ARBEITSMARKT FUNDRAISING - 10 Erkenntnisse aus einer Befragung von Fundraisingbzw. Personalleiter*innen kleiner und großer NGOs in Deutschland ...
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ARBEITSMARKT FUNDRAISING 10 Erkenntnisse aus einer Befragung von Fundraising- bzw. Personalleiter*innen kleiner und großer NGOs in Deutschland sowie Expert*innen im Fundraising
INHALTSVERZEICHNIS Gliederung und Autor*innen der Studie 02 Einführung und Methodik der Studie 03 Management Summary 04 Unsere Interview-Partner*innen 06 Die zehn Kernergebnisse der Studie 14 Interview: Gehälter im Fundraising 24 Tipps für eine erfolgreiche Rekrutierung 25 Impressum 27 ÜBER DIE AUTOREN DER STUDIE © Privat Prof. Tom Neukirchen ist gelernter Journalist und seit 20 Jahren in der Branche – immer wieder auch als Interims-Manager, dort wo Fachkräfte nicht rechtzeitig gefunden werden. Er hat 2015 die Gehaltsstudie des DFRV ausgewertet und bietet Angestellten immer wieder praktische Seminare und Coachings an, um ihr Gehalt und ihre Arbeitsbedingungen gezielt zu optimieren. © Margarete Redl-von Peinen Carola von Peinen ist Geschäftsführerin der Personalvermittlung Talents4Good. Die Betriebswirtin war neun Jahre im For-Profit-Sek- tor in der Personalberatung tätig, bevor sie sich vor sieben Jahren mit der Agentur Talents4Good auf den Non-Profit-Sektor spezia- lisierte. Mit Erfolg: Das Unternehmen expandiert. Es hat bereits 7 Mitarbeiter*innen und einen stetig wachsenden Kundenstamm, der neben Fundraiser*innen auch Geschäftsführungen, Vorstände und unterschiedliche Fachkräfte über Talents4Good sucht und findet. DANKSAGUNG Diese Studie wäre nicht möglich gewesen ohne die finanzielle Unterstützung der Anzeigenkund*innen und ohne die Zeit, die Offenheit und das Know How der interviewten Experten*innen. Dafür möchten wir allen von Herzen danken. Wir hoffen, die Erkenntnisse inspirieren Sie in Ihrer täglichen Arbeit. Wir freuen uns darauf, wenn diese Studie den Dialog innerhalb der Branche rund um dieses Themen- feld beflügelt und wir gemeinsam und besser den Personalbedarf von Morgen decken können. In diesem Sinne, Carola von Peinen & Prof. Tom Neukirchen 2 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
EINFÜHRUNG Frühjahr 2019: Die Konjunktur brummt, in Deutschland herrscht fast Vollbeschäftigung – und seit langem ein gravierender Fachkräf- temangel. Auch im Fundraising. Denn immer mehr gemeinnützige Erfahrene und Organisationen betreiben Fundraising oder weiten ihre Aktivitäten spezialisierte massiv aus. Internationale Organisation eröffnen Fundraising-Büros Fundraiser*innen in Deutschland und Stiftungen – die bislang eher auf der Geberseite werden hände- waren – müssen aufgrund der Niedrigzinslage auch zusätzliche ringend gesucht. Gelder einwerben. Die Lage hat sich in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugespitzt. Fundraising-Expert*innen sind rar und werden bisweilen auch vergeblich gesucht. Der Non-Profit-Bereich wird ohne qualifiziertes Fundraising-Personal weit unter seinen finanziellen Möglichkeiten bleiben. Ein Grund mehr, den Personalbereich der Branche unter die Lupe zu nehmen und 20 anonymisierte seine aktuelle und zukünftige Entwicklung zu beleuchten. Expert*innen Interviews in Deutschland im ersten Quartal 2019. METHODIK Sorgfältig wurden 20 Experten*innen aus dem Fundraising und aus dem Personalbereich • Hamburg ausgewählt. Sie wurden im ersten Quartal 2019 interviewt. Die Dauer der Interviews lag zwischen • Berlin 40 - 90 Minuten. Den Interviewten wurde zu- gesagt, dass ihre Aussagen nur anonymisiert verwendet werden, sodass eine vertrauensvolle • Duisburg Gesprächsatmosphäre aufgebaut werden konnte. • Köln Den Interviewten wurde vorab eine Stichwortlis- • Aachen • Bonn te übersandt. Die Gespräche wurden an einem • Bad Honnef Leitfaden entlang, aber meistens frei geführt. Die • Friedrichsdorf bei Frankfurt Gespräche verliefen daher immer etwas unter- • Darmstadt schiedlich und hatten einen eigenen Schwerpunkt, • Bensheim den die Interviewten frei einbrachten. Unser Ziel war es, herauszufinden, wie der Per- sonalmarkt für Fundraiser*innen aktuell einge- • München schätzt und welche Entwicklung er nehmen wird. Zudem ging es um eingesetzte oder geplante Erfolgsstrategien zur Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Fundraising-Personal – als Gesucht und gefunden: Tipps praktische, kollegiale Beratung und Handrei- zur Gewinnung und Bindung chung für alle Akteur*innen im Markt. von qualifiziertem Personal. ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 3
MANAGEMENT SUMMARY 1. Der Markt expandiert, Fachkräfte fehlen 1 Der Fundraising-Markt ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Orga- nisationen stellen immer mehr Fundraiser*innen ein. Während früher fachfremde Quereinsteiger*innen den Markt prägten, bringen heute junge Einsteiger*innen branchenspezifische Qualifikationen mit. Aber bei erfahrenen Fundraising-Leiter*innen und bei Spezialist*innen, z.B. für CRM-Systeme oder im Online Bereich, besteht ein immer größer werdender Engpass. 2 2. Immer höhere Spezialisierung der Fundraiser*innen Früher brauchte es für erfolgreiches Fundraising vorwiegend Mailing- Spezialist*innen, heute sind die Anforderungen differenzierter. Fund- raising-Abteilungen bestehen aus Teams von Expert*innen, z.B. für Großspenden, Stiftungen, Unternehmenskooperationen oder Social Media. Kleine NGOs suchen Allrounder*innen mit Überblickswissen, die alles zumindest ein bisschen können. 3 3. Kompetenzen der Zukunft für Fundraiser*innen Die Einnahmen und der Personalbestand in den Bereichen Großspenden, Erbschaften, Stiftungen und Unternehmenskooperationen nimmt seit Jahren zu – und zugleich schreitet die Automatisierung vieler Prozesse weiter voran. Dementsprechend sind Mitarbeiter*innen mit technisch- analytischen Kompetenzen oder kommunikativen Begabungen in Zukunft Manag besonders gefragt. 4 4. Quereinsteiger*innen: Frischer Blick von außen Der Markt ist leergefegt. Eine Erfolgsstrategie: Rekrutierung neuen Perso- nals aus der klassischen Wirtschaft. Die anfängliche Skepsis ist verflogen, neue Mitarbeiter*innen fügen sich gut ein. Trotz schlechterer Bezahlung punkten die Gemeinnützigen: mit Sinnstiftung, gelebten Werten und flexi- blen Arbeitsmodellen. 5 5. Erfolgsstrategie: Interne Qualifizierung und Rekrutierung Eine zweite Erfolgsstrategie: interne Besetzungen offener Stellen, häufig aus dem Projektbereich. Oder Übernahme und Qualifizierung von Aus- hilfskräften und Werk-Student*innen. 4 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
