Angebote zur Personal- & Schulentwicklung - SCHULJAHR 2020/2021 - Regionale ...
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Impressum Herausgeber: Kreis Borken / 2020 Regionale Schulberatungsstelle Burloer Str. 93 46325 Borken Redaktion: Michael Sylla Texte: Team RSB Bilder: Kreis Borken Kontakt: Sekretariat, Frau Nilkens (vormittags) Telefon: 02861 / 82-2527 schulberatung@kreis-borken.de 2 Druck: Kreis Borken
VORWORT Sehr geehrte Schullei- 6. Schulpsychologische terinnen und Schul- Unterstützungsangebote zur Integration leiter, sehr geehrte durch Bildung Lehrerinnen und Vor den Veranstaltungen führen wir i.d.R. Lehrer, sehr geehrte mit Ihnen (und d. Steuergruppe) ein Pla- Schulsozialarbeiterin- nungsgespräch, um unsere Angebote an nen und Schulsozial- die speziellen Wünsche der Schule anzuglei- arbeiter, chen und um sicherzustellen, dass die zu planende Veranstaltung die Entwicklung der die Regionale Schul- Schule unterstützt. beratungsstelle des Kreises Borken (RSB) bietet im Schuljahr Die RSB ist Partner des Kompetenzteams 2020/2021 ein umfangreiches Unterstüt- für den Kreis Borken. Veranstaltungen zur zungsangebot zur Personal- u. Schulent- Unterstützung der Schulen sowie Super- wicklung an. visionen gehören zum Auftrag der Schul- beratungsstelle. Daher erheben die Schul- Diese Veranstaltungen sind folgenden The- psychologen keine Honorare. Eventuelle men zugeordnet: Materialkosten u. Fahrtkosten der Lehre- rinnen und Lehrer werden von den Schulen 1. Veranstaltungen zur Erhaltung von getragen. Lehrergesundheit 2. Veranstaltungen zur Erweiterung von Sollten Sie spezielle Fortbildungswünsche Lehrerkompetenzen zur individuellen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns Förderung von Schülerinnen und auf. Schülern Mit den besten Wünschen für ein erfolgrei- 3. Beratung, Gewaltprävention und ches neues Schuljahr! Krisenintervention an Schulen 4. Erweiterung von persönlichen Kompetenzen in Kommunikation, Gesprächsführung, Beratung, (Fall-) Management, Michael Sylla Schulleitungshandeln Leiter der Regionalen Schulberatungsstelle 3 5. Unterstützungsangebote für des Kreises Borken Sonderpädagogen im Kontext Inklusion Alle Anmeldungen und Anfragen bitte an das Sekretariat der Schulberatungsstelle (vormittags): 02861 / 681 4257 oder per Mail schulberatung@kreis-borken.de. Bitte geben Sie dabei die jeweilige Veranstaltungsnummer an.
INHALTSVERZEICHNIS 1. Veranstaltungen zur Erhaltung von Lehrergesundheit S. 05 2. Veranstaltungen zur Erweiterung von Lehrerkompetenzen S. 07 zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern 3. Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen S. 11 4. Erweiterung von persönlichen Kompetenzen in S. 17 Kommunikation, Gesprächsführung, Beratung, (Fall-) Management, Schulleitungshandeln 5. Unterstützungsangebote für Sonderpädagogen S. 22 im Kontext Inklusion 6. Schulpsychologische Unterstützungsangebote zur S. 23 Integration durch Bildung Das Team der Regionalen Schulberatungsstelle S. 26 Evaluationen S. 28 04
1. Veranstaltungen zur Erhaltung von Lehrergesundheit Nr. 1.1 „Sich in der Schule Nr. 1.2 Stressbewältigung im wohlfühlen!?“ Berufsalltag So lautet ein Buchtitel von Reinhold Miller, Systematisches Stressmanagement kann in dem es um den konstruktiven Umgang das Risiko für die Entstehung eines Burn- mit Belastungen von Lehrerinnen und Leh- out-Syndroms erheblich reduzieren. Am rer geht. Vielen erscheint ein solcher Titel besten belegt ist die Wirksamkeit von kog- derzeit fast als Provokation: Ist dies in Zei- nitiv-verhaltensorientierten Programmen, ten zunehmender Belastungen überhaupt denen auch das hier angewandte Konzept möglich? Tatsache ist, Lehrerinnen und angehört. In Evaluationsstudien konnte Lehrer erleben derzeit gewaltige Umbrüche nachgewiesen werden, dass bereits kurz- in den Schulen. Was als Bildungsinnova- fristige, kompakte Trainings positive Effekte tion gedacht ist, endet oft in chronischer auf das Stresserleben, die Arbeitszufrieden- Überforderung, die Stress- und Burnout heit und die Resilienz haben. Symptome zur Folge hat. Untersuchun- gen zur Gesundheit von Lehrerinnen und In diesem Workshop zum Thema LehrerIn- Lehrern zeigen demnach auch deutliche nengesundheit geht es darum, ein individu- Hinweise auf zunehmende gesundheitli- elles Bewusstsein zu schaffen für Dinge, die che Beeinträchtigungen. Der Vortrag des im eigenen Leben und im Lehrerberuf als Schulpsychologen beleuchtet individuelle Belastung erlebt werden. Gleichzeitig wird und systemische Ursachen für Stress und in Praxis-Einheiten erfahrbar gemacht, wie Burnout. Daraus werden Strategien zur es „anders besser“ sein könnte. Stressbewältigung abgeleitet, die auf zwei Ebenen ansetzen: Das Seminar zur Förderung der körperli- chen Gesundheit & des seelischen Wohlbe- • Maßnahmen der Schule, um Belastungen findens besteht aus den 5 Bausteinen: des Kollegiums zu reduzieren. • Den Körper verstehen: Biologie des Stresses, • Individuelle Maßnahmen: Das kann ich für Erkunden der eigenen Stressreaktion; mich selbst tun! • Analyse stresserzeugender Situationen im Dieser Vortrag kann als kollegiumsinterne Berufsalltag und Entwicklung neuer Ideen Veranstaltung von Schulen gebucht werden. zur Problemlösung; 05 • die eigene Gedankenspirale stoppen, stress- Dauer: ein Nachmittag verschärfende Denkmuster und Gedanken identifizieren und entschärfen, förderliche Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla Gedanken aufbauen und verankern; • Achtsamkeit und Entspannung durch Körpe- rübungen ins Leben bringen;
