AKZEPTANZ UND DIE EINNAHME FLEXIBLER PERSPEKTIVEN ALS HILFREICHE PROZESSE IN DER PSYCHOTHERAPIE - Fliedner Klinik Düsseldorf Mittwoch, 23. Juni ...

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AKZEPTANZ UND DIE EINNAHME FLEXIBLER PERSPEKTIVEN ALS HILFREICHE PROZESSE IN DER PSYCHOTHERAPIE - Fliedner Klinik Düsseldorf Mittwoch, 23. Juni ...
AKZEPTANZ UND DIE
 EINNAHME FLEXIBLER
   PERSPEKTIVEN ALS
HILFREICHE PROZESSE IN
 DER PSYCHOTHERAPIE

     Fliedner Klinik Düsseldorf

       Mittwoch, 23. Juni 2021
                        online

       Dipl.-Psych. Beate Ebert
AKZEPTANZ UND DIE EINNAHME FLEXIBLER PERSPEKTIVEN ALS HILFREICHE PROZESSE IN DER PSYCHOTHERAPIE - Fliedner Klinik Düsseldorf Mittwoch, 23. Juni ...
ZIELE

•   Überblick über Prozesse
    und Haltung in der ACT

•   Vertiefung von Akzeptanz
    und Selbst-als-Kontext mit
    kurzen Übungen

•   Fragen
AKZEPTANZ UND DIE EINNAHME FLEXIBLER PERSPEKTIVEN ALS HILFREICHE PROZESSE IN DER PSYCHOTHERAPIE - Fliedner Klinik Düsseldorf Mittwoch, 23. Juni ...
ZIELE

•   Überblick über Prozesse
    und Haltung in der ACT

•   Vertiefung von Akzeptanz
    und Selbst-als-Kontext mit
    kurzen Übungen

•   Fragen

Wie geht es, ein erfülltes Leben zu leben?
AKZEPTANZ UND DIE EINNAHME FLEXIBLER PERSPEKTIVEN ALS HILFREICHE PROZESSE IN DER PSYCHOTHERAPIE - Fliedner Klinik Düsseldorf Mittwoch, 23. Juni ...
WIE MENSCHEN OFT ZU UNS IN DIE THERAPIE
              KOMMEN
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WAS WIR MIT IHNEN ÜBEN KÖNNEN: EINE
    NEUE PERSPEKTIVE EINNEHMEN
AKZEPTANZ UND DIE EINNAHME FLEXIBLER PERSPEKTIVEN ALS HILFREICHE PROZESSE IN DER PSYCHOTHERAPIE - Fliedner Klinik Düsseldorf Mittwoch, 23. Juni ...
UM NEUE, AN IHREN WERTEN ORIENTIERTE
    VERHALTENSWEISEN ZU FINDEN
WIR NENNEN ES:
 PSYCHISCHE
 FLEXIBILITÄT

 ÜBUNG: DER
MANGO-BAUM

                 https://maui-oceanview-condo.com/2015/08/my-late-blooming-mango-tree/
WÄHLEN SIE EINE UNANGENEHME SITUATION
            AUS IHREM LEBEN
ÜBUNG: MANGO-BAUM
•   Eine Angelegenheit, die schwierig, schmerzhaft, belastend, bedrohlich für Sie ist.

•   Stellen Sie sich so hin, wie Sie sich in dieser Situation fühlen. Oft fühlen wir uns
    starr oder eng….

•   Nun stellen Sie sich vor, Sie sind ein Baum, über den jetzt ein leichter Wind
    streicht. Lassen Sie sich von diesem Wind mitnehmen und ganz sacht wiegen. Das
    Wiegen wird stärker und Sie spüren Ihre Biegsamkeit, Ihre Beweglichkeit, Sie
    bekommen Freude an der Bewegung, geben ihr mehr und mehr nach und finden
    Ihren ganz eigenen Tanz.

•   Jetzt denken Sie wieder an die schwierige Angelegenheit. Wiegen Sie sich dabei
    weiter. Welche Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen tauchen jetzt auf?
    Tauchen neue Sichtweisen auf, vielleicht ein ganz zartes neues Gefühl, oder neue
    Ideen, was Sie tun könnten, …

•   Was beobachten Sie? Lassen Sie die Übung sanft ausklingen.
PSYCHISCHE FLEXIBILITÄT

•   Es ist meist schwierig,Verhalten unmittelbar zu verändern
    (weniger essen, mehr Sport…!).

