Anästhesiologie & intensivmedizin - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München
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Aktiv Druck & Verlag GmbH | ISSN 0170 - 5334 I 02330 www.ai-online.info Anästhesiologie & Intensivmedizin Offizielles Organ: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA) Deutsche Akademie für Anästhesiologische Fortbildung e.V. (DAAF) Organ: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) G. Michels · T. Wengenmayer · C. Hagl · C. Dohmen · B. W. Böttiger · J. Bauersachs et al. Empfehlungen zur extrakorporalen kardiopulmonalen Reanimation (eCPR): Konsensuspapier der DGIIN, DGK, DGTHG, DGfK, DGNI, DGAI, DIVI und GRC Recommendations for extracorporeal cardiopulmonary resuscitation (eCPR): Consensus statement of DGIIN, DGK, DGTHG, DGfK, DGNI, DGAI, DIVI and GRC Verlag & Druckerei Aktiv Druck & Verlag GmbH An der Lohwiese 36 97500 Ebelsbach Deutschland © Anästh Intensivmed 2019;60:84–93 Aktiv Druck & Verlag GmbH www.aktiv-druck.de DOI: 10.19224/ai2019.084 Elektronischer Sonderdruck Diese PDF-Datei ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt: keine kommerzielle Nutzung, keine Einstellung in Repositorien. Nachdruck nur mit Genehmigung der Herausgeber (anaesth.intensivmed@dgai-ev.de).
84 Sonderbeiträge Leitlinien und Empfehlungen Special Articles Guidelines and Recommendations Empfehlungen zur extra Recommendations for extracorporeal cardiopulmonary korporalen kardiopulmo resuscitation (eCPR): Consensus statement of DGIIN, DGK, DGTHG, DGfK, DGNI, DGAI, DIVI and GRC nalen Reanimation (eCPR): G. Michels · T. Wengenmayer · C. Hagl · C. Dohmen · B. W. Böttiger · J. Bauersachs · Konsensuspapier der A. Markewitz · A. Bauer · J.-T. Gräsner · R. Pfister · A. Ghanem · H.-J. Busch · U. Kreimeier · A. Beckmann · M. Fischer · C. Kill · U. Janssens · S. Kluge · F. Born · DGIIN, DGK, DGTHG, H. M. Hoffmeister · M. Preusch · U. Boeken · R. Riessen · H. Thiele DGfK, DGNI, DGAI, DIVI und GRC Zitierweise: Michels G, Wengenmayer T, Hagl C, Dohmen C, Böttiger BW, Bauersachs J et al: Empfehlungen zur extrakorporalen kardiopulmonalen Reanimation (eCPR): Konsensuspapier der DGIIN, DGK, DGTHG, DGfK, DGNI, DGAI, DIVI und GRC. Anästh Intensivmed 2019;60:84–93. DOI: 10.19224/ai2019.084 Zusammenfassung Einleitung Die extrakorporale kardiopulmonale Reanimation (extracorporal cardiopul Mindestens 275.000 Patienten erleiden monary resuscitation, eCPR) kann als jedes Jahr in Europa einen außerklini- Rettungsversuch für hoch selektierte schen Herzkreislaufstillstand (out-of- Patienten mit refraktärem Herzkreis- hospital cardiac arrest, OHCA) [1]. laufstillstand und potenziell reversibler In den USA ereignen sich ca. 568.500 Ätiologie erwogen werden. Aktuell Herz stillstände pro Jahr. Von diesen fehlen randomisiert-kontrollierte Stu‑ treten 359.400 (63%) außerhalb (OHCA) dien zur eCPR, und es existieren keine und 209.000 (37%) innerhalb eines validen Prädiktoren für Nutzen und Krankenhauses (in-hospital cardiac arrest, Risiko, die bei der Indikationsstellung IHCA) auf [2]. Eine kardiale Ur sache hilfreich sein könnten. Die bisherigen wird mit über 60% als die häu figste Selektionskriterien und Abläufe sind Ursache für einen Herzkreislaufstillstand Klinik-spezifisch und ein (nationaler) angenommen [3,4]. In ungefähr 20–30% standardisierter Algorithmus fehlt. Das der Fälle liegt eine nicht-kardiale Ge- vorliegende Konsensuspapier bietet nese vor [5,6]. Trotz einer umgehenden basierend auf einer konsentierten Ex- Einleitung der kardiopulmonalen Re- pertenmeinung den Vorschlag für ein animation (CPR) ist die Überlebensrate standardisiertes Vorgehen bei eCPR. mit einem günstigen neurologischen Outcome (leichte bis moderate neuro- Abstract logische Einschränkung, entsprechend Extracorporeal cardiopulmonary resus einer zerebralen Leistungskategorie citation (eCPR) may be considered as a (Ce re bral Performance Category, CPC) rescue attempt for highly selected patients von 1–2) sowohl bei innerklinischem Schlüsselwörter with refractory cardiac arrest and po- (in-hospital cardiac arrest, IHCA) als Herzkreislaufstillstand – Extra tentially reversible aetiology. Currently, there are no randomised, controlled auch bei außerklinischem Herzkreislauf- korporale kardiopulmonale studies on eCPR, and valid predictors of stillstand (OHCA) unter konventioneller Reanimation – Extrakorporale