• „The bright side of life“ – positive Emotio- Stressbewältigung, die Stärkung von Resi- nen, Stärken und Ressourcen sowie selbst- lienz und das Erlernen von Selbstachtsam- bewusste Kommunikation entdecken und keit sind Bestandteil des Einzelcoachings. entwickeln. Weitere Inhalte werden persönlich mit Ihnen abgestimmt. Teilnehmende sollten bereit sein, Verfahren zum gesundheitsgerechten Umgang mit AdressatInnen: Lehrerinnen und Lehrer Stressbelastungen zu erlernen. Kontraindi- aller Schulformen ziert ist die Teilnahme von Personen, die an akuten psychischen Erkrankungen leiden. Zeitlicher Umfang: nach Absprache AdressatInnen: Lehrerinnen und Lehrer Referentinnen: Dipl.- Psych. Katja Gross aller Schulformen (max. 8 TN) Psychologin (M.Sc.) Tanja Rickes Umfang: 5 Nachmittage, bspw. 15:00 – 17:30, im 2-wöchigen Abstand Auf Anfrage kann gerne auch ein Vortrag, ein halb- oder auch ganztägiges Seminar angeboten werden. Sprechen Sie uns bei Bedarf bitte an. Referentinnen: Dipl.- Psych. Katja Gross Psychologin (M.Sc.) Tanja Rickes 1.3 Einzelcoaching zur Erhaltung der Gesundheit Als berufliche Belastungen benennen Lehrerinnen und Lehrer häufig: knappe Ressourcen (durch z.B. Klassengrößen, Arbeitszeit), herausforderndes Verhalten bzw. Beziehungen von oder zwischen Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen, Konflikte im Kollegium, rasant verändernde Aufgaben (beispielsweise durch Inklusion, Integration). Zusätzlich können auch in an- deren Lebensbereichen Herausforderungen auftreten, sodass es zu einem Gefühl der Überforderung kommen kann. 06 Wie können Lehrpersonen trotz vielfältiger Anforderungen psychisch fit und gelassen bleiben? Im Einzelcoaching werden per- sönliche Stressauslöser und -verstärker identifiziert sowie Möglichkeiten erarbeitet, dem wahrgenommenen Stress nachhaltig zu begegnen. Individuelle Ressourcen zur
2. Veranstaltungen zur Erweiterung von Lehrerkompetenzen zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern Nr. 2.1 LRS: Was Lehrerinnen Nr. 2.2 Rechenschwierigkeiten und Lehrer darüber wissen in der Grundschule / Erpro- müssen bungsstufe Das Thema LRS ist ein „Dauerbrenner“ in Da internationale Schätzungen von 4-6 % der Schule. Obwohl der LRS-Erlass in NRW betroffenen Schülern ausgehen, ist diese schon über 25 (!) Jahre in Kraft ist, wird er überdauernde Lernschwierigkeit zu Recht oft noch als „neuer LRS-Erlass“ bezeichnet. ins Augenmerk von Eltern und Lehrern Noch immer gibt es viele Unsicherheiten gelangt. In der kollegiumsinternen Veran- und offene Fragen: staltung werden folgende Inhalte erarbeitet: • Was sind LR-Schwierigkeiten? 1. Begriffsklärung / Definitionen / rechtliche Lage bei Rechenschwierigkeiten • Wer stellt das fest? 2. Probleme in der Diagnostik • Was ist die Rolle der Schule bei diesem Thema? 3. Kennzeichen von Rechenschwierigkeiten/ Risikobereiche • Wer fördert – und wer muss fördern? 4. Grundprinzipien der Förderung • Wie sieht gute Förderung aus? - Bedürfnisse von Schülern mit Rechen- • Was ist mit den Noten? Wie muss das Zeug- schwierigkeiten nis aussehen? - Hilfen im Unterricht • Wie hängen Schullaufbahn, Intelligenz und LRS zusammen? - Hilfen bei Klassenarbeiten (Möglichkeiten für evtl. Nachteilsausgleiche). • Welche Regelungen gelten ab Klasse 10? Adressaten: Grundschulkollegien/Mathe- Adressaten: Schulkollegien aller Schulfor- matiklehrer im SEK I-Bereich men, die sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchten. In einer Vor- Dauer: 1 Nachmittag besprechung können individuelle Schwer- punkte festgelegt werden. Zudem können 07 Referentin: Dipl.-Psych. Ute Horst- konkrete Fälle bearbeitet werden. mann-Koch Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.) Referent: Psych. (M.Sc.) Philipp Deing
Nr. 2.3 Hochbegabung: beginnt für sie dann der „Ernst des Lebens“, und sie müssen sich auf einem neuen Ni- Herausforderungen, Hinter- veau mit dem Thema „Lernen“ auseinander- gründe und Handlungsweisen setzen. Der Wechsel in die 5. Klasse gleicht einer erneuten Einschulung, denn auf der Aufgabe schulischer Inklusion umfasst auch Sekundarstufe müssen sich die SchülerIn- die Berücksichtigung besonderer Bega- nen mit neuen Lernaufgaben und höheren bungen: Statistisch gesehen sind zwei von Erwartungen an ihre Selbstständigkeit aus- hundert Kindern hochbegabt. Das heißt, einandersetzen. man hat in jeder zweizügigen Grundschule mindestens ein Kind pro Jahrgang, auf das Begleitet werden die Schüler und Schüle- Kriterien zur Hochbegabung zutreffen. Um rinnen in dieser Entwicklung von ausge- das Thema ranken sich einige „Mythen“ und bildeten PädagogInnen und schulinternen Vorurteile, die zu Unsicherheiten bei der Programmen zum Thema „Lernen lernen“. schulischen Förderung führen. Der Vortrag Aber was bringen diese Programme wirk- vermittelt den aktuellen Wissensstand: lich, und wie können sie nachhaltig in den Schulalltag eingebracht werden? • Kriterien für Hochbegabung • Wie erkennt man hochbegabte Kinder? Zuhause tritt das Lernen für die Kinder oft in Konkurrenz zu attraktiveren Freizeitak- • Förderung in der Schule tivitäten und die Möglichkeiten elterlicher • Hochbegabung – auch ein Thema der Lernbegleitung sind nicht zuletzt aufgrund Inklusion beruflicher Verpflichtungen begrenzt. • Förderung zu Hause In Abhängigkeit der Adressaten und des • Außerschulische Förderangebote genauen Schwerpunkts wollen wir den Blick für das Wesentliche zum Thema „Lernen • Mythen und Tatsachen lernen“ schärfen, und Sie bei der Gestaltung eines konstruktiven Lernprozesses mit indi- Adressaten: Interessierte Eltern und Lehrer viduell passenden Methoden unterstützen. Der Vortrag kann auch als schulinterne Folgende Inhalte zu diesem Thema sind Fortbildung von Kollegien gebucht werden. denkbar: Dann liegt der Fokus stärker auf den schuli- schen Fragen zum Thema. • Wie funktioniert Lernen eigentlich – was sagt die Gehirnforschung dazu? Dauer: Vortrag ca. 1,5h oder ein Nachmittag • Motivation: was bringt unsere Kinder dazu (ca. 3 Std.) zu lernen? Referent: Psych. (M.Sc.) Philipp Deing, • Wie sollen Eltern und Schule beim Lernen und den Hausaufgaben unterstützen? • Wie sollte mit Fehlern beim Lernen 08 umgegangen werden? Nr. 2.4 Lernen lernen – von • Ein Lernplan? – Konkrete Methoden zur der Grundschule bis zum Lernförderung Abschluss Adressaten: Kinder werden im Kindergarten zunächst • Lehrkräfte oder anderes schulisches spielerisch mit Zahlen und Buchstaben Personal in Kontakt gebracht. Mit der Einschulung
