Allealle Zeig dich! - Evangelische Kirchengemeinde Hamm & Ibersheim
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alle in der evangelischen Kirchengemeinde Hamm und Ibersheim Ausgabe 1| 2018 GEMEINDEBRIEF Zeig dich! 4 DER NEUE VIKAR ZEIGT SICH 10 WIR ZEIGEN UNS GERN 14 ES KANN GELESEN WERDEN
Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser 2 Manchmal hat man das so oder Der neue Vikar zeigt sich 4 ähnlich gerufen. Als Suchender Die Zwei vom Landdamm 5 wollte man so die Versteckten „Zeigt euren Sopran!“ 6 aus dem Versteck locken, weil Mitteilungen aus dem Kirchenvorstand 8 man müde geworden war oder Wer findet wen? 9 die anderen nicht gefunden hat. Meistens wurde dann auch noch Wir zeigen uns gern 10 der Name eines Mitspielers ge- Neues aus dem Kindergottesdienst 12 rufen: Zeig dich! – Ich sehe dich! Rückblick auf den Ostermorgen 13 Thomas! Es war sozusagen ein Es kann gelesen werden 14 Trick im Spiel. Die beiden Auf- Die Neuen stellen sich vor 16 forderungen widersprechen sich im Grunde genommen. Denn se- Im schönen Odenwald 18 hen kann ich ja nur das, was sich Auch wir zeigen uns 19 auch zeigt. Allerdings können Wichtige Adressen und auch beide Sätze in ihrer span- Telefonnummern 20 nungsvollen Einheit dafür stehen, Liebe Leserin, lieber Leser! jemand aus seinem Versteck zu locken, etwas eben sichtbar zu Thema des Gemeindebriefes an machen auch für andere. So ist es Pfingsten ist das Motto der dies- gemeint. jährigen Fastenaktion der evan- gelischen Kirche: Eine andere Nuance, die mit dem Motto verbunden ist, hat für Zeig dich! mich mit Offenheit und Bekennt- nis zu tun. Wer sich zeigt, gibt Eine Aufforderung und Einla- etwas von sich zu erkennen, steht dung gleichermaßen hinzuschau- auch für etwas ein, d.h. dann en, wahrzunehmen und eben unter Umständen auch: Ich zeige auch etwas zu zeigen von dem, mein Gesicht für ein bestimmtes was in unserer Gemeinde ge- Anliegen, für eine Sache oder für schieht und auch wert ist, dass es die Gemeinde und auch für ande- sichtbar wird. re Menschen. Nicht immer ist das Motto dran. Manchmal ist es zum Zeig dich! eigenen Schutz ja auch durchaus sinnvoll und angebracht, sich Freilich wird es in der Summe nicht in die Karten gucken zu las- lediglich um Beispiele aus dem sen. Jeder kennt das. Ab und zu Gemeindeleben gehen, aber im- merhin um zu würdigende Ereig- nisse, Personen oder Aktionen. Zeig dich! Mich hat das Motto erinnert an das Versteckspiel in Kindheitsta- gen: Zeig dich! – Ich sehe dich! 2 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
In altkirchlichen theologischen So steht der Heilige Geist Auseinandersetzungen spielte dieses Prinzip bereits eine wichti- für eine Kirche, für eine Ge- ge Rolle: Was nicht angenommen meinde, die sich zeigt, ist, was sich nicht zeigen darf vor Gott, kann auch nicht erlöst wer- für eine lebendige Kirche, den, heißt es da. Dieses Prinzip, lebendig wie die Feuerflam- würde man sich am liebsten ver- im Blick auf unsere Gottesbezie- men, in denen der Geist da- kriechen, den Blicken und Fragen hung bezogen, besagt: Nur wenn mals auf die Apostel herabge- der anderen entkommen, nichts wir auch unsere Um- und Abwege kommen ist, von sich preisgeben. Ist einfach annehmen und dazu als Teilstre- so und auch gut so. Und dennoch cken unseres Lebensweges auf für eine bekennende Kir- braucht es manchmal eben auch Gott hin zeigen und Ja sagen, che, die mutig wie Petrus das „Zeig dich!“, um anderen ein bleiben sie nicht als dunkle und und Paulus, Maria von Mag- Vorbild oder Beispiel zu geben oft verdrängte böse Mächte wirk- dala, die Frauen vom Oster- und so vielleicht auch zum Mit- sam, sondern sie werden „erlöst“. morgen das Evangelium von machen zu animieren. Denn vom Das heißt, sie können Teil unse- Jesus Christus in Wort und gegenseitigen Anteilgeben und rer Freiheitsgeschichte auf Gott Tat verkündigt, Anteilnehmen leben wir alle. Das hin werden. trifft sich mit dem Titel unseres für eine ökumenische Kir- Gemeindebriefes. Zeig dich! che, die verschiedene Spra- chen spricht und sich doch Zeig dich! So könnte uns das Motto auch versteht, dazu ermutigen, im persönlichen Das Motto hatte in der Fasten- Gespräch mit Gott, mit Christus, für eine prophetische Kir- zeit viele Facetten und wurde mit mich zu zeigen mit allem, was che, die in der Kraft des Geis- ganz unterschiedlichen Themen mir am (oder auf dem) Herzen tes Unrecht benennt und sich verknüpft: Zeig dein Mitgefühl; liegt. für Benachteiligte einsetzt, zeig deine Liebe; zeig deine Fehl- barkeit; zeig deine Hoffnung; Zeig dich! für eine apostolische Kir- zeig, wofür du stehst und zeig che, die Botin der Verständi- dich Gott! Das Motto ist auch Bitte und gung zwischen den Völkern, Ruf nach Gott selbst. Zeig dich, den Klassen, den Geschlech- Zeig dich! Gott! Das passt zu Pfingsten. tern und Religionen ist. Denn an Pfingsten feiern wir als Dem, der sich nur versteckt Kirche, dass Gott seinen Geist in Zeig dich, hält, droht unter Umständen einer sichtbaren Gemeinde wir- Heiliger Geist, in unserer Ge- Einsamkeit und Isolation. Das ken lässt, den Geist Jesu Christi. meinde! gilt nicht zuletzt auch für die eigene Seele und meine ganz Zum Pfingstfest grüßt Sie herz- persönliche Gottesbeziehung. lich, Ihr Impressum Der Gemeindebrief erscheint in der Regel dreimal jährlich. Herausgegeben von der evangelischen Kirchengemeinde Hamm und Ibersheim. Auflage: 1300 Stück Herstellung: Leo-Druck, Stockach Verantwortlich für Inhalt und Redaktion: Thomas Arnold, Dagmar Belzer, Dieter Diegelmann, Martin Fritz, Thomas Höppner-Kopf, Gerhard Holzenthal, Susann Steier, Bernd Weirauch, Gotthard Weirauch, Bernd Wilhelm, Margit Zobetz sowie die genannten Autorinnen und Autoren der Artikel. Besonderen Dank an die „Engel“ (= Boten), die den Gemeindebrief immer zuverlässig zustellen, bei manchen Briefkästen ihre liebe Mühe und Not und mit so manchem Haus- und Hofhund Bekanntschaft gemacht haben. ZEIG DICH! Gemeindebrief 1/2018 3
