ARBEITSWELT IM WANDEL - ZAHLEN - DATEN - FAKTEN AUSGABE 2019 - BAUA

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ARBEITSWELT IM WANDEL - ZAHLEN - DATEN - FAKTEN AUSGABE 2019 - BAUA
Arbeitswelt im Wandel
Ausgabe 2019
               Zahlen – Daten – Fakten
ARBEITSWELT IM WANDEL - ZAHLEN - DATEN - FAKTEN AUSGABE 2019 - BAUA
ARBEITSWELT IM WANDEL - ZAHLEN - DATEN - FAKTEN AUSGABE 2019 - BAUA
Forschung
      für Arbeit
und Gesundheit
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2   Inhalt

     4   Vorwort                                    18 Berufskrankheiten                            36	Arbeitszeit
     6   Arbeitsschutzsystem in Deutschland         19	Entwicklung der angezeigten und             38	Arbeitszeit – tatsächliche und
     7   Das deutsche Arbeitsschutzsystem               anerkannten Berufskrankheiten und -renten       gewünschte Wochenarbeitszeit
                                                    20	Am häufigsten angezeigte Berufskrank­       40	Flexibilisierungsmöglichkeiten
     8 Erwerbstätigkeit in Zahlen                       heiten und Anerkennungen                        der Beschäftigten
     9	Entwicklung der Erwerbstätigkeit in         21	Entwicklung ausgewählter anerkannter        41	Flexibilisierungsmöglichkeiten und
         Deutschland                                    Berufskrankheiten                               Work-Life-Balance
     10 Erwerbsbevölkerung in Deutschland                                                           42	Flexibilisierungsanforderungen der Betriebe
     11	Bevölkerung und Erwerbstätige nach         22 Arbeitsbedingungen                           43	Flexibilisierungsanforderungen und
         Altersgruppen in Deutschland               23	Vereinbarkeit von Familie und Beruf             Work-Life-Balance
                                                    24	Arbeitsbedingungen: Körperliche
     12 Unfälle                                         Anforderungen                               44 Arbeitsunfähigkeit
     13	Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfälle   25	Arbeitsbedingungen: Umgebungsbezogene       45	Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen
         in Deutschland                                 Anforderungen                               46 Arbeitsunfähigkeit nach Altersgruppen
     14	Entwicklung der tödlichen Arbeitsunfälle   26	Arbeitsbedingungen: Psychische              47	Verteilung der Arbeitsunfähigkeit nach
     15	Entwicklung der meldepflichtigen und           Anforderungen                                   Diagnosegruppen
         tödlichen Wegeunfälle                      28	Gesundheitliche Beschwerden                 48	Arbeitsunfähigkeit nach
     16	Entwicklung der Arbeits- und               30	Arbeitsbedingungen: Ressourcen                  Diagnose­gruppen – Frauen und Männer
         Wegeunfallrenten                           32 Veränderungen im Arbeitsumfeld                   im Vergleich
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49	Volkswirtschaftliche Kosten            62 Arbeitszeitwünsche                           72	Gefährdungsbeurteilung
    der Arbeitsunfähigkeit                 63	Arbeitszeitwünsche abhängig Beschäftigter   76 GDA-Betriebs- und Beschäftigtenbefragung
50	Kosten der Arbeitsunfähigkeit          64	Tatsächliche, gewünschte und vertraglich    77	Prozessschritte der Gefährdungsbeurteilung
    nach Wirtschaftszweigen                    vereinbarte Arbeitszeit                     78 Aspekte der Gefährdungsbeurteilungen
52	Kosten der Arbeitsunfähigkeit          65	Verkürzungswunsch und Überstunden           79	Gefährdungsbeurteilungen aus Sicht
    nach Diagnosegruppen                   66	Gewünschter und tatsächlicher                    der Beschäftigten
                                               Handlungsspielraum
54 Renten                                  67	Trennung von Arbeit und Privatleben         80	Begriffserklärungen
55	Renten wegen verminderter              68	Arbeitszeitwünsche 2015 und                 84 Literatur
    Erwerbsfähigkeit                           die Realität 2017                           85 Links
56 Rentenzugangsalter                      69	Verkürzungswunsch nicht umsetzbar           86 Impressum
                                           70	Verlängerungswunsch nicht umsetzbar
58 Demografischer Wandel                   71	Arbeitszeitwunsch und Gesundheit
59	Altersaufbau der Bevölkerung
    in Deutschland
60 Demografischer Wandel in Deutschland
61	Anteil der Erwerbstätigen unter
    den 55- bis 65-Jährigen im Vergleich
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    Vorwort
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Wichtige Trends zu Sicherheit und Gesundheit   Die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit         Zwar gilt es nach wie vor, Unfälle und Berufskrank-
                                               soll mit diesem Heft zum Nachschlagen nicht auf      heiten zu vermeiden, doch ist der Ansatz des
                                               Zahlen und Kurven reduziert werden. Doch bieten      Arbeitsschutzes seit Längerem deutlich breiter
                                               Zahlen, Daten und Fakten einen schnellen             geworden. Die Zusammenhänge zwischen den
                                               Einstieg in viele Themen: Man erkennt Trends,        Arbeitsbedingungen und moderner Technik
                                               sieht Schwerpunkte und stellt Zusammenhänge          werden ebenso betrachtet wie das soziale
                                               her. Mit „Arbeitswelt im Wandel“ werden              Zusammenleben der Menschen im Betrieb oder
                                               in kompakter Weise wichtige Aspekte unserer          die ökonomische Seite sicherer Arbeit.
                                               heutigen Arbeitswelt fokussiert.
                                                                                                    Wir wissen: Themen wie der demografische
                                               Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits-     Wandel der Gesellschaft haben unmittelbare
                                               medizin verfolgt damit verschiedene Ziele. Für       Auswirkungen auf unsere Arbeit und fordern uns
                                               die Praktiker des Arbeitsschutzes werden Fakten      zum Handeln heraus. „Arbeitswelt im Wandel“
                                               und Entwicklungen kurz und knapp nachge-             beleuchtet schlaglichtartig einige dieser
                                               zeichnet. Das hilft bei der schnellen Suche nach     Phänomene und will so Anregungen liefern, sich
                                               überzeugenden Argumenten ebenso wie beim             mit Trends zu Sicherheit und Gesundheit in
                                               Nach­denken über zukünftige Entwicklungen im         unserer Arbeitswelt intensiver zu beschäftigen.
                                               eigenen Betrieb. Für die interessierte Öffentlich-
                                               keit bietet diese Broschüre viel Wissenswertes
                                               über das in­zwischen recht weite Feld des Arbeits-
                                               schutzes.
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    Arbeitsschutzsystem in Deutschland
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Das deutsche Arbeitsschutzsystem                          7

                                                                                                                 Das Zwei-Säulen-Modell
                                                                                        Verordnungen und
                               Arbeitsschutzsystem                                                               Der Arbeitsschutz ruht in Deutschland auf zwei
                                                                                         Richtlinien der EU
                         der Bundesrepublik Deutschland                                ILO-Übereinkommen         Säulen. Die staatliche Arbeitsschutzaufsicht der
                                                                                                                 Länder kontrolliert branchenübergreifend die
                                                                                                                 Ein­haltung der staatlichen Rechtsvorschriften.
 Staatliches Arbeitsschutzrecht                                                                                  Die Unfallversicherungsträger, also die Berufs­
                                                  Autonomes Arbeitsschutzrecht
     der Bundesrepublik Deutschland
            und der 16 Länder
                                                       der Unfallversicherungsträger                             genossenschaften und Unfallkassen, orientieren
                                                                                                                 sich in ihrer Rechtsetzung, Überwachung und
                                                                                                                 Präven­tionsarbeit an ihren jeweiligen Branchen.
Rechtsetzung Bund und Länder:                   Rechtsetzung (nur nach Bedarfsprüfung)
         Gesetze, Verordnungen,                      Unfallverhütungsvorschriften mit
                                                                                                                 Um das Ziel, die Sicherheit und die Gesundheit
      Regeln staatlicher Ausschüsse                Genehmigung durch Bund und Länder
                                                                                                                 der Beschäftigten bei der Arbeit zu erhalten, zu
                                                                                                                 verbessern und zu fördern, haben der Bund, die
     Beratung / Überwachung                           Beratung / Überwachung
der Einhaltung der staatlichen Vorschriften                    der Einhaltung                                    Länder und die Unfallversicherungsträger die
     durch Staatliche Gewerbeaufsicht                 der Unfallverhütungsvorschriften                           Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie
 bzw. Staatliche Ämter für Arbeitsschutz             durch Technische Aufsichtsdienste                           (GDA) beschlossen. In dieser werden Arbeits-
                                                                                                                 schutzziele festgelegt, die kooperativ und arbeits­­
                     Zusammenarbeit in der Gemeinsamen                                                           teilig umgesetzt werden.
                    Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA)
                          Nationale Arbeitsschutz-Konferenz (NAK)
                                                                                                                  Quelle: Suga 2016, S. 19
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    Erwerbstätigkeit in Zahlen
    Für die Beschreibung der Erwerbstätigen werden ausschließlich die Zahlen des Statistischen
    Bundes­amtes verwendet. Das Statistische Bundesamt befragt jährlich im Rahmen des Mikro-
    zensus 1 % der Bevölkerung in Deutschland – für die Befragten besteht eine Auskunftspflicht.
    Seit 2011 werden die Ergebnisse der Mikrozensusbefragungen auf der Grundlage des Zensus 2011
    berechnet. Daher werden im vorliegenden Bericht absolute Zeitreihen auf Basis des Mikrozensus
    ab 2011 dargestellt. Die Vergleichbarkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2016 mit den Vorjahren
    ist aus verschiedenen Gründen eingeschränkt, die u. a. zu einem deutlichen Anstieg an Erwerbstäti-
    gen führen. Weitere Informationen unter:
    www.destatis.de/DE/Methoden/Qualitaet/Qualitaetsberichte/Bevoelkerung/mikrozensus-2016.html
    Im Erhebungsjahr 2017 wurde die Mikrozensusbefragung erstmalig auf die Bevölkerung in Privat-
    haushalten am Hauptwohnsitz eingeschränkt. Damit sind z. B. die Bewohner von Heimen nicht
    mehr in der Grundgesamtheit des Mikrozensus enthalten. Die Auswirkungen auf die hier dar-
    gestellten Erwerbstätigenzahlen sind gering.
Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland                   9

                                                                   Tendenz steigend
Erwerbstätige in Mio.
                                                                   Nach wie vor steigen die Erwerbstätigenzahlen.
                                                                   Es liegen keine Veränderungen aufgrund der
                                                                   neuen Befragungsgrundlage vor.
                                               41,3     41,6
                          39,6   39,9   40,3
    38,9           39,2

    2011           2012   2013   2014   2015   2016     2017       Quelle: Suga 2017, S. 87
10   Erwerbsbevölkerung in Deutschland

     Die meisten sind abhängig beschäftigt
                                                                                                                                                          Seite 11

     41,6 Mio. Menschen waren 2017 erwerbstätig.                       Bevölkerung    gesamt                                                    81,7
     Die große Mehrheit von ihnen (90 %) arbeitete in
                                                                                      davon
     einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis.