benefit and outcome are lacking, which CPR niedrig (5–10% [OHCA] versus ca. Membranoxygenierung – might guide indication of eCPR. Cur- 15% [IHCA]) [7–9]. Die extrakorporale Kardiogener Schock – Wieder- rently, selection criteria and procedures kardiopulmonale Reanimation (extracor belebung differ across hospitals and standardised poreal cardiopulmonary resuscitation, Keywords algorithms are lacking. Based on expert eCPR) kann als Rettungsversuch für Cardiac Arrest – Extracorporeal opinion the present consensus statement ausgewählte Patienten mit refraktärem Cardiopulmonary Resuscitation provides a first standardised treatment Herzkreislaufstillstand aufgrund poten – Extracorporeal Membrane algorithm for eCPR. ziell reversibler Ursachen erwogen Oxygenation – Cardiogenic wer den (z.B. Myokardinfarkt oder Shock – Resuscitation Lungenarterienembolie) [10–12]. Beob © Anästh Intensivmed 2019;60:84-93 Aktiv Druck & Verlag GmbH
Leitlinien und Empfehlungen Sonderbeiträge85 Guidelines and Recommendations Special Articles achtungsstudien deuten darauf, dass die (VA-ECMO) wird häufig in der Literatur in der Neuromedizin), Sektionsgruppe eCPR bei diesen selektierten IHCA- und und in diesem Konsensuspapier synonym Notfallmedizin (Reanimation und Post- OHCA-Patienten im Vergleich mit der als Extrakorporales Life Support-System reanimationstherapie), Sektionsgruppe konventionellen CPR mit einer Zu (ECLS) definiert [24]. Das vorliegende Ethik) und des Deutschen Rates für Wie- nahme der Überlebensrate von bis zu Konsensuspapier bietet den Vorschlag für derbelebung – German Resuscitation 30% einhergeht [4,13–22]. In einer einen standardisierten Algorithmus bei Council (GRC) e.V. verfasst. Meta-Analyse zeigte sich eine um 13% eCPR mit Einsatz eines ECLS. Das Kon- verbesserte Überlebenswahrscheinlich- sensuspapier wurde mit Vertretern der Bisherige Leitlinien und keit im Vergleich zur konventionellen Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e.V. Empfehlungen CPR (95% CI 6–20%; p75 Jahre „und“ Gebrechlichkeit (Frailty) Patientenauswahl und die Indikations- stillstand • unbeobachteter Herzkreislaufstillstand stellung einer eCPR vorliegen [26]. Die • vermutete kardiale Genese, • No-Flow-Zeit ≥10 Minuten Definition von Prädiktoren zu Nutzen insbesondere defibrillierbarer • klinische Zeichen der schweren irreversiblen Hirnschä und Risiko, die bei der Indikationsstel- initialer Herzrhythmus digung bzw. zu erwartende ungünstige neurologische lung einer eCPR helfen könnten, stellt • No-Flow-Zeit ≤5 Minuten Prognose • geringe Low-Flow Zeit ≤60 derzeit immer noch eine große klinische • inadäquate Wiederbelebungsmaßnahmen (z.B. fehlende, Minuten fragliche oder intermittierende Laienreanimation) Herausforderung dar. In einer Meta- • durchgehend hochwertige • Komorbiditäten mit stark reduzierter Lebenserwartung analyse von Debaty et al. [19] wurden Wiederbelebungsmaßnahmen (z.B. onkologische Grunderkrankung mit palliativem verschiedene Risikofaktoren in ihrer (effektive Laienreanimation) Ansatz, terminale Herzinsuffizienz oder COPD, fortge- prognostischen Aussagekraft untersucht, • V orhandensein einer rever schrittene Demenz) siblen Ursache des Kreislauf- die dem Akutmediziner bei der Be- • prolongierte CPR von >20 Minuten bei Asystolie stillstandes (4 H` und HITS). (Ausnahme: akzidentelle Hypothermie, Intoxikationen, handlungsentscheidung bezüglich einer Hierzu zählen die Hypoxie, Beinahe-Ertrinken (near-drowning) und Verdacht auf eCPR hilfreich sein können. Das pri die Hypovolämie, die Hypo-/ Lungenarterienembolie) bzw. von >120 Minuten bei märe Outcome war bei Vorliegen eines Hyperkaliämie (metabolische persistierendem Kammerflimmern/ventrikuläre Tachykardie Störungen), die akzidentelle initial defibrillierbaren Herzrhythmus • niedriger pH-Wert (20 mmol/l) Hypothermie, die Herzbeutel- (OR 2,2, 95% CI 1,30–3,72, p=0,003), tamponade, die Intoxikation, • Ablehnung durch den Patienten (Patientenverfügung, Vorliegen eines Notfallbogens im Sinne eines Advance- eines kurzen Zeitintervalls vom Beginn die Thromboembolie (Myokard infarkt, Lungenarterienembolie) Care Planning) der CPR bis zum Wiederkehren eines und der Spannungspneumo- • Kontraindikationen zur Vollantikoagulation (z.B. aktive Spontankreislaufs, sog. Low-Flow Dauer thorax Blutung, schweres Trauma oder Hämatothorax nach CPR) (geometrisches Mittelverhältnis 