Der neue Vikar zeigt sich Wie er sich selbst sieht von Nils Bührmann „Es ist aber der Glaube eine fes- Weise begeistert. An der Uni stell- wünsche mir, dass wir – Sie und te Zuversicht auf das, was man te ich jedoch recht schnell fest, ich – gemeinsam Erfahrungen des hofft, und ein Nichtzweifeln an dass Geschichte – als Studienfach Unendlichen machen können. dem, was man nicht sieht.“ – überhaupt nicht meinen Erwar- Mein Name ist Nils Bührmann, tungen entsprach. Religion übri- Ihr Nils Bührmann ich bin 35 Jahre alt, verheiratet gens auch nicht, aber auf völlig und seit dem 1. Februar dieses andere Art. Kurzum: Das Studium PS: Den Spruch aus Hebr 11,1 Jahres der neue Vikar in der Kir- der Geschichte bereitete mir keine schlug ich ganz zu Beginn meiner chengemeinde Hamm und Ibers- Freude – Religion hingegen, bzw. Zeit in der Mette zufällig auf, als heim. 35 Jahre? Hat der Mensch die Theologie begeisterte mich ich mir zu Übungszwecken für das so lange studiert? Nein. Mein Le- vom ersten Seminar, der ersten Lektorat einen Bibelvers aussu- benslauf verlief nicht geradlinig Vorlesung an! Im zweiten Semes- chen sollte. Er hat mich nie wieder vom Abitur über das Studium ins ter entschied ich nach reiflicher verlassen. Vikariat. Ich verließ das Gym- Überlegung, in den Studiengang nasium nach der 10. Klasse und Theologie mit dem Ziel Pfarramt absolvierte zunächst eine Ausbil- zu wechseln. dung zum Energieelektroniker. Eine Sache – und nun nehme ich Anschließend arbeitete ich ein Bezug auf den eingangs genann- Jahr lang in diesem Beruf. Hier ten Spruch aus dem Hebräerbrief fand ich allerdings noch nicht – wirkte besonders tief auf mich: meine Erfüllung und durch einen Jeden Freitagmorgen um 8 Uhr glücklichen Umstand erfuhr ich feierte Professor Weyer-Menk- von der Möglichkeit, das Abitur hoff, einige von Ihnen werden am Ketteler-Kolleg in Mainz nach- sich an ihn erinnern, eine Morgen- zuholen. Nach drei Jahren Schul- andacht, die Mette. Diese nach zeit und mit der Hochschulreife in einer alten liturgischen Form ge- der Tasche begann ich an der Jo- staltete Andacht weckte in mir hannes Gutenberg-Universität zu den „Geschmack für das Unendli- Mainz den Lehramtsstudiengang che“. Und dieses Gefühl habe ich „Geschichte und Religion“. Beide Zeit meines Studiums nicht mehr Fächer hatten mich während mei- verloren und nehme es nun mit ner Zeit am Kolleg in besonderer in meinen Dienst als Vikar. Ich 4 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
der Konfirmandenstunde ken- nengelernt, Ilona Clemens aus Hamm und Brigitte Kröning aus Ibersheim. Seit der Zeit sind sie Freundinnen, auch wenn ihre Lebenswege unabhängiger von- einander geworden sind. Ilona ging mit ihrem Mann, dem Bin- Goldene Konfirmatiion 2016 nenschiffer Kuno Kreisel, aufs Schiff und Brigitte zog mit ihrem Mann nach Eich. Dennoch riss die Freundschaft nie ab, da Herr Die Zwei vom Schick die eine oder andere Fahrt als Helfer auf dem Schiff mit- gemacht hat. Brigitte hört man Landdamm noch deutlich an, dass sie nicht in Ibersheim geboren ist. Als sie sechs Jahre alt war, kam sie mit Sie besuchen zusammen die Gottesdienste ihrer Familie aus einem kleinen von Bernd Wilhelm Dorf bei Rendsburg nach Rhein- hessen. Deshalb spricht sie Hoch- deutsch mit norddeutschem Ein- schlag. Sie betreten am Nachmittag ei- ganz aufgehoben. Wenn sie die Seit Kuno Kreisel von Bord ge- nes schönen Frühlingstages die Predigt hören, beginnt für sie eine gangen ist, wohnt er mit Ilona Hammer Kirche. Eine sanfte Küh- Zeit der Vertiefung und des Mit- am Landdamm auf der Rheinsei- le mischt sich mit den Erdfarben denkens. Sie schätzen sehr den te. Schräg gegenüber hat es sich des Gotteshauses. Die offene Kir- Ton und die Zuwendung des Pfar- ergeben, dass Brigitte und ihr che ist leer, um diese Zeit ist kein rers zur Gemeinde, wenn er pre- Lebensgefährte, der Bruder von Gottesdienst, und der Pfarrer ist digt. Es geht in ihnen eine innere Ilona, ein Haus kaufen konnten. weit weg in Israel. Und doch spüre Verwandlung vor sich, aus der sie So haben es die zwei Freundin- ich bei den beiden eine verhalte- wie neue Menschen hervorgehen. nen nicht weit, wenn sie wieder ne Ehrfurcht, die sich dem Raum Ilona und Brigitte sprechen darü- beschließen: „Am Sonntag wol- gegenüber zeigt. Sie suchen ihren ber wie im Gleichklang und ringen len wir endlich wieder einmal in „Stammplatz“ in der dritten Bank aber auch gleichzeitig nach Wor- die Kirche gehen.