Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach

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Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
Gemeindebrief der evangelischen
              Kirchengemeinde Neckarsteinach

Apfel, Nuss
und Mandelkern

                   Ausgabe 87
           Dezember 2020 bis Februar 2021
Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
Inhalt                                                              wichtige adressen

Vorwort  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  3     Kontaktanschrift:
                                                                    Evangelische Kirchengemeinde
                                                                    Neckarsteinach, Am Leiersberg 7,
angedacht                                                           69239 Neckarsteinach
                                                                    Tel.: 06229/459 Fax: 06229/327,
                                                                    eMail: Kirchengemeinde.Neckarsteinach@ekhn.de
… und schenkten ihm Gold,                                           Homepage: https://ev-kirche-neckarsteinach.de
Weihrauch und Myrrhe  . . . . . . . . . . . . .  4
                                                                    Gemeinsames Pfarrbüro:
Apfel, Nuss und Mandelkern …  . . . .  6                            Montag bis Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr,
                                                                    Tel.: 06272/2225
Knecht Ruprecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7         eMail: Kirchengemeinde.Hirschhorn@ekhn.de

                                                                    Pfarrer: Norbert Feick
Apfel, Nuss und Mandelkern  . . . . . . .  8                        Am Leiersberg 7, 69239 Neckarsteinach
                                                                    Tel.: 06229/459, Fax: 06229/327,
Polnische Weihnachtsbräuche . . . . . .  9                          eMail: Norbert.Feick@ekhn.de

Weihnachten                                                         Gemeindepädagogin: Renate Feick
in anderen Ländern  . . . . . . . . . . . . . . . .  10             Am Leiersberg 7, 69239 Neckarsteinach
                                                                    Tel.: 06229/939190, eMail: Renate.Feick@ekhn.de

Angst – wenn unser Mandelkern                                       Ev. Kindertagesstätte Schatzinsel
im Kopf losfeuert  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11         Schönauer Straße 42, 69239 Neckarsteinach
                                                                    Tel.: 06229/525, Fax: 06229/933736,
                                                                    eMail: Kita.Neckarsteinach@ekhn.de
freud und leid  . . . . . . . . . . . . . . . . .  12
                                                                    Ökumenische Sozialstation
                                                                    Hessisches Neckartal
wir gratulieren . . . . . . . . . . . . . . . .  13                 Hauptstraße 16–18, 69434 Hirschhorn
                                                                    Tel.: 06272/912080, Fax: 06272/39133,
gottesdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . .  14               eMail: sst.neckartal@caritas-bergstrasse.de,
                                                                    Homepage: http://www.pflege-caritas.de/
                                                                    sozialstationen/hessisches-neckartal
weihnachtsgruss  . . . . . . . . . . . . .  15
                                                                    Evangelische Kirche Neckarsteinach
                                                                    Kirchenstraße 10, 69239 Neckarsteinach
Kindertagesstätte  . . . . . . . .                    16–17         Küsterin: Andrea Zepnik, Tel.: 06229/960291

                                                                    Evangelische Kapelle Darsberg
junge kirche  . . . . . . . . . . . . . . . 18–20                   Kapellenstraße 2, 69239 Neckarsteinach
                                                                    Küsterin: Denise Grau, Tel.: 0178/3262375

ausblick KV-Wahl  . . . . . . . .  21–24                            Evangelisches Gemeindehaus
                                                                    „Martin-Luther-Haus“
                                                                    Kirchenstraße 28, 69239 Neckarsteinach,
Blick aus dem Fenster . . . . . . . .                          25   Tel.: 06229/7118

Impressum  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   27   Bankverbindung
                                                                    Volksbank Neckartal eG
                                                                    IBAN: DE36 6729 1700 0023 4401 05
festgottesdienste  . . . . . . . . . . .  28                        BIC: GENODE61NGD

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Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
Vorwort

                               Liebe Leserin, lieber Leser!

                                Zum Zeitpunkt, in dem wir diesen Weihnachts-
                                brief schreiben, steigt die Zahl der Corona-Infi-
                                zierten von Tag zu Tag. Nicht nur bei uns: euro-
                                paweit und – von wenigen Ausnahmen abgese-
                                hen – weltweit. Es wächst die Sorge, ob und
                                wann wir sie wieder unter Kontrolle bekommen.
                                – Was macht das mit uns? Und: was bedeutet
                                das für das bevorstehende Weihnachtsfest?
                                Dürfen wir zu unseren Lieben reisen, uns mit
                                ihnen treffen und zusammen feiern, dürfen wir
                                uns nahe kommen, so wie wir es gewohnt sind?
                                Was können wir verantworten – und was nicht?
Worauf ist in diesen bedrängenden Zeiten Verlass? Für uns Christen ist das eine
Anfrage an unseren Glauben. Trägt er? Gibt er uns – bei all den Fragen und
Unsicherheiten – den Halt, den wir brauchen? – Ich bin fest davon überzeugt. In
Gottes helfenden, tröstenden, liebevollen Armen fühle ich mich geborgen.
Wenigstens bei Ihm ist das Abstandsgebot aufgehoben. Seine Liebe kennt keine
Grenzen.
Dieses Vertrauen wünsche ich Ihnen! Feiern Sie Weihnachten – dieses Fest
der Liebe – in der Gewissheit, dass die derzeit gebotenen „Abstände“ nicht das
letzte Wort behalten!
Herzliche Grüße, auch vom Redaktionsteam!                  Ihr D. Hammerschmidt

                               Getröstet
            Von guten Mächten treu und still umgeben
                behütet und getröstet wunderbar,
               so will ich diese Tage mit euch leben
              und mit euch gehen in ein neues Jahr.

         Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
              die du in unsre Dunkelheit gebracht,
        führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
        Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
          Aus dem Lied „Von guten Mächten“ von Dietrich Bonhoeffer

                                                                             3
Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
angedacht

                                 … und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe
                                 Das waren bekanntlich die Geschenke      Beachten Sie die Reihenfolge beim
Inhalt

                                 der Sterndeuter für das Jesuskind, so    ersten Weihnachtsfest: Erst kommt
                                 berichtet Matthäus in seinem Evan-       das Beten, dann das Schenken!
                                 gelium in Kapitel 2 Vers 11; und nicht
                                 etwa Apfel, Zimt und Mandelkern. Die     Die Bedeutung der Geschenke
                                 weisen Männer aus dem Morgenland,        Gold gilt seit alters her als das wert-
                                 die heute auch als die Heiligen Drei     vollste Metall. Es ist sichtbares Zei-
                                 Könige bezeichnet werden, hatten         chen für Wohlergehen und Synonym
                                 eine abenteuerliche Reise hinter sich.   für Reichtum. Bei Weihrauch handelt
                                 Aufgrund ihrer wissenschaftlichen        es sich um ein seit dem 8. Jh. v. Chr.
   Foto: © Joujou / pixelio.de

                                 Berechnungen waren sie einem Stern       bekanntes Harz. Gewonnen wird es
                                 gefolgt, der sie bis zur Geburtsstätte   aus den in Arabien, Indien und Soma-
                                 des Jesuskindes geführt hatte. Im        lia wachsenden Weihrauchbäumen.
                                 Glauben daran, sie hätten den neuge-     Bei der Myrrhe handelt es sich eben-
                                                                                          falls um ein Harz, das
                                                                                          aus Arabien und Äthio-
                                                                                          pien stammt. In der
                                                                                          Antike sind Weihrauch
                                                                                          und Myrrhe sehr teu-
                                                                                          re, für viele Menschen
                                                                                          unbezahlbare, Luxus-
                                                                                          artikel. Sie werden als
                                                                                          Duftstoffe bei Hoch-
                                                                                          zeitszeremonien, für
                                                                                          kosmetische Zwecke
                                                                                          oder als Gewürz und
                                                                                          Heilmittel verwendet.
                                                                                          Zusammen mit dem
                                                                                          Gold bringen die
                                                                                          Sterndeuter dem Kind
                                                                                          also die allerkostbars-
                                                                                          ten Geschenke mit.
                                 borenen König gefunden, fallen sie       Aber wissen Maria und Josef das zu
                                 auf ihre Knie, beten das Kindlein an     würdigen? Wenn Josef ein wenig
                                 und schenken ihm als Zeichen ihrer       geschäftstüchtiger gewesen wäre,
                                 Ehrerbietung: Gold, Weihrauch und        hätte er die materielle Absicherung
                                 Myrrhe.                                  auf Jahre gewährleisten können.

