Aktuelle Fernsehberichterstattung über die Corona-Krise
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Media Perspektiven 591 10-11/2020 Daten des Nachrichtenmonitors und der ARD/ZDF-Programmanalyse Aktuelle Fernsehberichterstattung über die Corona-Krise Von Hans-Jürgen Weiß*, Matthias Wagner* und Torsten Maurer* Daten aus Die Mehrzahl der in diesem Heft vorgelegten Analy- deutschen Thema wurde sie, als am 27. Januar 2020 Nachrichtenmonitor sen befasst sich mit der Mediennutzung in Deutsch- erstmals ein Deutscher positiv auf das neue Corona und ARD/ZDF- land während der Corona-Krise. Im Folgenden steht virus getestet wurde. (3) Im März 2020 gab es dann Programmanalyse die Angebotsseite, die Berichterstattung der Fern- in Deutschland die ersten durch das Virus ausgelös- ausgewertet sehsender über die Pandemie, im Fokus. Die berich- ten Todesfälle. Im selben Monat sprach die World teten Befunde sind nicht das Ergebnis einer speziell Health Organization (WHO) offiziell von einer Pan- hierauf bezogenen Programmanalyse. Vielmehr wird demie. Das Coronavirus wird seitdem als Sars- aktuelles Untersuchungsmaterial der kontinuier CoV-2 bezeichnet, die von ihm ausgelöste Lungen- lichen Fernsehprogrammforschung von ARD und krankheit als Covid-19. ZDF herangezogen, um den quantitativen Rahmen der tagesaktuellen Corona-Berichterstattung in den Kurz und knapp vier am stärksten genutzten deutschen Fernsehpro- grammen von Januar bis September 2020 nachzu- • Zwischen Januar und September entfiel durchschnittlich mehr zeichnen: als die Hälfte der Sendezeit in sechs untersuchten Nachrichten – Informationen über den Umfang der Nachrich- sendungen auf das Thema Corona-Pandemie. tengebung zur Corona-Krise in den Programmen • Die Spitze wurde Mitte März mit 95 Prozent Sendezeitanteil für von Das Erste, ZDF, RTL und Sat.1 sind dem Nach- Corona erreicht. richtenmonitor zu entnehmen. Im Rahmen dieser • Zwischen den Nachrichtensendungen gab es nur geringe Unterschiede Langzeitstudie werden die Hauptnachrichtensen- hinsichtlich der Corona-Anteile. dungen der vier Programme („Tagesschau“, „heu- • 80 Prozent der Sendezeit von aktuellen Sondersendungen mit te“, „RTL aktuell“ und „Sat.1 Nachrichten“) und Corona-Bezug entfielen auf das Erste und das ZDF. zwei Nachrichtenmagazine („Tagesthemen“ und • Trotz Corona erzielten drei von vier Topthemen des Vorjahres auch „heute journal“) täglich aufgezeichnet und analy- im laufenden Jahr 2020 einen ähnlichen Nachrichtenumfang. siert. (1) – Ergänzend dazu ergeben sich aus der ARD/ZDF- Programmanalyse Hinweise auf den Umfang aktuel- Nimmt man die Zahl der täglichen Neuinfektionen Entwicklung ler Corona-Sondersendungen in diesen vier Pro- als Indikator für die Entwicklung der Pandemie in der Pandemie in grammen. Sie stützen sich auf eine Sekundäranalyse Deutschland, sind in grober Vereinfachung bis vier Phasen der ebenfalls täglich durchgeführten Programm- zum Herbst 2020 vier Phasen zu verzeichnen (vgl. protokollierung und -codierung durch die AGF Video Abbildung 1): Anfänglich eine rasche Zunahme forschung. (2) der Virusinfektionen bis zu Tageshöchstwerten von mehr als 6 000 Fällen Ende März/Anfang Aufgrund der methodischen Rahmenbedingungen der April 2020, im Anschluss daran ein sukzessiver beiden Langzeitstudien sind die nachfolgend be- Rückgang bis unter 500 Fälle Anfang/Mitte Juni, ab schriebenen Befunde zur Corona-Berichterstattung Juli bis Mitte September dann wieder ein allmähli- im deutschen Fernsehen zwangsläufig selektiv. Das cher und ab Ende September/Anfang Okto- gilt für die Auswahl der untersuchten Programme ber ein schneller, steiler Anstieg der täglich gemel- und auch für die in diesen Programmen analysierten deten Infektionen. Sendungen. Andererseits haben sie eine stabile em- pirische Basis. Sie beruhen nicht auf Programm- Zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Beitrags, stichproben, sondern sind das Resultat von Vollerhe- Ende Oktober 2020, lagen die Tageshöchstwerte mit bungen: Jeder Tag des gesamten Untersuchungs- tendenziell 20 000 Fällen deutlich über dem Infek- zeitraums zwischen Januar und September 2020 ist tionsgeschehen vom Frühjahr 2020. Dem Robert in die Ergebnisse eingegangen, die hier vorgestellt Koch-Institut (RKI) zufolge hat sich in Deutschland werden. seit dem Beginn der Pandemie bis Ende Oktober 2020 mehr als eine halbe Million Menschen mit Ereigniskontext der Der Ausbruch der Pandemie in China Ende 2019 war Sars-CoV-19 infiziert, mehr als 10 000 sind im Zu- Corona-Bericht aus Sicht der deutschen Medien zunächst ein The- sammenhang mit dem Virus gestorben. Die WHO erstattung ma der internationalen Berichterstattung. Zu einem meldete zum Stichtag 31. Oktober mehr als 45 Mil- lionen Infektionen und knapp 1,2 Millionen Todes- * GöfaK Medienforschung. fälle weltweit.