“ Und hinterher auf der linken Seite, vom Eingang ten, um die Gefühle auszudrü- können sie sich gegenseitig versi- aus gesehen. Und dann halten sie cken, die sie bewegen. Man merkt chern: „Jetzt ist erst richtig Sonn- kurz inne, still in andächtiger Hal- im Laufe des Gesprächs, wie ernst tag.“ tung mit gefalteten Händen, den ihnen ihre Kopf leicht gesenkt. Danach neh- Aussagen men sie Platz, sie sind angekom- sind. Leb- men in ihrer Kirche, auch wenn haft äußern jetzt kein Gottesdienst ist. sie sich mir Ilona Kreisel und Brigitte Schick gegenüber; haben sich mit mir verabredet. die eine be- Wir wollen zusammen über ihr stätigt je- Verhältnis zur Kirche, zu Gott weils das, und zueinander reden. Schon seit was die an- längerer Zeit sieht man Ilona und dere gesagt Brigitte immer mal wieder zusam- hat. men im Gottesdienst. Es zieht sie Vor über dorthin, beide spüren ein Bedürf- fünfzig Jah- nis an Spiritualität. Gemeinsam ren haben fühlen sie sich im Gottesdienst sie sich in Beim Interview im April 2018: Ilona Kreisel, Brigitte Schick (v. li.) ZEIG DICH! Gemeindebrief 1/2018 5
„Zeigt euren Sopran!“ Eine nicht ganz ernst gemeinte Annäherung an den Hammer Kirchenchor von Bernd Wilhelm Unser Kirchenchor ist mit zwanzig Sängerinnen und Sängern ein Kammerchor. Das wäre aber dann ein Merk- mal für einen Profichor. Ganz so ist es nicht und soll auch nicht so sein. Unser Kirchenchor ist auch kein Ju- gendchor. Unsere beiden „Jugendlichen“ sind jetzt mit 46 und 49 Jahren als erwachsen einzustufen, singen sie doch bereits schon seit 32 Jahren im Bass. Der Bass (v. li.): Bernd Weirauch, Rudolf Kühnemund, Erwin Hofmann, Hanns-Otto Wittmann, Jochen Weirauch Die ganze Vielseitigkeit des Chors ist ohnehin im Bass zu hören oder vielleicht, besser gesagt, zu erleben. Sehr ausgeprägt in dieser Stimmgruppe, die immerhin aus fünf Sängern besteht, ist die unterschiedliche und individuelle Gestaltung des Gesamtklangs. Interne Selbsthilfemaßnahmen führen dabei nicht immer zum Ziel, sondern eher zu Missverständnissen. Das Alter spielt dabei eine gewisse Rolle; ist doch der älteste Sän- ger doppelt so alt wie der älteste „Jugendliche“. Der gute Wille der Sänger steht im Mittelpunkt, auch wenn es dem Chorleiter manchmal unterhaltsam vorkommt, was er außer dem musikalischen Bemühen an interner Kommunikation so vernimmt. Der Tenor (v. li.): Georg von Wallersbrunn, Helmut Schmittel, Hugo Volz, Bernd Wilhelm Der Tenor darf in den Chorproben ganz vorne beim Chorleiter sitzen, da er dessen Heimatstimme ist und er die Sänger besser hören kann. Umgekehrt ist es ebenfalls kein Nachteil, wenn der Tenor sich beim Singen am Chorleiter orientiert. Das führte mit der Zeit zu einer musikalischen Anhänglichkeit, die so weit geht, dass die drei Sänger dem Chorleiter in eine andere Stimme folgen, wenn er spontan dort aushilft. Beliebt ist es auch, mit dem Sopran, der den Tenor von hinten beschallt, in die Melodiestimme einzuschwenken - ein schönes Zeichen von Solidarität. Trotz ihrer begrenzten Anzahl pflegen die Tenöre hin und wieder eine ausgeprägte Klangentfaltung, wie es das Selbstverständnis eines Tenors verlangt, sehr zum Leidwesen der viel edler sin- genden Soprane. 6 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
Der Sopran (v. li.): Waltraud Volz, Jutta Wolff-Boenisch, Hildegard Luckas, Inge Wilhelm, es fehlt Erika Lösch Die Soprane prahlen nicht mit ihren Stimmen, sie halten sich altersgemäß eher zurück (der Zahn der Zeit!). Ein vorgesehenes Forte kann sich da schon bis zu einem gepflegten und vornehmen Mezzoforte entfalten, gäbe es da nicht eine ambitionierte und noch jugendlich auftretende Sängerin. Sie kann sich bis in himmli- sche Höhen aufschwingen und ist dabei überrascht, wenn ihr die Sangesschwestern nicht folgen können. Le- gendär ist ihr aufmunternder Ausspruch „Ehr Määd, zeischen eiern Sopran!“. Dabei hat sie stets den Gesamt- klang des Chors im Blick, oder besser gesagt in ihrem geistigen Ohr. Mit ihren Hinweisen zur Interpretation von Chorsätzen und zur Lautstärke der Tenöre unterstützt sie die Vorstellungen des Chorleiters maßgeblich. Überraschende und verständnisvolle Gespräche mit den vor ihr thronenden Herren im Tenor können zu kurz- weiligen Unterbrechungen der Probe führen. Wenn wir sie nicht hätten, müssten wir sie erfinden. Der Alt (v. li.): Doris Diegelmann, Renate Buchholz, Gisela Dürr, Gerda Rauch, Annelie Sauer, es fehlen Anne Dauenheimer, Verona Mayer Die personifizierte Ausgeglichenheit im Kirchenchor ist der Alt. Mit ihrer Einstufung in die Altersklassen Ü70 und U80 bilden sie auch das Durchschnittsalter des Kirchenchors ab und stellen mit sieben Sängerinnen den größten Block dar. Sie sind keineswegs abgesunkene bzw. abgesungene Soprane, die ihr Gnadenbrot im Alt genießen. Gestandene Frauen singen hier mit einem kernigen Stimmansatz, der bis in erstaunliche Tiefen reicht. Sie sind offen für vorsichtige Hinweise des Chorleiters, wenn es einmal zu kernig klingt. Eine von ihnen mit einem erstaunlichen Stimmumfang käme sogar für eine schwesterliche Verstärkung im Sop- ran in Frage. Liebenswert ist diese traditionsreiche Gemeinschaft von Sängerinnen und Sängern allemal. Gegründet wurde der Chor als „Evangelischer Kirchengesangverein“ im Jahr 1889. Im nächsten Jahr können wir also auf 130 Jahre zurückblicken. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass nach Abzug der zeitlichen Lücken im- merhin noch hundert Jahre an aktiver Chorpraxis verbleiben. Davon hat unser ältester Sänger zwei Drittel wesentlich mitgeprägt. Sieben bis acht Auftritte im Kirchenjahr sind unser Standard. Der Chor kann sich in den Gottesdiensten, meist mit hörbarer Verstärkung im Sopran, immer noch hören lassen. Unser musikalischer Anspruch hat sich an unser stimmliches Vermögen angepasst, wobei das Alter nicht unwesentlich ist. Auf der Empore in der Kirche fühlt sich der Chor gut aufgehoben, muss er sich doch dort nicht öffentlich beim Singen präsentieren. Und bei den Zuhörern stellt sich prompt die Illusion eines Jugendchors ein. Die Chorproben werden pünkt- lich, fleißig und mit Freude besucht, geht es doch dabei nicht allzu streng und ernsthaft zu. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: „Der Verein begeht, wenn Thunlich in jedem Jahr sein Stiftungsfest“. So steht es in den Statuten der Vereinsgründung von 1889, und so wird es bis jetzt gehalten. Eine Frage steht allerdings auch im Raum. Wie lange noch? Auf keinen Fall so lange wie in dem berühmten Sketch „Dinner for one“, wo Miss Sophie ihren 90. Geburtstag in Erinnerung an ihre längst verstorbenen Freunde feiert und sich von Butler James bedienen lässt. ZEIG DICH! Gemeindebrief 1/2018 7
Mitteilungen aus dem Kirchenvorstand Baumaßnahmen in Hamm und Ibersheim überbracht von Gerhard Holzenthal „HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“ (Psalm 26, Vers 8) situation in Ibersheim befasst. rein äußerlich am Gebäude nicht Diese Maßnahmen sind in der ge- sichtbare bauliche Veränderun- genwärtigen Vorbereitungsphase gen handelt, sind sie dennoch als bereits so weit fortgeschritten, notwendig einzuschätzen, da sie dass wir eine Information der Öf- für den Erhaltungszustand des fentlichkeit für sinnvoll halten. Da Gebäudes von Bedeutung sind die Kirchengemeinde weiterhin in und die Schäden an der Dachkon- zwei Dörfern ihren Standort hat, struktion die Gebäudesicherheit soll auch ortsbezogen berichtet teilweise beeinträchtigen. werden. Zwei weitere bereits abgeschlos- sene Maßnahmen sollen ebenfalls Hamm an dieser Stelle erwähnt werden: Am Kirchengebäude in Hamm Die sanitären Anlagen im grü- sind kürzlich Schäden im Dach- nen Saal sind mittlerweile von stuhl und Glockenturm festge- Grund auf erneuert worden und Der nunmehr seit der Fusion zu stellt worden, die eine Sanierung befinden sich nach der Renovie- Jahresbeginn gemeinsam für erfordern. Sachverständige der rung in einem dem heutigen Stan- Hamm und Ibersheim tätige Kir- Kirchenleitung haben zusammen dard entsprechenden baulichen chenvorstand hat sich in seinen mit Pfarrer Höppner-Kopf und Zustand. letzten Sitzungen mehrfach mit einigen Mitgliedern des Kirchen- Planungen zu baulichen Verände- vorstandes den Umfang der Re- rungen im Gebäudebestand sowie paraturarbeiten ermittelt. Ein ent- mit der Verbesserung der Raum- sprechendes Gutachten liegt vor. Für einzelne Positionen des Gut- achtens wurden bereits Aufträge erteilt, so etwa für die Beleuch- tung im Dachstuhl/Speicher des Kirchengebäudes. Andere Berei- che wie die schadhaften Stellen an den Balken im Dachstuhl oder die Schalllamellen im Glockenturm sind genauer zu untersuchen, be- vor endgültig über die zu beauf- tragenden Arbeiten entschieden werden kann. Über den weiteren Fortschritt des Baugeschehens werden wir zu gegebener Zeit in- formieren. Auch wenn es sich bei den Sanierungsmaßnahmen um Rollstuhlfahrer können nach ei- 8 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
Ibersheim für einen Mietvertrag, in dem die Kirchengemeinde als Mieter In Ibersheim plant man die Zu- fungiert. Der Vertrag sieht vor, kunft des ehemaligen Feuerwehr- dass der Mietzins in Form einer hauses und die Kirchengemeinde Vorleistung in Höhe der Reno- hat sich in die Gespräche einge- vierungskosten für das Gebäude bracht. Es ist hier an eine Umnut- vorab finanziert wird. Im jetzigen zung des Gebäudes gedacht, in Planungsstadium sind noch eini- dem die evangelische Kirchenge- ge Punkte ungeklärt, so dass es meinde einen Gottesdienstraum verfrüht wäre, von einer verläss- zur Verfügung haben wird, der lichen Zeitplanung zu sprechen. auch für kommunale Zwecke Ver- Wann hier die ersten Handwerker wendung finden kann. aktiv werden, steht derzeit noch In der Wormser Zeitung gab es in den Sternen. Dennoch liegen hierzu bereits den ein oder ande- konkrete Gestaltungspläne und ren Artikel. Entwürfe der Raumkonzeption ner Nivellierungsmaßnahme im Die Stadt Worms als Eigentü- vor und warten auf ihre Verwirk- Außenbereich des Gemeindehau- merin des Gebäudes erarbeitet lichung. ses den Eingang zum Gebäude derzeit in Abstimmung mit der ungehindert und barrierefrei errei- Kirchengemeinde einen Entwurf Bleiben Sie neugierig… chen Wer findet Das Bild zeigt den Kirchenchor im Jahr 1928. Einer unserer heutigen Sänger hätte schon als Kind dabei sein können, denn er ist 1920 geboren. wen? Wer mindestens zwei Chormitglieder auf dem Bild erkennt, kann eine von acht CDs gewinnen, auf der auch unsere historische Orgel zu hören ist. Teilen Sie uns Ihre Lö- sung schriftlich mit und geben Sie diese bei Bernd Wilhelm, Landdamm 99 ab. Der Abgabetermin ist der 10. Juni 2018. Viel Glück! ZEIG DICH! Das Gewinnspiel Gemeindebrief 1/2018 9