0.90, Anmerkung: Da die Entscheidung für oder gegen eine eCPR nicht alleinig auf „einer“ Indikation oder 95%-CI 0,81–0,99, p=0,04), eines hö- „einer“ Kontraindikation gestellt werden sollte, wurden Begriffe wie absolute oder relative Indikation heren pH-Wertes (Δ pH-Wert (arteriell) bzw. Kontraindikation bewusst vermieden. Unter der No-Flow-Zeit wird die Zeit vom Kollapsereignis 0,12, 95% CI 0,03–0,22, p=0,01) und bis zur Initiierung der CPR definiert; unter der Low-Flow-Zeit dagegen das Intervall vom Beginn der CPR bis zum Wiederkehren eines Spontankreislaufs. einer niedrigen Serumlaktatkonzentra- COPD = chronisch obstruktive Lungenerkrankung; CPR = kardiopulmonale Reanimation. tion (Δ -3,52 mmol/L, 95% CI -5,05 bis -1,99, p
86 Sonderbeiträge Leitlinien und Empfehlungen Special Articles Guidelines and Recommendations Abgeleitet von anderen großen Beobach- Einmalig erhobene Ist-Werte sind daher niedrige Überlebenswahrscheinlichkeit tungsstudien scheint ein initial nachge- mit Vorsicht zu interpretieren, während zeigen [41]. Das Alter alleine scheint wiesener defibrillierbarer Herzrhythmus die Clearance über die Zeit von größerer dennoch die Überlebensrate nicht nega- ein wichtiger prognostischer Faktor für Bedeutung ist [31,32]. Gut validierte tiv zu beeinflussen und sollte daher nicht Patienten mit OHCA zu sein [19]. Zum Cut-Off-Werte für den pH-Wert oder als absolute Kontraindikation aufgeführt gegenwärtigen Zeitpunkt erscheint es das Serumlaktat, die alleine oder in werden [22,42,43]. Zusammenfassend trotzdem nicht gerechtfertigt, die eCPR Kombination für die Entscheidung einer existieren aus Beobachtungsstudien eine für Patienten ohne defibrillierbarem eCPR herangezogen werden, existieren Reihe von Parametern mit prognostischer Rhythmus kategorisch auszuschließen. bis heute nicht, so dass diese Werte Bedeutung, wobei keiner dieser Marker Der prognostische Wert der Low-Flow- nie isoliert, sondern nur im klinischen im Sinne einer „No-go“-Entscheidungs- Zeit wurde sowohl für den innerklini- Kontext betrachtet werden dürfen. Der hilfe herangezogen werden kann. schen Kreislaufstillstand als auch den pH-Wert scheint dabei ein viel besserer Obwohl die eCPR im Vergleich zur außerklinischen Herzstillstand bereits Prädiktor für das neurologische Out- konventionellen CPR nach inner- und dokumentiert [19,27]. Insbesondere der come als der Laktatspiegel zu sein [33]. außerklinischem Herzkreislaufstillstand Faktor Zeit scheint eine bedeutende Der venöse pH-Wert zeigt eine gute in Beobachtungsstudien mit einem Rolle einzunehmen. In einer japanischen Übereinstimmung mit dem arteriellen Über lebensvorteil assoziiert ist, sind Registerstudie konnte gezeigt werden, pH-Wert [34]. Obwohl z.B. ein pH-Wert RCTs bis heute ausstehend. Einige dass die strikte Einhaltung der soge- von kleiner 6,8 nach bisheriger Lehr- RCTs wurden dazu vor kurzem initiiert nannten „Collapse-to-start eCPR“
Leitlinien und Empfehlungen Sonderbeiträge87 Guidelines and Recommendations Special Articles stimmte Patienten mit therapierefraktä tungsstudie wurde die Kanülierungszeit wurde, bleibt weiterhin die Frage nach rem Kammerflimmern etabliert (Alter zwischen der anatomischen „Landmark“- der optimalen Kanülierungsmethode 18–75 Jahre, Transferzeit
88 Sonderbeiträge Leitlinien und Empfehlungen Special Articles Guidelines and Recommendations kardialen Genese (z.B. akzidentelle Hy- cen ab und variieren daher stark. Bei gen zur ECLS-Anlage empfiehlt sich pothermie) im Schockraum eine eCPR innerklinischen Reanimationen kann es eine grundsätzliche Absprache mit der durchgeführt werden kann [58]. unter Umständen sinnvoll sein, den Pa- nächstgelegenen Klinik mit einem tienten vor Ort (z.B. auf der Intensiv- ECMO/ECLS-Programm, ob im Falle ei- Innerklinischer Kreislaufstillstand (IHCA) station) mit einer ECLS zu versorgen, um ner CPR ohne ROSC ein rascher Transport Die Behandlungspfade innerhalb von Transportzeit zu sparen. des Patienten oder ein Ausrücken eines Krankenhausabteilungen hängen von den Für Krankenhäuser mit fehlenden struk- ECLS-Implantationsteams zweckmäßiger jeweiligen Gegebenheiten und Ressour- turellen und personellen Voraussetzun- ist. Organisatorische Voraussetzungen und Empfehlungen zur eCPR 1. Eine lückenlose eCPR-Bereitschaft setzt eine 24 Stunden / 7 Tage / 365 Tage-Verfügbarkeit des eCPR-Teams mit entsprechend kurzer Versammlungszeit voraus. 