Enabling interprofessional collaboration in delirium management Interprofessionelle Zusammenarbeit im Delir-Management gestalten - Stadt Zürich
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INTERNATIONAL JOURNAL OF HEALTH PROFESSIONS Volume 7, Issue 1, 2020, Pages 1–12, ISSN 2296-990X, DOI: 10.2478/ijhp-2020-0001 Enabling interprofessional collaboration in delirium management Interprofessionelle Zusammenarbeit im Delir-Management gestalten Andrea Moser1*, Uta Grosse2, Susanne Knüppel Lauener3 1 Stadtspital Triemli, Departement Pflege, Soziales und Therapien, 8063 Zürich, Switzerland * andrea.moser@triemli.zuerich.ch Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2 Departement Gesundheit, 8401 Winterthur, Switzerland 3 Universitätsspital Basel, Ressort Pflege/MTT, Abteilung Praxisentwicklung Pflege, 4031 Basel, Switzerland Received 7 May 2019, accepted 19 December 2019 Abstract Introduction: Interprofessional collaboration (IPC) is dependent on different expectations and communication styles. IPC is a meaningful approach to accomplish treatment goals, especially in patients with delirium. Delirium affects approximately 50 % of patients older than 65 years in acute care settings. The constant attention and effort needed to care for patients suffering from delirium is challenging and cannot be provided by one profession alone. Instead, there is a need for IPC. Aim: This study aims to analyse the structure of IPC in the treatment of patients suffering from delirium. Method: Data was collected by conducting three group interviews and six individual interviews with members of different professions in an acute care hospital, and analysed by Charmaz’s (2014) grounded theory approach. Results: A model called enabling IPC in delirium management was developed. This model shows how mutual respect and appreciation, being in dialog and dealing with challenges in IPC interact with each other and also affect each other. Mutual respect and appreciation are common baseline values that have a pivotal effect on the dialog between professions and the management of IPC challenges. Being in dialog and dea- ling with challenges in IPC are essential values for enabling IPC, as well as mutual respect and appreciation. Conclusion: Mutual respect and appreciation is fundamental for enabling IPC in the treatment of patients suffering from delirium. Interpro- fessional education, structured interprofessional care conferences and standardised communication can offer opportunities to foster mutual respect and appreciation which, in turn enable IPC. Abstract Einleitung: Interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) wird von verschiedenen Erwartungen und unterschiedlichen Kommunikationsmustern geprägt. Zur Erreichung von Behandlungszielen ist IPZ bedeutsam, so auch in der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir. Bis zur Hälfte der über 65-jährigen Patienten-/innen im Akutspital kann von einem Delir betroffen sein. Die Betreuung dieser Patientenpopulation stellt eine Herausforderung dar, die nicht von einer Profession alleine bewältigt werden kann, sondern der IPZ bedarf. Ziel: Diese Studie untersucht, wie sich die IPZ in der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir gestaltet. Methode: Zur Datensammlung dienten drei Gruppen- und sechs Einzelinterviews mit Personen verschiedener Professionen in einem Akutspital. Die Daten wurden mittels Grounded Theory nach Charmaz (2014) analysiert. Ergebnisse: In dieser Studie wurde das Modell IPZ im Delir-Management gestalten erarbeitet. Dieses zeigt, wie sich die IPZ in der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir in einem engen Zusammen- und Wechselspiel gestaltet, das geprägt ist von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung, im Dialog miteinander sein und sich mit Hindernissen auseinandersetzen. Im Zentrum stehen gegenseitiger Respekt und Wertschätzung, was sowohl den Dialog miteinander als auch die Auseinandersetzung mit Hindernissen beeinflusst. Der Dialog miteinander und die Auseinandersetzung mit Hindernissen sind essenziell für die Gestaltung der IPZ, bedingen sich gegenseitig und haben wiederum Auswirkungen auf gegenseitigen Respekt und Wertschätzung. Schlussfolgerungen: Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung sind für die Gestaltung der IPZ in der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir grundlegend. Interprofessionelle Delir-Fortbildungen, formale interprofessionelle Gesprächsplattformen und eine gemeinsame professionelle Sprache bieten eine Chance, gegenseitigen Respekt und Wertschätzung in der Gestaltung der IPZ zu stärken Keywords Interprofessional Collaboration – Delirium – Grounded Theory Study Keywords Interprofessionelle Zusammenarbeit – Delir – Grounded-Theory-Studie Open Access. © 2020 Andrea Moser, published by Sciendo. This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 License. Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli Angemeldet 1 Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
EINLEITUNG wobei „nicht verstanden werden vom Gegenüber“ zu Frust führen kann. Gelingt es Pflegefachpersonen und Interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) ist keine Ärzten/-innen hingegen, ihre jeweilige Perspektive Selbstverständlichkeit. Nur weil verschiedene Professionen verständlich einzubringen, begünstigt dies eine sichere, die gleichen Patienten/-innen betreuen, ist dies nicht wirksame und patientenzentrierte Betreuung (Foronda, automatisch einer IPZ gleichzustellen (Schweizerische MacWilliams und McArthur, 2016). Kommunikation in Akademie der Medizinischen Wissenschaften [SAMW], der IPZ existiert nicht nur zwischen Pflegefachpersonen 2017). IPZ bedeutet, dass Personen im Gesundheitswesen und Ärzten/-innen, sondern findet auch mit anverwandten mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund mit Professionen, wie Physio- und Ergotherapie, Patienten/-innen und deren Familien zusammenarbeiten, Ernährungsberatung, Sozialdienst und Seelsorge, um die höchste Betreuungsqualität zu gewährleisten. statt. Die Kommunikation zwischen den Professionen Dabei können sämtliche Personen beigezogen werden, kann ad hoc ablaufen oder geplant in vorgesehenen deren Fähigkeiten zur Erreichung der Behandlungsziele Gesprächsstrukturen (Lewin und Reeves, 2011). Der hilfreich sind (World Health Organization [WHO], 2010). Informationsaustausch zwischen den Professionen Zudem muss IPZ von den Professionen gewollt, initiiert