• Eltern, die sich intensiver mit dem Thema Nr. 2.6 Angst in der Grund- auseinandersetzen möchten schule Dauer: Je nach Vereinbarung als Vortrag Der Schulbesuch in der Grundschule kann (ca. 1,5 Std.) oder halbtägige Veranstaltung Herausforderungen bereithalten, denen (SchiLF, ca. 4 Std.) buchbar. sich Kinder nicht gewachsen fühlen. Die Anforderungen in verschiedenen Situa- Referenten: Psych. (M.A.) Anke Niehaus / tionen können Ängste hervorrufen, die Psych. (M.Sc.) Philipp Deing sich in Leistungssituationen, im Umgang mit den MitschülerInnen und im Umgang mit der Lehrperson manifestieren und zu verschiedenen Reaktionsweisen führen, die Nr. 2.5 Schulabsentismus Schulbesuch und Schulerfolg der Kinder gefährden. Längere Fehlzeiten und Schulverweigerung von Schülerinnen und Schülern kommen Neben der begrifflichen Einordnung und immer häufiger vor und lassen sich auch der Frage nach den Ursachen und Symp- schon bei Grundschülern beobachten. tomen von Ängsten im schulischen Kon- text, sollen in dieser Fortbildung konkrete Sie beruhen auf unterschiedlichen Hin- Ansätze zur Prävention und Intervention bei tergründen. Differentialdiagnostisch sind Schulangst erarbeitet und eingeübt werden. folgende Situationen zu unterscheiden: • „Schwänzen“ Adressaten: Kollegien von Grund- und För- derschulen • „Schulangst“ • „Schulphobie“ Vortrag und Übungen Diese Unterscheidung ist für die Interventi- Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Stunden) onsplanung der Schule von großer Bedeu- tung, da sie unterschiedliche Maßnahmen Referent: Psych. (M.Sc.) Philipp Deing erfordern und v.a. die Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten entsprechend gestaltet werden muss. Frühe und effektive Interventionen der Schule sind nötig, um Nr. 2.7 AD(H)S: Fakten und den Problemen zu begegnen. Die Veranstal- Hinweise für die Unterricht- tung vermittelt dazu notwendiges Wissen und Handlungsstrategien. spraxis Adressaten: Kollegien aller Schulformen Die Diagnose „AD(H)S“ ist umstritten und wird oft als „Modediagnose“ kritisiert. Ist Vortrag mit Übungen AD(H)S eine „Krankheit“, oder eher ein gesellschaftliches Problem (Buchtitel: „Die Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.) Ritalin-Gesellschaft“)? Kinder mit Sympto- 09 men eines „Aufmerksamkeits-Defizit-Hype- Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla raktivitäts-Syndrom“ (AD(H)S) sind aber in jeder Klasse und werden für Lehrkräfte zu einer Herausforderung. Neben der Unruhe und schwierigen Motivationslage führen fehlendes Wissen, hohe Elternerwartungen und Ängste zu Handlungsunsicherheiten
bei Lehrkräften. Der Vortrag vermittelt den Nr. 2.9 Lösungsorientiertes aktuellen Wissensstand zu der Problema- Arbeiten mit Kindern bei tik und gibt Hinweise zum angemessenen Umgang mit diesen Kindern. Schwierigkeiten im sozial emotionalen Bereich Adressaten: Kollegien aller Schulformen SchülerInnen finden für auftretende Pro- In einer Vorbesprechung können individuel- bleme nicht immer adäquaten Lösungen. le Schwerpunkte festgelegt werden. Zur Entwicklung angemessener Fähigkeiten – vor allem im sozial emotionalen Bereich – Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.) benötigen Schüler in der Schule konstante Unterstützung und Prozessbegleitung durch Referent(en): Dipl.-Psych. Katja Gross LehrerInnen und/oder Schulsozialarbeite- rInnen. Nr. 2.8 Verstärkerpläne In dem Workshop werden die Grundlagen des lösungsorientierten Arbeitens und wirksam einsetzen Strategien der lösungsorientierten Ge- sprächsführung vorgestellt. Diese beziehen Zur Verhaltensänderung von Kindern und sich auf die Zusammenarbeit mit Kollegen Jugendlichen werden in Schulen oft soge- und mit dem/der SchülerIn. Das Vorgehen nannte Verstärker- oder Tokensysteme wird anhand aktueller Fälle der Schule (z.B. eingesetzt. Ziel ist es, bestimmte erwünsch- angelehnt an individuelle Förderpläne) oder te Verhaltensweisen aufzubauen. Durch anderen Fallbeispielen geübt. diese Pläne werden Eltern und Lehrer zu konsistentem Verhalten veranlasst und ihre Adressaten: Lehrkräfte aller Schulformen, Aufmerksamkeit wird zudem auf das posi- Schulsozialarbeiter tive Verhalten des Kindes gerichtet. In den Schulen kommen oben genannte Pläne in Dauer: ein Nachmittag (ca. 4 Stunden) vielfältigen Ausführungen mit unterschiedli- chem Erfolg zum Einsatz. Referentinnen: Dipl.-Psych. Kristina Timm / Dipl.-Psych. Christina Zumdieck Dieser Workshop vermittelt die zugrun- deliegende Lerntheorie und zeigt anhand vieler praktischer Beispiele einen angemes- senen, individuell angepassten Umgang Nr. 2.10 Motivation und Schule mit diesem Instrument auf. Erfolgsfaktoren (z.B. ein zugrundeliegender Vertrag, Erin- Während Kinder in die Grundschule mit nerungsmuster der Lehrer an den Schüler, Neugierde und Begeisterung starten, neh- zeitsparende Umsetzung des Planes durch men bei Schülerinnen und Schülern von alle Fachlehrer etc.) und weit verbreite- der 5. bis zur 9. Klasse das Interesse am te Umsetzungsfehler werden vorgestellt. Schulunterricht und ihre Mitarbeit signi- 10 Darüber hinaus werden Möglichkeiten der fikant ab. Nach dem Motto „Erfolg spornt Zusammenarbeit mit Eltern aufgezeigt. an, Misserfolg lähmt“ soll diese Fortbildung schulpsychologisches Hintergrundwissen Adressaten: Lehrkräfte / Kollegien aller zum Thema Leistungsmotivation vermitteln, Schulformen um anschließend Methoden und Haltungen Dauer: ein Nachmittag ( mindestens 3 Std.) aufzuzeigen, die Lehrkräfte in der Praxis nutzen können, um im Schulalltag motivier- Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm ter lehren und lernen zu können.
