ARBEITSWELT IM WANDEL - ZAHLEN - DATEN - FAKTEN AUSGABE 2018 - BAUA

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ARBEITSWELT IM WANDEL - ZAHLEN - DATEN - FAKTEN AUSGABE 2018 - BAUA
Arbeitswelt im Wandel
Ausgabe 2018
               Zahlen – Daten – Fakten
ARBEITSWELT IM WANDEL - ZAHLEN - DATEN - FAKTEN AUSGABE 2018 - BAUA
ARBEITSWELT IM WANDEL - ZAHLEN - DATEN - FAKTEN AUSGABE 2018 - BAUA
Forschung
      für Arbeit
und Gesundheit
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2   Inhalt

     4   Vorwort                                    18 Berufskrankheiten                            34 Arbeitszeit
     6   Arbeitsschutzsystem in Deutschland         19	Entwicklung der angezeigten und             36	Arbeitszeit – tatsächliche und
     7   Das deutsche Arbeitsschutzsystem               anerkannten Berufskrankheiten und -renten       gewünschte Wochenarbeitszeit
                                                    20	Am häufigsten angezeigte Berufskrank­       38	Flexibilisierungsmöglichkeiten
     8 Erwerbstätigkeit in Zahlen                       heiten und Anerkennungen                        der Beschäftigten
     9	Entwicklung der Erwerbstätigkeit in         21	Entwicklung ausgewählter anerkannter        39	Flexibilitätsmöglichkeiten und
         Deutschland                                    Berufskrankheiten                               Work-Life-Balance
     10 Erwerbsbevölkerung in Deutschland                                                           40 Flexibilisierungsanforderungen der Betriebe
     11	Bevölkerung und Erwerbstätige nach         22 Arbeitsbedingungen                           41	Flexibilitätsanforderungen und
         Altersgruppen in Deutschland               23	Arbeitsbedingungen:                             Work-Life-Balance
                                                        Stehen, Zwangshaltung, schweres Heben
     12 Unfälle                                     24	Arbeitsbedingungen:                         42 Arbeitsunfähigkeit
     13	Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfälle       Schmutz, Umgebungsfaktoren                  43	Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen
         in Deutschland                             25	Arbeitsbedingungen: Gefährliche Stoffe,     44 Arbeitsunfähigkeit nach Altersgruppen
     14	Entwicklung der tödlichen Arbeitsunfälle       mikrobiologische Stoffe, Gase, Dämpfe,      45	Verteilung der Arbeitsunfähigkeit nach
     15	Entwicklung der meldepflichtigen und           Zigarettenrauch                                 Diagnosegruppen
         tödlichen Wegeunfälle                      26	Arbeitsbedingungen: Arbeitsgestaltung       46	Arbeitsunfähigkeit nach
     16	Entwicklung der Arbeits- und               28	Gesundheitliche Beschwerden                     Diagnose­gruppen – Frauen und Männer
         Wegeunfallrenten                           30 Vereinbarkeit von Familie und Beruf              im Vergleich
                                                    31 Psychische Arbeitsbedingungen
                                                    32 Veränderungen im Arbeitsumfeld
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47	Die volkswirtschaftlichen Kosten      60 Leiharbeit                                    70	Gefährdungsbeurteilung
    der Arbeitsunfähigkeit                61	Entwicklung der Leiharbeitnehmerzahlen       74 GDA-Betriebs- und Beschäftigtenbefragung
48	Kosten der Arbeitsunfähigkeit             von 2001 bis 2016                            75	Prozessschritte der Gefährdungsbeurteilung
    nach Wirtschaftszweigen               62	Ausgeübte Tätigkeiten in der                 76 Aspekte der Gefährdungsbeurteilungen
50	Kosten der Arbeitsunfähigkeit             Zeitarbeitsbranche                           77	Gefährdungsbeurteilungen aus Sicht
    nach Diagnosegruppen                  63	Zugang als Leiharbeitnehmer nach                  der Beschäftigten
                                              vorheriger Tätigkeit
52 Renten                                 64 Unfallgeschehen in der Zeitarbeitsbranche     78	Begriffserklärungen
53	Renten wegen verminderter             65 Arbeitsbedingungen von Leiharbeitskräften     82 Literatur
    Erwerbsfähigkeit                      66 Arbeitsanforderungen bei Leiharbeitskräften   83 Links
54 Rentenzugangsalter                     67	Gesundheitliche Beschwerden von              84 Impressum
                                              Leiharbeitskräften
56 Demografischer Wandel                  68 Zufriedenheit von Leiharbeitskräften
57	Altersaufbau der Bevölkerung
    in Deutschland
58 Demografischer Wandel in Deutschland
59	Anteil der Erwerbstätigen unter den
    55- bis 65-Jährigen im Vergleich
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    Vorwort
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Wichtige Trends zu Sicherheit und Gesundheit   Die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit         Zwar gilt es nach wie vor, Unfälle und Berufskrank-
                                               soll mit diesem Heft zum Nachschlagen nicht auf      heiten zu vermeiden, doch ist der Ansatz des
                                               Zahlen und Kurven reduziert werden. Doch bieten      Arbeitsschutzes in den letzten Jahren deutlich
                                               Zahlen, Daten und Fakten einen schnellen             breiter geworden. Die Zusammenhänge zwischen
                                               Einstieg in viele Themen: Man erkennt Trends,        den Arbeitsbedingungen und moderner Technik
                                               sieht Schwerpunkte und stellt Zusammenhänge          werden ebenso betrachtet wie das soziale
                                               her. Mit „Arbeitswelt im Wandel“ werden              Zusammenleben der Menschen im Betrieb oder
                                               in kompakter Weise wichtige Aspekte unserer          die ökonomische Seite sicherer Arbeit.
                                               heutigen Arbeitswelt fokussiert.
                                                                                                    Wir wissen: Themen wie der demografische
                                               Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits-     Wandel der Gesellschaft haben unmittelbare
                                               medizin verfolgt damit verschiedene Ziele. Für       Auswirkungen auf unsere Arbeit und fordern uns
                                               die Praktiker des Arbeitsschutzes werden Fakten      zum Handeln heraus. „Arbeitswelt im Wandel“
                                               und Entwicklungen kurz und knapp nachge-             beleuchtet schlaglichtartig einige dieser
                                               zeichnet. Das hilft bei der schnellen Suche nach     Phänomene und will so Anregungen liefern, sich
                                               überzeugenden Argumenten ebenso wie beim             mit Trends zu Sicherheit und Gesundheit in
                                               Nach­denken über zukünftige Entwicklungen im         unserer Arbeitswelt intensiver zu beschäftigen.
                                               eigenen Betrieb. Für die interessierte Öffentlich-
                                               keit bietet diese Broschüre viel Wissenswertes
                                               über das in­zwischen recht weite Feld des Arbeits-
                                               schutzes.
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    Arbeitsschutzsystem in Deutschland
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Das deutsche Arbeitsschutzsystem                          7

