimmungsgemäße Verwendung Dieses Handbuch richtet sich an Benutzer, die den ACQUITY PREMIER Fluoreszenzdetektor (FLR) installieren, bedienen oder warten. Es liefert einen Überblick über die Technologie und den Betrieb dieses Geräts. Vorgesehener Verwendungszweck des Produkts Waters hat den ACQUITY PREMIER FLR Detektor zur Analyse vieler Verbindungen einschließlich diagnostischer Indikatoren und therapeutisch überwachter Verbindungen entwickelt. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite vi
Kalibrierung Verwenden Sie zur Kalibrierung von LC-Systemen allgemein anerkannte Kalibrierungsverfahren mit mindestens fünf Standards, um eine Kalibrierkurve zu erstellen. Der Konzentrationsbereich der Standards muss den Bereich der Qualitätskontrollproben sowie den Bereich typischer und atypischer Proben abdecken. Anleitungen zum Kalibrieren von Massenspektrometern finden Sie im Online-Hilfesystem des Geräts. Qualitätskontrolle Analysieren Sie regelmäßig drei Qualitätskontrollproben, die mittlere sowie unter bzw. über dem Normalbereich liegende Konzentrationen einer Verbindung enthalten. Wenn Probentabletts identisch oder einander sehr ähnlich sind, variieren Sie die Stellen der Tabletts, in die Sie die Qualitätskontrollproben geben. Stellen Sie sicher, dass die Ergebnisse für die Qualitätskontrollprobe innerhalb eines akzeptablen Bereichs liegen, und beurteilen Sie deren Präzision täglich sowie nach jedem Probenlauf erneut. Die erfassten Daten können ungültig sein, wenn die Testergebnisse der Qualitätskontrollprobe außerhalb des akzeptablen Bereichs liegen. Berichten Sie Daten erst dann, wenn Sie sicher sind, dass das Gerät zufriedenstellend arbeitet. EMV-Hinweise Kanada: Hinweise zum Emissionsbereich Dieses digitale Produkt der Klasse A entspricht der kanadischen Vorschrift ICES-001. Cet appareil numérique de la classe A est conforme à la norme NMB-001. ISM-Klassifikation: ISM-Gruppe 1, Klasse B Diese Klassifizierung wurde gemäß CISPR 11, Anforderungen an industrielle, wissenschaftliche und medizinische Geräte (ISM), zugewiesen. Bei Produkten der Gruppe 1 kommt es zur absichtlichen Erzeugung und/oder leitenden Koppelung von Radiofrequenzenergie, die für die interne Funktion des Geräts notwendig ist. Produkte der Klasse B können sowohl in kommerziellen Einrichtungen als auch in Wohnbereichen betrieben werden, die direkt an öffentliche Niederspannungsversorgungsnetze angeschlossen sind. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite vii
Inhaltsverzeichnis Allgemeine Informationen .............................................................................................ii Hinweis zu den Urheberrechten............................................................................................................. ii Marken ................................................................................................................................................... ii Kundenkommentare...............................................................................................................................iii Kontakt mit Waters aufnehmen..............................................................................................................iii Sicherheitshinweise .............................................................................................................................. iv Sicherheitshinweis zum Gefahrensymbol....................................................................................... iv Spezifische Hinweise zum Gerät.................................................................................................... iv Hinweise zu Strahlungsemissionen gemäß FCC ........................................................................... iv Sicherheitshinweise zum Umgang mit Strom ................................................................................. iv Hinweise zum Missbrauch des Geräts ........................................................................................... iv Sicherheitshinweise......................................................................................................................... v Betrieb des Geräts ................................................................................................................................. v Verwendete Symbole....................................................................................................................... v Zielgruppe und bestimmungsgemäße Verwendung ....................................................................... vi Vorgesehener Verwendungszweck des Produkts .......................................................................... vi Kalibrierung ....................................................................................................................................vii Qualitätskontrolle............................................................................................................................vii EMV-Hinweise.......................................................................................................................................vii Kanada: Hinweise zum Emissionsbereich......................................................................................vii ISM-Klassifikation: ISM-Gruppe 1, Klasse B ..................................................................................vii 1 Überblick ...................................................................................................................12 1.1 Features ........................................................................................................................................ 12 2 Theoretische Grundlagen des Betriebs .................................................................13 2.1 Theoretische Grundlagen der Fluoreszenz................................................................................... 13 2.1.1 Überblick über die Fluoreszenzerkennung .......................................................................... 14 2.1.2 Messung der Fluoreszenz ................................................................................................... 15 2.2 Literaturhinweise ........................................................................................................................... 17 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite viii
