Anlagepolitik Wirtschaft und Finanzmärkte Dezember 2020 - St.Galler Kantonalbank Deutschland AG
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Inhaltsverzeichnis Titelbild 1 Editorial Silsersee, Kanton Graubünden Kurzfristig emotional, langfristig rational Foto: Roland Gerth, Thal 2 Wirtschaft USA: Anspruchsvolle Ausgangslage, bessere Aussichten 4 Zinsen und Renditen Die US-Notenbank wird sich erneut Zeit lassen 5 Aktienmärkte Comeback der Krisenverlierer 6 Währungen Vormachtstellung des Greenback 7 Rohstoffmärkte Ölmarkt: Endet der Ausnahmezustand? 8 Anlagestrategie Risikoampel: von gelb auf hellgrün 9 Marktübersicht Wirtschaftsdaten und Ausblick Finanzmärkte und Prognosen Wir verwalten Vermögen nicht nur, wir pflegen es. St.Galler Kantonalbank AG St.Galler Kantonalbank Deutschland AG St.Leonhardstrasse 25 Prannerstraße 11 CH-9001 St.Gallen 80333 München Telefon +41 (0) 71 227 97 00 Telefon +49 (0) 89 125 01 83 - 611 info@sgkb.ch info@sgkb.de www.sgkb.ch www.sgkb.de
Editorial Kurzfristig emotional, langfristig rational Liebe Anlegerin Lieber Anleger Getrieben von Ängsten und Hoff- bruch wie im April und Mai liess die Aktienkurse nungen treffen Anlegerinnen und in den Keller purzeln. Besonders unter die Räder Anleger ihre Entscheidungen über gerieten die Aktien der deutschen Automobil- Kauf oder Verkauf. Begründet hersteller. Die Aktie von Volkswagen verlor in werden diese Entscheidungen mit dieser Oktoberwoche 10%, die Aktie von BMW fundamentalen Analysen und 8%. Dabei hängt das Gedeihen der Autofirmen Prognosen über den Lauf der nicht von den Verkäufen eines Monats ab. Zu- Wirtschaft und der Unternehmen, die oft durch dem beschränken sich die aktuellen Lockdowns neue Informationen über den Haufen geworfen vor allem auf Europa. In Nordamerika und in Asi- werden. Ihnen ein unvernünftiges Handeln zu en gibt es nur lokale Einschränkungen und in unterstellen, ist darum zu einfach. Kurzfristig dem für die hochpreisigen Autos wichtigen werden die Börsen durch Emotionen getrieben, Markt in China nimmt die Konsumneigung wie- langfristig sind sie aber ein gutes Abbild der der spürbar zu. wirtschaftlichen Zyklen. Dies konnte in den letz- ten Wochen und Monaten ausgeprägt beob- Diese kurzfristigen Marktbewegungen überla- achtet werden. gern den mittel- und langfristigen Trend an den Börsen. Dass die Börsenindizes trotz wirtschaft- Ein gutes Beispiel für die kurzfristige Emotionali- lichem Corona-Einbruch wieder auf den Niveaus tät im Handeln der Investoren war die Börsenre- von Anfang Jahr sind, macht Sinn. Die Weltwirt- aktion auf die Meldung von Pfizer und BioNTech schaft wird sich in den nächsten Jahren erholen, über die hohe Wirksamkeit ihres Corona-Impf- unterstützt von einer über Jahre anhaltenden stoffs. Die Kurse an den Börsen sind in die Höhe expansiven Geldpolitik der Zentralbanken und geschnellt, als sei die Corona-Pandemie vorbei. einem lockeren Ausgabeverhalten der staatli- Dabei muss der Impfstoff zuerst zugelassen, chen Organe. Davon werden nicht alle Firmen produziert und die Impfung organisiert werden. und Sektoren gleich profitieren. Die Wirtschaft Dann muss der Impfstoff seine Wirksamkeit in als Ganzes wird aber solide wachsen. Die Ge- der Breite auch erst noch beweisen. Bis genü- winne der Unternehmen und damit auch die Di- gend Leute geimpft sind, um zur Normalität zu- videnden werden wieder sprudeln. rückzukehren, wird es mindestens bis in den Sommer dauern. Trotzdem waren besonders Wie sollen sich die Anlegerinnen und Anleger Aktien aus der Reisebranche wie die des Online- angesichts dieser Spannung zwischen Emotio- Anbieters Expedia gesucht, welche 24% zuleg- nalität und Rationalität verhalten? Man darf das ten. Dabei wird es noch lange dauern, bis die Erste nicht ignorieren, muss sich aber am Zwei- Reisetätigkeit wieder das Niveau von vor der Co- ten orientieren. Das bedeutet, dass der gut di- rona-Krise erreichen wird. Verkauft wurden da- versifizierte Kern eines Aktienportfolios mög- gegen die Aktien des Videokonferenzanbieters lichst unangetastet bleibt und über die Höhen Zoom, die 17% verloren. Dabei werden die Leu- und Tiefen der Kursschwankungen gehalten te morgen noch nicht physisch an Sitzungen werden soll. und Veranstaltungen teilnehmen. Umgekehrt war es Ende Oktober, als viele euro- päische Länder als Reaktion auf die zweite Coro- na-Welle neue Lockdowns anordneten. Die Dr. Thomas Stucki Angst vor einem erneuten wirtschaftlichen Ein- Chief Investment Officer Dezember 2020 Anlagepolitik 1