                                                                                                                 Das Zwei-Säulen-Modell
                                                                                        Verordnungen und
                               Arbeitsschutzsystem                                                               Der Arbeitsschutz ruht in Deutschland auf zwei
                                                                                         Richtlinien der EU
                         der Bundesrepublik Deutschland                                ILO-Übereinkommen         Säulen. Die staatliche Arbeitsschutzaufsicht der
                                                                                                                 Länder kontrolliert branchenübergreifend die
                                                                                                                 Ein­haltung der staatlichen Rechtsvorschriften.
 Staatliches Arbeitsschutzrecht                                                                                  Die Unfallversicherungsträger, also die Berufs­
                                                  Autonomes Arbeitsschutzrecht
     der Bundesrepublik Deutschland
            und der 16 Länder
                                                       der Unfallversicherungsträger                             genossenschaften und Unfallkassen, orientieren
                                                                                                                 sich in ihrer Rechtsetzung, Überwachung und
                                                                                                                 Präven­tionsarbeit an ihren jeweiligen Branchen.
Rechtsetzung Bund und Länder:                   Rechtsetzung (nur nach Bedarfsprüfung)
         Gesetze, Verordnungen,                      Unfallverhütungsvorschriften mit
                                                                                                                 Um das Ziel, die Sicherheit und die Gesundheit
      Regeln staatlicher Ausschüsse                Genehmigung durch Bund und Länder
                                                                                                                 der Beschäftigten bei der Arbeit zu erhalten, zu
                                                                                                                 verbessern und zu fördern, haben der Bund, die
     Beratung / Überwachung                           Beratung / Überwachung
der Einhaltung der staatlichen Vorschriften                    der Einhaltung                                    Länder und die Unfallversicherungsträger die
     durch Staatliche Gewerbeaufsicht                 der Unfallverhütungsvorschriften                           Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie
 bzw. Staatliche Ämter für Arbeitsschutz             durch Technische Aufsichtsdienste                           (GDA) beschlossen. In dieser werden Arbeits-
                                                                                                                 schutzziele festgelegt, die kooperativ und arbeits­­
                     Zusammenarbeit in der Gemeinsamen                                                           teilig umgesetzt werden.
                    Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA)
                          Nationale Arbeitsschutz-Konferenz (NAK)
                                                                                                                  Quelle: Suga 2016, S. 19
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    Erwerbstätigkeit in Zahlen
    Für die Beschreibung der Erwerbstätigen werden ausschließlich die Zahlen des Statistischen
    Bundes­amtes verwendet. Das Statistische Bundesamt befragt jährlich im Rahmen des Mikrozen-
    sus 1 % der Bevölkerung in Deutschland – für die Befragten besteht eine Auskunftspflicht. Hoch-
    rechnungen auf die Gesamtbevölkerung werden dabei auf der Grundlage sogenannter Bevölke-
    rungseckzahlen erstellt, für die Daten des zuletzt durchgeführten Zensus („Volkszählung“)
    verwendet werden. Diese Bevölkerungseckzahlen werden jährlich in der sogenannten Bevölke-
    rungsfortschreibung aktualisiert und bei dem jeweiligen Mikrozensus benutzt. Seit 2011 werden
    die Ergebnisse der Mikrozensen auf der Grundlage des Zensus 2011 berechnet. Daher werden im
    vorliegenden Bericht absolute Zeitreihen auf Basis des Mikrozensus ab 2011 dargestellt. Die Ver-
    gleichbarkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2016 mit den Vorjahren ist aus verschiedenen Grün-
    den eingeschränkt, die u. a. zu einem deutlichen Anstieg an Erwerbstätigen führen. Weitere Infor-
    mationen unter:

    www.destatis.de/DE/Publikationen/Qualitaetsberichte/Bevoelkerung/Mikrozensus2016.pdf
Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland                9

                                                                     Tendenz steigend
Erwerbstätige in Mio.
                                                                     Auch auf Grundlage des Zensus 2011 steigen
                                                                     die Erwerbstätigenzahlen kontinuierlich an.

                                                          41,3
                               39,6   39,9   40,3
    38,9                39,2

    2011                2012   2013   2014   2015         2016       Quelle: Suga 2016, S. 17
10   Erwerbsbevölkerung in Deutschland

     Die meisten sind abhängig beschäftigt
                                                                                                                                                          Seite 11

     41,3 Mio. Menschen waren 2016 erwerbstätig.                       Bevölkerung    Gesamt                                                    82,4
     Die große Mehrheit von ihnen (90 %) arbeitete in
                                                                                      davon
     einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis.

                                                         Beteiligte am Erwerbsleben   Erwerbspersonen 43,1             Nichterwerbspersonen 39,3

                                                                                      davon

                                                                         Stand des    Erwerbstätige 41,3              1,8 Erwerbslose
                                                               Arbeitsverhältnisses
                                                                                      davon

                                                                 Beschäftigungsart    abhängig Beschäftigte 37,0     4,3 Selbstständige und
                                                                                                                         mithelfende Familienangehörige
                                                                                      davon

     1	Auszubildende in anerkannten kaufmännischen,                                                               7,7 Arbeiter
                                                                Berufliche Stellung   Angestellte 25,8             1,5 Auszubildende1
       technischen und gewerblichen Ausbildungsberufen
                                                                                                                   2,0 Beamte
     Rundungsfehler
     Quelle: Suga 2016, S. 16                                                                                                            Anzahl in Mio.
Bevölkerung und Erwerbstätige nach Altersgruppen in Deutschland                                                    11

                                                                                                    Frühzeitiger Ausstieg aus dem
                                                                                                    Erwerbsleben
Alter     Anteil     Erwerbstätige           Bevölkerung
          Erwerbs-                                                                                  Der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung –
          tätige
                                                                                                    begrenzt auf die Altersgruppe 15 bis unter
60 – 64     56 %                       3,0                       5,3                                65 Jahren – liegt im Berichtsjahr bei 74 %.
                                                                                                    Mit zunehmendem Alter geht dieser jedoch
55 – 59     79 %                                         4,8                   6,1
                                                                                                    deutlich zurück und liegt in der Altersstufe von
50 – 54     85 %                                                             5,9            7,0     60 bis unter 65 Jahren bei 56 %.

45 – 49     87 %                                                       5,6           6,4

40 – 44     86 %                                  4,3      5,0

35 – 39     84 %                                 4,2           5,1

30 – 34     82 %                                  4,3          5,2

25 – 29     78 %                                 4,2                 5,4

20 – 24     63 %                     2,8           4,4

15 – 19     26 %     1,1                         4,2

                                                                                   Anzahl in Mio.   Quelle: Suga 2016, S.16
12

                                                                                                         Seite 13

     Unfälle
     Unfallquoten
     Um Unfallzahlen besser deuten und vergleichen zu können, berechnet man Unfallquoten. Dabei
     setzt man die Unfallzahlen ins Verhältnis zur Zahl der dem Risiko ausgesetzten Personen. Für
     Arbeitsunfälle benutzt man die statistische Rechengröße Vollarbeiter, die sich aus der insgesamt
     im Jahr geleisteten Arbeitszeit ableiten lässt, für Wegeunfälle benutzt man hingegen die Zahl der
     Versicherungsverhältnisse als Basis.

     Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sind die nicht-tödlichen melde-
     pflichtigen Unfalldaten im Jahr 2011 aufgrund der bei einigen Unfallversicherungsträgern der
     öffentlichen Hand vorgenommenen Umstellung der Erfassung der Meldepflicht relativ unsicher.
Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfälle in Deutschland                                                       13

                                                                                                                                                                Arbeitsunfallquote sinkt weiter

                                                                                                                                                                Die Arbeitsunfallquote im Jahr 2016 liegt bei 23,2.
        42,2
42,0

                41,3
                                                                                                                                                                Die Wegeunfallquote verzeichnet einen leichten
                        40,0                                                                                                                                    Anstieg und liegt nun bei 3,65.
                                37,2

                                        35,6

                                                31,4

                                                        29,5

                                                                28,4

                                                                        28,3

                                                                                        28,3
                                                                                28,1

                                                                                                        27,4

                                                                                                                26,0
                                                                                                25,8

                                                                                                                        24,8

                                                                                                                                23,9

                                                                                                                                        23,7

                                                                                                                                               23,3

                                                                                                                                                        23,2
                                                                                                                                                                     	meldepflichtige Arbeitsunfälle
                                                                                                                                                                       je 1.000 Vollarbeiter
                                                                                                                                                                     	meldepflichtige Wegeunfälle je 1.000
                                                                                                                                                                       gewichtete Versicherungsverhältnisse
         5,65

                 5,58

                         5,26

                                 5,28

                                                                                         3,95

                                                                                                 3,96

                                                                                                                                 3,85

                                                                                                                                        3,55

                                                                                                                                                3,58

                                                                                                                                                         3,65
 5,40

                                                                                                                 4,08
                                                                 4,40

                                                                         4,42

                                                                                 3,76

                                                                                                                         3,70
                                                         4,44
                                                 4,72

                                                                                                         4,91
                                         5,13

                                                                                                                                                                Quelle: Suga 2016, S. 160 (Arbeitsunfälle),
1997                    2000                                    2005                                    2010                                           2016              S. 166 (Wegeunfälle)
14   Entwicklung der tödlichen Arbeitsunfälle

     Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle sinkt
                                             Seite 14                                                                                                                                            Seite 15
     weiter

                                                        1.403
     Im Jahr 2016 kamen 557 Personen bei einem

                                                                        1.293
                                                                1.287
     Arbeitsunfall ums Leben. Das sind 48 getötete
     Personen weniger als im Vorjahr.

