Angebote zur Personal- & Schulentwicklung - SCHULJAHR 2020/2021 - Regionale ...

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Angebote zur Personal- & Schulentwicklung - SCHULJAHR 2020/2021 - Regionale ...
Angebote zur Personal-
& Schulentwicklung
SCHULJAHR 2020/2021
Angebote zur Personal- & Schulentwicklung - SCHULJAHR 2020/2021 - Regionale ...
Impressum

    Herausgeber: Kreis Borken / 2020
                 Regionale Schulberatungsstelle
                 Burloer Str. 93
                 46325 Borken

    Redaktion:   Michael Sylla

    Texte:       Team RSB

    Bilder:      Kreis Borken

    Kontakt:     Sekretariat, Frau Nilkens (vormittags)
                 Telefon: 02861 / 82-2527
                 schulberatung@kreis-borken.de
2
    Druck:       Kreis Borken
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VORWORT

  Sehr geehrte Schullei-                      6. Schulpsychologische
  terinnen und Schul-                            Unterstützungsangebote zur Integration
  leiter, sehr geehrte                           durch Bildung
  Lehrerinnen und
                                                 Vor den Veranstaltungen führen wir i.d.R.
  Lehrer, sehr geehrte
                                                 mit Ihnen (und d. Steuergruppe) ein Pla-
  Schulsozialarbeiterin-
                                                 nungsgespräch, um unsere Angebote an
  nen und Schulsozial-
                                                 die speziellen Wünsche der Schule anzuglei-
  arbeiter,
                                                 chen und um sicherzustellen, dass die zu
                                                 planende Veranstaltung die Entwicklung der
  die Regionale Schul-
                                                 Schule unterstützt.
  beratungsstelle des
  Kreises Borken (RSB) bietet im Schuljahr
                                                 Die RSB ist Partner des Kompetenzteams
  2020/2021 ein umfangreiches Unterstüt-
                                                 für den Kreis Borken. Veranstaltungen zur
  zungsangebot zur Personal- u. Schulent-
                                                 Unterstützung der Schulen sowie Super-
  wicklung an.
                                                 visionen gehören zum Auftrag der Schul-
                                                 beratungsstelle. Daher erheben die Schul-
  Diese Veranstaltungen sind folgenden The-
                                                 psychologen keine Honorare. Eventuelle
  men zugeordnet:
                                                 Materialkosten u. Fahrtkosten der Lehre-
                                                 rinnen und Lehrer werden von den Schulen
1. Veranstaltungen zur Erhaltung von
                                                 getragen.
   Lehrergesundheit

2. Veranstaltungen zur Erweiterung von           Sollten Sie spezielle Fortbildungswünsche
   Lehrerkompetenzen zur individuellen           haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns
   Förderung von Schülerinnen und                auf.
   Schülern
                                                 Mit den besten Wünschen für ein erfolgrei-
3. Beratung, Gewaltprävention und
                                                 ches neues Schuljahr!
   Krisenintervention an Schulen

4. Erweiterung von persönlichen Kompetenzen
   in Kommunikation, Gesprächsführung,
   Beratung, (Fall-) Management,                 Michael Sylla
   Schulleitungshandeln
                                                 Leiter der Regionalen Schulberatungsstelle    3
5. Unterstützungsangebote für
                                                 des Kreises Borken
   Sonderpädagogen im Kontext Inklusion

  Alle Anmeldungen und Anfragen bitte an das Sekretariat der Schulberatungsstelle
  (vormittags): 02861 / 681 4257 oder per Mail schulberatung@kreis-borken.de.
  Bitte geben Sie dabei die jeweilige Veranstaltungsnummer an.
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INHALTSVERZEICHNIS

     1. Veranstaltungen zur Erhaltung von Lehrergesundheit          S. 05

     2. Veranstaltungen zur Erweiterung von Lehrerkompetenzen       S. 07
        zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern

     3. Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen          S. 11

     4. Erweiterung von persönlichen Kompetenzen in                 S. 17
        Kommunikation, Gesprächsführung, Beratung, (Fall-)
        Management, Schulleitungshandeln

     5. Unterstützungsangebote für Sonderpädagogen                  S. 22
        im Kontext Inklusion

     6. Schulpsychologische Unterstützungsangebote zur              S. 23
        Integration durch Bildung

       Das Team der Regionalen Schulberatungsstelle                 S. 26

       Evaluationen                                                 S. 28

04
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1. Veranstaltungen zur Erhaltung von Lehrergesundheit

  Nr. 1.1 „Sich in der Schule                        Nr. 1.2 Stressbewältigung im
  wohlfühlen!?“                                      Berufsalltag

  So lautet ein Buchtitel von Reinhold Miller,       Systematisches Stressmanagement kann
  in dem es um den konstruktiven Umgang              das Risiko für die Entstehung eines Burn-
  mit Belastungen von Lehrerinnen und Leh-           out-Syndroms erheblich reduzieren. Am
  rer geht. Vielen erscheint ein solcher Titel       besten belegt ist die Wirksamkeit von kog-
  derzeit fast als Provokation: Ist dies in Zei-     nitiv-verhaltensorientierten Programmen,
  ten zunehmender Belastungen überhaupt              denen auch das hier angewandte Konzept
  möglich? Tatsache ist, Lehrerinnen und             angehört. In Evaluationsstudien konnte
  Lehrer erleben derzeit gewaltige Umbrüche          nachgewiesen werden, dass bereits kurz-
  in den Schulen. Was als Bildungsinnova-            fristige, kompakte Trainings positive Effekte
  tion gedacht ist, endet oft in chronischer         auf das Stresserleben, die Arbeitszufrieden-
  Überforderung, die Stress- und Burnout             heit und die Resilienz haben.
  Symptome zur Folge hat. Untersuchun-
  gen zur Gesundheit von Lehrerinnen und             In diesem Workshop zum Thema LehrerIn-
  Lehrern zeigen demnach auch deutliche              nengesundheit geht es darum, ein individu-
  Hinweise auf zunehmende gesundheitli-              elles Bewusstsein zu schaffen für Dinge, die
  che Beeinträchtigungen. Der Vortrag des            im eigenen Leben und im Lehrerberuf als
  Schulpsychologen beleuchtet individuelle           Belastung erlebt werden. Gleichzeitig wird
  und systemische Ursachen für Stress und            in Praxis-Einheiten erfahrbar gemacht, wie
  Burnout. Daraus werden Strategien zur              es „anders besser“ sein könnte.
  Stressbewältigung abgeleitet, die auf zwei
  Ebenen ansetzen:                                   Das Seminar zur Förderung der körperli-
                                                     chen Gesundheit & des seelischen Wohlbe-
• Maßnahmen der Schule, um Belastungen
                                                     findens besteht aus den 5 Bausteinen:
  des Kollegiums zu reduzieren.
                                                   • Den Körper verstehen: Biologie des Stresses,
• Individuelle Maßnahmen: Das kann ich für
                                                     Erkunden der eigenen Stressreaktion;
  mich selbst tun!
                                                   • Analyse stresserzeugender Situationen im
  Dieser Vortrag kann als kollegiumsinterne          Berufsalltag und Entwicklung neuer Ideen
  Veranstaltung von Schulen gebucht werden.          zur Problemlösung;                              05

                                                   • die eigene Gedankenspirale stoppen, stress-
  Dauer: ein Nachmittag
                                                     verschärfende Denkmuster und Gedanken
                                                     identifizieren und entschärfen, förderliche
  Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla
                                                     Gedanken aufbauen und verankern;

                                                   • Achtsamkeit und Entspannung durch Körpe-
                                                     rübungen ins Leben bringen;
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• „The bright side of life“ – positive Emotio-     Stressbewältigung, die Stärkung von Resi-
       nen, Stärken und Ressourcen sowie selbst-        lienz und das Erlernen von Selbstachtsam-
       bewusste Kommunikation entdecken und             keit sind Bestandteil des Einzelcoachings.
       entwickeln.                                      Weitere Inhalte werden persönlich mit
                                                        Ihnen abgestimmt.
        Teilnehmende sollten bereit sein, Verfahren
        zum gesundheitsgerechten Umgang mit             AdressatInnen: Lehrerinnen und Lehrer
        Stressbelastungen zu erlernen. Kontraindi-      aller Schulformen
        ziert ist die Teilnahme von Personen, die an
        akuten psychischen Erkrankungen leiden.         Zeitlicher Umfang: nach Absprache

        AdressatInnen: Lehrerinnen und Lehrer           Referentinnen: Dipl.- Psych. Katja Gross
        aller Schulformen (max. 8 TN)                   Psychologin (M.Sc.) Tanja Rickes

        Umfang: 5 Nachmittage, bspw. 15:00 –
        17:30, im 2-wöchigen Abstand

        Auf Anfrage kann gerne auch ein Vortrag,
        ein halb- oder auch ganztägiges Seminar
        angeboten werden. Sprechen Sie uns bei
        Bedarf bitte an.