6. Rekrutierungs-Plattformen und Employer Branding Rekrutierung erfolgt über spezifische Jobplattformen der Branche – und immer mehr über Xing, persönliche Netzwerk-Kontakte und Dienstleister, die Fundraising-Netzwerke mitbringen und helfen, Neubesetzungen 6 schnell und professionell abzuwickeln. Aber ohne einen guten Ruf als Arbeitgeber wird es immer schwieriger. 7. Führung im Fundraising wird immer wichtiger 7 Große Fundraising-Abteilungen haben Teams mit unterschiedlichen Arbeitsweisen und teilweise konfligierenden Zielen. Das erfordert eine strategische und integrierende Leitungskompetenz. Führungskräfte müssen immer mehr als Coaches fungieren und die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter*innen kennen. 8. Werte, Freiräume und Unternehmenskultur binden Mitarbeiter*innen 8 Eine auskömmliche Entlohnung ist wichtig. Darüber hinaus sind Mitarbei- ter*innen durch Freiräume in der Aufgabengestaltung, Flexibilität bezüglich Zeit und Ort und eine gute Unternehmenskultur mehr zu motivieren und zu binden als über Geld. Home Office, Gleit- und Auszeiten sowie über- tragene Projektverantwortung und interessante Arbeitsinhalte spielen die größte Rolle. gement 9. Karrierewege, Aus- und Weiterbildung 9 Weiterbildungen und gemeinsame Karriereplanung werden wichtiger, gerade weil Aufstiegschancen in kleinen und mittleren Organisationen nur begrenzt funktionieren. Fachkarrieren ohne Führungsverantwortung sind eine Lösung, gleitende Einarbeitung in ganz neue Aufgabenfelder eine andere. 10. Markt-Ausblick Für die Zukunft prognostizieren die Expert*innen einen verschärften Wett- 10 bewerb um Talente, anziehende Gehälter sowie eine höhere Fluktuation, insbesondere in den Ballungsräumen Berlin und Köln/Bonn. Dort dürfte die Rekrutierung leichter, aber die Bindung schwieriger werden. Insgesamt sehen die meisten Expert*innen ihre Chancen als Arbeitgeber auch in Zukunft positiv. ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 5
UNSERE WISSENSQUELLE DIE INTERVIEW-PARTNER*INNEN © Misereor © Schomerus Andreas Lohmann Andreas Schiemenz Abteilungsleiter Partnerschaften Geschäftsführer, Schomerus – und Spenderkontakte, Beratung für gesellschaftliches Misereor Aachen Engagement GmbH „ Wir brauchen Leute mit Überblickswissen. „ Wir brauchen kreative Zerstörer, die der Stagen in anderen Fundraising-Teams, an- Branche endlich fundamentale Innovationen deren Abteilungen (z.B. Programmbereich) bescheren. Dafür brauchen wir die besten oder sogar befreundeten Organisationen Köpfe. Um die zu kriegen, müssen wir Fund- sind überaus hilfreich: Für die Einarbeitung raiser*innen deutlich besser bezahlen. und ein gutes Miteinander im eigenen Haus. Andreas Lohmann, 61 Jahre, Theologe und Kommunikations- “ Denn nur wer wirklich gut bezahlt, rekrutiert und bindet die Richtigen. Alles andere ist ein wirt. Nach mehreren Jahren in der Gemeindepastoral, arbeitete er als Berater und Texter in einer Werbeagentur. Seit 2001 gefährlicher Irrglaube. “ Andreas Schiemenz hat als Direktor bei der HSH Nordbank bei MISEREOR, seit 2008 Abteilungsleiter Partnerschaften in Hamburg den Bereich „Philanthropie, Stiftungen und Ver- und Spenderkontakte. mögensgestaltung“ aufgebaut und geleitet, war Leiter des Fundraising beim Bundesverband der Johanniter-Unfall- Hilfe e.V. in Berlin und bei der Berliner Stadtmission. Außer- dem ist er ein anerkannter Referent, Moderator und Coach sowie Herausgeber des Buches „Das persönliche Gespräch: Fundraising durch Überzeugung“. © Malteser Hilfsdienst e.V. Arne Peper Bereichsleiter Förderer Services, Malteser Hilfsdienst e.V. © privat „ Es gibt mehr Stellen als Bewerber*innen. Beate Eberhardt Leiterin Personal und Unter- nehmenskultur, World Vision Vielen NGOs ist gar nicht bewusst, dass Deutschland e.V. gezielte Abwerbungen durch andere Organi- sationen ein Damoklesschwert ist, das über vielen schwebt. “ „ Was die Menschen zu uns bringt und bei Arne Peper, Jahrgang 1962, Diplom-Physiker, war viele Jahre uns hält, ist vor allem die sinnstiftende Tätig- als Datenbankspezialist beschäftigt, bevor er 1997 zunächst keit und beispielsweise auch der Kontakt zu als IT-Leiter, später als Geschäftsführer in eine Full-Service- anderen Ländern und Kulturen – und was Fundraising-Agentur wechselte. Von 2013 - 2018 war er Geschäftsführer des Deutschen Fundraising Verbandes e.V., wir dort bewirken können. Das schafft eine mit über 1000 Mitgliedern der zweitstärkste europäische Berufs- und Fachverband der Fundraising-Branche. hohe emotionale Bindung. “ Beate Eberhardt, seit März 2017 Leiterin der Abteilung Personal- und Unternehmenskultur bei World Vision Deutschland e.V.“ 6 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
HELFEN SIE DEN KINDERN IN SYRIEN © UNICEF/UN055730/ www.unicef.de Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00
© Patrick Wittmann © Brot für die Welt Beate Fischer Birgit Kern Leitung Personal, Referatsleiterin Spender- SOS Kinderdörfer weltweit kommunikation, BROT für die Welt „ Im Fundraising rekrutieren wir bewusst „ Spezialist*innen sind nur gut, wenn sie Quereinsteiger*innen aus den Bereichen Ver- vorher mal Generalisten waren und Fund- trieb und Marketing – außer in ganz speziellen Fundraisingsegmenten, die profundes Pro- raising in Gänze wirklich verstehen. “ Seit 1992 ist Birgit Kern, Volljuristin, Fundraiserin. Sie hat grammwissen erfordern. Unsere starke Marke, bei und für verschiedene Organisationen gearbeitet, unser Angebot zur Work/Life-Balance und WWF-Deutschland, Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, die marktübliche Bezahlung tragen dazu bei, Deutsche Rotes Kreuz, wie auch auf der Dienstleisterseite dass wir uns auf dem engen Bewerber-Markt bei der GFS in Bad Honnef. Seit 8 Jahren leitet Birgit Kern “ das Referat Spenderkommunikation bei Brot für die Welt – nach wie vor gut behaupten. Diakonie