2. Das multiprofessionelle eCPR-Team besteht idealerweise aus einem Arzt/einer Ärztin mit der Zusatzbezeichnung „Notfall- medizin“ oder einem/einer Facharzt/-ärztin mit der Zusatzbezeichnung „Intensivmedizin“ und dem ECLS-Implantationsteam. Das ECLS-Implantationsteam soll Facharztstandards aus wenigstens zwei der drei Fachgebiete Kardiologie, Herzchirurgie und Anästhesiologie repräsentieren sowie aus einem/einer klinischen Perfusionisten/Perfusionistin Kardiotechnik oder – insbesondere in Institutionen, in denen es keinen Bereich Kardiotechnik gibt – einer speziell in ECLS-geschulten qualifizierten Fachpflegekraft mit den im nächsten Satz aufgeführten Qualifikationen bestehen. Die bei der ECLS-Implantation und dem Betrieb beteiligten Assistenz- und/oder Pflegekräfte sind ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. pflegerinnen – idealerweise mit der Fachweiterbildung für Intensiv- oder Notfallpflege – und verfügen über Erfahrungen in der Therapie von Patienten mit ECLS. Des Weiteren sei auf die entsprechenden europäischen Empfehlungen verwiesen [29]. 3. Das eCPR-Programm sollte idealerweise an einer Klinik mit einer Intensiveinheit und langjähriger Erfahrung in der Betreuung von ECLS-Patienten sowie der Möglichkeit weiterführender Therapieoptionen (wie Implantation von ventrikulären Unterstützungs- systemen bis hin zur Herztransplantation) angebunden sein [29,59]. 4. Da in Deutschland noch nicht die flächendeckende Option bzw. durchgehende Verfügbarkeit portabler ECLS/ECMO-Systeme vorhanden ist, soll die Aufnahme des Patienten über eine kooperierende Klinik mit 24 Stunden / 7 Tage / 365 Tage-Herzkatheter- und ECLS-Bereitschaft erfolgen. Im Falle eines dennoch notwendigen externen Einsatzes von mobilen extrakorporalen Unterstützungs- systemen, z.B. im Rahmen einer massiven Lungenarterienembolie unter CPR, sei auf die Empfehlungen für den Interhospitaltransfer unter ECLS hingewiesen [60–62]. 5. Eine telefonische Ankündigung und gemeinsame Checklisten-basierte Indikationsüberprüfung unter Angabe von Alter, möglichen Komorbiditäten, initialem Rhythmus, No-Flow-Zeit und ROSC-Status sollte, wenn möglich, innerhalb von 15 Minuten bei weiter- hin fehlendem ROSC (refractory CPR [20,29]) mit dem/der verantwortlichen Arzt/Ärztin des ECLS-Implantationsteams erfolgen. 6. Für die Schnittstellenkommunikation mit dem Rettungsdienst müssen gültige Verfahrensanweisungen implementiert werden, die eine strukturierte Übergabe und Interventionsorte zuverlässig definieren [57]. 7. Nach strukturierter Übergabe (inklusive Team-Time-Out) sollte eine orientierende klinische Untersuchung und eine sofortige fokussierte Sono-/Echokardiographie unter mCPR zum Ausschluss bzw. Nachweis reversibler Ursachen (Pneumothorax, Rechts- herzbelastungszeichen als Hinweis auf eine Lungenarterienembolie, Perikardtamponade, linksventrikuläre Dysfunktion und Hypovolämie) durchgeführt werden [63–65]. 8. Die endgültige Entscheidung bezüglich der Durchführung einer ECLS-Anlage soll nach Abwägung von Pro- und Contra-Kriterien durch das ECLS-Implantationsteam getroffen werden. Bis dahin ist die CPR kontinuierlich und den Leitlinien entsprechend fort- zuführen [66–68]. 9. Zum hämodynamischen Monitoring unter CPR und zur Bestimmung von laborchemischen Prognosefaktoren (Serumlaktat, pH-Wert) ist ein arterieller Zugang anzulegen. Idealerweise wird hierfür unmittelbar bei Ankunft des Patienten eine arterielle Schleuse in die A. femoralis communis platziert. Neben der arteriellen Blutgasanalyse und dem invasiven Blutdruckmonitoring kann zusätzlich hierüber nach Entscheidungsfindung die arterielle Kanülierung für das ECLS erfolgen. 10. Ein separates intensivmedizinisches Team oder Schockraumteam, bestehend aus einem in der intensivmedizinischen Behandlung von reanimierten Patienten erfahrene/r (möglichst >1 Jahr) Arzt/eine Ärztin und Pflegekraft, soll während der ECLS-Anlage kontinu- ierlich anwesend sein und die hämodynamische sowie respiratorische Unterstützung / Überwachung des Patienten übernehmen. 11. Ein „Collapse-to-start-eCPR-Zeitintervall“ von 60 Minuten [69] und eine „Door-to-ECLS-Implantationszeit“ von kleiner 30 Minuten sollte in Abhängigkeit von den lokalen Gegebenheiten eingehalten werden [70]. © Anästh Intensivmed 2019;60:84-93 Aktiv Druck & Verlag GmbH
