Antrag: Kreditantrag für die Erweiterung des Fernwärmenetzes

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Antrag: Kreditantrag für die Erweiterung des Fernwärmenetzes
DV-Versammlung vom 29.10.2020                                                    Traktandum 4

Antrag:               Kreditantrag für die Erweiterung
                      des Fernwärmenetzes
Antrag
Der Verwaltungsrat beantragt der Delegiertenversammlung einen Kredit von CHF 900’000 zur
Erweiterung des Fernwärmenetzes Ost der KEZO. Die Verrechnung erfolgt zu Lasten der In-
vestitionsrechnung 2021. Im Budget 2021 wird der entsprechende Betrag eingestellt.
Bericht
In der Sitzung vom 18. März 2020 wurde der Verwaltungsrat informiert, dass es interessante
Anfragen für Neuanschlüsse ausserhalb des Fernwärmegebietes der KEZO gegeben hat. Es
gibt verschiedene Gründe, die für einen Ausbau des Fernwärmenetzes der KEZO sprechen:
1)     Gebiet mit hohem Fernwärmepotential
Diese Anfragen befinden sich in einem Gebiet, welches gemäss der Studie «Perspektiven des
Fernwärmeversorgung ab der KVA Hinwil» vom 13.Oktober 2011 (econcept AG, Zürich) das
höchste Potential (> 75 KWh/m2a) für einen weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes der KEZO
hat.

2)     ENE-Kennzahl
Um eine Betriebsbewilligung für den Betrieb einer KVA zu bekommen, muss diese nach dem
Stand der Technik betrieben werden. Die Energetischen-Netto-Effizienz-Kennzahl dient der
Behörde als Kennzahl für die effizient Nutzung der Energie aus dem Abfall. Der Stand der
Technik gilt als erreicht, wenn der ENE grösser 0.65 ist. Aktuell liegt die KEZO bei einem ENE
Antrag: Kreditantrag für die Erweiterung des Fernwärmenetzes
DV-Versammlung vom 29.10.2020                                                  Traktandum 4

von 0.55. Mit einem Ausbau des Fernwärmenetzes wird die Energie im Abfall ohne Konden-
sationsverluste (wie bei der Stromproduktion) mit einem sehr hohen Wirkungsgrad in Fern-
wärme überführt. Mit der Abgabe von mehr Fernwärme wird etwas weniger Strom mit schlech-
tem energetischem Wirkungsgrad produziert, was tendenziell zu einem höheren ENE führt.
Mit dem Ausbau der Fernwärme wird die KEZO den ENE nicht soweit steigern können, dass
der Stand der Technik erreicht werden kann. Dies ist einer der Gründe für die Kapazitätsre-
duktion der neuen Anlage der KEZO. Wird weniger Abfall verbrennt, so wird weniger Strom
bei gleicher Fernwärmemenge produziert und das Verhältnis von Fernwärme- zu Strompro-
duktion wird dadurch günstiger und führt zu einem ENE > 0.65. Die KEZO ist verpflichtet, in-
nerhalb von gewissen Übergangszeiten den Stand der Technik umzusetzen, sofern dies wirt-
schaftlich tragbar ist. Damit hat die KEZO den Auftrag, ihre Energieeffizienz zu verbessern,
was mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes möglich ist. Die Diskussion, ob die Gemeinde
Hinwil gegenüber den anderen Zweckverbandsgemeinden mit der Fernwärme bevorzugt ist,
ist nicht mehr relevant.
3)     Konkurrenz der Fernwärme in Hinwil
Die Rahmenbedingungen für neue Fernwärmeanschlüsse in Hinwil haben sich verbessert. Die
Stadtwerke Rüti haben ihren Rückzug der Gasversorgung in Hinwil bis 2050 angekündigt.
Weiter wird es immer schwieriger, fossil betriebene Heizungsanlagen einzubauen. Damit kann
der Hinwiler mittelfristig nur noch zwischen Wärmepumpen, Holzheizungen oder Fernwärme-
versorgung entscheiden. Das steigende Interesse an der Fernwärme zeigt sich auch über die
steigende Anzahl von Anfragen.
Projektbeschrieb
Die Erweiterung des Fernwärmenetzes sieht eine grössere Fernwärmeleitung ab der Trak-
torenfabrik-Bührer vor (dicke rote Linie).

                                                                Dürntnerstrasse
DV-Versammlung vom 29.10.2020                                                    Traktandum 4

Im Zusammenhang mit der geplanten Erneuerung der Dürntnerstrasse im nächsten Sommer
müsste die Erweiterung des Fernwärmenetzes gleichzeitig erfolgen.
Zurzeit besteht eine konkrete Anfrage der Überbauung Widacher (grüne Fläche) mit einer An-
schlussleistung von 350 kW, was etwa einem Energieverbrauch von 700 MWh pro Jahr bzw.
etwas 4% des Fernwärmeabsatzes der KEZO entspricht. An der Eigentümerversammlung der
Überbauung Widacher wurde in Anwesenheit des KEZO-Verantwortlichen dem Liegenschafts-
verwalter die Kompetenz erteilt eine Fernwärmevereinbarung mit der KEZO abzuschliessen.
Weitere Anschlüsse (ca. 200 kW) sind in Diskussion und zeigen, dass das mit der geplanten
Erweiterung mittelfristig weitere Fernwärmeanschlüsse realisiert werden können.

                                                                        Budget exkl. MwSt.

 Grabarbeiten                                                                 275’000

 Beschaffung Leitungen                                                        330’000

 Montagearbeiten                                                              105’000

 Baunebenkosten (Bewilligungen, Teilprojektleitung)                            20’000

 Diverse Nebenarbeiten (Röntgen, Ingesa-Vermessung, Isolieren,                100’000
 Schweissmaterial, Kleinmaterial)

 Übergeordnete Projektleitung (Dürntnerstrasse)                                20’000

 Unvorhergesehenes                                                             50’000

 Total:                                                                       900’000

In den budgetierten Kosten sind noch keine Synergien mit dem gleichzeitigen Bau der Dürnt-
nerstrasse eingeflossen, da diese von der übergeordneten Projektleitung nicht angegeben
werden konnten

Auf Grund der Investition ergibt sich für die KEZO die folgende jährliche Belastung:

                                                                               CHF/J

 Abschreibungen (33 Jahre, Standzeiten Leitungen 50 – 60 Jahre)                27’300

 Interner Zins (0.75 %)                                                        3’400

 Total:                                                                        30’700
DV-Versammlung vom 29.10.2020                                                 Traktandum 4

Auf Grund des zusätzlichen FW-Anschlusses der Überbauung Widacher ist mit folgenden Er-
trägen zu rechnen:

                                                                           CHF/J

    Erträge Widacher (Betrieb und Amortisation der gesamten FW)            42’000

    Erträge Widacher (Energie)                                             14’000

Da die Kostenzuweisung vom bestehenden Fernwärmenetz (Betrieb und Amortisation) zum
Neuanschluss nicht gemacht werden kann, sind nur folgende Aussagen zur Wirtschaftlichkeit
dieser Investition möglich:
•     Die Fernwärmeerweiterung führt zu keiner zusätzlichen jährlichen Belastung der KEZO
      und ist daher gemäss der Definition Stand der Technik wirtschaftlich tragbar.
•     Zusätzliche Fernwärmeanschlüsse im neu erschlossen Gebiet verbessern die Wirtschaft-
      lichkeit des Fernwärmenetzes.
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