Hans-Jürgen Weiß/Matthias Wagner/Torsten Maurer Media 592 Perspektiven 10-11/2020 Abbildung 1 Tägliche Corona-Neuinfektionen in Deutschland 2020 Mittelwerte pro Kalenderwoche Bestätigte Neuinfektionen 18 000 16 000 14 000 12 000 10 000 8 000 6 000 4 000 2 000 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 Kalenderwoche 2020 Quelle: Robert-Koch-Institut (RKI); Eigene Darstellung nach Süddeutsche Zeitung, https://www.sueddeutsche.de/wissen/corona-zahlen-1.4844448 (abgerufen am 1.11.2020). Fernsehinformation Wie die deutschen Medien die Nachrichtenlage bewäl analyse der AGF-Materialien, die als Teilstudie der zur Corona-Krise – tigten, die sich in diesem Zeitraum direkt und indirekt ARD/ZDF-Programmanalyse durchgeführt wird, nicht zwei Indikatoren aus der Pandemie ergab, ist durchaus umstritten. (4) nachzuvollziehen. (8) Aber immerhin kann man mit- Unbestritten müsste allerdings die Feststellung sein, hilfe einer Sekundäranalyse der Programmproto- dass die Corona-Krise eine extreme Herausforderung kolle der AGF Videoforschung aktuelle Sondersen- für die Medien und alle Professionen darstellt, die mit dungen ermitteln, die sich laut Sendungstitel mit der Informationsselektion, Informationsaufbereitung und Corona-Krise befasst haben. (9) Informationsverbreitung befasst sind. Damit vergleich bare Ausnahmebedingungen für die journalistische Mit den auf diese beiden Indikatoren bezogenen Berichterstattungs- Arbeit wird man in den letzten Jahrzehnten schwerlich Analysen des verfügbaren Datenmaterials werden umfang und zeitliche benennen können, wenngleich im Prinzip jede Krise zwei Ziele verfolgt. Erstens interessiert, wie stark Dynamik und jeder Krieg mit ähnlichen Herausforderungen an der Umfang der aktuellen Berichterstattung über die die Informationsleistung der Medien verbunden ist. (5) Corona-Krise von den Informations- und Nachrich- Die beiden Langzeitstudien von ARD und ZDF geben tenroutinen in Nicht-Krisenzeiten abweicht. In An- anhand von zwei Indikatoren quantitative Hinweise lehnung an die Begrifflichkeit von Jens Wolling geht darauf, wie die vier Fernsehprogramme, die in es dabei um Unterschiede der Nachrichtengebung Deutschland die höchsten Zuschauerzahlen erreichen, in „Spezial-“ und in „Normalzeiten“. (10) Zur Beant- in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 auf die wortung dieser Frage werden die Daten zur Corona- Herausforderungen der Corona-Krise reagiert haben: Berichterstattung in den ersten neun Monaten des – Der Stellenwert der Corona-Krise in der Nachrich- Jahres 2020 mit Befunden zu Nachrichten-Top tengebung kann anhand einer Variablen beschrieben themen und Sondersendungen im Jahr 2019 vergli- werden, die im Rahmen des Nachrichtenmonitors zu- chen. Zweitens wird die zeitliche Dynamik der Co- sammen mit anderen Variablen zur Identifikation kon- rona-Berichterstattung von ihren Anfängen bis kurz kreter Ereignisse, Probleme, Debatten etc. genutzt vor Beginn der zweiten Infektionswelle im Herbst wird, die aus dem täglichen Nachrichtenfluss heraus- 2020 in den Blick genommen. ragen. (6) Mit dieser Variablen wird der weiteste Rah- men erfasst, in dem die Pandemie in den Fern- Umfang der Corona-Berichterstattung sehnachrichten thematisiert wurde – sei es als ein Welchen Stellenwert die Corona-Krise in den Fern- Januar bis zentrales übergeordnetes, sei es als ein untergeord- sehnachrichten des Jahres 2020 hat, wird allein September 2020: netes Thema des einzelnen Nachrichtenbeitrags. (7) durch absolute Zahlen zum Umfang der thematisch Hälfte der Nach – Der Stellenwert der Corona-Krise in der gesamten einschlägigen Beiträge nicht hinreichend erfasst. richtensendezeit für Informationsgebung ist im Rahmen der Sekundär Informativer sind Daten zum relativen Anteil dieser Corona-Themen
