Moderne Therapie der rheumatoiden Arthritis - OSTechnik

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Moderne Therapie der rheumatoiden Arthritis - OSTechnik
MEDIZIN & TECHNIK

     Moderne Therapie
     der rheumatoiden
     Arthritis
     VON MISA VALO, DR.MARTINA HENNIGER, PROF DR. STEFAN REHART

                                                                                                                         Fotolia/Kaulitzki

  Zusammenfassung:
  Die Behandlungsstrategie der rheumatoi-
  den Arthritis (RA) hat sich in den vergan-
                                                D    ie RA ist eine chronisch-entzündli-
                                                     che, meist schubweise verlaufende
                                                Systemerkrankung. Die genaue Entste-
                                                                                             zum Einsatz der zur Verfügung stehen-
                                                                                             den Medikamente haben sich dabei in
                                                                                             den vergangenen Jahren stark verändert.
  genen Jahren stark verändert. Therapieziel    hungsursache ist bis heute nicht kom-           Noch bis in die 90er-Jahre hinein
  ist heute die komplette Remission, also       plett geklärt. Diverse Risikofaktoren wur-   wurde die medikamentöse Therapie in
  die Unterdrückung sämtlicher Krankheits-      den ermittelt, welche einen schweren         Abhängigkeit von der klinischen Symp-
  symptome und das Verhindern von Ge-           Krankheitsverlauf, beziehungsweise eine      tomatik langsam intensiviert. Für viele
  lenkschädigungen. Dafür stehen in den         frühe Manifestation der Erkrankung ver-      Patienten kam es jedoch langfristig zu
  letzten Jahren immer mehr und immer           ursachen (z. B. Nikotinkonsum). Eine aus-    massiven Folgen: Behinderung, chroni-
  effektivere Medikamente zur Unter-            geprägte Anfälligkeit für das Auftreten      sche Schmerzen, frühzeitige Berentung,
  drückung der Krankheitsaktivität zur Ver-     der Erkrankung scheint jedoch genetisch      sowie eine erhöhte Mortalitätsrate.
  fügung. Durch den sehr frühzeitigen und       vererbt zu werden. Die Prävalenz, also der      Durch die Einführung neuerer Medi-
  konsequenten Einsatz dieser Medikamen-        prozentuale Anteil der Erkrankten zu den     kamente wie Leflunomid 1998 und die
  te erhofft man sich, Gelenkdestruktionen      Nicht-Erkrankten, beträgt weltweit zirka     Gruppe der sogenannten „Biologika“ ab
  möglichst zu vermeiden. Wichtig ist in        0,5 – 1 Prozent und nimmt mit höherem        dem Jahr 2000, sowie den Erkenntnisge-
  diesen Kontext die Früherkennung der Er-      Lebensalter drastisch zu. Frauen sind da-    winn, dass die Gelenkdestruktion mit der
  krankung – denn einmal aufgetretene Ge-       bei zirka drei Mal häufiger betroffen als    Krankheitsdauer bis zur Ersttherapie ver-
  lenkdestruktionen sind irreversibel – und     Männer und erkranken zudem in einem          gesellschaftet ist, wurde ein völlig neuer
  eine intensive Kooperation der verschie-      früheren Lebensalter. Die Erkrankung         Therapieansatz begründet.
  denen an der Versorgung von „Rheuma-          manifestiert sich durch die typischen           Heutige Therapieziele sind nicht mehr
  patienten“ beteiligten Fachdisziplinen.       Entzündungszeichen (Rötung, Schwel-          lediglich die Beseitigung von Sympto-
  Anatomische Strukturen an den Füßen           lung, Überwärmung, Schmerz und Funk-         men, sondern vielmehr das dauerhafte
  und Sprunggelenken sind im Verlauf der        tionseinschränkung). Diese treten häufig     Nachlassen, die sogenannte „vollständi-
  RA häufig betroffen. Die stadienabhängi-      im symmetrischen Befallsmuster an den        ge Remission“ der entzündlichen Akti-
  ge Behandlung der durch die entzünd-          peripheren Gelenken auf, bevorzugt an-       vität und Vermeidung von Gelenk-
  lichen Prozesse betroffenen Weichteile        fänglich an den kleinen Gelenken der         destruktionen. Diese können in den
  und Gelenke, auch mit speziellen Schuh-       Füße und Hände. Im Krankheitsverlauf         meisten Fällen durch eine frühe und
  einlagen beziehungsweise orthopädischem       können dann sämtliche auch größere Ge-       konsequente medikamentöse Einstellung
  Schuhwerk, ist dabei eine wichtige            lenke betroffen sein, aber auch Sehnen       nach dem Prinzip von „hit hard and ear-
  Schnittstelle zwischen den behandelnden       (Tenosynovialitis) und Schleimbeutel         ly“ (hart und früh zuschlagen) erreicht
  Ärzten und dem Orthopädieschuhtech-           (Bursitis). Eine „Heilung“ der RA ist bis    werden. Bei Nicht-Erreichen der Thera-
  niker.                                        heute nicht möglich. Ziele einer Therapie    pieziele beziehungsweise einem Thera-
                                                sind somit die Remission der Entzün-         pieversagen erfolgt eine umgehende
                                                dungsaktivität, der Funktions- und Kraft-    Anpassung der Therapie an die aktuelle
                                                erhalt sowie die Linderung von Schmer-       Entzündungsaktivität nach dem Prinzip
                                                zen.                                         von „treat to target“ (zielgenaue Be-
                                                                                             handlung).
                                                Therapie der                                    Um eine möglichst frühe Diagnose-
                                                rheumatoiden Arthritis                       stellung und Therapieeinleitung zu er-
                                                Bei der Behandlung der RA stellt die me-     möglichen, wurden 2010 für die RA neue
                                                dikamentöse Therapie die Basis aller The-    Klassifikationskriterien von amerikani-
                                                rapiemaßnahmen dar. Die Empfehlungen         schen und europäischen rheumatologi-