3 Grundlagen des Betriebs .........................................................................................19 3.1 Detektoroptik ................................................................................................................................. 19 3.2 Anordnung des Lichtwegs in der optischen Einheit ...................................................................... 21 3.2.1 Lichtquelle............................................................................................................................ 21 3.2.2 Anregungsmonochromator .................................................................................................. 21 3.2.3 Emissionsmonochromator ................................................................................................... 21 3.2.4 Axial beleuchtete Flusszelle ................................................................................................ 21 3.3 Hinweise zur Photomultiplierröhre ................................................................................................ 22 3.3.1 Kalibrierung der Photomultiplierröhre .................................................................................. 22 3.3.2 Empfindlichkeit der Photomultiplierröhre ............................................................................. 23 3.4 Rauschfilterung ............................................................................................................................. 23 3.5 Elektronik ...................................................................................................................................... 24 3.6 Überprüfen und Testen der Wellenlängen..................................................................................... 25 3.7 Betriebsmodi ................................................................................................................................. 25 3.7.1 Einzelkanalmodus................................................................................................................ 25 3.7.2 Multikanalmodus.................................................................................................................. 26 3.7.3 3D-Modus ............................................................................................................................ 27 3.7.4 Spektrum-Scanmodus ......................................................................................................... 27 3.7.5 Spektrum Lambda-Lambda-Modus ..................................................................................... 27 3.8 Lampenenergieleistung................................................................................................................. 28 3.9 Auto-Optimize Gain (Automatische Optimierung der Verstärkung)............................................... 29 3.9.1 Methodenoptimierung .......................................................................................................... 30 3.9.2 Beispiel für den empfohlenen Ansatz zur Methodenentwicklung ........................................ 30 3.9.3 Sicherstellen der Verstärkungsoptimierung für alle interessierenden Peaks....................... 32 3.10 Diagnosetests beim Starten ........................................................................................................ 32 3.11 Entgasen der mobilen Phase ...................................................................................................... 33 3.12 Auswahl der Wellenlänge............................................................................................................ 33 4 Vorbereitung..............................................................................................................34 4.1 Bevor Sie anfangen....................................................................................................................... 34 4.2 Installieren des Detektors.............................................................................................................. 34 4.3 Anschließen des Detektors ........................................................................................................... 36 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite ix
4.3.1 Einbauen der Multidetektorauffangschale ........................................................................... 39 4.4 Anschließen der Ethernet-Verbindung .......................................................................................... 43 4.4.1 E/A-Signalanschlüsse.......................................................................................................... 43 4.4.2 Einzelne Anschlüsse............................................................................................................ 45 4.5 Anschluss an die Stromversorgung .............................................................................................. 47 5 Bedienung des Detektors ........................................................................................49 5.1 Starten des Detektors ................................................................................................................... 49 5.1.1 Beobachten der LED-Anzeigen des Detektors .................................................................... 