Aktuelle Fernsehberichterstattung über die Corona-Krise Media Perspektiven 593 10-11/2020 Tabelle 1 Umfang der Fernsehnachrichten 2019 und 2020 in Std.:Min. Tagesschau heute Sat.1 Gesamt (20 Uhr) (19 Uhr) RTL aktuell Nachrichten Tagesthemen heute journal 2019 (Jan-Dez) Zeitumfang der Sendungen 730:03 94:39 111:43 130:25 91:23 145:58 155:55 Nachrichtensendezeit1) 645:47 84:20 96:44 113:12 77:32 130:17 143:43 2020 (Jan-Sep) Zeitumfang der Sendungen 588:54 72:52 92:09 100:02 73:39 122:53 127:17 Nachrichtensendezeit1) 523:41 65:08 79:15 86:44 63:04 111:27 118:03 1) Ausschließlich thematisch klassifizierbare Nachrichtenbeiträge – ohne Wetternachrichten und Sendungsvorspann, Sendungsabspann und andere thematisch nicht klassifizierbare Sendungselemente. Quelle: GöfaK Medienforschung. Abbildung 2 Topthemen in den Fernsehnachrichten 2019 und 2020* Anteil an der gemeinsamen Nachrichtensendezeit in % Corona 52,6 2019 2020 Bundes- tagswahl Klima Klima 12,1 8,3 Wahlen Flucht Flucht 8,9 6,5 6,1 Brexit US-Wahl 5,8 3,0 Brexit 1,0 2,3 * Untersuchungszeitraum: 1.1.-31.12.2019 und 1.1.-30.9.2020. Zu den Basisdaten der Nachrichtenanalyse vgl. Tabelle 1. Quelle: GöfaK Medienforschung. Beiträge an der Nachrichtensendezeit (vgl. Tabel- den Landtagen in Sachsen, Brandenburg und Thü- le 1). (11) Aus dieser Perspektive zeigt sich, dass die ringen), die Migrations- und Flüchtlingsproblematik vier Hauptnachrichtensendungen und zwei Nach- in Deutschland und Europa sowie der Brexit. Kein richtenmagazine, die im Rahmen des Nachrichten- einziges dieser vier Topthemen erreichte im Jahres- monitors analysiert werden, in den ersten neun Mo- durchschnitt mehr als 10 Prozent der gemeinsamen naten des Jahres 2020 zusammengenommen mehr Sendezeit der sechs Nachrichtensendungen. Zu- als die Hälfte ihrer Sendezeit für Beiträge verwende- sammen brachten es die vier Topthemen auf weni- ten, die sich in irgendeiner Weise mit der Corona- ger als ein Viertel der gesamten Nachrichtensende- Krise befassten (vgl. Abbildung 2). zeit. Vier Topthemen Dafür, dass die Corona-Berichterstattung in dieser Auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 Mit der Corona-Krise 2019: Zusammen Zeit tatsächlich stark von den Nachrichtenroutinen gab es in den Fernsehnachrichten neben der Coro- konkurrierende weniger als ein in „Normalzeiten“ abgewichen ist, sprechen drei na-Krise weitere Topthemen. Über die Klimapolitik Topthemen 2020 Viertel der Sendezeit Beobachtungen: Im Jahr 2019 ragten vier Themen- und Klimadebatte sowie die Flüchtlings- und Migra- komplexe aus dem Nachrichtenfluss heraus: Klima tionsproblematik wurde – was manchen Kritiker der politik und Klimadebatte, Wahlen in Deutschland Corona-Berichterstattung überraschen mag – in (zum EU-Parlament, zur Bremer Bürgerschaft und zu ähnlichem Umfang wie 2019 berichtet, deutlich we-
Hans-Jürgen Weiß/Matthias Wagner/Torsten Maurer Media 594 Perspektiven 10-11/2020 Abbildung 3 besondere Ereignisse, Debatten und Probleme Corona-Berichterstattung in den Fernsehnachrichten 2020* ausführlicher aufbereitet werden, als es in den Anteil an der Nachrichtensendezeit in % Grenzen von Nachrichtensendungen möglich ist. Insofern ist von Interesse, welchen Stellenwert sie 59,1 in der Fernsehberichterstattung während der Coro- 53,2 53,1 54,4 52,6 na-Krise haben. Da die AGF-Programmcodierung 47,6 48,3 für diese Art von Sendungen keine eigene Format- kategorie bereitstellt, mussten hilfsweise die An- gaben zu den Sendungstiteln in der AGF-Pro- grammprotokollierung ausgewertet werden. Re- cherchiert wurden einerseits ausgewählte Titel von Sondersendungen (vgl. Tabelle 2) und andererseits die in den Titeln dieser Sendungen enthaltenen Themenhinweise (bezogen auf Corona-Sendungen mit Suchbegriffen wie Corona, Virus, Pandemie, Sars, Covid-19 etc.). Basierend auf dieser Recher- che kann durch den Vergleich der Befunde für Tages- heute RTL aktuell Sat.1- Tages- heute- Gesamt 2019 und 2020 festgestellt werden, ob und wie schau Nachrichten themen journal sich der Stellenwert der aktuellen Sondersendun- gen im Krisenjahr 2020 unter dem Einfluss der * Untersuchungszeitraum: 1.1.