•   Eine neue Perspektive oder ein neuer Kontext, z.B. die
    Orientierung an Werten, helfen neues Verhalten zu wagen.

•   Positive Konsequenzen des neuen Verhaltens (ein förderlicher
    Kontext) - innerhalb und außerhalb der Therapiestunde - sind
    entscheidend für die Aufrechterhaltung.
HEXAGON MODELL - FLEXIBEL

       Kontakt mit dem ggw. Moment

Akzeptanz                        Werte
                 Psychische
                 Flexibilität
               Psychische
               Flexibilität

 Defusion                        Commitment

            Selbst-als-Kontext
HEXAGON MODELL - UNFLEXIBEL

             Fokus auf Grübeln/Ignoranz

     Erlebnis-                         Muss-Modus/
  vermeidung                           Haben-Wollen
                       Psychische
                       Flexibilität
                     Psychische
                     Flexibilität

  Rechthaben/                         Vermeidung bestimmt
Argumentieren                         das Verhalten

            Unflexible Perspektive auf sich
                      und andere
DIE ACT IST EVIDENZBASIERT
                                     Pain / Chronic Pain Asthma
                            Anxiety         Cancer      Psychosis Diabetes
                     Depression                                        Eating Disorders
             Social Anxiety                                                   Weight Loss
  Obsessive Compulsive Disorder                                            Smoking Gambling
     Parenting                                                                        Pornography
 Trichotillomania                                                             Substance Abuse
Fibromyalgia                                                               Occupational Outcomes
Bowel Diseases                                                                         Aggression
  Tinnitus
  HIV        600+ RANDOMISIERTE KONTROLLIERTE STUDIENConfidence
                                                                                Stress    Burnout
 Multiple Sclerosis
                                                                                           Sleep
Borderline Personality Disorder
                                                                                       Suicide
   Epilepsy
      Training                                                                    Quality of Life
         Health Behaviors                                                           Shame
           Psychological Flexibility                                          Prejudice Stigma
              Couples / Marital Relations                           Somatic Syndromes
                                             Skill Coaching   Attention Stroke
                           Procrastination
                                           Exercise Prevention
                                                                   06-2020, https://contextualscience.org/
                                                                   state_of_the_act_evidence
ANNAHMEN IN DER ACT

•   Leiden ist natürlich und unvermeidbar. Es ist Teil unseres
    menschlichen Lebens.

•   Zusätzliches Leiden entsteht durch

    • Kampf    gegen eigenes inneres Erleben

    • Vermeidung    aversiver Reize/festhalten an angenehmen Reizen

    • Starre   Sichtweisen und Resignation

    • Mangel   an engagiertem Handeln

•   Dieses zusätzliche Leiden können wir durch gezieltes Üben
    verringern.
ANNAHMEN
    IN DER ACT

•   …und: wir sitzen als
    Menschen alle in
    einem Boot - durch
    unsere sprachlichen
    Fähigkeiten
Stimulus   Verhalten   Konsequenz
Genetische/
           epigenetische
                             Kultur
 Physische Ausstattung
 Umgebung

Stimulus            Verhalten           Konsequenz

                                      Intrapersoneller
                                           Kontext
 Interpersoneller
     Kontext         Lerngeschichte
Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext
Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext
                  Genetische/
                 epigenetische
                                   Kultur
       Physische Ausstattung
       Umgebung

      Stimulus            Verhalten           Konsequenz

                                            Intrapersoneller
                                                 Kontext
       Interpersoneller
           Kontext         Lerngeschichte

Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext
Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext
SICHTWEISE:
     FUNKTIONALER KONTEXTUALISMUS

• Das Verhalten, das
                   Leiden vergrößert, macht immer Sinn,
 wenn wir die historischen und derzeitigen
 Kontextfaktoren dazu bringen - es hat eine Funktion.

• Vorteil: wir
             brauchen keine Bewertungen von Verhalten als
 richtig oder falsch, keine Abnormität als Erklärungen.