50 5.1.2 Steuerungsfeld des Detektors ............................................................................................. 51 5.2 Ausführen eines Laufs .................................................................................................................. 53 5.2.1 Erstellen der Testmethode ................................................................................................... 53 5.3 Einbauen der Küvettenzelle .......................................................................................................... 54 5.4 Abschalten des Detektors ............................................................................................................. 55 5.4.1 Abschalten zwischen den Analysen .................................................................................... 56 5.4.2 Abschalten für weniger als 72 Stunden ............................................................................... 56 5.4.3 Abschalten für mehr als 72 Stunden.................................................................................... 57 6 Wartung .....................................................................................................................58 6.1 Wartungsfaktoren .......................................................................................................................... 58 6.1.1 Sicherheitshinweise ............................................................................................................. 58 6.1.2 Ordnungsgemäße Arbeitsabläufe........................................................................................ 58 6.2 Routinemäßige Wartungsarbeiten................................................................................................. 59 6.3 Warten des Lecksensors............................................................................................................... 59 6.3.1 Beheben einer vom Detektorlecksensor gemeldeten Störung ............................................ 59 6.3.2 Austauschen des Detektorlecksensors................................................................................ 64 6.4 Wartung der Flusszelle.................................................................................................................. 65 6.4.1 Spülen der Flusszelle .......................................................................................................... 66 6.4.2 Rückspülen der Flusszelle................................................................................................... 67 6.4.3 Flusszelle wird ausgetauscht............................................................................................... 68 6.5 Austauschen der Lampe ............................................................................................................... 69 6.5.1 Ausbau der Lampe .............................................................................................................. 70 6.5.2 Einbauen der Lampe ........................................................................................................... 72 6.6 Austauschen der Sicherungen ...................................................................................................... 74 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite x
6.7 Reinigen der Außenseiten des Detektors ..................................................................................... 75 A Sicherheitshinweise ................................................................................................76 A.1 Warnsymbole ................................................................................................................................ 76 A.1.1 Spezielle Warnhinweise ...................................................................................................... 77 A.2 Hinweise ....................................................................................................................................... 79 A.3 Symbol „Flaschen verboten“......................................................................................................... 79 A.4 Erforderlicher Schutz .................................................................................................................... 79 A.5 Warnungen, die sich auf alle Geräte von Waters beziehen.......................................................... 80 A.6 Warnungen, die den Ersatz von Sicherungen betreffen ............................................................... 84 A.7 Elektrische Symbole ..................................................................................................................... 85 A.8 Transportsymbole ......................................................................................................................... 86 B Technische Daten.....................................................................................................88 B.1 Anforderungen an die Umgebung................................................................................................. 88 B.2 Elektrische Daten.......................................................................................................................... 88 B.3 Leistungsdaten ............................................................................................................................. 89 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite xi