-31.12.2019 und 1.1.-30.9.2020. Zu den Basisdaten der Corona-Berichterstattung verändert hat. Nachrichtenanalyse vgl. Tabelle 1. Quelle: GöfaK Medienforschung. Tatsächlich wurde in den untersuchten Programmen Starke die Ausstrahlung von Sondersendungen im Jahr 2020 Ausweitung der im Vergleich zu 2019 enorm ausgeweitet: von 26 Sondersendungen niger allerdings über den Brexit. Dazu kamen als Sendestunden im Gesamtjahr 2019 auf bisher 69 im Jahr 2020 weitere Topthemen Nachrichten, die zum einen mit Stunden im Jahr 2020 (vgl. Abbildung 4). Untersucht den US-Präsidentschaftswahlen 2020 und zum an- man die Anlässe der Sondersendungen, ist diese deren mit der Bundestagswahl 2021 im Zusammen- Entwicklung – wie zu erwarten – vor allem ein Effekt hang standen. Entscheidend ist allerdings, dass in der Corona-Berichterstattung, denn in zwei Dritteln dieser Zeit zwischen dem beherrschenden Anteil der der Sendezeit der zwischen Januar und September Nachrichten zur Corona-Problematik und allen an- 2020 ausgestrahlten Sondersendungen ging es um deren herausragenden Nachrichtenthemen quanti- die Pandemie. Parallel dazu wurde die Corona-Pro tativ gesehen Welten lagen. Alle anderen Topthemen blematik im Jahr 2020 in vielen weiteren Informa erhielten sehr viel weniger Beachtung, die fünf hier tionsformaten aufgegriffen. Der Umfang dieser aufgeführten brachten es zusammen auf etwa 30 Sendungen ist allerdings auf der Basis der AGF- Prozent der Sendezeit in den sechs untersuchten Programmprotokolle allein nicht zuverlässig zu be- Sendungen. stimmen. (12) Gleich hoher Hinter diesem Ergebnis verbirgt sich eine in diesem Anders als in den Nachrichtensendungen war die Vier Fünftel aller Stellenwert der Ausmaß ungewöhnlich stark ausgeprägte Überein- journalistische Aufarbeitung der Corona-Krise im Sondersendungen im Corona-Krise in stimmung aller sechs Nachrichtensendungen über Format von Sondersendungen allerdings vorwiegend Ersten und im ZDF allen Nachrichten- die Relevanz der Corona-Krise für die Nachrichten- eine Sache der öffentlich-rechtlichen Programme. sendungen 2020 gebung. Das Ergebnis dieser Übereinstimmung ist Zwar strahlten auch RTL und Sat.1 in den ersten eine hohe quantitative Themenkonsonanz der sechs neun Monaten des Jahres 2020 deutlich mehr Son- Sendungen: In jeder von ihnen entfielen etwa 50 dersendungen aus als im Gesamtjahr 2019, davon Prozent der Sendezeit auf die Corona-Berichterstat- die Mehrzahl zur Corona-Pandemie. Von den insge- tung (vgl. Abbildung 3). Die Unterschiede zwischen samt 46 Sendestunden der vier Programme für dem Umfang der Corona-Berichterstattung in den aktuelle Sondersendungen zur Corona-Krise wurden sechs Sendungen sind so gering, dass weder von jedoch 80 Prozent im Ersten oder im ZDF gesendet einem Systemunterschied (öffentlich-rechtlich vs. (vgl. Abbildung 5). privat) noch von Genredifferenzen (Hauptnachrich- tensendungen vs. Nachrichtenmagazine) gesprochen Corona-Berichterstattung im Zeitverlauf werden kann. Im Blick auf die zeitliche Dynamik der Pandemie in Massive Ausweitung Deutschland – die hierauf bezogenen gesundheits-, der Krisenbericht Sondersendungen als zentrales Format des wirtschafts- und finanzpolitischen Aktivitäten und erstattung in Krisenjournalismus Debatten, gesellschaftlichen Reaktionen usw. – war kürzester Zeit Im Fernsehen sind aktuelle Sondersendungen eine zu erwarten, dass die Intensität bzw. der Umfang der Art „Überlauf-Format“, in dem Informationen über Corona-Berichterstattung im Fernsehen dieser Dy-