Wir zeigen uns gern Eine nicht ganz repräsentative Bildergalerie Annemarie Reil Ich bin hier angekommen. Hier lebe ich mit meiner Familie und für die Gemeinschaft und möchte auch hier sterben. Wolfgang Schreiber Eva-Maria Schnepf Fer mich is Iwwerschem Heimat un Ich will, dass du weißt, dass du heute auf Gemeinschaft. mich zählen kannst. Adolf Bausch Ich bin mit Leib und Seele Bauer. Mich trifft man meistens draußen an. Gisela Gutjahr Seit 1980 war ich Kirchenrechnerin der Ev. Wanda Wirth Kirchengemeinde Ibersheim. Ich habe dieses Mein Hobby ist Stricken; das hält Geist und Amt gern und gewissenhaft ausgeübt. Hände beweglich. Mit dem Motto unseres aktuellen Ge- treten. Da wir nur zwei Seiten dafü meindebriefs konnten sich einige Men- vorgesehen haben, konnten wir leide schen, die mit Hamm und Ibersheim nicht die ganze Bevölkerung aufneh Traudel Orth zu tun haben, anfreunden. Sie waren men. Ich war viele Jahre Marktfrau in Aschaffenburg. bereit, mit einem Bild und einer kur- Die Auswahl hat Bernd Wilhelm vorge Das hat mich geprägt zen Aussage an die Öffentlichkeit zu nommen. 10 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
Ralja Kretschmer Ich bin zu meinen Hammer Wurzeln zurückgekehrt. Wammer Hammerisch babbelt, kammer besser Franzesisch lerne. Joachim Wassermann, Dieter Ritscher Brigitte Schmitt Wir sind Zugezogene und wurden herzlich Warscht du als krank, dann wars wie immer: aufgenommen. Hamm bedeutet für uns Heimat Zum Dokter hi ins Wartezimmer. und Lebensqualität. Hoscht vun de Kranket, wu disch quelt, mit alle Leit devun vezehlt. Unn allerhand vun do unn dort, aach was es Neies gibt im Ort. Doch hockscht du heit im Wartezimmer, Ortrud Orth Rainer Eschenfelder unn denkscht, des wär noch so wie immer. In der nachbarschaftlichen „Landdamm- Musik ist mein Leben. Do regt sich nix. Ganz uvewandt Familie“ fühle ich mich zu Hause. guckt jeder in soi eischni Hand. Es werd koon Tratsch meh uffgedischt, Monatsspruch Juni 2018 weil jeder uff soim Handy wischt. Du heerscht nix meh vun annre Leit. Vergesst die Gastfreund- Do bleibt mer dumm, werd niemols gscheit. schaft nicht; denn durch Isch denk mer als, ‘s is nemmeh schee. sie haben einige, ohne es Was bringts, wann isch zum Dokter geh? zu ahnen, Engel beher- Es bescht is, kummscht du in die Johre, gehscht mittwochs als bei die Senjore. bergt Hebräer 13,2 ür er h- Julian Köhler Udo Pitzer e- Meine Familie und der Sport bedeuten mir alles. Ich halte es als ein in Mainz geborener Lebenskünstler mit Mark Twain: „Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“ ZEIG DICH! Gemeindebrief 1/2018 11
Neues aus dem Kindergottesdienst Auch Du könntest dabei sein von Susann Steier „Am liebsten geht Sara erst mit- will dem Durstigen geben von Sara, dass Gott immer für sie da ist tags zum Brunnen, wenn es heiß der Quelle des lebendigen Was- und sie sich auf ihn verlassen kann. ist. Denn da bleiben die Leute zu sers umsonst“. Die Geschichte von Sara hat nun keine Angst mehr vor Hause, die sonst mit dem Finger Sara, die nur in der Mittagshitze den Leuten im Dorf. Jedem, den auf sie zeigen und über sie reden. zum Brunnen geht und dort eines sie trifft, erzählt sie von Jesus. Aber heute sitzt da schon einer. O Tages auf Jesus trifft, hat uns auf nein, denkt sie …“ die Spur der Losung gebracht. Zu Beginn des Jahres hatten wir Mit Hilfe von Bauklötzen haben uns im Kindergottesdienst mit wir einen Brunnen gebaut und die der Jahreslosung beschäftigt. „Ich Szene nachgespielt. Jesus erklärt Lust auf mehr Ge- schichten von Je- sus? Auf jede Menge Spaß, Gemeinschaft, Basteln, Spielen und Singen? Dann besu- che uns doch einmal im Kindergottes- dienst. Wir treffen uns zwei Mal im Monat sonntags von 10 – 12 Uhr. Das Kindergottesdienst- Team besteht aus Elfriede, Susann, Nicole, Paula, Jea- nette und Neele. Wir würden uns sehr über neue Ge- sichter im Kinder- gottesdienst freuen! 12 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
Rückblick auf den Ostermorgen ZEIG DICH! Gemeindebrief 1/2018 13
Liebe und Freundschaft erweist“, spricht aber den Wunsch aus, „daß für die Zukunft der Gebrauch des Kirchengeläutes nur bei christli- chen Beerdigungen stattfinde“. Angesichts des beschriebenen Ereignisses drängen sich viele Fragen auf: War die Welt in den drei Altrheingemeinden Eich, Gimbsheim und Hamm im aus- gehenden 19. Jahrhundert noch in Ordnung? War die Welt der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger einer christlichen Um- welt auch noch in Ordnung? Wer waren die jüdischen Mitbürgerin- nen und Mitbürger in unseren Ge- meinden? Welche soziale Stellung nahmen sie in unserer dörflichen Gesellschaft ein? Womit bestrit- ten sie ihren Lebensunterhalt, wa- ren sie arm oder reich? Wie weit reichen ihre familiären Traditi- onen im Altrheingebiet zurück? Welche verwandtschaftlichen Beziehungen bestanden über die jeweilige Ortsgrenze hinaus? Wo haben die ausgewanderten Men- schen Fuß gefasst und was ist aus ihnen geworden? Wie ist es zum völligen Ende jüdischen Lebens in Eich, Gimbsheim und Hamm Es kann gelesen werden gekommen? Welche Spuren exis- tieren noch? Zu diesen und noch weiteren Ein einzigartiges