Leitlinien und Empfehlungen Sonderbeiträge89 Guidelines and Recommendations Special Articles Organisatorische Voraussetzungen und Empfehlungen zur eCPR – Fortsetzung von vorheriger Seite 12. Die ECLS-Anlage via A. femoralis (15–19 Fr) und V. femoralis (19–23 Fr) sollte idealerweise entweder im Herzkatheterlabor unter Durchleuchtung (ggf. mittels Gefäßsonographie) oder in der Notaufnahme/Schockraum unter Ultraschallkontrolle erfolgen [71,72]. 13. Nach ECLS-Anlage sollte eine distal gerichtete Gefäßschleuse zur antegraden Beinperfusion unter Ultraschallkontrolle angelegt werden. Bei frustraner Anlage und klinischen oder apparativen Hinweisen auf eine kritische Minderperfusion (z.B. mittels Nah infrarotspektroskopie am Unterschenkel) ist eine offene chirurgische Anlage anzustreben. Die korrekte Lage und Funktion der nach distal gerichteten Gefäßschleuse ist durch eine geeignete Diagnostik (z.B. Doppler-Gefäßsonographie oder (CT-)Angiographie) frühzeitig zu evaluieren. 14. Des Weiteren soll niederschwellig in Abhängigkeit von der klinischen Situation nach ECLS-Anlage eine Ganzkörper-CT- Untersuchung erwogen werden, um bisher nicht detektierte Ursachen des Kreislaufstillstandes (insbesondere zentrale Prozesse), sekundäre Verletzungen nach CPR und ECLS-bedingte Komplikationen nach Implantation zu identifizieren [73]. 15. Ein leitliniengerechtes Temperaturmanagement (32–36°C konstant über 24 Stunden) sollte unter Berücksichtigung der jewei- ligen Gerinnungssituation und von Blutungskomplikationen erfolgen [66,74]. 16. Die zusätzliche Implantation einer linksventrikulären Mikroaxialpumpe (Impella®) kann bei fehlender Pulsatilität oder nur minimaler linksventrikulärer Kontraktilität im Sinne einer linksventrikulären Entlastung als sogenanntes Venting im Verlauf erwogen werden [75, 76]. 17. Die Frage der Prognostizierung und insbesondere die Frage, wann eine eCPR bei nicht stabilisier- bzw. entwöhnbaren Patienten beendet werden kann und soll, sollte – bei bisher fehlender wissenschaftlicher Evidenz – unter Berücksichtigung von medizinischen und ethischen Aspekten als patientenindividuelle Entscheidung im interdisziplinären intensivmedizinischen und ECLS-Team erfolgen. Die aktuellen Leitlinien zur Wiederbelebung empfehlen generell eine neurologische Prognoseabschätzung und Thera- pieentscheidung frühestens 72 Stunden nach ROSC [10]). 18. Ein eCPR-Prozessablauf in Form einer standardisierten Vorgehensweise (standard operating procedure, SOP) soll im eCPR- Team etabliert und in regelmäßigen Abstand evaluiert werden (Abb. 1). Qualitätskriterien Die Umsetzung einer eCPR setzt neben fachlichen Voraussetzungen auch soziale, ökonomische und medizinethische Kompeten- zen voraus [69]. 1. Bezüglich der Betreuung von Patienten mit prähospitalem Herzkreislaufstillstand sei auf die Qualitätsindikatoren und struktu- rellen Voraussetzungen für sog. Cardiac-Arrest-Zentren hingewiesen [57]. 2. Die praktische Umsetzung der eCPR erfordert erhebliche Ressourcen und setzt eine sehr gute Kommunikation und Koopera- tion zwischen allen Mitgliedern des eCPR-Teams, ähnlich regionalen Infarktnetzwerken [77], voraus. Eine enge Absprache und verbindlich strukturierte Zusammenarbeit mit dem örtlichen Rettungsdienst ist daher essentiell, da zum einen die frühzeitige telefonische Ankündigung und die gemeinsame Evaluierung bezüglich einer eCPR im Sinne eines „Rapid-Decision-Making“ Prozessmanagements von großer Bedeutung ist, und zum anderen die Wiederbelebungsmaßnahmen mit der Option auf eine eCPR in der Klinik stärker auf einen raschen Transport ausgerichtet sein sollten. 3. Ein multiprofessionelles Training zur Team-fokussierten eCPR sollte unter der Leitung eines qualifizierten Mentors zur Quali- tätssicherung beitragen [78]. 4. Im Rahmen der regelmäßigen Treffen sollten Qualitätskriterien/-merkmale (z.B. Optimierung der eCPR-SOP), aktuelle Studiener- gebnisse und eigene Fälle referiert bzw. diskutiert werden. Eine Beteiligung an nationalen und internationalen Multicenter-Studien ist wünschenswert. 5. Da viele unerwünschte Ereignisse und potentielle Fehler auf der Komplexität der Behandlung, Unsicherheit, fehlendem Team- management bzw. Missverständnissen zwischen Mitgliedern des eCPR-Teams in der Ad-hoc-Notfallsituation beruhen, sollten alle Beteiligten des eCPR-Teams entsprechend qualitativ ausgebildet und trainiert werden. Die interdisziplinäre Aufgabenverteilung sollte daher sowohl logistisch als auch medizinisch im Vorfeld eindeutig geregelt und regelmäßig geschult werden. 6. Um eine angemessene Qualität zu ermöglichen, wird ein Case-Load von mindestens 30 ECLS/ECMO-Anlagen (elektiv plus unter eCPR) pro Jahr und pro Klinik mit einem ECMO/ECLS-Programm gefordert [29,79]. 7. Zur Aufrechterhaltung der Qualität an die aktuellen Empfehlungen und Studienlage, ist es Ziel, das vorliegende Konsensuspapier in einem 5-Jahresrhythmus zu aktualisieren. © Anästh Intensivmed 2019;60:84-93 Aktiv Druck & Verlag GmbH