                                                                                1.153

                                                                                        1.107

                                                                                                1.071

                                                                                                        1.029

                                                                                                                949

                                                                                                                             941
                                                                                                                      863

                                                                                                                                   812

                                                                                                                                         765

                                                                                                                                                                  677
                                                                                                                                                     674

                                                                                                                                                            664

                                                                                                                                                                              639
                                                                                                                                               622

                                                                                                                                                                        606

                                                                                                                                                                                    605

                                                                                                                                                                                          557
            tödliche Arbeitsunfälle

     Quelle: Suga 2016, S. 161                          1997                    2000                                  2005                           2010                                 2016
Entwicklung der meldepflichtigen und tödlichen Wegeunfälle                                                                       15

                                                                                                                                                                                                        Anzahl tödlicher Wegeunfälle sinkt auf
          249.484
                                                                                                                                                                                                        Tiefststand
                    248.324
239.970

                                                                                                                                                                                                        2016 sank die Anzahl der tödlichen Wegeunfälle
                              235.117

                                        234.115

                                                                                                                                  226.554
                                                  223.304
                                                                                                                                                                                                        (- 37) auf 316. Bei den meldepflichtigen
                                                                                                                                                                                                        Wege­unfällen hingegen war ein Anstieg um

                                                            202.745
                                                                                                                                                                                                        7.077 Unfälle auf 188.395 zu verzeichnen.

                                                                                          193.983
                                                                      190.876

                                                                                                                                            190.784

                                                                                                                                                                                              188.395
                                                                                187.830

                                                                                                                                                                187.971
                                                                                                                        181.232

                                                                                                                                                                                    181.318
                                                                                                              179.191

                                                                                                                                                      178.661

                                                                                                                                                                          176.443
                                                                                                    169.691
  885

                      855

                                820
            810

                                          767

                                                              695
                                                    686

                                                                        575

                                                                                  572

                                                                                            555

                                                                                                      521

                                                                                                                478

                                                                                                                                                        403
                                                                                                                                                                                                               meldepflichtige Wegeunfälle

                                                                                                                                              400
                                                                                                                          375

                                                                                                                                    373

                                                                                                                                                                                      353
                                                                                                                                                                            332
                                                                                                                                                                  326

                                                                                                                                                                                                316
                                                                                                                                                                                                               tödliche Wegeunfälle

1997                          2000                                              2005                                              2010                                                        2016      Quelle: Suga 2016, S. 166
16   Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfallrenten

     Rückgang bei den neuen Unfallrenten zu
                                          Seite 16
     verzeichnen

                                                         38.393
     Weiterhin sind rückläufige Zahlen bei den neuen

                                                                   34.811
     Arbeitsunfallrenten (15.673) und Wegeunfall­

                                                                            33.001
     renten (4.778) zu verzeichnen.

                                                                                     30.834

                                                                                              29.201

                                                                                                       28.278

                                                                                                                26.817

                                                                                                                         24.954

                                                                                                                                  23.886

                                                                                                                                           22.941

                                                                                                                                                    21.315

                                                                                                                                                             20.627

                                                                                                                                                                      19.018

                                                                                                                                                                               18.342

                                                                                                                                                                                        17.634

                                                                                                                                                                                                 17.403

                                                                                                                                                                                                          16.775

                                                                                                                                                                                                                   16.331

                                                                                                                                                                                                                            16.113

                                                                                                                                                                                                                                     15.673
                                                          10.148

                                                                    9.234

                                                                             8.836

                                                                                      8.254

                                                                                                                 7.888
                                                                                                        7.835
                                                                                               7.700

                                                                                                                          7.414

                                                                                                                                            7.291
                                                                                                                                   7.124

                                                                                                                                                     6.283

                                                                                                                                                                                6.144

                                                                                                                                                                                         6.034
                                                                                                                                                                       6.035
             neue Arbeitsunfallrenten

                                                                                                                                                              5.768

                                                                                                                                                                                                  5.534

                                                                                                                                                                                                           5.217

                                                                                                                                                                                                                    5.057

                                                                                                                                                                                                                             4.888

                                                                                                                                                                                                                                      4.778
             neue Wegeunfallrenten

     Quelle: Suga 2016, S. 161 (Arbeitsunfallrenten),
              S. 166 (Wegeunfallrenten)                  1997                        2000                                         2005                                         2010                                                  2016
18

                         Seite 19

     Berufskrankheiten
Entwicklung der angezeigten und anerkannten Berufskrankheiten und -renten                                       19

                                                                                     Mehr anerkannte Berufskrankheiten
Fälle in Tsd.
                                                                                     Im Jahr 2016 sanken die Anzeigen auf Verdacht
120                                                                                  einer Berufskrankheit um 1.539 Anzeigen
                                                                                     auf 80.163. Bei den anerkannten
                                                                                     Berufskrankheiten (+ 4.279) und den neuen
100                                                                                  Berufskrankheitenrenten (+ 278) ist zum Vorjahr
                       Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit                   ein Anstieg zu verzeichnen.
 80                                                                         80.163

 60

 40
                       Anerkannte Berufskrankheiten
 20                                                                     22.320

                       Neue Berufskrankheitenrenten
                                                                            5.458
  0
      1991      1995      2000             2005            2010      2016            Quelle: Suga 2016, S. 170
20   Am häufigsten angezeigte Berufskrankheiten und Anerkennungen

     Hauterkrankungen und Lärmschwerhörig-  Seite 20                                                                                     Seite 21
     keit stehen nach wie vor an der Spitze
                                                                      Hauterkrankungen                                          22.966
                                                                           (BK-Nr. 5101)     537
     Die meisten Verdachtsanzeigen gingen 2016
     zu Hauterkrankungen (22.966) und                              Lärmschwerhörigkeit                                 12.840
                                                                         (BK-Nr. 2301)                       7.032
     Lärm­­­schwer­hörigkeit (12.840) ein. Bei den
     an­erkannten Fällen steht nach wie vor die                        Hautkrebs durch                         8.290
     Lärm­schwerhörigkeit (7.032) an der Spitze,             UV Strahlung (BK-Nr. 5103)              5.063
     gefolgt von Hautkrebs durch UV-Strahlung (5.063)        Lendenwirbelsäule, Heben               4.898
     und Asbestose (2.189).                                   und Tragen (BK-Nr. 2108)       450
                                                                Lungen-/Kehlkopf krebs,         4.478
                                                                   Asbest (BK-Nr. 4104)       915
                                                                               Asbestose      3.654
                                                                            (BK-Nr. 4103)         2.189
                                                                   Infektionskrankheiten         1.950
                                                                            (BK-Nr. 3101)     875
                                                               Atemwegserkrankungen,               1.842
            Verdachtsanzeigen                                   allergisch (BK-Nr. 4301)     384
            Anerkennungen
                                                        Atemwegserkrankungen, chem.-               1.503
     Quelle: Suga 2016, S.37                               irritativ/toxisch (BK-Nr. 4302)   235
Entwicklung ausgewählter anerkannter Berufskrankheiten                        21

                                                                                           Asbest-Folgen
Anerkennungen
2.500                                                                                      Die Zahl der Anerkennungen bei Asbestose steigt
                                                                                           weiter auf 2.189. Bei den Berufskrankheiten
                                                                                           Lungen-/Kehlkopfkrebs, Asbest (915) und
                                                                                   2.189
2.000                                                                                      Mesotheliom, Asbest (1.040) war auch 2016 ein
                                                                                           Anstieg zu verzeichnen.

                Asbestose (BK-Nr. 4103)
1.500

                Lungen-/Kehlkopf krebs, Asbest (BK-Nr. 4104)
                                                                                   1.040
1.000
                                                                                     915

 500
                Mesotheliom, Asbest (BK-Nr. 4105)

   0
        1995             2000               2005                2010        2016           Quelle: Suga 2016, S. 171 f.
22

                                                                                                      Seite 23

     Arbeitsbedingungen
     So beschreiben Beschäftigte ihren Arbeitsplatz
     Zahlen zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten lassen nur bedingt Schlussfolgerungen in Bezug
     auf Arbeitsbedingungen zu. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat daher
     gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) 2011/2012 eine Repräsen­
     tativbefragung von 20.036 Erwerbs­tätigen durchgeführt. Die Datensammlung wurde von TNS
     Infra­
          test Sozialforschung, München, im Rahmen einer telefonischen, computerunterstützten
     Befragung von Oktober 2011 bis März 2012 durchgeführt. Gefragt wurde u. a., wie häufig aus­
     gewählte physische und psychische Belastungen auftreten und wie diese von den Beschäftigten
     subjektiv empfunden werden.

     www.baua.de/arbeitsbedingungen
Arbeitsbedingungen: Stehen, Zwangshaltung, schweres Heben                             23