Inhalte: Adressaten: Lehrkräfte der Sek I & II, ggf. Lehrkräfte der Grundschulen • Grundinformationen zum Thema Leistungsmotivation Ablauf: Vortrag und Interaktion • Motivation unterstützen durch transparentes Feedback Ganz- / Halbtagesveranstaltung (mit Er- weiterung der gemeinsamen praktischen • Sinnstiftung als Motivator im Unterricht Arbeit) nutzen (Lernen in Beziehung zum Alltag) • Handlungsoptionen: Ermutigen statt Loben Referentin: Psychologin (M.A.) Anke Niehaus • Arbeitsgruppen zur Erarbeitung individueller praktischer Anwendung 3. Betatung, Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen Die Regionale Schulberatungsstelle unter- Nr. 3.1 Aufgaben und Arbeits- stützt die schulischen Teams für Beratung, weisen schulischer Teams für Gewaltprävention und Krisenintervention durch Fortbildung und Beratung bei konkre- Beratung, Gewaltprävention ten Anlässen. In jeder schulpsychologischen Beratungsstelle in NRW sind zwei Schulpsy- Die meisten Schulen im Kreis Borken haben chologen zu Krisenbeauftragten benannt. bereits Teams für Beratung, Gewaltprä- Sie sind entsprechend fortgebildet und vention und Krisenintervention und an unterstützen Schulen in Krisensituationen. Beratungslehrerfortbildungen und Fortbil- In der Regionalen Schulberatungsstelle des dungen des Lenkungskreises „Krisenprä- Kreises Borken sind dies derzeit: vention und Intervention“ teilgenommen. Die Teams haben folgende Aufgaben: 1. Schulpsychologin Kristina Timm 11 • (Weiter-)Entwicklung des schulischen 2. Schulpsychologe Philipp Deing Beratungskonzepts • Umsetzung und Etablierung des Alle weiteren Mitarbeiterinnen der RSB Bor- Beratungskonzepts ken haben ebenfalls Schulungen zur Krisen- intervention durchlaufen. • Unterstützung von KollegInnen • Planung von Präventionskonzepten
• Vorbereitung auf Krisenlagen (von Die Seminare werden durchgeführt von tatsächlicher oder angedrohter Schulpsychologe Michael Sylla und Schul- (schwerer) Gewalt, Mobbing oder auch psychologin Kristina Timm. tödlichen Unfällen bis zu Aspekten von Kindeswohlgefährdung) Inhalte • Abgestimmtes Vorgehen bei schulischen • Grundlagen von Kommunikation Krisen • Gesprächsvorbereitung / Beratungsverlauf • Evaluationen. • Lösungsorientierte Gesprächsführung Es ist ratsam die Arbeitsweise und die • Strategien systemischer Beratung (Ziele Aufgaben des Teams regelmäßig zu bespre- definieren, Reframing, Skalierung) chen, eventuell Themenbereiche zu vertie- • Feedbackgespräche führen fen, Kompetenzen weiterzuentwickeln und Vorgehensweisen bei Krisen zu evaluieren. • Systemisches Denken und Handeln als Führungsperson Dieses Angebot beinhaltet die Moderation • Als Führung „Präsenz“ zeigen und Gestaltung dieser Teamentwicklungs- maßnahme und bietet zusätzlich die schul- Adressaten: Schulleitungen im Kreis Borken psychologische Expertise zu den jeweiligen Aufgaben. Anzahl TeilnehmerInnen: maximal 16 Adressaten: Mitglieder innerschulischer Zu dieser Veranstaltung wird gesondert Teams für Beratung, Gewaltprävention und eingeladen. Krisenintervention Inhalte: Schulformspezifisch / nach Abspra- che mit den anfragenden Teams Nr. 3.3 Beratungslehrerfortbil- dung: Einjähriger Zertifikats- Zeitlicher Umfang: nach Absprache kurs Referenten: Dipl.-Psych. Michael Sylla Dipl.-Psych. Kristina Timm Die RSB Borken führt regelmäßig im Auftrag der Bezirksregierung einjährige Zertifikats- kurse für neue Beratungslehrkräfte durch. Im Schuljahr 2020/2021 findet wieder ein Nr. 3.2 Erweiterung der Bera- Kurs statt (geschlossener Teilnehmerkreis). tungs- und Führungskompe- Inhalte sind: tenz für Schulleitungen • Aufgaben von Schulberatung Diese Seminarreihe wird an 5 Nachmittagen • Rollenreflexion / Rolle im System 12 durchgeführt. Neben allgemeinem Input zu • Grundlagen von Kommunikation, systemisch-lösungsorientierter Beratung, Gesprächsführung und Beratung werden spezifische Kommunikationsan- lässe von Schulleitungen beleuchtet und • Systemisches Denken gemeinsam „Muster-Lösungen“ entwickelt • Lösungsorientierte Beratung werden. Theorie und praktische Übungen dazu erfolgen im Wechsel. • Vertiefung versch. Beratungsanlässe • Krisenintervention/ Kinderschutz
• Möglichkeiten von Fallberatung und Sichtweise nicht wieder individualisiert Supervision und ausschließlich zu „Schülerproblemen“ gemacht werden. • Beratungskonzepte von Schulen • Lotsenfunktion Die RSB begleitet Beratungslehrkräfte zu- sammen mit maximal vier anderen Lehr- Adressaten: Lehrkräfte, die als Beratungs- kräften engmaschig über den gesamten lehrkräfte im Sinne des Beratungserlasses Prozess des „Schüler-Coachings“. Dabei vorgesehen sind (alle weiterführenden wird auf Ihren Kompetenzen aufgebaut, die Schulformen). Sie während Ihres Zertifikatskurses zur Be- ratungslehrkraft erworben haben. Bevor Sie Dauer: 23 Ganztage das „Schüler-Coaching“ an Ihrer Schule be- ginnen, findet eine ganztägige Fortbildung Referenten: Dipl.-Psych. Kristina Timm / statt, bei der die konkrete Organisation an Psychologe (M.sc.) Philipp Deing der eigenen Schule (Absprachen, Eltern- briefe, Kontaktaufnahme, Information der Zukünftige Interessenten melden sich bitte Kollegen…) und das erste Treffen erarbeitet bei der Bezirksregierung. werden. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Entscheidung Ihrer Schulleitung, dass Zuständig: Dez. 46.2, „Schüler-Coaching“ an der Schule eingesetzt Herr Schubert, Fachleiter Fortbildung, werden soll. Während dieser Fortbildung Telefon: 0251- 411-1815 erhalten Sie ein Input zur Gesprächsfüh- rung und zu Arbeitsformen des „Schü- ler-Coachings“. Reflexionsmöglichkeit und Fallberatung durch die Schulberatungsstelle Nr. 3.4: Upgrade: Beratungs- und praktische Übungen sind bei jedem lehrkräfte werden „Schü- Treffen eingeplant. Darüber hinaus werden die Inhalte und das benötigte Material der ler-Coaches“ nächsten Schülersitzungen vor- und Fragen aus vergangenen Sitzungen nachbereitet. „Coaching“ ist in aller Munde und boomt Nach den Osterferien findet ein abschlie- in Deutschland. Auch „Schülercoaching“ ßendes Treffen an einem Nachmittag statt, wird derzeit von vielen (privaten) Anbietern an dem die gemachten Erfahrungen re- in unterschiedlicher Qualität zunehmend flektiert und ein Angebot für das nächste angeboten. Schuljahr geplant wird. Schülermotivation zu stärken, lösungsorien- Dauer: ein Ganztag und fünf Nachmittage tiert ihre Problemlöse- und Leistungsfähig- keit zu verbessern, ist hilfreich und schon Der Ganztag findet im Schuljahr 2020/21 immer Aufgabe von Beratungslehrkräften am 01.10. in Borken (Kreishaus Raum gewesen. Beratungslehrkräfte, die einen 2500,9.00 – 16.00 Uhr) statt. Bitte melden einjährigen Zertifikatskurs der Bezirksre- Sie sich dafür über das Sekretariat der RSB gierung durchlaufen haben, sind mit dieser an. Weitere Termine:05.11.2020,19.11.2020, Aufgabe und hilfreichen Methodik dazu 04.02.2021,18.03.2021, 10.06.2021 jeweils 13 durchaus vertraut. 14.30- 17.30 Uhr Ort: Kreishaus in Borken, Raum 2500 Individuelle Schülerberatung sollte aber im- mer reflektierter Teil des innerschulischen Adressaten: Beratungslehrkräfte (mit Zertifi- Beratungskonzepts der Schule sein. Insbe- kat!) aller Schulformen sondere ist zu beachten, dass „Schul-pro- Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm bleme“ entgegen einer systemischen