                                                         Beteiligte am Erwerbsleben   Erwerbspersonen 43,3             Nichterwerbspersonen 38,5

                                                                                      davon

                                                                         Stand des    Erwerbstätige 41,6               1,6 Erwerbslose
                                                               Arbeitsverhältnisses
                                                                                      davon

                                                                 Beschäftigungsart    abhängig Beschäftigte 37,4     4,2 Selbstständige und mithelfende
                                                                                                                         Familienangehörige
                                                                                      davon

     1	Auszubildende in anerkannten kaufmännischen,                                                               7,3 Arbeiter
                                                                Berufliche Stellung   Angestellte 26,6             1,5 Auszubildende1
       technischen und gewerblichen Ausbildungsberufen
                                                                                                                   2,0 Beamte
     Rundungsfehler
     Quelle: Suga 2017, S. 86                                                                                                            Anzahl in Mio.
Bevölkerung und Erwerbstätige nach Altersgruppen in Deutschland                                             11

                                                                                            Frühzeitiger Ausstieg aus dem
                                                                                            Erwerbsleben rückläufig
Alter     Anteil     Erwerbstätige           Bevölkerung
          Erwerbs-                                                                          Der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung –
          tätige
                                                                                            begrenzt auf die Altersgruppe 15 bis unter
60 – 64     58 %                       3,1                         5,3                      65 Jahren – liegt im Berichtsjahr bei 75 %. Am
                                                                                            höchsten ist diese Quote in der Altersgruppe
55 – 59     80 %                                             5,0               6,3
                                                                                            45 bis 49 Jahre (88 %). Mit zunehmendem Alter
50 – 54     86 %                                                         6,0         7,0    ist dieser nach wie vor rückläufig, in der Alters-
                                                                                            gruppe von 60 bis unter 65 Jahren liegt der Anteil
45 – 49     88 %                                                   5,3    6,1
                                                                                            aber mittlerweile bei 58 %. Im Jahr 2007 waren es
40 – 44     86 %                                 4,2        4,9                             noch 34 %.

35 – 39     84 %                                      4,4         5,2

30 – 34     83 %                                      4,4          5,3

25 – 29     78 %                                4,1                5,3

20 – 24     65 %                     2,9              4,4

15 – 19     27 %     1,1                        4,1

                                                                           Anzahl in Mio.   Quelle: Suga 2017, S. 87
12

     Unfälle
     Unfallquoten
     Um Unfallzahlen besser deuten und vergleichen zu können, berechnet man Unfallquoten. Dabei
     setzt man die Unfallzahlen ins Verhältnis zur Zahl der dem Risiko ausgesetzten Personen. Für
     Arbeitsunfälle benutzt man die statistische Rechengröße Vollarbeiter, die sich aus der insgesamt
     im Jahr geleisteten Arbeitszeit ableiten lässt, für Wegeunfälle benutzt man hingegen die Zahl der
     Versicherungsverhältnisse als Basis.

     Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sind die nicht-tödlichen melde-
     pflichtigen Unfalldaten im Jahr 2011 aufgrund der bei einigen Unfallversicherungsträgern der
     öffentlichen Hand vorgenommenen Umstellung der Erfassung der Meldepflicht relativ unsicher.
Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfälle in Deutschland                                                     13

                                                                                                                                                              Arbeitsunfallquote sinkt weiter

                                                                                                                                                              Die Arbeitsunfallquote im Jahr 2017 liegt bei 22,5.
42,2

        41,3

                                                                                                                                                              Die Wegeunfallquote verzeichnet einen leichten
                40,0

                                                                                                                                                              Anstieg und liegt nun bei 3,66.
                        37,2

                                35,6

                                        31,4

                                                29,5

                                                        28,4

                                                                28,3

                                                                                28,3
                                                                        28,1

                                                                                                27,4

                                                                                                        26,0
                                                                                        25,8

                                                                                                                24,8

                                                                                                                       23,9

                                                                                                                               23,7

                                                                                                                                      23,3

                                                                                                                                              23,2

                                                                                                                                                      22,5
                                                                                                                                                                   	meldepflichtige Arbeitsunfälle
                                                                                                                                                                     je 1.000 Vollarbeiter
                                                                                                                                                                   	meldepflichtige Wegeunfälle je 1.000
                                                                                                                                                                     gewichtete Versicherungsverhältnisse
 5,65

         5,58

                 5,26

                         5,28

                                                                                 3,95

                                                                                         3,96

                                                                                                                        3,85

                                                                                                                               3,55

                                                                                                                                       3,58

                                                                                                                                               3,65

                                                                                                                                                       3,66
                                                                                                         4,08
                                                         4,40

                                                                 4,42

                                                                         3,76
                                                 4,44
                                         4,72

                                                                                                 4,91
                                 5,13

                                                                                                                 3,7
                                                                                                                                                              Quelle: Suga 2017, S. 256 (Arbeitsunfälle), S. 262
1998            2000                                    2005                                    2010                                  2015            2017             (Wegeunfälle)
14   Entwicklung der tödlichen Arbeitsunfälle

     Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle leicht
                                              Seite 14
     gestiegen

                                                                 1.293
                                                         1.287
     Im Jahr 2017 kamen 564 Personen bei einem
     Arbeitsunfall ums Leben. Das sind 7 getötete

                                                                         1.153

                                                                                 1.107
     Personen mehr als im Vorjahr.

                                                                                         1.071

                                                                                                 1.029

                                                                                                         949

                                                                                                                      941
                                                                                                                863

                                                                                                                            812

                                                                                                                                  765

                                                                                                                                                           677
                                                                                                                                              674

                                                                                                                                                     664

                                                                                                                                                                       639
                                                                                                                                        622

                                                                                                                                                                 606

                                                                                                                                                                             605

                                                                                                                                                                                          564
                                                                                                                                                                                    557
            tödliche Arbeitsunfälle

     Quelle: Suga 2017, S. 256                           1998            2000                                  2005                           2010                           2015         2017
Entwicklung der meldepflichtigen und tödlichen Wegeunfälle                                                                         15

                                                                                                                                                                                                        Meldepflichtige Wegeunfälle steigen erneut

                                                                                                                                                                                                        2017 sank die Anzahl der tödlichen Wegeunfälle
249.484

          248.324

                                                                                                                                                                                                        (- 30) auf 286. Bei den meldepflichtigen Wege-
                    235.117

                              234.115

                                                                                                                        226.554
                                        223.304
                                                                                                                                                                                                        unfällen war erneut ein Anstieg um 4.755 Unfälle
                                                                                                                                                                                                        auf 193.150 zu verzeichnen.

                                                  202.745

                                                                                193.983
                                                            190.876

                                                                                                                                  190.784

                                                                                                                                                                                    188.395
                                                                      187.830

                                                                                                                                                      187.971

                                                                                                                                                                                              193.150
                                                                                                              181.232

                                                                                                                                                                          181.318
                                                                                                    179.191

                                                                                                                                            178.661

                                                                                                                                                                176.443
                                                                                          169.691
            855

                      820
  810

                                767

                                                    695
                                          686

                                                              575

                                                                        572

                                                                                  555

                                                                                            521

                                                                                                      478

                                                                                                                                              403
                                                                                                                                                                                                               meldepflichtige Wegeunfälle

                                                                                                                                    400
                                                                                                                375

                                                                                                                          373

                                                                                                                                                                            353
                                                                                                                                                                  332
                                                                                                                                                        326

                                                                                                                                                                                      316

                                                                                                                                                                                               286
                                                                                                                                                                                                               tödliche Wegeunfälle

1998                2000                                              2005                                              2010                                              2015                2017      Quelle: Suga 2017, S. 262
16   Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfallrenten

     Rückgang bei den neuen Unfallrenten zu
                                          Seite 16
     verzeichnen

     Weiterhin sind die Zahlen bei den neuen Arbeits-

                                                                34.811
     unfallrenten (15.152) und Wegeunfall­renten

                                                                         33.001
     (4.664) rückläufig.