• Maßstab: Ist das Verhalten in Bezug auf Werte hilfreich oder
 nicht hilfreich?
VERHALTEN   KONTEXT

• Behavior

                     NACH JOANNE STEINWACHS
BEDINGEN SICH GEGENSEITIG

  contextualistic ground is necessary for practicing ACT.
AKZEPTANZ
AKZEPTANZ ERLAUBT UNS UNSER HANDELN
  AN UNSEREN WERTEN AUSZURICHTEN
WÄHLEN SIE EIN UNANGENEHMES GEFÜHL
•   Emotion, Impuls, physischer Schmerz

•   Klar benennbar (traurig, ärgerlich, aggressiv, ängstlich….)

•   Unklar (angespannt, leer, voll, seltsam, überwältigend…)
ÜBUNG: ATMEN MIT EINEM „JA“
ÜBUNG: EFFEKTIV MIT GEFÜHLEN UMGEHEN
        (ATMEN MIT EINEM „JA“)
•   Wäre es o.k. für Sie, wenn wir heute dieser Emotion für ein paar
    Minuten unsere ganze Aufmerksamkeit schenken? Sie erforschen?

•   Könnten Sie beim Einatmen das Gefühl ganz bewusst wahrnehmen?
    Den Einatem zum Zentrum des Gefühls hinschicken? Das Gefühl
    mit jedem Einatmen noch etwas mehr zulassen?

•   Vielleicht können Sie beim Ausatmen noch innerlich zu sich sagen:
    „Ja, ich bin bereit, das Gefühl wahrzunehmen, jetzt, für diesen
    Atemzug.“

•   Nach einigen Atemzügen: Was bemerken Sie? Verändert sich etwas?
    Wird das Gefühl stärker oder schwächer oder bleibt es gleich?

•   Hinterher: Evaluation
AKZEPTANZ ALS PROZESS

1. Wahrnehmen und Anerkennen

2. Eine Wahl treffen

3. Erforschen und wahrnehmen was
passiert

4. Die Erfahrung evaluieren
ÜBUNGSBLATT AKZEPTANZ

1. Wahrnehmen und Anerkennen: was ist

Mein unangenehmes Erleben ist: _______________________________________

2. Eine Wahl treffen

Bin ich bereit, _____________________ jetzt zu erforschen?

Falls nein: welche Vereinbarung treffe ich mit mir?
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________

3. Erforschen und wahrnehmen was passiert

Notizen:
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________

4. Die Erfahrung evaluieren

Wirkung? Neue Handlungsmöglichkeiten? Ein Schritt Richtung Werte?
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
1. WAHRNEHMEN UND ANERKENNEN

 „Oh, ich fühle   in meinem Körper.“
2. EINE WAHL TREFFEN

•   „Ich bin bereit,   jetzt zu erforschen.“

•   oder

•   „Ich bin NICHT bereit,      jetzt zu erforschen .“
BEIDE WAHLMÖGLICHKEITEN SIND O.K.

Vertrauen ist wichtig.

Eine bewusste Wahl treffen heißt,Verantwortung übernehmen.

Sie sagen, wo es lang geht, nicht das Gefühl.
WENN SIE „NEIN“ WÄHLEN, KÖNNEN SIE…

•   sich später darum kümmern und dafür einen Zeitpunkt mit sich
    selbst vereinbaren

•   einen Menschen finden, dem Sie vertrauen, um Unterstützung zu
    bekommen

•   erforschen, was passiert, wenn Sie       wegschieben
3. ERFORSCHEN - EINIGE PRINZIPIEN

•   langsam machen

•   erlauben und Raum geben

•   es im Körper fühlen

•   den Atem dazu bringen

•   sich von den inneren Wahrnehmungen führen lassen

•   Sie können jederzeit aufhören und ein anderes Mal weiter
    machen
MÖGLICHE FRAGEN

•   Wie fühlt es sich im Körper an?

•   Wird       größer oder kleiner? Bleibt es gleich?

•   Was passiert, wenn Sie      erlauben?
4. DIE ERFAHRUNG EVALUIEREN

•   Welche Wirkung hatte diese Erfahrung?

•   Habe ich mehr Raum - oder weniger?

•   Sehe ich neue Handlungsmöglichkeiten?

•   Habe ich einen Schritt in Richtung meiner Werte gemacht oder
    eher nicht?
COMMITTED ACTION

Könnten Sie jeden Tag ein paar Minuten Zeit nehmen und fragen:

Gibt es irgendetwas, das wahrgenommen werden möchte?