1 Überblick Der ACQUITY PREMIER Fluoreszenzdetektor (FLR) ist ein abstimmbarer Mehrkanal-Detektor, der für ACQUITY PREMIER Systemapplikationen entwickelt wurde. 1.1 Features Der ACQUITY PREMIER FLR Detektor arbeitet im Bereich von 200 bis 900 nm. Die verwendete Optik weist eine verbesserte Lichtintensität auf und ist für ACQUITY PREMIER Systeme optimiert. Die folgenden Konstruktionsmerkmale erhöhen sowohl den optischen Durchsatz als auch die Empfindlichkeit und führen insgesamt zu einer Verbesserung des Signal/Rausch- Verhältnisses. • Hohe Datenraten – Gewährleistung der Kompatibilität mit schmalen UPLC-Peaks. • Geringes Zellvolumen – Vermeidet Bandenverbreiterung und hält die Konzentration aufrecht. • Einzel- oder Multikanalmodus – Misst die Fluoreszenz bei einem oder mehreren diskreten Wellenlängenpaaren. • Integrierte Erbium-Kalibrierreferenz – Gewährleistet Wellenlängengenauigkeit. • Automatischer Filter zweiter Ordnung – Wird automatisch für Wellenlängen von 400 nm und größer aktiviert und bei Wellenlängen von 399 nm oder weniger deaktiviert. • Anzeige für Spektrenscan und -speicherung – Unterstützt auch Scan, Anzeige und Subtraktion von Spektren neben den abstimmbaren Standardfluoreszenzfunktionen. • Normalisierte Emissionseinheiten – Verbesserte geräteübergreifende Reproduzierbarkeit. • Wartezustand – Schließt eine Verschlussblende, um eine Verschlechterung der Optik zu vermeiden. • 3D-Modus – Scannt das Emissionsgitter, das Anregungsgitter oder beides dynamisch über einen auswählbaren Wellenlängenbereich, um die Fluoreszenz einer Reihe von Wellenlängen zu überwachen, wodurch die Produktion von 3D-Daten ermöglicht wird. • Modus Spektrum λ-λ – Erzeugt ein Spektrum, das die Analytenfluoreszenz über die Anregungs-/Emissionsachsen hinweg charakterisiert. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 12
2 Theoretische Grundlagen des Betriebs In diesem Abschnitt werden Theorie und Technologie erklärt, die dem Betrieb des ACQUITY PREMIER FLR Detektors zugrundeliegen. 2.1 Theoretische Grundlagen der Fluoreszenz Fluoreszenz tritt auf, wenn bestimmte Moleküle Licht bestimmter Wellenlängen absorbieren und dadurch in einen Zustand höherer Energie versetzt werden. Bei der Rückkehr in den normalen Energiezustand setzen die angeregten Moleküle die absorbierte Energie als Photonen frei. Viele organische Verbindungen absorbieren Licht, jedoch nur wenige fluoreszieren. LC-Systeme, die mit einem Fluoreszenzdetektor ausgestattet sind, können polyaromatische Kohlenwasserstoffe, Aflatoxine, Vitamine, Aminosäuren usw. effektiv identifizieren. Mithilfe von Methoden zur chemischen Derivatisierung kann die Fluoreszenzdetektion auch auf einige nicht fluoreszierende Verbindungen wie z.B. Carbamatpestizide ausgeweitet werden. Die Fluoreszenzdetektion erfordert beide Anregungs-/Emissionswellenlängen, was zu einer höheren Empfindlichkeit führt. Daher ist diese Technik bei Analysen sinnvoll, die niedrige Nachweisgrenzen erfordern. Bestimmte Bedingungen können die Fluoreszenzeigenschaften einer Verbindung beeinträchtigen und die Analyseleistung schmälern: • Änderungen des pH-Werts – Der Verlust oder Gewinn von Protonen und die damit einhergehende Zunahme oder Abnahme der Ladung beeinflussen die Elektronenstruktur eines Analyten und können die Fluoreszenz verstärken oder herabsetzen. • Temperaturänderungen – Die Fluoreszenz nimmt mit steigender Probentemperatur ab. • Änderungen der Menge gelösten Sauerstoffs – Bei manchen Molekülen findet in Gegenwart gelösten Sauerstoffs ein Quenching (eine Abnahme) der Fluoreszenz statt. Fluoreszenzdetektoren können auch zur Messung von Chemilumineszenz eingesetzt werden. Hierbei gibt ein Molekül Strahlung niedriger Intensität ab, ohne einer Anregungsenergie ausgesetzt zu sein. Dieser Detektionstyp wird durchgeführt, indem entweder die Lichtquelle ausgeschaltet oder (wie beim 2475 Detektor) eine Verschlussblende aktiviert wird, die verhindert, dass Anregungslicht die Flusszelle erreicht. Neben der Anregungsquelle, die für die Fluoreszenzdetektion benötigt wird, finden im Gerät die folgenden Prozesse statt: 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 13
• Filtern des Anregungslichts • Anregung der Probe mit gefiltertem Licht • Sammeln und Filtern der emittierten Fluoreszenzstrahlung • Messung der emittierten Fluoreszenzstrahlung • Verstärkung des emittierten Signals 2.1.1 Überblick über die Fluoreszenzerkennung Während des Scanvorgangs wird eine Probe im Fluoreszenzdetektor mit Licht schmaler Bandbreite und hoher Intensität bestrahlt. Der Detektor misst dann die geringe Fluoreszenzstrahlung, die von der Probe emittiert wird. Das emittierte Licht wird gefiltert, verstärkt und in elektrische Signale umgewandelt, die dann aufgezeichnet und analysiert werden können. 2.1.1.1 Anregungsquellen Eine Lampe, die ein intensives, stabiles Lichtspektrum im ultravioletten (UV) und sichtbaren Bereich liefert, ist die typische für den Fluoreszenznachweis verwendete Energiequelle. Die resultierende Fluoreszenzintensität steht in direktem Verhältnis zur Intensität des Anregungsspektrums. Deshalb wird bei hochempfindlichen Detektoren die stärkste, verfügbare Anregungsquelle verwendet. 2.1.1.2 Arten der Lichtquellen Gebräuchliche Breitband-Anregungslichtquellen sind unter anderem Xenon- und Quecksilber- Xenon-Lampen. Xenonlampen sind die bevorzugte Quelle für Universal-Fluoreszenzdetektoren. Die Quecksilber-Xenon-Bogenlampe im FLR Detektor hat den zusätzlichen Vorteil einer höheren Intensität bei bestimmten Emissionsbändern. 2.1.1.3 Auswahl der Anregungswellenlänge Zur Einstellung der gewünschten Anregungswellenlänge muss das Licht der Anregungsquelle gefiltert werden. Moderne Detektoren verwenden für den gleichen Zweck üblicherweise einen Monochromator. Ein Monochromator lässt sich so einstellen, dass Wellenlängen über einen weiten Bereich des Spektrums ausgewählt werden können. In einem Gittermonochromator wird ein Beugungsgitter verwendet, das nur einen kleinen Wellenlängenbereich - eine kleine Bandbreite - passieren lässt. Durch Bewegen des Gitters können Wellenlängen innerhalb eines bestimmten Wellenlängenbereichs gewählt werden. Außer der gewählten Wellenlänge lässt der Gittermonochromator außerdem noch Licht höherer Ordnung passieren. Wenn der Monochromator beispielsweise so eingestellt ist, dass er Licht einer Energie entsprechend 600 nm passieren lässt, so lässt er außerdem auch Energie der Wellenlänge zweiter Ordnung von 300 nm passieren. Diese von einem Monochromator generierte Energie höherer Ordnung kann mithilfe eines Langpassfilters absorbiert werden. Ebenso wie der Monochromator die 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 14