Aktuelle Fernsehberichterstattung über die Corona-Krise Media Perspektiven 595 10-11/2020 Tabelle 2 Titel der aktuellen Sondersendungen in Das Erste, ZDF, RTL und Sat.1 2019 und 2020 Das Erste ZDF RTL Sat.1 Sondersendungen 2019 Brennpunkt ZDF spezial RTL aktuell spezial Sat.1 Nachrichten spezial Tagesschau extra heute spezial RTL Nachtjournal spezial Tagesthemen extra heute journal spezial Sondersendungen 2020 zur Corona-Krise ARD extra ZDF spezial RTL spezial Sat.1 spezial RTL aktuell spezial BILD Corona spezial Sondersendungen 2020 zu anderen Themen Brennpunkt ZDF spezial RTL aktuell spezial Sat.1 Nachrichten spezial Tagesschau extra heute journal spezial RTL Nachtjournal spezial Tagesthemen extra Quelle: GöfaK Medienforschung. namik folgte. In den Sendungen, die im Rahmen der Abbildung 4 vorliegenden Analyse untersucht wurden, stieg der Aktuelle Sondersendungen 2019 und 2020* Gesamtumfang der Corona-Berichterstattung in den Gesamtumfang in Std. ersten Monaten des Jahres 2020 abrupt an: von 9 Stunden im Februar über 64 Stunden im März auf einen Höhepunkt von 70 Sendestunden im April (vgl. 23 Abbildung 6). Anteil der Corona- „Treiber“ dieser Entwicklung waren die sechs Nach- Berichterstattung richtensendungen. Insofern lohnt es sich, den zeitli- 46 an den Nachrichten chen Verlauf der Corona-Nachrichtengebung noch bis zu 95 Prozent etwas genauer anzuschauen (vgl. Abbildung 7). 26 Hierzu wird der Anteil der Corona-Berichterstattung am Gesamtvolumen der Nachrichtenbeiträge im 2019 2020 Wochenverlauf ausgewiesen. Aus dieser Perspektive ist zu sehen, wie der Beachtungswert der Corona- aktuelle Sondersendungen zu anderen Themen Pandemie in den sechs untersuchten Nachrichten- aktuelle Corona-Sondersendungen sendungen in kürzester Zeit quasi von Null auf Hun- dert „hochgesprungen“ ist: Nach einer ersten Be- * Untersuchungszeitraum: 1.1.-31.12.2019 und 1.1.- richterstattungsspitze Ende Januar stieg der Anteil 30.9.2020. Zur Sendungsauswahl vgl. Tabelle 2. der Corona-Berichterstattung an der Nachrichten- Quelle: GöfaK Medienforschung. sendezeit innerhalb von fünf Wochen von 3 auf 95 Prozent. Bei einem Zeitanteil von mehr als 90 Pro- zent blieb sie vier Wochen (12.-15. Kalenderwoche), bei mehr als 75 Prozent weitere sechs Wochen (16.- Abbildung 5 21. Kalenderwoche) und bei mindestens der Hälfte Corona-Sondersendungen 2020* der Kernsendezeit noch einmal zwölf Wochen, bis Gesamtumfang in Std. weit in den August hinein (d.h. bis zur 33. Kalender- woche). Seit Mai durchgehend Drastischer als mit dem Blick auf diese 22 Wochen großer Umfang der lässt sich der Ausnahmezustand kaum beschrei- Corona-Nachrichten ben, den die Corona-Krise in der Nachrichtenbe- 20 17 richterstattung der vier Fernsehprogramme ausge- 5 5 löst hat. Abgesehen von dem rasanten Anstieg der ARD/Das Erste ZDF RTL Sat.1 Corona-Berichterstattung in den Anfängen der Co- rona-Krise fällt vor allem auf, dass sie nach dem Abflachen der ersten Pandemiewelle in Deutsch- * Untersuchungszeitraum: 1.1.-31.12.2019 und 1.1.-30.9.2020. Zur Sendungs- land nicht auf das Niveau vor dem Ausbruch der auswahl vgl. Tabelle 2. Pandemie zurückgeführt wurde. Sie blieb vielmehr Quelle: GöfaK Medienforschung. bis Ende September auf einem quantitativ ver- gleichsweise hohen Niveau. Angesichts der aktuel-