P.S.: Man kann auch mit angenehmen Gefühlen üben :)
BARRIEREN UND FALLEN

„Ich kann dieses Gefühl nicht zulassen, es würde mich
überwältigen.“

Sich Schritt für Schritt annähern - erlauben und wieder einen Schritt zurück gehen.

„Akzeptanz heißt, dass ich aufgebe.“

Akzeptanz ist nicht Resignation. Es ist eine bewusste, kraftvolle Handlung.

„Akzeptanz heißt, ich stimme dem, was passiert ist, zu.“

Akzeptanz bedeutet nicht Zustimmung. Es bedeutet, die Auswirkung, die eine
Erfahrung auf das eigene Leben hat, zu erlauben.
BARRIEREN UND FALLEN

„Ich bin nicht bereit, dieses schwierige Gefühl zu erlauben.“

Das ist o.k. Sie können damit anfangen, zu akzeptieren, dass Sie nicht bereit sind,
zu akzeptieren.

„Wenn ich dieses Gefühl erlaube, kann ich es endlich
loswerden.“

Das ist eine Falle. Gefühle werden immer wieder zurückkommen und dann
können wir wieder üben, sie zu akzeptieren.
UNSERE GEFÜHLE HABEN WICHTIGE
          INFORMATIONEN FÜR UNS

„Das ist nicht o.k.!“

„Bereite dich gut vor!“

„Such dir Hilfe!“

„Pass auf dich auf!“ etc.

Aber nicht vergessen: Sie sind der
Boss!
ZUSAMMENFASSUNG

•   Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen können wir meist
    nicht unmittelbar kontrollieren

•   Vermeidung/Kampf = Feststecken

•   Auswirkung: rigides Verhalten wie Depressivität, Aggressivität,
    Impulsivität etc.

•   Ziel: nicht die Beseitigung sondern ein flexibler Umgang mit dem
    schwierigen Erleben

•   Technik: Bewusst wahrnehmen + Raum geben
AKZEPTANZ IST NATÜRLICH

Akzeptanz ist wie ein Fluss.

Wir können mit unseren Erfahrungen mitfließen und uns in unsere
wertvolle Richtung bewegen.

Gefühle zu vermeiden ist auf Dauer wie ein Damm, der viel
Anstrengung kostet.
ÜBUNG: DIE
                      TÜR ZU
                      HALTEN

 ACCEPTANCE EXERCISE: PUSH IT
AWAY OR TAKE IT TO YOUR HEART
ÜBUNG: DIE TÜR ZU HALTEN
•   Würden Sie bitte zu der Tür in Ihrem Zimmer gehen und sich vorstellen, draußen
    ist das Gefühl, das Sie auf keinen Fall haben möchten - es will aber unbedingt herein.

•   Drücken Sie ganz fest gegen die Tür, damit das Gefühl auf keinen Fall hereinkommt.

•   Wie ist es, so zu drücken? Was bemerken Sie? Wird es anstrengend? Wo ist Ihre
    Aufmerksamkeit? Was nehmen Sie noch von Ihrem Zimmer wahr? Könnten Sie jetzt
    etwas Schönes machen, sich etwas Gutes tun, vielleicht einen Tee kochen und sich
    aufs Sofa setzen?

•   Was könnten Sie Neues ausprobieren anstatt die Tür zu zu halten? Wie wäre es, das
    Gefühl wie einen Gast herein zu bitten? Es ist vielleicht kein Gast, den Sie unbedingt
    gerne eingeladen hätten, aber wenn Sie ihn nun hereinlassen, wäre das vielleicht
    weniger anstrengend.

•   Könnten Sie nun zusammen mit dem Gast/dem Gefühl das tun, was Sie gerne tun
    möchten, sich z.B. einen Tee kochen und sich zusammen mit dem Gefühl aufs Sofa
    setzen? Hätte das Gefühl Ihnen vielleicht sogar etwas Wichtiges zu sagen, wenn Sie
    ihm zuhören?
AKZEPTANZ ERLAUBT UNS UNSER HANDELN
  AN UNSEREN WERTEN AUSZURICHTEN
FALLBEISPIELE ZU MANGELNDER AKZEPTANZ
               ALS PROBLEM?
•   „Ich möchte meine Angst loswerden und Sie können mir
    hoffentlich dabei helfen.“