Anregung wählt, kann er auch die Emission (abgestrahlte Energie) auswählen. Detektoren mit Anregungs- und Emissionsmonochromatoren können Messungen durchführen, bei denen ein Monochromator bei einer konstanten Einstellung gehalten wird, während die Einstellung des anderen variiert wird. Diese Betriebsart wird bei der Auswertung von Gemischen oder der Analyse chemischer Strukturen benötigt. 2.1.1.4 Anregung der Probe Der von der Lampe erzeugte breite Bereich von Licht hoher Intensität wird durch einen Filter oder Monochromator geleitet, der einen schmalen Wellenlängenbereich auswählt. Dieser schmale Wellenlängenbereich wird dann zur Flusszelle geleitet, wo er die Analyten beim Durchlaufen der Flusszelle anregt. Die Anregungswellenlängen stimmen häufig mit den Absorptionswellenlängen der entsprechenden Analytmoleküle überein. 2.1.1.5 Flusszelle Die Quarz-Flusszelle minimiert die Streulichtmenge, die die Messung beeinträchtigen kann. Dadurch wird die Intensität des Fluoreszenzsignals maximiert. Der Probenraum ist so angeordnet, dass die Fluoreszenzenergie im rechten Winkel zum Anregungsstrahl (der Lampe) gesammelt wird. Durch diese Anordnung wird der Effekt der Rayleigh-Streuung auf die Intensität des Hintergrundlichts minimiert. 2.1.1.6 Küvettenzelle Der PREMIER FLR Detektor mit der Quecksilber-Xenon-Lampe kann eine höhere Empfindlichkeit liefern, als dies mit herkömmlichen Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographiesystemen (HPLC) möglich ist. Jedoch kann es aufgrund des neuen Energieprofils erforderlich sein, das Anregungsspektrum der Analyten erheblich zu verschieben, um es mit den Energiebändern der Quecksilber-Xenon-Lampe in Einklang zu bringen. Daher muss eine traditionelle HPLC- Detektionsmethode für den PREMIER FLR Detektor optimiert werden. Um optimierte Werte zu bestimmen, können Sie den Anregungs- und Emissionswellenlängenbereich mit der Küvettenzelle scannen und die Spektrumdarstellung in der ACQUITY PREMIER Konsole oder in der Empower Software mithilfe der Funktion Spectrum λ-λ plot (Spektrum λ-λ Plot) anzeigen. 2.1.2 Messung der Fluoreszenz Zur Fluoreszenzmessung in der Flusszelle muss der Detektor einen guten Kompromiss aus der Anforderung an eine hohe Selektivität (Auflösungsvermögen von stark unterschiedlichen Fluoreszenzwellenlängen) und Empfindlichkeit (Messung von Fluoreszenz niedriger Intensität) bieten. 2.1.2.1 Quantifizierung Bei niedrigen Konzentrationen verhält sich die Fluoreszenz linear, kann jedoch bei hohen Konzentrationen Nichtlinearitäten aufweisen. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 15
2.1.2.2 Auswahl der Emissionswellenlänge Ein Monochromator wählt die Emissionswellenlänge aus. 2.1.2.3 Photomultiplierröhre Die Photomultiplierröhre (PMT) erzeugt einen Strom, der proportional zum Photonenfluss ist, der von den Molekülen in der Flusszelle emittiert wird. 2.1.2.4 Scannen Detektoren, die mit Anregungs- und Emissionsmonochromatoren ausgestattet sind, können einen Bereich an Anregungs- oder Emissionswellenlängen scannen. Die entsprechenden Wellenlängen werden durch eine Änderung der Monochromatoreinstellungen ausgewählt. Während eines Scans wird die Einstellung des einen Monochromators konstant gehalten, während der andere einen Wellenlängenbereich scannt. 2.1.2.5 Multikanalbetrieb Detektoren, die mit Anregungs- und Emissionsmonochromatoren ausgestattet sind, können die Wellenlänge der Anregungs- und Emissionseinstellungen ändern. Im Multikanalbetrieb bewegen sich beide Monochromatoren schnell zwischen den ausgewählten Wellenlängenpaaren und erzeugen auf diese Weise mehrere Chromatogrammsignale. Mithilfe dieser verschiedenen Signale können dann zusätzliche Informationen aus einer einzigen Trennung abgeleitet werden. 2.1.2.6 Fluoreszenzdaten Die Detektoren geben ihre Daten in Einheiten der Fluoreszenzintensität (Emission) oder -energie aus. Zusätzlich gibt der PREMIER FLR Detektor die Intensität auch als normalisierte Einheiten aus, um Unterschiede zwischen unterschiedlichen Detektoren zu kompensieren und eine altersbedingte Abnahme der Lampenintensität auszugleichen. Bei Verwendung normalisierter Einheiten wird das Signal/Rausch-Verhältnis durch eine Änderung der Verstärkung verbessert. Da durch diesen Vorgang das Peaksignal jedoch nicht verändert wird, ergibt sich bei Fluoreszenzsignalmessungen mit unterschiedlichen Geräten ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit. 2.1.2.6.1 Emissionseinheiten und Normalisierung Der PREMIER FLR Detektor bietet die Möglichkeit Messsignale in zwei unterschiedlichen Einheiten auszugeben: Emission und Energie. Emissionseinheiten werden auf Wasser als Referenzstandard normalisiert, so dass diese so unabhängig wie möglich von der jeweiligen PMT-Verstärkung sind. Auch Veränderungen, die normalerweise die Signalstärke von Fluoreszenzmessungen beeinflussen wie Verschlechterungen der Lampe oder Optik, können durch eine regelmäßige Normalisierung auf Wasser als Referenzstandard kompensiert werden. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 16