Wirtschaft USA: Anspruchsvolle Ausgangslage, bessere Aussichten Die Corona-Pandemie hält einige traurige Rekor- sank sie wieder unter 1 Million und notiert wei- de. So auch in den USA, wo die Wirtschaft hart terhin hoch bei rund 700'000 Personen. Zum und stark von der ersten Welle getroffen wurde. Vergleich: In der Finanzkrise lag der Peak bei den Seither hat sich die Lage aufgehellt, obwohl die Erstanträgen bei 665'000 pro Woche. Was da- USA noch mitten in der Pandemie stecken. mals als grosser Stress für den Arbeitsmarkt wahrgenommen wurde, gilt heute schon fast als Auch die USA mussten sich im Zuge der Corona- Entspannung. Diese Diskrepanz zeigt, wie um- Pandemie mit der Frage von Lockdowns befas- fassend der ökonomische Einbruch die USA ge- sen. Dabei gingen die verschiedenen Bundes- troffen hat. staaten – so wie übrigens auch in Europa – un- terschiedlich vor. Vor allem in den grossen Städ- Stimuluspaket in der Warteschlange ten gab es sehr umfassende Lockdowns, die auf- Die wirtschaftliche Lage in den USA mit einer grund der hohen Ansteckungsraten und der Be- hohen Arbeitslosigkeit und unsicheren Aussich- lastung des Gesundheitssystems nötig waren. In ten wegen der Corona-Pandemie scheinen für New York beispielsweise stand das öffentliche ein Stimuluspaket wie gemacht. Ein erstes Paket Leben über mehrere Monate still, am Broadway wurde im 1. Halbjahr auch lanciert. Dieses ver- gab es keine Aufführungen und Restaurants längerte und erhöhte die Bezugsmöglichkeiten durften ihre Gäste nur im Freien bedienen. Flori- für Arbeitslosenhilfe. Die privaten Haushalte be- da auf der anderen Seite ging einen ganz ande- kamen einen Check zugestellt. Ein zweites Paket ren Weg. Das Leben sollte so weitergehen wie soll neben Massnahmen, welche die finanzielle zuvor. Der Graben beim Umgang mit der Pande- Situation der privaten Haushalte entlasten, auch mie zeigte sich zwischen «Stadt und Land», und auch zwischen den demokratisch und republika- nisch dominierten Staaten. Einbruch war historisch einmalig Die US-Wirtschaft ist mit dem Ausbruch der Co- rona-Pandemie im zweiten Quartal dramatisch eingebrochen. Der BIP-Rückgang betrug annua- lisiert satte 31% und setzte damit eine traurige, historische Höchstmarke. Besonders stark stieg auch die Arbeitslosigkeit an. Herrschte vor Coro- na beinahe Vollbeschäftigung mit einer Arbeits- US-Arbeitslosigkeit schoss nach oben losenquote von 3.5%, schoss sie innert zweier Monate auf 14.7%. Die Corona-Pandemie führ- Anzahl der Arbeitslosen bis Oktober 2020 (in Millionen) te in den USA – so wie auch in den anderen Län- 25 dern – zu einem Nachfrageschock. Mit den Lockdowns und den steigenden Infektionszah- 20 len blieben die Leute zu Hause, die Restaurants und Freizeitparks leer. Die Dienstleistungsbran- 15 che und damit die Binnenwirtschaft traf es hart. Es gingen deshalb viele Stellen verloren. Anders als in der Schweiz kennen die USA keine Kurzar- 10 beit. Das heisst, dass in den USA die Leute ihre Stelle sehr schnell verlieren, sobald die Arbeit 5 ausbleibt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenun- terstützung stiegen Ende März auf fast 7 Mio. 0 Menschen an. So viele hatten innert Wochen- 2015 2016 2017 2018 2019 2020 frist ihre Arbeitsstelle verloren. Und leider blieb Anzahl Arbeitslose in den USA Quelle: Bureau of Labor Statistics (bls.gov); Statista; Stand: 31.10.2020 Quelle: Bureau of Labor Statistics (bls.gov); Statista diese Zahl noch sehr lange hoch. Erst im August 2 Anlagepolitik Dezember 2020
