AKZEPTANZ UND DIE EINNAHME FLEXIBLER PERSPEKTIVEN ALS HILFREICHE PROZESSE IN DER PSYCHOTHERAPIE - Fliedner Klinik Düsseldorf Mittwoch, 23. Juni ...
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AKZEPTANZ UND DIE EINNAHME FLEXIBLER PERSPEKTIVEN ALS HILFREICHE PROZESSE IN DER PSYCHOTHERAPIE Fliedner Klinik Düsseldorf Mittwoch, 23. Juni 2021 online Dipl.-Psych. Beate Ebert
ZIELE • Überblick über Prozesse und Haltung in der ACT • Vertiefung von Akzeptanz und Selbst-als-Kontext mit kurzen Übungen • Fragen
ZIELE • Überblick über Prozesse und Haltung in der ACT • Vertiefung von Akzeptanz und Selbst-als-Kontext mit kurzen Übungen • Fragen Wie geht es, ein erfülltes Leben zu leben?
WIR NENNEN ES: PSYCHISCHE FLEXIBILITÄT ÜBUNG: DER MANGO-BAUM https://maui-oceanview-condo.com/2015/08/my-late-blooming-mango-tree/
WÄHLEN SIE EINE UNANGENEHME SITUATION AUS IHREM LEBEN
ÜBUNG: MANGO-BAUM • Eine Angelegenheit, die schwierig, schmerzhaft, belastend, bedrohlich für Sie ist. • Stellen Sie sich so hin, wie Sie sich in dieser Situation fühlen. Oft fühlen wir uns starr oder eng…. • Nun stellen Sie sich vor, Sie sind ein Baum, über den jetzt ein leichter Wind streicht. Lassen Sie sich von diesem Wind mitnehmen und ganz sacht wiegen. Das Wiegen wird stärker und Sie spüren Ihre Biegsamkeit, Ihre Beweglichkeit, Sie bekommen Freude an der Bewegung, geben ihr mehr und mehr nach und finden Ihren ganz eigenen Tanz. • Jetzt denken Sie wieder an die schwierige Angelegenheit. Wiegen Sie sich dabei weiter. Welche Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen tauchen jetzt auf? Tauchen neue Sichtweisen auf, vielleicht ein ganz zartes neues Gefühl, oder neue Ideen, was Sie tun könnten, … • Was beobachten Sie? Lassen Sie die Übung sanft ausklingen.
PSYCHISCHE FLEXIBILITÄT • Es ist meist schwierig,Verhalten unmittelbar zu verändern (weniger essen, mehr Sport…!). • Eine neue Perspektive oder ein neuer Kontext, z.B. die Orientierung an Werten, helfen neues Verhalten zu wagen. • Positive Konsequenzen des neuen Verhaltens (ein förderlicher Kontext) - innerhalb und außerhalb der Therapiestunde - sind entscheidend für die Aufrechterhaltung.
HEXAGON MODELL - FLEXIBEL Kontakt mit dem ggw. Moment Akzeptanz Werte Psychische Flexibilität Psychische Flexibilität Defusion Commitment Selbst-als-Kontext
HEXAGON MODELL - UNFLEXIBEL Fokus auf Grübeln/Ignoranz Erlebnis- Muss-Modus/ vermeidung Haben-Wollen Psychische Flexibilität Psychische Flexibilität Rechthaben/ Vermeidung bestimmt Argumentieren das Verhalten Unflexible Perspektive auf sich und andere
DIE ACT IST EVIDENZBASIERT Pain / Chronic Pain Asthma Anxiety Cancer Psychosis Diabetes Depression Eating Disorders Social Anxiety Weight Loss Obsessive Compulsive Disorder Smoking Gambling Parenting Pornography Trichotillomania Substance Abuse Fibromyalgia Occupational Outcomes Bowel Diseases Aggression Tinnitus HIV 600+ RANDOMISIERTE KONTROLLIERTE STUDIENConfidence Stress Burnout Multiple Sclerosis Sleep Borderline Personality Disorder Suicide Epilepsy Training Quality of Life Health Behaviors Shame Psychological Flexibility Prejudice Stigma Couples / Marital Relations Somatic Syndromes Skill Coaching Attention Stroke Procrastination Exercise Prevention 06-2020, https://contextualscience.org/ state_of_the_act_evidence
ANNAHMEN IN DER ACT • Leiden ist natürlich und unvermeidbar. Es ist Teil unseres menschlichen Lebens. • Zusätzliches Leiden entsteht durch • Kampf gegen eigenes inneres Erleben • Vermeidung aversiver Reize/festhalten an angenehmen Reizen • Starre Sichtweisen und Resignation • Mangel an engagiertem Handeln • Dieses zusätzliche Leiden können wir durch gezieltes Üben verringern.