Werk ist erschienen Fragen gibt das Werk „Die Juden vom Altrhein“ Antworten. Es ist eine hervorragende und umfang- Im renommierten Nünnerich-Asmus Im Archiv der evangelischen Kir- reiche Dokumentation der jüdi- Verlag in Mainz ist jetzt das großar- chengemeinde Hamm befindet schen Bevölkerung des Altrhein- tige Werk über die Juden vom Alt- sich ein Brief des Superintenden- gebiets, vorgelegt von den drei rhein erschienen. Die drei Autoren ten Dr. Köhler aus Mainz vom Ap- Autoren Gabriele Hannah, Marti- haben jahrelang recherchiert und ril 1885 an den damaligen Pfarrer na Graf und Hans-Dieter Graf. Die mit außerordentlichem Fleiß die Weyell. Er zeigt sich darin ver- Geschwister Gabriele Hannah und Geschichte der jüdischen Bevölke- wundert, dass bei der Beerdigung Hans-Dieter Graf wuchsen in Eich rung in den Gemeinden Hamm, Eich der jüdischen Witwe Guthmann und Gimbsheim auf und verbrach- und Gimbsheim zusammengefügt. die Glocken der evangelischen ten hier ihre Kindheit und Jugend. Wir drucken hier das Vorwort ab, um Kirche geläutet wurden, obwohl Ein persönliches Interesse und die das uns der Verlag gebeten hat. Es dies nach hessischem Kirchen- Verbundenheit mit ihrer Heimat möge viele Leser auf das Buch auf- recht nur für evangelische Kultus- bewogen die drei Autoren, sich merksam machen und sie vom Kauf handlungen vorgesehen war. Er auf eine jahrelange Spurensuche überzeugen. Es ist ein Standardwerk billigt es zwar, „daß man auch den zu machen. Familiäre Beziehun- der altrheinischen Heimatgeschich- Angehörigen anderer Confessio- gen von Gabriele Hannah in die te geworden. nen und Religionen jede mögliche USA erleichterten die Herstellung 14 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
von Kontakten. Den Nachfahren sich von selbst. Am Vereinsleben wir uns auch Zeit dafür, von an- der Vertriebenen mussten sie Zeit nahmen alle teil, ohne dass nach deren zu hören, was sie leben lassen, bis diese sich öffneten und Religion oder Herkunft gefragt ließ, überleben ließ, und üben wir Vertrauen entwickelten. Ja, auch wurde. Das Gefühl dafür, was es Gastfreundschaft! Sie wird das Freundschaften sind entstanden. bedeutet, dass jüdische Menschen Leben erhellen und erwärmen. Beim Erzählen stiegen Erinne- zu einer Dorfgemeinschaft gehö- Dem Buch sind viele Leser zu rungen an schwere Zeiten, an ren, ist uns abhandengekommen. wünschen: Menschen mit einem bedrohte Hoffnungen auf, immer Gerade die Kirchengemeinden Gespür für vergessene Geschichte noch schmerzende Verluste mel- stehen dafür, Menschen zusam- und deren Entdeckung, Menschen deten sich. Es hat Jahre gedauert, menzuführen und Verletztes zu mit einem Bewusstsein für Mit- bis das Geschehene den Mut zum heilen, Menschen zu helfen, ver- menschlichkeit, alte Menschen, Neuanfang zuließ und die Ereig- antwortlich zu leben, sich ihrer die sich noch an Erzähltes ihrer nisse auch in diesem reich illust- Schuld zu stellen, um versöhnt Vorfahren erinnern, junge Men- rierten Buch einen Ort gefunden miteinander zu leben. Auch ein schen, die ihre Geschichte zu ge- haben. In Dutzenden von Lebens- Buch wie dieses kann Gedanken stalten haben. Gerade auch in der bildern wird uns das Alltagsleben zu Fragen bewegen, wie es denn Schule kann das Werk für die Ver- vorgestellt, in Geschichten des wäre, wenn heute noch Famili- mittlung und das Verständnis der Erfolgs und auch des Scheiterns. en wie Guthmann, Heß, Jakobi, regionalen Geschichte dienen. Die Arbeit ist mehr als nur eine Hirsch, David, Kahn, Löwenstein Den Autoren Gabriele Hannah, historische Bestandsaufnahme unter uns lebten. Mit wem wären Martina Graf und Hans-Dieter und Rückbesinnung. Vielmehr wir befreundet, wen könnten wir Graf ist ein großartiges, wertvol- verfolgen die Autoren die Spuren weniger gut aushalten, wer wäre les Werk gelungen, das Maßstäbe der jüdischen Familien bis in die mit uns im Sport- oder Gesangver- setzt. Es schließt eine entschei- heutige Generation. Damit leistet ein, mit wem wären wir vielleicht dende Lücke in unserer Heimat- das Werk zugleich einen Beitrag verwandt? Würden heute wieder geschichte, indem es aufmerksam zur jüdischen Geschichte Rhein- die Glocken für eine jüdische Be- macht auf das einst so reiche und hessens und zur Emigrationsge- erdigung läuten und wer würde bunte Zusammenleben, dessen schichte des 19. und 20. Jahrhun- sich darüber aufregen? jähen Abbruch, und eine Brücke derts. Das Buch ist auch als Einladung baut zwischen den Nachgebore- Indem die evangelischen und zu verstehen, Begegnung zu su- nen auf beiden Seiten. katholischen Kirchengemeinden chen. Ohne Begegnungen, aus de- Dafür sagen wir einen ganz gro- aus Eich, Gimbsheim und Hamm nen persönliche Beziehungen er- ßen Dank! die Herausgabe des Werkes über- wachsen, kommen Verständigung Hamm am Rhein, zu Ostern nommen haben, leisten sie einen und Versöhnung nicht zustande. 