90 Sonderbeiträge Leitlinien und Empfehlungen Special Articles Guidelines and Recommendations Alexander Ghanem erhielt Honorare für Cardiopulmonary Resuscitation and Einhaltung ethischer Richtlinien Emergency Cardiovascular Care. Vortragstätigkeiten von Getinge. Tobias Wengenmayer, Christian Hagl, Circulation 2015;132[Suppl 2]:S444–S464 Andreas Markewitz erhielt ein Vortrags- 9. Karam N, Marijon E, Dumas F, et al: Christian Dohmen, Andreas Markewitz, honorar von TÜV Süd, München. Characteristics and outcomes of out-of- Adrian Bauer, Jan-Thorsten Gräsner, hospital sudden cardiac arrest according Jan-Thorsten Gräsner ist 1. Sprecher des Roman Pfister, Hans-Jörg Busch, Uwe to the time of occurrence. Resuscitation Kreimeier, Andreas Beckmann, Matthias Wissenschaftlichen Arbeitskreises Not 2017;116:16–21 Fischer, Clemens Kill, Uwe Janssens, fallmedizin der Deutschen Gesellschaft 10. Soar J, Nolan JP, Böttiger BW, et al: Stefan Kluge, Frank Born, Hans Martin für Anästhesiologie und Intensivmedizin, European Resuscitation Council Guide Hoffmeister, Michael Preusch, Udo Sprecher des Organisations-Komitees lines for Resuscitation 2015 Section Boeken, Reimer Riessen und Holger des Deutschen Reanimationsregisters, 3. Adult advanced life support. Resus Chair des European Registry of Cardiac citation 2015;95:100–147 Thiele geben an, dass kein Interessen- Arrest, Mitglied im Exekutiv-Komitee des 11. Kim SJ, Kim HJ, Lee HY, et al: Comparing konflikt in Bezug auf die gegenständ extracorporeal cardiopulmonary resus- liche Publikation besteht. Deutschen Rates für Wiederbelebung, citation with conventional cardiopul- Mitglied im Präsidium des Berufsverban- Guido Michels ist Mitglied des Wissen- monary resuscitation: A meta-analysis. des Deutscher Anästhesisten. Resuscitation 2016;103:106–116 schaftlichen Beirats der Deutschen Ge sellschaft für internistische Intensiv- und Uwe Kreimeier ist Leiter der Arbeits- 12. Vdovin N, Günther SPW, de Waha S, gruppe Advanced Life Support im Deut- et al: Early Risk Stratification in Patients Notfallmedizin e.V. (DGIIN), Sprecher With Cardiogenic Shock Complicating der Arbeitsgruppe Kardiopulmonale Re schen Rat für Wiederbelebung e.V. / Ger- Acute Myocardial Infarction Treated animation der Deutschen Gesellschaft man Resuscitation Council (GRC) With Extracorporeal Life Support für Kardiologie e.V. (DGK) sowie Mit- and Primary Percutaneous Coronary glied der Arbeitsgruppe ECMO / eCPR Literatur Intervention. JACC Cardiovasc Interv des Deutschen Rates für Wiederbe- 2017;10(23):2469–2471 1. Atwood C, Eisenberg MS, Herlitz J, 13. Chen YS, Lin JW, Yu HY, et al: Cardio lebung e.V. / German Resusc itation Rea TD: Incidence of EMS-treated pulmonary resuscitation with assisted Council (GRC) und erhielt Honorare für out-of-hospital cardiac arrest in Europe. extracorporeal life support versus con- Vortragstätigkeiten von Pfizer, Novartis, Resuscitation 2005;67(1):75–80 ventional cardiopulmonary resuscitation Servier, Zoll und Orion Pharma. 2. Go AS, Mozaffarian D, Roger VL, et al: in adults with in-hospital cardiac arrest: Executive summary: heart disease and an observational study and propensity Johann Bauersachs ist Sprecher der DFG- stroke statistics-2014 update: a report analysis. Lancet 2008;372:554–561 geförderten Klinischen Forschergruppe from the American Heart Association. 