mögliche Stimulierungsprogramme umfassen, die Steuereinnahmen sinken. Viele Unterneh- welche zum Beispiel in die US-Infrastruktur in- men sind mit Umsatzeinbussen konfrontiert. vestieren sollen. Seit dem ersten Paket ist aber Auf der anderen Seite werden auch die privaten politisch in Washington nichts mehr passiert. Haushalte weniger Steuern bezahlen müssen. Der Wahlkampf, das Desinteresse der aktuellen Ebenfalls sind die Corona-Massnahmen nicht Regierung an der Corona-Pandemie und die tie- billig. Wir gehen deshalb davon aus, dass die fen politischen Gräben sowie opportunistisches Staatsschulden der USA weiter ansteigen wer- Verhalten beider Seiten verhindern eine Eini- den. Gemäss Schätzungen dürfte 2020 die US- gung über die Details – und das schon seit eini- Staatsverschuldung 108% des BIP betragen und gen Monaten. Zwar ist inzwischen klar, dass Joe bis 2024 auf über 116% des BIP ansteigen – das Biden ab dem 20. Januar 2021 als US-Präsident sind italienische Verhältnisse. Aber die USA sind die Geschicke des Landes lenken wird. Aber ei- in einer einfacheren Ausgangslage. Der Markt nige Senatssitze sind noch vakant, was den poli- für US-Staatsanleihen ist der grösste weltweit, er tischen Entscheidungsprozess behindert. Hier ist liquide und der US-Dollar ist die globale Re- wird es spätestens Mitte Januar Entscheide ge- servewährung. Darum wird die Nachfrage auf ben. hohem Niveau stabil bleiben. Auch die US-No- tenbank Fed wird US-Staatsanleihen kaufen. Die US-Staatsschulden werden weiter steigen USA werden ihre Schulden problemlos refinan- Die Corona-Pandemie wird zudem die Verschul- zieren können. Das ist zwar keine langfristige dung der USA weiter ansteigen lassen. Einerseits Lösung, aber für den Moment verschafft es Zeit werden wegen der schwierigen Wirtschaftslage und vor allem Liquidität. Beides ist in Krisenzei- ten essenziell. Aufgehellte Aussichten, aber kritische Situation Die USA werden noch einige Monate mit den konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Pan- demie zu kämpfen haben. Trotzdem haben sich die Aussichten für die USA mit Blick auf die Früh- indikatoren aufgehellt. Denn anders als im Früh- ling ist die Pandemie nicht mehr global, als bis zu 4 Milliarden Menschen im Lockdown waren. Die Exportwirtschaft hat sich stabilisiert. Und auch Die US-Staatsverschuldung wird weiter steigen die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich verbes- Staatsverschuldung 2001 bis 2018 und Prognosen bis 2024 in Relation zum Bruttoinlandsprodukt sert, was sich in besseren Konsumausgaben 120% zeigt. Wir gehen von einer stetigen Erholung 110% aus, erwarten aber kein Wirtschaftswunder. Die liberalen Wirtschaftsregeln in den USA führen 100% zwar dazu, dass viele Arbeitnehmer schneller ih- re Stelle verlieren als in Europa. Die Vergangen- 90% heit hat aber auch gezeigt, dass in den USA 80% schneller wieder eingestellt wird, und dies wird in den kommenden Monaten ebenfalls helfen, 70% die USA auf dem Wachstumspfad zu halten. 60% Hinzu kommt die Aussicht auf einen Impfstoff und die stimulierende Geldpolitik der US-Noten- 50% bank Fed. Diese stabilisiert beispielsweise die 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019* 2021* 2023* Nachfrage am Häusermarkt, vereinfacht den Zu- US-Staatsverschuldung zum BIP Prognose Internationaler Währungsfonds gang zu Krediten und verhindert eine Konkurs- Quelle: IWF, Statista; Stand: 31.10.2020 Quelle: IWF, Statista welle. ■ Dezember 2020 Anlagepolitik 3
Zinsen und Renditen Die US-Notenbank wird sich erneut Zeit lassen Wie bereits im Anschluss an die Finanzkrise Lockdowns ist dann auch die Arbeitslosenquote 2008 liegt der Leitzins der US-Notenbank Fed rasch wieder zurückgeglitten, allerdings bei Wei- seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im tem nicht mehr bis auf das Vorkrisenniveau. Ak- Frühjahr 2020 wieder bei null. Trotz zuletzt wie- tuell liegt die Arbeitslosenquote bei 6.9% und es der besserer Wirtschaftsdaten ist an eine Erhö- ist davon auszugehen, dass das Tempo eines wei- hung derzeit nicht zu denken. Wie lange wird es teren Rückgangs wesentlich langsamer sein wird. dieses Mal dauern? Ein nochmaliger Anstieg infolge erneut verschärf- ter Covid-Massnahmen ist zudem nicht ganz aus- Die Federal Reserve Bank hat im März 2020 als zuschliessen. Reaktion auf die weltweiten Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 ihren Leitzins in Erste Leitzinserhöhung in