Hans-Jürgen Weiß/Matthias Wagner/Torsten Maurer Media 596 Perspektiven 10-11/2020 Abbildung 6 Corona-Nachrichten und Corona-Sondersendungen im Zeitverlauf 2020 Gesamtumfang in Std./Monat 70 Gesamt 64 Corona in den Nachrichten aktuelle Corona-Sondersendungen 54 55 48 47 35 32 32 24 33 31 30 9 3 23 7 3 16 15 2 2 1 1 2 7 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep * Untersuchungszeitraum: 1.1.-31.12.2019 und 1.1.-30.9.2020. Zu den Basisdaten der Nachrichtenanalyse vgl. Tabelle 1, zu den Corona-Sendungen Abbildung 5. Quelle: GöfaK Medienforschung. Abbildung 7 Corona-Nachrichten im Zeitverlauf 2020 Anteil an der gemeinsamen Nachrichtensendezeit in % 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 Kalenderwoche 2020 * Untersuchungszeitraum: 1.1.-30.9.2020. Zu den Basisdaten der Nachrichtenanalyse vgl. Tabelle 1. Quelle: GöfaK Medienforschung. len Entwicklung der Pandemie ist zu erwarten, Die sechs untersuchten Nachrichtensendungen un- Kaum quantitative dass die Corona-Nachrichten wieder deutlich zu- terscheiden sich kaum in der Intensität, in der sie Unterschiede nehmen werden. Im Rahmen der Publikation der Woche für Woche über die Corona-Krise berichteten. zwischen den Gesamtergebnisse des Nachrichtenmonitors 2020 Dies gilt ganz besonders während des Ausbruchs sechs untersuchten wird hierüber zu berichten sein. (13) der Pandemie in Deutschland im März und auch Sendungen noch bis zum Abklingen der ersten Welle Ende Mai 2020. Danach variiert der quantitative Umfang der
Aktuelle Fernsehberichterstattung über die Corona-Krise Media Perspektiven 597 10-11/2020 Krisenberichterstattung in den einzelnen Nachrich- Abbildung 8 tensendungen etwas, aber nicht besonders stark. Vergleich der Nachrichten zur Corona-Krise und zur Klimapolitik/ Besonders in der Nachrichtengebung von Sat.1 wur- Klimadebatte im Zeitverlauf 2020* de der Anteil der Berichterstattung über die Pande- Anteil an der gemeinsamen Nachrichtensendezeit in % mie an der Nachrichtensendezeit nicht nur während des ersten Höhepunkts der Krise in Deutschland, 90,0 Corona sondern auch in den Wochen danach konstant hoch- gehalten. 77,6 Klimaproblematik 76,5 „Agenda Cutting“: Themenverdrängung durch 57,6 die Corona-Berichterstattung? 52,1 51,0 Ein Argument in der journalismus- und medienkri- 40,6 tischen Debatte über die Corona-Berichterstattung in Deutschland richtet sich unmittelbar auf den überaus großen, in diesem Beitrag dokumentierten 14,0 9,3 11,5 Umfang, den dieses Thema in den deutschen Me- 12,7 7,1 7,9 7,9 6,7 3,1 4,7 dien einnahm und weiter einnimmt. Formuliert 5,8 wurde die Befürchtung, dass die Fokussierung der Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Medien auf den Gesamtkomplex der Corona-Pan- demie zu einer Verdrängung anderer gesellschaft- * Untersuchungszeitraum: 1.1.-30.9.2020. Zu den Basisdaten der Nachrichtenanalyse lich und politisch relevanter Themen aus den Me- vgl. Tabelle 1. dien geführt habe. (14) Quelle: GöfaK Medienforschung. Topthemen von Schon die in Abbildung 2 präsentierten Befunde zu 2019 auch im den herausragenden Nachrichtenthemen der Jahre laufenden Jahr 2019 und 2020 relativieren diese Kritik. Bei den drei in diesem Beitrag ausdrücklich verzichtet. Wir benut- prominent vertreten Themen, die einen direkten Vergleich des Bericht zen dafür abschließend die Kategorie eines „Themen- erstattungsumfangs in diesen beiden Jahren erlau- Clusters“, um deutlich zu machen, dass es unter den ben, ist der Umfang der Berichterstattung über den Bedingungen der aktuellen Corona-Krise eigentlich Gesamtkomplex der Klimadebatte und auch über die kein Thema mehr gibt, das nicht in irgendeinem Zu- Flüchtlingsproblematik im Jahr 2020 in den sechs sammenhang mit der Pandemie in Verbindung steht untersuchten Nachrichtensendungen nicht geringer bzw. damit in Verbindung zu bringen ist. als 2019. Nur der Brexit fand 2020 deutlich weniger Beachtung als 2019. Die in diesem Beitrag berichteten Daten zum Um- Möglichkeiten fang der Corona-Berichterstattung in den unter- weiterer Analysen Zusammenhang Vergleicht man beispielsweise den Zeitverlauf der suchten Fernsehprogrammen und Fernsehnach- zu Themenstruktur zwischen Umfang Klimaberichterstattung mit dem der Nachrichtenge- richten markieren daher auch den