                                                                                             Arbeiten unter erschwerten Bedingungen
Arbeitsbedingungen
                                                                                             56,4 % der Männer arbeiten im Stehen. 40,7 %
                                                                                             der Männer empfinden das Arbeiten im Stehen
                      Männer                15,7                                     40,7
                                                                                             nicht als belastend. 15,7 % der Männer finden das
Arbeiten im Stehen
                                                                                             Arbeiten im Stehen jedoch subjektiv belastend.
                      Frauen            14,8                                  33,8
                                                                                             14,8 % der Frauen arbeiten im Stehen und fühlen
                                                                                             sich dadurch belastet.
                                                                                             Im Vergleich zum Arbeiten im Stehen werden
                      Männer    8,9                10,3
     Arbeiten unter                                                                          das Heben und Tragen schwerer Lasten und das
    Zwangshaltung                                                                            Arbeiten in Zwangshaltungen (gebückt, über Kopf,
                      Frauen   7,9      6,2
                                                                                             im Knien usw.) weniger häufig genannt. Viele
                                                                                             Betroffene fühlen sich allerdings durch diese
                                                                                             Arbeitsbedingungen belastet.
     Heben, Tragen    Männer         11,7                  12,4
   schwerer Lasten
  > 10 kg (Frauen),
  > 20 kg (Männer)    Frauen           13,5               8,3                                       belastend
                                                                                                    nicht belastend

                                                                                             Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
                                                                                             Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
                                                                                             Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
24   Arbeitsbedingungen: Schmutz, Umgebungsfaktoren

     Ungünstige Arbeitsumgebungen belasten
                                                       Seite 24                                                                                                         Seite 25
     Männer berichten deutlich häufiger als Frauen,                 Arbeitsbedingungen
     mit Öl, Fett, Schmutz und Dreck (23,4 % / 9,1 %),
     unter ungünstigen klimatischen Bedingungen                                             Männer               6,8                               16,6
                                                                              Öl, Fett,
     (26,2 % / 13,1 %) oder unter Lärm zu arbeiten                      Schmutz, Dreck
     (31,3 % / 19,3 %). Der überwiegende Teil der                                           Frauen   2,6                6,5
     betroffenen Frauen fühlt sich durch ungünstige
     klimatische Bedingungen, falsch beleuchtete
                                                                                            Männer                                   13,3                 12,9
     Arbeitsplätze oder Lärm belastet.                              Kälte, Hitze, Nässe,
                                                                   Feuchtigkeit, Zugluft
                                                                                            Frauen                     8,3            4,8

                                                                                            Männer         5,4                4,7
                                                                           Grelles Licht,
                                                                  schlechte Beleuchtung
            belastend                                                                       Frauen         5,6          3,0

            nicht belastend
                                                                                            Männer                                    13,9                       17,4
     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit            Arbeit unter Lärm
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich                                      Frauen                                  12,6     6,7
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
Arbeitsbedingungen: Gefährliche Stoffe, mikrobiologische Stoffe, Gase, Dämpfe, Zigarettenrauch                                                      25

                                                                                           Ausreichend geschützt?

Arbeitsbedingungen                                                                         13,6 % der Männer und 7,9 % der Frauen gehen
                                                                                           häufig mit gefährlichen Stoffen um. Bei dem
                       Männer          3,5                           10,1                  Umgang mit mikrobiologischen Stoffen kehrt sich
        Umgang mit
gefährlichen Stoffen
                                                                                           dieses Verhältnis in etwa um. 16,5 % der Männer
                       Frauen    2,4                     5,5                               und 9,2 % der Frauen sind bei der Arbeit von Rauch,
                                                                                           Gasen, Staub oder Dämpfen betroffen. Bei beiden
                                                                                           Geschlechtern fühlt sich der überwiegende Teil
      Umgang mit       Männer   1,6                4,1
                                                                                           davon auch belastet. Männer berichten erheblich
 mikrobiologischen
            Stoffen                                                                        häufiger als Frauen von Zigarettenrauch am Arbeits-
                       Frauen                5,0                        9,2
                                                                                           platz, wobei insbesondere bei den Männern nur
                                                                                           eine Minderheit der Betroffenen dieses auch als
                       Männer                                  9,4            7,1          Belastung empfindet.
       Rauch, Gase,
     Staub, Dämpfe
                       Frauen                4,9               4,3
                                                                                                  belastend
                                                                                                  nicht belastend
                       Männer          3,4                                          16,8
    Zigarettenrauch                                                                        Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
                                1,5            4,2                                         Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
                       Frauen
                                                                                           Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
26   Arbeitsbedingungen: Arbeitsgestaltung

     Monotone Arbeitsanforderungen                                                                                                                      Seite 27
                                                       Seite 26
                                                                     Arbeitsbedingungen
     Ungefähr ein Viertel der Befragten gibt bei beiden
     Geschlechtern an, dass bei der Arbeit häufig die                                        Männer   8,4            16,7
                                                                    Arbeitsdurchführung
     Arbeitsdurchführung bis in alle Einzelheiten                    in allen Einzelheiten
     vorgeschrieben ist. 52,2 % der Frauen und 43,0 %                      vorgeschrieben    Frauen    10,0          15,2
     der Männer berichten von ständig wiederkehren-
     den Arbeitsvorgängen. Der überwiegende Teil der
     Betroffenen fühlt sich davon nicht belastet.                                            Männer   7,7                                 35,3
                                                                  Ständig wiederkehrende
                                                                         Arbeitsvorgänge
                                                                                             Frauen    10,0                                      42,2

                                                                                             Männer           14,4                 17,5
                                                                     Stückzahl, Leistung
                                                                    oder Zeit vorgegeben
            belastend                                                                        Frauen           15,0          13,7

            nicht belastend

     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
27

                                                                                                                             Psychische Arbeitsanforderungen
  Arbeitsbedingungen
                           Männer                                           34,8                             21,6            Viele Erwerbstätige sind von Multitasking, starkem
   Starker Termin- und
       Leistungsdruck      Frauen                                                38,4                        17,5            Termin- und Leistungsdruck sowie von Störungen
                                                                                                                             bzw. Unterbrechungen bei der Arbeit betroffen.
                           Männer                       16,8                    20,5
  Sehr schnell arbeiten                                                                                                      Dabei sind starker Termin- und Leistungs­druck
                           Frauen                               22,4                       22,5
                                                                                                                             und Störungen bzw. Unterbrechungen bei der
    Verschiedenartige      Männer                      15,9                                                    42,2          Arbeit Bedingungen, welche überwiegend als
  Arbeiten gleichzeitig
              betreuen     Frauen                               22,6                                                  45,2   bel­astend wahrgenommen werden. Die Erwerbs­
                                                                                                                             tätigenumfrage zeigt aber auch: Männer werden
 Bei der Arbeit gestört,   Männer                                 24,7                  17,0
         unterbrochen                                                                                                        im Vergleich mit Frauen häufiger mit neuen
                           Frauen                                        31,3                         21,0
                                                                                                                             Aufgaben konfrontiert und geben häufiger an,
      Nicht Erlerntes/     Männer   3,0 5,4
     Beherrschtes wird                                                                                                       dass bereits kleine Fehler größere finanzielle
              verlangt     Frauen   4,0 3,5                                                                                  Verluste zur Folge haben können.
     Konfrontation mit     Männer    6,9                                                       38,6
      neuen Aufgaben       Frauen     7,5                                          31,6                                             belastend
Arbeiten an der Grenze     Männer            11,5         5,8                                                                       nicht belastend
 der Leistungsfähigkeit    Frauen                      16,3     4,1
                                                                                                                             Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
 Kleine Fehler – große     Männer          9,0                  13,1
                                                                                                                             Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
   finanzielle Verluste    Frauen    5,4         6,6                                                                         Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
28   Gesundheitliche Beschwerden