                                                                                  30.834

                                                                                           29.201

                                                                                                    28.278

                                                                                                             26.817

                                                                                                                      24.954

                                                                                                                               23.886

                                                                                                                                        22.941

                                                                                                                                                 21.315

                                                                                                                                                          20.627

                                                                                                                                                                   19.018

                                                                                                                                                                            18.342

                                                                                                                                                                                     17.634

                                                                                                                                                                                              17.403

                                                                                                                                                                                                       16.775

                                                                                                                                                                                                                16.331

                                                                                                                                                                                                                         16.113

                                                                                                                                                                                                                                  15.673

                                                                                                                                                                                                                                           15.152
                                                                 9.234

                                                                          8.836

                                                                                   8.254

                                                                                                              7.888
                                                                                                     7.835
                                                                                            7.700

                                                                                                                       7.414

                                                                                                                                         7.291
                                                                                                                                7.124

                                                                                                                                                  6.283

                                                                                                                                                                             6.144

                                                                                                                                                                                      6.034
                                                                                                                                                                    6.035
             neue Arbeitsunfallrenten

                                                                                                                                                           5.768

                                                                                                                                                                                               5.534

                                                                                                                                                                                                        5.217

                                                                                                                                                                                                                 5.057

                                                                                                                                                                                                                          4.888

                                                                                                                                                                                                                                            4.664
                                                                                                                                                                                                                                   4.778
             neue Wegeunfallrenten

     Quelle: Suga 2017, S. 256 (Arbeitsunfallrenten), S. 262
              (Wegeunfallrenten)                                1998              2000                                         2005                                         2010                                         2015              2017
18

     Berufskrankheiten
Entwicklung der angezeigten und anerkannten Berufskrankheiten und -renten                                      19

                                                                                     Anzeigen sinken erneut
Fälle in Tsd.
                                                                                     Im Jahr 2017 sanken erneut die Anzeigen auf
120                                                                                  Verdacht einer Berufskrankheit auf 79.774.
                                                                                     Auch bei den anerkannten Berufskrankheiten und
                                                                                     den neuen Berufskrankheitenrenten ist 2017 ein
100                                                                                  Rückgang zu verzeichnen.
                       Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit

 80                                                                         79.774

 60

 40
                       Anerkannte Berufskrankheiten
 20                                                                         21.772

                       Neue Berufskrankheitenrenten
                                                                            5.064
  0
      1991      1995       2000             2005             2010    2017            Quelle: Suga 2017, S. 266
20   Am häufigsten angezeigte Berufskrankheiten und Anerkennungen

     Hauterkrankungen und Lärmschwerhörig-  Seite 20
     keit stehen nach wie vor an der Spitze                                                                                              Seite 21
                                                                         Hauterkrankungen                                           21.402
                                                                              (BK-Nr. 5101)    520
     Die meisten Verdachtsanzeigen gingen 2017
     nach wie vor zu Hauterkrankungen (21.402)                         Lärmschwerhörigkeit                                 12.995
                                                                             (BK-Nr. 2301)                     6.849
     und Lärm­­­schwer­hörigkeit (12.995) ein. Bei den
     an­erkannten Fällen steht nach wie vor die Lärm­                      Hautkrebs durch                         8.557
     schwerhörigkeit (6.849) an der Spitze, gefolgt von          UV Strahlung (BK-Nr. 5103)             5.318
     Hautkrebs durch UV-Strahlung (5.318) und                     Lendenwirbelsäule, Heben              5.280
     Asbestose (1.955).                                            und Tragen (BK-Nr. 2108)    425
                                                                    Lungen-/Kehlkopf krebs,            5.038
                                                                       Asbest (BK-Nr. 4104)     785
                                                                                 Asbestose      3.465
                                                                              (BK-Nr. 4103)        1.955
                                                                      Infektionskrankheiten         1.979
                                                                               (BK-Nr. 3101)     983
                                                          Neubildungen der Harnwege durch            1.713
            Verdachtsanzeigen                               aromatische Amine (BK-Nr. 1301)    209
            Anerkennungen
                                                                   Atemwegserkrankungen,             1.678
     Quelle: Suga 2017, S. 95                                       allergisch (BK-Nr. 4301)   375
Entwicklung ausgewählter anerkannter Berufskrankheiten                       21

                                                                                           Asbest-Folgen
Anerkennungen
2.500                                                                                      Bei den Anerkennungen der Berufskrankheiten
                                                                                           Asbestose (1.955), Lugen-/Kehlkopfkrebs, Asbest
                                                                                           (785) und Mesotheliom, Asbest (966) ist 2017 ein
                                                                                           Rückgang zu verzeichnen.
2.000                                                                              1.955

                Asbestose (BK-Nr. 4103)
1.500

                Lungen-/Kehlkopf krebs, Asbest (BK-Nr. 4104)
1.000                                                                               966
                                                                                    785

 500
                Mesotheliom, Asbest (BK-Nr. 4105)

   0
                                                                                           Quelle: Suga 2017, S. 267 f.
        1995             2000               2005               2010         2017
22

     Arbeitsbedingungen
     So beschreiben Beschäftigte ihren Arbeitsplatz
     Zahlen zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten lassen nur bedingt Schlussfolgerungen bezüg-
     lich Arbeitsbedingungen zu. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat daher
     gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 2017/2018 eine repräsentative
     Befragung von 20.012 Erwerbstätigen durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte durch Kantar
     Public, München, im Rahmen einer telefonischen, computergestützen Befragung von Oktober
     2017 bis März 2018. Gefragt wurde unter anderem, wie häufig ausgewählte physische und psychi-
     sche Arbeitsbedingungen auftreten und ob diese von den Beschäftigten als Belastung wahr­
     genommen werden.

     www.baua.de/arbeitsbedingungen
Vereinbarkeit von Familie und Beruf                        23

                                                                              Wer lange arbeitet, kann seltener private
23                                                                            Interessen berücksichtigen
         Tatsächliche
     Wochenarbeitszeit
                                                                              Die Erwerbstätigen sind gefragt worden, wie
       ab 60 Stunden     Männer    36                                         häufig es ihnen gelingt, bei der Arbeitszeitplanung
                         Frauen   34                                          auf Ihre familiären und privaten Interessen
                                                                              Rücksicht zu nehmen. Mit zunehmender Länge
       48 – 59 Stunden   Männer          44                                   der Arbeitszeit sinkt der Anteil der Beschäftigten,
                         Frauen     37                                        die von einer häufigen Vereinbarkeit von Familie
                                                                              und Beruf berichten. Dabei berichten Männer
       40 – 47 Stunden   Männer                    62                         mit einer Wochenarbeitszeit von mindestens
                         Frauen               57                              35 Stunden pro Woche häufiger als Frauen, auf
                                                                              familiäre und private Interessen Rücksicht zu
       35 – 39 Stunden   Männer                              71               nehmen.
                         Frauen                         65

       20 – 34 Stunden   Männer                              70
                         Frauen                               72

                                                                              Alle Angaben in Prozent
       10 – 19 Stunden   Männer                                    77         Rundungsfehler
                         Frauen                                     79        Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
24   Arbeitsbedingungen: Körperliche Anforderungen

     Männer häufiger betroffen als Frauen
                                                       Seite 24
     Bis auf das Arbeiten im Sitzen berichten Männer              Arbeitsbedingungen
     häufiger von körperlichen Arbeitsbedingungen als
     Frauen. So arbeiten etwa 55 % der Männer und                                       Männer                14                                   41
     49 % der Frauen im Stehen. Für 14 % der Männer               Arbeiten im Stehen
     gehört dies zu den belastendsten körperlichen                                      Frauen            13                             36
     Anforderungen. Frauen arbeiten hingegen nicht
     nur häufiger im Sitzen als Männer, bei ihnen ist
                                                                                        Männer            13                                  40
     diese Anforderung mit 20 % auch die belastends-
                                                                   Arbeiten im Sitzen
     te. Arbeiten in Zwangshaltung (z. B. in gebückter
                                                                                        Frauen                             20                           38
     Stellung) wird von beiden Geschlechtern am
     seltensten ange­geben, ist aber für viele Betroffene
     belastend.                                                                         Männer       9                 9
                                                                         Arbeiten in
                                                                      Zwangshaltung
            belastend                                                                   Frauen   8                 7
            nicht belastend

     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit            Heben, Tragen    Männer           12                         14
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich               schwerer Lasten
     Rundungsfehler
                                                                    > 10 kg (Frauen),
                                                                    > 20 kg (Männer)    Frauen            13                    8
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
Arbeitsbedingungen: Umgebungsbezogene Anforderungen                                      25

25                                                                                                        Ungünstige Arbeitsumgebungen belasten
       Arbeitsbedingungen
                                                                                                          Männer berichten deutlich häufiger als Frauen,
                               Männer                               13                          14        unter Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit und
       Kälte, Hitze, Nässe,                                                                               Zugluft (27 % / 13 %), Rauch, Gase, Staub und
      Feuchtigkeit, Zugluft
                               Frauen                   8           5                                     Dämpfe (18 % / 7 %) oder unter Lärm zu arbeiten
                                                                                                          (31 % / 22 %). Demgegenüber berichten Frauen
                               Männer                       9                      8                      häufiger als Männer vom Umgang mit mikro-
              Rauch, Gase,
            Staub, Dämpfe                                                                                 biologischen Stoffen bei der Arbeit (19 % / 7 %).
                               Frauen       4       3
                                                                                                          Insgesamt werden umgebungsbezogene
                                                                                                          Anforderungen als Belastung wahrgenommen.
                               Männer   3               5
        Umgang mit mikro-                                                                                 Dies zeigt sich insbesondere bei den Frauen.
       biologischen Stoffen
                               Frauen               7                                  12

                               Männer           5               5
              Grelles Licht,                                                                                     belastend
     schlechte Beleuchtung
                               Frauen           5       3                                                        nicht belastend

                               Männer                                         15                     16   Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
          Arbeit unter Lärm                                                                               Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
                               Frauen                                    14                 8             Rundungsfehler
                                                                                                          Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
26   Arbeitsbedingungen: Psychische Anforderungen

     Monotone Arbeitsanforderungen                     Seite 26
                                                                  Arbeitsbedingungen
     Ungefähr ein Viertel der Befragten gibt bei beiden
     Geschlechtern an, dass die Arbeitsdurchführung               Arbeitsdurchführung      Männer       9              16
     häufig bis in alle Einzelheiten vorgeschrieben ist,           in allen Einzelheiten
                                                                         vorgeschrieben    Frauen       10             15
     und knapp 30 % der befragten Männer und
     Frauen, dass Stückzahl, Leistung oder Zeit bei der
     Arbeit vorgegeben sind. Letzteres wird von fast
     der Hälfte der Befragten als Belastung wahrge-                                        Männer            14                  17
                                                                   Stückzahl, Leistung
     nommen. 47 % der Frauen und 41 % der Männer                  oder Zeit vorgegeben
     berichten von ständig wiederkehrenden Arbeits-                                        Frauen                 16        13
     vorgängen. Der überwiegende Teil der Betroffenen
     fühlt sich davon nicht belastet.
                                                                              Ständig      Männer   8                                 33
                                                                      wiederkehrende
            belastend                                                 Arbeitsvorgänge      Frauen       9                                  38
            nicht belastend