weiter Ferne zwei Schritten um 1.50% auf ein neues Zielband Bereits nach der Finanzkrise haben die US-Wäh- von 0.00% bis 0.25% gesenkt. Gemäss dem rungshüter grossen Wert auf die Erholung des Ar- letzten Sitzungsprotokoll möchte man das Ziel- beitsmarktes gelegt. Erst bei einer Arbeitslosenra- band auf diesem Niveau halten, bis die Arbeits- te von 5% war man bereit, den Leitzins ein erstes marktbedingungen mit den Einschätzungen der Mal anzuheben. Wir gehen davon aus, dass das Währungshüter bezüglich maximaler Beschäfti- auch dieses Mal so sein wird. Für den Rückgang gung übereinstimmen. Gleichzeitig soll die Infla- der Arbeitslosenquote von 6.9% auf 5% brauch- tion auf 2% angestiegen und auf Kurs sein, die te die US-Wirtschaft damals gute 2 Jahre. Schnel- 2%-Marke für einige Zeit moderat zu übertref- ler wird es auch dieses Mal kaum gehen. Entspre- fen. Von beiden Zielen ist man derzeit noch weit chend ist eine erste Erhöhung der US-Leitzinsen weg. vor dem Jahr 2023 unwahrscheinlich. Und solan- ge die US-Zinsen tief bleiben, wird auch in Euro- Kein Inflationsschub in Sicht pa und der Schweiz die Zinswende ausbleiben. ■ Die Kerninflation, das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmass, ist seit dem Frühjahr zwar wieder kontinuierlich angestiegen. Mit Preissteigerungen von 1.5% im Jahresvergleich liegt sie aber nach wie vor deutlich unter der Zielgrösse von 2%. Über dieser Marke lag die Kerninflation seit der Finanzkrise überhaupt nur ganz selten. Aktuell ist zudem aufgrund der an- geschlagenen Wirtschaftslage nicht von einem Die US-Notenbank wird sich weiter Zeit lassen weiteren Inflationsschub auszugehen. Dies, ob- wohl die Notenbanken unverändert viel Geld in Arbeitslosenrate in % US-Leitzins in % den Wirtschaftskreislauf pumpen. 16% 4% Arbeitslosenrate bleibt erhöht Ähnlich verhält es sich mit der zweiten von der 12% 3% US-Notenbank vorgegebenen Bedingung. Die Arbeitslosenrate schoss mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie innert zweier Monate von 8% 2% 3.5% auf rekordhohe 14.7%. Selbst am Höhe- punkt der Finanzkrise waren nie mehr als 10% 4% 1% der amerikanischen Erwerbsbevölkerung ohne Arbeit. Grund für diesen schnellen und starken Anstieg waren die von der Regierung auferlegten 0% 0% Schutzmassnahmen, welche eine vorübergehen- 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 de Schliessung von Restaurations- und Freizeitbe- Arbeitslosenrate USA US-Leitzins Quelle: Bloomberg trieben vorsahen. Mit dem Ende des sogenannten Quelle: Bloomberg, Stand 31.10.2020 4 Anlagepolitik Dezember 2020
Aktienmärkte Comeback der Krisenverlierer Die Aussicht auf einen baldigen Corona-Impf- Kostenhebel unterstützt Gewinnerholung stoff hat die Aktienmärkte euphorisiert und zu Der Schweizer Industriesektor wurde besonders einer Verschiebung der Anlegerpräferenzen hin heftig von den Corona-Massnahmen im ersten zu konjunktursensitiveren Unternehmen ge- Halbjahr 2020 getroffen. Weil viele Betriebe in führt. Bei den zurückgebliebenen Industrie- und der Krise ihre Lieferketten anpassten, strukturelle Finanzwerten orten wir mit der fortlaufenden Kosteneinsparungen vornahmen und Effizienz- wirtschaftlichen Erholung weiteres Aufholpo- programme aufgleisten, sind sie für die Kon- tenzial. junkturerholung gut gerüstet und werden ihre Gewinne überproportional steigern können. Nachdem die Aktienmärkte wegen den wieder Von Vorteil ist die Abhängigkeit von China als stark ansteigenden Corona-Fallzahlen in Europa wichtiger Exportmarkt. Die asiatische Gross- und den USA im Oktober noch deutlich korri- macht hat die krisenbedingte Rezession schnel- gierten, brachten die Erfolgsmeldungen bei der ler überwunden und profitiert von einer Wirt- Entwicklung von zwei fortgeschrittenen Coro- schaftserholung. Auch in Europa und den USA na-Impfstoffen im November eine Kehrtwende. mehrten sich zuletzt die positiven Nachrichten, Die Aussichten auf eine baldige Normalisierung was sich unter anderem in den Zwischenberich- der Pandemiesituation beflügelte vor allem Akti- ten von OC Oerlikon, Sulzer oder Burckhardt en von den durch die Krise bisher zurückgebun- Compression widerspiegelte. Auch