     Schmerzender Rücken und Nacken                    Seite 28                                                                                                                       Seite 29
                                                                              Beschwerden
     Die Erwerbstätigenumfrage zeigt, dass Rücken­
                                                                     Schmerzen im unteren     Männer                               23,3                         20,7
     leiden nach wie vor zu den häufigsten Beschwerden                                        Frauen
                                                                  Rücken (Kreuzschmerzen)                                                  27,8                         23,6
     zählen. In der aktuellen Befragung wurde nach
                                                                    Schmerzen im Nacken-/     Männer                        18,2                         21,5
     Schmerzen gefragt, die in den letzten 12 Monaten                      Schulterbereich    Frauen                                              34,4                         29,1
     während der Arbeit bzw. an Arbeits­tagen auf­                                            Männer     7,1                 12,6
     getreten sind. Dabei werden Schmerzen im                      Schmerzen in den Armen
                                                                                              Frauen           10,9                 12,7
     Nacken- und Schulterbereich erheblich häufiger                                           Männer   4,2            9,7
                                                                  Schmerzen in den Händen
     von Frauen (63,5 %) als von Männern (39,7 %)                                             Frauen     7,9                10,9
     genannt. Schmerzen im unteren Rücken                         Schmerzen in den Hüften
                                                                                              Männer   4,8      6,6
     (Kreuzschmerzen) geben 51,4 % der Frauen und                                             Frauen   5,7      5,7
     44,0 % der Männer an.                                                                    Männer     8,9                        15,3
                                                                    Schmerzen in den Knien
                                                                                              Frauen     7,9                10,8
                                                                                              Männer            2,0 4,3
                                                                       Geschwollene Beine
                                                                                              Frauen   5,2          11,2
            in Behandlung                                                Schmerzen in den     Männer   5,4                  12,8
            nicht in Behandlung                                             Beinen, Füßen     Frauen    7,1                     14,4
                                                                                              Männer    6,3                                22,3
                                                                           Kopfschmerzen      Frauen
     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit                                                       14,3                                           31,0
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich              Herzschmerzen, Stiche,    Männer   4,0 3,3
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012                Engegefühle in der Brust   Frauen   4,3 4,2
29

                                                                                                              Allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit und
              Beschwerden
                                                                                                              Erschöpfung weit verbreitet
                              Männer           2,3 1,7
                  Atemnot                                                                                     Neben Rückenleiden klagt ein großer Teil der
                              Frauen           2,4 1,6
                                                                                                              Beschäftigten über allgemeine Müdigkeit,
                              Männer    6,3                 9,5
                    Husten                                                                                    Mattigkeit und Erschöpfung. Frauen nennen
                              Frauen            9,7            7,7
                              Männer     6,8                           16,0                                   diese Beschwerden deutlich häufiger als Männer
   Laufen der Nase/Niesreiz   Frauen                                                                          (54,5 % / 43,9 %).
                                                9,9                       15,1
Augen: Brennen, Schmerzen,    Männer    5,9                   11,9
     Rötung, Jucken, Tränen   Frauen            10,9                           15,1
                              Männer   3,7      6,7
      Hautreizung, Juckreiz
                              Frauen   4,5      5,8
                              Männer   4,9                                   19,6
   Nächtliche Schlafstörung
                              Frauen           9,0                                    23,9
     Allgemeine Müdigkeit,    Männer    6,3                                                     37,6
Mattigkeit und Erschöpfung    Frauen                 12,7                                              41,8
       Magen-, Verdauungs-    Männer     6,9          6,0                                                            in Behandlung
              beschwerden     Frauen           10,3             8,1                                                  nicht in Behandlung
                              Männer   5,0                                             28,8
    Körperliche Erschöpfung   Frauen           10,0                                           32,2            Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
                              Männer   3,6                            17,7                                    Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
    Emotionale Erschöpfung
                              Frauen         8,2                                      24,3                    Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
30   Vereinbarkeit von Familie und Beruf

     Berücksichtigung privater Interessen
                                                         Seite 30
                                                                        Tatsächliche
     Im Rahmen der Arbeitszeitbefragung 2015                        Wochenarbeitszeit
     wurden Erwerbstätige u. a. danach gefragt, wie
     zufrieden sie mit der Passung zwischen Arbeits-                  ab 60 Stunden     Männer        48
     und Privatleben sind. Mit zunehmender Länge                                        Frauen   38
     der Arbeitszeit sinkt der Anteil der Beschäftigten,
     die mit der sogenannten Work-Life-Balance                        48 – 59 Stunden   Männer                  66
     zufrieden sind.                                                                    Frauen             59

                                                                      40 – 47 Stunden   Männer                            79
                                                                                        Frauen                       73

                                                                      35 – 39 Stunden   Männer                                       86
                                                                                        Frauen                             81

                                                                      20 – 34 Stunden   Männer                            78
                                                                                        Frauen                                      85

                                                                      10 – 19 Stunden   Männer                                 81
     Alle Angaben in Prozent
     Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016, S. 33                                  Frauen                                            91
Psychische Arbeitsbedingungen                            31

                                                                                   Vergleichbare Anforderungen
                           0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100
    Eigene Arbeit selbst                                                           Die Kurven zeigen, wie die Befragten – in Abhängig­­-
   planen und einteilen
                                                                                   keit von ihrer Qualifikation – ihre psychischen
                                                                                   Arbeitsbedingungen einschätzen. Vergleicht man
            Einfluss auf                                                           den Verlauf der Kurven, zeigen sich einige Unter-
      die Arbeitsmenge                                                             schiede. Höher Qualifizierte verfügen meist über
                                                                                   mehr Planungskompetenz in Bezug auf ihre
                                                                                   Arbeit. Zudem ist für sie die Zusammenarbeit mit
  Eigene Entscheidung,
           wann Pause                                                              den Kollegen/-innen meist besser.

Teil einer Gemeinschaft
         am Arbeitsplatz
                                                                                          ohne Berufsabschluss
Gute Zusammenarbeit                                                                       betriebl., schul. Ausbildung
  mit Kollegen/-innen                                                                     Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                                          Fachhochschule, Universität
   Hilfe/Unterstützung
   von Kollegen/-innen                                                             Alle Angaben in Prozent
                           0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100    Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
32   Veränderungen im Arbeitsumfeld

     Stetiger Wandel                                                                                                                                         Seite 33
                                                      Seite 32
                                                                                                      0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100
     Die Grafik zeigt, dass Veränderungen heute zur                        Neue Fertigungs- oder
                                                                          Verfahrenstechnologien
     täglichen Arbeit mit dazugehören. Etwa die Hälfte
     der Akademiker hat in den letzten zwei Jahren                      Neue Computerprogramme
                                                                 (keine neuen Programmversionen)
     vor der Umfrage vollkommen neue Computer­­-
     pro­gramme erhalten oder war von Umorganisa­
                                                                    Neue Maschinen oder Anlagen
     tionen betroffen. Ähnliches gilt auch für Meister
     und Techniker.                                                 Neue oder deutlich veränderte
                                                                            Produkte/Werkstoffe

                                                                              Neue oder deutlich
                                                                      veränderte Dienstleistungen

                                                                             Umstrukturierungen/
                                                                               Umorganisationen
            ohne Berufsabschluss
                                                                                 Stellen abgebaut
            betriebl., schul. Ausbildung                                       oder Entlassungen
            Meister-, Technikerabschluss u. ä.                         Vermehrt freie Mitarbeiter,
            Fachhochschule, Universität                               Aushilfen, Praktikanten, etc.

     Alle Angaben in Prozent                                      Neue/-r direkte/-r Vorgesetzte/-r
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012                                                   0   10   20   30   40   50   60   70   80   90   100
33

                                                                          Stress und Arbeitsdruck sowie fachliche
 Stress und Arbeitsdruck
                                                                          Anforderungen

  Ohne Berufsabschluss        12,1                          58,6   29,2   Fast die Hälfte der Meister und Techniker gibt an,
 Betriebliche, schulische                                                 dass Stress und Arbeitsdruck in den letzten zwei
                             7,1                   50,5            42,4
              Ausbildung                                                  Jahren vor der Umfrage zugenommen haben.
     Meister-, Techniker-
                                                                          Für den gleichen Zeitraum berichtet diese Gruppe
                            6,1               46,9                 47,0   ebenfalls am häufigsten von einer Zunahme der
         abschluss u. ä.
       Fachhochschule,                                                    fachlichen Anforderungen der Arbeit. Deutlich
                             7,3                   50,1            42,6
            Universität                                                   seltener sind dagegen Erwerbstätige ohne Beruf­s­
                                                                          abschluss von einer Zunahme der fachlichen
                                                                          Anforderungen in den vergangenen zwei Jahren
Fachliche Anforderungen                                                   vor der Befragung betroffen.
  Ohne Berufsabschluss      4,1                           63,2     32,7
                                                                                 abgenommen
 Betriebliche, schulische                      52,1                46,1
              Ausbildung                                                         gleich geblieben
                            1,8
     Meister-, Techniker-                                                        zugenommen
                                     42,4                          56,8
         abschluss u. ä.
                            0,8                                           Alle Angaben in Prozent
       Fachhochschule,                      48,1                   50,5
            Universität                                                   Rundungsfehler
                            1,4                                           Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
34

                                                                                                      Seite 35

     Arbeitszeit
     Ergänzend zu den jährlich dargestellten Daten zum Thema Arbeitszeit, finden Sie hier ab dieser
     Ausgabe auch Ergebnisse aus dem Arbeitszeitreport Deutschland 2016.
35

                                                                                                       Besondere zeitliche Arbeitsbedingungen

                                                                                                       Viele Beschäftigte arbeiten – ständig bzw.