Die regelmäßige Normalisierung reduziert die Schwankungen der Fluoreszenzsignalstärke, die zwischen unterschiedlichen Detektoren auftreten. Mit folgender Gleichung lässt sich der Wert in Emissionseinheiten (Emission Units; EU) zu einem beliebigen Zeitpunkt (t) berechnen: Dabei gilt: • VerstärkungRaman und ZählimpulseRaman = Werte, die bei der letzten Normalisierung ermittelt wurden • PMT-Zählimpulset und Verstärkungt = Werte zum Zeitpunkt der Datensammlung Die Normalisierung der Emissionseinheiten ergibt eine Wasser/Raman-Signalstärke, bei Ex 365 nm/Em 416 nm, von 100 Emissionseinheiten. Die Spektralleistung der Quecksilber- Xenonlampe ist nicht über den gesamten Betriebsbereich des Detektors gleichförmig und Wellenlängen im niedrigen UV-Bereich können sich schneller verschlechtern als Normalisierungswellenlängen. 2.1.2.6.2 Energieeinheiten Die Alternative zu Emissionseinheiten sind Energieeinheiten, die den Einheiten entsprechen, die bei herkömmlichen HPLC-Fluoreszenzdetektoren verwendet werden. Sie korrelieren direkt mit dem Anodenstrom der Photomultiplierröhre und werden daher direkt von der Verstärkungseinstellung beeinflusst. Alle Gerätevariablen, wie Lampenintensität, Effizienz der Optik und Verstärkung, beeinflussen die Stärke des Fluoreszenzemissionssignals direkt. Daher sind Energieeinheiten weniger zuverlässig. Wenn zur Einhaltung anerkannter Protokolle jedoch Energieeinheiten berechnet werden müssen, können Sie die folgende Gleichung anwenden: wobei der Faktor K das maximale messbare Fluoreszenzsignal auf 10000 Einheiten normiert. 2.2 Literaturhinweise Weitere Informationen zur Fluoreszenzdetektion finden Sie in den folgenden Veröffentlichungen: N. Ichinose, G. Schwedt, F. M. Schnepel, and K. Adachi, Fluorometric Analysis in Biomedical Chemistry, Chapter 5, Wiley-Interscience: New York, 1991. E. S. Yeung, ed., Detectors for Liquid Chromatography, Chapter 5, Wiley: New York, 1986. W. R. Seitz, in Treatise on Analytical Chemistry, 2nd ed., P. J. Elving, E. J. Meehan, I. M. Kolthoff, eds., Part I, Vol. 7, Chapter 4, Wiley: New York, 1981. J. R. Lakowicz, Principles of Fluorescence Spectroscopy, Plenum: New York, 1983. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 17
S. G. Schulman, Fluorescence and Phosphorescence Spectroscopy : Physicochemical Principles and Practice, Pergamon Press: New York, 1977. J. D. Winefordner, S. G. Schulman, and T. C. O’Haver, Luminescence Spectroscopy in Analytical Chemistry, Wiley-Interscience: New York, 1972. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 18
3 Grundlagen des Betriebs Um den Detektor erfolgreich zu bedienen, machen Sie sich mit der optischen und elektronischen Ausführung des Detektors sowie mit der Theorie und den Grundlagen des Betriebs vertraut. Dieser Abschnitt beschreibt unter anderem die Optik des Detektors und den Wellenlängenüberprüfungsprozess und -test. 3.1 Detektoroptik Die Optik basiert auf zwei abstimmbaren Monochromatoren und beinhaltet folgende Komponenten: • Quecksilber-Xenon-Bogenlampe • Zwei ellipsenförmige Spiegel und ein Parabolspiegel • Verschlussblende, Wellenlängenkalibrierfilter und Filter zweiter Ordnung • Eintrittspalten • Austrittspalten • Ebene und konkave holographische Blaze-Beugungsgitter • PMT • Axial beleuchtete Flusszelle von Waters Die folgenden Diagramme zeigen die Lichtwege und Komponenten der optischen Einheit. Abbildung 3–1: Optische Einheit des Anregungsmonochromators 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 19
Quecksilber-Xenon-Lampe Filterrad Gitter Parabolspiegel Austrittspalt Flusszelle Eintrittspalt Ellipsenförmiger Spiegel Abbildung 3–2: Optische Einheit des Emissionsmonochromators PMT Ellipsenförmiger Spiegel Austrittsmaske der Flusszelle Flusszelle Eintrittspalt 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 20
Gitter Austrittspalt 3.2 Anordnung des Lichtwegs in der optischen Einheit Der ACQUITY PREMIER FLR Detektor, optimiert für ACQUITY PREMIER Systeme, zeigt überragende Leistung dank mehrerer einzigartiger Designelemente. Die neuartige Konstruktion der Flusszelle minimiert das Hintergrundstreulicht und verbessert die Detektion von Signalen geringer Intensität. Durch eine bewusst einfach gehaltene Optik lässt sich der Signalverlust minimieren und der Durchsatz maximieren. 3.2.1 Lichtquelle Bei dem Detektor wird eine sehr starke Quecksilber-Xenon-Bogenlampe mit 150 W als Lichtquelle verwendet. Das emittierte Licht durchläuft den Anregungsmonochromator und fällt auf die Blende der Flusszelle. Das Licht der Lampe wird hinter der Lampe von einem elliptischen Spiegel gesammelt, dessen Krümmungsmittelpunkt auf den hellsten Punkt der Lampe gerichtet ist. 3.2.2 Anregungsmonochromator Der Detektor arbeitet mit einem Monochromator, um die geeigneten, durch seine Geometrie definierten Anregungswellenlängen auszuwählen. Das Gitter kann schnell rotieren und so auf multiple Anregungswellenlängen, Scanning oder beides reagieren. 3.2.3 Emissionsmonochromator Das von der Probe emittierte Licht tritt aus der Oberseite der Flusszelle aus und gelangt in die Emissionsoptik. Die Emissionsoptik ist rechtwinklig zur Anregungsquelle ausgerichtet, um möglichst auszuschließen, dass Streulicht die Photomultiplierröhre (PMT) erreicht. Der Emissionsmonochromator wählt die geeigneten Emissionswellenlängen aus. 3.2.4 Axial beleuchtete Flusszelle Die Konstruktion umfasst eine axial beleuchtete Flusszelle aus Quarzglas. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 21
Abbildung 3–3: Axial beleuchtete Flusszelle Linse Emissionsenergie Quarzfenster Spiegel Flüssigkeitsaustritt Spiegel Flüssigkeitseintritt Anregungsenergie Die Anregungsenergie wird auf einen geometrisch angepassten Spiegel fokussiert, dessen Form das Gegenstück zur Form der Eintrittslinse für die Anregungsenergie bildet. Die Anregungsenergie wird entlang der Achse der Flusszelle und zurück reflektiert, sodass die Weglänge der Zelle praktisch verdoppelt wird. Die erhöhte Weglänge führt im Vergleich zu herkömmlichen Fluoreszenzdetektoren zu einer ausgezeichneten Empfindlichkeit. 3.3 Hinweise zur Photomultiplierröhre 3.3.1 Kalibrierung der Photomultiplierröhre Die Empfindlichkeit des Detektors wird durch die Verstärkungseinstellung gesteuert, wodurch die Spannung zur Photomultiplierröhre erhöht und so das Signal verstärkt wird. Durch die Steuerung der Hochspannungsversorgung der Photomultiplierröhre wird die Verstärkung erreicht. Nach der Montage und Einrichtung des Detektors sowie nach einem Austausch der Photomultiplierröhre oder einer PC-Platine wird die Kalibrierung der Photomultiplierröhre von Waters Mitarbeitern mithilfe integrierter Service-Diagnosefunktionen vorgenommen. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 22