14. Wang CH, Chou NK, Becker LB, et al: (KFO) 311 „(Prä-) terminale Herz- und Circulation 2014;129(3):399–410 Improved outcome of extracorporeal Lungeninsuffizienz: Entlastung und Re 3. Hawkes C, Booth S, Ji C, et al: cardiopulmonary resuscitation for out- paratur“ und erhielt Honorare für Vor Epidemiology and outcomes from out- of-hospital cardiac arrest – a comparison tragstätigkeiten und Forschungsunter of-hospital cardiac arrests in England. with that for extracorporeal rescue for stützung von Abiomed sowie Zoll. Resuscitation 2017;110:133–140 in-hospital cardiac arrest. Resuscitation 4. Spangenberg T, Schewel J, Dreher A, et al: 2014;85(9):1219–1224 Bernd W. Böttiger ist European Resus- Health related quality of life after extra- 15. Fagnoul D, Combes A, De Backer D: Extra citation Council (ERC) Board Director corporeal cardiopulmonary resuscitation corporeal cardiopulmonary resuscitation. Science and Research, Vorstandsvorsit in refractory cardiac arrest. Resuscitation Curr Opin Crit Care 2014; 20(3):259–265 zender des Deutschen Rates für Wie 2018;127:73–78 16. Blumenstein J, Leick J, Liebetrau C, et al: derbelebung e.V. / German Resuscitation 5. Kuisma M, Alaspää A: Out-of-hospital Extracorporeal life support in cardiovas cardiac arrests of non-cardiac origin. cular patients with observed refractory Council (GRC), Mitglied in der “Ad Epidemiology and outcome. Eur Heart J in-hospital cardiac arrest is associated vanced Cardiac Life Support” (ALS) Task 1997;18(7):1122–1128 with favourable short and long-term Force des International Liaison Commit- 6. Hess EP, Campbell RL, White RD: outcomes: A propensity-matched tee on Resuscitation (ILCOR), Mitglied Epidemiology, trends, and outcome of analysis. Eur Heart J Acute Cardiovasc im Präsidium der Deutschen Interdiszi- out-of-hospital cardiac arrest of non- Care 2016;5(7):13–22 plinären Vereinigung für Intensiv- und cardiac origin. Resuscitation 2007;72(2): 17. Spangenberg T, Meincke F, Brooks S, Notfallmedizim (DIVI), Associated Editor 200–206 et al: „Shock and Go?“ extracorporeal des European Journal of Anaesthesio- 7. Sandroni C, Nolan J, Cavallaro F, cardio-pulmonary resuscitation in logy (EJA), Mitherausgeber der Zeitschrift Antonelli M: In‑hospital cardiac arrest: the golden-hour of ROSC. Catheter Incidence, prognosis and possible Cardiovasc Interv 2016;88(5):691–696 Resuscitation, Schriftleiter der Zeitschrift measures to improve survival. Intensive 18. Combes A, Brodie D, Chen YS, et al: Notfall + Rettungsmedizin. Für Vorträge Care Med 2007;33:237–245 The ICM research agenda on extracor- hat er Honorare der folgenden Firmen 8. Link MS, Berkow LC, Kudenchuk PJ, poreal life support. Intensive Care Med erhalten; Medupdate, Forum für Medi- et al: Part 7: Advanced Cardiovascular 2017;43(9):1306–1318 zinische Fortbildung (FoMF), Baxalta, Life Support – 2015 American Heart 19. Debaty G, Babaz V, Durand M, et al: Bayer Vita, Zoll, BARD. Association Guidelines Update for Prognostic factors for extracorporeal © Anästh Intensivmed 2019;60:84-93 Aktiv Druck & Verlag GmbH
Leitlinien und Empfehlungen Sonderbeiträge91 Guidelines and Recommendations Special Articles cardiopulmonary resuscitation recipients 30. Yannopoulos D, Bartos JA, Raveendran G, 42. Pabst D, El-Banayosy A, Soleimani B, following out-of-hospital refractory et al: Coronary Artery Disease in Patients Brehm CE: Predictors of Survival for cardiac arrest. A systematic review With Out-of-Hospital Refractory Ventricular Nonhighly Selected Patients Undergoing and meta-analysis. Resuscitation Fibrillation Cardiac Arrest. J Am Coll Cardiol Resuscitation With Extracorporeal 2017;112:1–10 2017;70(9):1109–1117 Membrane Oxygenation After Cardiac 20. Conrad SA, Rycus PT: Extracorporeal 31. Hayashida K, Suzuki M, Yonemoto N, et Arrest. ASAIO J 2018;64(3):368–374 membrane oxygenation for refractory al: Early Lactate Clearance Is Associated 43. Lorusso R, Gelsomino S, Parise O, et al: cardiac arrest. 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92 Sonderbeiträge Leitlinien und Empfehlungen Special Articles Guidelines and Recommendations resuscitation in out-of-hospital cardiac 63. Michels G, Zinke H, Möckel M, et al: Oxygenation in Adults – Variants, arrest: a retrospective observational Recommendations for education in Complications during Therapy, and the study. BMC Anesthesiol 2017;17(1):4 ultrasound in medical intensive care Role of Radiological Imaging. Rofo 53. Voicu S, Henry P, Malissin I, et al: and emergency medicine: position 2017;189(2):119–127 Improving cannulation time for extra paper of DGIIN, DEGUM and DGK. 74. Pang PY, Wee GH, Hoo AE, et al: Thera corporeal life support in refractory Med Klin Intensivmed Notfmed peutic hypothermia in adult patients cardiac arrest of presumed cardiac cause 2017;112(4):314–319 receiving extracorporeal life support: – Comparison of two percutaneous cannu- 64. 