        Referentinnen: Dipl.- Psych. Katja Gross
        Psychologin (M.Sc.) Tanja Rickes

        1.3 Einzelcoaching zur
        Erhaltung der Gesundheit

        Als berufliche Belastungen benennen
        Lehrerinnen und Lehrer häufig: knappe
        Ressourcen (durch z.B. Klassengrößen,
        Arbeitszeit), herausforderndes Verhalten
        bzw. Beziehungen von oder zwischen
        Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen,
        Konflikte im Kollegium, rasant verändernde
        Aufgaben (beispielsweise durch Inklusion,
        Integration). Zusätzlich können auch in an-
        deren Lebensbereichen Herausforderungen
        auftreten, sodass es zu einem Gefühl der
        Überforderung kommen kann.
06
        Wie können Lehrpersonen trotz vielfältiger
        Anforderungen psychisch fit und gelassen
        bleiben? Im Einzelcoaching werden per-
        sönliche Stressauslöser und -verstärker
        identifiziert sowie Möglichkeiten erarbeitet,
        dem wahrgenommenen Stress nachhaltig
        zu begegnen. Individuelle Ressourcen zur
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2. Veranstaltungen zur Erweiterung von Lehrerkompetenzen
       zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern

   Nr. 2.1 LRS: Was Lehrerinnen                       Nr. 2.2 Rechenschwierigkeiten
   und Lehrer darüber wissen                          in der Grundschule / Erpro-
   müssen                                             bungsstufe

   Das Thema LRS ist ein „Dauerbrenner“ in            Da internationale Schätzungen von 4-6 %
   der Schule. Obwohl der LRS-Erlass in NRW           betroffenen Schülern ausgehen, ist diese
   schon über 25 (!) Jahre in Kraft ist, wird er      überdauernde Lernschwierigkeit zu Recht
   oft noch als „neuer LRS-Erlass“ bezeichnet.        ins Augenmerk von Eltern und Lehrern
   Noch immer gibt es viele Unsicherheiten            gelangt. In der kollegiumsinternen Veran-
   und offene Fragen:                                 staltung werden folgende Inhalte erarbeitet:

• Was sind LR-Schwierigkeiten?                     1. Begriffsklärung / Definitionen / rechtliche
                                                      Lage bei Rechenschwierigkeiten
• Wer stellt das fest?
                                                   2. Probleme in der Diagnostik
• Was ist die Rolle der Schule bei diesem
  Thema?                                           3. Kennzeichen von Rechenschwierigkeiten/
                                                      Risikobereiche
• Wer fördert – und wer muss fördern?
                                                   4. Grundprinzipien der Förderung
• Wie sieht gute Förderung aus?
                                                     - Bedürfnisse von Schülern mit Rechen-
• Was ist mit den Noten? Wie muss das Zeug-
                                                       schwierigkeiten
  nis aussehen?
                                                     - Hilfen im Unterricht
• Wie hängen Schullaufbahn, Intelligenz und
  LRS zusammen?                                      - Hilfen bei Klassenarbeiten (Möglichkeiten
                                                       für evtl. Nachteilsausgleiche).
• Welche Regelungen gelten ab Klasse 10?

                                                      Adressaten: Grundschulkollegien/Mathe-
   Adressaten: Schulkollegien aller Schulfor-
                                                      matiklehrer im SEK I-Bereich
   men, die sich intensiver mit dem Thema
   auseinandersetzen möchten. In einer Vor-
                                                      Dauer: 1 Nachmittag
   besprechung können individuelle Schwer-
   punkte festgelegt werden. Zudem können                                                            07
                                                      Referentin: Dipl.-Psych. Ute Horst-
   konkrete Fälle bearbeitet werden.
                                                      mann-Koch

   Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.)

   Referent: Psych. (M.Sc.) Philipp Deing
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Nr. 2.3 Hochbegabung:                             beginnt für sie dann der „Ernst des Lebens“,
                                                         und sie müssen sich auf einem neuen Ni-
       Herausforderungen, Hinter-
                                                         veau mit dem Thema „Lernen“ auseinander-
       gründe und Handlungsweisen                        setzen. Der Wechsel in die 5. Klasse gleicht
                                                         einer erneuten Einschulung, denn auf der
       Aufgabe schulischer Inklusion umfasst auch        Sekundarstufe müssen sich die SchülerIn-
       die Berücksichtigung besonderer Bega-             nen mit neuen Lernaufgaben und höheren
       bungen: Statistisch gesehen sind zwei von         Erwartungen an ihre Selbstständigkeit aus-
       hundert Kindern hochbegabt. Das heißt,            einandersetzen.
       man hat in jeder zweizügigen Grundschule
       mindestens ein Kind pro Jahrgang, auf das         Begleitet werden die Schüler und Schüle-
       Kriterien zur Hochbegabung zutreffen. Um          rinnen in dieser Entwicklung von ausge-
       das Thema ranken sich einige „Mythen“ und         bildeten PädagogInnen und schulinternen
       Vorurteile, die zu Unsicherheiten bei der         Programmen zum Thema „Lernen lernen“.
       schulischen Förderung führen. Der Vortrag         Aber was bringen diese Programme wirk-
       vermittelt den aktuellen Wissensstand:            lich, und wie können sie nachhaltig in den
                                                         Schulalltag eingebracht werden?
     • Kriterien für Hochbegabung

     • Wie erkennt man hochbegabte Kinder?               Zuhause tritt das Lernen für die Kinder oft
                                                         in Konkurrenz zu attraktiveren Freizeitak-
     • Förderung in der Schule
                                                         tivitäten und die Möglichkeiten elterlicher
     • Hochbegabung – auch ein Thema der                 Lernbegleitung sind nicht zuletzt aufgrund
       Inklusion                                         beruflicher Verpflichtungen begrenzt.

     • Förderung zu Hause
                                                         In Abhängigkeit der Adressaten und des
     • Außerschulische Förderangebote                    genauen Schwerpunkts wollen wir den Blick
                                                         für das Wesentliche zum Thema „Lernen
     • Mythen und Tatsachen
                                                         lernen“ schärfen, und Sie bei der Gestaltung
                                                         eines konstruktiven Lernprozesses mit indi-
       Adressaten: Interessierte Eltern und Lehrer
                                                         viduell passenden Methoden unterstützen.

       Der Vortrag kann auch als schulinterne
                                                         Folgende Inhalte zu diesem Thema sind
       Fortbildung von Kollegien gebucht werden.
                                                         denkbar:
       Dann liegt der Fokus stärker auf den schuli-
       schen Fragen zum Thema.                        • Wie funktioniert Lernen eigentlich – was sagt
                                                        die Gehirnforschung dazu?
       Dauer: Vortrag ca. 1,5h oder ein Nachmittag
                                                      • Motivation: was bringt unsere Kinder dazu
       (ca. 3 Std.)
                                                        zu lernen?

       Referent: Psych. (M.Sc.) Philipp Deing,        • Wie sollen Eltern und Schule beim Lernen
                                                        und den Hausaufgaben unterstützen?

                                                      • Wie sollte mit Fehlern beim Lernen
08                                                      umgegangen werden?
       Nr. 2.4 Lernen lernen – von
                                                      • Ein Lernplan? – Konkrete Methoden zur
       der Grundschule bis zum
                                                        Lernförderung
       Abschluss
                                                         Adressaten:
       Kinder werden im Kindergarten zunächst
                                                      • Lehrkräfte oder anderes schulisches
       spielerisch mit Zahlen und Buchstaben
                                                        Personal
       in Kontakt gebracht. Mit der Einschulung
Angebote zur Personal- & Schulentwicklung - SCHULJAHR 2020/2021 - Regionale ...
• Eltern, die sich intensiver mit dem Thema      Nr. 2.6 Angst in der Grund-
  auseinandersetzen möchten
                                                 schule
  Dauer: Je nach Vereinbarung als Vortrag
                                                 Der Schulbesuch in der Grundschule kann
  (ca. 1,5 Std.) oder halbtägige Veranstaltung
                                                 Herausforderungen bereithalten, denen
  (SchiLF, ca. 4 Std.) buchbar.
                                                 sich Kinder nicht gewachsen fühlen. Die
                                                 Anforderungen in verschiedenen Situa-
  Referenten: Psych. (M.A.) Anke Niehaus /
                                                 tionen können Ängste hervorrufen, die
  Psych. (M.Sc.) Philipp Deing
                                                 sich in Leistungssituationen, im Umgang
                                                 mit den MitschülerInnen und im Umgang
                                                 mit der Lehrperson manifestieren und zu
                                                 verschiedenen Reaktionsweisen führen, die
  Nr. 2.5 Schulabsentismus
                                                 Schulbesuch und Schulerfolg der Kinder
                                                 gefährden.
  Längere Fehlzeiten und Schulverweigerung
  von Schülerinnen und Schülern kommen
                                                 Neben der begrifflichen Einordnung und
  immer häufiger vor und lassen sich auch
                                                 der Frage nach den Ursachen und Symp-
  schon bei Grundschülern beobachten.
                                                 tomen von Ängsten im schulischen Kon-
                                                 text, sollen in dieser Fortbildung konkrete
  Sie beruhen auf unterschiedlichen Hin-
                                                 Ansätze zur Prävention und Intervention bei
  tergründen. Differentialdiagnostisch sind
                                                 Schulangst erarbeitet und eingeübt werden.
  folgende Situationen zu unterscheiden:

• „Schwänzen“                                    Adressaten: Kollegien von Grund- und För-
                                                 derschulen
• „Schulangst“

• „Schulphobie“                                  Vortrag und Übungen

  Diese Unterscheidung ist für die Interventi-   Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Stunden)
  onsplanung der Schule von großer Bedeu-
  tung, da sie unterschiedliche Maßnahmen        Referent: Psych. (M.Sc.) Philipp Deing
  erfordern und v.a. die Kommunikation mit
  den Erziehungsberechtigten entsprechend
  gestaltet werden muss. Frühe und effektive
  Interventionen der Schule sind nötig, um       Nr. 2.7 AD(H)S: Fakten und
  den Problemen zu begegnen. Die Veranstal-
                                                 Hinweise für die Unterricht-
  tung vermittelt dazu notwendiges Wissen
  und Handlungsstrategien.                       spraxis

  Adressaten: Kollegien aller Schulformen        Die Diagnose „AD(H)S“ ist umstritten und
                                                 wird oft als „Modediagnose“ kritisiert. Ist
  Vortrag mit Übungen                            AD(H)S eine „Krankheit“, oder eher ein
                                                 gesellschaftliches Problem (Buchtitel: „Die
  Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.)             Ritalin-Gesellschaft“)? Kinder mit Sympto-    09
                                                 men eines „Aufmerksamkeits-Defizit-Hype-
  Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla           raktivitäts-Syndrom“ (AD(H)S) sind aber in
                                                 jeder Klasse und werden für Lehrkräfte zu
                                                 einer Herausforderung. Neben der Unruhe
                                                 und schwierigen Motivationslage führen
                                                 fehlendes Wissen, hohe Elternerwartungen
                                                 und Ängste zu Handlungsunsicherheiten
Angebote zur Personal- & Schulentwicklung - SCHULJAHR 2020/2021 - Regionale ...
bei Lehrkräften. Der Vortrag vermittelt den    Nr. 2.9 Lösungsorientiertes
     aktuellen Wissensstand zu der Problema-
                                                    Arbeiten mit Kindern bei
     tik und gibt Hinweise zum angemessenen
     Umgang mit diesen Kindern.                     Schwierigkeiten im sozial
                                                    emotionalen Bereich
     Adressaten: Kollegien aller Schulformen

                                                    SchülerInnen finden für auftretende Pro-
     In einer Vorbesprechung können individuel-
                                                    bleme nicht immer adäquaten Lösungen.
     le Schwerpunkte festgelegt werden.
                                                    Zur Entwicklung angemessener Fähigkeiten
                                                    – vor allem im sozial emotionalen Bereich –
     Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.)
                                                    benötigen Schüler in der Schule konstante
                                                    Unterstützung und Prozessbegleitung durch
     Referent(en): Dipl.-Psych. Katja Gross
                                                    LehrerInnen und/oder Schulsozialarbeite-
                                                    rInnen.

     Nr. 2.8 Verstärkerpläne                        In dem Workshop werden die Grundlagen
                                                    des lösungsorientierten Arbeitens und
     wirksam einsetzen
                                                    Strategien der lösungsorientierten Ge-
                                                    sprächsführung vorgestellt. Diese beziehen
     Zur Verhaltensänderung von Kindern und
                                                    sich auf die Zusammenarbeit mit Kollegen
     Jugendlichen werden in Schulen oft soge-
                                                    und mit dem/der SchülerIn. Das Vorgehen
     nannte Verstärker- oder Tokensysteme
                                                    wird anhand aktueller Fälle der Schule (z.B.
     eingesetzt. Ziel ist es, bestimmte erwünsch-
                                                    angelehnt an individuelle Förderpläne) oder
     te Verhaltensweisen aufzubauen. Durch
                                                    anderen Fallbeispielen geübt.
     diese Pläne werden Eltern und Lehrer zu
     konsistentem Verhalten veranlasst und ihre
                                                    Adressaten: Lehrkräfte aller Schulformen,
     Aufmerksamkeit wird zudem auf das posi-
                                                    Schulsozialarbeiter
     tive Verhalten des Kindes gerichtet. In den
     Schulen kommen oben genannte Pläne in
                                                    Dauer: ein Nachmittag (ca. 4 Stunden)
     vielfältigen Ausführungen mit unterschiedli-
     chem Erfolg zum Einsatz.
                                                    Referentinnen: Dipl.-Psych. Kristina Timm /
                                                    Dipl.-Psych. Christina Zumdieck
     Dieser Workshop vermittelt die zugrun-
     deliegende Lerntheorie und zeigt anhand
     vieler praktischer Beispiele einen angemes-
     senen, individuell angepassten Umgang
                                                    Nr. 2.10 Motivation und Schule
     mit diesem Instrument auf. Erfolgsfaktoren
     (z.B. ein zugrundeliegender Vertrag, Erin-
                                                    Während Kinder in die Grundschule mit
     nerungsmuster der Lehrer an den Schüler,
                                                    Neugierde und Begeisterung starten, neh-
     zeitsparende Umsetzung des Planes durch
                                                    men bei Schülerinnen und Schülern von
     alle Fachlehrer etc.) und weit verbreite-
                                                    der 5. bis zur 9. Klasse das Interesse am
     te Umsetzungsfehler werden vorgestellt.
                                                    Schulunterricht und ihre Mitarbeit signi-
10   Darüber hinaus werden Möglichkeiten der
                                                    fikant ab. Nach dem Motto „Erfolg spornt
     Zusammenarbeit mit Eltern aufgezeigt.
                                                    an, Misserfolg lähmt“ soll diese Fortbildung
                                                    schulpsychologisches Hintergrundwissen
     Adressaten: Lehrkräfte / Kollegien aller
                                                    zum Thema Leistungsmotivation vermitteln,
     Schulformen
                                                    um anschließend Methoden und Haltungen
     Dauer: ein Nachmittag ( mindestens 3 Std.)     aufzuzeigen, die Lehrkräfte in der Praxis
                                                    nutzen können, um im Schulalltag motivier-
     Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm         ter lehren und lernen zu können.
Inhalte:                                          Adressaten: Lehrkräfte der Sek I & II, ggf.
                                                   Lehrkräfte der Grundschulen
• Grundinformationen zum Thema
  Leistungsmotivation
                                                   Ablauf: Vortrag und Interaktion
• Motivation unterstützen durch
  transparentes Feedback                           Ganz- / Halbtagesveranstaltung (mit Er-
                                                   weiterung der gemeinsamen praktischen
• Sinnstiftung als Motivator im Unterricht
                                                   Arbeit)
  nutzen (Lernen in Beziehung zum Alltag)

• Handlungsoptionen: Ermutigen statt Loben         Referentin: Psychologin (M.A.) Anke Niehaus

• Arbeitsgruppen zur Erarbeitung individueller
  praktischer Anwendung

         3. Betatung, Gewaltprävention und Krisenintervention
         an Schulen

  Die Regionale Schulberatungsstelle unter-        Nr. 3.1 Aufgaben und Arbeits-
  stützt die schulischen Teams für Beratung,
                                                   weisen schulischer Teams für
  Gewaltprävention und Krisenintervention
  durch Fortbildung und Beratung bei konkre-       Beratung, Gewaltprävention
  ten Anlässen. In jeder schulpsychologischen
  Beratungsstelle in NRW sind zwei Schulpsy-       Die meisten Schulen im Kreis Borken haben
  chologen zu Krisenbeauftragten benannt.          bereits Teams für Beratung, Gewaltprä-
  Sie sind entsprechend fortgebildet und           vention und Krisenintervention und an
  unterstützen Schulen in Krisensituationen.       Beratungslehrerfortbildungen und Fortbil-
  In der Regionalen Schulberatungsstelle des       dungen des Lenkungskreises „Krisenprä-
  Kreises Borken sind dies derzeit:                vention und Intervention“ teilgenommen.
                                                   Die Teams haben folgende Aufgaben:
1. Schulpsychologin Kristina Timm                                                                 11
                                                 • (Weiter-)Entwicklung des schulischen
2. Schulpsychologe Philipp Deing                   Beratungskonzepts

