Agritechnica-Teilnahme abgesagt

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Agritechnica-Teilnahme abgesagt
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                                            Technik Talk・ 04. Februar 2021

                                                                                     © Dieter Dänzer

                   John Deere Strategieprogramme und Messebeteiligung

                  Agritechnica-Teilnahme abgesagt
                  Liebe Leserinnen und Leser,

                  mein Kommentar über den Umbau des John Deere-Händlernetzes für diesen
                  Technik Talk war schon zum Versand fertig, als mich eine Nachricht erreichte, die
                  die Branche sicherlich elektrisieren wird: heute Vormittag hat man seitens John
                  Deere die DLG darüber informiert, dass man nicht an der Agritechnica teilnehmen
                  werde. Diese Entscheidung sei ausschließlich mit Blick auf die Verantwortung des
                  Konzerns hinsichtlich der Gesundheit den eigenen Mitarbeiterinnen und
                  Mitarbeitern, denen der Vertriebspartner und allen Kunden gegenüber gefällt
Agritechnica-Teilnahme abgesagt
Mitarbeitern, denen der Vertriebspartner und allen Kunden gegenüber gefällt
worden. So wie sich die aktuelle Pandemiesituation weltweit darstellt, habe ich
volles Verständnis für diese Entscheidung. Bei der letzten Agritechnica kamen rund
190.000 Besucher aus dem Ausland – bei den Reiserestriktionen die schon seit
Monaten gelten, und die mit Sicherheit auch nicht zeitnah aufgehoben werden, ist
undenkbar, dass die Messe ihrer weltweiten Bedeutung im November 2021 gerecht
werden kann.

Nun aber zu meinem eigentlichen Thema: vor einem Jahr hat mein „agrarzeitung-
Whitepaper“ über die von John Deere angekündigte zweite Stufe des
Konsolidierungsprogrammes „Dealer of tomorrow“ für ziemlich viel Aufruhr in der
Branche gesorgt. Die angestrebte Umsatzgröße von künftig 100 Millionen Euro und
die Erwartungen im Rahmen der „Dealer only“-Strategie, dass die Vertriebspartner
von morgen mindestens 30 Mähdrescher und 5 Häcksler verkaufen, muss in
Deutschland gravierende Konsequenzen haben. Letztlich dürften nur noch zehn
oder zwölf A-Händler übrigbleiben, die somit Marktverantwortungsgebiete abdecken
die größer sind als manche Bundesländer. Ich will in diesem Technik Talk eine
Zwischenbilanz ziehen, wie weit denn der Umbau des Händlernetzes inzwischen
gediegen ist.

Doch zuvor möchte ich Sie ganz herzlich darum bitten, sich aus aktuellem Anlass
an unserer Online-Umfrage zum Informationsverhalten zu beteiligen. Durch Ihre
Teilnahme helfen Sie, Produkte und Dienstleistungen an Ihre Bedürfnisse
anzupassen. Ausgewählte Ergebnisse werden Ihnen in einem der kommenden
Technik Talks und in der agrarzeitung sowie auf landwirt.com vorgestellt.

Zurück zum Händler-Konsolidierungsprogramm von John Deere: der Konzern hat
schon im Oktober letzten Jahres antizipiert, und in Europa die Vertriebs- und
Marketingorganisation komplett neu aufgestellt. Im Technik Talk vom 13. November
letzten Jahres habe ich diese auf die künftigen Vertriebspartnernetzwerke in den
einzelnen Ländern bereits ausgerichteten Maßnahmen kommentiert. Wenn die
zweite Stufe des Strukturprogrammes voll umgesetzt ist, wird die Anzahl der
Vertriebspartner in der Region 2 ja sehr überschaubar sein. In Deutschland dürften
dann wie eingangs angemerkt nur noch um die zehn A-Händler übrigbleiben, die
mittels zweier Verkaufsleiter gesteuert werden sollen.

Nur zur Erinnerung: Mit der Neuaufstellung wurden alle europäischen Aktivitäten
des Konzerns im neuen Sales & Marketing Support Center in Walldorf gebündelt.
Was nichts anderes bedeutet, dass John Deere eine komplette
Entscheidungsebene, eben die der Länderverantwortlichen, eliminiert hat.
Außerdem konzentrieren sich die Aktivitäten des Konzerns im Rahmen der
proklamierten „Grow Time Strategie“ – diese soll am Ende John Deere zu einer
„Smart Industrial Company“ hin entwickeln – nun auf die drei Geschäftsfelder
‚Produktionssysteme‘, ‚Technologie Lösungen‘ sowie ‚Lebenszyklus Lösungen‘.

Die Anfang Dezember 2020 bekanntgegebene Fusion der beiden A-Händler Deppe
und Stücker mit Wirksamkeit zum ersten Juni 2021 gilt als erste Veränderung in
der John Deere Vertriebspartnerstruktur seit der Einführung des neuen
Geschäftsmodells Smart Industrial Company. Dann werden an 16 Standorten in
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen rund 300
Mitarbeiter beschäftigt sein in den Bereichen Land und Forsttechnik sowie
Kommunal- und Golfplatzpflegemaschinen.

Am 21. Dezember 2020 wurde veröffentlicht, dass die Hawart OMV Landtechnik
GmbH zum 1. März 2021 den Rasen- & Grundstückspflege Vertriebspartner
(R&G) Saeger & Stolze GmbH übernehmen. Nach der Übernahme sind bei
Hawart 170 Mitarbeiter an neun Standorten beschäftigt.

