Aktualisierung 2019 zur Umwelterklärung 2018 - der Wittenberger Bäckerei GmbH - Wittenberger ...
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Einführung Vorwort der Geschäftsführung Es ist zwar nur ein Jahr vergangen, seitdem wir Ihnen eine Aber: da gibt es ja auch noch den deutschen „Brot-Markt“. Umwelterklärung vorgelegt hatten. Doch in diesen zwölf Die Backtradition hierzulande ist einzigartig. Die Witten- Monaten hat sich in der Wittenberger Bäckerei GmbH als berger Bäckerei GmbH sieht sich als junges Unternehmen Teil der Agrofert Deutschland GmbH enorm viel getan. genau in dieser alten Tradition: Wir wollen gutes deutsches Das spiegelt sich in der einen oder anderen Form in der Brot backen und für seine Qualität wie für seine Inhaltsstof- vorliegenden Aktualisierung zur Umwelterklärung wider. fe garantieren. Schließlich ist Brot ein Grundnahrungsmittel, Umweltschutz und ein Umweltmanagementsystem nach seit vor rund 10.000 Jahren die ersten Getreidekörner ge- der EMAS-Verordnung spielen von Firmengründung an mahlen, mit Wasser vermengt und auf einem heißen Stein eine entscheidende Rolle. Ihre Bedeutung wächst mit der gebacken worden sind. Auch heute backen wir Brot, wie es unseres Unternehmens. Vor den Mitarbeiterinnen und Tradition und Handwerkskunst fordern: Ohne Konservie- Mitarbeitern unseres Hauses stand in den zurückliegenden rungsstoffe, mit natürlichem Sauerteig, haltbar gemacht Monaten ein ganzes Bündel komplizierter Aufgaben. Da galt durch höchste Ansprüche an die Hygiene-Kette vom Roh- es zum einen, eine Bäckerei zum Laufen zu bringen, die zu stofflager bis zum Hochregal. Das fordert unsere Mitarbei- den modernsten Europas zählt. Eine Bäckerei, die teilweise ter, egal ob an der Backlinie, bei der Qualitätssicherung oder über Technik verfügt, die so noch nirgendwo in der Welt im Einkauf. eingesetzt wurde. Das Komplizierte daran ist, dass wir eben jenen Stein mit Beherrscht werden musste sie von einem Team, das zum modernster Technik vertauscht haben, mit der man sich erst Zeitpunkt des „ersten Spatenstichs“ noch gar nicht existier- einmal anfreunden musste. Kein einfacher Weg. te. Hoffnungen, nur die Unternehmens-Tore des Agro-Che- Umso erstaunlicher ist die Bilanz, die Ende Februar 2019 mie Parks zu öffnen und Fachkräfte für Lebensmitteltechnik in einer der regelmäßig stattfindenden Mitarbeiterver- (sprich: Bäcker), Industrieelektriker oder Mechatroniker, sammlungen gezogen wurde: Alle sechs Linien laufen! Sie Arbeitsvorbereiter oder Disponenten, Einkäufer oder produzieren letztendlich für namhafte Großkunden, die von Lagerfacharbeiter und … und … strömen hinein, hatten wir der Lieken AG – dem exklusiven Abnehmer unserer Produk- von Anfang an nicht. Wir kannten den Arbeitsmarkt und te – beliefert werden. Dass diese großen Endkunden sich für wussten: Wir stehen vor der Herausforderung, aus einer die Wittenberger Bäckerei entschieden haben, spricht für zunächst noch sehr heterogen zusammengesetzten Mann- die drei herausragenden Merkmale unseres Unternehmens: schaft erst noch ein Team zu bilden – Menschen, die sich Größe, beeindruckender technischer Standard der Produk- untereinander finden und in der gleichen Zeit gemeinsam tion und Qualität der Produkte. Für unsere Mannschaften so die Technik der Zukunft in den Griff bekommen mussten. etwas wie ein Ritterschlag. Auf einen Trumpf aber konnten wir in all dieser Zeit bauen: Unser Konzern, die AGROFERT, a.s. Prag, hat den Stand- Lutherstadt Wittenberg im Jahr 2019 ort Wittenberg seit 2005 so entwickelt, dass er nicht nur moderne, attraktive Arbeitsplätze bietet, sondern auch ein soziales Umfeld, das in Ostdeutschland seinesgleichen Anke Hille Dietmar Klose sucht. Und das futurea Science Center – das Wissenschafts- Geschäftsführerin Geschäftsführer zentrum – vermittelt diesen guten Ruf weit über die Landes- Wittenberger Bäckerei GmbH Wittenberger Bäckerei GmbH grenzen hinaus. Diese Umwelterklärung stellt eine Ergänzung zur Umwelterklärung 2018 dar und ist nur in Verbin- dung mit dieser konsolidierten Fassung sowie der Umwelterklärung der SKW Stickstoffwerke Pies- teritz GmbH gültig. Aktualisiert wurden lediglich Kennzahlen, alle weiteren Informationen aus dem Vorjahr, wie z. B. die Umweltpolitik, die Bewer- tung der Umweltaspekte und die Organisation des Umweltmanagementsystems gelten weiterhin. Gemäß Neufassung des Anhangs IV der EMAS-Verordnung (EG) 1221/2009 mit der Ver- ordnung (EU) 2018/2026 werden spezifische Um- weltkennzahlen veröffentlicht, deren Entwicklung in den kommenden Jahren dargestellt wird. 2020 wird eine weitere aktualisierte Umwelt- erklärung veröffentlicht, bevor 2021 die nächste konsolidierte Umwelterklärung erscheint.