stellt eine der großen Herausforderungen in der IPZ dar und erarbeitet werden (SAMW, 2017). Gegenseitiges (Weller, Boyd und Cumin, 2014). Rollenverständnis ist eine vorausgesetzte Kompetenz Gerade in komplexen, sich schnell verändernden zur gelingenden IPZ (Interprofessional Education Patientensituationen, wie bei Patienten/-innen mit einem Collaborative [IPEC], 2011; Suter et al., 2009). Ein Delir, hat IPZ einen hohen Stellenwert und ist eine gemeinsames patientenorientiertes Werteverständnis, unabdingbare Voraussetzung für die patientenorientierte interprofessionelle Kommunikation und Teamwork Betreuung (Neufeld et al., 2011). Bei diesen Patienten/- ergänzen die Kompetenzfelder der Akteure/-innen in der innen zeigen sich unmittelbare Konsequenzen eines IPZ (IPEC, 2011). Auch organisationale Strukturen, wie fehlenden interprofessionellen Informationsaustausches räumliche Nähe oder Distanz zwischen den Professionen, und somit mangelnder IPZ deutlich. Wenn beispielsweise können IPZ beeinflussen (Bowles et al., 2016). Pflegefachpersonen Informationen, wie Beobachtungen Viele Studien konzentrieren sich auf IPZ zwischen zum Verhalten von Patienten/-innen, welches auf ein Pflegefachpersonen und Ärzten/-innen, welche die Delir schließen lässt, nicht an Ärzte/-innen weiterleiten, häufigste Form der IPZ darstellt (Haddara und Lingard, kann dies eine verpasste Delir-Diagnostik zur Folge 2013). Haddara und Lingard (2013) zeigen auf, dass im haben (Detweiler et al., 2014). Auch scheint die wissenschaftlichen Diskurs über IPZ zwischen einem professionsspezifische Wahrnehmung von Patienten/- utilitaristischen und einem emanzipatorischen Ansatz innen mit Delir unterschiedlich zu sein, was die IPZ unterschieden wird: Der utilitaristische Diskursansatz sowie die Betreuung der Patienten/-innen beeinflusst: beinhaltet Themen der Effizienzsteigerung und Pflegefachpersonen halten Ärzten/-innen vor, dass Verbesserung des Patienten/-innen-Outcomes. Der diese Patienten/-innen mit Delir nicht als dringende emanzipatorische Diskursansatz hingegen legt den Fälle betrachten. Ärzte/-innen hingegen fühlen sich von Fokus auf die Stärkung von nichtärztlichen Professionen Pflegefachpersonen unter Druck gesetzt, eine sofortige und Abflachung von Hierarchien zwischen den Lösung für das Problem „Delir“ zu liefern, ungeachtet Professionen (Haddara und Lingard, 2013). Ärzte/- der Gesamtsituation der Patienten/-innen mit allfälligen innen und Pflegefachpersonen scheinen nicht nur ein Limitationen für die Delir-Behandlung (Palacios-Cena et unterschiedliches Verständnis über, sondern auch al., 2016). unterschiedliche Beweggründe für IPZ zu haben. Bis zur Hälfte der über 65-jährigen Patienten/- Ärzte/-innen sind generell zufriedener mit der IPZ und innen in einem Akutspital kann von einem Delir sehen, im Gegensatz zu den Pflegefachpersonen, keine betroffen sein (Inouye, Westendorp und Saczynski, Notwendigkeit für Veränderungen (Sollami, Caricati 2014). Kennzeichnend für ein Delir sind eine akute und Sarli, 2015). Pflegefachpersonen hingegen möchten Aufmerksamkeits- und Bewusstseinsstörung, verminderte die IPZ fördern, was Sollami et al. (2015), in Anlehnung Kognition, die Fluktuation der Symptome im Tagesverlauf an Haddara und Lingard (2013), als Ausdruck des und die Entstehung des Delirs innerhalb von Stunden emanzipatorischen Stranges sehen. Pflegefachpersonen bis wenigen Tagen als Folge einer Erkrankung oder im haben eine zentrale Rolle in der IPZ, weil sie unter Zusammenhang mit Substanzen-Konsum (American anderem koordinative Aufgaben zwischen den Psychiatric Association, 2014). Beim Delir wird zwischen Professionen übernehmen (Miers und Pollard, 2009). der hyperaktiven Form mit Agitation, gesteigerter Nicht nur das Verständnis über und die Beweggründe für Motorik und teilweise vegetativen Entgleisungen, der IPZ unterscheiden sich zwischen Pflegefachpersonen und hypoaktiven Form mit Verlangsamung, reduzierter Ärzten/-innen, sondern auch der Kommunikationsstil, Motorik bis zu Apathie und Mischformen unterschieden Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli 2 Angemeldet Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
INTERNATIONAL INTERNATIONAL JOURNAL JOURNALOF OFHEALTH HEALTHPROFESSIONS PROFESSIONS (Savaskan et al., 2016). Über 65-jährige Patienten/- zwischenmenschlicher und interaktiver Prozess ist innen mit Delir weisen längere Spitalaufenthalte, höhere und verschiedene Perspektiven einschließt (D’Amour, Mortalitätsraten, höhere Fallkosten sowie einen erhöhten Ferrada-Videla, San Martin Rodriguez und Beaulieu, Pflegeaufwand auf (Schubert et al., 2018). 2005), wurde die Methode der Grounded Theory als Weil das Delir so facettenreich und komplex ist und besonders geeignet erachtet, um die Gestaltung der IPZ die Konsequenzen für Betroffene schwerwiegend sind, zu erforschen. kann die Betreuung dieser Patienten/-innen nicht von einer Profession alleine geleistet werden, sondern es Studienpopulation bedarf der IPZ (Brajtman et al., 2008; Neufeld et al., 2011; Savaskan et al., 2016). IPZ in der Praxis, ergänzt Diese Forschungsarbeit wurde in einem Akutspital von interprofessionellen Delir-Fortbildungen, kann mit 500 Betten in der Deutschschweiz durchgeführt. die Teamarbeit fördern (Sockalingam et al., 2014; Es wurden Pflegefachpersonen, Ärzte/-innen, Physio- Sockalingam et al., 2015) und das klinische Outcome und Ergotherapeuten/-innen, Ernährungsberater/- von Patienten/-innen mit Delir verbessern (Sockalingam innen, Sozialarbeiter/-innen und Seelsorger/-innen et al., 2014). rekrutiert, welche alle in die Betreuung von Patienten/- Obwohl IPZ im klassischen Duo Arzt/Ärztin – Pflege innen mit Delir involviert sind. Um die in qualitativen untersucht wurde, ist wenig darüber bekannt, wie IPZ sich Studien bedeutungsvolle Perspektivenvarianz zu mit anderen involvierten Professionen gestaltet. Ebenso unterstützen (Creswell, 2013) und die Heterogenität bestehen wenige Kenntnisse zur Gestaltung von IPZ des Untersuchungsfeldes einzubeziehen (Kruse, im Arbeitsalltag bei bestimmten Patientengruppen. Da 2015), wurde eine bewusste Fallauswahl getroffen. Patienten/-innen mit Delir häufige und herausfordernde Es wurden Fachpersonen verschiedener Altersstufen, Arbeitssituationen im Alltag im Akutspital darstellen, mit unterschiedlicher Berufserfahrung und ist es ein zentrales Anliegen, IPZ in diesem spezifischen Betriebszugehörigkeit, mit oder ohne Zusatzfunktion Kontext besser zu verstehen. Ein erweitertes