ANNAHMEN IN DER ACT • …und: wir sitzen als Menschen alle in einem Boot - durch unsere sprachlichen Fähigkeiten
Stimulus Verhalten Konsequenz
Genetische/ epigenetische Kultur Physische Ausstattung Umgebung Stimulus Verhalten Konsequenz Intrapersoneller Kontext Interpersoneller Kontext Lerngeschichte
Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Genetische/ epigenetische Kultur Physische Ausstattung Umgebung Stimulus Verhalten Konsequenz Intrapersoneller Kontext Interpersoneller Kontext Lerngeschichte Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext
SICHTWEISE: FUNKTIONALER KONTEXTUALISMUS • Das Verhalten, das Leiden vergrößert, macht immer Sinn, wenn wir die historischen und derzeitigen Kontextfaktoren dazu bringen - es hat eine Funktion. • Vorteil: wir brauchen keine Bewertungen von Verhalten als richtig oder falsch, keine Abnormität als Erklärungen. • Maßstab: Ist das Verhalten in Bezug auf Werte hilfreich oder nicht hilfreich?
VERHALTEN KONTEXT • Behavior NACH JOANNE STEINWACHS
BEDINGEN SICH GEGENSEITIG contextualistic ground is necessary for practicing ACT.
AKZEPTANZ
AKZEPTANZ ERLAUBT UNS UNSER HANDELN AN UNSEREN WERTEN AUSZURICHTEN
WÄHLEN SIE EIN UNANGENEHMES GEFÜHL
• Emotion, Impuls, physischer Schmerz • Klar benennbar (traurig, ärgerlich, aggressiv, ängstlich….) • Unklar (angespannt, leer, voll, seltsam, überwältigend…)
ÜBUNG: ATMEN MIT EINEM „JA“
ÜBUNG: EFFEKTIV MIT GEFÜHLEN UMGEHEN (ATMEN MIT EINEM „JA“) • Wäre es o.k. für Sie, wenn wir heute dieser Emotion für ein paar Minuten unsere ganze Aufmerksamkeit schenken? Sie erforschen? • Könnten Sie beim Einatmen das Gefühl ganz bewusst wahrnehmen? Den Einatem zum Zentrum des Gefühls hinschicken? Das Gefühl mit jedem Einatmen noch etwas mehr zulassen? • Vielleicht können Sie beim Ausatmen noch innerlich zu sich sagen: „Ja, ich bin bereit, das Gefühl wahrzunehmen, jetzt, für diesen Atemzug.“ • Nach einigen Atemzügen: Was bemerken Sie? Verändert sich etwas? Wird das Gefühl stärker oder schwächer oder bleibt es gleich? • Hinterher: Evaluation
AKZEPTANZ ALS PROZESS 1. Wahrnehmen und Anerkennen 2. Eine Wahl treffen 3. Erforschen und wahrnehmen was passiert 4. Die Erfahrung evaluieren
ÜBUNGSBLATT AKZEPTANZ 1. Wahrnehmen und Anerkennen: was ist Mein unangenehmes Erleben ist: _______________________________________ 2. Eine Wahl treffen Bin ich bereit, _____________________ jetzt zu erforschen? Falls nein: welche Vereinbarung treffe ich mit mir? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ 3. Erforschen und wahrnehmen was passiert Notizen: __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ 4. Die Erfahrung evaluieren Wirkung? Neue Handlungsmöglichkeiten? Ein Schritt Richtung Werte? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________
1. WAHRNEHMEN UND ANERKENNEN „Oh, ich fühle in meinem Körper.“
2. EINE WAHL TREFFEN • „Ich bin bereit, jetzt zu erforschen.“ • oder • „Ich bin NICHT bereit, jetzt zu erforschen .“
BEIDE WAHLMÖGLICHKEITEN SIND O.K. Vertrauen ist wichtig. Eine bewusste Wahl treffen heißt,Verantwortung übernehmen. Sie sagen, wo es lang geht, nicht das Gefühl.