Katastrophenhilfe und verantwortet dort das ge- samte Fundraising. Beate Fischer hat Anglistik und Geschichte studiert und zunächst 13 Jahre im IT-Bereich in der Profit-Welt gearbeitet. Seit 2001 arbeitet sie bei SOS Kinderdörfer weltweit, zunächst im Fundraising, dann in der Personalentwicklung und seit 2015 als Leitung Personal. © FOUR PAWS Fred Dott Dr. Matthias Lehmann Head of Fundraising, Vier Pfoten Deutschland © privat Carsten Scholz Leiter Fundraising, Deutsche Welthungerhilfe e.V. „ Mittlerweile achten wir bei Bewerber*innen weniger auf Fundraisingerfahrung, sondern mehr auf grundsätzliche Fähigkeiten und „ Es gibt nur sehr wenige, qualifizierte und Eigenschaften, die für die jeweilige Stelle wichtig sind. Fachlich qualifizieren wir dann wechselbereite Fundraiser*innen. Die zweite Reihe ist kaum sichtbar und schwer zu identifizieren: weder in Netzwerken noch on the job. “ Dr. Matthias Lehmann ist Head of Fundraising Deutschland als Speaker auf Kongressen o. ä. “ Carsten Scholz kann eine zwanzig jährige Fundraising Erfahrung bei der international tätigen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz. Davor war er Teamleiter Fundraising bei PETA Deutschland e.V. Er ist Fundraising in sowohl kleinen als auch großen Organisationen unter Manager (FA) und Mitglied des Ethikausschusses des Deut- anderem als Referent Fundraising bei der Kindernothilfe e.V. schen Fundraising Verbandes und referiert regelmäßig auf und als Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe e.V. vor- Fundraising-Tagungen und bei der Fundraising Akademie. weisen. Seit 2005 arbeitet er für die Welthungerhilfe in Bonn und ist heute Leiter Fundraising. 8 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
© ANT Informatik © privat Johannes Bausch Manfred Richter Geschäftsführer, Deutscher Leiter Personal, Spendenhilfsdienst GmbH UNICEF Deutschland „ So lange Anforderung, Kenntnisse und „ Gute Leute kommen und bleiben, wenn Gegenleistung nicht eine große Schnitt- man ihnen Freiräume bietet und die strategi- menge haben, wird es keine erfolgreiche sche Ausrichtung klar ist. Unser Anspruch als Zusammenarbeit. “ Arbeitgeber ist daher: Vorangehmodus statt Johannes Bausch ist seit 25 Jahren im Fundraising mit Erfahrungen aus der Geschäftsführung in NPO, Deutscher Verwaltungsmodus. “ Nach dem Studium der Psychologie mit den Schwerpunkten Spendenhilfsdienst, dem Vorstand des Fundraising Ver- Organisation- und Arbeitspsychologie sowie Stationen in der bandes und ANT-Informatik, gepaart mit fünf Jahren Profit Personalentwicklung und Personalleitung in der Privatwirt- Marketing Erfahrung. schaft ist Manfred Richter seit 2006 für das Personalma- nagement bei UNICEF Deutschland verantwortlich. © Gero Breloer DRK © Kindernothilfe Marc Groß Bereichsleiter Kommunikation, Marcel Rütten Marketing und Fundraising, Blogger bei HR4Good, Deutsches Rotes Kreuz ehemals Kindernothilfe „ Wir rekrutieren auch gezielt in Anrainer- Branchen, um unseren Bedarf zu decken. „ Digitale Kommunikationskompetenz ist so Sowohl zur Gewinnung als auch zur Bindung wichtig wie die eigene Muttersprache! Über von Mitarbeitern sind letztlich drei Faktoren Social Media schaffen Mitarbeitende Identität wichtig: eine wirklich sinnstiftende kohärente und Transparenz für sich und die Organisati- Vision für die Orga, greifbare Gestaltungs- on und sind für ihre Zielgruppen sichtbarer. freiräume für die eigene Arbeit und das Ihre Identifikation mit der Arbeitgebermarke Wichtigste: ehrlich gemeinte, persönliche schafft somit einen echten Mehrwert! “ Wertschätzung. “ Marc Groß ist im DRK Bundesverband für die Themen Marcel Rütten ist Blogger von HR4Good und Head of Talent Acquisition & Employer Branding bei der Berner Group. Marketing, Kommunikation und Fundraising zuständig. Mit Zuvor hat er mehr als sechs Jahre als HR Manager der seinem Team steuert er die Marke des DRK und richtet sie Kindernothilfe das Recruiting und Employer Branding der auf die Herausforderungen die Zukunft aus. Davor ver- NGO geprägt. Er gilt als einer der Experten rund um das antwortete er die Kommunikation der Welthungerhilfe. Zu Thema Recruiting und Personalmarketing. Seine Konzepte dem, war er als Kommunikationsoffizier der Bundeswehr in im HR-Bereich wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Kriseneinsätzen wie Afghanistan oder Kosovo. ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 9
© Agentur Zielgenau © Don Bosco Mission Miriam Wagner Long Thomas Becker Geschäftsführerin, Agentur Leiter Fundraising und Marketing, Zielgenau Darmstadt Don Bosco Mission Bonn „ Wir würden es viel leichter haben, gutes „ Der Einstieg über längere Praktika ist Personal aus Anrainer-Branchen zu rekrutie- passé. Der Arbeitsmarkt hat sich massiv ver- ren, wenn das Image des Fundraisings bes- ändert. Wir sind bei Personaleinstellungen ser und das Berufsbild bekannter wäre. “ Als geschäftsführende Gesellschafterin verantwortet Miriam heute viel flexibler. Gute Rekrutierungs- Erfahrungen haben wir mit Junior-Referenten- Wagner Long den Bereich Fundraising der Agentur Zielgenau GmbH. Sie war 7 Jahre im Fundraising in den USA, zuletzt Stellen gemacht. “ Thomas Becker ist seit vielen Jahren leitend im Bereich als „Director of Development“ für die NephCure Foundation, Finanzen und Fundraising tätig. Seit 2015 leitet er die Ab- tätig. Durch ihre Arbeit mit gemeinnützigen Organisationen teilung Fundraising und Marketing bei der Don Bosco aus den unterschiedlichsten Bereichen, entwickelte sie eine Mission Bonn. Er ist Geschäftsführer von Don Bosco-nahen Leidenschaft für den dritten Sektor und schloss 2009 berufs- Stiftungen. Als studiertem Theologen ist ihm die aktive begleitend ein Masterstudium „MS Nonprofit-Management“ Kommunikation wichtig. Schwerpunkt seiner Referate in den USA ab. Seit April 2014 engagiert sie sich ehrenamt- bei Fachveranstaltungen sind die Themen ‚Zielgruppen- lich im Vorstand des Deutschen Fundraising-Verbands. Konzepte‘ und ‚Middle Donors‘. © Axel Kirchhof/ Greenpeace © OXFAM Deutschland Uli Busch Ulrich Bärtels Leiterin Großspenden, Director, Leiter Personal & Stiftungen und Erbschaften, Organisation | Director Human Greenpeace e.V. Hamburg Resources & Organisations Oxfam