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Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
angedacht

         Stattdessen finden die Geschenke im      In unsere heutige Zeit, die von „Politi-
         weiteren Verlauf keine Erwähnung         cal correctness“ in allen Bereichen
Inhalt

         mehr. Sind sie auf der Flucht verloren   heimgesucht wird, ist die Wirkungs-
         gegangen, oder wussten Maria und         geschichte der Heiligen Drei Könige
         Josef den wahren Wert der kostbaren      unter Verdacht geraten. So hat die
         Geschenke gar nicht zu schätzen?         evangelische Münstergemeinde in
         Viele stimmungsvolle Weihnachts-         Ulm die Heiligen Drei Könige aus ihrer
         feste kippen in dem Moment, wenn         Weihnachtskrippe verbannt. Grund
                                                  hierfür war die Rassismus-Debatte.
         die Bescherung erfolgt. Der Grund
                                                  Man wolle den schwarzen König Mel-
         dafür ist häufig eine zu hohe Erwar-
                                                  chior so nicht zeigen, hieß es. Darauf-
         tung: Weiß der Beschenkte denn gar
                                                  hin hat der Ratsvorsitzende der Ev.
         nicht zu würdigen, wie viel Mühe ich
                                                  Kirchen in Deutschland Heinrich Bed-
         mir mit dem Geschenk gemacht habe
                                                  ford-Strohm klargestellt: „Bei den Hei-
         oder wie viel Geld ich dafür berappen
                                                  ligen Drei Königen geht es um hochste-
         musste?                                  hende Persönlichkeiten, die zusammen
         Beachten Sie die Bedeutung der Ge-       mit den armen Hirten zur Krippe kom-
         schenke beim ersten Weihnachtsfest:      men. Unterschiedliche Wertigkeiten
         Sie sind nur das Beiwerk, die Freude     werden hier gerade nicht zugeschrie-
         über das Kind als Geschenk Gottes        ben. Im Gegenteil: Teil der Faszination
         steht im Mittelpunkt.                    der Weihnachtsgeschichte ist, dass
                                                  Reiche und Arme gleichermaßen vor
         Haltung statt Herkunft                   dem Kind in der Krippe niederknien,
                                                  seine Liebe spüren und Hoffnung für
         Im Mittelalter taucht erstmals der Ge-   die Welt gewinnen.“
         danke auf, die Sterndeuter symboli-
         sieren die damals bekannten Erdteile:    Beachten Sie: Statt einer plumpen
         Europa, Afrika und Asien und damit       Festschreibung von Menschen auf-
         die universelle Kirche. Auch die drei    grund ihrer Herkunft oder Hautfarbe,
                                                  verkörpern die Heiligen Drei Könige
         Namen: Caspar, Melchior und Baltha-
                                                  eine vorbildliche Haltung. Sie nähern
         sar werden im Mittelalter endgültig
                                                  sich unvoreingenommen dem Wun-
         festgelegt. Als in Europa die Vereh-
                                                  der im Stall. Trotz ihrer gebildeten
         rung der Reliquien immer wichtiger
                                                  und wohlhabenden Stellung beugen
         wird, lässt Kaiser Friedrich Barbaros-
                                                  sie ihre Knie und erkennen im Kind
         sa die Gebeine der Heiligen Drei Köni-
                                                  den Retter der Welt.
         ge nach der Eroberung Mailands im
         Jahr 1162 nach Köln überführen. Seit-    Ich wünsche Ihnen, die mit Abstand
         dem haben sie im Kölner Dom ihre         schönsten Weihnachtstage.
         letzte Ruhestätte gefunden.              Ihr Pfarrer Norbert Feick

                                                                                      5
Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
thema

                            Apfel, Nuss und Mandelkern …
                            ... essen alle Kinder gern.            Heute ist die Weihnachtsbäckerei
Inhalt

                                Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht    stark industrialisiert. Bereits Anfang
                                bring’s in unser Haus               September stehen Spekulatius, Leb-
                                und teile deine Gaben aus.          kuchen, Zimtsterne etc. im Laden-
                            Dieses alte Kinderlied ist voller No-   regal der Supermärkte.
                            stalgie und ruft in unseren Gedanken    Früher steckten im Nikolausschuh
                            Gefühle der Vorweihnachtszeit her-      außer Gebäck, Nüssen, Mandarinen
                            vor.                                    evtl. noch ein Paar Strümpfe, eine
                                                                    Mütze oder Schal.
                                                                    Der jetzigen Zeit entsprechend sind
                                                                    die Wünsche für Geschenke anderer
                                                                    Art. Puzzle, Kinderspiele, Playmobil,
                                                                    Technikbaukasten, Smartphone, Tab-
                                                                    lets, Laptops usw.
                                                                    Doch eines ist gleich geblieben: Die
                                                                    Freude über die Adventszeit, über das
   Fotos: © R. Gutfleisch

                                                                    Licht der Kerzen in der Dunkelheit.
                                                                    Die anheimelnde gemütliche Atmo-
                                                                    sphäre am Nikolaustag und an den
                                                                    Adventstagen in der Vorweihnachts-
                                                                    zeit.
                            Es ist Plätzchenbackzeit! Wie gut es    Die Weihnachtsmärkte sind heuer ge-
                            doch duftet, die Gerüche aus der war-   schlossen, kein Glühwein, Bratwurst
                            men Weihnachtsküche. Der Ursprung       oder Bummel zwischen den Gewürz-
                            des heutigen Weihnachtsgebäcks          ständen.
                            liegt vermutlich in den mittelalter-
                            lichen Klöstern. Zum Gedenken an die    Wie wäre es
                            Geburt Jesu war erlesenes Backwerk      mit einem
                            üblich. Der Stollen und auch Lebku-     Spaziergang
                            chen waren klösterliches Advents-       zum Nikolaus
                            gebäck, und die Legende der Hilde-      im Heidelberger
                            gard von Bingen beschrieb die posi-     Stadtwald?
                            tive Wirkung von Pfeffernüssen auf
                            eine gute Stimmung.                     Rita Gutfleisch
                            Jedoch der Weihnachtsbrauch von
                            Bratapfel, Nüssen und Gebäck mit
                            Mandeln ist immer noch aktuell.