                                                 • Umsetzung und Etablierung des
  Alle weiteren Mitarbeiterinnen der RSB Bor-
                                                   Beratungskonzepts
  ken haben ebenfalls Schulungen zur Krisen-
  intervention durchlaufen.                      • Unterstützung von KollegInnen

                                                 • Planung von Präventionskonzepten
• Vorbereitung auf Krisenlagen (von                Die Seminare werden durchgeführt von
       tatsächlicher oder angedrohter                   Schulpsychologe Michael Sylla und Schul-
       (schwerer) Gewalt, Mobbing oder auch             psychologin Kristina Timm.
       tödlichen Unfällen bis zu Aspekten von
       Kindeswohlgefährdung)                            Inhalte

     • Abgestimmtes Vorgehen bei schulischen         • Grundlagen von Kommunikation
       Krisen
                                                     • Gesprächsvorbereitung / Beratungsverlauf
     • Evaluationen.
                                                     • Lösungsorientierte Gesprächsführung

       Es ist ratsam die Arbeitsweise und die        • Strategien systemischer Beratung (Ziele
       Aufgaben des Teams regelmäßig zu bespre-        definieren, Reframing, Skalierung)
       chen, eventuell Themenbereiche zu vertie-
                                                     • Feedbackgespräche führen
       fen, Kompetenzen weiterzuentwickeln und
       Vorgehensweisen bei Krisen zu evaluieren.     • Systemisches Denken und Handeln als
                                                       Führungsperson
       Dieses Angebot beinhaltet die Moderation
                                                     • Als Führung „Präsenz“ zeigen
       und Gestaltung dieser Teamentwicklungs-
       maßnahme und bietet zusätzlich die schul-
                                                        Adressaten: Schulleitungen im Kreis Borken
       psychologische Expertise zu den jeweiligen
       Aufgaben.
                                                        Anzahl TeilnehmerInnen: maximal 16

       Adressaten: Mitglieder innerschulischer
                                                        Zu dieser Veranstaltung wird gesondert
       Teams für Beratung, Gewaltprävention und
                                                        eingeladen.
       Krisenintervention

       Inhalte: Schulformspezifisch / nach Abspra-
       che mit den anfragenden Teams                    Nr. 3.3 Beratungslehrerfortbil-
                                                        dung: Einjähriger Zertifikats-
       Zeitlicher Umfang: nach Absprache
                                                        kurs
       Referenten: Dipl.-Psych. Michael Sylla
       Dipl.-Psych. Kristina Timm                       Die RSB Borken führt regelmäßig im Auftrag
                                                        der Bezirksregierung einjährige Zertifikats-
                                                        kurse für neue Beratungslehrkräfte durch.
                                                        Im Schuljahr 2020/2021 findet wieder ein
       Nr. 3.2 Erweiterung der Bera-                    Kurs statt (geschlossener Teilnehmerkreis).

       tungs- und Führungskompe-
                                                        Inhalte sind:
       tenz für Schulleitungen
                                                     • Aufgaben von Schulberatung

       Diese Seminarreihe wird an 5 Nachmittagen     • Rollenreflexion / Rolle im System
12     durchgeführt. Neben allgemeinem Input zu
                                                     • Grundlagen von Kommunikation,
       systemisch-lösungsorientierter Beratung,
                                                       Gesprächsführung und Beratung
       werden spezifische Kommunikationsan-
       lässe von Schulleitungen beleuchtet und       • Systemisches Denken
       gemeinsam „Muster-Lösungen“ entwickelt
                                                     • Lösungsorientierte Beratung
       werden. Theorie und praktische Übungen
       dazu erfolgen im Wechsel.                     • Vertiefung versch. Beratungsanlässe

                                                     • Krisenintervention/ Kinderschutz
• Möglichkeiten von Fallberatung und             Sichtweise nicht wieder individualisiert
  Supervision                                    und ausschließlich zu „Schülerproblemen“
                                                 gemacht werden.
• Beratungskonzepte von Schulen

• Lotsenfunktion                                 Die RSB begleitet Beratungslehrkräfte zu-
                                                 sammen mit maximal vier anderen Lehr-
  Adressaten: Lehrkräfte, die als Beratungs-     kräften engmaschig über den gesamten
  lehrkräfte im Sinne des Beratungserlasses      Prozess des „Schüler-Coachings“. Dabei
  vorgesehen sind (alle weiterführenden          wird auf Ihren Kompetenzen aufgebaut, die
  Schulformen).                                  Sie während Ihres Zertifikatskurses zur Be-
                                                 ratungslehrkraft erworben haben. Bevor Sie
  Dauer: 23 Ganztage                             das „Schüler-Coaching“ an Ihrer Schule be-
                                                 ginnen, findet eine ganztägige Fortbildung
  Referenten: Dipl.-Psych. Kristina Timm /       statt, bei der die konkrete Organisation an
  Psychologe (M.sc.) Philipp Deing               der eigenen Schule (Absprachen, Eltern-
                                                 briefe, Kontaktaufnahme, Information der
  Zukünftige Interessenten melden sich bitte     Kollegen…) und das erste Treffen erarbeitet
  bei der Bezirksregierung.                      werden. Voraussetzung zur Teilnahme ist
                                                 die Entscheidung Ihrer Schulleitung, dass
  Zuständig: Dez. 46.2,                          „Schüler-Coaching“ an der Schule eingesetzt
  Herr Schubert, Fachleiter Fortbildung,         werden soll. Während dieser Fortbildung
  Telefon: 0251- 411-1815                        erhalten Sie ein Input zur Gesprächsfüh-
                                                 rung und zu Arbeitsformen des „Schü-
                                                 ler-Coachings“. Reflexionsmöglichkeit und
                                                 Fallberatung durch die Schulberatungsstelle
  Nr. 3.4: Upgrade: Beratungs-                   und praktische Übungen sind bei jedem
  lehrkräfte werden „Schü-                       Treffen eingeplant. Darüber hinaus werden
                                                 die Inhalte und das benötigte Material der
  ler-Coaches“                                   nächsten Schülersitzungen vor- und Fragen
                                                 aus vergangenen Sitzungen nachbereitet.
  „Coaching“ ist in aller Munde und boomt
                                                 Nach den Osterferien findet ein abschlie-
  in Deutschland. Auch „Schülercoaching“
                                                 ßendes Treffen an einem Nachmittag statt,
  wird derzeit von vielen (privaten) Anbietern
                                                 an dem die gemachten Erfahrungen re-
  in unterschiedlicher Qualität zunehmend
                                                 flektiert und ein Angebot für das nächste
  angeboten.
                                                 Schuljahr geplant wird.

  Schülermotivation zu stärken, lösungsorien-
                                                 Dauer: ein Ganztag und fünf Nachmittage
  tiert ihre Problemlöse- und Leistungsfähig-
  keit zu verbessern, ist hilfreich und schon    Der Ganztag findet im Schuljahr 2020/21
  immer Aufgabe von Beratungslehrkräften         am 01.10. in Borken (Kreishaus Raum
  gewesen. Beratungslehrkräfte, die einen        2500,9.00 – 16.00 Uhr) statt. Bitte melden
  einjährigen Zertifikatskurs der Bezirksre-     Sie sich dafür über das Sekretariat der RSB
  gierung durchlaufen haben, sind mit dieser     an. Weitere Termine:05.11.2020,19.11.2020,
  Aufgabe und hilfreichen Methodik dazu          04.02.2021,18.03.2021, 10.06.2021 jeweils       13
  durchaus vertraut.                             14.30- 17.30 Uhr