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schen Gesellschaften (ACR/EULAR) erar-       se Botenstoffe in ihrer Wirkung neutra-         Abhängig vom radiologischen Bild
beitet. In entsprechenden nationalen,        lisiert werden. Daraus ergibt sich auch      unterteilt man am muskulo-skelettalen
beziehungsweise internationalen Leit-        gleichzeitig das größte Risiko der Biolo-    System die Gelenkdestruktionen zum
linien zur Diagnostik und Therapie der       gika: Die Infektanfälligkeit ist insgesamt   Beispiel nach der Klassifikation von Lar-
RA wurden diese umgesetzt. Um die an-        erhöht. Im Vergleich zu den DMARDs           sen-Dale-Eek (LDE-Stadien).
spruchvollen Therapieziele zu erreichen,     wirken Biologika schneller und schaffen         Sechs Stadien mit jeweils zunehmen-
kommen neben der medikamentösen              meist eine Remission auch bei Patienten      der Destruktion von 0 bis 5 werden hier-
Therapie auch die Physiotherapie, physi-     mit mäßiger bis schwer verlaufender RA,      bei unterschieden. Abhängig vom jewei-
kalische Maßnahmen, Ergotherapie,            welche zuvor nicht zufriedenstellend mit     ligen Zerstörungsstadium können den
Technische Orthopädie, psychologische        DMARDs eingestellt werden konnten.           Patienten bei persistierenden Beschwer-
Beratung, Selbsthilfegruppen und nicht           Vor dem Beginn einer Therapie mit        den unterschiedliche konservative oder
zuletzt operative Maßnahmen zum Ein-         Biologika sollten eine Tuberkulose-, eine    operative Therapien empfohlen werden.
satz.                                        virale Hepatitis- und eine HIV-Infektion     In den Anfangsstadien 0 bis 2 empfiehlt
                                             ausgeschlossen werden, damit es nicht        sich eine möglichst vollständige Entfer-
Medikamentöse Therapie                       unter der immunsupprimierenden Thera-        nung der Gelenkschleimhaut (totale „Sy-
Nach Diagnosestellung wird in der Regel      pie des Biologikums zu einer Aktivierung     novektomie“) möglichst im Rahmen einer
zeitnah eine anti-entzündliche Basisthe-     dieser potenziell latenten (ruhenden) In-    Spiegelung. Bei bereits fortgeschrittenen
rapie mit einem sogenannten DMARD            fektion kommt. Des Weiteren empfiehlt        Destruktionen in den LDE-Stadien zwi-
(disease modifying antirheumatic drug)       die Leitlinie die Überprüfung des Impf-      schen 4 und 5 sollte eine endoprotheti-
begonnen. Hierzu zählen als „gold-stan-      status der Patienten. Lebendimpfungen        sche Versorgung erwogen werden. Bei
dard“ Methotrexat (MTX), zudem Leflun-       werden unter laufender immunsuppri-          vollständiger Destruktion und weitge-
omid (LEF), Sulfasalazin (SSZ), Hydroxy-     mierender Therapie nicht empfohlen.          hender Instabilität kann sich auch eine
chloroquin (HCQ) und weitere. DMARDs         Impfungen mit Totimpfstoffen sind je-        Gelenkversteifung (Arthrodese) empfeh-
können bei unzureichender Wirkung            doch offensichtlich unproblematisch. Ei-     len, zu Gunsten der Stabilität bei zeit-
auch in Kombinationstherapien unterein-      ne jährliche Grippeschutzimpfung, sowie      gleichem Beweglichkeitsverlust.
ander verabreicht werden (z. B. MTX, SSZ     eine alle 3 Jahre erneute Impfung gegen         Eine Beteiligung der Sprung-, Fuß-
und HCQ). Da der Wirkungseintritt der        Meningokokken und alle 6 Jahre gegen         und Zehengelenke im Rahmen der RA ist
DMARDs zeitlich erst um zirka 4 bis 12       Pneumokokken sind empfehlenswert.            typisch und besteht meist schon sehr
Wochen versetzt erfolgt, wird zur Über-                                                   früh, fast immer aber nach langjährigem
brückung dieser Zeitspanne oftmals           Wenn konservative                            Krankheitsverlauf bei fast allen Patienten.