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Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
thema

         Knecht Ruprecht
         „Nikolaus ist ein braver Mann, dem
Inhalt

         man nicht genug danken kann“ – so

                                                                                                Foto: © K. Zyber-Bayer
         beginnt ein bekanntes Nikolauslied.
         Ich kann mich noch erinnern, dass ich
         in meiner Kindheit dem 6. Dezember
         immer mit gemischten Gefühlen ent-
         gegensah. War ich das Jahr über artig
         genug gewesen? Man konnte nie wis-         hatte Knecht Ruprecht seinen großen
         sen. Jedenfalls nicht bei dem Niko-        Auftritt: Seine Rute schwingend kam
         laus, den ich kannte. Einerseits war da    er auf das Kind zu und jagte es, falls es
         der gütige Mann mit weißem Rau-            flüchtete, ein wenig durch den Saal.
         schebart, Bischofstab und prächti-         Manche flüchteten sich weinend in
         gem rotem Mantel und roter Mitra.          die schützenden Arme ihrer Mütter.
         Andererseits war da aber auch sein         Manche gingen erst gar nicht nach
         finsterer Begleiter Knecht Ruprecht:       vorne. Sicher war sicher. Neben Scho-
         Mit schmutzigem Gesicht, dunklen           konikoläusen gab es auch kleine, ge-
         Haaren, schwarzer Mütze und gro-           bundene Ruten mit Süßigkeiten dran.
         ßem Reisigbesen – seiner Rute. Wenn        Eine kleine Entschädigung für die
         alle Kinder in unserem Pfarrsaal end-      nicht ganz so braven Kinder. Über-
         lich still waren, schlug Nikolaus sein     haupt waren die beiden – Nikolaus
         goldenes Buch auf und rief uns ein-        und Knecht Ruprecht – als Duo-Infer-
         zeln nach vorne. Merkwürdigerweise         nale allgegenwärtig: Auf dem Weih-
         wusste er immer alles. Vergessene          nachtsmarkt, beim Sportverein und
         Schulaufgaben, unaufgeräumte Zim-          eben beim Nikolausnachmittag in der
         mer, Streit mit den Freundinnen – ein-     Gemeinde.
         fach alles. Aber man konnte auf Milde      Der böse Begleiter des Nikolaus ist
         hoffen, wenn man mutig genug war,          in den letzten Jahren mehr und mehr
         ein Gedicht vorzutragen oder noch          in den Hintergrund getreten. Seine
         besser ein Lied. Dann klopfte er ei-       Herkunft bleibt im Dunkeln. Seine Be-
         nem gütig auf die Schulter und holte       deutung und Rolle waren regional
         aus den Tiefen seines Jutesacks ein        verschieden ausgeprägt. Gemeinsam
         kleines Geschenk. Knecht Ruprecht          war ihnen die Bestrafung der unarti-
         stand dabei immer neben ihm. Bei           gen Kinder. Vom finsteren Knecht
         manchen Kindern reichte sein finste-       Ruprecht, der die Ruten für die Kinder
         rer Blick, dass sie sich nicht nach vor-   nur austeilte, über den Krampus in
         ne trauten. Oder sie brachen in Trä-       Österreich, der damit auch zuschlug,
         nen aus, wenn Nikolaus nur den Satz        bis hin zum teufelsähnlichen „Kinder-
         sprach: „Ich habe gehört, Du warst in      fresser“ im schweizerischen Bern.
         diesem Jahr nicht ganz so brav.“ Dann      Kerstin Zyber-Bayer

                                                                                         7
Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
thema

                                        Apfel, Nuss und Mandelkern
                                        Äpfel, Nüsse und Mandeln sind Früch-      Nüssen gehören neben der Hasel-
Inhalt

                                        te, die sich lange halten und vor allem   nuss auch Esskastanien und Maca-
                                        in der Advents- und Weihnachtszeit        damianüsse.
                                        für gesunde Vielfalt sorgen. Dass
                                                                                  Sprichwörtlich ins Spiel gekommen
                                        Nüsse die geistige Leistungsfähigkeit
                                                                                  ist der Apfel durch das analoge Den-
                                        steigern, dürfte auf die Qualität der
                                                                                  ken unserer Vorfahren: Das lateini-
                                        enthaltenen Fettsäuren zurückzufüh-
                                                                                  sche Wort malus bedeutet einerseits
                                        ren sein. Diese Wirkung war bereits
                                                                                  Apfel, andererseits aber auch Leid
                                        im Mittelalter bekannt. Auch wenn
                                                                                  oder Unheil. Folglich konnte die
                                        Mandeln und Nüsse oft in einem
                                                                                  Frucht am Baum der Erkenntnis im
                                        Atemzug genannt werden, sind Man-
                                                                                  Paradies nur ein Apfel gewesen sein.
                                        deln nur der essbare Kern einer Stein-
  Foto: © angieconscious / pixelio.de

                                        frucht, eng verwandt mit Aprikosen-       In den Kirchen wurde an Weihnach-
                                        oder Pfirsichkernen. Die Walnuss          ten vor dem Christgeburtsspiel das
                                        wiederum galt lange ebenfalls als         Paradiesspiel aufgeführt, um zu zei-
                                        Steinfrucht. Erst vor wenigen Jahren      gen, wie die Erbsünde in die Welt ge-
                                        erkannte man, dass die Hülle um die       kommen ist. Als Paradiesbaum ver-
                                        Walnuss keine Frucht ist, sondern aus     wendete man einen grünen Baum, an
                                        Blattgewebe besteht. Zu den echten        dem Äpfel hingen. Daraus entwickel-
                                                                                                te sich mit der Zeit der
                                                                                                Weihnachtsbaum mit
                                                                                                den Glaskugeln. Die tra-
                                                                                                ditionell rote Farbe der
                                                                                                Schleifen, Kerzen und
                                                                                                Kugeln verweist auf das
                                                                                                Blut Christi, das später
                                                                                                am Kreuz vergossen
                                                                                                wird. So wird hier ein
                                                                                                Bogen geschlagen von
                                                                                                der Erbsünde über Jesu
                                                                                                Geburt bis hin zum
                                                                                                Kreuzestod des Erlö-
                                                                                                sers.
                                                                                               Jörg Steigleder

                                         8
Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
thema

         Polnische Weihnachtsbräuche
         In Polen gibt es viele Weihnachts-
Inhalt

         bräuche, die wir in Deutschland meist
         nicht kennen. Angefangen beim Es-
         sen, vor dem es polnische Oblaten
         gibt. Diese werden geteilt. Jeder in
         der Familie bekommt eine Oblate
         und teilt diese dann untereinander.
         Dabei wünscht man sich viel Glück
         und Segen für das nächste Jahr. Die
         Oblaten sind verziert mit Darstellun-
         gen von Jesus oder Maria mit dem
         Christkind.

         Wenn der erste Stern am Himmel zu          In Polen legt man sich eine Münze
         sehen ist, wird gegessen. Meist ist        unter den Teller, diese soll vor Armut
         das gegen 17.00 Uhr; manche warten         im nächsten Jahr schützen. Unter
         sogar auf das Erscheinen des Polar-        dem Esstisch liegt immer ein Heubün-
         sterns. Davor wird gefastet. Der Tisch     del um an die Geburtsstätte Jesu in
         ist traditionell mit 12 Speisen gedeckt,   der Krippe zu erinnern.
         das entspricht den 12 Aposteln             Nach dem Abendessen bekommen
         Christi. Zu den Speisen gehören            die Kinder Geschenke und es werden
         pierogi (Teigtaschen mit verschiede-       Weihnachtslieder gesungen.
         ner Füllung), barszcz (Rote-Bete-Sup-
                                                    Matea Mätze
         pe) und Fisch. In Polen wird an Heilig
         Abend traditionell kein Fleisch ge-
         gessen.

         Auf dem Tisch stehen immer ein extra
         Teller und Besteck. Zum einen soll es
         an die Verstorbenen erinnern, aber es
         soll auch bereitstehen, falls ein be-
         dürftiger Mensch an der Tür steht.
                                                                                             Fotos: © Matea Mätze

         Man erinnert sich hier an Maria
         und Josef, die an Weihnachten eine
         Unterkunft gesucht hatten, aber nir-
         gendwo reingelassen wurden.