Organisation Die Inbetriebnahme der Produktionslinien wurde vollständig abgeschlossen und 2018 insgesamt 33.700 Tonnen Toasties, Laugengebäck, Laib-, Schnitt- und Toastbrot hergestellt. Die Einhaltung der hohen Anforderungen an die Qualität und Sicherheit der hergestellten Produkte wurde mehrfach erfolgreich überprüft und zertifiziert. Um Arbeitsabläufe im Unter- nehmen noch effizienter gestalten zu können, wurde die Organisationsstruktur angepasst. Geschäftsführung Wittenberger Bäckerei GmbH Werkleitung Zentrale Qualitätssicherung EMAS-Beauftragter Einkauf Lieken Brot & Backwaren SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH AGROFERT Deutschland GmbH Qualitäts- Qualitäts- Produktionsplanung, Produktion Controlling Personal Technik management sicherung Materialwirtschaft Menschen Beschäftigte Auch im Jahr 2018 wurden massiv Stellen am Standort aufgebaut. Zum 31. Dezember 2018 arbeiten 401 Beschäftigte in der Bäckerei. Besonderes Augenmerk wird weiterhin auf die Ausbildung im Haus gelegt. 2017 wurden sieben und im neuen Lehrjahr weitere acht Auszubildende eingestellt. Mitarbeiter Auszubildende Personen 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 L1 L2 L3 L4 L1 L2 L3 L4 TA TA TA TA TA TA TA TA AR AR AR AR AR AR AR AR QU QU QU QU QU QU QU QU 2017 2018 02
Kennzahlen Direkte und indirekte Umweltaspekte Die Bewertung der wesentlichen direkten und indirekten Umweltaspekte und damit verbundene Überwachung von Kenn- zahlen ist die Grundlage zur Steuerung der fortlaufenden Verbesserung der Umweltleistung am Standort. Die Organisation des Umweltschutzes in der Wittenberger Bäckerei stellt die Einhaltung von bindenden Verpflichtungen im Kontext des Unternehmens sicher. Energie Erdgas und Dampf MWh 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 1 2 3 4 L L L L TA TA TA TA AR AR AR AR 2018 QU QU QU QU Die zum Backen der Produkte und Beheizung der Gebäude erforderliche thermische Energie wird aus Erdgas erzeugt. 2017 lag dieser Verbrauch noch bei 6.188 MWh und 2018 bei 25.775 MWh. Der spezifische Erdgaseinsatz liegt im Jahresdurch- schnitt bei 0,8 MWh pro Tonne Produkt. Strom 7.000 Baustrom Netzstrom MWh 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 1 2 3 4 1 2 3 4 L L L L L L L L TA TA TA TA TA TA TA TA AR AR AR AR AR AR AR AR QU QU QU QU QU QU QU QU 2017 2018 Mit Inbetriebnahme der Produktionslinien steigt auch der Elektronenergiebedarf der Bäckerei. Während 2017 noch 5.808 MWh eingesetzt wurden, sind es im Folgejahr insgesamt 23.532 MWh Strom, die aus dem öffentlichen Netz bezogen werden. Die Zählerstände verdeutlichen den energieintensiven Anfahr- und Probebetrieb bis zur Mitte des Vorjahres und die darauf- folgende deutlich energieeffizientere Herstellung der Brot- und Backwaren. Während im September 2018 0,54 MWh Strom pro Tonne Produkt eingesetzt wird, sind im Dezember nur noch 0,39 MWh notwendig. 03
Rohstoffe und Materialien Die Wittenberger Bäckerei kann die Umweltauswirkungen beim Einsatz von Rohstoffen und Materialien entlang der vor- und nachgelagerten Phasen des Lebensweges der Produkte nur indirekt steuern. Die Auswahl von Zutaten wird durch die Lieken Brot- und Backwaren GmbH organisiert. Während 2017 circa 3.800 Tonnen vom wichtigsten Rohstoff Mehl verarbei- tet wurden, sind es 2018 schon 32.527 Tonnen. Insgesamt 1.878 Tonnen Flüssigstoffe, 1.657 Tonnen Saaten/Zutaten zur Bestreuung, 634 Tonnen Salz, 592 Tonnen Trockenstoffe und 170 Tonnen Zucker werden in unterschiedlichen Rezepturen eingesetzt. Der verlustarme Einsatz