Deutschland „ Greenpeace entwickelt kontinuierlich seine „ Der Markt für Fundraiser*innen ist sehr eng. Mitarbeiter*innen, investiert in sie und gibt Unsere Strategie ist es daher, auf Querein- ihnen Verantwortung. Gleichzeitig setzen steiger und solche Bewerber*innen zu setzen, Quereinsteiger*innen in unserem Team wert- volle Impulse. Mit dieser Vielfalt können wir die wir noch intern qualifizieren können. “ das Potenzial am besten ausschöpfen. “ Uli Busch arbeitete nach ihrem Studium der Germanistik und Ulrich Bärtels hat in Lüneburg Wirtschafts- und Sozialwis- senschaften studiert und einen internationalen Master in Öffentliche Gesundheit in Heidelberg absolviert. Er hat zu- Kulturwissenschaften bei der PR-Agentur Faktor3 in Hamburg. nächst im Krankenhausmanagement und in der deutschen Später wechselte sie ins Fundraising und beriet bei Fundgiver Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet, bevor er 2007 bei Social Marketing gemeinnützige Organisationen. Seit 2012 OXFAM anheuerte, zunächst als Verwaltungsleiter. Seit 2015 bringt Uli Busch ihre Erfahrung bei Greenpeace ein, wo sie ist Herr Bärtels Leiter des Bereichs Personal & Organisation heute die High Value-Programme verantwortet. und Prokurist der Oxfam Deutschland Shops gGmbH. 10 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
© CBM © Kwiotek Susanne Wohmann Dr. Sebastian Brandis Geschäftsbereichsleitung Vorstand, Menschen für Spendenmarketing, Christoffel- Menschen Deutschland Blindenmission Deutschland e.V. „ In Zukunft brauchen wir im Fundraising „ Wir brauchen Menschen, die offen sind noch mehr Kommunikationstalente. Menschen, für Neues und durch Empathie auch echte die es schaffen andere anzusprechen, ein- Brücken bauen zwischen verschiedenen zubinden und zu engagieren. Wir brauchen Teilen der Gesellschaft. Sie müssen ihr Tun strategische Köpfe, die alle Kanäle bedienen immer wieder hinterfragen, aber sich selbst können, die weniger in Zielgruppen als in nicht zu sehr in Frage stellen. Menschen mit Kontexten denken, die mutig sind und offen Bauchgefühl und Mut zu entscheiden. “ für Neues. “ Susanne Wohmann bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung im Dr. Sebastian Brandis ist seit Dezember 2016 Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen. Vor seiner Berufung zum Fundraising und Marketing für NGOs in Deutschland mit. Vorstand war Sebastian Brandis von 2010 bis 2016 Geschäfts- Vor ihrem Einstieg bei der CBM war sie sechs Jahre Leiterin führer bei der e-shelter facility services GmbH (Frankfurt am Wachstum bei Amnesty International. Zuvor war sie auf Main), die Rechenzentren in Deutschland, Österreich und Agenturseite tätig und setzte zahlreiche erfolgreiche der Schweiz entwickelt und betreibt. Davor war er von 2001 Kampagnen u.a. für das DRK, den WWF, die Caritas, World bis 2010 in mehreren leitenden Funktionen bei der British Vision, Unicef und viele weitere NGOs um. Telecommunications Group Germany (BT Germany und BT Global Services) tätig; von 2008 an als Geschäftsführer der BT Germany (München). Weitere Stationen waren VIAG Interkom (1998 bis 2001) und Booz Allen & Hamilton (1995- 1998). 2016 wirkte er als privater Investor und Gründer sozialer und kultureller Initiativen in München. Dr. Brandis © Plan International Deutschland e.V. ist innerhalb der Stiftung u.a. für die Bereiche Verwaltung, Finanzen und Kommunikation zuständig. Wolfgang Porschen Geschäftsführer Marketing & Fundraising, Plan International Deutschland e.V. © Talents4Good „ Quereinsteiger aus dem Marketing oder Judith Hartmann Mitglied der Geschäftsleitung, Vertrieb können als Expert*innen ihr Know- Talents4Good GmbH How einbringen und haben dabei in NGOs große Gestaltungsmöglichkeiten. Verbunden mit dem sinnstiftenden Auftrag ist er für mich und viele andere ein Traumjob. “ „ Klassische Rekrutierungswege funktionieren Wolfgang Porschen, Geschäftsführer Marketing & Fund- im Fundraising schon länger nicht mehr. Hier raising arbeitet seit Januar 2000 für Plan International brauchen Arbeitgeber entweder ein sehr gutes Deutschland e.V.. Davor sammelte er umfangreiche Marketing- erfahrungen (insbesondere im Direktmarketing) bei ver- schiedenen Versandhandelsunternehmen und als Einkäufer Netzwerk oder die Unterstützung durch Profis. Judith Hartmann studierte Politikwissenschaft, Völkerrecht “ im Food-Bereich. und Interkulturelle Kommunikation in München und London. Nach beruflichen Stationen in der politischen Erwachsenen- bildung und der partizipativen Stadtentwicklung ist sie 2016 zu dem Sozialunternehmen Talents4Good gestoßen. Dort leitet sie u.a. den Bereich der Karriereberatung, in dem Um- stiegswillige aus der klassischen Wirtschaft bei ihrem Weg in den gemeinnützigen Sektor begleitet werden. ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 11
1 DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 1. DER MARKT EXPANDIERT, FACHKRÄFTE FEHLEN Der Fundraising-Markt ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Organisationen stellen immer mehr Fundraiser*innen ein. Während früher fachfremde Quereinsteiger*innen den Markt prägten, bringen heute junge Einsteiger*innen branchenspezi- fische Qualifikationen mit. Aber bei erfahrenen Fundraising- Leiter*innen und bei Spezialist*innen, z.B. für CRM-Systeme oder im Online Bereich, besteht ein immer größer werdender Engpass. Die Zahl der gemeinnützigen Organisationen wächst – und der An- teil der aktiv Fundraisenden ebenfalls. Diese Expansion hat Folgen: Viele NGOs suchen vergeblich Fundraising-Leiter*innen oder Spezi- alist*innen mit langjähriger Erfahrung. Insbesondere Personen mit Expertise im Direktmarketing, mit Online- und Social Media-Fähig- keiten werden gesucht. Aber genauso Persönlichkeiten, die wohl- habende Spender*innen, Unternehmen oder Stiftungen erfolgreich ansprechen können, sind derzeit rar. Anders als in anderen Branchen ist die Wechselbereitschaft eher gering. Viele Angestellte sind intrinsisch motiviert und an ihre Or- Der Markt ist leer- ganisation emotional gebunden. Ein höheres Einkommen lässt sich gefegt, gute Zeiten für meist nur durch einen Wechsel zu einer anderen Organisation Arbeitnehmer*innen! bewerkstelligen. Aber da höhere Wohnungskosten bei einem Umzug die Gehaltszuwächse wieder auffressen würden, sinkt die Wechsel- bereitschaft, sobald ein Wohnortwechsel ins Spiel kommt. Große Gehaltssprünge sind ohnehin nur selten möglich, da viele Organi- sationen an Tarifverträge wie den für den öffentlichen Dienst (oder daran orientierter Verträge) gebunden sind. Positiv wird vermerkt, dass Nachwuchskräfte aus Hochschulen heute Kaum Wechselanreize besser qualifiziert sind als früher: Sie bringen passende Studiengänge und Fortbildungen mit, sodass Einarbeitungszeiten sich verkürzen. für gefragte Manche Expert*innen beklagen, dass es schwierig ist, Potenzial- Führungskräfte und träger*innen in der „zweiten Reihe“ aktiv anzusprechen, da diese Spezialist*innen. kaum sichtbar sind und sich nicht präsentieren, etwa auf Kongressen und Netzwerktreffen. 12 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