                                                                                      9
Apfel, Nuss und Mandelkern - Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde Neckarsteinach - Ev-Kirche Neckarsteinach
Thema

         Weihnachten in anderen Ländern
         Weihnachten in Südafrika
Inhalt

         Im Herbst 1998 hatte ich Gelegenheit,

                                                                                              Foto: © Karl Schnabl, Regenbogen / pixelio.de
         eine Partnergemeinde in Südafrika
         zu besuchen. Dort – auf der Südhalb-
         kugel – staunten wir über den präch-
         tigen Frühling!
         Das Weihnachtsfest wird hier im
         Hochsommer gefeiert. Ich konnte mir
         das kaum vorstellen und fragte nach
         den Einzelheiten.
         Wie bei uns (bisher), trifft sich die     Am 26. Dezember, dem 2. Feiertag,
         ganze Familie. Chöre ziehen durch die     verteilen die Südafrikaner traditionell
         Stadt und singen Weihnachtslieder.        Kartons mit Nahrungsmitteln und
         Als Christbäume dienen Affenbrot-         Süßigkeiten an arme Leute.
         bäume oder auch Tannen aus Draht.
         Die Christen gehen Heiligabend zur        Weihnachten in Indien
         Chistmette. Am Altar werden Ge-           Bei den ca. 28 Millionen Christen in
         schenke zu Ehren von Jesus niederge-      Indien (2,8 Prozent der Bevölkerung)
         legt. Kinder spielen oft pantomimisch     heißt Weihnachten „Bada din“, das
         die Weihnachtsgeschichte. Zum Es-         heißt „der große Tag“. Er ist ein staat-
         sen wird am 1. Feiertag – meist bei       licher Feiertag. – Die indischen Chris-
         großer Hitze – Picknick im Freien ge-     ten schmücken zur Vorbereitung
         halten. In ländlichen Regionen wird       keine Tanne, sondern einen Mango-
         ein Ochse oder ein Schaf geschlach-       baum oder eine Bananenstaude. –
         tet und von den Frauen des Dorfes         Weihnachten wird am 24.12. mit einer
         gemeinsam zubereitet. Falls das Meer      Mitternachtsmesse eingeleitet. Am
         oder ein See in der Nähe ist, fährt man   1. Weihnachtstag sitzt die Familie im
         zum gemeinsamen Baden. Die Strän-         Freien an einer großen Tafel zusam-
         de sind an Weihnachten überfüllt.         men. Es gibt meist Curryreis, Gemüse
         Der Stamm der Xhosa, kennt beson-         und Fleisch. Wo möglich, wird am
         dere Bräuche. Die Angehörigen keh-        Abend ein großes Lagerfeuer ange-
         ren zu Tausenden in Minibussen in         zündet. Als Zeichen der Verehrung
         ihre ursprüngliche Heimat zurück.         bekommt das Familienoberhaupt ei-
         Dort kocht man „Umngqusho“, ein           ne Zitrone geschenkt.
         Gericht aus braunen Bohnen, weißem        Weihnachten wird in der Welt auf viel-
         Mais und Schaf. Dazu wird wilder Spi-     fältige Weise gefeiert!
         nat und Chili gereicht.                   Dieter Hammerschmidt

          10
Thema

         Angst – wenn unser Mandelkern im Kopf losfeuert
         Angst ist ein Urinstinkt, der uns das   del oder Übelkeit sind nur einige der
Inhalt

         Überleben sichert, gesteuert von        Körperreaktionen, mit denen unser
         unserem Mandelkern im Kopf. Ja, Sie     Körper in dieser Situation zu kämpfen
         haben richtig gelesen. Wir haben        hat.
         einen Mandelkern im Kopf, eigentlich    Wenn wir einmal Angst vor etwas
         sogar zwei. Die Amygdala steuert        hatten, muss das aber nicht für immer
         unsere Gefühle und Emotionen. Sie       so sein. Unser Mandelkern im Kopf
         ist verantwortlich für den Aufbau       erinnert sich auch an die schönen Mo-
         unseres Körpergedächtnisses. So         mente und die damit verbundenen
         speichert sie vom Tag unserer Geburt    Körperreaktionen.
         an erlebte Situationen mit den Reak-    Menschen, die unter einer Angst-
         tionen unseres Körpers ab. Schöne       störung leiden, lernen in der Therapie
         aber auch solche, die uns Angst ge-     Angstreaktionen mit solchen schönen
         macht haben.                            Momenten positiv zu besetzen, sich
         Unser körpereigenes Alarmsystem         schöne Bilder vor Augen führen.
         ist immer in Bereitschaft und gleicht   Ich finde dieses Bild mit dem Titel
         Situationen mit diesen gespeicherten    „Ich führe dich“ kann ein solch schö-
         Erlebnissen ab. Werden diese als ge-    nes sein.
         fährlich eingestuft, feuert der Man-
         delkern sofort los. Es werden Stress-
         hormone ausgeschüttet und eine
         Angstreaktion ausgelöst. Innerhalb
         von Millisekunden reagiert unser Kör-
         per ohne überhaupt darüber nachzu-
         denken, denn unser rationales Den-
         ken wird erst einmal weggeschaltet.
         Erst im Nachhinein wird uns bewusst,
                                                                                          Foto: © Maren Beßler/pixelio.de „Ich führe Dich“

         was gerade eben passiert ist. Unser
         Körper beginnt damit langsam die
         Stresshormone wieder abzubauen.
         Von Null auf Hundert und wieder
         zurück. Beides, die Angstreaktion und
         der Abbau der Stresshormone, sind
         enorm anstrengend für den Körper.
         Wir reagieren mit Wut, Aggression,
         Trauer; Herzrasen Atemnot, Hyper-       Bleiben Sie behütet.
         ventilation, kalter Schweiß, Schwin-    Sandra Suhm

                                                                                   11
freud und leid

                  Getauft wurden:
Inhalt

                  Kirchlich bestattet wurden:

                          Aus Gründen des Datenschutzes
           veröffentlichen wir diese Daten nur in der gedruckten Ausgabe.

                   Spenden Neckarsteinach von August bis Oktober 2020
          Für allgemeine Verwendung . . . . . . . . . .  50,– €, 60,– €, 100,– €, 500,– €

          Für die „Aktion Ostertüte“ . . . . . . . . . . .  10,– €

          Für barrierefreien Zugang zur Kirche . . .  200,– €, 300,– €

          Für die KiTa Schatzinsel . . . . . . . . . . . . . .  50,– €, 100,– €, 110,– €,
                                                                 180,– €, 200,– €

         12
wir gratulieren

         Dezember
Inhalt

                          Aus Gründen des Datenschutzes
           veröffentlichen wir diese Daten nur in der gedruckten Ausgabe.

         Januar

                          Aus Gründen des Datenschutzes
           veröffentlichen wir diese Daten nur in der gedruckten Ausgabe.

         Februar

                          Aus Gründen des Datenschutzes
           veröffentlichen wir diese Daten nur in der gedruckten Ausgabe.

                           Liebe Jubilarinnen, liebe Jubilare,
              Ihnen und allen, die auf eigenen Wunsch hier nicht genannt sind,
                         gratuliere ich herzlich und wünsche Ihnen
                  für das neue Lebensjahr Gesundheit und Gottes Segen!