Verständnis (Ausbildungs-, Fachberatungs- oder Kaderfunktion) und neue Erkenntnisse zur IPZ sind gefragt, um diese gewählt. Die Fachpersonen sollten seit mindestens drei herausfordernden Patientensituationen erfolgreich zu Monaten im Betrieb fest angestellt sein, weil nach dieser meistern und die Praxis zum Wohl der Betroffenen zu Zeit die reguläre Einarbeitungsphase abgeschlossen ist. optimieren. Fachpersonen der Intensivstation wurden ausgeschlossen, weil die Erstautorin und Interviewerin selbst dort tätig ist. Zielsetzung und Forschungsfrage Forschungen im eigenen Arbeitsumfeld können aufgrund des Hierarchiegefälles die Datenqualität beeinträchtigen Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel herauszufinden, (Creswell, 2013). Die Rekrutierung erfolgte durch wie IPZ in der Betreuung von Patienten/-innen mit Information der Departements- und Klinikleitungen der Delir gestaltet wird, um aus diesen Erkenntnissen jeweiligen Professionen über das Forschungsvorhaben Handlungsbedarf und -möglichkeiten abzuleiten. Die mit der Bitte, potenzielle Studienteilnehmer/-innen für Forschungsfrage lautet: Wie gestaltet sich IPZ in der eine freiwillige Teilnahme anzufragen. Interessierte Betreuung von Patienten/-innen mit Delir aus Sicht der Fachpersonen wurden der Erstautorin gemeldet und involvierten Professionen in einem Schweizer Akutspital? durch sie kontaktiert. METHODE Datensammlung Design Die Erstautorin führte im Zeitraum zwischen November 2017 und März 2018 drei Gruppeninterviews à Zur Bearbeitung der Forschungsfrage, im Rahmen durchschnittlich 81 Minuten (Standardabweichung einer Masterthesis als Teil eines studentischen [SD]: 7,5 Minuten) und sechs Einzelinterviews à Gesamtforschungsprojekts zum Thema „Delir“, wurde durchschnittlich 58 Minuten (SD: 5,4 Minuten). Die der konstruktivistische Ansatz der Grounded Theory Interviewreihenfolge richtete sich nach der Verfügbarkeit von Charmaz (2014) gewählt. Die Grounded Theory der Teilnehmenden. Zu den Gruppeninterviews waren ist geeignet, um interaktives Geschehen aus Sicht der vier bis fünf Personen eingeladen, jeweils eine Ärztin Beteiligten zu erklären (Creswell, 2013) sowie soziale oder ein Arzt, eine Pflegefachperson und zwei bis drei Prozesse zu erforschen (Charmaz und Belgrave, 2012). Personen aus den Professionen Physio- und Ergotherapie, Beim konstruktivistischen Ansatz von Charmaz (2014) Ernährungsberatung, Sozialarbeit und Seelsorge. wird die soziale Realität als vielfältig, prozesshaft Gruppeninterviews wurden als geeignet erachtet, weil und konstruiert betrachtet. Weil IPZ ein dynamischer, diese nicht nur Einzelmeinungen abbilden, sondern auch Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli Angemeldet 3 Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
Tabelle 1: Soziodemografische Daten (n=19). Geschlecht Weiblich (n) 14 Männlich (n) 5 Ausbildungs- oder Fachberatungsfunktion (n) 5 Kaderposition (ab Stufe Abteilungsleitung/stellvertretende Abteilungsleitung oder Oberärztin/ (n) 8 Oberarzt) Alter in Jahren M (SD) 41.7 (± 12.2) Min. – Max. 26–60 Berufserfahrung in Jahren M (SD) 13.8 (± 9.9) Min. – Max. 3–39 Anstellungsdauer in Jahren M (SD) 6.2 (± 5.6) Min. – Max. 1–24 n=Anzahl, M=Mittelwert, SD=Standardabweichung, Min.=Minimum, Max.=Maximum das interaktive Geschehen zwischen den Teilnehmenden fokussierte Codes, oder initiale Codes wurden bereits (Kruse, 2015). Da sich ein Großteil der IPZ zwischen gebildeten fokussierten Codes zugeordnet. Aus den Pflegefachpersonen und Ärzten/-innen abspielt (Haddara insgesamt 42 fokussierten Codes zeichneten sich und Lingard, 2013), wurden ergänzend Einzelinterviews erste Hinweise auf vorläufige Kategorien ab. Um mit Ärzten/-innen und Pflegefachpersonen geplant. Initial diese zu festigen und in Verbindung miteinander wurde ein Interviewleitfaden für Gruppeninterviews, mit zu bringen, arbeitete die Erstautorin fortlaufend mit welchem die Diskussion über IPZ im Delir-Management grafischen Darstellungen (Mindmaps). Diese stellte stimuliert werden sollte, und ein Interviewleitfaden sie jeweils der Begleitperson und einer Peer-Gruppe für Einzelinterviews, um individuelle Sichtweisen von Kommilitoninnen des Gesamtforschungsprojekts herauszukristallisieren, erstellt. Beide Interviewleitfäden vor. Diese Peer-Debriefings dienten einerseits als entstanden basierend auf Literatur über IPZ und Qualitätskontrolle (Polit und Beck, 2012), andererseits persönlichen Erfahrungen. Die Interviewleitfäden wurden konnten durch das kritische Hinterfragen in der Gruppe die im Verlauf der Datensammlung und Analyse angepasst, Kategorien und ihre Zusammenhänge weiterentwickelt um erste Ideen zur Kategorienbildung zu überprüfen, werden. Begleitend wurden seit Beginn der iterativen zu vertiefen oder zu verwerfen. Zur Beschreibung der Datensammlung und Datenanalyse analytische Memos Studienpopulation wurden soziodemografische Daten geschrieben. Basierend auf den grafischen Darstellungen, erhoben. Die Interviews wurden digital aufgezeichnet den analytischen Memos und dem ständigen Vergleichen und von der Erstautorin Wort für Wort nach dem von Daten, Codes und vorläufigen Kategorien entstand einfachen Transkriptionssystem von Dresing und Pehl schließlich ein theoretisches Konstrukt, welches als (2015) transkribiert. Die Transkripte wurden kontrolliert Modell mit dem Namen IPZ im Delir-Management und anonymisiert. Zur Interviewanalyse wurde mit dem gestalten ausgearbeitet wurde und drei Kategorien Programm Atlas.ti 8® gearbeitet. Soziodemografische beinhaltet. Angaben wurden mittels deskriptiver Analyse mit IBM SPSS 24® ausgewertet. Sämtliche Daten wurden zur ERGEBNISSE Weiterbearbeitung auf einem gesicherten Server gelagert. Beschreibung Studienpopulation Datenanalyse Die interviewten Pflegefachpersonen (PFP, n=6), Datensammlung und Datenanalyse fanden in einem Ärzte/-innen (Ae, n=5) und Personen anverwandter parallelen Prozess statt, was typisch ist für Studien, die Professionen (AP, n=8), bestehend aus Physiotherapie auf der Grounded Theory basieren (Charmaz, 2014). (n=2), Ergotherapie (n=1), Ernährungsberatung Jede einzelne Interviewaufnahme wurde unmittelbar (n=1), Sozialdienst (n=2) und Seelsorge (n=2), waren transkribiert, analysiert und mit initialen Codes versehen. auf chirurgischen und medizinischen Abteilungen Die initiale Codierung erfolgte Zeile für Zeile. Die 542 tätig. Fünf Personen hatten eine Ausbildungs- oder initialen Codes des gesamten Datenmaterials wurden Fachberatungsfunktion inne und acht Personen eine nahe den Daten in Verbform formuliert. Das zweite Kaderfunktion. Es nahmen mehrheitlich Frauen teil und Interview wurde zur Qualitätskontrolle im Rahmen die Studienpopulation zeigt eine breite Spanne bezüglich eines Peer-Debriefings von einer Kommilitonin aus dem Berufserfahrung, Betriebszugehörigkeit und Alter (vgl. Gesamtforschungsprojekt gegencodiert. Im nächsten Tabelle 1). Schritt, beginnend nachdem das dritte Interview initial Da die für das erste Gruppeninterview rekrutierte codiert war, erfolgte das fokussierte Codieren jedes Pflegefachperson krankheitshalber nicht teilnehmen einzelnen Interviews. Aus initialen Codes entstanden konnte und somit die pflegerische Perspektive auf die Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli 4 Angemeldet Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