die ange- denen Sektoren wie etwa Industrie, Finanzen schlagene Automobilindustrie, die für viele In- und Energie. Bisherige Krisengewinner aus dem dustriebetriebe ein bedeutender Abnehmer dar- Technologiesektor oder Profiteure des boomen- stellt, scheint sich rascher zu erholen als zu- den Onlinehandels mussten dagegen Verluste nächst erwartet. Das bestätigte unter anderem einstecken. der Industriekonzern SFS, der auch wegen der verbesserten Nachfrage aus dem Automobilsek- tor seine Jahresprognose anhob. Aufholpotenzial für Versicherungen Im Schweizer Finanzsektor zeigte sich zuletzt ein zweigeteiltes Bild. Viele Bankenwerte profitier- ten von der guten Entwicklung an den Finanz- märkten und der zunehmenden Handelsaktivi- tät ihrer Kunden. Zurückgeblieben sind im Ver- gleich die Versicherungsaktien, die vor allem von Die Branchenpräferenzen haben gedreht Sorgen um hohe Schadenszahlungen im Zusam- menhang mit den Corona-Lockdowns gebremst Kursentwicklung der 11 MSCI World Sektoren 30% wurden. Aufgrund der verbesserten Konjunk- turaussichten und tiefen Anlegererwartungen 20% erkennen wir weiteres Aufholpotenzial. Weil die 10% Versicherungsleistungen vertraglich angepasst wurden, um künftige Pandemieleistungen aus- 0% zuschliessen, sollte sich der negative Effekt aus e en n e m it r ffe m e IT gi ge ze st tri he su su ili -10% der zweiten Pandemiewelle in Grenzen halten. er en to an or us nd ob on on En ds di rs Fin d su m rK isk In Ve ns un Im Auf der Anlageseite dürfte den Versicherern die Ge tio he s Gr Ba -20% isc a ik kl positive Börsenentwicklung helfen. Die hohe un Zy m m -30% Ko Abhängigkeit vom Immobilienmarkt erachten -40% wir angesichts der stabilen Immobilienpreisent- -50% wicklung nicht als Nachteil. Und schliesslich lo- 1. Januar bis 30. September 2020 seit 1. Oktober 2020 cken viele Versicherer mit attraktiven Dividen- Quelle: Bloomberg, Stand: 20.11.2020; Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. den, die dank den komfortablen Kapitalpolstern Es besteht ein Wechselkursrisiko. Wertentwicklung MSCI World Sektoren in USD. Quelle: Bloomberg zumeist nachhaltig ausbezahlt werden. ■ Dezember 2020 Anlagepolitik 5
Währungen Vormachtstellung des Greenback Jede Währung hat ein Image: Der Schweizer sche Wirtschaft würde. Die negative Erfahrung Franken gilt als «sicherer Hafen», der Euro als der Japaner mit der Aufwertung des Yen in den «Fiebermesser» der politischen Stabilität der 80er-Jahren nach dessen Freigabe im Plaza-Ab- EU und der US-Dollar ist die «Weltwährung» kommen hat Peking nicht vergessen. Die Mög- schlechthin. lichkeiten für internationale Investitionen in chi- nesischen Wertpapieren werden zwar grösser, Es ist vor allem die schiere Grösse des Währungs- können aber mit einem einfachen Entscheid der raumes, die den US-Dollar so bedeutend macht. Regierung wieder beendet werden. Der US-Dollar ist die dominierende Währung für internationalen Handel und Investitionen, Devi- Und die anderen G10-Währungen? senmarktumsätze, die Ausgabe von Krediten Zunächst kommt die Währung der weltweit und die von den Zentralbanken gehaltenen De- drittgrössten Volkswirtschaft in Frage. Der japa- visenreserven. Die Rolle des US-Dollars wider- nische Yen hat es im internationalen Handel spiegelt die Grösse und Liquidität der US-Dollar- auch in seinen besten Zeiten nie über die Rolle Kapitalmärkte. Die möglichen Rivalen des US- einer regionalen Grösse hinaus gebracht. Zu un- Dollars sind teilweise mit Problemen behaftet. durchsichtig und zu manipulativ ist das Handeln des japanischen Finanzministeriums und der Euro erfüllt wichtige Anforderungen Bank of Japan. Alle anderen Währungen sind Der Euro erfüllt eigentlich alle wichtigen Anfor- schlicht zu klein, um dem Dollar das Wasser zu derungen an eine Konkurrenz für den Dollar. Die reichen. Mit einer raschen Wachablösung des Eurozone repräsentiert einen Wirtschaftsraum, US-Dollars als Leitwährung ist auf absehbare der sowohl bezüglich Bevölkerung als auch Zeit daher nicht zu rechnen. ■ Wirtschaftsleistung in etwa gleich gross ist wie die USA. Im Euro gibt es einen liquiden Kapital- markt, der es erlaubt, grosse Summen zu inves- tieren. Insbesondere gibt es auch einen handel- baren Markt für kurzfristige Geldmarktpapiere wie die deutschen Bubills, etwas was beispiels- weise der Franken und die Schweiz nicht zu bie- ten haben. Zudem ist der freie Zugang zum eu- ropäischen Kapitalmarkt und zum Devisenhan- del im Euro gewährleistet. Der Euro ist zugleich aber auch Teil einer krisenanfälligen Währungs- Die «Weltwährung» schlechthin union, und sein Anteil am internationalen Wäh- rungssystem hat in den letzten 15 Jahren eher Verwendung für Weltweite Devisenreserven grenzüberschreitende Zahlungen abgenommen. 