                                  Ihr Pfarrer Norbert Feick

                                                                                 13
gottesdienste

         Unsere Gottesdienste mit Abstand betrachtet
         Nach den Sommerferien planen wir
Inhalt

         alle Gottesdienste und Veranstaltun-
         gen der Ev. Kirchengemeinde für das
         kommende Jahr. Bisher war das im-
         mer so, aber in diesem Jahr ist alles
         anders. Das Corona-Virus macht alles
         langfristige Planen obsolet. Wir müs-
         sen auf Sicht fahren! Das verlangt von
         uns – wie im Straßenverkehr – höchs-
         te Aufmerksamkeit. Deshalb fehlen
         die üblichen Gottesdienstzeiten an
         dieser Stelle. Zurzeit finden Gottes-

                                                                                                   Foto: © Andrea Zepnik
         dienste nur in der Ev. Kirche in Ne-
         ckarsteinach statt. In der Kapelle in
         Darsberg, in der Friedhofskapelle in
         Neckarhausen und in Grein im Dorf-
         gemeinschaftshaus sind aufgrund der                    nichts ändern. Da wir aufgrund der
         Abstandsregeln Gottesdienste leider                    Abstandsregeln nur ein begrenztes
         nicht durchführbar.                                    Platzangebot in der Kirche zur Verfü-
         In der bevorstehenden Advents- und                     gung haben, bitte ich Sie für die Got-
         Weihnachtszeit wird sich daran leider                  tesdienste an Heilig Abend um eine
                                                                vorherige Anmeldung im Pfarramt
                                                                unter Telefon 06229/459 (Bitte nur
                                                                diese Telefonnummer benutzen!).
                                                                Falls ich nicht erreichbar sein sollte,
                                                                sprechen Sie bitte auf den Anrufbe-
                                                                antworter. Ich werde Ihnen umge-
                                                                hende mitteilen, ob noch ein Platz in
                                                                einem der Gottesdienste frei ist. Bitte
                                                                haben Sie Verständnis dafür, dass
                                                                ohne vorherige telefonische Anmel-
                                                                dung an Heilig Abend die Teilnahme
                                                                am Gottesdienst nicht möglich ist.
                                                                Auch in diesem Jahr werden wir also
                                                                Weihnachten feiern, aber sicherlich
                                             Foto: © N. Feick

                                                                anders als geplant.
                                                                Pfarrer Norbert Feick

          14
weihnachtsgruss

         Weihnachtsgruß Ihrer Kirchengemeinde
         Liebe Gemeindebrief-Leser/innen, mit    egal, wie letztendlich die Feiertage
Inhalt

         dieser Ausgabe des Gemeindebriefes      werden, möchten wir Ihnen im
         haben Sie noch eine weitere Überra-     Namen der Evangelischen Kirchen-
         schung in Ihrem Briefkasten gefun-      gemeinde eine Weihnachtsfreude
         den: Eine hübsche Tüte, die Sie als     nach Hause schicken. Bitte genießen
         Lichtertüte nutzten können, zusam-      Sie das weihnachtliche Licht, die
         men mit einem Teelicht und einen        leuchtenden Farben und die Grüße
         Brief Ihres Pfarrers.                   Ihres Gemeindepfarrers. Fühlen Sie
         Bei den Planungen und Überlegungen      sich beschenkt und gesegnet.
         zum bevorstehenden Weihnachtsfest
         unter Corona-Bedingungen stellten       Ihre Ursula Egler und Sibylle Brandt
         wir fest, wie unklar und unsicher un-   vom gemeinsamen Gemeindebüro
         sere Planungen sind. Bei Redaktions-    der Kirchengemeinden Hirschhorn,
         schluss Anfang November ist es          Neckarsteinach und Rothenberg in
         schwer zu beurteilen, wie lange der     Zusammenarbeit mit Gemeindepäda-
         erneute Lockdown dauern wird. Doch      gogin Renate Feick.

                                                                                 15
kindertagesstätte

         Wir reisen mit den Farben durch das Jahr
         Welche Farben entdecken wir in
Inhalt

         den unterschiedlichen Jahreszeiten,
         das wollen wir in diesem KiTa-Jahr               Aus Gründen des
         beobachten. Wir beginnen mit dem                  Datenschutzes
         farbenprächtigen Herbst, der uns                veröffentlichen wir
         eine Vielfalt an Möglichkeiten bietet,
         die Jahreszeit mit all ihren Verände-             diese Bilddaten
         rungen mit Farben in Zusammenhang        nur in der gedruckten Ausgabe.
         zu stellen.
         So haben wir im Wald geschaut, wel-
         che farblichen Veränderungen an den
         Bäumen zu sehen sind und welche
         Herbstfrüchte wir bei einem Spazier-
         gang finden können.
         Einen Apfelkuchen haben wir gemein-
         sam gebacken und dabei auch die
         unterschiedlichen Farben der Äpfel
         betrachtet.
         In der Krippe wurden Äpfel geschält,
         geschnippelt und Apfelbrei daraus
         gekocht. Mit der Farbe Gelb haben
         wir schöne Murmelbilder gestaltet.
         Wir wünschen allen noch eine schöne
         und bunte Herbstzeit.
         Herzliche Grüße vom
         Schatzinselteam
                                                                                   Fotos: © Kindertagesstätte

          16
kindertagesstätte
Inhalt

                 Aus Gründen des
                  Datenschutzes
                veröffentlichen wir
                  diese Bilddaten
         nur in der gedruckten Ausgabe.

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JUNGE KIRCHE

                      „Jungschar unterwegs“
                                                                daran, dass Gott für seine Menschen
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                                                                sorgt.
                                                                „Warum haben in letzter Zeit so viele
                                                                Leute Regenbogen-Bilder in den Fens-
                                                                tern aufgehängt?“, will plötzlich ein
                                                                Junge wissen. „Ich habe auch einen
                                                                Regenbogen gemalt und meine Mama
                                                                hat ihn an unser Wohnzimmerfenster
                                                                gehängt,“ sagt ein anderer.
                                                                Wir reden über die Zeit, als viele Kin-
                                                                der einen Regenbogen gemalt haben
                                                                und ihn ins Fenster gehängt haben.
                      Gerade genießen die Kinder der Out-       Die Kinder erzählen von der Angst
   Foto: © R. Feick

                      door-Jungschar den Ausblick und die       und den Sorgen um die Gesundheit,
                      Verschnaufpause auf dem Platz vor         die viele Familien in der Zeit des ers-
                      der Hinterburg. Die Jungschar ist in      ten Lockdowns im Frühjahr dieses
                      diesen Tagen nach den Sommerferien        Jahres hatten. Ich höre mich sagen:
                      immer montags, alle 2 Wochen, drau-       „In unserer unsicheren Zeit ist für mich
                      ßen unterwegs. Auch wenn es uns           der Regenbogen eine echte Ermuti-
                      das Wetter nicht immer so einfach         gung: Gott lässt uns nicht im Stich. Des-
                      macht – die Prämisse ist: Raus an die     halb hängen viele Menschen Regenbo-
                      frische Luft, Austoben, Gemeinschaft      gen-Bilder in die Fenster.“ Dann wird
                      erleben und dem Himmel näher sein.        es ausnahmsweise für einen kurzen
                      Heute sprechen wir über die Geschich-     Moment still in der Outdoor-Jung-
                      te von Noah, den Gott mitsamt seiner      schar. Wir hängen unseren Gedanken
                      Familie und den vielen Tieren vor ei-     nach und schöpfen neue Hoffnung.
                      ner schlimmen Katastrophe bewahrt
                                                                Die Kinder der Jungschar legen mit
                      hat. Mit Gottes Hilfe baut Noah eine
                                                                gesammelten Naturmaterialien einen
                      Arche und kann so vor der Flut geret-
                                                                Regenbogen auf den Boden und in
                      tet werden. Als Noah nach langer Zeit
                                                                die Mitte auch einen großen Stein als
                      des Wartens und Hoffens endlich die
                                                                Arche, damit auch die Besucher*innen
                      Arche verlässt, sieht er einen riesigen
                                                                der Hinterburg sich an dem Regen-
                      Regenbogen am Himmel. Seither
                                                                bogen erfreuen und neu Hoffnung
                      ist der Regenbogen ein Zeichen für
                                                                schöpfen können.
                      die Verbindung zwischen Gott und
                      den Menschen und eine Erinnerung          Gemeindepädagogin Renate Feick