                                                 Ort: Kreishaus in Borken, Raum 2500
  Individuelle Schülerberatung sollte aber im-
  mer reflektierter Teil des innerschulischen    Adressaten: Beratungslehrkräfte (mit Zertifi-
  Beratungskonzepts der Schule sein. Insbe-      kat!) aller Schulformen
  sondere ist zu beachten, dass „Schul-pro-
                                                 Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm
  bleme“ entgegen einer systemischen
Nr. 3.5 Erweiterung der Bera-                     • Gesprächsvorbereitung / Beratungsverlauf

        tungskompetenz: Elternge-                         • Strategien systemischer Beratung (Ziele defi-
                                                            nieren, Reframing, Skalierung)
        spräche entspannt und effek-
                                                          • Einführung in erfolgreiche Gesprächs- /
        tiv führen – geht das?
                                                            Beratungsstrategien (systemisches Denken,
                                                            Lösungsorientierung)
        Ja, das ist möglich! Gleichwohl stellen Eltern-
        gespräche für viele Lehrerinnen und Leh-
                                                             Adressaten: SchulsozialarbeiterInnen aller
        rer eine besondere Herausforderung dar,
                                                             Schulformen
        bisweilen stressen sie sogar. Im Kontext des
        Umgangs mit „schwierigen“ Kindern und
                                                             Dauer: 3 Nachmittage (jeweils 3 Stunden)
        Jugendlichen sind Elterngespräche aber oft
        der Schlüssel zur erfolgreichen Interventi-
                                                             Referentinnnen: Dipl.-Psych. Kristina Timm
        on. Die Veranstaltung will herausarbeiten,
                                                             / Dipl.-Psych. Christina Zumdieck
        warum manche Gespräche unbefriedigend
        bleiben und natürlich erfolgversprechende
        Gesprächsstrategien vermitteln. Inhalte
        sind:
                                                             Nr. 3.7 Leitungshandeln in
        Grundlagen der Kommunikation                         schulischen Krisen
     • Einführung in erfolgreiche Gesprächs- /
                                                             Das Thema „schulische Krisen“ ist an
       Beratungsstrategien (systemisches Denken,
                                                             Schulen des Kreises Borken inzwischen gut
       Lösungsorientierung)
                                                             bearbeitet. Dennoch ist es ein Thema, das
     • Nachmittags-Veranstaltung für Kollegien /             immer wieder in Schulen bearbeitet werden
       Teilkollegien (alle Schulformen), mind. 3 Std.        muss. Schulleitungen sind als Leitung der
       oder mehrere Termine nach Vereinbarung.               schulischen Krisenteams hier in besonderer
                                                             Verantwortung. Daher richtet sich diese
        Referenten: Dipl.-Psych. Michael Sylla oder          Fortbildung explizit an Schulleitungen.
        Psych. (M.A.) Anke Niehaus
                                                             Inhalte der Veranstaltung:

                                                             Tag 1

        Nr. 3.6 Erweiterung der Bera-                     • Kurzeinführung in schulische
                                                            Krisenstrukturen
        tungskompetenz von Schulso-
                                                          • Mitglieder: schulische Teams für Beratung,
        zialarbeiterInnen
                                                            Gewaltprävention und Krisenintervention -
                                                            Auswahl und Qualifikation
        Diese Seminarreihe wird an 3 Nachmittagen
        durchgeführt. Neben allgemeinem Input zu          • Art der Zusammenarbeit im Team
        systemisch-lösungsorientierter Beratung,            für Beratung, Gewaltprävention und
        werden spezifische Kommunikationsan-                Krisenintervention
14      lässe der Schulsozialarbeit beleuchtet und
                                                          • Implementation von Krisenthemen im
        gemeinsam „Muster-Lösungen“ entwickelt
                                                            Kollegium
        werden. Theorie und praktische Übungen
        dazu erfolgen im Wechsel.                         • Grundlegende Kommunikationsstrukturen
                                                            in Krisen
        Inhalte

     • Grundlagen von Kommunikation
Tag 2                                            Diese Anlässe kommen sogar relativ häufig
                                                    vor. Sie können sowohl in der Schule als
• Leitungsaufgaben in Krisensituationen
                                                    auch im schulischen Umfeld passieren und
   • Verschiedene Unterstützungsangebote            emotionale Betroffenheit oder Unsicherheit
     für Schulleitungen (Schulpsychologie,          und im schlimmsten Fall Handlungsunfähig-
     Schulaufsicht, Krisenstäbe)                    keit bei Kollegen auslösen.

• Schwierige Situationen in Krisen
                                                    Um dieser zu begegnen, sind neben theo-
   • Umgang mit eigener Betroffenheit               retischen Hintergrundinformationen zum
                                                    Umgang mit schulischen Krisen, die Kennt-
   • Umgang mit betroffenen Kolleg*innen
                                                    nis von Standards, Regeln und Abläufen im
   • Vertretungsregelungen                          eigenen System hilfreich um z.B. folgende
                                                    Fragen zu klären:
   • Presseanfragen
                                                 • Wie reagiert man in der Schule auf ein tragi-
   Im Rahmen von Fallvignetten und eigenen
                                                   sches Ereignis?
   Beispielen werden die oben genannten In-
   halte nach einer Einführung weiter vertieft   • Was sagen wir Schülerinnen und Schülern?
   und diskutiert. Es besteht die Möglichkeit
                                                 • Was teilen wir Eltern mit?
   der Schwerpunktbildung.
                                                 • Was sind angemessene Formen von An-
   Adressaten: Schulleitungen                      teilnahme und Trauer und wie kehrt man
                                                   wieder zu schulischen Routinen zurück?
   Dauer: 2 Nachmittage, jeweils ca. 2,5h. Es
   handelt sich dabei um eine Veranstaltung,        Die Inhalte der Veranstaltung werden
   die fest terminiert und gesondert ausge-         mit dem schulischen Team für Beratung,
   schrieben wird. Die Teilnahme an beiden          Gewaltprävention und Krisenintervention
   Tagen ist erforderlich.                          abgestimmt.

                                                    Adressaten: Kollegien
   Referent: Dipl.-Psych. Kristina Timm
                                                    Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.)

                                                    Referentinnen: Dipl.-Psych. Kristina Timm/
                                                    Dipl.-Psych. Katja Gross
   Nr. 3.8: Umgang von Lehrer-
   kollegien mit schulischen Kri-
   sen in der Schule
                                                    Nr. 3.9 „Kinder“-Schutz an wei-
   Im Schulalltag kommt es immer wieder zu          terführenden Schulen
   schulischen Krisen auf die sich Lehrkräfte
   nicht vorbereitet fühlen. Diese können z.B.      Das Bundeskinderschutzgesetz versteht un-
   sein:                                            ter „Kinderschutz“ die Zielgruppe der Kinder
                                                    und Jugendlichen bis 18 Jahre. Sowohl die
• Unruhe und Anfeindungen von aggressiven
                                                    Sozialgesetzbücher als auch das Schulge-       15
  SuS
                                                    setz betonen Kinderschutz auch als Auf-
• Gewaltausübung durch SuS                          gabe der Schule. Im Notfallordner für die
                                                    Schulen in NRW „Hinsehen und Handeln“ ist
• tödliche Unfälle
                                                    beschrieben, dass die schulische Beratung
• bedrohlichen Erkrankungen                         vermuteter Kindeswohlgefährdung im schu-
                                                    lischen Team für Beratung, Gewaltpräventi-
• Suizid
                                                    on und Krisenintervention stattfindet.
Die Jugendämter im Kreis Borken haben          santerweise sind dieselben Variablen auch
     flächendeckend mit allen Grundschulen          für den Abbau von aggressivem Verhalten
     ein Procedere vereinbart, wie bei solchen      bedeutsam.
     Anlässen zu verfahren ist. Analog dazu
     erschien eine Handreichung zum Kinder-         Die förderliche Gestaltung der schulischen
     schutz in den weiterführenden Schulen,         Umwelt sowie das Training nicht-kogniti-
     die unter Beteiligung der Jugendämter,         ver Persönlichkeitsmerkmale bieten somit
     Schulaufsicht, Schulleitungen, Schulsozial-    einen effektiven Weg, Gewaltprävention zu
     arbeit und Regionaler Schulberatungsstelle     betreiben und gleichzeitig die schulische
     erarbeitet wurde.                              Leistung der Kinder und Jugendlichen zu
                                                    steigern.
     In einem kollegiumsinternen Vortrag wer-
     den Inhalte der Handreichung und Verfah-       Adressaten: Kollegien, die sich mit einem
     rensabläufe erläutert.                         integrierten Konzept zur Gewaltprävention
                                                    und Gestaltung des Schulklimas beschäfti-
     Adressaten: Teams für Beratung, Gewalt-        gen möchten
     prävention und Krisenintervention, Bera-
     tungslehrkräfte, Schulsozialarbeiter weiter-   Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.)
     führender Schulen
                                                    Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla

     Dauer: 1,5 Stunden

     Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla
                                                    Nr. 3.11 Mobbing unter Schüle-
                                                    rinnen und Schülern: Vorbeu-
                                                    gen, Erkennen, Handeln!
     Nr. 3.10 Schulklima gestalten
     – Leistung steigern – Gewalt                   Mobbing unter SchülerInnen findet sich in
                                                    allen Schulformen und Altersstufen. In
     verringern
                                                    beinahe jeder Klasse gibt es eine Schülerin
     Dass Gewaltprävention ein Thema der
                                                    oder einen Schüler, die/der sich von seinen
     Schulen ist, daran haben die meisten
                                                    KlassenkameradInnen dauerhaft schika-
     Lehrkräfte keinen Zweifel. Doch soll Schule
                                                    niert und/oder ausgegrenzt fühlt. Mobbing
     zurzeit noch viele andere Aufgaben be-
                                                    kann bei den Betroffenen schwerwiegende
     wältigen. Oftmals fühlen Lehrkräfte sich
                                                    Folgen haben: Ängste, Leistungseinbrüche,
     förmlich zerrissen zwischen den scheinbar
                                                    Schulabsentismus und psychosomatische
     widersprüchlichen Aufträgen, dem Lehrplan
                                                    Beschwerden sind nur einige der mögli-
     gerecht zu werden und für soziales Lernen
                                                    chen Auswirkungen. Auf der anderen Seite
     zu sorgen. Wie kann es gelingen, beide An-
                                                    besteht die Gefahr, dass Mobbingvor-
     forderungen zu erfüllen?
                                                    würfe gezielt eingesetzt werden, um von
                                                    anderen Problemen einer Schülerin/eines
16   Wenn wir uns anschauen, welche Bedin-
                                                    Schülers abzulenken (z.B. Überforderung,
     gungen zu guten Schulleistungen führen,
                                                    Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, famili-
     sehen wir, dass neben den sogenannten
                                                    äre Probleme). Lehrpersonen müssen also
     „Begabungsfaktoren“ auch Merkmale der
                                                    genau hinsehen, um angemessen auf die
     Umwelt (z.B. Klassenklima) und nicht-kog-
                                                    Vorwürfe reagieren zu können.
     nitive Persönlichkeitsmerkmale (z.B. Stress-
     bewältigung, Umgang mit Ängsten) von
                                                     In der Veranstaltung sollen Wege aufge-
     entscheidender Bedeutung sind. Interes-
                                                    zeigt werden, Mobbing zu erkennen und
wirksam zu begegnen. Unter den beschrie-       • Was kann präventiv gegen Mobbing unter-
  benen Interventionsansätzen soll der soge-       nommen werden?
  nannte „No-Blame-Approach“ als lösungs-
                                                 • Welche Interventionsmöglichkeiten gegen
  orientiertes Verfahren vorgestellt werden.
                                                   Mobbing gibt es?
  Dieser Ansatz verzichtet auf eine Aufklärung
  von Mobbingursachen, und kann auch bei         • Diskussion und Erfahrungsaustausch
  unklarer Gemengelage mit Gewinn für alle
                                                   Vortrag mit Übungen
  Betroffenen und das Klassenklima einge-
  setzt werden.
                                                   Dauer: Ein Nachmittag

  Inhalte:
                                                   Referent: Psych. (M.Sc.) Philipp Deing
• Was ist Mobbing? Was ist kein Mobbing?

• Wie erkenne ich Mobbing?

        4. Erweiterung von persönlichen Kompetenzen
        in Kommunikation, Gesprächsführung, Beratung,
        (Fall-) Management, Schulleitungshandeln

  4.1 Prozessbegleitung: Tea-                      wahrgenommene Vorteile, Chancen, aber
                                                   auch Nachteile und Hindernisse mit sich.
  mentwicklung
                                                   Diese gilt es zu (er-) kennen, zu nutzen um
                                                   sich gemeinsam weiterzuentwickeln.
  Diese Prozessbegleitung bietet Teams von
  schulischen Mitarbeitern (z.B. Jahrgangsstu-
                                                   Eigene Anteile und Rollenerwartungen:
  fenteam, Kollegien Schulleitungsteam, etc.)
                                                   Als Grundlage für eine professionelle Zu-
  Unterstützung in Form von Moderation und
                                                   sammenarbeit gilt es die eigenen Anteile
  Methodik zu folgenden Aspekten:
                                                   zum Erfolg zu reflektieren, Rollenerwartun-
                                                   gen zu klären und Kommunikationsstruk-
  Zieldiskussion und Zielpriorisierung:
                                                   turen auf Sachebene zu entwickeln und zu
  Teamarbeit ist eine Arbeitsleistung, die
                                                   evaluieren.
  durch sich ergänzendes und abgestimm-
  tes Zusammenwirken von Einzelpersonen                                                          17
                                                   Adressaten: Teams von schulischen Mitar-
  erbracht wird um ein gemeinsames Ziel zu
                                                   beitern (z.B. Jahrgangsstufenteam, Kollegi-
  erreichen. Jedes Team sollte für sich klären
                                                   en, Schulleitungsteam, etc.)
  worin konkret das angestrebte gemeinsame
  Ziel besteht.                                    Dauer: 3 Nachmittage (jeweils 3 Stunden)

                                                   Referenten: Dipl.-Psych. Kristina Timm
  Team(weiter)entwicklung: Teamarbeit
  bringt in der Regel subjektiv und objektiv
Nr. 4.2 Präsenz und Beziehung                     Nr. 4.4 Kollegiale Fallberatung
        im Schulalltag                                    / Intervision

        „Autorität durch Beziehung“ ist das Konzept       Die Tätigkeit von Lehrkräften ist gekenn-
        der „Neuen Autorität“ (Haim Omer) mit             zeichnet durch eine Vielfalt von Aufgaben-
        dem Ziel, herausforderndem Verhalten von          stellungen und damit zusammenhängen-
        Kindern und Jugendlichen konstruktiv zu           den Belastungen und Konflikten. Kollegiale
        begegnen.                                         Fallberatung ist eine strukturierte Form
                                                          der Gruppenarbeit, die sich konstruktiv mit
        Das Konzept wird vorgestellt und mit dem          Fragen der schulischen Praxis auseinander-
        Kollegium erfolgt eine systemische Be-            setzt: Ein/e Teilnehmer/in bringt eine Frage
        trachtung bezüglich der Einbettung in das         („Fall“, Konflikt mit Schülern, Unterrichts-
        schulische Beratungskonzept, der Hal-             probleme usw.) ein - die Gruppe reflektiert
        tungsentwicklung und damit der möglichen          darüber und erarbeitet konkrete Lösungs-
        Umsetzung von professioneller Präsenz.            möglichkeiten. Die Arbeit ist aber auch
                                                          entwicklungsorientiert und unterstützt die
        Adressaten:    Kollegien aller Schulformen        persönliche berufliche Rollenausgestaltung.

        Dauer:         2,5 Stunden                        Äußerungen von Teilnehmerinnen und Teil-
                                                          nehmern an kollegialer Fallberatung:
        Referentin:    Dipl.-Psych. Kristina Timm
                                                       „Es war sehr hilfreich, anhand einer festen Struk-
                                                       tur arbeiten zu können. Die gegenseitige Rück-
                                                       gratstärkung hat immer wieder gut getan.“
        Nr. 4.3 Einzelcoaching für
                                                       „Mir hat gefallen: Die Gruppenzusammensetzung,
        Lehrpersonen
                                                       die Sachlichkeit, trotz aller erlaubter Gefühlsre-
                                                       gungen, die vielfältigen Gedankenanstöße, die
        Coaching bedeutet die Einzelberatung von
                                                       Kritikfähigkeit und Akzeptanz.“
        Personen in Hinblick auf ihre berufliche
        Tätigkeit. Beratungsanlässe können aktuelle
                                                          Die Veranstaltung führt in Theorie und
        Probleme sein, müssen aber nicht. Ziele
                                                          Praxis der Kollegialen Fallberatung ein. Die
        sind u.a. die persönliche Entwicklung und
                                                          TeilnehmerInnen erhalten die Möglichkeit,
        Orientierung an Ressourcen. In der Verbin-
                                                          konkrete Situationen der Schulpraxis zu be-
        dung von individueller Beratung, persön-
                                                          sprechen, um mit Hilfe der Kolleginnen und
        lichem Feedback und praxisorientiertem
                                                          Kollegen das eigene Verhalten zu reflektie-
        Training geht es um
                                                          ren und zu gestalten. Die von der Schulbe-
     • die Ausgestaltung der Lehrerrolle / Leitungs-      ratungsstelle praktizierte Form der Kollegia-
       rolle                                              len Fallberatung ist weitgehend moderierte
                                                          Intervision (d.h. Lehrerinnen und Lehrer
     • Verstehen der dynamischen Prozesse zwi-
                                                          beraten sich gegenseitig), enthält aber auch
       schen den agierenden Personen in Schulen
                                                          Elemente schulpsychologischer Supervision,
       (Schüler, Eltern, Kollegen, Schulleitung)
18                                                        d.h. der Schulpsychologe bringt seine Sicht-
     • Reflexion der eigenen (Lehrer-)Persönlich-         weisen ein. Häufigkeit: nach Absprache.
       keit
                                                          Die Gruppen werden regional schulfor-
     • Entwicklung hilfreicher Zielsetzungen
                                                          mübergreifend angeboten