WENN SIE „NEIN“ WÄHLEN, KÖNNEN SIE… • sich später darum kümmern und dafür einen Zeitpunkt mit sich selbst vereinbaren • einen Menschen finden, dem Sie vertrauen, um Unterstützung zu bekommen • erforschen, was passiert, wenn Sie wegschieben
3. ERFORSCHEN - EINIGE PRINZIPIEN • langsam machen • erlauben und Raum geben • es im Körper fühlen • den Atem dazu bringen • sich von den inneren Wahrnehmungen führen lassen • Sie können jederzeit aufhören und ein anderes Mal weiter machen
MÖGLICHE FRAGEN • Wie fühlt es sich im Körper an? • Wird größer oder kleiner? Bleibt es gleich? • Was passiert, wenn Sie erlauben?
4. DIE ERFAHRUNG EVALUIEREN • Welche Wirkung hatte diese Erfahrung? • Habe ich mehr Raum - oder weniger? • Sehe ich neue Handlungsmöglichkeiten? • Habe ich einen Schritt in Richtung meiner Werte gemacht oder eher nicht?
COMMITTED ACTION Könnten Sie jeden Tag ein paar Minuten Zeit nehmen und fragen: Gibt es irgendetwas, das wahrgenommen werden möchte? P.S.: Man kann auch mit angenehmen Gefühlen üben :)
BARRIEREN UND FALLEN „Ich kann dieses Gefühl nicht zulassen, es würde mich überwältigen.“ Sich Schritt für Schritt annähern - erlauben und wieder einen Schritt zurück gehen. „Akzeptanz heißt, dass ich aufgebe.“ Akzeptanz ist nicht Resignation. Es ist eine bewusste, kraftvolle Handlung. „Akzeptanz heißt, ich stimme dem, was passiert ist, zu.“ Akzeptanz bedeutet nicht Zustimmung. Es bedeutet, die Auswirkung, die eine Erfahrung auf das eigene Leben hat, zu erlauben.
BARRIEREN UND FALLEN „Ich bin nicht bereit, dieses schwierige Gefühl zu erlauben.“ Das ist o.k. Sie können damit anfangen, zu akzeptieren, dass Sie nicht bereit sind, zu akzeptieren. „Wenn ich dieses Gefühl erlaube, kann ich es endlich loswerden.“ Das ist eine Falle. Gefühle werden immer wieder zurückkommen und dann können wir wieder üben, sie zu akzeptieren.
UNSERE GEFÜHLE HABEN WICHTIGE INFORMATIONEN FÜR UNS „Das ist nicht o.k.!“ „Bereite dich gut vor!“ „Such dir Hilfe!“ „Pass auf dich auf!“ etc. Aber nicht vergessen: Sie sind der Boss!
ZUSAMMENFASSUNG • Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen können wir meist nicht unmittelbar kontrollieren • Vermeidung/Kampf = Feststecken • Auswirkung: rigides Verhalten wie Depressivität, Aggressivität, Impulsivität etc. • Ziel: nicht die Beseitigung sondern ein flexibler Umgang mit dem schwierigen Erleben • Technik: Bewusst wahrnehmen + Raum geben
AKZEPTANZ IST NATÜRLICH Akzeptanz ist wie ein Fluss. Wir können mit unseren Erfahrungen mitfließen und uns in unsere wertvolle Richtung bewegen. Gefühle zu vermeiden ist auf Dauer wie ein Damm, der viel Anstrengung kostet.
ÜBUNG: DIE TÜR ZU HALTEN ACCEPTANCE EXERCISE: PUSH IT AWAY OR TAKE IT TO YOUR HEART
ÜBUNG: DIE TÜR ZU HALTEN • Würden Sie bitte zu der Tür in Ihrem Zimmer gehen und sich vorstellen, draußen ist das Gefühl, das Sie auf keinen Fall haben möchten - es will aber unbedingt herein. • Drücken Sie ganz fest gegen die Tür, damit das Gefühl auf keinen Fall hereinkommt. • Wie ist es, so zu drücken? Was bemerken Sie? Wird es anstrengend? Wo ist Ihre Aufmerksamkeit? Was nehmen Sie noch von Ihrem Zimmer wahr? Könnten Sie jetzt etwas Schönes machen, sich etwas Gutes tun, vielleicht einen Tee kochen und sich aufs Sofa setzen? • Was könnten Sie Neues ausprobieren anstatt die Tür zu zu halten? Wie wäre es, das Gefühl wie einen Gast herein zu bitten? Es ist vielleicht kein Gast, den Sie unbedingt gerne eingeladen hätten, aber wenn Sie ihn nun hereinlassen, wäre das vielleicht weniger anstrengend. • Könnten Sie nun zusammen mit dem Gast/dem Gefühl das tun, was Sie gerne tun möchten, sich z.B. einen Tee kochen und sich zusammen mit dem Gefühl aufs Sofa setzen? Hätte das Gefühl Ihnen vielleicht sogar etwas Wichtiges zu sagen, wenn Sie ihm zuhören?