von Rohstoffen wird im Rahmen der Produktionsplanung kontinuierlich überwacht, um bei Bedarf Maßnahmen zur Minimierung von Ausschuss umsetzen zu können. Nicht verkaufsfähige Produkte werden in die Ver- wertungskette (z. B. an Futtermittelhersteller) zurückgeführt. Eine weitere Möglichkeit zur indirekten Einflussnahme der Umweltaspekte entlang des Lebensweges besteht durch die fortlaufende Optimierung der Transportleistungen im Rahmen der Lagerwirtschaft. Zur Verpackung der Produkte werden 2018 479 Tonnen Folien eingesetzt, deren Art und Beschaffenheit durch die Witten- berger Bäckerei nicht direkt beeinflussbar ist. Der effiziente Einsatz der Materialien wird im Rahmen der Transport- und Produktionsplanung ständig überwacht. Um Verpackungsabfälle zu vermeiden, werden nicht qualitätsgerechte Produkte schon vor dem Verpackungsbereich aussortiert. Um die Einhaltung der strengen hygienischen Anforderungen zu erfüllen, sind Reinigungs- und Desinfektionsmittel erfor- derlich. Davon wurden 2018 circa 30 Tonnen eingesetzt. Durch eine automatisierte Dosierung wird ein effizienter Einsatz gewährleistet. Schmier- und Getriebeöle sind derzeit in nur unwesentlichen Mengen erforderlich. Wasser Trinkwasser Betriebswasser m3 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 L1 L2 L3 L4 L1 L2 L3 L4 TA TA TA TA TA TA TA TA AR AR AR AR AR AR AR AR QU QU QU QU QU QU QU QU 2017 2018 Mit 24.699 m³ im Vorjahr, fiel 2018 produktionsbedingt deutlich mehr Abwasser von insgesamt 70.320 m³ an. Die extremen Witterungsbedingungen (Trockenheit) erforderten in der Mitte des Jahres einen verstärkten Einsatz der Verdunstungskühl- anlage. Insgesamt wurden 14.372 m³ Kühlabwasser, also durchschnittlich 0,4 m³ pro Tonne Produkt eingeleitet. Die Analyse des Abwassers wird im akkreditieren Umweltlabor am Standort durchgeführt und die Einhaltung von Grenzwerten über- wacht. 04
Abfall Die Gesamtabfallmenge konnte im Vergleich zum Vorjahr mit circa 9.304 Tonnen um ein Vielfaches auf circa 700 Tonnen reduziert werden. Pro Tonne Produkt fallen 2018 circa 20 Kilogramm Abfall an. Für das Jahr 2018 ergibt sich folgende Abfall- bilanz für den Standort der Bäckerei: Gesamtabfallmenge 699,2 Tonnen Verwertungsgrad 99,7 Prozent Abfälle zur Verwertung 697,9 Tonnen Abfälle zur Beseitigung 1,4 Tonnen Anfall von gefährlichen Abfällen 1,3 Tonnen Anfall von nicht gefährlichen Abfällen 697,9 Tonnen In Fortführung der komplexen Inbetriebnahme der Produktionslinien fallen 2018 vor allem Brot- und Teigabfälle und die Verpackungsmaterialien Pappe, Papier und Folien an. Abfälle aus Bauarbeiten sind mit Abschluss der Baumaßnahmen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken. Lediglich Holz, das zur Verpackung einzelner Bauteile verwendet wurde, fällt noch an. Bei den gefährlichen Abfällen handelt es sich um Maschinenöl und ölverschmierte Behälter. Positiv beeinflusst werden können indirekt die Umweltauswirkungen, die am Ende des Lebensweges des Produktes auftre- ten. Durch sehr gute hygienische Bedingungen am Standort verlängert sich das Mindesthaltbarkeitsdatum. Emissionen in die Atmosphäre Auch 2018 handelt es sich bei den Emissionen in die Atmosphäre um keinen wesentlichen und direkten Kernindikator der Umweltleistung der Bäckerei. Transportbedingte Licht-, Lärm- und Schadstoffemissionen stellen keine wesentlichen bzw. direkt beeinflussbaren Umwelt- aspekte dar. Die durch die Energie- und Medienversorgung auftretenden Lärm- und Wärmeemissionen sind durch bauliche Maßnahmen auf ein Mindestmaß reduziert