        Die Coachings werden durchgeführt von
                                                          Dauer: mehrmals nachmittags, ca. 2,5 Std.
        allen SchulpsychologInnen
                                                          nach Absprache
Fallberatungen können bei Bedarf auch als      • die Ausgestaltung der Leitungsrolle
schulinterne Veranstaltung gebucht wer-
                                               • Verstehen dynamischer Prozesse zwischen
den!
                                                 den agierenden Personen im eigenen Sys-
                                                 tem
Die Fallberatungsgruppen werden ange-
leitet von allen Schulpsychologen              • Reflexion des eigenen Führungsstils

                                               • Zielklärung zum Führungshandeln

                                                  Adressaten: Schulleitungen aller Schulfor-
Nr. 4.5 Intervision / Supervi-
                                                  men / Einzelcoaching
sion für Schulsozialarbeiter/
                                                  Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla
innen

Die RSB bietet Schulsozialarbeiterinnen und
Schulsozialarbeitern die Möglichkeit der
                                                  Nr. 4.7 Präsenz in Konflikten
moderierten Intervision.
                                                  mit Schülerinnen und Schü-
Die TeilnehmerInnen erhalten die Möglich-
                                                  lern
keit, konkrete Situationen der Schulpraxis
zu besprechen, um mit Hilfe der Kollegin-
                                                  „Nein, mach ich nicht!“ So oder ähnlich hört
nen und Kollegen das eigene Verhalten zu
                                                  man es täglich in den Klassenräumen, wenn
reflektieren und zu gestalten. Dabei werden
                                                  Schülerinnen und Schüler aufgefordert wer-
auch Elemente schulpsychologischer Super-
                                                  den, Regeln oder auch Grenzen einzuhal-
vision integriert, d.h. die Schulpsychologin
                                                  ten. Nicht immer ist nach einem „Schluss“
bringt ihre Sichtweisen ein.
                                                  auch Schluss.

Die Gruppen werden schulformübergrei-
                                                  Erst nach dem „Nein“ stellt sich heraus, wie
fend angeboten.
                                                  souverän und sicher man in solchen Situa-
                                                  tionen reagiert. Schülerinnen und Schüler
Referentinnen: Dipl.-Psych. Ute Horst-
                                                  wollen ihr Gesicht vor den Peers nicht ver-
mann-Koch oder Psychologin (M.A.) Anke
                                                  lieren – deshalb reagieren sie oft auf Forde-
Niehaus
                                                  rungen mit Reaktanz. Es geht in Konflikten
                                                  also auch um das (Status-)Verhältnis, in
                                                  dem sich Lehrkraft und Schüler/in befinden.
                                                  In diesen Fällen braucht man einen Plan
Nr. 4.6 Systemisches Ein-
                                                  B, der dem Schüler/der Schülerin und der
zel-Coaching für Schulleitung                     Lehrkraft Auswege aus dem Konflikt bietet.

Schulleitungen benötigen auf Grund ihrer          In dieser Veranstaltung sollen Konfliktsitua-
Führungsposition besondere Möglichkeiten          tionen analysiert und Handlungsmöglichkei-
der Unterstützung und der Reflexion. Ge-          ten aufgezeigt werden. Dazu wird auch die
rade neue Schulleitungen vermissen häufig         nonverbale (eher unbewusste) Seite eines        19
Beratung in einem geschützten Rahmen, in          Konfliktes beleuchtet.
dem sie Unsicherheiten zeigen und Fragen
stellen dürfen.                                   Inhalte sind:

                                               • (Neue) Autorität, was ist das?
In den Systemischen Einzel-Coachings geht
es um:                                         • Grenzen, Regeln, Konsequenzen
• Deeskalation und Konfrontation                   Vortrag und Übungen

     • Verdeutlichung der verbalen und nonverba-        Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.)
       len Seiten eines Konfliktes
                                                        Referentin: Dipl.-Psych. Christina Zumdieck
     • Die eigene innere Haltung

     • Hilfreiche Kommunikationstechniken
                                                        Nr. 4.9 Klassenführung als Ent-
     • Konfliktmoderation
                                                        lastungsstrategie
       Adressaten: interessierte Lehrerinnen und
       Lehrer der Sek I & II
                                                        Internationale Studien zeigen, dass kein an-
       Dauer: 3 Nachmittage, montags 15:00 –            deres Merkmal so eindeutig und konsistent
       17:30 Uhr                                        mit dem Leistungsniveau und dem Leis-
                                                        tungsfortschritt von Schulklassen verknüpft
       Anzahl Teilnehmer: max. 12 TN
                                                        ist, wie das der Klassenführung (Walberg
       Referentin: Psych. (M.A.) Anke Niehaus           & Paik,2000; Anderson, Ryan & Shapiro,
                                                        1989; Emmer & Stough, 2001; Brophy, 2006;
                                                        Einsiedler, 1997).

       Nr. 4.8 Durch Sprache Verhal-                    Probleme der Klassenführung ste-
                                                        hen auf der Liste der für Burn-out und
       tensänderungen initiieren
                                                        Frühpensionierung genannten Gründe
                                                        ganz oben (Helmke et al, 2002a; Barth,
       Sprache ist im Lehrerberuf das wichtigste
                                                        2006; Schaarschmidt, 2006a,2006b;
       Werkzeug zur Vermittlung von Wissen und
                                                        Schaarschmidt, Arold & Kieschke, 2000).
       Unterrichtsstoff. Nicht umsonst wird der
       Lehrberuf zu den „Redeberufen“ gezählt.
                                                        Zwei Gründe, die dafür sprechen sich mit
       Dabei besteht Sprache aus mehr als nur ei-
                                                        der eigenen Klassenführung intensiv zu
       ner Aneinanderreihung von Worten zu Sät-
                                                        beschäftigen, diese weiter zu entwickeln
       zen. Auch Gestik, Mimik, Lautstärke, Intona-
                                                        und mit Kollegen aus dem eigenen System
       tion sind wichtige Informationen. In dieser
                                                        zu reflektieren und anzupassen.
       Veranstaltung soll es aber um die Wortwahl
       und ihre Wirkung gehen. Menschen konst-
                                                        Der Workshop beschäftigt sich mit Inhal-
       ruieren durch Sprache subjektive Wirklich-
                                                        ten der Klassenführung, die Lehrpersonen
       keiten. Die Art und Weise, wie Menschen
                                                        mittels Aktivitäten und Haltungen zur
       über sich und andere sprechen, beeinflusst
                                                        Steuerung der Interaktionen in der Klasse
       ihr Denken und Fühlen. Sprache ist daher
                                                        nutzen können, mit dem Ziel eines lern- und
       ein wirkmächtiges Instrument, um Wahr-
                                                        lehrfreundlichen Klassenklimas, welches
       nehmung, Denken und Fühlen zu ändern:
                                                        Entfaltung und Schutz gewährleistet.
       Bereits kleine Veränderungen der Wortwahl
       in einem Satz können zu einer veränderten
                                                        Fortbildungsart: Vortrag, Selbstreflexion
       Reaktion beim Gegenüber führen. Diese
                                                        und Diskussion
       kleinen Veränderungen auch für den Unter-
20     richt und den Umgang mit Schülern nutzbar
                                                        Inhalte des Workshops sind Hilfestellungen
       zu machen, darum soll es in dieser Veran-
                                                        zu folgenden Themen:
       staltung gehen. Die praktischen Übungen
       innerhalb dieser Fortbildung orientieren       • Einfluss des Lehrers auf angemessenes Ver-
       sich an den MiniMax Interventionen für           halten der Schüler,
       Lehrer von Manfred Prior.
                                                      • proaktiver und aktiver Beziehungsaufbau
                                                        zur und für die Klasse,
       Adressaten: Kollegien aller Schulformen
• Beziehungsarbeit mit den Eltern,                  Inhalte der Veranstaltung

• souveränes Auftreten,                          • Theoretische Grundlagen zum Thema Klas-
                                                   senführung und Einführung in die Bedeu-
• Aufbau und Strukturen in einem Klassenzim-
                                                   tung von gemeinsam entwickelten Hand-
  mer (Rituale, Regeln),
                                                   lungsstrategien („GEHT“)
• durch Vorbereitung eine angenehme Ar-
                                                 • Sammlung und Auswahl möglicher Hand-
  beitsatmosphäre gestalten,
                                                   lungsstrategien
• Kommunikationsstrategien.
                                                 • Begleitung und Anleitung zur gemeinsamen
                                                   Entwicklung von maximal drei Handlungs-
  Adressaten: Kollegien jeder Schulform
                                                   strategien. Am Ende des Fortbildungstages
                                                   sind diese einsatzbereit.
  Dauer: ca. 3 Stunden
                                                 • Archivierung und Aufrechterhaltung der
  Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm           Handlungsstrategien im Schulalltag, Arbeits-
                                                   verteilung

                                                    Adressaten: Kollegien aller Schulformen
  Nr. 4.10 Schulentwicklung:
                                                    Dauer: Ganztag (zuzüglich Vorbesprechung
  „GEHT!“ (Gemeinsam entwickel-                     mit einer Steuergruppe und der Schullei-
  te Handlungsstrategien)                           tung)

  Veränderte schulische Aufgaben durch              Für bessere Nachhaltigkeit bietet die Refe-
  z.B. Inklusion oder Aufnahme Geflüchteter         rentin eine Prozessbegleitung der Schule
  erfordern von Lehrkräfte aller Schulformen        an.
  die effektive Strukturierung der gesam-
  ten Lernprozesse, in und außerhalb des            Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm
  Unterrichts. Unter Berücksichtigung von
  individueller Förderung in heterogenen
  Lerngruppen und Umgang mit herausfor-
  derndem Verhalten von Schülern gilt es die
  Eigenverantwortlichkeit und Kooperation
  von Lehrern, Schülern und Eltern zu berück-
  sichtigen, zu entwickeln und zu begleiten.