weitesten Rah- und Themen der Corona- und bung über die Corona-Pandemie in den ersten neun men, in dem die Pandemie im Bereich der Fern- verknüpfungen Klima Monaten des Jahres 2020, sind zwei Dinge festzu- sehinformation thematisiert wurde – sei es als berichterstattung halten. Einerseits wird die Nachrichtengebung zur ein zentrales übergeordnetes, sei es als ein unter- Klimaproblematik nicht vollkommen durch die Coro- geordnetes Thema der Nachrichtengebung. Diese na-Berichterstattung „erdrückt“. Andererseits ist die Konzeption eröffnet viele Möglichkeiten für syste- Wechselbeziehung zwischen diesen beiden Nach- matische und kasuistische Analysen zur Themen richtenthemen offensichtlich: Der anfänglich relativ struktur und zu Themenverknüpfungen der Co hohe Anteil der Klima-Berichterstattung an der Nach- rona-Berichterstattung, die im Rahmen des vor richtensendezeit (im Januar waren es 14 %) ging bei liegenden Beitrags jedoch nicht weiterverfolgt Ausbruch der Pandemie deutlich, auf 3 Prozent im werden sollen. Soweit diese Analysen mit dem März und 5 Prozent im April, zurück (vgl. Abbil- Untersuchungsinstrument des Nachrichtenmoni- dung 8). Im Anschluss daran nahm der Anteil der tors durchgeführt werden können, werden sie in Berichterstattung zur Klimaproblematik jedoch stetig die Präsentation der Befunde des Nachrichten wieder zu, zuletzt auf 12 Prozent der Nachrichtensen- monitors zum Gesamtjahr 2020 eingehen. Auf der dezeit im September 2020. Basis einer Verknüpfung der Videoaufzeichnungen für den Nachrichtenmonitor mit den hier berichte- Multidimensionalität Auf eine definitorische Diskussion darüber, wie man ten Basisdaten zur Corona-Nachrichtengebung be der Corona-Krise die Gegenstände der Corona-Berichterstattung – ein steht darüber hinaus die Möglichkeit, diese Ana und Themenvielfalt Konglomerat aus Ereignissen, Aktivitäten, Reaktionen lysen in der Weise fortzuführen, dass sie eine sys- der Berichterstattung und Folgen auf medizinischer, gesellschaftlicher, tematische Überprüfung zentraler Feststellungen, politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Anmerkungen, Behauptungen und Thesen der Me Ebene – inhaltsanalytisch korrekt bezeichnet, wurde dienkritik erlaubt.
Hans-Jürgen Weiß/Matthias Wagner/Torsten Maurer Media 598 Perspektiven 10-11/2020 Anmerkungen: festzustellen, die sich mit der inhaltlichen Ausgestaltung 1) Zur Methode des Nachrichtenmonitors vgl. Maurer, der Corona-Berichterstattung in den Fernsehnachrichten Torsten/Matthias Wagner/Hans-Jürgen Weiß: Fernseh befassen. nachrichten: Mehr als Klimawandel, Brexit, Europa- und 8) Die AGF-Materialien weisen Informationen über Landtagswahlen. Ergebnisse des Nachrichtenmonitors Sendungen, jedoch nicht über Sendungsbeiträge aus. 2019. In: Media Perspektiven 2/2020, S. 62-86. Damit fällt unter anderem die Corona-Berichterstattung 2) Zur Methode der ARD/ZDF-Programmanalyse vgl. Weiß, in Nachrichten- und Magazinbeiträgen vollkommen Hans-Jürgen/Torsten Maurer/Anne Beier: ARD/ZDF- durch das Raster der AGF-Programmprotokolle und Programmanalyse 2019: Kontinuität und Wandel. AGF-Programmcodierung. Forschungshintergrund und Methode. In: Media Perspek- 9) Für aktuelle Sondersendungen ist in der AGF-Programm- tiven 5/2020, S. 226-245. Zur in diesem Rahmen durch- codierung keine Formatkategorie vorgesehen. Sie werden in der Regel als „Reportage/Dokumentation“ oder als geführten Sekundäranalyse der AGF-Programmcodie- „Nachrichtensendung“ erfasst. In Tabelle 2 werden daher rung vgl. Maurer, Torsten/Anne Beier/Hans-Jürgen Weiß: die Sendungen ausgewiesen, die im Rahmen der Analysen Programmprofile von Das Erste, ZDF, RTL, VOX, Sat.1 für den vorliegenden Beitrag als aktuelle Sondersendun- und ProSieben. Ergebnisse der ARD/ZDF-Programm gen eingestuft wurden. analyse. In: Media Perspektiven 5/2020, S. 246-263. 