     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
     Rundungsfehler
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
27

                                                                                                                    Arbeitsintensität und Co.
  Arbeitsbedingungen
                                                                                                                    Viele Erwerbstätige sind von Multitasking,
   Starker Termin- und     Männer                                          32                   20
       Leistungsdruck                                                                                               starkem Termin- oder Leistungsdruck sowie von
                           Frauen                                                39                  15
                                                                                                                    Störungen bzw. Unterbrechungen bei der Arbeit
                           Männer                     16                    17                                      betroffen. Dabei werden starker Termin- oder
  Sehr schnell arbeiten                                                                                             Leistungsdruck und Störungen bzw. Unter-
                           Frauen                               21               18
                                                                                                                    brechungen bei der Arbeit überwiegend als
    Verschiedenartige      Männer                          18                                             42
  Arbeiten gleichzeitig                                                                                             belastend wahrgenommen. Die Umfrage zeigt
              betreuen     Frauen                                    24                                        44   zudem, dass Frauen häufiger sehr schnell arbeiten
                                                                                                                    und verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen
 Bei der Arbeit gestört,   Männer                                     26                   19
                                                                                                                    müssen sowie von Störungen bzw. Unterbrechun-
         unterbrochen      Frauen                                          33                   19
                                                                                                                    gen bei der Arbeit betroffen sind.
      Nicht Erlerntes/     Männer   3        5
     Beherrschtes wird
              verlangt     Frauen    5       4
                                                                                                                           belastend
     Konfrontation mit     Männer        7                                             37                                  nicht belastend
      neuen Aufgaben       Frauen            9                                        33
                                                                                                                    Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
                                                                                                                    Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
Arbeiten an der Grenze     Männer                11   4                                                             Rundungsfehler
 der Leistungsfähigkeit    Frauen                      17        4                                                  Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
28   Gesundheitliche Beschwerden

     Schmerzender Rücken und Nacken                    Seite 28
                                                                             Beschwerden
     Die Beschäftigten wurden nach Schmerzen                         Schmerzen im unteren    Männer                                         24               20
     gefragt, die in den letzten 12 Monaten während               Rücken (Kreuzschmerzen)    Frauen                                               27                  24
     der Arbeit bzw. an Arbeitstagen aufgetreten sind.
     Dabei werden Schmerzen im Nacken- und                          Schmerzen im Nacken-/    Männer                                    21                   21
                                                                           Schulterbereich   Frauen                                                    33                  29
     Schulterbereich erheblich häufiger von Frauen
     (62 %) als von Männern (42 %) genannt. Schmer-                                          Männer       7                      12
                                                                   Schmerzen in den Armen
     zen im unteren Rücken (Kreuzschmerzen) geben                                            Frauen            11                           12
     51 % der Frauen und 44 % der Männer an.
                                                                                             Männer   5                     11
     Nahezu die Hälfte der Befragten befand sich in               Schmerzen in den Händen    Frauen       8                       11
     den letzten 12 Monaten aufgrund von Rücken­
     leiden in Behandlung.                                                                   Männer   6             7
                                                                  Schmerzen in den Hüften
                                                                                             Frauen       7             8
            in den letzten 12 Monaten in Behandlung
                                                                                             Männer       9                                  15
                                                                    Schmerzen in den Knien
            in den letzten 12 Monaten nicht                                                 Frauen       9                           11
             in Behandlung
                                                                         Schmerzen in den    Männer       7                      11
     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit                 Beinen, Füßen    Frauen        9                                14
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
     Rundungsfehler                                                                          Männer   6                                           22
                                                                           Kopfschmerzen
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018                                          Frauen                 13                                           31
29

                                                                                                                       Allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit und
             Beschwerden                                                                                               Erschöpfung weit verbreitet
                              Männer               7                                         21
Nächtliche Schlafstörungen    Frauen                                                                                   Neben Rückenleiden klagt ein großer Teil der
                                                       9                                          26
                                                                                                                       Beschäftigten über allgemeine Müdigkeit, Mattig-
     Allgemeine Müdigkeit,    Männer                   8                                                     38
                                                                                                                       keit und Erschöpfung. Frauen nennen diese
Mattigkeit und Erschöpfung    Frauen                            12                                                43
                                                                                                                       Beschwerden deutlich häufiger als Männer (z. B.
                Magen-,       Männer           7                     6                                                 allgemeine Müdigkeit: 56 % / 46 %). Der überwie-
  Verdauungsbeschwerden       Frauen                       10                 8
                                                                                                                       gende Teil der Befragten war wegen der genannten
     Hörverschlechterung,     Männer       6                             10                                            Beschwerden in den letzten 12 Monaten nicht in
           Ohrgeräusche       Frauen       5                         8
                                                                                                                       Behandlung.
                              Männer   4                                  21
Nervosität oder Reizbarkeit   Frauen       6                                       26

                              Männer   4                                      15
     Niedergeschlagenheit
                              Frauen               7                                    19                                    in den letzten 12 Monaten in Behandlung
                              Männer   3           3                                                                          in den letzten 12 Monaten nicht
          Schwindelgefühl     Frauen       5                    6                                                              in Behandlung
                              Männer       5                                                      29
   Körperliche Erschöpfung                                                                                             Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
                              Frauen                       9                                            31
                                                                                                                       Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
                              Männer   4                                           17                                  Rundungsfehler
   Emotionale Erschöpfung
                              Frauen                       9                                       26                  Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
30   Arbeitsbedingungen: Ressourcen

     Je höher die Qualifikation, desto mehr Seite 30
     Handlungsspielraum
                                                                Arbeitsbedingungen
     Die Abbildung zeigt, dass höher Qualifizierte über                                                     46
     mehr Handlungsspielraum verfügen. So berichten       Eigene Arbeit selbst planen                                 59
     beispielsweise 46 % der Erwerbstätigen ohne                        und einteilen                                           74
     Berufsabschluss davon, dass sie ihre eigene Arbeit                                                                              82
     häufig selbst planen und einteilen. Unter den
     Personen mit Fachhochschul- bzw. Universitäts­                                     25
     abschluss sind es 82 %.                                             Einfluss auf        29
                                                                   die Arbeitsmenge               34
                                                                                                       38

         	ohne Berufsabschluss                                                                                  51
            betriebliche, schulische Ausbildung                Eigene Entscheidung,                                   59
                                                                        wann Pause                                         69
            Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                                                                                73
         	Fachhochschule, Universität

     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
31

                                                                   Soziale Unterstützung auch
                                                                   eine Frage der Qualifikation
        Arbeitsbedingungen
                                           71                      Personen ohne Berufsabschluss berichten
     Teil einer Gemeinschaft                         80            durchgängig seltener von sozialer Unterstützung
              am Arbeitsplatz                         81           bei der Arbeit als Personen mit einer höheren
                                                      82           Qualifikation. Das zeigt sich vor allem hinsichtlich
                                                                   der Einschätzung, Teil einer Gemeinschaft am
                                                     80            Arbeitsplatz zu sein. Die drei Gruppen mit betrieb-
      Gute Zusammenarbeit                                  86
                                                                   licher Ausbildung, Meisterabschluss und
mit Kolleginnen und Kollegen                                88
                                                                   Hochschul­bildung unterscheiden sich jedoch
                                                              90
                                                                   kaum hin­sichtlich der sozialen Unterstützung.
                                                76
         Hilfe/Unterstützung                     79                    	ohne Berufsabschluss
von Kolleginnen und Kollegen                    77                        betriebliche, schulische Ausbildung
                                                   82                     Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                       	Fachhochschule, Universität
                                57
        Hilfe/Unterstützung      58
                                                                   Alle Angaben in Prozent
           von Vorgesetzten     57                                 Rundungsfehler
                                      61                           Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
32   Veränderungen im Arbeitsumfeld

     Neue Technologien, Produkte und                  Seite 32
     Dienstleistungen                                                                                                30
                                                                      Neue Fertigungs- oder
                                                                                                                            34
     Die Abbildung zeigt, dass die Einführung neuer                  Verfahrenstechnologien                                           39
     oder veränderter Technologien, Produkte und                                                                 29
     Dienstleistungen heute zur täglichen Arbeit                                                                      31
                                                                  Neue Computerprogramme
     gehört. Etwa die Hälfte der Akademiker sowie der                                                                                  40
                                                                              (keine neuen
     Meister und Techniker hat in den letzten zwei                                                                                               48
                                                                       Programmversionen)
     Jahren vor der Umfrage vollkommen neue                                                                                                           51
     Computerprogramme erhalten. Die letztgenannte                                                                               36
     Gruppe berichtet ebenso häufig von neuen                               Neue Maschinen                                                 41
     Maschinen oder Anlagen bei der Arbeit.                                    oder Anlagen                                                     47
                                                                                                          24
         	ohne Berufsabschluss                                                                            25
            betriebliche, schulische Ausbildung                       Neue oder deutlich ver-                   28
                                                                 änderte Produkte/Werkstoffe                               33
            Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                                                18
         	Fachhochschule, Universität
                                                                                                     22
                                                                         Neue oder deutlich          22
     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler                                              veränderte Dienstleistungen                          31
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018                                                                   31
33