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2 DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 2. IMMER HÖHERE SPEZIALISIERUNG DER FUNDRAISER*INNEN Früher brauchte es für erfolgreiches Fundraising vorwiegend Immer differenziertere Mailing-Spezialist*innen, heute sind die Anforderungen diffe- Anforderungen an renzierter. Fundraising-Abteilungen bestehen aus Teams von Expert*innen, z.B. für Großspenden, Stiftungen, Unternehmens- Fundraiser*innen. kooperationen oder Social Media. Kleine NGOs suchen All- rounder*innen mit Überblickswissen, die alles zumindest ein bisschen können. Die Anforderungen an Fundraiser*innen haben sich in den letzten Jahren extrem ausdifferenziert. So findet man insbesondere bei den größeren Organisationen viele Spezialist*innen, etwa für die gezielte Ansprache von Großspender*innen, Stiftungen, Erbschaften und Unternehmenskooperationen. Jeder Bereich benötigt eine andere Herangehensweise und Sprache. Auch für die strukturierte Arbeit mit Datenbanken, die Spender*innenwerbung über Online-Medien und Social Media sowie die Ansprache jüngerer Zielgruppen ist immer spezifischeres Fachwissen erforderlich. Von mitfühlendem Bei der Ansprache von Einzelpersonen sei eine authentische, stil- Gespräch bis Daten- sichere Kommunikation sowie eine Identifikation mit den Inhalten der Organisation nötig. Denn gute Fundraiser*innen „verkaufen bankanalyse: unter- immer auch ein gutes Gefühl.“ schiedliche Fähigkeiten sind gefragt. Die Kolleg*innen im Direktmarketing benötigten dagegen eher exzellente schriftliche Kommunikationsfähigkeiten und eine gewisse Technikaffinität. Sie müssen quasi mündlich und schriftlich zuhören können, Datenbanken analysieren, und in Zielgruppen- und Donor Journey-Logiken denken. Die Expert*innen wünschen sich Kolleg*innen, die über den Teller- DA rand hinausschauen und die Bedürfnisse ihrer Kolleg*innen in an- TE NA deren Abteilungen mitdenken. Und eine gute Portion Erfolgshunger. SPE NA ND LY EN SE BU CH HA UNT LTU ERNE NG V.A HME . DI NSKO REK OPER TM ATIO ARK N ETIN G SOCIAL MEDIA DEN GROSSSPEN DAUER- & TING A RKE DIR EKTM HR S ME ELE DV I HEUTE FRÜHER UN 14 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 3. KOMPETENZEN DER ZUKUNFT FÜR 3 FUNDRAISER*INNEN Die Einnahmen und der Personalbestand in den Bereichen Großspenden, Erbschaften, Stiftungen und Unternehmens- Wandel nicht nur kooperationen nehmen seit Jahren zu – und zugleich schreitet ertragen, sondern die Automatisierung vieler Prozesse weiter voran. Dement- sprechend sind Mitarbeiter*innen mit technisch-analytischen gestalten können. Kompetenzen oder kommunikativen Begabungen in Zukunft besonders gefragt. Was alle Mitarbeiter*innen betreffen wird: Sie müssen den disruptiven Wandel als Dauerzustand nicht nur ertragen können, sondern aktiv ge- stalten und offen sein, insbesondere auch für technische Neuerungen. Immer wichtig wird es daher, weitsichtig ein kompetenzorientiertes Personalmanagement zu betreiben, das heißt absehbare Kompetenz- bedarfe der Organisation durch Qualifizierungsmaßnahmen der ei- Heute den Personal- genen Mitarbeiter*innen und gezielte Neueinstellungen zu decken. bedarf von morgen Mitarbeiter*innen müssen mit Bauchgefühl und Mut Entschei- managen. dungen treffen können, um etwas Neues zu wagen. Sie müssen sich als Person mehr einbringen wollen und für Integrität und klar formulierte Werte stehen. Außerdem würden folgende Themen und Trends laut Einschätzung der Expert*innen das Fundraising-Personal in den kommenden Digitalisierung Jahren beschäftigen: DSGVO Big Data • DSGVO: Wie sieht Fundraising aus, wenn ggf. weniger personen- Privatsphäre bezogene Daten gespeichert werden dürfen? Deep Learning KI • Big Data: Es gibt immer mehr Daten, aber nicht genug Menschen, Automatisierung die diese ertragbringend verwerten. Social Media Influencer • Schutz der Privatsphäre von Fundraiser*innen: Dies wird wichtiger, etc... da z.B. Social Media die Kommunikation immer persönlicher macht. Es werde wichtiger, in den relevanten sozialen Netzwerke aktiv zu sein und Kontakte zu Influencer*innen aufzubauen. • Deep Learning / Marketing Automation: Wann und wie wird dies Arbeitsplätze im Fundraising betreffen? Bedarf es zukünftig Chief Digital Officers, die alle Prozesse in der Organisation digital denken? ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 15
4 DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 4. QUEREINSTEIGER*INNEN: ZIEL FRISCHER BLICK VON AUSSEN LT WE KLAS NGO S WIRT ISCHE SCHA FT Der Markt ist leergefegt. Eine Erfolgsstrategie: Rekrutierung neuen Personals aus der klassischen Wirtschaft. Die anfängliche Skepsis ist verflogen, neue Mitarbeiter*innen fügen sich gut ein. Trotz schlechterer Bezahlung punkten die Gemeinnützigen hier: mit Sinnstiftung, gelebten Werten und flexiblen Arbeits- modellen. Ohne Quereinsteiger*innen aus dem kommerziellen Bereich geht Viele Quereinstei- es gar nicht mehr, so die Expert*innen nahezu einstimmig, gerade im Bereich Direktmarketing, wo sich neue Kräfte schnell integrieren. ger*innen kommen Ihr Blick von Außen, ihre speziellen Kompetenzen werden geschätzt z.B. aus dem Direkt- und schnell gewinnbringend eingesetzt. marketing oder dem Vertrieb. Auch Menschen mit Vertriebserfahrung sind für Bereiche des Key Accountings im Fundraising eine willkommene Bereicherung. Diese Quereinsteiger*innen benötigen in der Einarbeitung zwar eine an- dere Betreuung, um sich mit den Besonderheiten der Branche bis hin zum Vokabular vertraut zu machen. Sie bringen aber auch eine starke Erfolgsorientierung mit, die sehr geschätzt wird. Quereinsteiger*innen sind bereit zu deutlichen Gehaltseinbußen – Weniger Gehalt, dafür aus zweierlei Gründen: Zum einen, weil sie mit ihrer Arbeit einer sinnvollen Mission dienen und Teil einer wertebasierten und men- mehr Sinn und bessere schenfreundlichen Organisation werden können. Zum anderen, Work-Life-Balance. weil sie eine bessere Work-Life-Balance und mehr Flexibilität (etwa Home-Office, Überstundenausgleich) geboten bekommen. 16 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