                                                                                         25,8
                                   25,6
                                                                                                       regelmäßig – unter besonderen zeitlichen

                                                                                  24,3
                     23,5
                                                                                                       Arbeitsbedingungen. Das Diagramm zeigt, in

                                                                                                22,6
                                                                                                       welchem Ausmaß abends, nachts, samstags,

                            21,5
                                                                                                       an Sonn- und Feiertagen und/oder in Schichten
                                                                                                       gearbeitet wird.
       17,5
15,8

                                                        14,6
              13,9

                                          14,0
                                                 13,5

                                                                     12,1
                                                               9,2
                                                                                                              gesamt

                                                                            6,1
                                                                                                              Männer
                                                                                                              Frauen

Schichtarbeit        Samstags-            Sonn- und/oder       Nachtarbeit        Abendarbeit          Alle Angaben in Prozent
                     arbeit               Feiertagsarbeit                                              Quelle: Suga 2016, S. 174
36   Arbeitszeit – tatsächliche und gewünschte Wochenarbeitszeit

     Vollzeitbeschäftigte würden gern weniger                                                                                            Seite 37
                                           Seite 36
     arbeiten
                                                          Männer

     Die tatsächlichen und gewünschten Arbeitszeiten                                                                              54,1
                                                          überlange Vollzeit
     von abhängig Beschäftigten liegen zum Teil weit                                                                       44,5
                                                          (ab 48 Stunden)
     auseinander. So arbeiten z.B. teilzeitbeschäftigte                                - 9,6
     Männer zwischen 10 und 34 Stunden durch-
     schnittlich 22,6 Stunden in der Woche, sie würden                                                              41,0
                                                          Vollzeit
     aber im Durchschnitt gern 3,8 Stunden mehr                                                              38,1
                                                          (35 – 47 Stunden)
     arbeiten. Männer in Vollzeit (35 – 47 Stunden)                            - 2,9
     hingegen würden gern 2,9 Stunden weniger
     arbeiten. Bei der überlangen Vollzeit wünschen                                            22,6
                                                          Teilzeit
     sich die Männer fast 10 Stunden weniger.                                                         26,4
                                                          (10 – 34 Stunden)
                                                                               +3,8
     Wochenarbeitszeit
            tatsächlich
            gewünscht
            Differenz

     Alle Angaben in Stunden
     Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016, S. 85
37

Frauen

                                                                    53,5   Obwohl Frauen insgesamt schon etwas kürzere
überlange Vollzeit
                                                             41,7          tatsächliche Wochenarbeitszeiten haben, ist der
(ab 48 Stunden)
                             - 11,8                                        Verkürzungswunsch in Vollzeit (- 4,5 Stunden) und
                                                                           in überlanger Vollzeit (- 11,8 Stunden) noch
                                                           40,2            ausgeprägter. Bei den in Teilzeit arbeitenden
Vollzeit
                                                    35,7                   Frauen hingegen ist der Verlängerungswunsch
(35 – 47 Stunden)
                     2,9
                     - 4,5                                                 weniger ausgeprägt als bei den Männern.

Teilzeit                              23,3
                                             25,6
(10 – 34 Stunden)
                     +2,3
                                                                           Wochenarbeitszeit
                                                                                  tatsächlich
                                                                                  gewünscht
                                                                                  Differenz

                                                                           Alle Angaben in Stunden
                                                                           Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016, S. 85
38   Flexibilisierungsmöglichkeiten der Beschäftigten

     Der Einfluss auf die Arbeitszeit ist                                                                            2018/Seite 39
     sehr unterschiedlich                                 Einfluss auf...

     Viele abhängig Beschäftigte haben nur wenig
     Einfluss auf ihren Arbeitsbeginn bzw. ihr Arbeits-           Arbeitsbeginn/                 45             17   38
     ende (45 %). Ein etwas geringerer Anteil gibt an,                     -ende
     darauf viel Einfluss zu haben (38 %). Wenig
     Möglichkeiten, ein paar Stunden frei zu nehmen,            Ein paar Stunden
                                                                                           32              25        44
     hat ein Drittel der Beschäftigten (32 %).                        freinehmen
     Allerdings können mehr als die Hälfte der
     Befragten ihre Pausen (52 %) oder freie Tage
                                                                            Pausen        30          18             52
     (57 %) beeinflussen.

                                                                          Urlaub/
            wenig                                                                    17         26                   57
                                                                ein paar Tage frei
            mittel
            viel

     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler
     Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016,
              S. 170 und 172
Flexibilitätsmöglichkeiten und Work-Life-Balance                            39

                                                                                        Einfluss schafft Zufriedenheit
Einfluss auf
Arbeitszeit

                                            85
                                                                                        Höherer Einfluss auf die Arbeitszeit geht bei allen

                          84

                                                                               83
                                                             81
                                                                                        hier dargestellten Belangen mit einer höheren

                     79

                                       77

                                                        75
                                                                                        Zufriedenheit mit der Passung zwischen Arbeits-

                                                                          73
                71

                                                   71
                                                                                        und Privatleben einher. Besonders groß sind die

                                  67
                                                                                        Unterschiede bei den Möglichkeiten ein paar

                                                                     64
                                                                                        Stunden oder Tage frei nehmen zu können.
                                                                                        So geben Befragte mit wenig Einfluss nur zu 67 %
                                                                                        bzw. 64 % an, mit der Work-Life-Balance zufrieden
                                                                                        zu sein, während dies bei hohen Einfluss-
                                                                                        möglichkeiten 85 % bzw. 83 % tun.

                                                                                               wenig
                                                                                               mittel
                                                                                               hoch

                                                                                        Alle Angaben in Prozent
                                                                                        Rundungsfehler
               Arbeitsbeginn/   Ein paar Stunden    Pausen              Urlaub/
                   -ende           freinehmen                      ein paar Tage frei   Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016,
                                                                                                 S. 171 und 173
40   Flexibilisierungsanforderungen der Betriebe

     Etwa jeder siebte gibt betriebsbedingte
                                        2018/Seite 40                                                                                    2018/Seite 41
     Änderungen der Arbeitszeit an
                                                                             Bereitschafts-   Ruf bereit-    Arbeit     Häufige Änderungen
                                                                                dienst         schaft       auf Abruf     der Arbeitszeit
     In der Arbeitszeitbefragung 2015 gaben 7–8 % der
     Beschäftigten an, dass sie Bereitschaftsdienst,
     Rufbereitschaft oder Arbeit auf Abruf haben. Etwa     Gesamt                  7              8            7                14
     doppelt so viele sagten, dass sich ihre Arbeitszei-
     ten häufig ändern (14 %). Diese Anteile variieren
                                                           Teilzeit                4              5            8                11
     nach Teil-/Vollzeit und Bildung. So sind Rufbereit-
     schaft und Bereitschaftsdienst seltener bei
     Teilzeitkräften. Arbeit auf Abruf hingegen ist        Vollzeit                7              10           6                14
     häufiger bei niedrigem Bildungsniveau.

                                                           Bildung niedrig         5              9            13               14

                                                           Bildung mittel          6              8            7                13
     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler
     Bildung nach ISCED                                    Bildung hoch            8              10           5                15
     Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016,
              S. 176 und 178
Flexibilitätsanforderungen und Work-Life-Balance                         41

                                                                                        Arbeitszeitänderungen beeinflussen die
Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance                                                 Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance

                                                                                        Die Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance ist
                                                                              81        bei allen hier genannten Anforderungen niedriger.
          78                          78                 78
                                                                                        Am deutlichsten ist dies, wenn die Arbeitszeiten
                                 71                                                     von betrieblicher Seite häufig geändert werden.
     69                                            67
                                                                                        Von den Befragten, die dies angeben, geben nur
                                                                                        56 % an, mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden zu
                                                                         56             sein. Bei denen die dies nicht haben, geben 81 %
                                                                                        an, zufrieden zu sein.