AKZEPTANZ ERLAUBT UNS UNSER HANDELN AN UNSEREN WERTEN AUSZURICHTEN
FALLBEISPIELE ZU MANGELNDER AKZEPTANZ ALS PROBLEM? • „Ich möchte meine Angst loswerden und Sie können mir hoffentlich dabei helfen.“ • „Ja, ich habe diese bipolare Störung. Aber die Psychose ist vorbei, ich will wieder auf mein Leistungsniveau von vor der Erkrankung kommen.“ • „Es ist nicht fair, dass ich dieses Aneurysma bekommen habe. Immer werde ich im Leben ausgebremst.“ • „Wenn ich bedenke, dass ich all diese Probleme nur habe, weil mein neuer Chef mich aus meiner langjährigen Leitungsposition herausgemobbt hat.“ • …. eigene Beispiele?
NICHT VERGESSEN: ÜBEN SIE NUR AKZEPTANZ MIT IHREN KLIENTINNEN WENN SIE SELBST DAZU BEREIT SIND
SELBST-ALS-KONTEXT (SAC)
WIE LERNEN WIR, WER WIR SIND? EINE KURZVERSION • „Ich bin Mama und du bist mein kleiner Schatz!“ • „Ich bin hier, Mama ist da.“ • „Mama sieht mich. Es ist mir wichtig, wie sie mich sieht. • Wir beginnen, unser Verhalten zu bewerten und es an den erlernten Standards auszurichten. Wir verbiegen uns und lügen. (vgl. Hayes, Liberated Mind) Photo Katie E, Pexels
„SO BIN ICH HALT“ - ALS WÄREN WIR EIN MÖBELSTÜCK Photo eric montanah, Pexels
ÜBUNG: ICH BIN…. • Schreiben Sie untereinander auf ein Blatt Papier 10 Sätze, die alle beginnen mit „Ich bin…“ und dann folgen Eigenschaften oder Rollen, wie Sie sich kennen. • Halten Sie das Blatt Papier an Ihre Nasenspitze, ganz dicht, vor Ihre Augen - was passiert? • Legen Sie das Blatt auf den Boden und treten Sie ein paar Schritte zurück, was passiert? • Streichen Sie alle Eigenschaften und Rollen durch, so dass nur noch bleibt „Ich bin…“ - was passiert?
SELBST-ALS-KONTEXT: EINE FLEXIBLE PERSPEKTIVE EINNEHMEN „…oh, ich sehe mich selbst „Ich - hier - jetzt „…ich als Kind.“ als wäre ich ein Stuhl.“ bemerke…“ „…das ist schlimm für „…das ist mir wertvoll.“ mich!“ andere Menschen
ARTEN VON BEZÜGEN - BEZUGSRAHMEN • Deiktische Bezüge - „ich-hier-jetzt“ schaue auf etwas • Räumliche Bezüge - ich schaue auf etwas/mich hier oder dort oder von weiter weg oder von ganz nah • Zeitliche Bezüge - ich schaue auf etwas/mich jetzt oder früher oder in der Zukunft • Jeder Bezug gibt eine neue Perspektive und dadurch entstehen neue Gefühle, Gedanken und Handlungsmöglichkeiten
VIELLEICHT SIND WIR EHER WIE EIN HAUS MIT VIELEN RÄUMEN… Photo Tobias Bjørkli, Pexels
UND FÜR JEMAND ANDERS KÖNNEN WIR DAS TAJ MAHAL SEIN Photo Kritesh Kaushik, Pexels
DAS IST ES, WAS WIR UNSEREN KLIENTINNEN ANBIETEN
ICH VERSETZE MICH IN DIE SITUATION DER KLIENTIN
UND ICH SCHLIESSE MICH SELBST IN DIE LIEBE EIN
SELBST-ALS-KONTEXT ALS SICHERER RAUM IN DER PSYCHOTHERAPIE • Klient*innen fühlen sich gesehen und akzeptiert • sie können sich öffnen, ausprobieren, sich entfalten • sie können ihre Fähigkeit zu einer freundlichen Perspektive auf sich selbst entwickeln • wir können miteinander lernen
VIELLEICHT KÖNNTEN WIR SAGEN „SELBST-ALS-KONTEXT“ IST AKZEPTANZ AUF EINER ÜBERGEORDNETEN EBENE
ÜBUNG: GANZ NAH SCHAUEN UND MIT DISTANZ