gleichzeitig mit einer Glukokortikoid-       Therapiemaßnahmen nicht                      Am häufigsten sind die Metatarsopha-
Einnahme begonnen. Prophylaktisch soll-      ausreichend wirksam sind                     langealgelenke (80 – 95 %), gefolgt von
te dabei auch zumindest Vitamin D sub-       Wenn die entzündliche Aktivität nicht        den Mittelfußgelenken (40 – 60 %) und
stituiert werden, um einer Osteoporose       ausreichend unterdrückt werden kann,         dem oberen Sprunggelenk sowie dem
vorzubeugen. Weitere Medikamente in          kommt es zur fortschreitenden Gelenk-        Subtalargelenk (30 – 50 %) befallen.
der Akuttherapie oder in einem Schub der     zerstörung. Die RA manifestiert sich            Mit fortschreitendem Verlauf der Er-
RA zur vorübergehenden Anwendung             zudem auch im Bereich von Organen,           krankung kommt es stadienhaft zu typi-
sind die nichtsteroidalen-Antirheumati-      die von einer Schleimhaut (Synovialis)       schen Deformitäten wie dem Knick-
ka (z. B. Cox-2-Hemmer).                     ausgekleidet sind (Gelenke, aber auch        Plattfuß, Spreizfuß, Hallux valgus mit
    Bei Patienten mit mäßiger bis schwe-     Herz, Lunge, Blutgefäße, Augen u. a.).       Metatarsus primus varus sowie Ham-
rer RA, welche nicht ausreichend auf die     Durch die fehlgesteuerte Immunreaktion       mer- und/oder Krallenzehen. Begleitet
DMARD-Therapie unter Verwendung              kommt es zur Entzündung dieser Syno-         werden die Zehenfehlstellungen beim
mindestens zwei unterschiedlicher            vialis mit Erweiterung der Gefäße, der       „Rheumapatienten“ typischerweise von
DMARDs in einem zeitlichen Intervall         Bildung von Eiweißausschwitzungen und        der rheumatischen Synovialitis mit ent-
von mindestens 6 Monaten angespro-           der weiteren Einwanderung von Entzün-        zündlicher Destruktion des Kapsel-Band-
chen haben oder diese Medikamente            dungszellen. Klinisch zeigt sich an den      Apparates, der Sehnen und Gelenke.
nicht vertragen haben, empfehlen die         Gelenken ein Erguss, welcher die Gelenk-     Meist bestehen mehrere Deformitäten
aktuellen Leitlinien den Einsatz von Bio-    kapseln und den Bandapparat überdehnt        nebeneinander. Angrenzende deformier-
logika.                                      und zur Instabilität führt. Durch Über-      te Gelenke können zusätzlich negativen
    Biologika sind aufwendige, gentech-      greifen der wuchernden Schleimhaut auf       Einfluss auf die Fußdeformität haben
nisch hergestellte Eiweiße und nicht oral    den Gelenkknorpel und durch die Freiset-     und sind bei der Therapieplanung zu
als Tablette einnehmbar, da sie im Ma-       zung entzündungsfördernder „Zytokine“        berücksichtigen (z. B. Valgusfehlstellung
gen-Darm-Trakt direkt abgebaut wür-          (besonders TNF- , IL-1b und PGE2) wird       des Kniegelenkes). Insbesondere die Vor-
den. Sie müssen daher entweder subku-        der Gelenkknorpel von zwei Seiten her        fußdeformität beeinträchtigt die Fuß-
tan injiziert oder als Infusion intravenös   angegriffen. Im fortgeschrittenen Stadium    funktion der Patienten. Diese beklagen
verabreicht werden. Biologika greifen        unterminiert die Synovialitis den Kno-       eine Verminderung der Gehstrecke, In-
gezielt entzündungsfördernde Boten-          chen von den Gelenkrändern her und           stabilitätsgefühl und erhebliche Schwie-
stoffe im menschlichen Immunsystem an        führt schließlich zur Zerstörung, bezie-     rigkeiten bei der Schuhversorgung.
oder besetzen deren Andockstellen an         hungsweise Deformierung des gesamten            Die Destruktion der Gelenke wird
Zellen des Immunsystems, wodurch die-        Gelenkes.                                    subjektiv unterschiedlich schmerzhaft