Wir bringen Menschen in Arbeit – in Äthiopien wie in Deutschland. Möchten auch Sie echte Perspektiven schaffen, dann melden Sie sich doch bei uns. Wir suchen aktuell Ihre Unterstützung! www.menschenfuermenschen.de/ jobs Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe Brienner Straße 46 | 80333 München | Tel.: +49 (0)89 38 39 79-0 | info@menschenfuermenschen.org
5 DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 5. ERFOLGSSTRATEGIE: INTERNE QUALIFIZIERUNG UND REKRUTIERUNG Eine zweite Erfolgsstrategie: interne Besetzungen offener Früher lästige Pflicht, Stellen, häufig aus dem Projektbereich. Oder Übernahme und Qualifizierung von Aushilfskräften und Werk-Student*innen. heute der Renner: interne Stellenaus- Viele Expert*innen berichten, dass die früher oft unbeliebten, schreibungen. aber vorgeschriebenen internen Stellenausschreibungen sich zu einem echten Renner entwickeln – mit sehr schnellen und hohen Rekrutierungserfolgen. In Zeiten von Fachkräftemangel ist das ein echter Glücksfall. Es ist ein minimiertes Risiko auf beiden Seiten bezüglich der Per- Hire for attitude, sonen- bzw. Organisationswahl. Wenn die Einstellung stimmt, ist das schon die halbe Miete. Denn Mitarbeiter*innen aus anderen train for skills! Bereichen, etwa der Programmabteilung, kennen die Organisation gut, der Onboarding-Prozess entfällt. Die gewonnene Zeit kann man in die Qualifizierung investieren und Mitarbeiter*innen freuen sich über Entwicklungsmöglichkeiten. Einzelne Expert*innen berichten auch über erfolgreiche Neu-Ein- Das Potenzial der stellungen aus dem Pool ehemaliger Auszubildenden, FSJler*innen vorhandenen Mitarbei- oder Werkstudent*innen, die ebenfalls schnell und mit geringem ter*innen erkennen. zeitlichen und finanziellen Aufwand vonstattengehen. UFIG E U E N SIND HÄ DIE N E KANNT ALTE BE 18 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 6. REKRUTIERUNGS-PLATTFORMEN UND 6 EMPLOYER BRANDING Rekrutierung erfolgt über spezifische Jobplattformen der Branche – und immer mehr über Xing, persönliche Netzwerk-Kontakte und Dienstleister, die Fundraising-Netzwerke mitbringen und helfen, Neubesetzungen schnell und professionell abzu- wickeln. Aber ohne einen guten Ruf als Arbeitgeber wird es immer schwieriger. Neue Mitarbeiter*innen werden vorwiegend über eigene Newsletter und digitale Plattformen, wie z.B. www.dfrv.de oder spezifische Job- börsen wie z.B. www.epojobs.de, www.tbd.community, www.nach- Post & Pray war haltigejobs.de, etc. gesucht und gefunden. Es werden aber auch gestern, heute viele kostenlose Jobplattformen wie z.B. die der Agentur für Arbeit, muss Rekrutierung oder aber auf den kommerziellen Sektor fokussierte Anbieter wie aktiver sein. „Monster“ oder „Stepstone“ genutzt. Bei Leitungsfunktionen und Expert*innenpositionen reichen diese Wege nicht mehr aus. Immer mehr wird gezielt im persönlichen Externe Dienstleister Netzwerk und bei Xing oder LinkedIn gesucht. Außerdem, so die minimieren den Expert*innen, werden immer mehr persönliche Kontakte gebeten eigenen Zeitaufwand bei der eigenen Suche zu helfen. und maximieren den Auch spezialisierte Personaldienstleister, die ein großes Netzwerk und Erfolg, kosten aber systematische Suchstrategien mitbringen, werden vermehrt zu Rate auch Geld. gezogen, um Neubesetzungen schnell und professionell abzuwickeln: von der Erstellung der Stellenanzeige bis zur Begleitung der Be- werbungsgespräche. Externe Dienstleister minimieren den eigenen Zeitaufwand und maximieren den Erfolg, kosten aber auch Geld. Alle Maßnahmen setzen einen guten Ruf als Arbeitgeber voraus. Interessanterweise wird die systematische Arbeit daran, das soge- nannte Employer Branding, bisher kaum betrieben, allenfalls mit punktuellen Maßnahmen. Arbeitgeber-Bewertungsportale finden noch wenig Beachtung. UNG FACH- RSONA LBERAT PLATT K EDIN, PE FORM EN XING, LIN PERSÖNLICH SPEZIFISCHE JOBBÖRSEN ES NETZWER K PERSONALBERATUNGEN ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 19
7 DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 7. FÜHRUNG IM FUNDRAISING WIRD IMMER WICHTIGER Große Fundraising-Abteilungen haben Teams mit unterschied- Führung wird immer lichen Arbeitsweisen und teilweise konfligierenden Zielen. Das erfordert eine strategische und integrierende Leitungskompe- mehr zum Coaching tenz. Führungskräfte müssen immer mehr als Coaches fungieren von Mitarbeiter*innen. und die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter*innen kennen. Gewachsene Fundraising-Abteilungen mit unterschiedlichen Expert*- innen-Teams brauchen eine Art der Führung, die dazu beiträgt, sie funktional und als Gruppe zusammenzuhalten. Unterschiedliche Arbeitslogiken und -kulturen (z.B. Dialoger*innen, Großspenden- Fundraiser*innen und Direktmarketing-Expert*innen) müssen be- rücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden. Ansonsten bekräftigen die Expert*innen den Trend zu weniger fachlicher Führung, mehr Selbständigkeit für Einzelne und flacheren Hierarchien. Gewandelt hat sich die Aufgabe von Führung: weg von Vorgehen und Vorgeben, hin zu einem wertschätzenden, individuellen Coaching der Mitarbeiter*innen. Nur wer die Bedürfnisse der Mitar- Mitarbeiter*innen beiter*innen kennenlernt und auf sie eingeht, kann sie erfolgreich kündigen häufig ihrer binden. Dazu gehört auch die kreative Erarbeitung von Entwicklungs- Führungskraft, nicht räumen im limitierten Karriere-Umfeld. der Organisation. Die meisten Expert*innen sind sich einig darin, dass im