•   „Ja, ich habe diese bipolare Störung. Aber die Psychose ist vorbei,
    ich will wieder auf mein Leistungsniveau von vor der Erkrankung
    kommen.“

•   „Es ist nicht fair, dass ich dieses Aneurysma bekommen habe.
    Immer werde ich im Leben ausgebremst.“

•   „Wenn ich bedenke, dass ich all diese Probleme nur habe, weil
    mein neuer Chef mich aus meiner langjährigen Leitungsposition
    herausgemobbt hat.“

•   …. eigene Beispiele?
NICHT VERGESSEN: ÜBEN SIE NUR AKZEPTANZ
 MIT IHREN KLIENTINNEN WENN SIE SELBST
            DAZU BEREIT SIND
SELBST-ALS-KONTEXT (SAC)
WIE LERNEN WIR, WER WIR SIND? EINE
                      KURZVERSION
                               •   „Ich bin Mama und du bist
                                   mein kleiner Schatz!“

                               •   „Ich bin hier, Mama ist da.“

                               •   „Mama sieht mich. Es ist mir
                                   wichtig, wie sie mich sieht.

                               •   Wir beginnen, unser
                                   Verhalten zu bewerten und
                                   es an den erlernten
                                   Standards auszurichten. Wir
                                   verbiegen uns und lügen.

                                            (vgl. Hayes, Liberated Mind)
Photo Katie E, Pexels
„SO BIN ICH HALT“ - ALS WÄREN WIR EIN
                   MÖBELSTÜCK

Photo eric montanah, Pexels
ÜBUNG: ICH BIN….

•   Schreiben Sie untereinander auf ein Blatt Papier 10 Sätze, die alle
    beginnen mit „Ich bin…“ und dann folgen Eigenschaften oder
    Rollen, wie Sie sich kennen.

•   Halten Sie das Blatt Papier an Ihre Nasenspitze, ganz dicht, vor
    Ihre Augen - was passiert?

•   Legen Sie das Blatt auf den Boden und treten Sie ein paar
    Schritte zurück, was passiert?

•   Streichen Sie alle Eigenschaften und Rollen durch, so dass nur
    noch bleibt „Ich bin…“ - was passiert?
SELBST-ALS-KONTEXT: EINE FLEXIBLE
              PERSPEKTIVE EINNEHMEN

„…oh, ich sehe mich selbst   „Ich - hier - jetzt      „…ich als Kind.“
 als wäre ich ein Stuhl.“      bemerke…“

„…das ist schlimm für                              „…das ist mir wertvoll.“
      mich!“                 andere Menschen
ARTEN VON BEZÜGEN - BEZUGSRAHMEN

•   Deiktische Bezüge - „ich-hier-jetzt“ schaue auf etwas

•   Räumliche Bezüge - ich schaue auf etwas/mich hier oder
    dort oder von weiter weg oder von ganz nah

•   Zeitliche Bezüge - ich schaue auf etwas/mich jetzt oder
    früher oder in der Zukunft

•   Jeder Bezug gibt eine neue Perspektive und dadurch
    entstehen neue Gefühle, Gedanken und
    Handlungsmöglichkeiten
VIELLEICHT SIND WIR EHER WIE EIN HAUS MIT
             VIELEN RÄUMEN…

Photo Tobias Bjørkli, Pexels
UND FÜR JEMAND
                                ANDERS KÖNNEN
                                  WIR DAS TAJ
                                  MAHAL SEIN

Photo Kritesh Kaushik, Pexels
DAS IST ES, WAS WIR UNSEREN KLIENTINNEN
                 ANBIETEN
ICH VERSETZE MICH IN DIE
 SITUATION DER KLIENTIN
UND ICH SCHLIESSE MICH SELBST IN
          DIE LIEBE EIN
SELBST-ALS-KONTEXT ALS SICHERER RAUM IN
           DER PSYCHOTHERAPIE

•   Klient*innen fühlen sich gesehen und akzeptiert

•   sie können sich öffnen, ausprobieren, sich entfalten

•   sie können ihre Fähigkeit zu einer freundlichen Perspektive
    auf sich selbst entwickeln