Nr. 3.5 Erweiterung der Bera- • Gesprächsvorbereitung / Beratungsverlauf tungskompetenz: Elternge- • Strategien systemischer Beratung (Ziele defi- nieren, Reframing, Skalierung) spräche entspannt und effek- • Einführung in erfolgreiche Gesprächs- / tiv führen – geht das? Beratungsstrategien (systemisches Denken, Lösungsorientierung) Ja, das ist möglich! Gleichwohl stellen Eltern- gespräche für viele Lehrerinnen und Leh- Adressaten: SchulsozialarbeiterInnen aller rer eine besondere Herausforderung dar, Schulformen bisweilen stressen sie sogar. Im Kontext des Umgangs mit „schwierigen“ Kindern und Dauer: 3 Nachmittage (jeweils 3 Stunden) Jugendlichen sind Elterngespräche aber oft der Schlüssel zur erfolgreichen Interventi- Referentinnnen: Dipl.-Psych. Kristina Timm on. Die Veranstaltung will herausarbeiten, / Dipl.-Psych. Christina Zumdieck warum manche Gespräche unbefriedigend bleiben und natürlich erfolgversprechende Gesprächsstrategien vermitteln. Inhalte sind: Nr. 3.7 Leitungshandeln in Grundlagen der Kommunikation schulischen Krisen • Einführung in erfolgreiche Gesprächs- / Das Thema „schulische Krisen“ ist an Beratungsstrategien (systemisches Denken, Schulen des Kreises Borken inzwischen gut Lösungsorientierung) bearbeitet. Dennoch ist es ein Thema, das • Nachmittags-Veranstaltung für Kollegien / immer wieder in Schulen bearbeitet werden Teilkollegien (alle Schulformen), mind. 3 Std. muss. Schulleitungen sind als Leitung der oder mehrere Termine nach Vereinbarung. schulischen Krisenteams hier in besonderer Verantwortung. Daher richtet sich diese Referenten: Dipl.-Psych. Michael Sylla oder Fortbildung explizit an Schulleitungen. Psych. (M.A.) Anke Niehaus Inhalte der Veranstaltung: Tag 1 Nr. 3.6 Erweiterung der Bera- • Kurzeinführung in schulische Krisenstrukturen tungskompetenz von Schulso- • Mitglieder: schulische Teams für Beratung, zialarbeiterInnen Gewaltprävention und Krisenintervention - Auswahl und Qualifikation Diese Seminarreihe wird an 3 Nachmittagen durchgeführt. Neben allgemeinem Input zu • Art der Zusammenarbeit im Team systemisch-lösungsorientierter Beratung, für Beratung, Gewaltprävention und werden spezifische Kommunikationsan- Krisenintervention 14 lässe der Schulsozialarbeit beleuchtet und • Implementation von Krisenthemen im gemeinsam „Muster-Lösungen“ entwickelt Kollegium werden. Theorie und praktische Übungen dazu erfolgen im Wechsel. • Grundlegende Kommunikationsstrukturen in Krisen Inhalte • Grundlagen von Kommunikation
Tag 2 Diese Anlässe kommen sogar relativ häufig vor. Sie können sowohl in der Schule als • Leitungsaufgaben in Krisensituationen auch im schulischen Umfeld passieren und • Verschiedene Unterstützungsangebote emotionale Betroffenheit oder Unsicherheit für Schulleitungen (Schulpsychologie, und im schlimmsten Fall Handlungsunfähig- Schulaufsicht, Krisenstäbe) keit bei Kollegen auslösen. • Schwierige Situationen in Krisen Um dieser zu begegnen, sind neben theo- • Umgang mit eigener Betroffenheit retischen Hintergrundinformationen zum Umgang mit schulischen Krisen, die Kennt- • Umgang mit betroffenen Kolleg*innen nis von Standards, Regeln und Abläufen im • Vertretungsregelungen eigenen System hilfreich um z.B. folgende Fragen zu klären: • Presseanfragen • Wie reagiert man in der Schule auf ein tragi- Im Rahmen von Fallvignetten und eigenen sches Ereignis? Beispielen werden die oben genannten In- halte nach einer Einführung weiter vertieft • Was sagen wir Schülerinnen und Schülern? und diskutiert. Es besteht die Möglichkeit • Was teilen wir Eltern mit? der Schwerpunktbildung. • Was sind angemessene Formen von An- Adressaten: Schulleitungen teilnahme und Trauer und wie kehrt man wieder zu schulischen Routinen zurück? Dauer: 2 Nachmittage, jeweils ca. 2,5h. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung, Die Inhalte der Veranstaltung werden die fest terminiert und gesondert ausge- mit dem schulischen Team für Beratung, schrieben wird. Die Teilnahme an beiden Gewaltprävention und Krisenintervention Tagen ist erforderlich. abgestimmt. Adressaten: Kollegien Referent: Dipl.-Psych. Kristina Timm Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.) Referentinnen: Dipl.-Psych. Kristina Timm/ Dipl.-Psych. Katja Gross Nr. 3.8: Umgang von Lehrer- kollegien mit schulischen Kri- sen in der Schule Nr. 3.9 „Kinder“-Schutz an wei- Im Schulalltag kommt es immer wieder zu terführenden Schulen schulischen Krisen auf die sich Lehrkräfte nicht vorbereitet fühlen. Diese können z.B. Das Bundeskinderschutzgesetz versteht un- sein: ter „Kinderschutz“ die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre. Sowohl die • Unruhe und Anfeindungen von aggressiven Sozialgesetzbücher als auch das Schulge- 15 SuS setz betonen Kinderschutz auch als Auf- • Gewaltausübung durch SuS gabe der Schule. Im Notfallordner für die Schulen in NRW „Hinsehen und Handeln“ ist • tödliche Unfälle beschrieben, dass die schulische Beratung • bedrohlichen Erkrankungen vermuteter Kindeswohlgefährdung im schu- lischen Team für Beratung, Gewaltpräventi- • Suizid on und Krisenintervention stattfindet.
Die Jugendämter im Kreis Borken haben santerweise sind dieselben Variablen auch flächendeckend mit allen Grundschulen für den Abbau von aggressivem Verhalten ein Procedere vereinbart, wie bei solchen bedeutsam. Anlässen zu verfahren ist. Analog dazu erschien eine Handreichung zum Kinder- Die förderliche Gestaltung der schulischen schutz in den weiterführenden Schulen, Umwelt sowie das Training nicht-kogniti- die unter Beteiligung der Jugendämter, ver Persönlichkeitsmerkmale bieten somit Schulaufsicht, Schulleitungen, Schulsozial- einen effektiven Weg, Gewaltprävention zu arbeit und Regionaler Schulberatungsstelle betreiben und gleichzeitig die schulische erarbeitet wurde. Leistung der Kinder und Jugendlichen zu steigern. In einem kollegiumsinternen Vortrag wer- den Inhalte der Handreichung und Verfah- Adressaten: Kollegien, die sich mit einem rensabläufe erläutert. integrierten Konzept zur Gewaltprävention und Gestaltung des Schulklimas beschäfti- Adressaten: Teams für Beratung, Gewalt- gen möchten prävention und Krisenintervention, Bera- tungslehrkräfte, Schulsozialarbeiter weiter- Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.) führender Schulen Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla Dauer: 1,5 Stunden Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla Nr. 3.11 Mobbing unter Schüle- rinnen und Schülern: Vorbeu- gen, Erkennen, Handeln! Nr. 3.10 Schulklima gestalten – Leistung steigern – Gewalt Mobbing unter SchülerInnen findet sich in allen Schulformen und Altersstufen. In verringern beinahe jeder Klasse gibt es eine Schülerin Dass Gewaltprävention ein Thema der oder einen Schüler, die/der sich von seinen Schulen ist, daran haben die