                                                                 Stetiger Wandel

                                                                 Die stetigen Veränderungen im Arbeitsumfeld
                                               33                zeigen sich auch an Umstrukturierungen/
      Umstrukturierungen/                            38          Umorganisationen oder dem vermehrten Einsatz
        Umorganisationen                                   46    von freien Mitarbeitern, Aushilfen, Praktikanten
                                                          45     etc. Auch hier werden Unterschiede zwischen den
                                                                 Qualifikationsgruppen deutlich. So berichten
                                         28                      gerade Erwerbstätige ohne Berufsabschluss
          Stellen abgebaut      25
                                                                 davon, dass bei der Arbeit vermehrt freie
        oder Entlassungen       25
                                                                 Mitarbeiter, Aushilfen, Praktikanten etc. eingesetzt
                               24
                                                                 werden.
                                                            47
 Vermehrt freie Mitarbeiter,                        37               	ohne Berufsabschluss
Aushilfen, Praktikanten etc.                   33                       betriebliche, schulische Ausbildung
                                          29                            Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                     	Fachhochschule, Universität
                               24
                                    26
Neuer direkter Vorgesetzter                                      Alle Angaben in Prozent
                                         28                      Rundungsfehler
                                         28                      Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
34

     Stress und Arbeitsdruck sowie fachlicheSeite 34
     Anforderungen                                       Stress und Arbeitsdruck

     44 % der Meister und Techniker geben an, dass        Ohne Berufsabschluss          8                     64   28
     Stress und Arbeitsdruck in den letzten zwei         Betriebliche, schulische
                                                                                        6              55          39
     Jahren vor der Umfrage zugenommen haben.                         Ausbildung
     Für den gleichen Zeitraum berichtet diese Gruppe        Meister-, Techniker-       6         50               44
     ebenfalls am häufigsten (55 %), dass fachliche              abschluss u. ä.
     Anforderungen bei der Arbeit zugenommen                   Fachhochschule,
                                                                                        7               57         36
     haben. Von beidem sind Erwerbstätige ohne                      Universität
     Berufsabschluss deutlich seltener betroffen.
                                                        Fachliche Anforderungen

                                                          Ohne Berufsabschluss      4                        65    31
            abgenommen
                                                         Betriebliche, schulische                 54               44
            gleich geblieben                                          Ausbildung
                                                                                    2
            zugenommen                                       Meister-, Techniker-           44                     55
                                                                 abschluss u. ä.
                                                                                    2
     Alle Angaben in Prozent                                   Fachhochschule,
     Rundungsfehler
                                                                                                 51                47
                                                                    Universität
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018                                 2
36

                                                                                                       Seite 37

     Arbeitszeit
     Ergänzend zu den jährlich veröffentlichten Mikrozensuszahlen des Statistischen Bundesamtes zu
     besonderen Arbeitszeiten finden Sie hier Ergebnisse aus dem Arbeitszeitreport Deutschland 2016.
37

                                                                                                      Besondere zeitliche Arbeitsbedingungen

                                                                                                      Die Grafik zeigt, wie viele abhängig Beschäftigte

                                   24,5
                                                                                                      angeben, in den letzten vier Wochen an mindes-

                     22,9
                                                                                                      tens zwei Samstagen, zwei Sonn- und Feiertagen

                            21,4
                                                                                                      bzw. an mindestens der Hälfte der Arbeitstage

                                                                                        20,1
                                                                                                      abends, nachts oder in Schichten gearbeitet zu

                                                                                 18,5
                                                                                                      haben. Frauen geben dabei mehr Wochenend­

                                                                                               16,7
                                                                                                      arbeit, Männer mehr Schicht-, Nacht- und Abend-
       15,8

                                                                                                      arbeit an.
14,1

                                                        13,3
                                          12,8
              12,3

                                                                                                             gesamt

                                                 12,3
                                                                                                             Männer
                                                                                                             Frauen

                                                                     7,1
                                                               5,4
                                                                                                      Abhängig Beschäftigte ohne Auszubildende

                                                                           3,6
                                                                                                      Die Ergebnisse sind aufgrund einer veränderten
                                                                                                      Fragestellung nicht mit den Vorjahren vergleichbar
Schichtarbeit        Samstags-            Sonn- und/oder       Nachtarbeit       Abendarbeit          Alle Angaben in Prozent
                     arbeit               Feiertagsarbeit                                             Quelle: Suga 2017, S. 270
38   Arbeitszeit – tatsächliche und gewünschte Wochenarbeitszeit

     Vollzeitbeschäftigte würden gern weniger
                                           Seite 38
     arbeiten
                                                           Männer

     Die tatsächlichen und gewünschten Arbeitszeiten                                                                               54,1
                                                           überlange Vollzeit
     von abhängig Beschäftigten liegen zum Teil weit                                                                        44,5
                                                           (ab 48 Stunden)
     auseinander. So arbeiten z. B. teilzeitbeschäftigte                                - 9,6
     Männer zwischen 10 und 34 Stunden durch-
     schnittlich 22,6 Stunden in der Woche, sie würden                                                               41,0
                                                           Vollzeit
     aber im Durchschnitt gern 3,8 Stunden mehr                                                               38,1
                                                           (35 – 47 Stunden)
     arbeiten. Männer in Vollzeit (35 – 47 Stunden)                             - 2,9
     hingegen würden gern 2,9 Stunden weniger
     arbeiten. Bei der überlangen Vollzeit wünschen                                             22,6
                                                           Teilzeit
     sich die Männer fast 10 Stunden weniger.                                                          26,4
                                                           (10 – 34 Stunden)
                                                                                +3,8
     Wochenarbeitszeit
            tatsächlich
            gewünscht
            Differenz

     Alle Angaben in Stunden
     Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016, S. 85
39

Frauen

                                                                    53,5   Obwohl Frauen insgesamt schon etwas kürzere
überlange Vollzeit
                                                             41,7          tatsächliche Wochenarbeitszeiten haben, ist der
(ab 48 Stunden)
                             - 11,8                                        Verkürzungswunsch in Vollzeit ( - 4,5 Stunden)
                                                                           und in überlanger Vollzeit ( - 11,8 Stunden) noch
                                                           40,2            ausgeprägter. Bei den in Teilzeit arbeitenden
Vollzeit
                                                    35,7                   Frauen hingegen ist der Verlängerungswunsch
(35 – 47 Stunden)
                     2,9
                     - 4,5                                                 weniger ausgeprägt als bei den Männern.

Teilzeit                              23,3
                                             25,6
(10 – 34 Stunden)
                     +2,3
                                                                           Wochenarbeitszeit
                                                                                  tatsächlich
                                                                                  gewünscht
                                                                                  Differenz

                                                                           Alle Angaben in Stunden
                                                                           Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016, S. 85
40   Flexibilisierungsmöglichkeiten der Beschäftigten

     Der Einfluss auf die Arbeitszeit ist
     sehr unterschiedlich                                 Einfluss auf...

     Viele abhängig Beschäftigte haben nur wenig
     Einfluss auf ihren Arbeitsbeginn bzw. ihr Arbeits-           Arbeitsbeginn/                 45             17   38
     ende (45 %). Ein etwas geringerer Anteil gibt an,                     -ende
     darauf viel Einfluss zu haben (38 %). Wenig
     Möglichkeiten, ein paar Stunden frei zu nehmen,            Ein paar Stunden
                                                                                           32              25        44
     hat ein Drittel der Beschäftigten (32 %).                        freinehmen
     Allerdings können mehr als die Hälfte der
     Befragten ihre Pausen (52 %) oder freie Tage
                                                                            Pausen        30          18             52
     (57 %) beeinflussen.

                                                                          Urlaub/
            wenig                                                                    17         26                   57
                                                                ein paar Tage frei
            mittel
            viel

     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler
     Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016,
              S. 170 und 172
Flexibilisierungsmöglichkeiten und Work-Life-Balance                             41

                                                                                        Einfluss schafft Zufriedenheit
Einfluss auf
Arbeitszeit

                                            85
                                                                                        Höherer Einfluss auf die Arbeitszeit geht bei allen

                          84

                                                                               83
                                                             81
                                                                                        hier dargestellten Belangen mit einer höheren

                     79

                                       77

                                                        75
                                                                                        Zufriedenheit mit der Passung zwischen Arbeits-

                                                                          73
                71

                                                   71
                                                                                        und Privatleben einher. Besonders groß sind die

                                  67
                                                                                        Unterschiede bei den Möglichkeiten ein paar

                                                                     64
                                                                                        Stunden oder Tage frei nehmen zu können.
                                                                                        So geben Befragte mit wenig Einfluss nur zu 67 %
                                                                                        bzw. 64 % an, mit der Work-Life-Balance zufrieden
                                                                                        zu sein, während dies bei hohen Einfluss-
                                                                                        möglichkeiten 85 % bzw. 83 % tun.

                                                                                               wenig
                                                                                               mittel
                                                                                               hoch

                                                                                        Alle Angaben in Prozent
                                                                                        Rundungsfehler
               Arbeitsbeginn/   Ein paar Stunden    Pausen              Urlaub/
                   -ende           freinehmen                      ein paar Tage frei   Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016,
                                                                                                 S. 171 und 173
42   Flexibilisierungsanforderungen der Betriebe

     Etwa jeder siebte gibt betriebsbedingte Seite 42
     Änderungen der Arbeitszeit an
                                                                             Bereitschafts-   Ruf bereit-    Arbeit     Häufige Änderungen
                                                                                dienst         schaft       auf Abruf     der Arbeitszeit
     In der Arbeitszeitbefragung 2015 gaben 7– 8 % der
     Beschäftigten an, dass sie Bereitschaftsdienst,
     Rufbereitschaft oder Arbeit auf Abruf haben. Etwa     Gesamt                  7              8            7                14
     doppelt so viele sagten, dass sich ihre Arbeitszei-
     ten häufig ändern (14 %). Diese Anteile variieren
                                                           Teilzeit                4              5            8                11
     nach Teil-/Vollzeit und Bildung. So sind Rufbereit-
     schaft und Bereitschaftsdienst seltener bei
     Teilzeitkräften. Arbeit auf Abruf hingegen ist        Vollzeit                7              10           6                14
     häufiger bei niedrigem Bildungsniveau.