                                                                                              ORTHOPÄDIESCHUHTECHNIK           4|16     39
Moderne Therapie der rheumatoiden Arthritis - OSTechnik
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Schema der Schuh- und Einlagenversorgung bei rheumatoider Arthritis. Je nach Krankheitsstadium und Ausprägung der Krankheit reichen Einlagen und Schuhzu-
richtungen aus. Schwere Deformitäten werden mit Maßschuhen versorgt. Postoperativ kommen Entlastungsschuhe und Walker zum Einsatz. (Grafik mit freundli-
cher Unterstützung des Sanitätshaus Otto Müller am MediCentrum Markus in Frankfurt am Main).

           wahrgenommen.       Oftmals      werden      ohne begleitende Druckumverteilung              Frühmobilisierung nach Operationen
           Schmerzen erst bei weit fortgeschrittenen    wäre hierbei nicht zielführend.                 am Vorfuß indiziert
           Destruktionen mit Luxationstellung der          Reicht eine Bettungseinlage des            - Walker wie der „VACOped“ oder „VA-
           Zehen und daraus resultierender er-          Fußes nicht mehr aus – zum Beispiel bei         COpedes“ sind ebenfalls für die
           schwerter Schuhversorgung beklagt.           Beinlängendifferenz beziehungsweise             Frühmobilisation nach Operationen am
                                                        Achsfehlstellung (X- und O-Bein) bezie-         Rück- beziehungsweise Mittelfuß ge-
           Hilfsmittelversorgung                        hungsweise fehlerhaftem Abrollvorgang           eignet, wenn eine entsprechende Stabi-
           Im Anfangsstadium können sich die Ge-        des Fußes – wird diese häufig mit einer         lität benötigt wird.
           lenkdestruktionen in einer Reduktion der     entsprechenden Schuhzurichtung kom-
           schmerzfreien Gehstrecke äußern. Wenn        biniert (z. B. Verkürzungsausgleich,          Resümee
           zu diesem Zeitpunkt keine oder nur ge-       Schuhaußenranderhöhung bei O-Bein-            In den letzten 20 Jahren hat sich in der
           ringe Fehlstellungen zu beobachten sind,     fehlstellung, Abrollhilfe, Absatzmodifi-      Behandlung der RA viel verändert. Die
           können wie beim „nicht-Rheumapatien-         kationen u. a.).                              medikamentösen Therapiemöglichkeiten
           ten“ Korrektureinlagen eingesetzt wer-          Die letzte Eskalationsstufe ist die Ver-   und die neue Therapiestrategie haben
           den. Die wichtigste Einlagenform bleibt      sorgung mit orthopädischen Maßschu-           zwar noch nicht zur „Heilung“ der RA ge-
           für den „Rheumapatienten“, sobald            hen. Der Schuh wird dabei den Bedürf-         führt, können die Krankheitsaktivität je-
           strukturelle Veränderungen aufgetreten       nissen des Patienten zugearbeitet und         doch drastisch herabsenken und somit
           sind, die Bettungseinlage zur Schmerzre-     ganz individuell an dessen Füße ange-         eine Schmerzlinderung und eine deutliche
           duktion und zum Schutz der gefährdeten       passt. Hierbei ist spätestens zu prüfen,      Steigerung der Lebensqualität für die Pa-
           Haut. Um die überlasteten von den            ob nicht durch eine operative Versor-         tienten leisten. Die Therapie ist dadurch
           unterbelasteten Sohlenanteilen zu unter-     gung eine Schmerzreduktion, bezie-            allerdings komplexer geworden und er-
           scheiden, empfiehlt sich die Durch-          hungsweise erleichterte Beschuhung            fordert ein erfahrenes Behandlungsteam
           führung einer Fußdruckmessung (Pedo-         möglich wäre.                                 aus internistischem und orthopädischem
           barographie).                                   Postoperativ nach fußchirurgischen         Rheumatologen, Physiotherapeut, Ergo-
               Eine Belastungsverlagerung von der       Eingriffen bei Patienten mit RA emp-          therapeut und Orthopädietechniker. ❚
           Ferse und Vorfuß in den Mittelfußbe-         fiehlt sich ebenfalls eine vorübergehen-
           reich wird zum Beispiel durch den Einsatz    de Versorgung mit orthopädieschuh-
           von Pelotten und Längswölbungsunter-         technischen Hilfsmitteln. Hierbei sind        Anschrift für die Verfasser:
           stützung erreicht. So werden die typi-       vor allem folgende drei zu nennen:            Prof. Dr. med. Stefan Rehart
           schen Druck- und Schmerzbereiche (bei-       - Redressionsschienen zum Erhalt einer        Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
           spielsweise MFK 2 – 3 Köpfchen)                postoperativen Zehenstellung (Hallux-       Agaplesion Markus Krankenhaus
           weichgebettet und der Druck auf den            valgus-Schienen zur Varisierung des         Wilhelm-Epstein-Str. 4
           unbelasteten Bereich nach proximal mit-        1. Strahls)                                 60431 Frankfurt
           tels einer retrokapitalen Pelotte umver-     - Vorfußentlastungsschuhe, beziehungs-
           teilt. Eine reine Weichbettung der Sohle       weise Verbandschuhe sind vor allem zur      Literatur beim Verfasser

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Moderne Therapie der rheumatoiden Arthritis - OSTechnik
LESETIPP
                       Prof. Johannes W. Rohen, Prof. em.
                       Chihiro Yokochi, Prof. Elke Lütjen-
                       Drecoll: Anatomie. Der fotografi-
                       sche Atlas. Schattauer Verlag.
                       8. Auflage. 2015. 557 Seiten,
                       1209 Abb., gebunden, 89,99 Euro.
                       ISBN 978-3-7945-2981-0 (Buch)
                       ISBN 978-3-7945-6804-8 (eBook)

                      Ob man die Anatomie des Men-
                      schen besser anhand von Illus-
                      trationen oder von Fotografien
studiert, darüber lässt sich trefflich diskutieren. An-
hänger fotografischer Darstellungen finden in diesem
Werk einen umfassenden fotografischen Atlas der                                              GO M ER A
                                                                                             Damen-S andale
systematischen und topografischen Anatomie des
Menschen – und faszinierende Einblicke in den
menschlichen Körper. Herausragende Farbfotos geben
Regionen, Situs, Organe und Einzelstrukturen authen-
tisch wieder. Präparate, Grafiken und bildgebende
Verfahren werden didaktisch geschickt kombiniert, so
dass anatomische Zusammenhänge begreiflich wer-
den. Ein breites Spektrum an diagnostischer Bildge-
bung schult den Blick. Die 8. Auflage zeigt über 200
neue Abbildungen, neue hochaufgelöste MRT-Auf-
nahmen sowie überarbeitete Grafiken. Der weltweit
meistgekaufte Fotoatlas – mit über 1200 Abbildungen.