100% Das Gleiche gilt für Chinas Währung Das gleiche wie für den Euro gilt für den chinesi- 80% schen Yuan, wobei hier das Haupthindernis im fehlenden freien Zugang zum chinesischen Ka- 60% pitalmarkt und der freien Preisbildung im Yuan besteht. Chinas Währung ist Teil eines gesteuer- 40% ten Wechselkursregimes und eines Systems von Kapitalkontrollen. Eine echte Internationalisie- 20% rung der chinesischen Währung ist bisher nicht erfolgt. Die Volksrepublik wird ihre Währung je- doch nicht freigeben. Zu gross ist die berechtig- 0% te Sorge, dass der Yuan massiv aufwerten und US-Dollar Euro Yen Britisches Pfund andere Quelle: IWF, BIZ zu einer ernsthaften Belastung für die chinesi- Quelle: IWF, BIZ, Stand: 31.12.2019 6 Anlagepolitik Dezember 2020
Rohstoffmärkte Ölmarkt: Endet der Ausnahmezustand? An den Rohstoffmärkten hat der Energiesek- Jubiläum unter erschwerten Bedingungen tor überdurchschnittlich stark von den jüngs- Trotzdem dürfte sich die Organisation erdölex- ten Impfstoffnachrichten profitiert. Die Hoff- portierender Länder (Opec) ihren runden Ge- nung auf eine schnellere Rückkehr zur Norma- burtstag etwas anders vorgestellt haben. Als die lität zusammen mit guten Makrodaten aus Chi- Zweckgemeinschaft 1960 in Bagdad gegründet na wirkte sich im November positiv auf den Erd- wurde, war die Welt noch eine andere. Die his- ölpreis aus. torisch zum Teil noch nicht lange selbständigen Erdölstaaten strebten nach Unabhängigkeit von Dass der Ölpreis positiv auf die Ankündigung den grossen Industrieländern und ihren Ölkon- von wirkungsvollen Coronavirus-Impfstoffen re- zernen. 60 Jahre später ist die Organisation zwar agieren wird, kam nicht unerwartet. Schliesslich auf 13 Mitglieder angewachsen und hat zuletzt litt der Erdölmarkt überdurchschnittlich stark gewichtige Nicht-Mitgliedsländer wie Russland unter den Massnahmen zur Eindämmung von unter dem Schlagwort «Opec+» als strategische Covid-19. Die Lage präsentiert sich insgesamt Partner hinzugewonnen. Die Zahlen zeigen aber etwas anders als noch vor sieben Monaten, als ein differenzierteres Bild. In der ersten Ölkrise ein historischer Nachfrageeinbruch den Erdöl- 1973 hatte die Opec auf dem Höhepunkt ihrer preis ins Taumeln brachte. Etwa gehen die Mo- Macht einen globalen Marktanteil von mehr als bilitätseinschränkungen in Europa bei der zwei- 50%, aktuell sind es noch rund 30%. Insbeson- ten Infektionswelle derzeit weniger weit als dere der US-Schieferölboom brachte im letzten noch im April, gleichzeitig entwickelt sich die Öl- Jahrzehnt viel Bewegung ins Marktgefüge. Da- nachfrage in Asien solide. Kommt hinzu, dass bei macht die Opec die unangenehme Erfah- die seit Mai vereinbarten Förderkürzungen rung, dass ihre Förderkürzungen zwar den mehrheitlich eingehalten werden. Markt zu stabilisieren vermögen, davon aber letztlich Dritte profitieren. Als Profiteuer zeigte sich in der Vergangenheit die US-Schieferölindu- strie. Spurlos kommt der US-Energiesektor aber nicht durch die aktuelle Phase. Die US-Energie- behörde (EIA) rechnet in ihrer neusten Prognose damit, dass die US-Förderquote bis Ende 2021 in der Nähe ihres derzeitigen Niveaus verharrt. Gegenüber dem Allzeithoch vom November 2019 entspricht dies 2.3 Mio. Fass pro Tag weni- ger – oder ein Minus von 20%. Covid-19 bringt den Ölmarkt in Bewegung Impfstoff als Taktgeber? Preisentwicklung wichtiger Ölsorten in US-Dollar pro Fass Am Ölmarkt herrschte im Frühjahr Ausnahme- 80 zustand, denn die Corona-Krise war in ihrer glo- balen Tragweite historisch einmalig. Verschiede- 60 ne Kräfte