                                                           Bildung niedrig         5              9            13               14

                                                           Bildung mittel          6              8            7                13
     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler
     Bildung nach ISCED                                    Bildung hoch            8              10           5                15
     Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016,
              S. 176 und 178
Flexibilisierungsanforderungen und Work-Life-Balance                         43

                                                                                            Arbeitszeitänderungen beeinflussen die
Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance                                                     Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance

                                                                                            Die Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance ist
                                                                                  81        bei allen hier genannten Anforderungen niedriger.
          78                          78                 78
                                                                                            Am deutlichsten ist dies, wenn die Arbeitszeiten
                                 71                                                         von betrieblicher Seite häufig geändert werden.
     69                                            67
                                                                                            Von den Befragten, die dies angeben, geben nur
                                                                                            56 % an, mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden zu
                                                                             56             sein. Bei denen, die dies nicht haben, geben 81 %
                                                                                            an, zufrieden zu sein.

                                                                                                   ja
                                                                                                   nein

                                                                                            Alle Angaben in Prozent
                                                                                            Rundungsfehler
Bereitschaftsdienst          Ruf bereitschaft   Arbeit auf Abruf       Häufige Änderungen   Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016,
                                                                         der Arbeitszeit             S. 177 und 179
44

                                                                                                    Seite 45

     Arbeitsunfähigkeit
     GKV-Mitglieder
     In die Statistik zur Arbeitsunfähigkeit und die Schätzungen der volkswirtschaftlichen Kosten
     gehen Daten der Pflicht- und freiwilligen Mitglieder von Gesetzlichen Krankenkassen (GKV)
     mit Krankengeldanspruch ein. Rentner und mitversicherte Familienangehörige werden hierbei
     nicht berücksichtigt. Für die Berechnung der GKV-Mitgliederzahlen werden Mitgliedsjahre
     herangezogen, d. h. eine Person, die im Berichtsjahr ein halbes Jahr krankenversichert war
     (z. B. im Rahmen von Saisonarbeit), geht als 0,5 GKV-Mitgliedsjahre in die Berechnungen ein.
Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen                            45

                                                                            Im Durchschnitt 12 Krankheitstage je Fall
          Wirtschaftszweige1                                                pro Jahr

       Land-, Forstwirtschaft,                   110                        Im Jahr 2017 wurden über alle Branchen hinweg
                    Fischerei               15                              163 Krankmeldungen je 100 GKV-Mitgliedsjahre
                                                                    173     verzeichnet. Durchschnittlich dauerten die
    Produzierendes Gewerbe,
           ohne Baugewerbe            12                                    Erkrankungsfälle 12 Tage. Die meisten Krank­
                                                                            meldungen pro 100 GKV-Mitgliedsjahre wurden
                                                        152                 im öffentlichen und privaten Dienstleistungs­
                 Baugewerbe
                                       13                                   gewerbe, gefolgt vom produzierenden Gewerbe
                                                       149                  (ohne Baugewerbe), verzeichnet. Nach Arbeitsun­
   Handel, Gastgewerbe und
                   Verkehr            12                                    fähigkeits­tagen pro Fall führt die Land-, Forstwirt-
                                                                            schaft und Fischerei die Statistik mit 15 Tagen an.
Finanzierung, Vermietung und                                 159
   Unternehmensdienstleister     10

      Öffentliche und private                                         179          Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre
            Dienstleistungen          12                                           Tage je Fall

                                                                            1
                                                                            	Klassifikation der Wirtschaftszweige,
                                                              163             Ausgabe 2008 (WZ 08)
                Durchschnitt
                                      12                                    Quelle: S
                                                                                     uga 2017, S. 109, eigene Berechnungen
46   Arbeitsunfähigkeit nach Altersgruppen

     Mehr AU-Tage mit steigendem Alter              Seite 46     Alter
                                                                15 – 19                                                                          261
     Betrachtet man die Arbeitsunfähigkeitsdaten in                       5
     Abhängigkeit vom Alter, so zeigt sich, dass bei            20 – 24                                                               214
     jungen Erwerbstätigen zwischen 15 und 19 (261)                            6
                                                                25 – 29                                          166
     und zwischen 20 und 24 (214) überdurchschnitt-
                                                                                   8
     lich viele Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre vorliegen.                                                 156
                                                                30 – 34
     Diese fallen mit zunehmendem Alter ab, steigen                                    9
     aber ab 50 Jahren wieder leicht an. Allerdings             35 – 39                                    155
                                                                                           10
     steigt die Zahl der AU-Tage mit zu­nehmendem
                                                                40 – 44                               150
     Alter kontinuierlich von 5 auf 22 Tage je Fall an.                                         11
                                                                45 – 49                              147
                                                                                                           13
                                                                50 – 54                                   152
                                                                                                                            15

                                                                55 – 59                                          165
                                                                                                                                 17
                                                                60 – 64                                               171
                                                                                                                                            21
            Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre                               65
                                                                  ≥ 65
            Tage je Fall                                                                                                                         22

                                                               Gesamt                                           163
     Quelle: Suga 2017, S. 108                                                                       12
Verteilung der Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen                          47

                                                                                                 Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen
                                                                                                 die meisten Diagnosetage
                                           Diagnosetage

                                                                                                 Mehr als die Hälfte aller Diagnosetage gehen auf
                                                                                                 die Diagnosegruppen Muskel-Skelett-
                                                                         Psychische und
                                                                         Verhaltensstörungen     Erkrankungen, Krankheiten des Atmungssystems
                                                                                                 und psychische und Verhaltensstörungen
                                                   12,8 %                                        zurück (51 %).
       Übrige Krankheiten         27,1 %                                 Krankheiten des
                                                            5,5 %        Kreislaufsystems

                                                                         Krankheiten
                                                             13,8 %      des Atmungssystems

Verletzungen, Vergiftungen
                                 11,7 %                                  Krankheiten
               und Unfälle                                  5,1 %        des Verdauungssystems

                                               24,1 %
             Krankheiten des Muskel-
                     Skelett-Systems
              und des Bindegewebes
                                                                                                 Rundungsfehler
                                                                                                 Quelle: Suga 2017, S. 207
48   Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen – Frauen und Männer im Vergleich
                                                                                                                                                            Seite 49
     Typisch Mann – typisch Frau?                 Seite 48
                                                                                                 Diagnosetage
     Vergleicht man die Ursachen von Arbeits­
     unfähigkeit bei Männern und Frauen, ergeben                        Männer                                            Frauen
     sich unterschiedliche Muster. Besonders
     auffallend sind die Unterschiede bei Verletzungen,                      10,0 %
                                                                                                                                   16,1 %
     Vergiftungen und Unfällen (mehr Diagnosetage                                     6,6 %
                                                               24,9 %
     bei Männern) sowie bei psychischen und                                                                     29,7 %
                                                                                                                                            4,2 %
     Verhaltens­störungen (mehr Diagnosetage bei
     Frauen).                                                                           13,1 %
                                                                                                                                            14,6 %

                                                             14,1 %                     5,5 %
                                                                                                                8,7 %
                                                                                                                                        4,6 %

                                                                          25,8 %                                          22,1 %

                                                                Psychische und Verhaltensstörungen                 Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
                                                                Krankheiten des Kreislaufsystems                   und des Bindegewebes

     Rundungsfehler
                                                                Krankheiten des Atmungssystems                     Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle
     Quelle: Suga 2017, S. 207                                  Krankheiten des Verdauungssystems                  Übrige Krankheiten
Volkswirtschaftliche Kosten der Arbeitsunfähigkeit                             49

                                                                                                      Arbeitsunfähigkeit ist teuer
Schätzung der volkswirtschaftlichen Produktionsausfallkosten und
der ausgefallenen Bruttowertschöpfung durch Arbeitsunfähigkeit 2017                                   Die BAuA schätzt seit Jahren Kosten der Arbeits-
39.975 Tsd. Arbeitnehmer/-innen x 16,7 Arbeitsunfähigkeitstage                                        unfähigkeit. 2017 fielen durch Arbeits­unfähigkeit
                                                                                                      1,8 Millionen Erwerbsjahre aus. Multipliziert man
⇒ 668,6 Mio. Arbeitsunfähigkeitstage, beziehungsweise ausgefallene Erwerbsjahre:          1,8 Mio.
                                                                                                      diese mit dem durchschnitt­lichen Arbeitnehmer­
Schätzung der Produktionsausfallkosten anhand der Lohnkosten (Produktionsausfall)                     entgelt, ergibt sich eine ausgefallene Produktion
                                                                                                      von 76 Milliarden Euro. Berücksichtigt man, dass
1,8 Mio. ausgefallene Erwerbsjahre x 41.700 € durchschnittliches Arbeitnehmerentgelt1                 jeder Beschäftigte durch seine Arbeit Werte
⇒ ausgefallene Produktion durch Arbeitsunfähigkeit:                                     76 Mrd. €     schafft, ist der Verlust noch höher zu veran­
⇒ Produktionsausfall je Arbeitnehmer/-in:                                                  1.911 €    schlagen: 136 Milliarden Euro betrug der Verlust
⇒ Produktionsausfall je Arbeitsunfähigkeitstag:                                              114 €    an Bruttowertschöpfung durch Arbeitsunfähigkeit
⇒ Anteil am Bruttonationaleinkommen:                                                         2,3 %    im Jahr 2017. Die Schätzung basiert auf Arbeits­
                                                                                                      unfähigkeits­daten von rund 30 Millionen GKV-
Schätzung des Verlustes an Arbeitsproduktivität (Ausfall an Bruttowertschöpfung)                      Mitgliedsjahren.
1,8 Mio. ausgefallene Erwerbsjahre x 74.000 € durchschnittliche Bruttowertschöpfung 1
⇒ ausgefallene Bruttowertschöpfung:                                                     136 Mrd. €
⇒ Ausfall an Bruttowertschöpfung je Arbeitnehmer/-in:                                      3.391 €    1
                                                                                                       	Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
⇒ Ausfall an Bruttowertschöpfung je Arbeitsunfähigkeitstag:                                  203 €        (Statistisches Bundesamt)
                                                                                                      Rundungsfehler
⇒ Anteil am Bruttonationaleinkommen:                                                          4,1 %
                                                                                                      Quelle: Suga 2017, S. 117
50   Kosten der Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen

     Produktionsausfall und weniger               Seite 50   Wirtschaftszweige1               Arbeit-   Arbeitsunfähigkeitstage       Durch-         Durch-
     Wertschöpfung                                                                           nehmer/                               schnittliches   schnittliche
                                                                                              -innen     Tage pro        Tage     Arbeitnehmer-    Bruttowert-
     Produzierendes Gewerbe, Baugewerbe sowie                                               im Inland     Arbeit-      in Mio.        entgelt      schöpfung
                                                                                              in Tsd.   nehmer/-in                     in €           in €
     öffentliche und private Dienstleister verzeichnen
     die meisten Arbeitsunfähigkeitstage pro Arbeit-
                                                             Land-, Forstwirtschaft,
     nehmer. Aufgrund der hohen Arbeitnehmerzahlen                                            350          16,2          5,7         23.000          41.400
                                                             Fischerei
     im Bereich öffentliche und private Dienstleistungen
     fallen hier insgesamt am meisten Arbeitstage aus        Produzierendes Gewerbe
                                                                                              7.936        20,6         163,2        55.600          94.300
     (248,4 Mio.).                                           ohne Baugewerbe

                                                             Baugewerbe                       2.007        19,5         39,2          41.100         58.000

                                                             Handel, Gastgewerbe
                                                                                             10.204        18,1         184,5        36.500          54.200
                                                             und Verkehr

                                                             Finanzierung, Vermietung und
                                                                                              6.654        14,6         97,2         40.900          97.500
                                                             Unternehmensdienstleister
     1
      	Klassifikation der Wirtschaftszweige,
        Ausgabe 2008 (WZ 08)                                 Öffentliche und private
                                                                                             12.824        19,4        248,4         38.400          46.500
     Rundungsfehler                                          Dienstleistungen
     Quelle: Suga 2017, S. 118
51

                                                                                                                  Im Bereich Finanzierung, Vermietung, Unterneh-
Wirtschaftszweige 1                 Produktionsausfall                   Ausfall an Bruttowertschöpfung
Wirtschaftszweige 1                                                                                               mensdienstleister schlug jeder AU-Tag mit einem
                           Mrd. €       je
                                         jeArbeit-
                                            Arbeit-   pro
                                                       pro Arbeits
                                                           Arbeits--   Mrd. €      je
                                                                                    jeArbeit-
                                                                                       Arbeit-   pro
                                                                                                 pro Arbeits
                                                                                                      Arbeits--   Ausfall von 267 Euro Bruttowertschöpfung zu
                                       nehmer/-in
                                         nehmer         unfähig-
                                                        unfähig-                  nehmer/-in
                                                                                    nehmer        unfähig-
                                                                                                   unfähig-       Buche, im produzierenden Gewerbe waren es
                                           in
                                            in €€     keitstag
                                                         keitstag
                                                               in €                   in
                                                                                       in €€       keitstag
                                                                                                   keitstag
                                                                                                                  258 Euro. Der Produktionsausfall ist im Produzie-
                                                           in €                                      in
                                                                                                      in €
                                                                                                         €
                                                                                                                  renden Gewerbe mit 152 Euro pro Arbeitsunfähig-
Land-, Forstwirtschaft,                                                                                           keitstag am höchsten. Das Bau­gewerbe und der
                            0,2
                            0,4           1.019
                                          609              59
                                                           63           0,3
                                                                        0,6          1.834
                                                                                     945              92
                                                                                                      113
Fischerei                                                                                                         Bereich Finanzierung, Vermietung und Unter­
                                                                                                                  nehmensdienstleister folgen mit je 112 Euro.
Produzierendes Gewerbe
                            18,6
                            24,9         2.402
                                          3.133            139
                                                           152          30,1
                                                                        42,2        3.892
                                                                                     5.314           225
                                                                                                     258
ohne Baugewerbe

Baugewerbe                  3,0
                            4,4           1.557
                                           2.197           102
                                                            112         3,8
                                                                        6,2          1.994
                                                                                      3.101          131
                                                                                                     159

Handel, Gast
        Gastgewerbe
             gewerbe
                            12,0
                            18,4          1.216
                                          1.808            100
                                                           89           27,4
                                                                        17,1         1.750
                                                                                     2.685           127
                                                                                                     148
und Verkehr

Finanzierung, Vermietung
und Unternehmens-           10,9
                             7,3          1.199
                                          1.637            101
                                                           112          18,2
                                                                        26,0         2.978
                                                                                     3.903           250
                                                                                                     267
dienstleister                                                                                                     1
                                                                                                                   	Klassifikation der Wirtschaftszweige,
Öffentliche und private                                                                                              Ausgabe 2008 (WZ 08)
                            16,1
                            26,1          1.348
                                          2.038            105
                                                           95           20,1
                                                                        31,6         1.679
                                                                                     2.468           118
                                                                                                     127          Rundungsfehler
Dienstleistungen
                                                                                                                  Quelle: Suga 2017, S. 118
52   Kosten der Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen

     Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen
     die höchsten Kosten
                                                         Produktionsausfallkosten in Mrd. €         Ausfall an Bruttowertschöpfung in Mrd. €
                                                                Gesamt 76,4 Mrd. €                             Gesamt 135,5 Mrd. €
     Mit 17,2 Milliarden Euro Produktionsausfall und
     30,5 Milliarden Euro Ausfall an Bruttowert-
     schöpfung besteht bei Krankheiten des Muskel-                              12,2                                         21,7
     Skelett-Systems das größte Präventionspotenzial.
                                                           20,6                                          36,6
     Die Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltens-
                                                                                         3,9                                              6,9
     störungen“ folgt mit 21,7 Milliarden Euro Ausfall
     an Bruttowertschöpfung und 12,2 Milliarden Euro
     Produktionsausfallkosten.                                                               10,6                                         18,8
                                                         8,0                                           14,2
                                                                                       3,8                                          6,8

                                                                       17,2                                         30,5

                                                               Psychische und Verhaltensstörungen         Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
                                                               Krankheiten des Kreislaufsystems           und des Bindegewebes

     Rundungsfehler
                                                               Krankheiten des Atmungssystems             Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle
     Quelle: Suga 2017, S. 117                                 Krankheiten des Verdauungssystems          Übrige Krankheiten
54

     Renten
Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit                    55

                                                                        Rentenzugänge sinken
  Rentenzugänge Männer          Rentenzugänge Frauen
                                                                        Im Jahr 2017 war in allen vier Diagnosegruppen
                10.326   2015    10.963                                 ein Rückgang der Renten wegen verminderter
                                                                        Erwerbsfähigkeit zu verzeichnen. Lediglich in
               10.938    2016     11.878
                                                                        der Diagnosegruppe Krankheiten des Kreislauf­
               10.372    2017    11.008                                 systems gab es bei den Frauen einen leichten
                                                                        Anstieg.
31.557                   2015                           42.677
31.426                   2016                           43.042
 30.117                  2017                          41.186

               11.417    2015         4.729
               11.428    2016         4.746                                 	Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
               10.713    2017         4.773                                   und des Bindegewebes
                                                                               Psychische und Verhaltensstörungen
               11.067    2015     11.271                                       Krankheiten des Kreislaufsystems
               10.940    2016    11.379                                     	Neubildungen (z. B. gut- oder bösartige
               10.729    2017    10.902                                       Tumoren)
                                                                        Quelle: Suga 2017, S. 115
56   Rentenzugangsalter

     Minimale Veränderungen zum Vorjahr
                                                  Seite 56
                                                                       Rentenzugänge Männer in Jahren          Rentenzugänge Frauen in Jahren
     Das Rentenzugangsalter bei der Rente wegen
     Alters (M: 64,0, F: 64,1) hat sich bei beiden           63,9   64,0                                2015                                    64,3   64,1
     Geschlechtern nur um 0,1 verändert. Bei den
                                                             63,9                                       2016                                           64,2
     Renten wegen ver­minderter Erwerbsfähigkeit
     (M: 52,4, F: 51,4) gab es auch nur geringfügige         64,0                                       2017                                           64,1
     Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.
                                                                    52,1                                2015                                51,2
                                                                    52,1                                2016                                51,2
                                                                    52,4                                2017                                51,4

            Rente wegen Alters
            Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit

     Quelle: Suga 2017, S. 115
58

     Demografischer Wandel
Altersauf bau der Bevölkerung in Deutschland                      59

                                                                                           Pyramide im Wandel
                 Altersauf bau der Bevölkerung in Deutschland 1910 …
                                                                                           Der Altersaufbau der Bevölkerung war zu Beginn
                                        100    Alter in Jahren                             des 20. Jahrhunderts pyramidenförmig: Viele
                                                                                           Kinder und Jugendliche bildeten das breite
                                         90                                                Fundament, mit zunehmendem Alter nahm die
                                         80
                                                                                           Zahl der Menschen eines Jahrgangs relativ
             Männer                                               Frauen
                                                                                           gleichmäßig ab. Seit Anfang der 1970 er Jahre
                                         70                                                veränderte sich jedoch die Alterspyramide.
                                                                                           Drastisch sinkende Geburtsraten haben ihr
                                         60
                                                                                           Fundament verkleinert. Die Spitze wurde durch
                                         50                                                die steigende Lebenserwartung immer breiter.
                                                                                           Für die Arbeitswelt bedeutet dies: schon in
                                         40                                                wenigen Jahren wird es kaum noch möglich sein,
                                         30                                                Belegschaften zu verjüngen, weil die jüngere
                                                                                           Generation nicht in dem benötigten Umfang
                                         20                                                nachwächst. Das Durchschnittsalter der Beschäf-
                                                                           Tsd. Personen
                                                                                           tigten in den Betrieben wird somit zwangsläufig
                                         10
                                                                                           immer weiter ansteigen.
                                         0
1000   750     500      250         0          0         250       500     750     1000    Quelle: Statistisches Bundesamt 2015
60   Demografischer Wandel in Deutschland