                       Prof. Stefan Rammelt:
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                       335 Abb., gebunden, 129,66 Euro.
                       ISBN 978-3-7945-2863-9 (Print)
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                       Die Fuß- und Sprunggelenkchirur-
                       gie stellt höchste Ansprüche an
                       den Operateur: Komplexe und
stark spezialisierte Strukturen mit hohen biomechani-
schen Ansprüchen erfordern ein differenziertes thera-
peutisches Vorgehen – und die Beherrschung eines
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der Akuttraumatologie wie auch in der rekonstruktiven or-    • OPTIMALE AUFTRITTSDÄMPFUNG
thopädischen Chirurgie die Funktionalität des Fußes zu er-   • GEEIGNET FÜR INDIVIDUELLE EINLAGEN
halten oder wiederherzustellen. Operative Zugangswege,
Vorfuß- und Sehnenchirurgie, Arthrodesentechniken,
                                                                                           KATALOG UND
Traumatologie sowie spezielle operative und konservati-
                                                                                          BEZUGSQUELLEN:
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Moderne Therapie der rheumatoiden Arthritis - OSTechnik
MEDIZIN & TECHNIK

        Dem Schmerz auf der Spur
        Meist ist es der Schmerz, der die Patienten zum Arzt und zum Orthopädieschuhmacher führt. Wie gut die
        Therapie gelingt, hängt in hohem Maß davon ab, wie genau man die eigentliche Schmerzursache erkennt.
        Erst daraus ergibt sich die Auswahl und die individuelle Ausarbeitung des Hilfsmittels. An diesem Punkt
        setzt der Partnerverbund Ietec mit seinem Biopathotec-Konzept an. VON WOLFGANG BEST