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Leitlinien und Empfehlungen Sonderbeiträge93 Guidelines and Recommendations Special Articles An der Erstellung der Empfehlungen zur extrakorporalen kardiopulmonalen Reanimation (eCPR) haben maßgeblich mitgewirkt (in alphabetischer Reihenfolge): U. Boeken Für die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Für die Deutsche Interdisziplinäre Vereini Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) gung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. Universitätsklinikum Düsseldorf, (DIVI) A. Beckmann Heinrich Heine Universität Düsseldorf Evangelisches Krankenhaus Niederrhein, B. W. Böttiger A. Ghanem Herzzentrum Duisburg, Klinik für Herz- und Klinik für Anästhesiologie und Operative Abteilung Kardiologie, II. Medizinische Gefäßchirurgie, Duisburg Intensivmedizin, Universität zu Köln Klinik, Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg C. Hagl H.-J. Busch R. Pfister Herzchirurgische Klinik und Poliklinik, Universitäts-Notfallzentrum, Universitäts Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum, Klinikum der Universität München, klinikum Freiburg, Medizinische Fakultät der Universität zu Köln Ludwig-Maximilians-Universität, München Albert-Ludwigs-Universität Freiburg M. Preusch A. Markewitz C. Dohmen Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Bendorf LVR-Klinik Bonn Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, U. Janssens Universitätsklinikum Heidelberg Für die Deutsche Gesellschaft für Kardio Klinik für Innere Medizin und Intensiv technik e.V. (DGfK) medizin, St. Antonius Hospital, Eschweiler Für die Deutsche Gesells chaft für S. Kluge A. Bauer Internistische Intensivmedizin und Notfall MediClin Herzzentrum Coswig Klinik für Intensivmedizin, Universitäts medizin e.V. (DGIIN) klinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg U. Janssens F. Born Herzchirurgische Klinik und Poliklinik, U. Kreimeier Klinik für Innere Medizin und Intensiv Klinikum der Universität München, Klinik für Anästhesiologie, Klinikum der medizin, St. Antonius Hospital, Eschweiler Ludwig-Maximilians-Universität, München Universität München, Ludwig-Maximilians- S. Kluge Universität, München Klinik für Intensivmedizin, Universitäts A. Markewitz klinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg Für die Deutsche Gesellschaft für Neuro intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DGNI) Bendorf G. Michels C. Dohmen Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum, Universität zu Köln LVR-Klinik Bonn Für den Deutschen Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council (GRC) R. Riessen Für die Deutsche Gesellschaft für Anäs B. W. Böttiger Department für Innere Medizin, Internis tische Intensivstation, Universitätsklinikum thesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) Klinik für Anästhesiologie und Operative Tübingen Intensivmedizin, Universität zu Köln B. W. Böttiger T. Wengenmayer Klinik für Anästhesiologie und Operative H.-J. Busch Klinik für Kardiologie und Angiologie I, Intensivmedizin, Universität zu Köln Universitäts-Notfallzentrum, Universitäts Universitäts-Herzzentrum Freiburg – klinikum Freiburg, Medizinische Fakultät der M. Fischer Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Bad Krozingen, Medizinische Fakultät der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg J.-T. Gräsner Notfallmedizin und Schmerztherapie, ALB FILS KLINIKEN GmbH, Klinik am Eichert, Institut für Rettungs- und Notfallmedizin, Göppingen Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel Für die Deutsche Gesellschaft für Kardio logie e.V. (DGK) J.-T. Gräsner U. Kreimeier J. Bauersachs Institut für Rettungs- und Notfallmedizin, Klinik für Anästhesiologie, Klinikum der Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel Universität München, Ludwig-Maximilians- Klinik für Kardiologie und Angiologie, Universität, München Medizinische Hochschule Hannover C. Kill H. M. Hoffmeister Zentrum für Notfallmedizin, Universitäts Klinik für Kardiologie und Allgemeine medizin Essen Innere Medizin, Städtisches Klinikum Solingen gGmbH, Solingen H. Thiele Klinik für Innere Medizin/Kardiologie, Herz zentrum Leipzig – Universitätsklinik, Leipzig © Anästh Intensivmed 2019;60:84-93 Aktiv Druck & Verlag GmbH
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