3.3.2 Empfindlichkeit der Photomultiplierröhre Nach Kalibrierung der Photomultiplierröhre (PMT) muss vor einer chromatographischen Injektion eine Verstärkungseinstellung für die PMT gewählt werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei stets eine mögliche Sättigung, die auftritt, wenn die Konzentration der Probe zu hoch ist oder die mobile Phase im Experiment ein starkes Hintergrundrauschen hat - und zwar selbst dann, wenn die Verstärkung der PMT auf den niedrigsten Wert eingestellt ist. Aus diesem Grund verfügt der Detektor über die Diagnosefunktion Auto Optimize Gain (Autom. Optimierung der Verstärkung), mit der Sie den Grad der Verstärkung einstellen können. 3.4 Rauschfilterung Zur Minimierung des Rauschens verwendet der Detektor einen digitalen Filter. Niedrigere Einstellungen der Zeitkonstante bewirken Folgendes: • Schmale Peaks treten mit einer minimalen Peakverzerrung und zeitlichen Verzögerung auf. • Sehr kleine Peaks sind schwieriger vom Basislinienrauschen zu unterscheiden • Es wird weniger Basislinienrauschen entfernt. Höhere Einstellungen der Zeitkonstante bewirken Folgendes: • Das Basislinienrauschen wird in starkem Maße verringert • Verkürzte und verbreiterte Peaks Die Software verfügt bei jeder Datenrate über schnelle, normale oder langsame Filterkonstanten, die für Anwendungen mit hoher Geschwindigkeit bzw. hoher Empfindlichkeit geeignet sind. Die folgende Abbildung zeigt die Beziehung zwischen einer erhöhten Zeitkonstante und den Reaktionszeiten. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 23
Abbildung 3–4: Wirkung der Filterzeitkonstante Signal Zeit (Minuten) 3.5 Elektronik Die Detektorelektronik besteht aus den folgenden Komponenten: • Vorverstärkerplatine – Sammelt und prozessiert die analogen Eingangssignale der PMT und Photodiode und leitet sie zur weiteren Signalbearbeitung an den Mikroprozessor. Proben- und Referenzsignale werden integriert und gleichzeitig wird eine Analog/Digital-Umwandlung durchgeführt. Diese Komponente gewährleistet eine optimale Beseitigung von Gleichtaktrauschen in den beiden Strahlen und schafft eine ruhige Basislinie. • Personality Platine – Empfängt Eingabesignale vom Vorverstärker und externen Ereignissen. Außerdem steuert sie die Subsysteme zur Steuerung der Optik und die Stromversorgung der Lampe. • CPU-Platine – Enthält den Digitalsignalprozessor, die Kommunikationsanschlüsse, den nicht flüchtigen (batteriegepufferten) RAM-Speicher und den Flash-RAM-Speicherplatz, in dem sich die Firmware befindet. • Ethernet-Kommunikationsschnittstelle – Ermöglicht dem Detektor die Kommunikation mit der Steuerungssoftware. • Stromversorgung der Lampe – Sorgt für einen stabilen Betrieb der Quecksilber-Xenonlampe. • Gleichstromversorgung – Versorgt die analogen und digitalen Schaltkreise des Detektors mit Spannung. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 24
3.6 Überprüfen und Testen der Wellenlängen Die Quecksilber-Xenon-Bogenlampe und der eingebaute Erbiumfilter weisen im Transmissionsspektrum Peaks bei bekannten Wellenlängen auf. Nach dem Einschalten wartet der Detektor 5 Minuten, bis sich die Quecksilber-Xenonlampe erwärmt und stabilisiert hat. Dann überprüft der Detektor die Kalibrierung durch einen Vergleich der Positionen dieser Peaks mit den gespeicherten Kalibrierungsdaten. Wenn die Ergebnisse dieser Überprüfung um mehr als ±2,0 nm von der gespeicherten Kalibrierung abweichen, zeigt der Detektor eine Fehlermeldung für die Wellenlängenprüfung an. Mit dieser Meldung wird darauf hingewiesen, dass eine manuelle Wellenlängenkalibrierung notwendig ist. Der Detektor führt anstatt einer Rekalibrierung eine Überprüfung durch, um Fehler zu vermeiden, die durch Rückstände in der Flusszelle verursacht werden. Für die Kalibrierung ist eine saubere Flusszelle und eine transparente mobile Phase erforderlich. Sie können jederzeit eine manuelle Wellenlängenkalibrierung starten, um die vorhandenen Kalibrierungsdaten durch neue Daten zu ersetzen. Hinweis: Die kombinierte Spezifikation für die Wellenlängengenauigkeit des Detektors ist ±3,0 nm, die Wellenlängengenauigkeit der einzelnen Gitter beträgt jedoch ±2,0 nm. Wenn sich der Detektor im Dauerbetrieb befindet, sollte die Wellenlängenüberprüfung wöchentlich durchgeführt werden. Schalten Sie hierzu den Detektor aus und wieder ein, oder führen Sie die Funktion zur Wellenlängenkalibrierung über die Konsole aus. Für die Überprüfungstests sind 5 Minuten Aufwärmen der Lampe zur Stabilisierung der Lampe erforderlich. 3.7 Betriebsmodi Der PREMIER FLR Detektor kann im Einzel- oder Multikanalmodus betrieben werden, gestattet Spektrenscans unter Verwendung einer Flusszelle und bietet die Funktionen Difference Plot (Differenzplot) und MaxPlot (Maximaldarstellung). 3.7.1 Einzelkanalmodus Der Detektor ist auf den Einzelkanalmodus voreingestellt, in dem ein Anregungs-/ Emissionswellenlängenpaar über einen einzelnen Kanal gemessen wird. Die Anregungswellenlänge kann auf Kanal A zwischen 200 und 890 nm festgelegt werden. Im Einzelkanalmodus setzt der Detektor automatisch den Filter zweiter Ordnung für Anregungswellenlängen von 400 nm und darüber ein und deaktiviert ihn für Wellenlängen unter 399 nm. Der Filter zweiter Ordnung ist ein optischer Filter, der unerwünschtes UV-Licht, das die Fluoreszenzdetektion bei 400 nm und darüber stören kann, am Erreichen des Beugungsgitters hindert. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 25