10) Vgl. Wolling, Jens: Normalzeit vs. Spezialzeit. Besondere 3) Vgl. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ Ereignisse als Problem der Stichprobenziehung bei coronavirus/chronik-coronavirus.html sowie https:// Inhaltsanalysen von Medienangeboten. In: Gehrau, Volker/ covid19.who.int/ (abgerufen am 6.11.2020) und https:// Benjamin Fretwurst/Birgit Krause/Gregor Daschmann www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/ (Hrsg.): Auswahlverfahren in der Kommunikationswissen- Situationsberichte/Okt_2020/2020-10-31-de.pdf (abge- schaft. Köln 2005, S. 138-157. Was als „Normalzeit“ zu rufen am 6.11.2020). bezeichnen und gegenüber einer „Spezialzeit“ abzu- 4) Vgl. neben anderen Jarren, Otfried: Im Krisenmodus – grenzen ist und umgekehrt, ist theoretisch und empirisch Das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Zeiten von Corona. heikel. Bezogen auf die Analyse der Corona-Bericht In: epd medien 13/2020 vom 27.32020; Haarkötter, erstattung eröffnet diese Unterscheidung jedoch eine Hektor: Geht’s auch mal wieder kritisch? In: Menschen komparative Perspektive, die in den Analysen für diesen Machen Medien vom 1.4.2020; Rieg, Timo: Desinfektions Beitrag genutzt wird. journalismus. Die Corona-Berichterstattung ist kein 11) Für die hierauf bezogenen Analysen wurde bewusst Leuchtturm der Orientierung. In: journalistik.online, nicht die Gesamtsendezeit der Sendungen, sondern als 2/2020; Ruß-Mohl, Stephan: Herdentrieb. Ein Overkill an engerer Bezugsrahmen die Zeit gewählt, die Tag für Tag Corona-Berichterstattung verzerrt die Maßstäbe dafür, für die Nachrichtengebung frei verfügbar ist. Nicht be- was alles relevant ist. So verbreitet sich eine gefährliche rücksichtigt wurden Wetternachrichten sowie formale Angst. In: Süddeutsche Zeitung vom 17./18.10.2020. Sendungselemente wie Vorspann, Abspann usw. Korrekt Vgl. auch die umfassende Linkliste zu dieser Debatte in müsste man diesen Bezugsrahmen als „Zeitumfang der epd medien: https://www.epd.de/fachdienst/medien/ Nachrichtenbeiträge“ bezeichnen; im Text sprechen wir corona (abgerufen am 31.10.2020). jedoch der Einfachheit halber allgemein von „Sendezeit“. 5) Zur Kriegsberichterstattung vgl. zum Beispiel Maurer, 12) Anhand der Themenhinweise in den Sendungstiteln waren Torsten/Jens Vogelgesang/Moritz Weiß/Hans-Jürgen zwischen Januar und September 2020 insgesamt ca. Weiß: Aktive oder passive Berichterstatter? Die Rolle der 35 Stunden Sendezeit (ohne Sendungswiederholungen) Massenmedien während des Kosovo-, Afghanistan- und für Corona-Sendungen zusätzlich zu den aktuellen Son- Irakkriegs. In: Pfetsch, Barbara/Silke Adam (Hrsg.): dersendungen zu identifizieren. Tests zeigten allerdings, Massenmedien als politische Akteure. Konzepte und dass die Hinweise auf Sendungsthemen in den AGF- Analysen. Wiesbaden 2008, S. 144-167. Zur Krisenbericht- Programmprotokollen häufig unvollständig sind. erstattung vgl. Heft, Annett: Nationales Indexing versus 13) Die Veröffentlichung der Befunde des Nachrichtenmonitors Europäische Öffentlichkeit. Die Berichterstattung und 2020 ist in Media Perspektiven 3/2021 vorgesehen. Kommentierung deutscher und spanischer Zeitungen zur 14) „Jedes Agenda Setting ist immer auch ein Agenda Cutting: Griechenland- und Euro-Krise 2009/10. Baden-Baden Die Sendezeit […], die auf die Corona-Pandemie verwandt 2016. wird, verdrängt andere Sachverhalte und Ereignisse aus 6) Vgl. dazu Maurer/Wagner/Weiß (Anm. 1), S. 73-78. dem Sichtfeld. Dabei ist die Welt […] nicht stehen ge- 7) Das Gewicht der Pandemie als Haupt- oder Nebenthema blieben.“ Zitat Hektor Haarkötter (Anm. 4), ähnlich auch der einzelnen Beiträge wäre ggf. in Vertiefungsanalysen Ruß-Mohl und Rieg (Anm. 4).
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