Gleich zu Jahresbeginn folgte dann die Meldung, dass die Zürn GmbH & Co. KG
die Zürn-Heber-Kröll Landtechnik GmbH & Co. KG sowie die Landtechnik
Vertrieb Windsbach GmbH übernimmt . Damit entsteht im süddeutschen Raum
ein Unternehmen mit über 190 Mitarbeitern an 16 Standorten. Das neue
Verkaufsgebiet umfasst die bisherigen zehn Zürn-Standorte mit vier
Partnerbetrieben, die vier Zürn-Heber-Kröll Standorte mit zwei Partnerbetrieben
sowie zwei Standorte von LV Windsbach (Windsbach und Emskirchen) inklusive
der drei Partnerbetriebe Chorbacher Landtechnik, Colmberg, Schülein Landtechnik,
Schopfloch-Lehengütingen und Schwab Landtechnik, Weißenburg. Damit deckt
Zürn eine Verkaufsregion ab, dies sich über weite Teile von Baden-Württemberg
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Zürn eine Verkaufsregion ab, dies sich über weite Teile von Baden-Württemberg
sowie Franken, Schwaben, der Alb und Nordbayern erstreckt.

Die jüngste Verlautbarung ist auf den 29. Januar 2021 datiert: die Rebo Schleswig-
Holstein GmbH wird zum 1. März 2021 den Geschäftsbetrieb der LVA Schleswig-
Holstein mit den beiden Standorten in Bordelum und Sörup mit ihren 60
Mitarbeitern komplett übernehmen. Das neue Unternehmen ist eine
hundertprozentige Tochter der Rebo Landmaschinen GmbH mit Hauptsitz in
Visbek/Rechterfeld. Durch die Übernahme wächst die Gesamtzahl der
Niederlassungen auf 17 Standorte. Die Firmengruppe bestehend aus Rebo
Landmaschinen, Rebo Motorgeräte, B+S Landtechnik und Rebo Schleswig-
Holstein beschäftigt 350 Mitarbeiter und steht für einen Jahresumsatz von über
100 Millionen Euro.

Die Firmengruppe LVA fokussiere sich künftig auf die bestehenden Standorte in
Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Aktuell sind am Standort
Altenweddingen 110 Angestellte tätig, weitere 70 an den Standorten in
Schöppenstedt, Süplingen, Schopsdorf und Kusey. Das Vertriebsnetz wird durch
weitere acht Gebiets- und Servicehändler sowie den Fachbetrieb „Galatec Rasen-
und Grundstückspflegemaschinen“ komplettiert.

In Vergessenheit darf nicht geraten, dass der John Deere Vertriebspartner
Kotschenreuther Forst- und Landtechnik GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in
Neufang, die Standorte der Luge GmbH in Engerda und Wasungen inklusive der
Belegschaft bereits zum 1. August 2020 übernommen hatte. Neben den beiden
neuen thüringischen Standorten in Engerda und Wasungen verfügt
Kotschenreuther über vier weitere Niederlassungen in Neufang, Triebes, Plauen
und Münchberg in Oberfranken, Sachsen und Thüringen. Durch die Übernahme ist
die Gesamtbelegschaft auf 170 MitarbeiterInnen angewachsen. Außerdem werde
die Zusammenarbeit mit dem Partnerbetrieb Landtechnik Kohlstock OHG, Tann
(Rhön) weitergeführt.

Nach über einem Jahr konnten nur diese sechs Projekte so weit vorangetrieben
werden, dass sie zu offiziellen Verlautbarungen führten. Wenn man sich dabei vor
Augen führt, dass John Deere bereits im Vorgriff zur Agritechnica 2019 die Händler
über die Konsolidierungsabsichten informierte, dann stellt sich schon die Frage, wie
lange sich die Phase der Händlerkonsolidierung hinziehen wird – 2021 dürfte dafür
wohl eher nicht reichen. Aber je länger sich die Phase hinstreckt, desto
gravierender sind die negativen Auswirkungen. So ist für Branchenexperten der
Grund, dass John Deere nach 21 Jahren die Marktführerschaft bei den
Traktorenzulassungen an Fendt verloren hat, ganz klar auch darauf
zurückzuführen, dass die gesamte Organisation mit sich selbst beschäftigt sei. Im
Übrigen bezweifeln sie, dass es in nächster Zeit wieder konzertierte
Zulassungsaktionen geben wird, wie sie die letzten zwei Jahrzehnte vom deutschen
Verkaufshaus im Oktober und Dezember gesteuert wurden. Wenn die
Vertriebspartner mehr oder weniger eigenverantwortlich ihr
Marktverantwortungsgebiet bearbeiten, würden sie es sich sicher zweimal
überlegen, ob sie so stark auf den Markt einwirken wollen. Da es nur noch ein
Viertel der Händler sind, müssten diese ein Mehrfaches der bislang geschulterten
Einheiten in die Zulassung bringen. Sicherlich werden wir wohl erst in 2022 sehen,
ob die Zukunftshändler mit ihrer hohen Eigenverantwortlichkeit sich von einer
Europa-Vertriebszentrale genauso gut steuern lassen, wie es in der Vergangenheit
von Bruchsal aus gelungen ist.

Ihr

Dieter Dänzer

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