INTERNATIONAL INTERNATIONAL JOURNAL JOURNALOF OFHEALTH HEALTHPROFESSIONS PROFESSIONS Tabelle 2: Interviewreihenfolge und teilnehmende Fachpersonen. mit Hindernissen, mit denen die Beteiligten in der IPZ konfrontiert sind. Wie das Modell IPZ im Delir- Nummer Art des Interviews Teilnehmende Fachpersonen Management gestalten zeigt (vgl. Abb. 1), stehen 1 Gruppeninterview Ae (n=1), AP (n=3) die drei Kategorien in einem engen Zusammen- und Wechselspiel. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung 2 Einzelinterview PFP (n=1) beeinflussen den Dialog miteinander und den Umgang 3 Einzelinterview PFP (n=1) mit Hindernissen in der IPZ. Hindernisse offenbaren 4 Einzelinterview Ae (n=1) sich meist im Dialog, die Auseinandersetzung damit 5 Gruppeninterview Ae (n=1), PFP (n=1), AP (n=2) beeinflusst und bedingt aber den Dialog miteinander. 6 Gruppeninterview Ae (n=1), PFP (n=1), AP (n=3), Der Dialog miteinander und die Auseinandersetzung mit Hindernissen in der IPZ beeinflussen wiederum 7 Einzelinterview Ae (n=1) gegenseitigen Respekt und Wertschätzung. 8 Einzelinterview PFP (n=1) Nachfolgend werden die drei Kategorien detailliert 9 Einzelinterview PFP (n=1) dargestellt und mit Zitaten ausgeführt. Ae= Ärztin/Arzt, AP= andere Profession, PFP= Pflegefachperson, n= Anzahl Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung werden beeinflusst von gegenseitigem Verständnis, respektive fehlendem Verständnis, von der unterschiedlichen Priorisierung von Patienten/-innen mit Delir und von Erwartungen der Professionen aneinander. Weitere Einflussfaktoren sind die Hierarchie zwischen den Professionen und fehlende Kenntnisse von Fähigkeiten und Kompetenzen des Gegenübers. Pflegefachpersonen und Ärzte/-innen beklagten das fehlende gegenseitige Verständnis für individuelle Herausforderungen in der Betreuung von Patienten/- innen mit Delir und die Anforderungen des Klinikalltags. Auf der einen Seite berichteten Pflegefachpersonen, wie ihre Not von ärztlicher Seite nicht verstanden wird, wenn sie Unterstützung in der Betreuung deliranter Patienten/- Abbildung 1: IPZ im Delir-Management gestalten. innen benötigen, wenn diese beispielsweise agitiert sind. IPZ im Delir-Management als ungenügend abgebildet „Und sie [Ärzte/-innen] sehen gar nicht, wie schlimm erschien, wurden im Verlauf der Datensammlung es für uns ist und für den Patienten. Dass er je nach und -analyse zwei zusätzliche Pflegefachpersonen für dem aggressiv ist und du nichts mit ihm machen Einzelinterviews rekrutiert. Die Interviewreihenfolge kannst.“ (PFP 18, 7:34) und Teilnahme der Fachpersonen sind in Tabelle 2 abgebildet. Auf der anderen Seite äußerten Ärzte/-innen, dass Pflegefachpersonen wenig Verständnis zeigen, wenn Modell IPZ im Delir-Management gestalten Ärzte/-innen delirante Patienten/-innen nicht sofort visitieren und die Pflegefachpersonen nicht unmittelbar Das Modell IPZ im Delir-Management gestalten in der Betreuung unterstützen können. besteht aus drei Kategorien: Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung, im Dialog miteinander sein und sich mit „Das ist immer sehr schwierig, die Zusammenarbeit Hindernissen auseinandersetzen. Gegenseitiger Respekt und das Verständnis füreinander, dass man jetzt und Wertschätzung im Umgang miteinander und für die nicht gerade hochkommen kann. Und dass die Pflege individuellen Berufssituationen ist eine grundlegende noch ein bisschen aushalten muss mit dem deliranten und erforderliche Haltung für die Gestaltung der IPZ in Patienten.“ (Ae 9, 4:105) der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir. Ebenfalls essenziell ist der Dialog miteinander über Erfahrungen Pflegefachpersonen und Ärzte/-innen erzählten, mit Patienten/-innen im Delir und die gemeinsame dass solche Situationen vor allem abends und nachts Betreuung. Prägend ist auch die Auseinandersetzung problematisch seien, wenn Dienstärzte/-innen nebst der Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli Angemeldet 5 Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
Verantwortung auf der Notfallstation auch für die örtlich Delir in dem Zimmer ist, wo steht, bitte nicht stören, getrennten Abteilungspatienten/-innen zuständig sind. In kann ich dort nichts machen.“ (AP 2, 1:890). diesem Zusammenhang beschrieben Pflegefachpersonen und Ärzte/-innen, wie sie Patienten/-innen mit Delir In den Interviews zeigte sich, wie wenig Pflegefachpersonen unterschiedlich priorisieren. Patienten/-innen mit Delir und Ärzte/-innen über die Fähigkeiten und Kompetenzen können unter Umständen die gesamte Aufmerksamkeit wissen, über die Personen aus anverwandten Professionen einer oder mehrerer Pflegefachpersonen erfordern in der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir und nehmen eine hohe Priorität im Arbeitsablauf von verfügen. Sowohl Pflegefachpersonen wie Ärzte/‑innen Pflegefachpersonen ein. Dienstärzte/-innen auf der äußerten, dass Personen anverwandter Professionen Notfallstation hingegen priorisieren andere Patienten/- in der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir nicht innen, beispielsweise mit akut lebensbedrohlichen viel tun könnten. Physio- und Ergotherapeuten/-innen Symptomen, höher als Patienten/-innen mit Delir. Als Folge veranschaulichten aber, wie sie Patienten/-innen mit des fehlenden Verständnisses und der unterschiedlichen Delir in der Wahrnehmungsförderung und Mobilisation Priorisierung bekannten Pflegefachpersonen und Ärzte/- unterstützen können und dies auch gerne tun möchten. innen, sich in solchen Situationen nicht richtig zuzuhören oder ernst zu nehmen, was ungünstige Auswirkungen auf „Ich wünsche mir, dass wir schneller hinzugezogen Patienten/-innen mit Delir hat. werden. Weil wir wirklich Patienten positiv beeinflussen können, was die Orientierung anbelangt, […] und sie [Ärzte/-innen] dann gewisse was das Hier und Jetzt anbelangt.