und tragen am Industriestandort zu keiner deutlichen Zusatzbelastung bei. Die Einhaltung von Grenzwerten für Stickoxide und Kohlenmonoxid wird durch regelmäßige Messungen überprüft. Die Mengen unter- schreiten weiterhin die gesetzlichen Bagatellgrenzen. Staubemissionen werden über Filtertechnologien auf ein Minimum reduziert. Die Abluftreinigung über den Biofilter wurde 2018 gemäß den behördlichen und gesetzlichen Anforderungen kontinuierlich sichergestellt. Somit kann nur gereinigte und geruchsarme Abluft in die Atmosphäre gelangen. Biologische Vielfalt Im vergangenen Jahr wurden keine weiteren Baumaßnahmen auf dem insgesamt 161.400 m² großen Gelände des indust- riell geprägten Standorts durchgeführt. Die versiegelte Fläche liegt damit bei circa 88.000 m². 05
Umweltziele und Umweltprogramm Um eine fortlaufende Verbesserung der Umweltleistung zu erreichen wird die Umsetzung von Zielen regelmäßig überprüft und jährlich aktualisiert. Die im vergangenen Jahr geplanten Maßnahmen wurden umgesetzt und ein neues Umweltpro- gramm für das Folgejahr aufgestellt. Ziele aus 2018 Ziel Durchzuführende Maßnahme Status Abschluss des Aufbaus einer Gebäudeleit- Aufbau der Hardware, Einbindung umgesetzt, (Visualisierung technik zur Messung, Steuerung, Regelung der einzelnen Feldgeräte (Mess-und fortlaufend optimiert) und Visualisierung von diversen Anlagen der Steuerungsgeräte), Programmierung technischen Gebäudeausrüstung der Visualisierung halbjährliche Bewertung der energie- und Erfassung von spezifischen Kennzahlen umgesetzt umweltbezogenen Kennzahlen für die als we- für die als wesentlich bewerteten di- sentlich bewerteten direkten Umweltaspekte rekten Umweltaspekte, Kalkulation von anhand eines Soll-Ist -Vergleichs Planzahlen für das Jahr 2018 Ziele 2019 Ziel Durchzuführende Maßnahme Termin Erreichung der internen Planwerte zum Einsatz Kontinuierliche Überwachung des 31. Dezember 2019 von Erdgas und Strom pro Tonne Produkt ab- Verbrauchs von Erdgas und Strom, hängig von der Auslastung Ursachenanalyse bei Abweichungen und Einleitung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz Erreichung der internen Planwerte zur Vermei- systematische Erfassung und Ursachen- 31. Dezember 2019 dung von Ausschuss auf jeder Produktionslinie analyse beim Anfall von Ausschuss, abhängig von der Auslastung Einleitung von Maßnahmen zur Ver- meidung von Ausschuss Durchführung von mindestens 5 produktions- Planung und Durchführung von Schu- 31. Dezember 2019 begleitenden Schulungen durch Fachfirmen für lungen Mitarbeiter mit wesentlichem Einfluss auf die Umweltleistung Standortplus, das seinesgleichen sucht 2018 hat ein Projekt von sich Reden gemacht, das bundesweit seinesgleichen suchen dürfte: Das neue Feuerwehrzentrum mit Werkfeuerwehr, städtischer Hauptfeuerwache und zentraler Ausbildungsstätte des Landkreises ist vor den Toren des Standorts entstanden. Auch Geschwindigkeit ist gefragt: Die Wittenberger Bäckerei gehört zum ersten Industriepark Sach- sen-Anhalts mit Highspeed-Internet, aus dem man mit 950 Megabit up- und downloaden kann. 06
Impressum SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Möllensdorfer Str. 13 06886 Lutherstadt Wittenberg www.skwp.de Ihre Ansprechpartner Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 034922 / 61074 Mobil: 0179 399 24 77 E-Mail: mueller-wb@t-online.de Abteilung Umweltschutz und Sicherheit Telefon: 03491 / 68-4348 Fax: 03491 / 68-4278 E-Mail: abteilung.umweltschutz@skwp.de
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