meisten KlassenkameradInnen dauerhaft schika- Lehrkräfte keinen Zweifel. Doch soll Schule niert und/oder ausgegrenzt fühlt. Mobbing zurzeit noch viele andere Aufgaben be- kann bei den Betroffenen schwerwiegende wältigen. Oftmals fühlen Lehrkräfte sich Folgen haben: Ängste, Leistungseinbrüche, förmlich zerrissen zwischen den scheinbar Schulabsentismus und psychosomatische widersprüchlichen Aufträgen, dem Lehrplan Beschwerden sind nur einige der mögli- gerecht zu werden und für soziales Lernen chen Auswirkungen. Auf der anderen Seite zu sorgen. Wie kann es gelingen, beide An- besteht die Gefahr, dass Mobbingvor- forderungen zu erfüllen? würfe gezielt eingesetzt werden, um von anderen Problemen einer Schülerin/eines 16 Wenn wir uns anschauen, welche Bedin- Schülers abzulenken (z.B. Überforderung, gungen zu guten Schulleistungen führen, Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, famili- sehen wir, dass neben den sogenannten äre Probleme). Lehrpersonen müssen also „Begabungsfaktoren“ auch Merkmale der genau hinsehen, um angemessen auf die Umwelt (z.B. Klassenklima) und nicht-kog- Vorwürfe reagieren zu können. nitive Persönlichkeitsmerkmale (z.B. Stress- bewältigung, Umgang mit Ängsten) von In der Veranstaltung sollen Wege aufge- entscheidender Bedeutung sind. Interes- zeigt werden, Mobbing zu erkennen und
wirksam zu begegnen. Unter den beschrie- • Was kann präventiv gegen Mobbing unter- benen Interventionsansätzen soll der soge- nommen werden? nannte „No-Blame-Approach“ als lösungs- • Welche Interventionsmöglichkeiten gegen orientiertes Verfahren vorgestellt werden. Mobbing gibt es? Dieser Ansatz verzichtet auf eine Aufklärung von Mobbingursachen, und kann auch bei • Diskussion und Erfahrungsaustausch unklarer Gemengelage mit Gewinn für alle Vortrag mit Übungen Betroffenen und das Klassenklima einge- setzt werden. Dauer: Ein Nachmittag Inhalte: Referent: Psych. (M.Sc.) Philipp Deing • Was ist Mobbing? Was ist kein Mobbing? • Wie erkenne ich Mobbing? 4. Erweiterung von persönlichen Kompetenzen in Kommunikation, Gesprächsführung, Beratung, (Fall-) Management, Schulleitungshandeln 4.1 Prozessbegleitung: Tea- wahrgenommene Vorteile, Chancen, aber auch Nachteile und Hindernisse mit sich. mentwicklung Diese gilt es zu (er-) kennen, zu nutzen um sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Diese Prozessbegleitung bietet Teams von schulischen Mitarbeitern (z.B. Jahrgangsstu- Eigene Anteile und Rollenerwartungen: fenteam, Kollegien Schulleitungsteam, etc.) Als Grundlage für eine professionelle Zu- Unterstützung in Form von Moderation und sammenarbeit gilt es die eigenen Anteile Methodik zu folgenden Aspekten: zum Erfolg zu reflektieren, Rollenerwartun- gen zu klären und Kommunikationsstruk- Zieldiskussion und Zielpriorisierung: turen auf Sachebene zu entwickeln und zu Teamarbeit ist eine Arbeitsleistung, die evaluieren. durch sich ergänzendes und abgestimm- tes Zusammenwirken von Einzelpersonen 17 Adressaten: Teams von schulischen Mitar- erbracht wird um ein gemeinsames Ziel zu beitern (z.B. Jahrgangsstufenteam, Kollegi- erreichen. Jedes Team sollte für sich klären en, Schulleitungsteam, etc.) worin konkret das angestrebte gemeinsame Ziel besteht. Dauer: 3 Nachmittage (jeweils 3 Stunden) Referenten: Dipl.-Psych. Kristina Timm Team(weiter)entwicklung: Teamarbeit bringt in der Regel subjektiv und objektiv
Nr. 4.2 Präsenz und Beziehung Nr. 4.4 Kollegiale Fallberatung im Schulalltag / Intervision „Autorität durch Beziehung“ ist das Konzept Die Tätigkeit von Lehrkräften ist gekenn- der „Neuen Autorität“ (Haim Omer) mit zeichnet durch eine Vielfalt von Aufgaben- dem Ziel, herausforderndem Verhalten von stellungen und damit zusammenhängen- Kindern und Jugendlichen konstruktiv zu den Belastungen und Konflikten. Kollegiale begegnen. Fallberatung ist eine strukturierte Form der Gruppenarbeit, die sich konstruktiv mit Das Konzept wird vorgestellt und mit dem Fragen der schulischen Praxis auseinander- Kollegium erfolgt eine systemische Be- setzt: Ein/e Teilnehmer/in bringt eine Frage trachtung bezüglich der Einbettung in das („Fall“, Konflikt mit Schülern, Unterrichts- schulische Beratungskonzept, der Hal- probleme usw.) ein - die Gruppe reflektiert tungsentwicklung und damit der möglichen darüber und erarbeitet konkrete Lösungs- Umsetzung von professioneller Präsenz. möglichkeiten. Die Arbeit ist aber auch entwicklungsorientiert und unterstützt die Adressaten: Kollegien aller Schulformen persönliche berufliche Rollenausgestaltung. Dauer: 2,5 Stunden Äußerungen von Teilnehmerinnen und Teil- nehmern an kollegialer Fallberatung: Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm „Es war sehr hilfreich, anhand einer festen Struk- tur arbeiten zu können. Die gegenseitige Rück- gratstärkung hat immer wieder gut getan.“ Nr. 4.3 Einzelcoaching für „Mir hat gefallen: Die Gruppenzusammensetzung, Lehrpersonen die Sachlichkeit, trotz aller erlaubter Gefühlsre- gungen, die vielfältigen Gedankenanstöße, die Coaching bedeutet die Einzelberatung von Kritikfähigkeit und Akzeptanz.“ Personen in Hinblick auf ihre berufliche Tätigkeit. Beratungsanlässe können aktuelle Die Veranstaltung führt in Theorie und Probleme sein, müssen aber nicht. Ziele Praxis der Kollegialen Fallberatung ein. Die sind u.a. die persönliche Entwicklung und TeilnehmerInnen erhalten die Möglichkeit, Orientierung an Ressourcen. In der Verbin- konkrete Situationen der Schulpraxis zu be- dung von individueller Beratung, persön- sprechen, um mit Hilfe der Kolleginnen und lichem Feedback und praxisorientiertem Kollegen das eigene Verhalten zu reflektie- Training geht es um ren und zu gestalten. Die von der Schulbe- • die Ausgestaltung der Lehrerrolle / Leitungs- ratungsstelle praktizierte Form der Kollegia- rolle len Fallberatung ist weitgehend moderierte Intervision (d.h. Lehrerinnen und Lehrer • Verstehen der dynamischen Prozesse zwi- beraten sich gegenseitig), enthält aber auch schen den agierenden Personen in Schulen Elemente schulpsychologischer Supervision, (Schüler, Eltern, Kollegen, Schulleitung) 18 d.h. der Schulpsychologe bringt seine Sicht- • Reflexion der eigenen (Lehrer-)Persönlich- weisen ein. Häufigkeit: nach Absprache. keit Die Gruppen werden regional schulfor- • Entwicklung hilfreicher Zielsetzungen mübergreifend angeboten Die Coachings werden durchgeführt von Dauer: mehrmals nachmittags, ca. 2,5 Std. allen SchulpsychologInnen nach Absprache