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JUNGE KIRCHE

         Das Thema Tod – zum Fürchten oder doch interessant?
         Die Konfirmanden/innen 2020/21,           Zum Schluss haben wir den ehemali-
Inhalt

         konnten leider dieses Jahr nicht an       gen Steinmetz Klaus Rolke und die
         einer gemeinsamen Freizeit teilneh-       bewegende Geschichte seiner Familie
         men. Das heißt aber nicht, dass der       kennengelernt, die auf einem Grab-
         Konfirmations-Unterricht keine klei-      stein verewigt wurde.
         nen Ausflüge beinhaltet, auch wenn
         dies nur mit Abstand und Maske ge-
         macht werden darf. Da wir im Okto-
         ber das Thema Tod behandelt haben,        Bestatter
         haben wir zwei solcher Ausflüge ge-       Am 21. Oktober waren wir dann bei
         macht.                                    Bestatter Ludwig Döbler, um mehr
                                                   über das Thema Beerdigung zu erfah-
         Friedhof                                  ren. Zunächst wurde nochmal genau-
         Am 14. Oktober besuchten wir den          er auf das richtige Verhalten an einer
         Friedhof in Neckarsteinach. Nachdem       Beerdigung hingewiesen, dass z. B.
         wir noch einmal durchgegangen sind,       auch Kinder an einer Beerdigung teil-
         wie man sich auf einem Friedhof ver-      nehmen dürfen. Es wurde auch fest-
         hält und was man auf keinen Fall tun      gestellt, dass ca. 90% der Menschen
         sollte, durften wir den Friedhof eigen-   sich heutzutage in einer Urne beerdi-
         ständig erkunden.                         gen lassen.                            

                                                                                    19
JUNGE KIRCHE

                                                         Danach haben wir einiges über eine
                                                         Bestattung in einer Urne erfahren,
Inhalt

                                                         wozu unter anderem zählt, dass die
                                                         Körper von Toten, wegen der Sarg-
                                                         pflicht in Deutschland mit einem Sarg
                                                         verbrannt werden. Am Ende dieses
                                                         Besuchs durften wir uns noch ge-
                                                         nauer in den Räumen umsehen, wo-
                                                         bei wir sogar einen Sarg von innen
                                                         betrachten konnten.
                                                         Es ist sehr wichtig, dass Kinder und
                                                         Jugendliche sich mit dem Thema Tod
                                                         befassen, denn es ergibt keinen Sinn,
                                                         Kinder vor diesem Thema beschützen
                                                         zu wollen. Meiner Meinung nach ist
                                                         es sogar ein ziemlich interessantes
                                                         Thema und ich bin froh, dass wir,
                                                         die Konfirmanden/innen 2020/21 die-
                                     Fotos: © L. Pöpel

                                                         se Besuche miterleben durften.
                                                         Lisa Pöpel

                                Aus Gründen des
                                 Datenschutzes
                               veröffentlichen wir
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Seniorennachmittag. So ist das Gemeindeleben ein wichtiges
         ausblick KV-Wahl
                 Element für das soziale Miteinander in der Nachbarschaft.
                 Eine wichtige Rolle spielt immer die Kirchenmusik: Die Orgel
         KV-Wahl oder2021      – Kirchenvorstandmitglieder
                       Kirchen-,                                        blicken zurück
                                 Gospel-, Kinder- oder Posaunenchöre sowie
                 Flöten- und andere Instrumentalkreise tragen zur Verkündi-
Inhalt

                 gung und zu lebendigen Gottesdiensten und Veranstaltungen
                 bei. Viele Kirchengemeinden sind Träger von Kindertages-
                 stätten, die das Gemeindeleben zusätzlich bereichern.
                 Die Leitung einer Kirchengemeinde hat in der Evangelischen    Entscheidungen im K
                 Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) der Kirchenvorstand.       mit Mehrheit getroffe
                 Er entscheidet über theologische Fragen der Gemeinde,         Idealerweise finden s
                 über ihre inhaltliche Arbeit und die Finanzen. Dazu gehören   Menschen aus versch
                 auch die Verwaltung der Gebäude und die Personalver-          wieder, damit die Inte
                 antwortung für die hauptamtlichen Mitarbeitenden. Neben       vertreten werden kön
                 der Pfarrerin oder dem Pfarrer der Gemeinde besteht der       Ihr gemeinsamer Auft
                 Kirchenvorstand nur aus Ehrenamtlichen. Er wird von den       Glauben zu begeister
                 Gemeindemitgliedern
         Alle sechs    Jahre findet ingewählt.
                                           unserer                             digung des Evangeliu
         Landeskirche die Wahl des Kirchen-                                    Ort so fördern, dass v
         vorstands statt. Die Redaktion des                                    chen fühlen. Die beso
         Kirchenfensters hat einige Mitglieder                                 die Kirchenordnung d
         des aktuellen Kirchenvorstands nach                                   EKHN werden die Mit
         ihrer persönlichen Bilanz, der Lust an
                                                                               für eine Amtsperiode
         der KV-Arbeit und den Herausforde-
                                                                               Wahl in allen Kircheng
         rungen in der Zukunft befragt.
                                                                               statt.
         Welche Projekte
         hat der Kirchenvorstand in der
         Vergangenheit gemeistert?                                                            Foto: © Privat

                                                     Hinter uns liegen Jahre der Neu- und
                                                     Umgestaltung und das neue Dach un-
                                                     serer 500 Jahre alten Kirche. Seitdem
                                                     erscheint unser Kirchenraum heller
                                                     und freundlicher. Besonders schön
                                                     und prächtig empfinde ich die Son-
                                                     nenlichteinstrahlung im Altarraum.
                                                     Helga Schäfer, 76 Jahre,
                                                     Konrektorin a.D.,
                                                     im Kirchenvorstand seit 1997

                                                                                         21
ausblick KV-Wahl
   Inhalt

            Wir haben dazu ermutigt, dass unser      Stolz bin ich darauf, dass sich die Ar-
            Gemeindeleben bunt und vielfältig        beit mit Kindern- und Jugendlichen
            bleibt, trotzdem aber neue Impulse       über all die Jahre in Neckarsteinach
            bekommt. Beispielsweise kooperie-        gehalten hat und dass es mittlerweile
            ren wir mit dem Baumhauscamp oder        eine neue Generation von Mitarbei-
            sind digitaler geworden durch die        tern gibt, die einst selber diese Ange-
            Videogottesdienste und die Wieder-       bote genutzt haben.
            belebung der Webseite. Es ist uns ge-    Melanie Munk, 45 Jahre,
            lungen, noch enger mit unseren Nach-     Bergbahn-Wagenbegleiterin,
            bargemeinden zusammenzuarbeiten,         im Kirchenvorstand seit 2012
            etwa durch das gemeinsame Gemein-
            debüro oder die Nachbarschaftsgot-
            tesdienste.
            Max Zepnik, 22 Jahre,
            Risikomanager bei einem Hersteller
            für Medizinprodukte,
            im Kirchenvorstand seit 2015