2018 wichtigen ökumenischen Beitrag Es ist herausfordernd, manch- Für die Herausgeber: zu einem bisher kaum beachteten mal abenteuerlich, zu Menschen Thomas Höppner-Kopf Teil unserer Heimatgeschichte. zu gehen, die unsere Vorfahren Bernd Wilhelm Eine verschwundene Gruppe un- vertrieben haben, und sie zu uns serer Bevölkerung wird dadurch einzuladen. Ohne über den ei- Die Juden vom Altrhein wieder präsent und im wahrsten genen Schatten zu springen und Biografische Dokumentation von den Anfän- Wortsinn sichtbar gemacht, wenn die Türen zu öffnen, passiert kei- gen bis zum Holocaust und dem Weiterleben man die vielen einzigartigen Foto- ne wirkliche Verständigung und in der Emigration dokumente betrachtet. Es geht Versöhnung. Die für das Buch ver- Gabriele Hannah, Martina Graf, Hans-Dieter hier auch darum, sich bewusst zu antwortlichen Autoren vermitteln Graf machen, was wir durch die Emi- jedenfalls, dass gerade persön- Mai 2018 gration und Ermordung unserer liche Kontakte und gegenseitige € 39,90 (D) / sFr 39,90 / € 41,10 (A) jüdischen Mitbürger verloren ha- Besuche Gemeinschaft stiften und 560 Seiten, 465 Abbildungen ben. Im 19. Jahrhundert und im zu Verständigung führen. So gese- 22 x 27 cm ersten Drittel des 20. Jahrhunderts hen ist das Buch auch ein Plädoyer gebunden gehörten in unseren Dörfern jüdi- für alle persönlichen Begegnun- ISBN: 978-3-961760-20-6 sche Menschen selbstverständlich gen und für herzliche Gastfreund- dazu und man hatte ein Verhältnis schaft. Öffnen wir unsere Häuser, Das Buch kann bei den jeweiligen zueinander. Kulturelle, religiöse tun wir unsere Herzen auf, gehen Pfarrämtern erworben werden. und sprachliche Einflüsse ergaben wir einander entgegen! Nehmen ZEIG DICH! Gemeindebrief 1/2018 15
Die Neuen stellen sich vor Konfirmationsjahrgang 2018/2019 Begrüßung der neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden im Gottesdienst am 18. März 2018 Jugendkreuzweg #beimir am Palmsonntag 2018 Den ersten Auftritt hatte die Gruppe eine Woche nach der Begrü- ßung beim ökumenischen Kreuzweg der Jugend. Die Leidens- geschichte Jesu, ein sperriges Thema, anschaulich gemacht mit projizierten Bildern, gleichermaßen anstrengend für die Konfir- mandinnen und Konfirmanden sowie für die Gemeinde. Das gut gedachte aber viel zu ausführliche Teilnahmeheft trug in seinem Aufbau nicht gerade zur Erhellung bei. 16 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
Elanor Blum: Mein Wappen ist in drei Teile aufgeteilt. Ein Finn Ritterspach: Eine Perfektion von einem Wappen in Teil ist mein Name Sonnenstern. Ein anderer Teil ist mein einem Wappen und sozusagen (Finn)land. Nachname Blum, und in Herr der Ringe bin ich eine goldene Blume. Im dritten Bild ist ein Lippenstift. Lyon Ronneberger: Das Kreuz für Schutz und Frieden. Die Marisa Metzler: Der Diamant steht für meinen Namen. Berge für meinen Nachnamen Ronneberger. Der Anker ist das Das Symbol unter dem Diamant steht für mein Sternzeichen Symbol für Schütze. Und der Löwe für meinen Spitznamen und Zwillinge. Das Auge und der blaue Farbklecks, ich mag die für Stärke. Farbe blau und Augen. Der Notenschlüssel, die Noten und das Mikrofon - ich singe gerne und liebe Musik. Niklas Berg: Da mein Nachname Berg ist, habe ich mir dieses Tom von Wallersbrunn: Ein Brunnen, weil mein Nachname Wappen ausgedacht. Wallersbrunn ist. Selina Rupprecht: Mein Wappen ist ein Tigerengel mit Adrian König meiner Lieblingsfarbe. Türkis ist die Farbe der Freundschaft, der Sonne, des Meeres und der Seele. ZEIG DICH! Gemeindebrief 1/2018 17
Im schönen Odenwald Konfirmandenfreizeit in Höchst von Elisabeth Gallik und Celina Ulbrich sich die Konfirmanden mit der kreativen künstlerischen Ausle- gung in Bezug auf Gott und sich selbst. Hierbei bemalte jeder der Jugendlichen eine runde Scheibe zu einem bestimmten Wort, z.B. kreativ oder einzigartig. Zu die- sem Wort sollten sie ein Icon (ein kleines Bildchen oder Symbol) erstellen, das ihnen gefällt. Zwischendurch wurden zur Ab- wechslung kleine Gemeinschafts- spiele gespielt, diese dienten un- ter anderem zur Stärkung des Zu- sammenhalts in der Gruppe, wie auch zum Spaß. Als sich die Abreise allmäh- Am Montagnachmittag, dem Abends konnten sich die Konfir- lich näherte, mussten die Koffer 26.02.2018, ging es für die Kon- manden und Betreuer im Stillen gepackt, sowie die Zimmer auf- firmanden nach der Schule los in Raum zu dem freiwilligen Abend- geräumt werden. Zum Schluss das Kloster von Höchst, in dem sie gebet und Andacht versammeln. reflektierten die Konfirmanden ihre zweite und letzte Konfirman- Anschließend wurden ein paar gemeinsam mit dem Pfarrer die denfreizeit verbrachten. Lieder aus dem Gesangbuch ge- entstandenen Arbeiten. Nach der Schon auf der Hinfahrt hat sungen, wobei sich herausstellte, Abreise kamen alle wohlbehalten sich die Vorfreude auf die bevor- dass die Konfirmanden begeister- und mit Vorfreude auf den Vor- stehenden Tage bemerkbar ge- te Sänger und Sängerinnen sind. stellungsgottesdienst zuhause macht. Trotz einer Fahrzeit von Am nächsten Tag beschäftigten an. circa einer Stunde verging diese doch erstaunlich schnell. Angekommen im Kloster wur- den sofort die Zimmer zugeteilt, über die sich die Konfirmanden sehr freuten, vor allem, da jedes der Zimmer einen schönen Aus- blick über die Wälder des Oden- walds hatte. Nach dem Abendessen haben sich die Konfirmanden mit kleine- ren Aufgaben in dem zugeteilten Arbeits- und Aufenthaltsraum auf das tatsächliche Thema der Fahrt vorbereitet. Das Resultat konnte im Vorstellungsgottesdienst am 29.04.18 in der Kirche betrachtet werden. 18 Gemeindebrief 1/2018 ZEIG DICH!