        D    er auf den ersten Blick etwas sperrig
             wirkende Begriff „Biopathotec“setzt
        sich aus den Begriffen „Biologie“, „Patho-
                                                       Tests erweitert werden kann, wie zum
                                                       Beispiel aktive und passive Funk-
                                                       tionstests, Muskelfunktionstests
        mechanismus“ und „Technologie“ zusam-          oder Tests am Knie oder an der Hüf-
        men. Dahinter verbirgt sich der Anspruch,      te. Diese Tests werden durch eine 2-D          Einlage nach dem Biopathotec-Konzept.
        alle Bereiche in der Versorgung zusam-         Videoanalyse und eine Druckverteilungs-        Je nach Indikation, Schmerz und funktionell
        menzuführen. „Ich muss zum einen wis-          messung ergänzt.                               biomechanischen Anforderungen fällt die
        sen, woher der Schmerz kommt, und zum                                                         Ausarbeitung der Einlage sehr unterschied-
        anderen, warum ich eine bestimmte Ver-         „Sportversorgung“ für den Alltag               lich aus.
        sorgungstechnik wähle“, erläutert Ietec-       Wer sich hier an die Sportlerversorgung
        Gründer Jürgen Stumpf den Anspruch des         erinnert fühlt, liegt nicht ganz falsch. „Es
        Konzeptes. Vor einer Versorgung wird al-       ist eine Sportanalyse für die Alltagsver-      wie wirkt sich das auf die Bewegung und
        so nicht nur Maß genommen, sondern             sorgung“, erklärt Marcel Hardung. Aller-       die Entstehung von Schmerzen aus? Und
        am Anfang steht immer eine ausführliche        dings sieht er beim Biopathotec-Konzept        nicht zu vergessen: Wie wirken sich
        Anamnese, Befundung und Analyse.               den Schwerpunkt der Befundung noch             Schmerzen auf die Bewegung aus?
            Dabei wird zunächst der Patient aus-       stärker bei den Funktionstests.                   „Der Fuß ist ein sensorisches Organ“,
        führlich zu seinen Schmerzsymptomen                Dies liegt unter anderem in der Ge-        so Jürgen Stumpf, „und Schmerz ist ein
        befragt. Danach folgt eine funktionelle        schichte des Konzeptes begründet, das          schlimmes sensorisches Signal“. Dieses
        Untersuchung, um die Beschwerden ein-          auf den polnischen Arzt Prof. Andrzej          führe zu Kompensationsbewegungen,
        stufen zu können. „Dazu stehen uns eine        Seyfried zurückgeht. Mit ihm zusammen          mit dem Ziel, Schmerzen zu vermeiden.
        ganze Reihe von Tests zur Verfügung“,          hatte Ietec vor etwa 15 Jahren begonnen,
        sagt Sportwissenschaftler Marcel Har-          ein biomechanisch orientiertes Versor-         Schmerztherapie durch
        dung, der bei Ietec Projektleiter für das      gungskonzept für Rheumapatienten zu            veränderte Belastung
        Konzept ist. Grundlage ist immer ein Ba-       entwickeln. „Seyfrieds Konzept war aber        In der Therapie setzte Seyfried bei Bo-
        sistest zur Fußfunktion, der je nach den       nie auf Rheuma beschränkt! Im Herzen           denreaktionskräften an, die bei jedem
        Beschwerden um indikationsbezogene             war er Biomechaniker“, erinnert sich           Auftritt mit dem Fuß unweigerlich ent-
                                                       Stumpf an den 2009 verstorbenen Medi-          stehen. Er fragte: Wie muss ich meine
                                                       ziner. Er sei eng mit Adalbert Kapandji        Einlage, Orthese oder den Schuh bauen,
                                                       befreundet gewesen, der die Standard-          damit die Biomechanik des Fußes positiv
                                                       werke zur funktionellen Anatomie der           verändert wird?
                                                       Gelenke verfasst hat. Seyfried selber ha-         „Wenn wir die Bodenreaktionskräfte
                                                       be ein überdimensionales mechanisches          verändern, ändern wir auch die Belas-
                                                       Modell der Hand gebaut, an dem man             tungen an den Gelenken, Sehnen, Mus-
                                                       deren Biomechanik studieren konnte.            keln und Faszien“, erläutert Jürgen
                                                           Beim Fuß habe Seyfried nicht nur die       Stumpf. „Wir können Teile des Fußes
                                                       Biomechanik, sondern vor allem die Pa-         entlasten, anderen Fußregionen, wie
                                                       thomechanik interessiert. Wie entstehen        zum Beispiel dem ersten Strahl, die rich-
                                                       Überlastungen und Schmerzen und wie            tige Belastung ermöglichen und die Be-
                                                       kann man sie mit einem biomechanisch           wegungssteuerung durch unsere Hilfs-
                                                       fundierten Konzept therapieren? Für die        mittel verbessern.“
                                                       Befundung und die Analyse standen ihm             „Seyfried hat sehr gerne mit Rheuma-
                                                       damals keine modernen Messtechniken            patienten gearbeitet, weil man von ihnen
                                                       zur Verfügung. Umso bedeutsamer war            sofort eine Rückmeldung erhält, ob eine
                                                       das Erkennen der biomechanischen               Versorgung funktioniert und die Schmer-
                                                       Schmerzursachen aufgrund der Untersu-          zen lindert“, erklärt Jürgen Stumpf,
                                                       chung und der Kenntnis der biomecha-           warum man Seyfried heute meist mit
                                                       nischen Zusammenhänge an Fuß und               der Rheumaversorgung in Verbindung
     Die ausführliche Befundung – hier der Hüfttest    Bein. Wo gibt es Fehlstellungen und            bringt. Das „Biopathotec“-Konzept ent-
     nach Seyfried – ist Grundlage für die Ursachen-   Fehlbelastungen, wo fehlt es an der Kraft      hält zwar Elemente des „Rheumatec“-
     forschung und die Auswahl der Therapie.           oder der muskulären Steuerung – und            Konzeptes, das Ietec mit Seyfried ent-