“ (AP 12, 5:314). Informationen von der Pflege nicht wahrnehmen wollen und man genau durch das nicht im Sinne vom Seelsorger/-innen und Sozialarbeiter/-innen erklärten, Patienten miteinander kommuniziert und agiert.“ (Ae wie sie beispielsweise in der Angehörigenbetreuung von 14, 5:105) Patienten/-innen mit Delir unterstützend tätig sein können und möchten. Dafür müssten sie aber von der Situation Pflegefachpersonen und Ärzte/-innen schilderten, in dieser Patienten/-innen erfahren, was im Alltag oft Bezug auf die Betreuung von Patienten/-innen mit Delir, vergessen gehe, weil ihre Fähigkeiten und Kompetenzen gegenseitige Erwartungen, die nur selten ausgesprochen Pflegefachpersonen und Ärzten/-innen nicht präsent seien. und erfüllt wurden. Pflegefachpersonen erwarten beispielsweise von Ärzten/-innen vorausschauende „Also, wenn Angehörige ein Problem haben […], medikamentöse Delir-Verordnungen. Ärzte/-innen wäre das auch unser Bereich, wo wir noch vorbei hingegen erwarten von Pflegefachpersonen, dass diese erst gehen könnten. Das wird manchmal vergessen.“ (AP ein Delir-Screening durchführen und nichtmedikamentöse 11, 4:70) Maßnahmen zur Delir-Prävention und Behandlung ausschöpfen, bevor sie nach Medikamenten verlangen. Die Interviewten sahen in interprofessionellen Delir- Fortbildungen eine Möglichkeit, über jeweilige Fähigkeiten und Kompetenzen zu informieren und „Das Thema Medikamente verordnen ist meistens aufzuzeigen, wer zur Betreuung von Patienten/-innen mit das Erste, was an uns herangetragen wird, bevor Delir etwas beitragen könnte. In interprofessionellen Delir- man andere Maßnahmen ergreift […]. Das machen Fortbildungen könnten zudem professionsspezifische wir schon […], aber schade, wenn ich manchmal das Herausforderungen in der Betreuung von Patienten/- Gefühl habe, es ist das Erste nach dem gerufen wird.“ innen mit Delir aufgezeigt werden, wodurch sich die (Ae 3, 1:492) Interviewten mehr gegenseitiges Verständnis erhofften. In die Betreuung von Patienten/-innen mit Delir sind „Dann würde man auch hören, was die nicht nur Pflegefachpersonen und Ärzte/-innen involviert. Schwierigkeiten von den Berufsgruppen sind. Und Personen anverwandter Professionen erzählten, dass ihre wie sieht es eben die andere [Berufsgruppe].“ (PFP Tätigkeiten in der Hierarchie nach den pflegerischen und 6, 3:351) ärztlichen Tätigkeiten kämen. Auch wenn anverwandte Professionen durch diese Hierarchie in der Ausübung Mehrheitlich bevorzugen die Interviewten Delir- ihrer Tätigkeiten gestört werden, akzeptieren sie dies als Fortbildungen im vertrauten Rahmen mit denjenigen gegeben. Personen, mit welchen sie täglich zusammenarbeiten, beispielsweise in Form eines Stationsworkshops. „Wir haben jetzt diese roten Täfelchen, wo es heißt: Vereinzelt wurde von ärztlicher Seite Bedenken Visite, bitte nicht stören […]. Und wenn der mit geäußert, dass Personen aus Sozialdienst oder Seelsorge, Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli 6 Angemeldet Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
INTERNATIONAL INTERNATIONAL JOURNAL JOURNALOF OFHEALTH HEALTHPROFESSIONS PROFESSIONS welche keinen medizinischen Hintergrund haben, in erzählten, dass sie Patienten/-innen oft nur im Rahmen interprofessionellen Delir-Fortbildungen überfordert sein der täglichen Visiten sehen würden und daher auf könnten. Obwohl Sozialarbeiter/-innen und Seelsorger/- Beobachtungen über einen längeren Zeithorizont von innen diese Bedenken teilten, ist ihnen die Teilnahme Pflegefachpersonen im Zusammenhang mit Delir- an interprofessionellen Delir-Fortbildungen ein großes Symptomen angewiesen seien. Anliegen. „Auf der Visite kann sich vielleicht wieder ein „Im Zusammenhang mit Delir, wo wir direkt betroffen normales Bild zeigen, wie das halt so fluktuierend ist sind, weil wir den Umgang mit den Patienten haben, manchmal. Und dann braucht es diese Beobachtungen wäre das wichtig, […] dass wir dort auch geschult an den übrigen Zeiten.“ (Ae7, 8:35) würden.“ (AP 4, 1:817) Personen anverwandter Professionen zeigten auf, dass Die Ergebnisse dieser Kategorie zeigen, dass auch sie zur Delir-Erkennung beitragen können. Und gegenseitiger Respekt und Wertschätzung im Umgang zwar im Dialog mit Pflegefachpersonen, wenn sie miteinander und gegenüber individuellen beruflichen Auffälligkeiten und Besonderheiten, welche sie im Situationen das zentrale Element der IPZ in der Betreuung Patienten/-innenkontakt erlebten, weitergeben würden. von Patienten/-innen mit Delir sind. Interprofessionelle Delir-Fortbildungen können einen wertvollen Beitrag zur „Und dann weiß ich nicht so recht, ist das eine Förderung des gegenseitigen Respekts und Wertschätzung bestimmte Form von Demenz, oder ist es Delir. leisten. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung Da gehe ich zurückfragen, oder einfach meine beeinflussen den Dialog miteinander, der essenziell ist, Wahrnehmungen der Pflege weitersagen.“ (AP 16, um die IPZ in der Betreuung von Patienten/-innen mit 5:22) Delir zu gestalten. Zur Koordination der verschiedenen Professionen Im Dialog miteinander sein bei der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir hoben die Interviewten die Wichtigkeit des Dialogs Wenn es um den Dialog zwischen den Professionen miteinander hervor. Um Patienten/-innen mit Delir geht, sind Pflegefachpersonen wesentliche nicht zu überfordern, versuchen die Befragten mittels Ansprechpersonen. Das betrifft sowohl den alltäglichen Absprachen ihre Tätigkeiten bei den Patienten/-innen zu Informationsaustausch, die Delir-Erkennung und die koordinieren. Beim Thema „Koordination“ wurde in den Koordination der in die Betreuung von Patienten/-innen Interviews deutlich, dass Pflegefachpersonen auch hier mit Delir involvierten Professionen. Zur gemeinsamen eine wesentliche Rolle einnehmen. Besprechung von komplexen Patientensituationen gibt es formale Gesprächsstrukturen, welche den Dialog mit „Wir schauen, wie viele Personen in die Behandlung allen Professionen intensivieren. involviert sind. […] und dann immer mit der Pflege Pflegefachpersonen erzählten, dass sie sehr oft in absprechen, was für heute die Priorität ist, damit die den Informationsaustausch involviert würden und Patienten nicht überfordert sind.