So mancher frogt sich ganz bestimmt, wie so en Gemeindebrief zustand bloß kimmt. Drei- bis viermol im Johr kumme mer zamme. Es lädt uns oi de Parre vun Hamme. Mer treffen uns omends zwische siwwe un acht, weil des bei de meischte am beschte klappt. Es Allerwichtigste, wie sich des gehert, Bernd Weirauch werd prompt am Ofang glei geklärt: Susann Steier Was trinke mern fern Woi - trocke, halbtrocke oder soll’s e Bierche soi? Dann fange mer mol langsam oo. Was fare Thema is dann dro? Was kennt mer desse Mol bringe? Es ist net leicht, was Neies zu finne. Steht dann des Thema endlich fescht, dann meldt sich de Bernd, der wu als bestimmt, wann er spetschtens die Beiträsch onimmt. Vorher wern natürlich die Artikel verteilt. Wer schreibt was – was frooche mern fer Leit? Dagmar Belzer Wann trage mer de Gemeindebrief aus? Kummt der aa in jedes Haus? Thomas Höppner-Kopf Wann is am Schluss die Redaktion? Is alles klar, dann geh mer hom. Jetzt hom mer wochelang Zeit zum Schreiwe, mer lossen uns vun niemand treiwe. Kummts doch mol vor, mer is so spet, do waaß mer, wie des trotzdem geht. Mim Bernd werd alles dann geklärt. En kloone Uffschub werd gewährt Gerhard Holzenthal Un dann mit höchster Konzentration trifft mer sich zur Schlussredaktion. Bernd Wilhelm De ganze Brief gedruckt vor uns leit. Mer suchen bloß noch Fehler heit. No Punkt un Komma werd geguckt. Hot ooner gar a Wort veschluckt? Groß- oder Kleinschreibung is net einerlei, awwer zum Glück hommer aa Grammatik-Asse debei. Irgendwann leid was in de Luft, aus de Kich kummt en himmlische Duft. Dort hot die Rosel mit viel Fantasie was Gutes gezaubert un stellts oofach hie. Dieter Diegelmann Jetzt misse mer sehe, dass fertig mer wern. Mer dun ned bloß babble, mer essen aa gern.. Martin Fritz Die Arbeit is gschafft, un gesse war glei. Die endgiltig Fassung geht an die Druckerei. Un verzeh Daach später, so gehts widder aus, bringen die Engel de Brief eich frei Haus. Auch wir zeigen uns Dagmar Belzer hält der Redaktion den Margit Zobetz Spiegel vor Thomas Arnold ZEIG DICH! Gemeindebrief 1/2018 19
Wichtige Adressen und Telefonnummern EVANGELISCHES PFARRAMT HAMM Hauptstr. 24, 67580 Hamm am Rhein Pfarrer: Thomas Höppner-Kopf Telefon: 06246/263 Stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes: Telefax: 06246/905905 Thomas Arnold, Ibersheim, Adolf-Trieb-Str. 11, Telefon 7280 E-mail: ev.kirchengemeinde.hamm@ekhn-net.de Pfarrbüro: Susann Steier, Lutherstr. 1, Telefon 907791 KIRCHENMUSIK KÜSTER/KÜSTERIN Organist Bernd Weirauch, Landdamm 105, Hamm: Monja Seibert, Am Sandacker, Telefon 9048277 Telefon 06246/292 Ibersheim: Karl-Jakob Thomas, Hammer Str. 6, Tel. 7147 Kirchenchor (mittwochs 19.30 Uhr, Gemeindesaal): SENIORENKREISE Bernd Wilhelm, Landdamm 99, Telefon 06246/7131 Hamm Posaunenchor (1mal monatlich 14.30 Uhr, Gemeindesaal) (mittwochs 19.30 Uhr, Gemeindesaal): Heidrun Köhler, Goethestr. 4, Telefon 7504 Rainer Eschenfelder, Pfeddersheimer Str. 56, Gertrud Seibert, Friedhofstr. 1, Telefon 7616 67549 Worms-Pfiffligheim, Telefon 06241/77728 Ibersheim KINDERGOTTESDIENST (4 wöchig dienstags 15.00 Uhr im Dorfgemeinschaftsraum) Elfriede Erben, Buttergasse 12, Telefon 6436 Traude Ellenberger, Weschnitzstr. 16, Tel. 905081 Susann Steier, Lutherstr. 1, Telefon 907791 Ingrid Schreiber, Hammer Str. 23, Telefon 599 GEMEINDESAAL HAMM, HAUPTSTR. 24 Ansprechpartnerin für Vermietung und Veranstaltungen: Rosel Schimmel, Oberdorfstr. 24, Telefon 6213 Der Gemeindesaal bietet Gesellschaften von 60 - 75 Personen Platz. Eine Zusage über Vermietungen kann frühestens ein Jahr vor dem gewünschten Termin erfolgen, über regelmäßige Vermietungen entscheidet der Kirchenvorstand. Dieser be- hält sich auch vor, bei eintretenden Notfällen eine Terminzusage zu widerrufen. Wir bitten zu beachten, dass das Gemeindehaus mit allen Räumlichkeiten eine Nichtraucherzone ist. Für die Benutzung des Gemeindesaales gelten folgende Kostenbeiträge: - gesellschaftliche Nutzung ganztags 75 € - Trauerfeier nach Beerdigung 40 € - Kaution bei allen Vermietungen 50 € Bankverbindungen: Ev. Kirchengemeinde Worms-Ibersheim, Ev. Kirchengemeinde Hamm am Rhein, BIC: GENODE61AZY BIC: GENODE61AZY IBAN: DE23 5509 1200 0072 5951 06 IBAN: DE09 5509 1200 0067 3785 04 Hilfsfonds der Evangelischen Kirchengemeinde BIC: GENODE61AZY IBAN: DE91 5509 1200 2273 1153 18 Wer sich die Hände reicht, baut Brücken. Wir kommen, möchten Ihnen die Hand reichen, nehmen uns Zeit zum Zuhören, zum Sprechen, zum Zeit vertreiben. Wir vom ökumenischen Besuchsdienstkreis Hamm und Ibersheim besu- chen Sie gerne. Wenn Sie besucht werden möchten, melden Sie sich ger- ne im ev. Pfarramt oder bei folgenden Ansprechpartnern des Besuchs- dienstkreises: Helga Brutscher, Tel. 473, Charlotte Muth, Tel. 7147 oder Besuchsdienst Doris Stepp-Sonntag, Tel. 7814. Wer Lust hat, selbst im Besuchsdienstkreis mitzuwirken, ist herzlich evangelische und katholische willkommen. Die Kirchengemeinden leben von Begegnungen und Be- Kirchengemeinde Hamm/Ibersheim ziehungen. 20 Gemeindebrief 1/2018
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