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Moderne Therapie der rheumatoiden Arthritis - OSTechnik
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wickelt hatte, ist aber keineswegs auf die                                                                                                           Vor der endgültigen Einlagenversor-
Rheumaversorgung beschränkt, wie Jür-                                                                                                             gung wird für jeden Patienten eine
gen Stumpf betont. Es sei ein Konzept                                                                                                             Probeeinlage gefertigt, mit der die Wirk-
zur Schmerztherapie, das bei einer Viel-                                                                                                          samkeit der Therapiestrategie überprüft
zahl von Indikationen angewendet wer-                                                                                                             wird. Ein Probierkoffer mit über 100 Ein-
den könne.                                                                                                                                        lagenelementen bietet hierzu die nöti-
    Aus diesem Grund sähen die Einlagen                                                                                                           gen Variationsmöglichkeiten. Erst wenn
auch immer ganz anders aus, erklärt                                                                                                               diese Versorgung funktioniert, wird die
Marcel Hardung. Standardeinlagen mit                                                                                                              Einlage auf der Grundlage eines Fuß-
Pelotte und Längsgewölbestütze gebe es                                                                                                            scans und eines Schaumabdrucks gefer-
in diesem Konzept nicht. Je nach Indika-                                                                                                          tigt.
tion und Problem werde eine individuelle,
biomechanisch wirkende Einlage gebaut.                                                                                                            Konzept für aktive Menschen mit
Deshalb, so Hardung, sei die Befundung                                                                                                            Bereitschaft zur Eigenleistung
so wichtig. Nach dem Konzept von                                                                                                                  Das Biopathotec steht den Ietec-Partnern                                            Eigeninitiative gefragt: Die Patienten erhal-
Seyfried ist dabei nicht nur die Beweg-                                                                                                           zur Verfügung. Diese müssen vor dem                                                 ten Vorschläge für Übungen zur Kräftigung
lichkeit der Gelenke entscheidend, son-                                                                                                           Einsatz im Betrieb zunächst einige Schu-                                            der Muskulatur und zur Korrektur von Fehl-
dern ihre Funktion in der realen Belas-                                                                                                           lungen absolvieren. Darin lernen sie den                                            stellungen. Hier eine Übung aus der Spiral-
tungssituation. So wird zum Beispiel die                                                                                                          Einsatz der Untersuchungstechniken und                                              dynamik zur Kräftigung des M. peroneus
Beweglichkeit der Hüfte immer im Stehen                                                                                                           den Transfer vom Befund und der biome-                                              longus.
untersucht. „Wir wollen auch die Kom-                                                                                                             chanischen Analyse zum schmerzredu-
pensationsmechanismen unter Belas-                                                                                                                zierenden Hilfsmittel. Etwa 30 Partner, so
tung betrachten“, erklärt Hardung.                                                                                                                Jürgen Stumpf, setzen das Konzept bereits                                           Schmerzbewältigungsprozess, der ohne
    „Es geht immer darum, die Ursache                                                                                                             ein.                                                                                die Mitarbeit des Patienten nicht gelin-
für das Problem zu finden“, ergänzt Jür-                                                                                                              Vom Sachleistungsprinzip der gesetz-                                            gen könne.
gen Stumpf. „Wenn man versteht, wie                                                                                                               lichen Krankenversicherung sind die im                                                 „Wir nehmen den Patienten mit in die
der Hallux valgus bei einem Patienten                                                                                                             Konzept enthaltenen Leistungen nicht                                                Verantwortung“, erklärt Marcel Hardung
entstanden ist, dann überlegt man sich                                                                                                            gedeckt. Ähnlich wie bei der Sportver-                                              einen wichtigen Teil des Konzeptes. Auf
andere Maßnahmen als nur eine Spreiz-                                                                                                             sorgung ist auch hier die Bereitschaft zur                                          der Basis der Befundung und der Analy-
fußpelotte zu setzen.“                                                                                                                            Eigenleistung bei den Patienten gefragt.                                            sen erhält der Patient auch individuelle
    „Die Kunst“, so Hardung, „besteht in                                                                                                          „Wir richten uns mit dem Konzept an ak-                                             Trainingsempfehlungen mit denen er die
der Interpretation der Funktionstests“.                                                                                                           tive Menschen, die schmerzfrei mobil                                                Hilfsmitteltherapie unterstützen kann.
Wer die Befundung mit der Biomechanik                                                                                                             sein wollen“, erläutert Jürgen Stumpf,                                              Ganz zu Beginn werden mit den Patien-
zu verbinden versteht, könne oft schon                                                                                                            „gezielt auch an jene, die eine Operation                                           ten Zielvereinbarungen getroffen. Was
voraussagen, was man in der Druckver-                                                                                                             vermeiden wollen und eine wirksame                                                  wünscht sich der Patient? Was soll und
teilungsmessung oder der Videoanalyse                                                                                                             konservative Versorgung suchen“. Dass es                                            kann durch die Therapie erreicht wer-
sehen wird. Die Analysetechniken seien                                                                                                            sich hier um anspruchsvolle und kriti-                                              den? Ein erstes Ziel kann die Erhöhung
dennoch wesentlich für das Konzept. So                                                                                                            sche Kunden handelt, ist Stumpf durch-                                              des Aktivitätsumfangs und die Verlänge-
gebe die Videoanalyse Aufschluss für die                                                                                                          aus bewusst: „Die Menschen, die zu uns                                              rung der schmerzfrei zurückgelegten
Beurteilung der Beinachsen in der Bewe-                                                                                                           kommen, haben oft schon eine Schmerz-                                               Gehstrecke sein. Der Schmerz ist dann
gung und die Druckverteilungsmessung                                                                                                              karriere hinter sich und hatten vielleicht                                          vielleicht nicht ganz weg, aber die Teil-
gebe wichtige Hinweise auf die Belas-                                                                                                             auch schon Einlagen, die nicht wirkten“.                                            habe am sozialen Leben wird dadurch
tung unter dem Fuß.                                                                                                                               Hier gehe es also auch um einen                                                     gesteigert. ❚

Buchshop|Sonderhefte
            Sonderheft der Orthopädieschuhtechnik                                                         Sonderheft der Orthopädieschuhtechnik                          Sonderheft der Orthopädieschuhtechnik