“ (AP 13, 5:281) Drehscheibe für Informationen seien. Ärzte/-innen und Personen anverwandter Professionen beschrieben Die Interviewten beschrieben formale Pflegefachpersonen als diejenigen Fachpersonen, welche Gesprächsstrukturen, welche zur gemeinsamen am besten über Patienten/-innen Bescheid wüssten, Besprechung von Patienten/-innen mit Delir genutzt weshalb sie bewusst den Austausch vor und nach werden können, wie Visiten und interprofessionelle Patientenkontakt mit ihnen suchten. Pflegefachpersonen Rapporte. Letztere finden auf einigen Abteilungen erklärten, dass dies einerseits ein Mehraufwand für sie wöchentlich statt und dienen dazu, komplexe Situationen bedeute, andererseits seien sie sich ihrer zentralen Rolle von Patienten/-innen aus verschiedenen Perspektiven zu in der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir bewusst, diskutieren. Der Informationsstand aller Professionen weil sie so viel Zeit mit ihnen verbringen würden. kann dadurch abgeglichen und Entscheidungen können transparent erklärt und getroffen werden. Dies fördert „Es kommt schon viel bei der Pflege zusammen. Ich das gegenseitige Verständnis und somit gegenseitigen denke, weil wir am nächsten beim Patienten sind, die Respekt und Wertschätzung. Zudem erzählten größte Zeit den Patienten sehen.“ (PFP 5, 2:53) Personen anverwandter Professionen, dass sie im interprofessionellen Rapport Gelegenheit hätten, ihre Der Dialog miteinander trägt laut Aussagen der Fähigkeiten und Kompetenzen in der Betreuung von Interviewten zur Delir-Erkennung bei. Ärzte/-innen Patienten/‑innen mit Delir einzubringen. Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli Angemeldet 7 Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
„Es gibt einen Wissenspool, wenn die verschiedenen „Jetzt, wo wir sagen, wir wollen so wenig Sitzwachen Blickwinkel auf einen Patienten auf den Tisch wie möglich, ist es noch viel wichtiger, was wir sonst kommen. Dann versteht man besser, warum welche noch alles für den Patienten tun können.“ (PFP 19, Entscheidungen sinnvoll sind oder nicht, oder wie 9:25) man es auch noch angehen könnte.“ (AP 10, 4:87) Ein weiteres Hindernis, welches aufgezeigt wurde und Einfluss auf die Gestaltung der IPZ hat, ist das Fehlen Die Kategorie im Dialog miteinander sein zeigt die einer gemeinsamen professionellen Sprache. Gerade Wichtigkeit und die verschiedenen Facetten des Dialogs Pflegefachpersonen und Ärzte/-innen erzählten, dass in der IPZ in der Betreuung von Patienten/-innen sie oft nicht in der gleichen professionellen Sprache mit Delir auf. Formale Gesprächsstrukturen können miteinander sprächen. gegenseitigen Respekt und Wertschätzung fördern, indem sie gegenseitiges Verständnis und das Aufzeigen „Im Moment kommunizieren wir nicht auf einer von Fähigkeiten und Kompetenzen unterstützen. Ebene. […] ich glaube, die Sprache ist irgendwie Dennoch begegnen die Personen im Dialog miteinander unterschiedlich.“ (Ae 17, 6:45) verschiedenen Hindernissen. In den Interviews zeigte sich, dass die Initiative zur Sich mit Hindernissen auseinandersetzen Auseinandersetzung mit diesem Hindernis mehrheitlich von Pflegefachpersonen kommt. Sie lernen, objektive Die Auseinandersetzung mit Hindernissen in der IPZ ist Messparameter zu erheben und diese mittels ein Prozess, welcher innerhalb der Professionen, aber Kommunikationshilfen wie ISBAR (I = Identify, S auch interprofessionell stattfindet. Hindernisse sind = Situation, B = Background, A = Assessment, R = sowohl der finanzielle Druck wie auch das Fehlen einer Recommendation) strukturiert an den ärztlichen Dienst gemeinsamen professionellen Sprache und mangelndes weiterzugeben. Pflegefachpersonen und Ärzte/-innen Wissen und Können in der Betreuung von Patienten/- beschrieben ISBAR als Hilfsmittel, um beispielsweise innen mit Delir. die Dringlichkeit in der Betreuung von Patient-/innen mit Die Interviewten berichteten über finanziellen Druck, Delir besser darzustellen und Erwartung an das Gegenüber den sie in der täglichen Arbeit mit Patienten/-innen mit klarer zu kommunizieren, womit gegenseitiger Respekt Delir erfahren. Dieser wird als hinderlich für die IPZ und Wertschätzung gefördert werden können. wahrgenommen, da er teilweise unter den Professionen weitergegeben werde und sich somit negativ auf „Wir von der Pflege sind dran, mit dem ISBAR […], gegenseitigen Respekt und Wertschätzung auswirke. dass man die Fakten in den Händen hat, nicht einfach sagt: ‚Dem Patienten geht es nicht gut.‘“ (PFP 15, „Und dann ist es so ein Kreislauf von Druck 5:120) weitergeben. Und dann kommt auch manchmal Frust auf, das ist so.“ (AP1, 1:652) Die Interviewten waren sich einig, dass Delir ein herausforderndes Krankheitsbild ist. Es zeigte sich, Beispielsweise machten Ärzte/-innen Druck auf dass fehlendes Wissen und Können im Umgang mit Sozialarbeiter/-innen, dass diese schnellstmöglich Patienten/-innen im Delir zu Überforderung führen, eine Anschlusslösung für Patienten/-innen mit Delir was sich dann in einer gemeinsamen Sprachlosigkeit finden. Sozialarbeiter/-innen wiederum würden Druck äußert. Die Interviewten befürchteten, dass es dadurch von nachbetreuenden Institutionen erfahren, welche zu Verzögerungen in der Delir-Behandlung kommen Patienten/-innen mit Delir nicht aufnehmen, solange könnte. diese im Spital eine Sitzwache benötigen. Dies wiederum verschärfe den Druck auf Pflegefachpersonen, Patienten/- „Andererseits habe ich manchmal das Gefühl, dass innen mit Delir ohne Unterstützung von Sitzwachen zu ihr [Ärzte/-innen] dann auch selber nicht, also wir betreuen. Ein Teil der interviewten Pflegefachpersonen [Pflegefachpersonen] auch, also beide nicht wissen, und Ärzte/-innen sah jedoch in diesem zunehmenden was sollen wir machen.“ (PFP 8, 4:121) Kostendruck auch eine Chance zur Stärkung der IPZ, indem sie sich beispielsweise gemeinsam mit der Frage Zusammenfassend zeigt sich, dass die Auseinandersetzung der Sitzwache auseinanderzusetzten, mit Fokus auf die mit Hindernissen die IPZ im Bereich der Betreuung Optimierung der Betreuung von Patienten/-innen mit von Patienten/-innen mit Delir voranbringen kann und Delir. den Dialog miteinander voraussetzt. Zudem braucht es gegenseitigen Respekt und Wertschätzung, damit die Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli 8 Angemeldet Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