Fallberatungen können bei Bedarf auch als • die Ausgestaltung der Leitungsrolle schulinterne Veranstaltung gebucht wer- • Verstehen dynamischer Prozesse zwischen den! den agierenden Personen im eigenen Sys- tem Die Fallberatungsgruppen werden ange- leitet von allen Schulpsychologen • Reflexion des eigenen Führungsstils • Zielklärung zum Führungshandeln Adressaten: Schulleitungen aller Schulfor- Nr. 4.5 Intervision / Supervi- men / Einzelcoaching sion für Schulsozialarbeiter/ Referent: Dipl.-Psych. Michael Sylla innen Die RSB bietet Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern die Möglichkeit der Nr. 4.7 Präsenz in Konflikten moderierten Intervision. mit Schülerinnen und Schü- Die TeilnehmerInnen erhalten die Möglich- lern keit, konkrete Situationen der Schulpraxis zu besprechen, um mit Hilfe der Kollegin- „Nein, mach ich nicht!“ So oder ähnlich hört nen und Kollegen das eigene Verhalten zu man es täglich in den Klassenräumen, wenn reflektieren und zu gestalten. Dabei werden Schülerinnen und Schüler aufgefordert wer- auch Elemente schulpsychologischer Super- den, Regeln oder auch Grenzen einzuhal- vision integriert, d.h. die Schulpsychologin ten. Nicht immer ist nach einem „Schluss“ bringt ihre Sichtweisen ein. auch Schluss. Die Gruppen werden schulformübergrei- Erst nach dem „Nein“ stellt sich heraus, wie fend angeboten. souverän und sicher man in solchen Situa- tionen reagiert. Schülerinnen und Schüler Referentinnen: Dipl.-Psych. Ute Horst- wollen ihr Gesicht vor den Peers nicht ver- mann-Koch oder Psychologin (M.A.) Anke lieren – deshalb reagieren sie oft auf Forde- Niehaus rungen mit Reaktanz. Es geht in Konflikten also auch um das (Status-)Verhältnis, in dem sich Lehrkraft und Schüler/in befinden. In diesen Fällen braucht man einen Plan Nr. 4.6 Systemisches Ein- B, der dem Schüler/der Schülerin und der zel-Coaching für Schulleitung Lehrkraft Auswege aus dem Konflikt bietet. Schulleitungen benötigen auf Grund ihrer In dieser Veranstaltung sollen Konfliktsitua- Führungsposition besondere Möglichkeiten tionen analysiert und Handlungsmöglichkei- der Unterstützung und der Reflexion. Ge- ten aufgezeigt werden. Dazu wird auch die rade neue Schulleitungen vermissen häufig nonverbale (eher unbewusste) Seite eines 19 Beratung in einem geschützten Rahmen, in Konfliktes beleuchtet. dem sie Unsicherheiten zeigen und Fragen stellen dürfen. Inhalte sind: • (Neue) Autorität, was ist das? In den Systemischen Einzel-Coachings geht es um: • Grenzen, Regeln, Konsequenzen
• Deeskalation und Konfrontation Vortrag und Übungen • Verdeutlichung der verbalen und nonverba- Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.) len Seiten eines Konfliktes Referentin: Dipl.-Psych. Christina Zumdieck • Die eigene innere Haltung • Hilfreiche Kommunikationstechniken Nr. 4.9 Klassenführung als Ent- • Konfliktmoderation lastungsstrategie Adressaten: interessierte Lehrerinnen und Lehrer der Sek I & II Internationale Studien zeigen, dass kein an- Dauer: 3 Nachmittage, montags 15:00 – deres Merkmal so eindeutig und konsistent 17:30 Uhr mit dem Leistungsniveau und dem Leis- tungsfortschritt von Schulklassen verknüpft Anzahl Teilnehmer: max. 12 TN ist, wie das der Klassenführung (Walberg Referentin: Psych. (M.A.) Anke Niehaus & Paik,2000; Anderson, Ryan & Shapiro, 1989; Emmer & Stough, 2001; Brophy, 2006; Einsiedler, 1997). Nr. 4.8 Durch Sprache Verhal- Probleme der Klassenführung ste- hen auf der Liste der für Burn-out und tensänderungen initiieren Frühpensionierung genannten Gründe ganz oben (Helmke et al, 2002a; Barth, Sprache ist im Lehrerberuf das wichtigste 2006; Schaarschmidt, 2006a,2006b; Werkzeug zur Vermittlung von Wissen und Schaarschmidt, Arold & Kieschke, 2000). Unterrichtsstoff. Nicht umsonst wird der Lehrberuf zu den „Redeberufen“ gezählt. Zwei Gründe, die dafür sprechen sich mit Dabei besteht Sprache aus mehr als nur ei- der eigenen Klassenführung intensiv zu ner Aneinanderreihung von Worten zu Sät- beschäftigen, diese weiter zu entwickeln zen. Auch Gestik, Mimik, Lautstärke, Intona- und mit Kollegen aus dem eigenen System tion sind wichtige Informationen. In dieser zu reflektieren und anzupassen. Veranstaltung soll es aber um die Wortwahl und ihre Wirkung gehen. Menschen konst- Der Workshop beschäftigt sich mit Inhal- ruieren durch Sprache subjektive Wirklich- ten der Klassenführung, die Lehrpersonen keiten. Die Art und Weise, wie Menschen mittels Aktivitäten und Haltungen zur über sich und andere sprechen, beeinflusst Steuerung der Interaktionen in der Klasse ihr Denken und Fühlen. Sprache ist daher nutzen können, mit dem Ziel eines lern- und ein wirkmächtiges Instrument, um Wahr- lehrfreundlichen Klassenklimas, welches nehmung, Denken und Fühlen zu ändern: Entfaltung und Schutz gewährleistet. Bereits kleine Veränderungen der Wortwahl in einem Satz können zu einer veränderten Fortbildungsart: Vortrag, Selbstreflexion Reaktion beim Gegenüber führen. Diese und Diskussion kleinen Veränderungen auch für den Unter- 20 richt und den Umgang mit Schülern nutzbar Inhalte des Workshops sind Hilfestellungen zu machen, darum soll es in dieser Veran- zu folgenden Themen: staltung gehen. Die praktischen Übungen innerhalb dieser Fortbildung orientieren • Einfluss des Lehrers auf angemessenes Ver- sich an den MiniMax Interventionen für halten der Schüler, Lehrer von Manfred Prior. • proaktiver und aktiver Beziehungsaufbau zur und für die Klasse, Adressaten: Kollegien aller Schulformen
• Beziehungsarbeit mit den Eltern, Inhalte der Veranstaltung • souveränes Auftreten, • Theoretische Grundlagen zum Thema Klas- senführung und Einführung in die Bedeu- • Aufbau und Strukturen in einem Klassenzim- tung von gemeinsam entwickelten Hand- mer (Rituale, Regeln), lungsstrategien („GEHT“) • durch Vorbereitung eine angenehme Ar- • Sammlung und Auswahl möglicher Hand- beitsatmosphäre gestalten, lungsstrategien • Kommunikationsstrategien. • Begleitung und Anleitung zur gemeinsamen Entwicklung von maximal drei Handlungs- Adressaten: Kollegien jeder Schulform strategien. Am Ende des Fortbildungstages sind diese einsatzbereit. Dauer: ca. 3 Stunden • Archivierung und Aufrechterhaltung der Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm Handlungsstrategien im Schulalltag, Arbeits- verteilung Adressaten: Kollegien aller Schulformen Nr. 4.10 Schulentwicklung: Dauer: Ganztag (zuzüglich Vorbesprechung „GEHT!“ (Gemeinsam entwickel- mit einer Steuergruppe und der Schullei- te Handlungsstrategien) tung) Veränderte schulische Aufgaben durch Für bessere Nachhaltigkeit bietet die Refe- z.B. Inklusion oder Aufnahme Geflüchteter rentin eine Prozessbegleitung der Schule erfordern von Lehrkräfte aller Schulformen an. die effektive Strukturierung der gesam- ten Lernprozesse, in und außerhalb des Referentin: Dipl.-Psych. Kristina Timm Unterrichts. Unter Berücksichtigung von individueller Förderung in heterogenen Lerngruppen und Umgang mit herausfor- derndem Verhalten von Schülern gilt es die Eigenverantwortlichkeit und Kooperation von Lehrern, Schülern und Eltern zu berück- sichtigen, zu entwickeln und zu begleiten. Im Umgang mit Kindern und Jugendlichen kann Klassenführung bzw. Classroom- Ma- nagement vielen möglichen Reibungs- punkten in ihrer Entstehung begegnen und durch aktive Beziehungsarbeit präventiv positiv wirken. Zur ganzheitlichen Unter- stützung sollte die Klassenführung nicht nur 21 im Klassenraum, sondern im ganzen Sys- tem Schule eingebettet sein. Classroom-Ma- nagement erzielt eine deutlich höhere Wirkung, wenn es als Schulentwicklungs- projekt konzipiert wird, in das möglichst viele Lehrpersonen eingebunden sind.