Kirchenvorstand
            zunächst als Jugenddelegierter          meinewahl.de

t die Gemeinde
 ftrag: Menschen für den Glauben zu begeistern
 ische Gemeindeleben ist bunt und vielfältig:
aller Generationen kommen zusammen und feiern
  Gottesdienste und Gemeindefeste. Die haupt-
           22der Kirchengemeinde gestalten
Mitarbeitenden
Die Leitung eine
         ausblick KV-Wahl                                                     Kirche in Hesse
                                                                              Er entscheidet ü
                                                                              über ihre inhaltl
                                                                              auch die Verwa
Inhalt

                                                                              antwortung für
                                                                              der Pfarrerin od
                                                                              Kirchenvorstand
                                                                              Gemeindemitgli

                                                                                       Fotos: © Privat
         Besonders wichtig war für mich der      Völlig problemlos haben wir die Ge-
         Aufbau einer guten ökumenischen         meindefusion der beiden Kirchenge-
         Zusammenarbeit mit unserer katholi-     meinden Neckarsteinach und Dars-
         schen Schwestergemeinde. Seit 20        berg im letzten Jahr bewerkstelligt.
         Jahren gestalten wir das Ökumeni-       Rolf Müller, 57 Jahre,
         sche Kirchenstraßenfest miteinander.    Fachberater im Elektroeinzelhandel,
         Seit Jahrzehnten findet der Weltge-     im Kirchenvorstand seit 2015
         betstag der Frauen gemeinsam ab-
         wechselnd in unseren Kirchen statt.
         Dr. Gabriele Hauer, 72 Jahre,
         Ärztin, im Kirchenvorstand seit 1986

         Was bringt dir die Arbeit im KV?        Es macht mir Freude gemeinsam mit
         Besondere Freude an meiner Arbeit       anderen KV-Mitgliedern am Gemein-
         im KV macht mir, dass wir ein Team      deleben teilzunehmen und dieses zu
         sind. Auch wenn wir unterschiedliche    gestalten, gemeinsame KV-Wochen-
         Persönlichkeiten sind und verschiede-   enden zu erleben und neue Ideen für
         ne Ansichten haben, kommen wir im-      unsere Kirche zu sammeln. Von Be-
         mer auf einen gemeinsamen Nenner,       ginn an bin ich im Kindergartenaus-
         ohne uns bei Abstimmungen zu zer-       schuss und habe mitgewirkt bei der
         streiten.                               Planung und der Errichtung der ge-
         Melanie Munk                            meindeübergreifenden Trägerschaft
                                                 des Dekanats für die Ev. KiTas (GÜT).
                                                 Helga Schäfer

                                                                                  23
ausblick KV-Wahl

         Wo liegen für dich die neuen             sein als sonst. Ich bin aber zuversicht-
         Herausforderungen für den KV?            lich, dass wir das mit Bedacht und
Inhalt

         Als größtes Projekt liegt der Kinder-    Gottvertrauen meistern werden.
         gartenneubau vor uns. Wir haben mit      Rolf Müller
         dem Containerbau eine Übergangs-
         lösung geschaffen. Den Neubau zu         Gerne erinnere ich mich an die lange
         realisieren, wird im Kirchenvorstand     Zeit im Kirchenvorstand und blicke
         sicherlich die größte Herausforde-       mit Freude zurück. Ich danke für die
         rung sein. Leider hat sich das Geneh-    vielen geistlichen Impulse und die
         migungsverfahren für den barriere-       schönen neuen Lieder.
         freien Zugang zur Kirche stark ver-      Helga Schäfer
         zögert, dass wir die Baumaßnahme
         bis jetzt noch nicht fertig stellen      Das Schöne an unserer Kirchenge-
         konnten. Wir hoffen aber, dies 2021      meinde ist meines Erachtens, dass sie
         abschließen zu können.                   Zugezogene mit offenen Armen auf-
                                                  nimmt. Als ich vor Jahren nach Ne-
         Rolf Müller
                                                  ckarsteinach zog, wurde ich in den KV
         Wir müssen nach Möglichkeiten su-        berufen. Dafür bin ich auch nach all
         chen, in der schwierigen Corona-Zeit     den Jahren noch dankbar.
         weiterhin festliche Gottesdienste zu     Melanie Munk
         feiern und mit Anpassung an die nöti-
         gen Vorschriften ein intaktes Gemein-    Vielen Dank, dass ich als Jugend-
         deleben stattfinden zu lassen.           delegierter in den KV hineinwachsen
         Gabriele Hauer                           durfte. Ich würde mich freuen, wenn
                                                  das im neu zu wählenden KV wieder
         Wir stehen vor der Frage der Zukunft
                                                  Jugendlichen ermöglicht wird.
         des Martin-Luther-Hauses. Wir beob-
         achten einen Trend schwindender          Max Zepnik
         Mitgliederzahlen und stellen uns die
                                                  Es war eine sehr wertvolle Zeit für
         Frage: Wie gelingt es, dass Menschen
                                                  mich persönlich, die mich im Glauben
         aller Altersgruppen von Kirche be-
                                                  und Leben unterstützt und weiterge-
         geistert bleiben? Kurzgesagt: Wir ste-
                                                  bracht hat. Gerne habe ich unsere Ge-
         hen vor einer Zeit der Veränderung.
                                                  meinde in der Dekanatssynode und
         Max Zepnik                               im Dekanatsvorstand vertreten. Mei-
                                                  ne Anregung für den neuen KV: Nicht
         Was ich sonst noch sagen möchte?         nur Verwalten, sondern sich zuver-
         Aktuell müssen wir sicher und gesund     sichtlich vom Gebet und Gottes Wort
         durch die Corona-Pandemie kommen.        tragen und leiten zu lassen.
         Auch Weihnachten 2020 wird anders        Gabriele Hauer

          24
blick aus dem fenster

                          Mit Erfahrung und Kreativität
                                                                   zum Studium der Sozialen Arbeit
Inhalt

                                                                   und Gemeindepädagogik entschloss.
                                                                   Ein Praktikum an der Bergstraße
                                                                   bei Dekanatsjugendreferentin Ulrike
                                                                   Schwahn gab dann den Ausschlag,
                                                                   sich auch für dieses konkrete Arbeits-
                                                                   feld zu bewerben.
                                                                   Oliver Guthier hat vor kurzem eine
                                                                   Wohnung in Unter-Mossau bezo-
                                                                   gen, um nun auch in seinem künfti-
                                                                   gen Wirkungsgebiet – bestehend aus
   Foto: © Bernd Fippel

                                                                   24 evangelischen Kirchengemeinden
                                                                   zwischen Breuberg und Neckarstei-
                                                                   nach – zu leben. Für ihn sind zunächst
                          Oliver Guthier                           mal Einarbeiten und Aufräumen dran,
                                                                   schließlich muss er ein umfassendes
                          Oliver Guthier kennt sich aus mit und    Archiv sichten und das Büro zu sei-
                          in der Evangelischen Jugend. Der         nem machen. Eine Jugendfreizeit im
                          27-Jährige, der Anfang des Monats        kommenden Sommer ist in Planung.
                          die Stelle als Jugendreferent im Deka-   Gut vorstellen kann er sich außerdem,
                          nat Odenwald angetreten hat, ist         Umwelt- und Wildnispädagogik an-
                          zwar im engeren Sinne Berufsanfän-       zubieten. Denn hierfür schlägt sein
                          ger. In seinem Heimatdekanat Berg-       Herz; und zugleich ist der Odenwald
                          straße hat er indes in der dortigen      dafür natürlich ein wirklich geeigne-
                          Jugendvertretung und auch auf Lan-       ter Schauplatz.
                          deskirchenebene bereits reichlich Er-    Eigene Eindrücke – gerade auch aus
                          fahrungen gesammelt.                     diesem Bereich – verarbeitet Oliver
                          Guthier, der nun Nachfolger der im       Guthier gerne kreativ: Er malt, vor-
                          Sommer in den Ruhestand verab-           zugsweise Tiere, und seine Bilder be-
                          schiedeten langjährigen Dekanats-        stechen durch geradezu fotografisch
                          jugendreferentin Sabine Jackwert         präzise und ästhetische Anmutung.
                          ist, stammt aus Bensheim. Er hat eine    Seine Arbeiten zeigte er bereits in
                          Ausbildung zum Grafikdesigner ab-        zwei Ausstellungen im Haus der Kir-
                          solviert, bevor er sich – sicher auch    che in Heppenheim.
                          wegen seiner Erfahrungen aus der         Bernhard Bergmann,
                          ehrenamtlichen Arbeit als Jugend-        Referent für Öffentlichkeitsarbeit
                          licher in der evangelischen Kirche –     im Ev. Dekanat Odenwald