wirkten gleichzeitig, was heftige Preis- bewegungen zur Folge hatte. Erst die weltwei- ten Förderkürzungen und aufgehellte Konjunk- 40 turaussichten brachten eine Stabilisierung. Ein erfolgreich eingesetzter Impfstoff dürfte erst zeitverzögert den Weg in die Ölmarktstatistik 20 finden, womit in den nächsten Wochen die Ver- braucherseite am Erdölmarkt schwach bleiben dürfte. Entsprechend wichtig ist es, dass die 0 Jul 19 Jan 20 Jul 20 Opec und ihre Partner vom ursprünglichen Plan WTI Brent abrücken, die Förderung bereits im Januar 2021 Quelle: Bloomberg, Stand: 23.11.2020; Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Quelle: Bloomberg Es besteht ein Wechselkursrisiko. um 2 Mio. Fass pro Tag zu erhöhen. ■ Dezember 2020 Anlagepolitik 7
Anlagestrategie Risikoampel: von gelb auf hellgrün Der November 2020 wird in die Geschich- Ausgangslage konfrontiert sein. Er wird seine Ide- te eingehen. Die USA haben einen neuen Prä- en nicht einfach umsetzen können. Amerikas sidenten gewählt, zwei Impfstoffe gegen das Wirtschaftspolitik dürfte somit deutlich weniger Covid 19-Virus stehen in den Startlöchern und «grün und sozial» werden als erwartet. Die Kon- die Konjunkturaussichten sind solide. Die Ampel junkturprogramme werden nicht einfach durch- steht nicht auf dunkelgrün, aber mit «hellgrün» gewunken werden und auch die Politik gegen- sind die Aussichten für Aktien intakt. über China wird sich nicht um 180 Grad ändern. Joe Biden wird in der Rhetorik anders sein und er Die Corona-Infektionszahlen steigen in Europa, wird internationale Allianzen «wiederschmie- aber auch in den USA an. Global sind inzwischen den». Positiv ist ferner, dass die Unabhängigkeit über 60 Millionen Menschen an Covid-19 er- der Fed unter der neuen Regierung gewahrt krankt. In China sind es nach offiziellen Anga- bleibt. Unter der Ägide von Donald Trump war die ben knapp 92'000 Menschen, in den USA über Fed-Geldpolitik häufig kritisiert worden, was ihre 12 Mio. Während also die westliche Welt stark Unabhängigkeit unterwanderte und sie mit der von der Corona-Pandemie betroffen ist, ist in Zeit viel Vertrauen gekostet hätte. China bereits Normalität eingekehrt. Risikolage hat sich verschoben Aufgehellte Konjunkturaussichten Die politische Unsicherheit in den USA ist gesun- Weil China die Corona-Pandemie überwunden ken, die Fortschritte bei den Impfstoffen sind hat, ist die Ausgangslage eine andere als im ers- vielversprechend und die Konjunkturaussichten ten Halbjahr 2020. Denn aktuell ist nicht fast die sind aufgehellt. Damit hat sich die Risikolage zu- gesamte Weltbevölkerung gleichermassen von gunsten der Chancen verschoben und es ist Zeit, der Pandemie betroffen. Im Frühling befanden das Untergewicht in Aktien zu schliessen. Wir sich 4 Milliarden Menschen gleichzeitig im Lock- erhöhen unsere Allokation in US-Aktien und in down. Der Nachfrageschock für die Volkwirt- den Schwellenländern. ■ schaften rund um den Globus war enorm und die Exportwirtschaft brach ein. Ein Beispiel dafür Anlagestrategie sind die Uhrenexporte, die damals um über 80% im Vergleich zum Vorjahr sanken. Dieses Mal –– – Neutral + ++ kann Asien den Konjunkturrückgang in Europa und den USA abfedern. Dies bestätigt wiederum LIQUIDITÄT ein Blick auf die Uhrenexporte der Schweiz. Die- OBLIGATIONEN se haben zwar das Niveau von 2019 noch nicht erreicht, aber der «Rückstand» von aktuell noch WANDELANLEIHEN knapp 8% ist schon fast eine gute Nachricht. AKTIEN Auch die Frühindikatoren in den USA signalisie- ren eine wachsende Wirtschaft und die Gewin- Schweiz ne der Unternehmen dürften im nächsten Halb- jahr auf der positiven Seite überraschen. Denn Europa ihre Vergleichsbasis ist historisch tief und viele Nordamerika Unternehmen haben auch ihre Kostenstruktur überprüft und auf eine effizientere Basis gestellt. Asien-Pazifik (ohne Japan) Schwellenländer USA haben gewählt Die US-Wahlen brachten ein klares Ergebnis. Joe ALTERNATIVE ANLAGEN Biden hat die Wahlen mit einer deutlichen Mehr- Rohstoffe: Gold heit der Elektorenstimmen gewonnen. Aber die «blaue Welle» im Senat und auch im Repräsen- Andere tantenhaus blieb aus. Der neue demokratische Quelle: Eigene Darstellung Präsident wird also mit einer anspruchsvollen Quelle: Eigene Darstellung 8 Anlagepolitik Dezember 2020