INTERNATIONAL INTERNATIONAL JOURNAL JOURNALOF OFHEALTH HEALTHPROFESSIONS PROFESSIONS Professionen sich gemeinsam mit Hindernissen in der IPZ mit dem absorbiert sein durch die Behandlung von auseinandersetzen können. Diese Auseinandersetzung anderen Patienten/-innen. kann aber zugleich gegenseitigen Respekt und In der vorliegenden Studie kamen auch Personen Wertschätzung stärken, wie das Thema der gemeinsamen anverwandter Professionen zu Wort. Es zeigte sich, professionellen Sprache zeigt. dass ihre Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir oft nicht DISKUSSION erkannt und berücksichtigt werden. Suter et al. (2009) bestätigten fehlendes Wissen über die Rolle und die In dieser Studie wurde das Modell IPZ im Delir- Verantwortlichkeit des Gegenübers als Grund, weshalb Management gestalten entwickelt. Die IPZ in der dessen Expertise zu wenig genutzt wird. Handlungsbedarf Betreuung von Patienten/-innen mit Delir basiert auf einem besteht deshalb bezüglich der Rollenklärung in engen Zusammen- und Wechselspiel von gegenseitigem interprofessionellen Teams, was gegenseitigen Respekt Respekt und Wertschätzung, im Dialog miteinander und Vertrauen erfordert (Suter et al., 2009). Sich der sein und sich mit Hindernissen auseinandersetzen. Die eigenen Rolle und derjenigen von anderen Professionen Erkenntnisse aus diesem Modell und die Ausführungen zu bewusst zu sein und den Beitrag anderer Professionen in den drei Kategorien können das gegenseitige Verständnis der Patientenbetreuung zu erkennen, wurde vom IPEC der Professionen füreinander fördern, Unterstützung für (2011) als Kernkompetenz der IPZ aufgeführt. Bezüglich Patienten-/innen mit Delir bieten und somit insgesamt zur Hierarchie in der Patientenbehandlung gilt es, bestehende Stärkung der IPZ beitragen. Strukturen zu überdenken. Denn sämtliche beteiligte Personen verschiedener Professionen können einen Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung wertvollen Beitrag in der Patientenbetreuung leisten und sollten als gleichberechtigte Teammitglieder betrachtet Die vorliegende Studie zeigt, dass sich Personen werden (Weller et al., 2014). verschiedener Professionen gegenseitigen Respekt und Interprofessionelle Delir-Fortbildungen wurden in Wertschätzung im Umgang miteinander und gegenüber dieser Studie als Möglichkeit gesehen, sich über den individuellen Berufssituationen wünschen. Fähigkeiten und Kompetenzen auszutauschen und das Gegenseitiger Respekt wurde vom IPEC (2011) als Verständnis füreinander zu verbessern. Brajtman et grundlegend für eine funktionierende IPZ genannt, in al. (2008) ergänzten, dass durch interprofessionelle welcher die Verschiedenheit der Professionen anerkannt Delir-Fortbildungen ein größeres Bewusstsein für die und ihre jeweilige Expertise in der Patientenbetreuung Wichtigkeit der IPZ im Delir-Management erreicht berücksichtigt wird. werden könnte. Die Interviewten der vorliegenden Pflegefachpersonen und Ärzte/-innen, die an der Studie präzisieren, dass sie interprofessionelle Delir- vorliegenden Studie teilnahmen, beschrieben von Fortbildungen zusammen mit denjenigen Personen, mangelndem gegenseitigem Verständnis geprägte mit denen sie in ihrer täglichen Arbeit zu tun haben, Situationen, was negative Auswirkungen auf die IPZ bevorzugen. Genau dies wird auch von Weller et al. und Patienten/-innen mit Delir hatte. Die SAMW (2017) (2014) und Sockalingam et al. (2015) empfohlen. bestätigte fehlendes gegenseitiges Verständnis als möglichen Grund für eine misslingende IPZ. Ähnlich wie Im Dialog miteinander sein in der vorliegenden Studie zeigten Palacios-Cena et al. (2016) problematische Auswirkungen auf die Betreuung Im Informationsaustausch der verschiedenen Professionen von Patienten/-innen mit Delir und die IPZ, wenn diese nahmen Pflegefachpersonen in der vorliegenden Studie Patientengruppe von Pflegefachpersonen und Ärzten/- eine Schlüsselrolle ein. Auch Miers und Pollard (2009) innen unterschiedlich priorisiert wurde und verschiedene sowie Lewin und Reeves (2011) bestätigen dies aufgrund Erwartungen vorhanden waren. Auch differierende der Tatsache, dass Pflegefachpersonen die meiste Zeit Ansprüche im Zusammenhang mit Medikamenten zur mit den Patienten/-innen in Kontakt stehen. Detweiler et Delir-Behandlung erschwerten die IPZ (Palacios-Cena al. (2014) hoben die Wichtigkeit des Dialogs zwischen et al., 2016). Bowles et al. (2016) hingegen gaben in Pflegefachpersonen und Ärzten/-innen im Zusammenhang Bezug auf IPZ und Verfügbarkeit von Ärzten/-innen mit Delir-Erkennung hervor. In der vorliegenden Studie zu bedenken, dass einzelne Ärzte/-innen für Patienten/- zeigte sich ergänzend zu Detweiler et al. (2014), dass innen auf verschiedenen, örtlich auseinanderliegenden auch anverwandte Professionen einen wertvollen und Stationen zuständig seien und somit nicht jederzeit vor wichtigen Beitrag zur Delir-Erkennung leisten können, Ort sein könnten. Die im Rahmen der vorliegenden Studie indem sie ihre Beobachtungen weiterleiten. Gerade interviewten Ärzte/-innen ergänzten die Begründungen auch angesichts des fluktuierenden klinischen Bildes von Palacios-Cena et al. (2016) und Bowles et al. (2016) eines Delirs mit Mischformen (American Psychiatric Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli Angemeldet 9 Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
Association, 2014; Savaskan et al., 2016) erscheint es ist, welche die Pflegefachpersonen als hierarchisch essenziell, dass alle Professionen ihre Beobachtungen in tiefergestellte Profession zu Initiatoren/-innen und den interprofessionellen Dialog einbringen. Erfahrungen Ausführenden der Sprachangleichung an die hierarchisch mit und Wissen über Patienten/-innen aus verschiedenen höhergestellte Profession macht. Eine andere mögliche professionsspezifischen Perspektiven zu integrieren Erklärung findet sich bei Sollami et al. (2015) in Analogie und zu koordinieren, gehört gemäß IPEC (2011) zu Haddara und Lingard (2013): Die Pflegefachpersonen zur Gestaltung der IPZ, was den Dialog miteinander möchten ihre eigene Autonomie im Rahmen der IPZ voraussetzt. stärken und engagieren sich deswegen in und für IPZ. Von den Interviewten Personen im Studien-Setting wurde Basierend auf diesen Autonomiebestrebungen könnte die Bedeutung formaler Gesprächsstrukturen für den auch die Initiative seitens der Pflegefachpersonen für eine Informationsaustausch und zum besseren Verständnis gemeinsame Sprache kommen, mit dem Ziel, verstanden füreinander hervorgehoben. Formale interprofessionelle und gleichberechtigt behandelt zu werden. Gesprächsstrukturen wurden auch von der SAMW (2017) Trotz der unterschiedlichen