Ansätze für ein Starkregenrisikomanagement in Sachsen-Anhalt - Sven Schulz Referatsleiter Hochwasserschutz
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Ansätze für ein Starkregenrisikomanagement in Sachsen- Anhalt Sven Schulz Referatsleiter Hochwasserschutz Sven.Schulz@MULE.Sachsen-Anhalt.de
Gliederung 1. Einführung 2. Ausgangssituation 3. Handlungsstrategien/Herausforderungen 4. Zusammenfassung/Ausblick Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 2 auf kommunaler Ebene
Starkregen und Sturzfluten bundesweit- auch in Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Mai 2018- Überflutungen und Schlammlawinen - www.Mz.web.de www.Mz.web.de Foto: Matthias Ertl – Quelle: https://www.mz- Hassel bei Droyßig web.de/30528414 ©2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 3 auf kommunaler Ebene
FAZ vom 30. Mai 2018 Wo diese Unwetter jeden Tag niedergehen, können wir erst sehr kurzfristig sagen. Das sind immer sehr kleinräumige und schnelle Entwicklungen, die sich auch mit all unseren großen Computern und Vorhersagemodellen nicht genau prognostizieren lassen. Es gilt, immer kurzfristig die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes zu verfolgen und zu schauen, wo in den nächsten ein, zwei oder drei Stunden die schlimmsten Unwetter auftreten….. 28.03.2018 Name der Veranstaltung 4
Ausgangssituation Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 5 auf kommunaler Ebene
Ausgangssituation • Starkregenereignisse sind nicht vermeidbar • Starkregenereignisse sind kaum vorhersagbar • Überflutungen können überall auftreten (gewässerunabhängig) und Schäden anrichten • Zunahme von Starkregenereignissen in Deutschland im Zuge des Klimawandels wahrscheinlich • Absoluter Schutz vor Schäden durch Starkregenereignisse ist nicht möglich Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 6 auf kommunaler Ebene
Beschluss Umweltministerkonferenz am 17. Juni 2016 Auftrag der UMK an die LAWA: In Anlehnung an Hochwasserrisikomanagementrichtlinie: • Erarbeitung einer Strategie für ein effektives Starkregenrisikomanagement • Aufbauend auf bestehende Aktivitäten der Länder: Entwicklung einer Methode, die die Gefährdung und die Risiken von Starkregenereignissen und Handlungsoptionen für Maßnahmen beschreibt • Vorlage zur 90. UMK vom 6.-8. Juni 2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 7 auf kommunaler Ebene
Ziel des Starkregenrisikomanagements Berücksichtigt werden sollen Maßnahmen zur - Verbesserung der Vorhersage- und Frühwarnsysteme - Verbesserung der Risikobewertung und Risikokommunikation - Aufklärung der Bevölkerung - und Aspekte der vorsorgenden Raum- und Flächennutzung und Stadtplanung Ziel: Verringerung des Risikos starkregen- und sturzflutbedingter nachteiliger Folgen auf • menschliche Gesundheit • Gebäude und Infrastruktur • Umwelt • Kulturerbe • wirtschaftliche Tätigkeiten 06.06.2018 Folie 8
LAWA-Strategie für ein effektives Starkregenrisikomanagement Kommunen zentrale Rolle!! Akteure im Starkregenrisikomanagement Quelle: LAWA-Strategie Strakregenrisikomanagement Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 9 auf kommunaler Ebene
Schlüsselrolle der Kommunen im Starkregenrisikomanagement Schwerpunkte für die Ausarbeitung und Umsetzung gezielter Maßnahmen auf der lokalen Ebene Aufgaben der Kommunen “Beschäftigung“ mit dem Thema und Koordination Kommunales Starkregenrisikomanagement Kommunikation der Gefahren und Risiken Fortschreibung von Warn- und Alarmplänen Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 10 auf kommunaler Ebene
Kommunales Starkregenrisikomanagement • Systematisches Dokumentieren von vergangenen Ereignisse • Regelmäßige Übungen und Anpassung der Alarm- und Einsatzplanung Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 11 auf kommunaler Ebene
Kommunales Starkregenrisikomanagement Gefährdungsabschätzung Lokale Starkregen-Gefahrenkarten • Überflutungsflächen und -tiefen • Fließwege, Geländesenken • Gefahrenklassen Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 12 auf kommunaler Ebene