Dritten Sektor der Führungswille weniger stark ausgeprägt sei, Führen teilweise sogar negativ besetzt sei und es daher auch an Führungskräften mangle. Fortbildungsmöglichkeiten gäbe es genug, das Interesse daran sei jedoch eher gering. Schlechte Führung von Teams wird auch im Non-Profit Sektor als eine Gefahr erkannt, da sie die Mitar- beiter*innen-Fluktuation abrupt erhöhen kann. 20 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 8. WERTE, FREIRÄUME UND UNTERNEHMENS- 8 KULTUR BINDEN MITARBEITER*INNEN Eine auskömmliche Entlohnung ist wichtig. Darüber hinaus sind Mitarbeiter*innen durch Freiräume in der Aufgabenge- Fluktuation ist nicht staltung, Flexibilität bezüglich Zeit und Ort und eine gute Un- unser Problem – ternehmenskultur mehr zu motivieren und zu binden als über eher das Gegenteil. Geld. Home Office, Gleit- und Auszeiten sowie übertragene Projektverantwortung und interessante Arbeitsinhalte spielen die größte Rolle. Einhelliger Tenor der Expert*innen: Die Mitarbeiter*innen sind vor- wiegend über nicht-monetäre Elemente an die Organisation gebun- den bzw. zu binden. Unisono berichten die Expert*innen, dass hohe Fluktuation bisher kein Problem ist. Gekündigt wird vor allem aus privaten Gründen. Insgesamt ist die Loyalität zum Arbeitgeber sehr hoch, viele Fund- raiser*innen sind 20 Jahre und länger bei ihrem Arbeitgeber. Dieses Extrem führt teilweise zu einem Problem: Zu wenige neue Mitarbei- ter*innen geben der Organisation neue Impulse, aktuelle Trends werden verschlafen, jahrelange Routinen beherrschen die Arbeit. Wichtigstes Kriterium Wichtigstes Bindungsmittel für neue und bestehende Mitarbeiter*- ist die Flexibilität innen ist Flexibilität: Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitangebote und die Möglichkeit im Home Office zu arbeiten, reduzieren den Stresslevel bezüglich Arbeitszeit und helfen, Arbeit und Privates besser unter einen Hut zu bekommen. und -ort. Für viele sei dies deutlich wichtiger als das Gehalt. Ein weiteres Bindungselement, so die Expert*innen, sei das Betriebs- Unternehmenskultur klima. Ein freundliches Miteinander, Kolleg*innen, die die eigenen und Gestaltungs- Werte teilen und das Gefühl, an einem Strang zu ziehen, lässt viele spielräume tragen zur Fundraiser*innen über Jahre zufrieden auf ihrer Stelle verweilen, sofern sie ausreichend Gestaltungsspielraum im Job haben. Mitarbeiter*innen- bindung bei. Andere motivierende Aspekte seien die sinnstiftende Mission des Arbeitgebers und die Möglichkeit, international zu arbeiten oder aber mit spannenden Persönlichkeiten zusammenzutreffen. Vereinzelt wird berichtet, dass die Größe der Organisation den LIFE Mitarbeiter*innen zwar Vorteile wie gute Bezahlung und Arbeits- WORK platzsicherheit bietet, andererseits aber NGOs mit zunehmender Größe bürokratischer werden. Die Gefahr von Silo-Denken, Ab- sicherungswünschen und Besprechungsmarathons wächst dann. Binnen weniger Jahre würden so aus neuen, dynamischen, ergebnis- orientierten Mitarbeiter*innen weitere bloße Verwalter*innen eines Sachgebiets werden. ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 21
9 DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 9. KARRIEREWEGE, AUS- UND WEITERBILDUNG Weiterbildungen und gemeinsame Karriereplanung werden Kreative Ansätze für wichtiger, gerade weil Aufstiegschancen in kleinen und mittleren Karrierewege schaffen Organisationen nur begrenzt funktionieren. Fachkarrieren ohne Führungsverantwortung sind eine Lösung, gleitende Einarbeitung sichtbare Entwick- in neue Aufgabenfelder eine andere. lungsmöglichkeiten für Mitarbeiter*innen. Die meisten Expert*innen geben zu, dass es nur limitierte Karriere- wege für ihre Mitarbeiter*innen gibt. Umso wichtiger sind fachliche Aus- und Weiterbildungen und das kreative Aufzeigen und Besprechen von alternativen Entwicklungschancen. Denn genau das wünscht sich die Mehrzahl der Mitarbeiter*innen; deutlich weniger streben eine Führungsaufgabe an. Ein*e Expert*in berichtet von gezielten Programmen, durch die Mitarbeiter*innen Mitarbeiter*innen z.B. in Teilzeit in andere Abteilungen im Haus hineinschnuppern oder sich auf organisationsübergreifende Projek- kündigen häufig ihrer te in Teilzeit bewerben können. Das habe Vorteile für beide Seiten: Führungskraft, nicht Der Stammabteilung bleiben die Mitarbeiter*innen erstmal erhalten der Organisation. und diese können zunächst risikofrei neue Bereiche kennenlernen. Und als positiver Nebeneffekt hat sich die abteilungsübergreifende Kommunikation und das Verständnis füreinander anschließend deutlich verbessert. Ein anderer Experte hat in seiner Organisation aktiv drei Karrierewege „Wer immer tut, was eingeführt: Fachkarriere, Projektkarriere und Führungskarriere. Alle er schon kann, bleibt drei sind gleichwertig und über ein ausgeklügeltes Punktesystem vergleichbar. Durch das Punktesystem weiß nun auch jede*r Mitar- immer das, was er beiter*in wo er oder sie steht und welche Entwicklungen nötig sind, schon ist.“ Henry Ford um den nächsten Schritt zu machen. FAC JEKT H PRO FÜH R RUN QUE KARRIEREWEGE G 22 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
DIE ZEHN KERN-ERGEBNISSE 10. MARKT-AUSBLICK 10 Für die Zukunft prognostizieren die Expert*innen einen ver- schärften Wettbewerb um Talente, anziehende Gehälter sowie In Ballungsräumen eine höhere Fluktuation insbesondere in den Ballungsräumen wird die Bindung Berlin und Köln/Bonn. Dort dürfte die Rekrutierung leichter, schwieriger, in Rand- aber die Bindung schwieriger werden. Insgesamt sehen die lagen die Rekrutie- meisten Expert*innen ihre Chancen als Arbeitgeber auch in Zukunft positiv. rung. Im Gegensatz dazu ist die Herausforderung bei NGOs in Randlagen, also ohne unmittelbare Konkurrenz in der Nähe laut einiger Ex- pert*innen eine andere: Hier ist die Gewinnung der Mitarbeiter*in- nen die größere Herausforderung als die Bindung. Dennoch sehen einige Expert*innen ihre Chancen als Arbeitgeber auch in Zukunft positiv. Sie glauben, dass sie als Charities und als Investitionen in die Marken durch den Wertewandel, der inzwischen nicht nur bei der Arbeitgebermarke jüngeren Generation zu spüren ist, weiter gute Rekrutierungs- sind lohnenswert. Chancen haben. Die großen haben gegenüber den kleinen Charity-Marken viele Vor- teile bei der Rekrutierung. Auffällig sei, dass NGOs, die sich schon aktiv Gedanken über ihre Branding als Arbeitgeber gemacht haben, besonders erfolgreich rekrutieren, auch unter schwieriger werdenden Rahmenbedingungen. In jedem Fall werden sich die Anforderungen an die Fundraiser*innen in Zukunft weiter differenzieren. Während für die persönliche An- sprache vor allem Persönlichkeiten gesucht werden, die Werte transportieren, eine hohe emotionale Stabilität und Fingerspitzen- gefühl mitbringen, werden für anderen Formen der Ansprache Men- schen mit ausgeprägten analytischen Fähigkeiten sowie Online- und Datenbankkenntnissen immer wichtiger. Sie alle müssen Lust auf die Veränderungen haben und lernen mit der Unsicherheit zu leben, die die Digitalisierung mit sich bringen wird. Das zu gestalten sei Aufgabe von Chief Digital Officers, die bisher fehlten. ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 23
Special: WAS VERDIENT MAN IM FUNDRAISING? EIN GESPRÄCH MIT EINER EXPERTIN, DIE ES WISSEN MUSS. Prof. Tom Neukirchen: Als branchenspezifischer Dienstleister in der Personalver- mittlung hat kaum jemand einen derart guten Überblick über die Bezahlung im Fund- raising. Was verdient man denn so im Fundraising, Frau von Peinen? © Margarete Redl-von Peinen Carola von Peinen: Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und die Bandbreiten sind groß. Für Fachkräfte im Mailingbereich sehen wir Gehälter zwischen 30.000 und 45.000 Euro brutto, für Fundraiser*innen die Großspen- der*innen, Unternehmen oder Stiftungen ansprechen eher Gehälter zwischen 45.000 und 75.000 Euro. Die Gehälter für Leitungspositionen liegen in einem Rahmen von 50.000 bis 90.000 Euro. Es gibt also ein ziemlich breites Spektrum. Das zeigte auch die Gehaltsstudie des Deutschen Fundraising Verbands von Carola von Peinen 2015, an der sich über 300 Fundraiser*innen beteiligten. Prof. Tom Neukirchen: Wovon hängt denn ganz konkret die Bezahlung ab? Carola von Peinen: Zum einen vom Fundraising-Bereich aber auch von der Fi- nanzierung und Historie der Organisation. Es macht einen Unterschied, ob eine Organisation von ehemaligen Unternehmer*innen ins Leben gerufen wurde oder © Privat bottom-up als Verein gestartet ist und sich vorwiegend durch Mitgliedsbeiträge finanziert. Das spiegelt sich in der Regel in der Gehaltsstruktur wider. Auch Werte fließen ein. Wenn Gleichberechtigung, Familie, langjährige Erfahrung, Betriebszu- gehörigkeit oder eine bestimmte Ausbildung der Organisation wichtig ist, findet sich das oft in Zuschlägen wieder. Führungsverantwortung wird in der Regel auch honoriert und höher bezahlt. Und am Ende spielt natürlich auch der Markt eine Rolle – stark nachgefragte Qualifikationen sind teurer. Prof. Tom Neukirchen Prof. Tom Neukirchen: Bezahlen größere Einrichtungen besser als kleine? Carola von Peinen: Die Größe der gemeinnützigen Einrichtung kann das Ge- haltsgefüge auf jeden Fall beeinflussen. NGOs mit vielen Angestellten sind meist liquider und können ihren Mitarbeiter*innen in der Regel auch mehr bezahlen. Aber viele Gemeinnützige haben ein Bezahlungssystem, das sich an den TvöD anlehnt und liegen daher oft gar nicht so weit auseinander. Prof. Tom Neukirchen: Wie groß ist der Gap zur freien Wirtschaft denn in etwa? Carola von Peinen: Das hängt davon ab, aus welchem Bereich die Personen wechseln. Unserer Erfahrung nach liegen die Abstriche bei ca. 20-30 Prozent. Zudem werden in der Regel keine Dienstwägen zur Verfügung gestellt und Provisionen gezahlt. Für viele Interessierte ist das daher schon ein Einschnitt. Zwei Expert*innen sagten zu dieser Problematik, dass sie bei einem Unterschied von mehr als 10.000 Euro zwischen Angebot und Wunsch auf eine Zusammen- arbeit verzichten – weil die nicht-monetären Anreize diese Lücke langfristig nicht schließen können. Das kann ich aus unserer Erfahrung absolut bestätigen. Prof. Tom Neukirchen: Vielen Dank für diese spannenden Einblicke. 24 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
Special: ZEHN TIPPS FÜR EINE ERFOLGREICHE REKRUTIERUNG 1. Bleiben Sie mit Ehemaligen, Initiativ-Bewerber*innen und guten Kandidat*innen in Kontakt – für eine zweite Chance zur Zusammenarbeit. Pflegen Sie diesen Kandidat*innen-Pool. 2. Nutzen Sie gezielt Berufsverbände und Fachkongresse zum Rekrutieren. Sie finden selten so viele potentielle Bewerber*innen auf einem Fleck. 3. Drei bis sechs Monate dauert die Neubesetzung einer Stelle, wenn Sie im Markt suchen. Werden Sie daher so früh wie möglich aktiv. 4. Optimieren Sie ihren Bewerbungsprozess für Ihre Bewerber*innen (Candidate Experience). Arbeiten Sie an Ihrem Onboarding-Prozess. 5. Machen Sie einen guten ersten Eindruck, z.B. mit umgehenden Eingangsbe- stätigungen und Zwischenfeedbacks. 6. Investieren Sie genug Zeit in die Suche passender Job-Titel. Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Anforderungen. Schildern Sie anschaulich und realistisch die Aufgabe. 7. Nutzen Sie die richtigen, und nicht möglichst viele Jobbörsen. 8. Optimieren Sie das Finden und Anschauen Ihrer Stellenanzeigen (SEO, responsives Design). Ermöglichen Sie Ein-Klick-Bewerbungen über Social Media-Profile. 9. Menschen stellen Menschen ein. Zeigen Sie Ihr Gesicht, werden Sie per- sönlich, zum Beispiel mit Videos, in denen Sie über Ihre Organisation und den Job berichten. 10. Binden Sie in Ihren Rekrutierungsprozess zukünftige Kolleg*innen sinnvoll ein. So gewinnen beide Seiten zusätzliche Sicherheit. 26 | ARBEITSMARKT FUNDRAISING
,,Great vision without great people is irrelevant.,, Jim Collins IMPRESSUM Herausgeber und ViSdP: Durchführung: Talents4Good GmbH Prof. Tom Neukirchen und Carola von Peinen Carola von Peinen und Anna Roth-Bunting Layout: Ingeborg Schwarz, SCHWARZarbeit.org Marienstraße 26 10117 Berlin Druck: dieUmweltDruckerei GmbH Bildnachweis: S1: fotolia/PixlMakr & imaginando, Konzeption und Redaktion: S. 12: iStock/AndreyPopov, S.14, 19, 21, 22, 23: iStock/phodo, Prof. Tom Neukirchen S. 18, 26: iStock/ThomasVogel Copyright: Das Copyright für sämtliche Inhalte dieser Borschüre liegt bei Talents4Good GmbH ARBEITSMARKT FUNDRAISING | 27
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