                                                                                                                                                                                                                              Vorfuß
            Vorfuß                                                                                       Rückfuß                                              Kundenorientierung
                                                                                                                                                                                                                              Preis € 18,–
                                                                                                                                                                                                                              Rückfuß
                                                                                                                                                                                                                              Preis € 18,–
                                                                                                                                                                                                                              Kundenorientierung
                                                                                                                                                                                                                              Preis € 18,–
   Offizielles Organ des
   Zentralverbandes
                                                     Fußschmerzen:                               Offizielles Organ des
                                                                                                 Zentralverbandes
                                                                                                                                                                Offizielles Organ des
                                                                                                                                                                Zentralverbandes
                                                                                                                                                                                               • Präsentation und Ladenbau
   Gesundheitshandwerk
   Orthopädieschuhtechnik
   und des
                                                     • Prävention
                                                                                                 Gesundheitshandwerk
                                                                                                 Orthopädieschuhtechnik
                                                                                                 und des
                                                                                                                                                                Gesundheitshandwerk
                                                                                                                                                                Orthopädieschuhtechnik
                                                                                                                                                                und des
                                                                                                                                                                                               • Gelungene Kommunikation      Bestellung unter
   Internationalen Verbandes                         • Konservative Therapie                     Internationalen Verbandes                                      Internationalen Verbandes
   der Orthopädieschuhtechniker
                                                     • Operative Therapie
                                                                                                 der Orthopädieschuhtechniker                                   der Orthopädieschuhtechniker   • Kompetenzzentrum Maßkabine
                                                                                                                                                                                               • Einsatz von Analysetechnik
                                                                                                                                                                                                                              C. Maurer Fachmedien GmbH &Co.KG
                                                                                                                                                                                                                              Frau Köpf                                           Jetzt
                                                                                                                                                                                                                              Tel.: 07331/30708-30                                        !
                                  Zeitschrift für Prävention und Rehabilitation
                                                                                  schuhtechnik                                                                                                                                E-Mail: buchshop@maurer-fachmedien.de             bestellen
                                                                                                                                                                                                                              www.OSTechnik.de/shop

                                                                                                                                                                                                                                           ORTHOPÄDIESCHUHTECHNIK             4|16     43
Moderne Therapie der rheumatoiden Arthritis - OSTechnik
MARKT & BETRIEB

                                                                                                           Foto: Messe Duesseldorf/ctillmann
     Digital geht analog
     Die Schuhmesse GDS stellte mit „Digital Craft #2“ innovative digitale Entwicklungen in den Fo-
     kus. In diesem Rahmen präsentieren sich auch Anbieter, die mit neuester Technik dazu beitragen
     wollen, den passenden Schuh an den Fuß zu bringen und Abläufe in der Fertigung zu optimieren.
     VON ULRIKE KOSSESSA

     D    as übergeordnete Trend-Thema
          „Digital Craft #2“ zog sich entlang
     der „Highlight Route“ der GDS. Zahlreiche
                                                    Warum erhält die Digitalisierung auf
                                                 der GDS diesen Stellenwert? Die Veran-
                                                 stalter der Schuhmesse wollen der Bran-
                                                                                               sich im Einzelhandel genauso wie in der
                                                                                               Industrie. Nun gehe es darum, diese neu-
                                                                                               en Möglichkeiten sukzessive mit der
     Unternehmen stellten hier ihre technolo-    che mit spannenden Beispielen den Zu-         analogen Welt zu verbinden. „Je mehr
     gischen Neuerungen für Handel und Her-      gang in die Welt der Technik 4.0              Digitalisierung wir haben, desto mehr
     steller vor. Umfangreich waren die Ange-    erleichtern. Kirstin Deutelmoser, Director    brauchen wir auch das physisch Erlebba-
     bote für den POS, darunter interaktive      der GDS: „Wir möchten unserem Fach-           re. Beides muss Hand in Hand gehen,
     Lösungen mit Touchscreen, Barcode-          publikum veranschaulichen, dass die Zu-       denn am Ende verkaufen wir in unserer
     Scanner, Tablets und Apps. Sie boten dem    kunft in vielerlei Hinsicht schon da ist      Branche analoge Objekte“, betont Kirstin
     Fachpublikum konkret umsetzbare Syste-      und dass sie vielfältigste Chancen bereit     Deutelmoser. „Dadurch, dass man mit
     me, zum Beispiel intelligente Shopmodu-     hält. Deshalb thematisieren wir Aspekte,      dem Digitalen sehr gut verfremden kann,
     le, genauso wie Orientierung im Hinblick    die das Heute, das Morgen und das             ist das Analoge also auch die Beweis-
     auf das, was künftig realisierbar und ge-   Übermorgen gleichermaßen ins Visier           führung. Ich erhalte beispielsweise ein
     fragt sein könnte. Beeindruckend waren      nehmen. Wir sehen es ganz klar als Auf-       Paket und sein Inhalt muss zu dem pas-
     die Ausblicke auf Technik und Trends der    gabe einer Messe, nicht nur Ware zu zei-      sen, was mir digital versprochen wurde.
     Zukunft, die das internationale Innovati-   gen, sondern Impulse zu setzen und zum        Wichtig ist also, dass wir beides mitein-
     ons- und Bildungsinstitut SLEM mit          intensiven Austausch anzustoßen.“ Das         ander verbinden. Gerade der Einzelhandel
     Hauptsitz in den Niederlanden gab.          Fortschreiten der Digitalisierung zeige       braucht dieses Erlebnismoment.“

                                         Scanblue bietet die Schuhanpassung per Handy an       JJ Footwear präsentierte seinen „Personal Fit Desk”
                                         (links). Mittels Oculus Rift (oben) konnte Frau auf   und die JJ Footwear App. (Foto: Kossessa)
                                         der GDS in die Schuhwelt „eintauchen“.
                                         (Fotos: Kossessa)

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