Kommunales Starkregenrisikomanagement Risikobewertung Schadenspotenzialkarten • Gefahren für Leib und Leben • hohes Schadenspotenzial bei Sachgütern • kritische Infrastruktur/ Versorgungsobjekte • Zugangs- und Rettungswege Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 13 auf kommunaler Ebene
Vorsorge in Eigenverantwortung Privatpersonen und Unternehmen • Selbstständiges Einholen von Informationen • Potenzielle Gefährdung der Lage des Grundstückes • Unwetterwarnungen, Hochwasserinformationen • Risikovorsorge durch Versicherungen • Eigenverantwortliche Maßnahmenumsetzung (insbesondere Objektschutz) • Dezentrale Rückhaltung von Niederschlagswasser auf dem Grundstück • Verhaltensvorsorge (Verhalten bei Gefährdungssituationen) Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 14 auf kommunaler Ebene
Erosion/ Bodenschutz Wichtiger Beitrag zur Überflutungsvorsorge: Erosionsminderung • Landwirtschaft • Gute fachliche Praxis konsequent einhalten • Weiterführende Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenerosion und Oberflächenabfluss • Forstwirtschaft • Holzlagerplätze außerhalb von Abflussbahnen anlegen • gezielte Versickerung im Wald • Forstwege: lange Fließwege vermeiden Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 15 auf kommunaler Ebene
Aufgaben der Fachverwaltungen Wasserwirtschaft • Fachliche Unterstützung der Kommunen : • gezielte Öffentlichkeitsarbeit für Risikobewusstsein • Hilfsmittel bereitstellen • Gezielte Fachberatung der Kommunen • Technisches Regelwerk überprüfen • Unterstützung von (Forschungs-)Projekten zur Verbesserung der Datenlage • Aufbau eines Rahmens für systematische Ereignisdokumentation • Starkregenrisikomanagement ist Teil des Hochwasserrisikomanagements und der HWRM Pläne Starkregenrisiko ist generelles Risiko, aber nicht signifikant Keine Ausweisung von Risikogebieten aufgrund von Starkregen Keine übergeordneten Starkregengefahren- und -risikokarten 06.06.2018 Folie 16
Bundes- und Landespolitik muss unterstützen Fördermöglichkeiten zur Konzeption und Umsetzung von Vorsorge- und Schutzmaßnahmen Aufbereitung und Bewertung von Zielkonflikten bei Planung baulicher Maßnahmen mit anderen Aspekten Flächeninanspruchnahme in Deutschland konsequent reduzieren Unterstützung weiterer Forschungsaktivitäten Anreize für erosionsmindernde Flächenbewirtschaftung schaffen 06.06.2018 Folie 18
Fördermöglichkeiten für Maßnahmen im Starkregenrisikomanagement Bisher keine expliziten Förderprogramme für Maßnahmen der Starkregenvorsorge in Sachsen-Anhalt Nutzung von vorhandenen Förderprogrammen: Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Verbesserung des kommunalen Hochwasserschutzes im Land Sachsen-Anhalt Synergieeffekte kommunaler Hochwasserschutz und Maßnahmen zur Lösung der Starkregenproblematik , Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhaltes. Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion Fördertatbestände: Vorbeugende Maßnahmen gegen Erosion, Konzepte und Maßnahmen zur Reduzierung von Starkregenfolgen sowie Maßnahmen zum Regenwasserrückhalt Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der regionalen ländlichen Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 (Richtlinien RELE 2014–2020) Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 19 auf kommunaler Ebene
Fazit Umsetzung des Starkregenrisikomanagements geht nur als Gemeinschaftsaufgabe aller Akteure Eigenvorsorge stärken, Versicherungsschutz ausbauen Viele Fragen sind noch offen, Kommunen übernehmen eine Schlüsselrolle Kommunen müssen durch Bund und Länder bei dieser Aufgabe unterstützt werden INFORMATION und RISIKOPRÄVENTION stehen im Vordergrund Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel 5 Juni.2018 20 auf kommunaler Ebene
Information über Starkregen und Sturzfluten Info-Flyer des MULE © Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, 1. Juni 2017
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Sven Schulz Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Tel.0391 567 1566 06.06.2018 Folie 22
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