Priorisierung von zur Verbesserung der IPZ empfohlen. Lewin und Reeves Patienten/-innen mit Delir waren sich die verschiedenen (2011) hingegen zeigten in einer ethnografischen Studie, Professionen über die Komplexität des Delirs einig dass formale Gesprächsstrukturen eher ritualisierte und und gestanden sich auch eine teilweise Überforderung meist ergebnislose Zusammenkünfte mit unregelmäßiger in der Betreuung ein. Unsicherheit in der Betreuung Beteiligung von Pflegefachpersonen und Ärzten/-innen von Patienten/-innen mit Delir wirkt sich auf IPZ aus, darstellen. Ursache für diese Differenz könnten kulturelle respektive kann dazu führen, dass Delir nicht als Aufgabe und kontextuelle Unterschiede sowie ein jeweils anderes für das gesamte interprofessionelle Team betrachtet wird Studiendesign sein. (Sockalingam et al., 2015). Mittels interprofessionellen Delir-Fortbildungen könnte dem fehlenden Wissen Sich mit Hindernissen auseinandersetzen und Können und der Überforderung der verschiedenen Professionen im Umgang mit Patienten/-innen im Delir Der im Alltag wahrgenommene finanzielle Druck im entgegenwirkt werden. Nebst dem Wissenszuwachs Zusammenhang mit dem Einsatz von Sitzwachen wurde führen interprofessionelle Delir-Fortbildungen auch im Studien-Setting von verschiedenen Personen als zu einer größeren Fortbildungszufriedenheit der hinderlich in der Gestaltung der IPZ in der Betreuung Teilnehmenden (Sockalingam et al., 2014). von Patienten/-innen mit Delir beschrieben. Vor diesem Hintergrund erscheint es umso bedeutsamer, dass die Stärken und Limitationen Professionen eine gemeinsame, patientenorientierte Wertehaltung aufweisen, wie vom IPEC (2011) Die interviewten Personen standen der IPZ in der empfohlen. In der vorliegenden Studie wurde finanzieller Betreuung von Patienten/-innen mit Delir allesamt Druck vereinzelt als Chance gesehen, sich gemeinsam positiv gegenüber. Personen mit negativer Einstellung über Bedarf und Wirksamkeit von Interventionen gegenüber IPZ wurden eventuell im Rahmen des auszutauschen und Entscheidungen gemeinsam zu Rekrutierungsprozesses über Vorgesetzte nicht angefragt treffen. Diesbezüglich kann ebenfalls auf die Schaffung oder haben abgelehnt, ohne dass die Erstautorin interprofessioneller Gesprächsstrukturen verwiesen davon erfahren hat. Die Erstautorin ist selbst in der werden, welche allen Professionen die Möglichkeit Institution tätig. Das damit verbundene Vorverständnis, bieten, ihre Sichtweise darzulegen (SAMW, 2017). welches gemäß Charmaz (2014) Bestandteil der Eine gemeinsame professionelle Sprache gilt als konstruktivistischen Grounded Theory ist, kann sowohl zentraler Aspekt in der Gestaltung der IPZ (IPEC, 2011). die Datensammlung wie auch die Datenanalyse geprägt Standardisierte und strukturierte Kommunikationshilfen haben. Zur Qualitätskontrolle, basierend auf den Kriterien wie ISBAR werden verschiedentlich empfohlen von Charmaz (2014), fanden regelmäßig Peer-Debriefings (Foronda et al., 2016; IPEC, 2011; Weller et al., 2014). statt. Um die Transparenz und die Glaubwürdigkeit der Die vorliegende Studie zeigte, dass die Initiative zur Studie zu erhöhen, wurden die Ergebnisse mit Zitaten Sprachangleichung primär von Pflegefachpersonen aus den Interviews untermauert, welche ein direktes kommt. Die interviewten Ärzte/-innen begrüßten Abbild der Erlebenswelten der Interviewten aufzeigen. Maßnahmen zur Sprachangleichung seitens der Die vorliegende Studie hebt die Integration anverwandter Pflegefachpersonen mittels ISBAR. Da aber die Professionen in die IPZ im Rahmen der Betreuung von historisch gewachsene Hierarchie zwischen den beiden Patienten/-innen mit Delir hervor, was die Originalität Professionen als erschwerend für die interprofessionelle dieser Arbeit bereichert. Um die Anonymität der Kommunikation gilt (Foronda et al., 2016), entsteht der einzelnen Teilnehmenden der Professionen Physio- Verdacht, dass es eine nach wie vor vorhandene Hierarchie und Ergotherapie, Ernährungsberatung, Seelsorge Bereitgestellt von | Stadtspital Triemli 10 Angemeldet Heruntergeladen am | 25.02.20 09:40
INTERNATIONAL INTERNATIONAL JOURNAL JOURNALOF OFHEALTH HEALTHPROFESSIONS PROFESSIONS und Sozialdienst zu sichern, wurden diese trotz ihres DANKSAGUNG unterschiedlichen Rollenprofils in anverwandte Professionen zusammengefasst. Damit konnten Beiträge Wir danken den Interviewteilnehmer/-innen für dieser einzelnen Professionen bezüglich der Gestaltung ihre Bereitschaft und für ihre Offenheit sowie dem der IPZ nur ansatzweise aufgezeigt werden. Praxispartner für die Ermöglichung der Forschungsarbeit und für die im Rekrutierungsprozess geleistete Schlussfolgerungen mit Empfehlungen für Unterstützung. Praxis und Forschung ETHISCHE PRÜFUNG Die vorliegende Studie zeigt auf, wie grundlegend gegenseitiger Respekt und Wertschätzung für IPZ Diese Forschungsarbeit fand im Rahmen eines in der Betreuung von Patienten/-innen mit Delir ist. studentischen Gesamtforschungsprojekts statt, welches Interprofessionelle Delir-Fortbildungen, formale von der Kantonalen Ethikkommission Zürich (BASEC- interprofessionelle Gesprächsstrukturen und die Nr. 2017-01422) als unbedenklich eingeschätzt und Etablierung einer gemeinsamen professionellen Sprache bewilligt wurde. können positiv zur Gestaltung der IPZ beitragen sowie gegenseitigen Respekt und Wertschätzung unterstützen, INTERESSENKONFLIKT den Dialog miteinander bereichern und die gemeinsame Auseinandersetzung mit Hindernissen stärken. Um die Es liegt kein Interessenkonflikt vor. Perspektivenvarianz in der Betreuung von Patienten/- innen mit Delir weiter zu fördern, ist es wünschenswert, wenn zukünftige Forschung zur IPZ über die ärztliche- pflegerische Zusammenarbeit hinaus auch anverwandte Professionen einschließt. Literaturverzeichnis American Psychiatric Association. (2014). Diagnostic and statistical Foronda, C., MacWilliams, B. & McArthur, E. (2016). Interprofessional manual of mental disorders. DSM-5 (5th ed., 3rd print). Washington: communication in healthcare. An integrative review. Nurse American Psychiatric Publishing. Education in Practice, 19, 36–40. doi:10.1016/j.nepr.2016.04.005 Bowles, D., McIntosh, G., Hemrajani, R., Yen, M., Phillips, A., Haddara, W. & Lingard, L. (2013). Are we all on the same page? A Schwartz, N. et al. (2016). Nurse-physician collaboration in an discourse analysis of interprofessional collaboration. Academic academic medical centre. 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