  Im Umgang mit Kindern und Jugendlichen
  kann Klassenführung bzw. Classroom- Ma-
  nagement vielen möglichen Reibungs-
  punkten in ihrer Entstehung begegnen und
  durch aktive Beziehungsarbeit präventiv
  positiv wirken. Zur ganzheitlichen Unter-
  stützung sollte die Klassenführung nicht nur                                                    21
  im Klassenraum, sondern im ganzen Sys-
  tem Schule eingebettet sein. Classroom-Ma-
  nagement erzielt eine deutlich höhere
  Wirkung, wenn es als Schulentwicklungs-
  projekt konzipiert wird, in das möglichst
  viele Lehrpersonen eingebunden sind.
5. Unterstützungsangebote für Sonderpädagogen
           im Kontext Inklusion

     Nr. 5.1 Angebote zu Themen                       Veränderte Rolle von Diagnostik bei Inklu-
                                                      sion (wann ist Diagnostik hilfreich bei der
     der Diagnostik in der Schule
                                                      Durchführung von Inklusionsprozessen
                                                      (individuell und systemisch), wie kann
     „Diagnostik“ findet in der Schule häufig dort
                                                      Diagnostik innerschulische Veränderungs-
     statt, wo es um Noten, „Selektion“ oder
                                                      prozesse anstoßen, Widerspruch von
     sonderpädagogischen Förderbedarf geht.
                                                      Statusdiagnostik vs. Messen von Lernfort-
     Seltener (doch zum Glück zunehmend) auch
                                                      schritten, Ressourcen-Etikettierungs-Dilem-
     dort, wo der Blick auf die individuelle Förde-
                                                      ma, Diagnostik als hilfreiche Unterstützung
     rung einzelner Schüler gerichtet wird.
                                                      im Lehreralltag und bei der individuellen
                                                      Förderung).
     Die Schulpsychologen der Regionalen
     Schulberatungsstelle machen Schulen – und
                                                      Didaktische Diagnostik als Element alltägli-
     hier vor allem Sonderpädagogen – eine
                                                      cher Lehrerarbeit („formatives Assessment“
     Reihe unterschiedlicher Angebote für den
                                                      im (inklusiven) Unterricht als didaktisches
     Bereich „Diagnostik in der Schule“. Die
                                                      Element zur individuellen Förderung, Orien-
     Ausgestaltung der konkreten Veranstaltung
                                                      tierung an individuellen Lernfortschritten,
     erfolgt dabei in der Regel individuell und ist
                                                      Curriculumsbasierte Messungen und „RTI“ ).
     somit maßgeschneidert für die Anfrage der
     Schule, der sonderpädagogischen Qualitäts-
                                                      Adressaten: Sonderpädagogen einzelner
     zirkel, aber auch des einzelnen Sonderpäd-
                                                      Schulen, Schulleitungen, Sonderpädago-
     agogen.
                                                      gische Qualitätszirkel im Kreis Borken, an
                                                      Diagnostik interessierte Lehrkräfte
     Folgende Themengebiete können behan-
     delt werden:
                                                      Dauer und Inhalte: individuell zu verhan-
                                                      deln
     Standardisierte Leistungsdiagnostik (In-
     terpretationshilfen bei durchgeführten
                                                      Referenten: alle SchulpsychologInnen
     Leistungstest wie z.B. allen gängigen In-
     telligenztests, Einführung in den Umgang
     mit Leistungstests, Beratung bei der An-
     schaffung von Testverfahren, Besprechung
     spezieller diagnostischer Verfahren.
22
     Sprachfreie Diagnostik (Einführung in
     die Sprachfreie Intelligenzdiagnostik bei
     Kindern ohne oder mit eingeschränkten
     Deutschkenntnissen, Vorstellung geeigneter
     Verfahren, Einsatz dieser im Rahmen einer
     schulischen Diagnostik und Haltung zu
     einer sprachfreien Leistungsdiagnostik).
6. Schulpsychologische Unterstützungsangebote
      zur Integration durch Bildung

Nr. 6.1 Umgang mit möglicher                     stellt das vor die schwierige Frage nach den
                                                 möglichen Ursachen für die beobachtbaren
Traumatisierung geflüchteter                     Lernschwierigkeiten.
Kinder / Jugendlicher sowie
                                                 Die Veranstaltung gibt einen Überblick über
Auswirkung von Flucht und                        die Folgen von Migration und Flucht auf
Trauma auf das Lernen                            das Lernen und informiert über das Thema
                                                 „Trauma“. Gemeinsam wird aus psycholo-
Die Beschulung der mit ihren Familien oder       gischer und pädagogischer Sicht geklärt,
unbegleitet geflüchteten Kinder und Ju-          was Schule tun kann und was unterlassen
gendlichen ist ein wichtiger Beitrag zur Inte-   werden sollte. Ziel der schulischen Maßnah-
gration. Für Lehrerinnen und Lehrer ist aber     men ist es, den betroffenen Kindern und
die pädagogische Arbeit mit Unklarheiten         Jugendlichen als erstes eine sichere und
und Unsicherheiten verbunden. Fehlende           strukturierte Umgebung zu bieten.
Sprachkenntnisse, unbekannte Vorbildung
und unklare Lernvoraussetzungen erschwe-         Adressaten: Kollegien aller Schulformen
ren die didaktische Planung. Noch gravie-        einschließlich Schulsozialarbeiterinnen und
render ist für Lehrkräfte die Vorstellung        Schulsozialarbeiter und pädagogische Mit-
bzw. das Wissen, dass einige der Kinder und      arbeiterinnen und Mitarbeiter,
Jugendlichen traumatisiert sind. Das betrifft
auch die Arbeit von Schulsozialarbeitern         Dauer: Workshop ca. 3 Std.
und betreuendem Personal. Allein die
Umstände der Flucht und Entwurzelung aus         ReferentInnen: Dipl.-Psych Christina Zum-
der Heimat bedeuten seelische Erschütte-         dieck
rung, die dem Lernen nicht förderlich sind.

Während viele dieser Kinder und Jugend-
lichen neue Chancen nutzen können und            Nr. 6.2 Sprachfreie Leistungs-
mit ihrem Eifer und ihrer Schnelligkeit beim
                                                 diagnostik bei Kindern und
Spracherwerb und in anderen Lernfeldern
beeindrucken, scheinen andere kaum               Jugendlichen ohne Deutsch-
voranzukommen. Sie wirken unmotiviert,                                                          23
                                                 kenntnisse
unkonzentriert und blockiert. Trotz wie-
derholter Erklärung und intensivem Üben
                                                 Trotz intensiver individueller Förderung
scheinen sie das meiste innerhalb kurzer
                                                 scheinen einige neu zugewanderte Kinder
Zeit wieder zu vergessen. Im Unterricht
                                                 und Jugendliche keine oder nur sehr gerin-
wirken sie gedanklich abwesend, ziehen
                                                 ge Lernfortschritte zu machen. Zur Abklä-
sich zurück oder zeigen andere uns irritie-
                                                 rung möglicher Ursachen und einer even-
rende Verhaltensweisen. Ihre Lehrkräfte
                                                 tuelle vorliegenden Lernschwäche kann
es hilfreich sein, sprachfreie Testverfahren
     hinzuzuziehen. Doch welche Testverfahren
     eignen sich überhaupt? Worauf ist bei der
     Auswahl und Durchführung zu achten?
     Und vor allem: wie valide sind die Tester-
     gebnisse vor dem Hintergrund kultureller
     Unterschiede und möglicher traumatischer
     Erfahrungen?

     Die Veranstaltung greift die unter Fortbil-
     dungsangebot 5.2 beschrieben Themen auf
     und richtet dabei den Blick auf die besonde-
     re Situation von geflüchteten Kindern und
     Jugendlichen.

     Adressaten: Sonderpädagogen, interessier-
     te Lehrkräfte

     Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.)

     Referentinnen: alle SchulpsychologInnen

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