                                                                                                     25
Themaaus dem fenster
         blick

         Aufgaben kommen in die Tüte
         Beerfelden. Die Aufgaben kommen in
Inhalt

         die Tüte, erklärt Renate Feick, die
         neue evangelische Gemeindepädago-
         gin für Oberzent, zum Stationengot-
         tesdienst am Zweiten Advent. Coro-
         nagerecht können dann Familien an
         der Martinskirche in Beerfelden star-
         ten, wo sie eine Tüte erhalten, und
         anhand der Aufgaben gelangen sie

                                                                                           Foto: © Bernhard Bergmann
         weiter von Station zu Station, bis sie
         am Ende wieder an der Kirche anlan-
         gen. Da ist Spaß mit unterwegs, Krea-
         tivität, aber natürlich vor allem die
         Adventsbotschaft.                         „Familien und Freizeitangebote“
         Das ist eine der Ideen, mit denen         nennt sie zusammenfassend ihre
         Renate Feick nun ihre Arbeit im Um-       Schwerpunkte und überlegt auch,
         fang einer halben Stelle in Beerfelden    eine Krabbelgruppe für die unter Ein-
         begonnen hat. Vorstellen würde sie        jährigen und ihre Mütter beziehungs-
         es sich freilich anders, lebt doch        weise Väter zu gründen, wenn solche
         die Kirche und gerade auch die Arbeit     Begegnungen denn mal wieder mög-
         mit Kindern und Jugendlichen vom          lich sein werden.
         Miteinander. Und eben das ist schon       Seit ein paar Jahren schon hat Renate
         seit Monaten durch Corona beein-          Feick mit einer weiteren halben Stel-
         trächtigt. Aber die Gemeindepädago-       le gemeindepädagogische Arbeit in
         gin, deren Ehemann Norbert Feick          den Kirchengemeinden Neckarstei-
         Pfarrer in Neckarsteinach ist, wo die     nach, Hirschhorn und Rothenberg
         Familie auch lebt, weiß, wie sie trotz-   angeboten – „zusammen mit Beer-
         dem Menschen erreichen kann. So           felden ist das nun der ganze Süden
         gibt es etwa drei Kindergottesdienst-     unseres Dekanats“, sagt sie und freut
         teams in ihrem Arbeitsbereich: in         sich, „dass das von der Region her
         Sensbachtal, in Gammelsbach und           gut passt und natürlich auch Syner-
         in Beerfelden selbst. Da ist nun auch     gieeffekte gibt“. Will heißen: Das
         schon lange Pause. „Aber wir wol-         Rad muss nicht immer neu erfunden
         len Briefe schreiben und Päckchen         werden, manches Angebot, das sich
         packen“, erzählt Renate Feick. So         in der einen Gemeinde bewährt hat,
         kommt der Kindergottesdienst quasi        kann sicher auch in einer anderen
         nach Hause.                               stattfinden.

          26
blick aus dem fenster / impressum

         Die Arbeit, die sie nun in Beerfelden            reife, saftige Äpfel gibt es ja in den
         übernommen hat, war vormals eine                 meisten Jahren.
Inhalt

         volle Stelle, welche Gemeindediakon              Bernhard Bergmann,
         Ulrich Meyer innehatte, der vor zwei-            Referent für Öffentlichkeitsarbeit
         einhalb Jahren in den Ruhestand ge-              im Ev. Dekanat Odenwald
         gangen ist. Angestellt ist Renate Feick
         auf Dekanatsebene, wird also auch                Jahreslosung 2021
         hin und wieder Angebote machen,
         die über die Oberzent hinausgehen
         und dem gesamten Kirchenkreis zwi-
         schen Breuberg und Neckarsteinach
         zugutekommen; hierbei arbeitet sie
         auch gerne mit ihren Kolleginnen aus
         anderen Teilen des Dekanats zusam-

                                                                                                   Foto: © Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen, www.verlagambirnbach.de
         men.
         Bei Gelegenheit, mit Stadtjugend-
         pfleger René Tunn zu kooperieren,
         kann sie sich ebenfalls vorstellen,
         so zum Beispiel zum Pferdemarkt
         oder bei Schulungen zur Jugendlei-
         tercard. Das bewährte gemeinsame
         Äpfellesen und Keltern mit anschlie-
         ßendem Apfelsaftverkauf für gute
         Zwecke ist leider in diesem Herbst
         ebenfalls der allgegenwärtigen Virus-
         gefahr zum Opfer gefallen. Aber

         Impressum
         Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Neckarsteinach.
         Am Leiersberg 7, 69239 Neckarsteinach
         Redaktion: Norbert Feick (V.i.S.d.P.), Kerstin Zyber-Bayer, Jörg Steigleder,
         Dieter Hammerschmidt, Rita Gutfleisch, Günter Bauer, Sandra Suhm, Uschi Wey.
         Gastredakteure: Matea Mätze und Lisa Pöpel.
         Auflage: 1200 Stück.
         Titelbild: © Espressolia / pixelio.de.
         Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion,
         des Kirchenvorstandes oder des Pfarrers wieder.

         Druck: Verlag & Druckerei Schlecht, Kerschensteinerstraße 10, 75417 Mühlacker.

                                                                                              27
Unsere Advents- und Weihnachtsgottesdienst 2020
                              1. Advent
Inhalt

         Sonntag, 29. November      Gottesdienst mit Abendmahl
                                    10.00 Uhr in Neckarsteinach

                                    2. Advent
         Sonntag, 6. Dezember       Gottesdienst
                                    10.00 Uhr in Neckarsteinach

                                    3. Advent
                                    Familiengottesdienst 2go
         Samstag, 12. Dezember      14.00 Uhr – 16.00 Uhr in Neckarsteinach
         Sonntag, 13. Dezember      11.00 Uhr – 16.00 Uhr in Neckarsteinach

                                    4. Advent
                                    Waldweihnacht auf dem Weg
         Sonntag, 20. Dezember      16.00 Uhr – 18.00 Uhr in Michelbuch

                                    Heilig Abend
         Donnerstag, 24. Dezember   14.30 Uhr in Neckarsteinach
                                    (Vorherige Anmeldung erforderlich!)

                                    16.00 Uhr in Neckarsteinach
                                    (Vorherige Anmeldung erforderlich!)

                                    Lichterandacht
         Foto: © N. Feick

                                    22.30 Uhr in Neckarsteinach
                                    (Vorherige Anmeldung erforderlich!)

                                    Weihnachten
         Freitag, 25. Dezember      Musikalischer Video-Gottesdienst

         Samstag, 26. Dezember      Kein Gottesdienst

         Sonntag, 27. Dezember      Nachbarschaftsgottesdienst
                                    9.30 Uhr in Neckarsteinach
                                    11.00 Uhr in Finkenbach
                                    18.00 Uhr in Hirschhorn
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