Marktübersicht Wirtschaftsdaten und Ausblick Daten per 24. November 2020; Quelle: Zahlen Bloomberg; Grafiken, Einschätzung: Eigene Darstellung Die konjunkturelle Entwicklung ausgewählter Industrieländer rtal al al letzt ndustrie aktu dustrie uart uart ua r ) s Jah letzt ote aktu oute nose es Q es Q letzt on aktu on (Prog 020 es Q ell ell u In ell ti ti e AL - Q AL - Q I BIP 2 Infla Infla letzt PMI PMI BIP Schweiz 0.9 % -4.0% -0.9 % -0.6 % 3.3 % 3.3 % 49.2 52.3 USA 2.3 % -3.0 % 1.0 % 1.2 % 10.2 % 6.9 % 54.2 59.3 Starke Leichte Verbesserung Verbesserung Eurozone 1.3 % -5.0 % 0.4 % -0.3 % 7.9 % 8.3 % 51.7 53.6 Deutschland 0.6 % -6.0% -0.1 % -0.2 % 6.4 % 6.2 % 52.2 57.9 ■ Schweiz: Die Corona-Pandemie spiegelt sich nach wie vor in den Zahlen wider, Starke Leichte aber die Wirtschaft hat in weiten Teilen eine positive Gegenbewegung gezeigt. Eintrübung Eintrübung ■ USA: Die Lockerungen brachten Entspannung und die Wirtschaft wieder in Gang. Der Optimismus überwiegt, trotz weiter ungebremster Pandemie. ■ Eurozone: Die Wirtschaft hat den ersten Schock überstanden, allerdings droht nun eine erneute Abkühlung aufgrund von Teilschliessungen. ■ Deutschland: Die Lockerungsmassnahmen brachten Entlastung. Die erneuten Schweiz USA Massnahmen werden den Aufschwung aber verlangsamen. Eurozone Deutschland Die konjunkturelle Entwicklung ausgewählter Schwellenländer rtal al al letzt ndustrie aktu dustrie uart uart ua hr ) letzt ote aktu oute nose es Q es Q es Ja letzt on aktu on (Prog 020 es Q ell ell u In ell ti ti AL-Q AL-Q I BIP 2 Infla Infla letzt PMI PMI BIP China 6.1 % 1.9 % 2.7 % 0.5 % 3.7 % 3.8 % 53.0 53.6 Indien 4.2 % -10.3 % 6.7 % 7.6 % – – 49.8 54.1 Starke Leichte Verbesserung Verbesserung Brasilien 1.1 % -5.8 % 2.3 % 3.9 % 7.5 % 8.2 % 64.9 66.7 Russland 1.3 % -4.1 % 3.4 % 4.0 % 6.3 % 6.3 % 53.7 47.1 ■ China: Chinas vorlaufende Indikatoren zeigen sich weiter verbessert, die Wirt- Starke Leichte schaft läuft wieder auf Touren. Die Corona-Krise ist in China unter Kontrolle. Eintrübung Eintrübung ■ Indien: Indien profitiert von den ersten, starken Aufholeffekten nach der Lo- ckerung. Die Wirtschaft dürfte im Schlepptau von Asien und den USA weiter an Fahrt aufnehmen. ■ Brasilien: Die vorlaufenden Indikatoren deuten eine Besserung an. Die Stim- mung hat sich trotz weiterer Ausbreitung des Corona-Virus merklich gebessert. China Indien ■ Russland: Russlands Wirtschaft wird im Soge Europas und der neuen Massnah- Brasilien Russland men wieder kleinere Brötchen backen müssen. Dezember 2020 Anlagepolitik 9
Finanzmärkte und Prognosen Daten per 24. November 2020; Quelle: Zahlen Bloomberg; Prognosen: SGKB Prognose Prognose Leitzins und Geldpolitik vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell 3 Monate 12 Monate SNB -0.75 % -0.75 % -0.75 % -0.75 % -0.75 % EZB -0.50 % -0.50 % -0.50 % -0.50 % -0.50 % Fed 1.5 % – 1.75 % 0 % – 0.25 % 0 % – 0.25 % 0 % – 0.25 % 0 % – 0.25 % Prognoseband Prognoseband Kapitalmärkte (Renditen) vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell 3 Monate 12 Monate Schweiz 10 Jahre -0.58% -0.42 % -0.49 % -0.50 % – -0.30 % -0.40 % – -0.20 % Deutschland 10 Jahre -0.35% -0.43 % -0.56% -0.50 % – -0.30 % -0.40 % – -0.20 % USA 10 Jahre 1.76% 0.68 % 0.88 % 0.80 % – 1.10 % 0.90 % – 1.20 % Prognoseband Prognoseband Devisenmärkte vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell 3 Monate 12 Monate EUR/CHF 1.0970 1.0740 1.0834 1.04 – 1.09 1.03 – 1.08 USD/CHF 0.9968 0.9092 0.9125 0.89 – 0.94 0.92 – 0.97 EUR/USD 1.1006 1.1812 1.1873 1.14 – 1.19 1.10 – 1.15 Prognoseband Prognoseband Rohwaren vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell 3 Monate 12 Monate WTI-Rohöl (USD/Fass) 58 43 45 40 – 50 45 – 55 Gold (USD/Unze) 1’456 1’916 1’805 1850 – 1950 1850 – 1950 Aktueller Trend Prognose Aktienmärkte Jahresperformance Erw. KGV 12 Mt. Indexwert letzte 3 Monate 3 Monate S & P 500 14.4 % 25.9 3’635 EuroStoxx50 -3.8 % 22.7 3’508 SMI 2.5 % 20.1 10’492 12 10 Anlagepolitik Dezember 2020
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