3.7.1.1 Wahl einer geeigneten Abtastrate Um die Form eines Peaks zu definieren, muss eine ausreichende Anzahl an Datenpunkten verfügbar sein. Aus diesem Grund geht die Definition der einzelnen Peaks bei sehr niedrigen Frequenzen der Datenpunktnahme verloren. Die Empower Software verwendet den Datenpunktindex, der der Endzeit am nächsten liegt, abzüglich des Datenpunktindexes, der der Anfangszeit am nächsten liegt, um den Wert Points Across Peak (Punkte über Peak) für jeden integrierten Peak im Chromatogramm zu berechnen. Tipp: Der Wert für Points Across Peak (Punkte über Peak) wird in der Tabelle Peaks unten im Hauptfenster Review angezeigt. Wenn das Feld Points Across Peak (Punkte über Peak) nicht angezeigt wird, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen beliebigen Bereich innerhalb der Tabelle und klicken Sie dann auf Table Properties (Tabelleneigenschaften). Klicken Sie auf die Registerkarte Columns (Spalten) und scrollen Sie nach unten bis zum Feld Points Across Peak (Punkte über Peak). Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen, und klicken Sie dann auf OK. Wenn der Wert Points Across Peak (Punkte über Peak) für den schmalsten interessierenden Peak weniger als 25 beträgt, müssen Sie eine höhere Abtastrate in der Instrumentenmethode auswählen. Wenn der Wert mehr als 50 beträgt, verwenden Sie in der Instrumentenmethode eine niedrigere Frequenz der Datenpunktnahme. Legen Sie die Abtastrate auf den niedrigsten Wert fest, der zum Erfassen von 25 oder mehr Punkten im schmalsten Peak benötigt wird. Zu hohe Abtastraten weisen ein höheres Rauschniveau auf. 3.7.2 Multikanalmodus Im Multikanalmodus (Multiwellenlängenmodus) beobachtet der Detektor zwei oder mehr Anregungs-/Emissionswellenlängenpaare. Die Frequenz der Datenpunktnahme wird reduziert, wodurch der Einsatz dieses Modus eher auf chromatographische Standardanwendungen begrenzt ist, bei der die Peaks nicht übermäßig schmal sind. Sie können den Multikanalmodus einsetzen, um zusätzliche Informationen über einen Analyten zu erhalten, indem Sie einen Difference Plot (Differenzplot) oder MaxPlot (Maximaldarstellung) ausführen. Es ist möglich bis zu vier Anregungswellenlängen von 200 bis 890 nm und bis zu vier Emissionswellenlängen von 210 bis 900 nm auszuwählen. Stellen Sie für ein optimales Signal/Rausch-Verhältnis eine Verstärkung ein, bei der der dynamische Bereich der Elektronik maximiert wird. Tipp: Eine zu hohe Verstärkung überlastet den Vorverstärker und führt zu oben abgeschnittenen (gekappten) Peaks und einem Warnalarm. 3.7.2.1 MaxPlot Im Multikanalmodus können Sie mit dem Detektor einen MaxPlot (Maximaldarstellung) erstellen. Die Funktion MaxPlot (Maximaldarstellung) erfasst die Fluoreszenz bei den gewählten Anregungs-/Emissionswellenlängenpaaren und stellt den maximalen Fluoreszenzsignalwert für jede Probenkomponente dar. Der MaxPlot (Maximaldarstellung) gibt den größeren der Fluoreszenzwerte auf den gewählten Kanälen aus. 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 26
Siehe auch: ACQUITY PREMIER Online-Hilfe der Konsole. 3.7.2.2 Differenzplot Im Multikanalmodus können Sie mit dem Detektor einen Differenzplot erstellen. Die Funktion Difference Plot (Differenzplot) erfasst die Fluoreszenz bei vom Benutzer gewählten Anregungs-/ Emissionswellenlängenpaaren und stellt die Signalwertdifferenz zwischen diesen dar. Siehe auch: ACQUITY PREMIER Online-Hilfe der Konsole. 3.7.3 3D-Modus Der Detektor sammelt 3D-Daten (entweder Emissions- oder Anregungsscans) und speichert diese in Dateien, aus denen Sie 2D-Chromatogramme extrahieren, Wellenlängenselektionen für bestimmte Anwendungen auswählen und optimieren und durchsuchbare Bibliotheken erstellen können. Die Auflösung ist in der Regel höher als bei den Scanmodi mit angehaltenem Fluss. 3.7.4 Spektrum-Scanmodus Der PREMIER FLR Detektor kann als Fluorimeter eingesetzt werden, um Spektren aufzunehmen und in einer Datei zu speichern. Der Hauptunterschied zwischen diesem Detektor und einem Zweistrahlspektralphotometer besteht darin, dass bei diesem Detektor nur eine Flusszelle eingesetzt wird anstelle eines Paares aus Proben- und Referenzflusszelle. Zur Messung eines Fluoreszenzspektrums führt der Detektor die folgenden Scanarten mit der Flusszelle durch: • Zero scan (Null-Scan) – Misst das Basislinien-Absorptionsspektrum eines Lösungsmittels. • Excitation sample scan (Anregungsscan der Probe) – Zieht den Nullwertscan ab, so dass als Ergebnis nur die Anregungsspektren der Probe angezeigt bzw. als Diagramm aufgetragen werden. • Emission sample scan (Emissionsscan der Probe) – Zieht den Nullwertscan ab, so dass als Ergebnis nur die Emissionsspektren der Probe angezeigt bzw. angegeben werden. Um ein Anregungs- oder Emissionsspektrum einer Probe zu erhalten, führen Sie zunächst einen Nullwertscan aus, gefolgt vom betreffenden Probenscan. In der Regel führen Sie einen Null-Scan mit reinem Lösungsmittel und einen Probenscan mit dem Analyten, der im gleichen Lösungsmittel gelöst ist, durch. 3.7.5 Spektrum Lambda-Lambda-Modus Mithilfe des Spektrum Lambda-Lambda-Modus des PREMIER FLR Detektors (λ-λ) können Sie Fluoreszenzmaximalwerte für Unbekannte festlegen und diese verwenden, um rasch herkömmliche retentionszeitbasierte chromatographische Methoden zu entwickeln. Der Modus Spektrum λ-λ erzeugt ein Spektrum, das die Analytenfluoreszenz über die Anregungs-/ Emissionsachsen hinweg charakterisiert. Unter statische Flussbedingungen scannt der Detektor einen bestimmten Bereich von Emissionswellenlängen über einen bestimmten Bereich von 20. Oktober 2020, 715006949DE Version 00 Seite 27
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