     Von der Pyramide zum Pilz
                                               Seite 60
                                                                            Alter in Jahren
     Von der Pyramide zum Pilz: derzeitiger und
     zukünftiger Altersaufbau der Bevölkerung in                                    100
     Deutschland. Unter der Voraussetzung annähernd
                                                                                    90
     gleichbleibender Geburtenraten und einem
     kontinuierlichen Anstieg der Lebenserwartung         Männer                    80                       Frauen
     schätzt das Statistische Bundesamt den Alters­
     aufbau der Bevölkerung für das Jahr 2060.                                      70
     Je nach Höhe der Zuwanderung ergeben sich zwei                                 60
     Varianten der Entwicklung. Weitere Szenarien
     lassen sich in einer animierten Bevölkerungs­                                  50
                                                          31.12.2013                                      31.12.2013
     pyramide betrachten unter:
     www.destatis.de/bevoelkerungspyramide                                          40

                                                                                    30
     Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland
     am 31.12.2013 und am 31.12.2060                                                20
            schwächere Zuwanderung
                                                                                    10                  Tsd. Personen
            stärkere Zuwanderung
                                                                                    0
     Quelle: Statistisches Bundesamt 2015                    1000 750 500 250   0         0   250 500 750 1000
Anteil der Erwerbstätigen unter den 55- bis 65-Jährigen im Vergleich                                 61

                                                                         Europa im Vergleich
               Island                                             83,9
                                                                         Dass der geringe Anteil von Erwerbstätigen in der
           Schweden                                        76,4          Gruppe der Älteren kein Naturgesetz ist, zeigt der
                                                                         Vergleich mit anderen Industrienationen. Aller-
              Schweiz                               72,2                 dings hat Deutschland in den letzten Jahren hier
           Norwegen                                 71,9                 Boden gut gemacht. Lag der Anteil der Erwerbs­-
                                                                         ­­täti­gen über 55 noch 2001 bei gerade einmal
         Deutschland                              70,1                   37,9 %, ist die Erwerbstätigenquote der 55- bis
           Dänemark                              68,9
                                                                         65-Jährigen 2017 zwischenzeitlich auf 70,1 %
                                                                         gestiegen.
              Estland                          68,1

              Litauen                      66,1

         Niederlande                       65,7

Vereinigtes Königreich                    64,1

             Finnland                   62,5
                                                                         Alle Angaben in Prozent
             Lettland                   62,3                             Quelle: Eurostat, Erwerbstätigenquote älterer
                                                                                  Erwerbs­tätiger – insgesamt
                                                                                  Stand 24.10.2018
62

     Arbeitszeitwünsche
     Ergebnisse aus dem baua: Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung: Arbeitszeitwünsche von
     Beschäftigten in Deutschland“.
     Basierend auf den ersten beiden Wellen der BAuA-Arbeitszeitbefragung, die 2015 und 2017
     durchgeführt wurden, gibt dieser Bericht einen Überblick über die Arbeitszeitwünsche und
     Arbeitszeitrealitäten von Beschäftigten in Deutschland.
Arbeitszeitwünsche abhängig Beschäftigter                        63

                                                                                   Verkürzungswunsch bei
                                                                                   Vollzeitbeschäftigten verbreitet
                             Verkürzungs-   Beibehaltungs-   Verlängerungs-
                               wunsch          wunsch            wunsch            Mehr als die Hälfte der Vollzeitbeschäftigten
                                                                                   (58 %) möchte die Arbeitszeit verkürzen.
                                                                                   Hin­gegen wünschen sich drei von zehn Teilzeit­
                                                                                   beschäftigten eine Verlängerung ihrer Arbeitszeit.
Gesamt                           49              39               12

Vollzeit (ab 35 Stunden)         58              36                6

Teilzeit (10 – 34 Stunden)        21             49                31              Alle Angaben in Prozent
                                                                                   Rundungsfehler
                                                                                   n = 8.567
                                                                                   Quelle: Bericht Arbeitszeitwünsche, S. 16 f.
64   Tatsächliche, gewünschte und vertraglich vereinbarte Arbeitszeit

     Wunsch und Realität passen nicht              Seite 64
                                                                            Männer      Arbeitsstunden             Frauen
     Bei Vollzeitbeschäftigten mit einer Arbeitszeit ab                                   pro Woche
     35 Stunden übersteigt die tatsächliche Arbeitszeit
     im Durchschnitt die gewünschte und vertraglich                                        Vollzeit
                                                                                       (ab 35 Stunden)
     vereinbarte. Die Letztgenannten beiden liegen
     nahe beiein­ander. Bei Teilzeitbeschäftigten ist         44,0                        tatsächlich                          41,8
     sowohl die tatsächliche als auch die vertraglich
                                                                     39,3                 gewünscht                    36,3
     vereinbarte Arbeitszeit geringer als die gewünschte.
                                                                     39,3                 vertraglich                       37,5

                                                                                             Teilzeit
                                                                                       (10 – 34 Stunden)

                                                                                23,7      tatsächlich       24,0
                                                                              26,7        gewünscht          25,7
                                                                                24,3      vertraglich      22,6

     Arbeitsstunden pro Woche
     n = 8.321
     Quelle: Bericht Arbeitszeitwünsche, S. 19
Verkürzungswunsch und Überstunden                         65

                                                                                                     Verkürzungswunsch steigt mit Anzahl
Anteil der Beschäftigten mit Verkürzungswunsch
                                                                                                     der Überstunden

                                                                                                     Der Anteil der Beschäftigten mit Verkürzungs-
                                                                                          71         wunsch steigt deutlich mit zunehmender Anzahl
                                                                                                     an Überstunden. 38 % der Beschäftigten mit
                                                                         64
                                                                                                     höchstens 2 Überstunden pro Woche möchten
                                                       59                                            ihre Arbeitszeit verkürzen. Bei Beschäftigten mit
                                                                                                     mehr als 10 wöchentlichen Überstunden liegt
     49                                                                                              dieser Anteil hingegen bei 71 %.

                                     38

                                                                                                     Alle Angaben in Prozent
                                                                                                     Rundungsfehler
Durchschnitt      Überstunden     keine bis         mehr als           mehr als        mehr als      n = 8.321
  gesamt          pro Woche      2 Stunden       2 bis 5 Stunden   5 bis 10 Stunden   10 Stunden     Quelle: Bericht Arbeitszeitwünsche, S. 20
66   Gewünschter und tatsächlicher Handlungsspielraum

     Wunsch nach Einfluss ist groß               Seite 66
                                                                                               wichtig,           wichtig               nicht
     Den meisten Beschäftigten ist der Einfluss darauf,                                       aber wenig          und viel             wichtig
     wann man Urlaub nehmen kann, wichtig (Männer                                             vorhanden          vorhanden
     und Frauen je 84 %). Dennoch gibt fast ein Drittel
     an, dass sie – obwohl ihnen das wichtig ist – nur                Einfluss auf   Männer                29                     55             16
     geringen Einfluss darauf haben (Frauen 31 %,           Urlaub, ein paar Tage
                                                                      freinehmen     Frauen                 31                    53             16
     Männer 29 %). In ähnlicher Weise gilt das auch
     für die Möglichkeit, ein paar Stunden frei zu
     nehmen. Für 33 % der Frauen und 38 % der
     Männer ist das jedoch nicht wichtig.                         Einfluss darauf,   Männer           26                36                       38
                                                                ein paar Stunden
                                                                    freizunehmen     Frauen                 31               36                  33

     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler
     n = 8.723/8.729
     Quelle: Bericht Arbeitszeitwünsche, S. 28
Trennung von Arbeit und Privatleben                       67

                                                       Arbeit und Privatleben lassen sich oft
                                                       trennen
Trennung von Arbeit und Privatleben

                                                       Männer und Frauen schätzen die Wichtigkeit und
                                                       Möglichkeit einer Trennung von Arbeit und Privat­
                        Männer        13               leben nahezu gleich ein. Die große Mehrzahl der
weniger gut möglich,
        aber wichtig                                   Männer (65 %) und Frauen (64 %) wünscht sich
                         Frauen        15              eine Trennung von Arbeit und Privatleben und gibt
                                                       an, dass dies bei der eigenen Tätigkeit auch gut
                                                       möglich ist. Bei 15 % der Frauen und 13 % der
                        Männer              65         Männer ist eine Trennung von Arbeit und Privat­
    gut möglich und
            wichtig                                    leben allerdings nicht möglich, obwohl dies
                         Frauen             64         gewünscht ist.

                                                       Alle Angaben in Prozent
                                                       Rundungsfehler
                                                       n = 8.760
                                                       Quelle: Bericht Arbeitszeitwünsche, S. 35
68   Arbeitszeitwünsche 2015 und die Realität 2017

                                                   Seite 68
     Veränderungswünsche von 2015 wurden
     nur teilweise umgesetzt                                  Im Vergleich zum
                                                              Wunsch 2015
                                                                                     Verlängerungs-   Beibehaltungs-   Verkürzungs-
     Von den Personen, die sich 2015 eine längere             hat sich die
                                                                                         wunsch          wunsch          wunsch
                                                              tatsächliche Wochen-
     wöchentliche Arbeitszeit wünschten, haben dies           arbeitszeit 2017 ...
     2017 zwei Drittel umgesetzt (65 %). Nur 42 %
     der Personen mit Verkürzungswunsch konnten
     dagegen die tatsächliche Arbeitszeit verkürzen,
     fast ein Drittel (31 %) hat sogar verlängert. Der        verlängert                  65               37               31
     Wunsch danach, die Arbeitszeit beizubehalten,
     wurde bei lediglich 34 % der Befragten erfüllt.
     37 % der Beschäftigten mit Beibehaltungswunsch
     verlängerten ihre Arbeitszeit, 30 % verkürzten sie.
                                                              nicht verändert              18              34              27

     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler                                           verkürzt                     17              30              42
     n = 5.567
     Quelle: Bericht Arbeitszeitwünsche, S. 40
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