•   wir können miteinander lernen
VIELLEICHT KÖNNTEN
        WIR SAGEN
 „SELBST-ALS-KONTEXT“
   IST AKZEPTANZ AUF
EINER ÜBERGEORDNETEN
          EBENE
ÜBUNG: GANZ NAH SCHAUEN UND MIT
            DISTANZ
ÜBUNG: GANZ NAH SCHAUEN UND DANN VON
              WEITER WEG
           (SELBST-ALS PROZESS UND SELBST-ALS-KONTEXT)
Wenn in der Sitzung ein unangenehmes Gefühl auftaucht:

Wäre es o.k., diesem Gefühl für ein paar Minuten Aufmerksamkeit zu schenken? Können Sie
dieses Gefühl in Ihrem Körper spüren? Gehen Sie ganz nah hin zu diesem Erleben in Ihrem
Körper. Wie fühlt es sich an?
Können Sie dem Gefühl mit dem Einatmen Platz in Ihrem Körper geben?

Nun nehmen Sie etwas Distanz zu sich selbst ein, so dass Sie sich selbst wahrnehmen können,
wie Sie hier sitzen und mit mir diese Übung machen. Geht das?

Können Sie aus dieser Beobachterperspektive sehen, dass Sie dieses schwierige Gefühl haben und
dass Sie gerade bereit sind, es in Ihrem Körper wahrzunehmen?

Und jetzt gehen Sie wieder ganz nah hin zu dem unangenehmen Gefühl in Ihrem Körper und
spüren, wie es sich jetzt gerade anfühlt. Können Sie es noch gut spüren? Vielleicht ist es gleich
geblieben, vielleicht hat es sich verändert. Nehmen Sie auch das wahr.

Und begeben Sie sich noch einmal in die Beobachterperspektive auf sich selbst.Vielleicht können
Sie sogar den Abstand etwas variieren, dass Sie etwas mehr Abstand von sich nehmen oder etwas
näher zu sich hingehen - und dann wieder ganz nah zu Ihrem Gefühl hingehen.

Was bemerken Sie, wenn Sie das tun?
RELEVANZ IN DER PSYCHOTHERAPIE

•   „Ich bin halt so…, ich war schon immer so….“

•   „Ich denke oft, ich müsste anders denken oder fühlen. Dann
    wäre ich besser.“

•   „Das war nicht ich, als ich so aggressiv war, so kenne ich
    mich gar nicht.“

•   „Etwas in mir ist zerbrochen.“

•   „Ich bin schuld.“

•   Flexibel: „Könnte ich auch ganz anders denken, fühlen,
    handeln, als ich mich kenne?“
UND NICHT VERGESSEN: ES GEHT DARUM EIN
     WERTVOLLES LEBEN ZU LEBEN
WERTE: INTRINSICHE MOTIVATION,
            SEHNSÜCHTE

1. ein wunderschöner Moment

2. ein schmerzhafter Moment

3. dein Held

4. du schreibst dein Lebens-Drehbuch

Werte sind kleine Schritte, wir schaffen neue Strukturen
und Gewohnheiten; "Der Weg ist das Ziel"; es geht um
Sehnsüchte, die uns berühren;
ACT IM UNTERSCHIED ZUR KVT

•   Den Bezug zu Gedanken und Gefühlen verändern, nicht die Inhalte

•   Wichtigstes Ziel: nicht Symptomreduktion sondern flexibles Handeln, orientiert an den
    eigenen Werten (Verhaltensaktivierung und -veränderung oder Exposition somit explizit
    werteorientiert)

•   Kontraintuitive neue Verhaltensweisen (z.B. Akzeptanz unangenehmer Gefühle und
    Gedanken) mit Evaluation der Klient*innen ob dieses Verhalten im Sinne ihrer Werte
    funktioniert

•   Grundlagen: Verhaltenswissenschaften und funktionaler Kontextualismus

•   Anwendung der Bezugsrahmentheorie mit der Annahme, dass Sprache und Kognitionen
    zentral bei der Entstehung psychischer Störungen sind

•   Werte in der ACT: menschliches Leiden verringern, Wohlbefinden vergrößern, durch
    enge Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher Forschung und Anwendung
LITERATUR

•   Eifert, G. H. (2011). Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT). Göttingen: Hogrefe

•   Hayes, S.C. (2020) Kurswechsel im Kopf.Von der Kunst, anzunehmen was ist, und innerlich
    frei zu werden. Beltz Verlag
I am because you are.
You are because I am.
   – African Philosopher
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