ÜBUNG: GANZ NAH SCHAUEN UND DANN VON WEITER WEG (SELBST-ALS PROZESS UND SELBST-ALS-KONTEXT) Wenn in der Sitzung ein unangenehmes Gefühl auftaucht: Wäre es o.k., diesem Gefühl für ein paar Minuten Aufmerksamkeit zu schenken? Können Sie dieses Gefühl in Ihrem Körper spüren? Gehen Sie ganz nah hin zu diesem Erleben in Ihrem Körper. Wie fühlt es sich an? Können Sie dem Gefühl mit dem Einatmen Platz in Ihrem Körper geben? Nun nehmen Sie etwas Distanz zu sich selbst ein, so dass Sie sich selbst wahrnehmen können, wie Sie hier sitzen und mit mir diese Übung machen. Geht das? Können Sie aus dieser Beobachterperspektive sehen, dass Sie dieses schwierige Gefühl haben und dass Sie gerade bereit sind, es in Ihrem Körper wahrzunehmen? Und jetzt gehen Sie wieder ganz nah hin zu dem unangenehmen Gefühl in Ihrem Körper und spüren, wie es sich jetzt gerade anfühlt. Können Sie es noch gut spüren? Vielleicht ist es gleich geblieben, vielleicht hat es sich verändert. Nehmen Sie auch das wahr. Und begeben Sie sich noch einmal in die Beobachterperspektive auf sich selbst.Vielleicht können Sie sogar den Abstand etwas variieren, dass Sie etwas mehr Abstand von sich nehmen oder etwas näher zu sich hingehen - und dann wieder ganz nah zu Ihrem Gefühl hingehen. Was bemerken Sie, wenn Sie das tun?
RELEVANZ IN DER PSYCHOTHERAPIE • „Ich bin halt so…, ich war schon immer so….“ • „Ich denke oft, ich müsste anders denken oder fühlen. Dann wäre ich besser.“ • „Das war nicht ich, als ich so aggressiv war, so kenne ich mich gar nicht.“ • „Etwas in mir ist zerbrochen.“ • „Ich bin schuld.“ • Flexibel: „Könnte ich auch ganz anders denken, fühlen, handeln, als ich mich kenne?“
UND NICHT VERGESSEN: ES GEHT DARUM EIN WERTVOLLES LEBEN ZU LEBEN
WERTE: INTRINSICHE MOTIVATION, SEHNSÜCHTE 1. ein wunderschöner Moment 2. ein schmerzhafter Moment 3. dein Held 4. du schreibst dein Lebens-Drehbuch Werte sind kleine Schritte, wir schaffen neue Strukturen und Gewohnheiten; "Der Weg ist das Ziel"; es geht um Sehnsüchte, die uns berühren;
ACT IM UNTERSCHIED ZUR KVT • Den Bezug zu Gedanken und Gefühlen verändern, nicht die Inhalte • Wichtigstes Ziel: nicht Symptomreduktion sondern flexibles Handeln, orientiert an den eigenen Werten (Verhaltensaktivierung und -veränderung oder Exposition somit explizit werteorientiert) • Kontraintuitive neue Verhaltensweisen (z.B. Akzeptanz unangenehmer Gefühle und Gedanken) mit Evaluation der Klient*innen ob dieses Verhalten im Sinne ihrer Werte funktioniert • Grundlagen: Verhaltenswissenschaften und funktionaler Kontextualismus • Anwendung der Bezugsrahmentheorie mit der Annahme, dass Sprache und Kognitionen zentral bei der Entstehung psychischer Störungen sind • Werte in der ACT: menschliches Leiden verringern, Wohlbefinden vergrößern, durch enge Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher Forschung und Anwendung
LITERATUR • Eifert, G. H. (2011). Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT). Göttingen: Hogrefe • Hayes, S.C. (2020) Kurswechsel im Kopf.Von der Kunst, anzunehmen was ist, und innerlich frei zu werden. Beltz Verlag
I am because you are. You are because I am. – African Philosopher
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