5. Unterstützungsangebote für Sonderpädagogen im Kontext Inklusion Nr. 5.1 Angebote zu Themen Veränderte Rolle von Diagnostik bei Inklu- sion (wann ist Diagnostik hilfreich bei der der Diagnostik in der Schule Durchführung von Inklusionsprozessen (individuell und systemisch), wie kann „Diagnostik“ findet in der Schule häufig dort Diagnostik innerschulische Veränderungs- statt, wo es um Noten, „Selektion“ oder prozesse anstoßen, Widerspruch von sonderpädagogischen Förderbedarf geht. Statusdiagnostik vs. Messen von Lernfort- Seltener (doch zum Glück zunehmend) auch schritten, Ressourcen-Etikettierungs-Dilem- dort, wo der Blick auf die individuelle Förde- ma, Diagnostik als hilfreiche Unterstützung rung einzelner Schüler gerichtet wird. im Lehreralltag und bei der individuellen Förderung). Die Schulpsychologen der Regionalen Schulberatungsstelle machen Schulen – und Didaktische Diagnostik als Element alltägli- hier vor allem Sonderpädagogen – eine cher Lehrerarbeit („formatives Assessment“ Reihe unterschiedlicher Angebote für den im (inklusiven) Unterricht als didaktisches Bereich „Diagnostik in der Schule“. Die Element zur individuellen Förderung, Orien- Ausgestaltung der konkreten Veranstaltung tierung an individuellen Lernfortschritten, erfolgt dabei in der Regel individuell und ist Curriculumsbasierte Messungen und „RTI“ ). somit maßgeschneidert für die Anfrage der Schule, der sonderpädagogischen Qualitäts- Adressaten: Sonderpädagogen einzelner zirkel, aber auch des einzelnen Sonderpäd- Schulen, Schulleitungen, Sonderpädago- agogen. gische Qualitätszirkel im Kreis Borken, an Diagnostik interessierte Lehrkräfte Folgende Themengebiete können behan- delt werden: Dauer und Inhalte: individuell zu verhan- deln Standardisierte Leistungsdiagnostik (In- terpretationshilfen bei durchgeführten Referenten: alle SchulpsychologInnen Leistungstest wie z.B. allen gängigen In- telligenztests, Einführung in den Umgang mit Leistungstests, Beratung bei der An- schaffung von Testverfahren, Besprechung spezieller diagnostischer Verfahren. 22 Sprachfreie Diagnostik (Einführung in die Sprachfreie Intelligenzdiagnostik bei Kindern ohne oder mit eingeschränkten Deutschkenntnissen, Vorstellung geeigneter Verfahren, Einsatz dieser im Rahmen einer schulischen Diagnostik und Haltung zu einer sprachfreien Leistungsdiagnostik).
6. Schulpsychologische Unterstützungsangebote zur Integration durch Bildung Nr. 6.1 Umgang mit möglicher stellt das vor die schwierige Frage nach den möglichen Ursachen für die beobachtbaren Traumatisierung geflüchteter Lernschwierigkeiten. Kinder / Jugendlicher sowie Die Veranstaltung gibt einen Überblick über Auswirkung von Flucht und die Folgen von Migration und Flucht auf Trauma auf das Lernen das Lernen und informiert über das Thema „Trauma“. Gemeinsam wird aus psycholo- Die Beschulung der mit ihren Familien oder gischer und pädagogischer Sicht geklärt, unbegleitet geflüchteten Kinder und Ju- was Schule tun kann und was unterlassen gendlichen ist ein wichtiger Beitrag zur Inte- werden sollte. Ziel der schulischen Maßnah- gration. Für Lehrerinnen und Lehrer ist aber men ist es, den betroffenen Kindern und die pädagogische Arbeit mit Unklarheiten Jugendlichen als erstes eine sichere und und Unsicherheiten verbunden. Fehlende strukturierte Umgebung zu bieten. Sprachkenntnisse, unbekannte Vorbildung und unklare Lernvoraussetzungen erschwe- Adressaten: Kollegien aller Schulformen ren die didaktische Planung. Noch gravie- einschließlich Schulsozialarbeiterinnen und render ist für Lehrkräfte die Vorstellung Schulsozialarbeiter und pädagogische Mit- bzw. das Wissen, dass einige der Kinder und arbeiterinnen und Mitarbeiter, Jugendlichen traumatisiert sind. Das betrifft auch die Arbeit von Schulsozialarbeitern Dauer: Workshop ca. 3 Std. und betreuendem Personal. Allein die Umstände der Flucht und Entwurzelung aus ReferentInnen: Dipl.-Psych Christina Zum- der Heimat bedeuten seelische Erschütte- dieck rung, die dem Lernen nicht förderlich sind. Während viele dieser Kinder und Jugend- lichen neue Chancen nutzen können und Nr. 6.2 Sprachfreie Leistungs- mit ihrem Eifer und ihrer Schnelligkeit beim diagnostik bei Kindern und Spracherwerb und in anderen Lernfeldern beeindrucken, scheinen andere kaum Jugendlichen ohne Deutsch- voranzukommen. Sie wirken unmotiviert, 23 kenntnisse unkonzentriert und blockiert. Trotz wie- derholter Erklärung und intensivem Üben Trotz intensiver individueller Förderung scheinen sie das meiste innerhalb kurzer scheinen einige neu zugewanderte Kinder Zeit wieder zu vergessen. Im Unterricht und Jugendliche keine oder nur sehr gerin- wirken sie gedanklich abwesend, ziehen ge Lernfortschritte zu machen. Zur Abklä- sich zurück oder zeigen andere uns irritie- rung möglicher Ursachen und einer even- rende Verhaltensweisen. Ihre Lehrkräfte tuelle vorliegenden Lernschwäche kann
es hilfreich sein, sprachfreie Testverfahren hinzuzuziehen. Doch welche Testverfahren eignen sich überhaupt? Worauf ist bei der Auswahl und Durchführung zu achten? Und vor allem: wie valide sind die Tester- gebnisse vor dem Hintergrund kultureller Unterschiede und möglicher traumatischer Erfahrungen? Die Veranstaltung greift die unter Fortbil- dungsangebot 5.2 beschrieben Themen auf und richtet dabei den Blick auf die besonde- re Situation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Adressaten: Sonderpädagogen, interessier- te Lehrkräfte Dauer: ein Nachmittag (ca. 3 Std.) Referentinnen: alle SchulpsychologInnen 24
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