                                                                                               ja
                                                                                               nein

                                                                                        Alle Angaben in Prozent
                                                                                        Rundungsfehler
Bereitschaftsdienst          Ruf bereitschaft   Arbeit auf Abruf   Häufige Änderungen   Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016,
                                                                     der Arbeitszeit             S. 177 und 179
42

                                                                                                      2018 Seite 43

     Arbeitsunfähigkeit
     GKV-Mitglieder
     In die Statistik zur Arbeitsunfähigkeit und die Schätzungen der volkswirtschaftlichen Kosten
     gehen Daten der Pflicht- und freiwilligen Mitglieder von Gesetzlichen Krankenkassen (GKV)
     mit Krankengeldanspruch ein. Rentner und mitversicherte Familienangehörige werden hierbei
     nicht berücksichtigt. Für die Berechnung der GKV-Mitgliederzahlen werden Mitgliedsjahre
     herangezogen, d. h. eine Person, die im Jahr 2016 ein halbes Jahr krankenversichert war (z. B.
     im Rahmen von Saisonarbeit), geht als 0,5 GKV-Mitgliedsjahre in die Berechnungen ein.
Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen                        43

                                                                               Im Durchschnitt 12 Krankheitstage je Fall
          Wirtschaftszweige1                                                   pro Jahr

       Land-, Forstwirtschaft,                   108                           Im Jahr 2016 wurden über alle Branchen hinweg
                    Fischerei               15                                 159 Krankmeldungen je 100 GKV-Mitgliedsjahre
                                                                         171   verzeichnet. Durchschnittlich dauerten die
    Produzierendes Gewerbe,
           ohne Baugewerbe            12                                       Erkrankungsfälle 12 Tage.
                                                                               Die meisten Krankmeldungen pro 100 GKV-Mit-
                                                               154             gliedsjahre wurden im produzierenden Gewerbe
                 Baugewerbe
                                       13                                      (ohne Baugewerbe), gefolgt vom Dienstleistungs-
                                                             147               gewerbe, verzeichnet. Nach Arbeitsunfähigkeits­
   Handel, Gastgewerbe und
                   Verkehr            12                                       tagen pro Fall führt die Land-, Forstwirtschaft und
                                                                               Fischerei die Statistik mit 15 Tagen an.
Finanzierung, Vermietung und                           139
   Unternehmensdienstleister     10

      Öffentliche und private                                        166              Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre
            Dienstleistungen      11                                                  Tage je Fall

                                                                               1
                                                                               	Klassifikation der Wirtschaftszweige,
                                                                   159
                Durchschnitt                                                     Ausgabe 2008 (WZ 08)
                                      12                                       Quelle: S
                                                                                        uga 2016, S. 50, eigene Berechnungen
44   Arbeitsunfähigkeit nach Altersgruppen

     Mehr AU-Tage mit steigendem Alter2018 Seite 44
                                                               Alter                                                                   2018 Seite 45
                                                              15 – 19                                                                 270
     Betrachtet man die Arbeitsunfähigkeitsdaten in                      5
     Abhängigkeit vom Alter, so zeigt sich, dass bei          20 – 24                                                      219
     jungen Erwerbstätigen zwischen 15 und 19 (270)                          6
                                                              25 – 29                                     162
     und zwischen 20 und 24 (219) überdurchschnitt-
                                                                                 8
     lich viele Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre vorliegen.                                    143
                                                              30 – 34
     Diese fallen mit zunehmendem Alter stark ab,                                    9
     steigen aber ab 30 Jahren wieder leicht an.              35 – 39                         142
                                                                                         10
     Allerdings steigt die Zahl der AU-Tage mit zu­
                                                              40 – 44                         144
     nehmendem Alter kontinuierlich von 5 auf 22 Tage                                           12
     je Fall an.                                                                              144
                                                              45 – 49
                                                                                                          13
                                                              50 – 54                               152
                                                                                                                 15

                                                              55 – 59                                      165
                                                                                                                      17
                                                              60 – 64                                      166
                                                                                                                                 21
            Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre                             60
                                                                ≥ 65
            Tage je Fall                                                                                                              22

                                                             Gesamt                                   159
     Quelle: Suga 2016, S. 49                                                                   12
Verteilung der Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen                          45

                                                                                                Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen
                                                                                                die meisten Diagnosetage
                               Diagnosetage nach Diagnosegruppen

                                                                                                Mehr als die Hälfte aller Diagnosetage gehen auf
                                                                                                die Diagnosegruppen Muskel-Skelett-
                                                                        Psychische und
                                                                        Verhaltensstörungen     Erkrankungen, Krankheiten des Atmungssystems
                                                                                                und psychische und Verhaltensstörungen
                                                  12,6 %                                        zurück (51 %).
       Übrige Krankheiten         26,8 %                                Krankheiten des
                                                           5,7 %        Kreislaufsystems

                                                                        Krankheiten
                                                            13,6 %      des Atmungssystems

Verletzungen, Vergiftungen
                                 11,6 %                                 Krankheiten
               und Unfälle                                 5,4 %        des Verdauungssystems

                                             24,4 %
             Krankheiten des Muskel-
                     Skelett-Systems
              und des Bindegewebes
                                                                                                Rundungsfehler
                                                                                                Quelle: Suga 2016, S. 111
46   Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen – Frauen und Männer im Vergleich
                                                                                                                                                 2018 Seite 47
     Typisch Mann – typisch Frau?           2018 Seite 46
                                                                                 Diagnosetage nach Diagnosegruppen
     Vergleicht man die Ursachen von Arbeits­
     unfähigkeit bei Männern und Frauen, ergeben                       Männer                                        Frauen
     sich unterschiedliche Muster. Besonders
     auffallend sind die Unterschiede bei Verletzungen,                      9,9 %
                                                                                                                              15,9 %
     Vergiftungen und Unfällen (mehr Diagnosetage                                    6,8%
                                                             24,5 %
     bei Männern) sowie bei psychischen und                                                              29,5 %
                                                                                                                                       4,3 %
     Verhaltens­störungen (mehr Diagnosetage bei
     Frauen).                                                                          13,0 %
                                                                                                                                       14,4 %

                                                            14,0%                      5,8 %
                                                                                                         8,6 %
                                                                                                                                  4,8 %

                                                                        26,0 %                                       22,5 %

                                                               Psychische und Verhaltensstörungen            Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
                                                               Krankheiten des Kreislaufsystems              und des Bindegewebes

     Rundungsfehler
                                                               Krankheiten des Atmungssystems                Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle
     Quelle: Suga 2016, S. 111                                 Krankheiten des Verdauungssystems             Übrige Krankheiten
Die volkswirtschaftlichen Kosten der Arbeitsunfähigkeit                                47

                                                                                                     Arbeitsunfähigkeit ist teuer
Schätzung der volkswirtschaftlichen Produktionsausfallkosten und der ausgefallenen
Bruttowertschöpfung durch Arbeitsunfähigkeit 2016                                                    Die BAuA schätzt seit Jahren Kosten der Arbeits-
39.305 Tsd. Arbeitnehmer/-innen x 17,2 Arbeitsunfähigkeitstage                                       unfähigkeit. 2016 fielen durch Arbeits­unfähigkeit
                                                                                                     1,8 Millionen Erwerbsjahre aus. Multipliziert man
⇒ 674,5 Mio. Arbeitsunfähigkeitstage beziehungsweise ausgefallene Erwerbsjahre:           1,8 Mio.
                                                                                                     diese mit dem durchschnitt­lichen Arbeitnehmer­
Schätzung der Produktionsausfallkosten anhand der Lohnkosten (Produktionsausfall)                    entgelt, ergibt sich eine ausgefallene Produktion
                                                                                                     von 75 Milliarden Euro. Berücksichtigt man, dass
1,8 Mio. ausgefallene Erwerbsjahre x 40.700 € durchschnittliches Arbeitnehmerentgelt1                jeder Beschäftigte durch seine Arbeit Werte
⇒ ausgefallene Produktion durch Arbeitsunfähigkeit:                                     75 Mrd. €    schafft, ist der Verlust noch höher zu veran­
⇒ Produktionsausfall je Arbeitnehmer/-in:                                                  1.914 €   schlagen: 133 Milliarden Euro betrug der Verlust
⇒ Produktionsausfall je Arbeitsunfähigkeitstag:                                              112 €   an Bruttowertschöpfung durch Arbeitsunfähigkeit
⇒ Anteil am Bruttonationaleinkommen:                                                         2,4 %   im Jahr 2016.
                                                                                                     Die Schätzung basiert auf Arbeitsunfähigkeits­
Schätzung des Verlustes an Arbeitsproduktivität (Ausfall an Bruttowertschöpfung)                     daten von rund 29 Millionen GKV-Mitgliedsjahren.
1,8 Mio. ausgefallene Erwerbsjahre x 72.000 € durchschnittliche Bruttowertschöpfung 1
⇒ ausgefallene Bruttowertschöpfung:                                                     133 Mrd. €
⇒ Ausfall an Bruttowertschöpfung je Arbeitnehmer/-in:                                      3.385 €   1
                                                                                                      	Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
⇒ Ausfall an Bruttowertschöpfung je Arbeitsunfähigkeitstag:                                  197 €       (Statistisches Bundesamt)
                                                                                                     Rundungsfehler
⇒ Anteil am Bruttonationaleinkommen:                                                         4,2 %
                                                                                                     Quelle: Suga 2016, S. 42
48   Kosten der Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen

     Produktionsausfall und weniger               Seite 48   Wirtschaftszweige1               Arbeit-   Arbeitsunfähigkeitstage       Durch-         Durch-       Seite 49
     Wertschöpfung                                                                           nehmer/                               schnittliches   schnittliche
                                                                                              -innen     Tage pro        Tage     Arbeitnehmer-    Bruttowert-
     Produzierendes Gewerbe, Baugewerbe sowie                                               im Inland     Arbeit-      in Mio.        entgelt      schöpfung
                                                                                              in Tsd.   nehmer/-in                     in €           in €
     öffentliche und private Dienstleister verzeichnen
     die meisten Arbeitsunfähigkeitstage pro Arbeit-
                                                             Land-, Forstwirtschaft,
     nehmer. Aufgrund der hohen Arbeitnehmerzahlen                                            349          16,1          5,6         22.700          28.100
                                                             Fischerei
     im Bereich öffentliche und private Dienstleistungen
     fallen hier insgesamt am meisten Arbeitstage aus        Produzierendes Gewerbe
                                                                                              7.841        20,5        160,6         54.500          89.900
     (238,4 Mio.).                                           ohne Baugewerbe

                                                             Baugewerbe                       1.964        19,8         38,9         40.200          55.100

                                                             Handel, Gastgewerbe
                                                                                             10.051        18,1        182,0         35.500          52.500
                                                             und Verkehr

                                                             Finanzierung, Vermietung und
                                                                                              6.512        14,4         93,9         39.500          97.100
                                                             Unternehmensdienstleister
     1
      	Klassifikation der Wirtschaftszweige,
        Ausgabe 2008 (WZ 08)                                 Öffentliche und private
                                                                                             12.588        18,9        238,4          37.300         46.000
     Rundungsfehler                                          Dienstleistungen
     Quelle: Suga 2016, S. 43
49

                                                                                                                  Im Bereich Finanzierung, Vermietung, Unterneh-
Wirtschaftszweige 1                 Produktionsausfall                   Ausfall an Bruttowertschöpfung
Wirtschaftszweige 1                                                                                               mensdienstleister schlug jeder AU-Tag mit einem
                           Mrd. €       je
                                         jeArbeit-
                                            Arbeit-   pro
                                                       pro Arbeits
                                                           Arbeits--   Mrd. €      je
                                                                                    jeArbeit-
                                                                                       Arbeit-   pro
                                                                                                 pro Arbeits
                                                                                                      Arbeits--   Ausfall von 266 Euro Bruttowertschöpfung zu
                                       nehmer/-in
                                         nehmer         unfähig-
                                                        unfähig-                  nehmer/-in
                                                                                    nehmer        unfähig-
                                                                                                   unfähig-       Buche, im produzierenden Gewerbe waren es
                                           in
                                            in €€     keitstag
                                                         keitstag
                                                               in €                   in
                                                                                       in €€       keitstag
                                                                                                   keitstag
                                                                                                                  dagegen 246 Euro. Der Produktionsausfall ist im
                                                           in €                                      in
                                                                                                      in €
                                                                                                         €
                                                                                                                  Produzierenden Gewerbe mit 149 Euro pro
Land-, Forstwirtschaft,                                                                                           Arbeitsunfähigkeitstag am höchsten.
                            0,2
                            0,4           1.003
                                          609              59
                                                           62           0,3
                                                                        0,4          1.242
                                                                                     945              92
                                                                                                      77
Fischerei                                                                                                         Das Bau­gewerbe (110 €) und der Bereich
                                                                                                                  Finanzierung, Vermietung und Unternehmens-
Produzierendes Gewerbe
                            18,6
                            24,0         2.402
                                         3.059             139
                                                           149          30,1
                                                                        39,6        3.892
                                                                                    5.046            225
                                                                                                     246          dienstleister (108 €) folgen.
ohne Baugewerbe

Baugewerbe                  3,0
                            4,3           1.557
                                          2.182            102
                                                            110         3,8
                                                                        5,9          1.994
                                                                                     2.991           131
                                                                                                     151

Handel, Gastgewerbe
        Gastgewerbe
                            12,0
                            17,7          1.216
                                           1.761           89
                                                           97           26,2
                                                                        17,1         1.750
                                                                                     2.605           127
                                                                                                     144
und Verkehr

Finanzierung, Vermietung
und Unternehmens-           10,2
                             7,3          1.199
                                          1.561            101
                                                           108          18,2
                                                                        25,0         2.978
                                                                                     3.837           250
                                                                                                     266
dienstleister                                                                                                     1
                                                                                                                   	Klassifikation der Wirtschaftszweige,
Öffentliche und private                                                                                              Ausgabe 2008 (WZ 08)
                            24,4
                            16,1          1.348
                                           1.935           102
                                                           95           20,1
                                                                        30,0         1.679
                                                                                     2.386           118
                                                                                                     126          Rundungsfehler
Dienstleistungen
                                                                                                                  Quelle: Suga 2016, S. 43
50   Kosten der Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen

     Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen
     die höchsten Kosten
                                                         Produktionsausfallkosten in Mrd. €         Ausfall an Bruttowertschöpfung in Mrd. €
                                                                Gesamt 75,2 Mrd. €                             Gesamt 133,1 Mrd. €
     Mit 17,2 Milliarden Euro Produktionsausfall und
     30,4 Milliarden Euro Ausfall an Bruttowert-
     schöpfung besteht bei Krankheiten des Muskel-                              12,2                                         21,5
     Skelett-Systems das größte Präventionspotenzial.
                                                           20,0                                          35,5
     Die Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltens-
                                                                                             3,9                                          7,0
     störungen“ folgt mit 21,5 Milliarden Euro Ausfall
     an Bruttowertschöpfung und 12,2 Milliarden Euro
     Produktionsausfallkosten.                                                               10,2                                         18,0
                                                         7,8                                           13,8
                                                                                       3,9                                          6,9

                                                                       17,2                                         30,4

                                                               Psychische und Verhaltensstörungen         Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
                                                               Krankheiten des Kreislaufsystems           und des Bindegewebes

     Rundungsfehler
                                                               Krankheiten des Atmungssystems             Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle
     Quelle: Suga 2016, S. 42                                  Krankheiten des Verdauungssystems          Sonstige Krankheiten
52

     Renten
Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit                       53

                                                                        Anstieg bei den Rentenzugängen
  Rentenzugänge Männer          Rentenzugänge Frauen
                                                                        Im Jahr 2016 war in allen vier Diagnosegruppen
               10.849    2014    11.009                                 ein Anstieg der Renten wegen verminderter
                                                                        Erwerbsfähigkeit zu verzeichnen. Lediglich in der
                10.326   2015    10.963
                                                                        Diagnosegruppe Neubildungen bei den Männern
               10.938    2016     11.878                                gab es einen Rückgang (- 127).

31.301                   2014                          41.671
31.557                   2015                          42.677
31.426                   2016                          43.042

               11.509    2014         4.607
               11.417    2015         4.729                                 	Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
               11.428    2016         4.746                                   und des Bindegewebes
                                                                               Psychische und Verhaltensstörungen
               10.555    2014    10.497                                        Krankheiten des Kreislaufsystems
               11.067    2015     11.271                                    	Neubildungen (z. B. gut- oder bösartige
               10.940    2016    11.379                                       Tumoren)
                                                                        Quelle: Suga 2016, S. 55
54   Rentenzugangsalter

     Minimale Veränderungen zum Vorjahr
                                             2018 Seite 54
                                                                       Rentenzugänge Männer in Jahren          Rentenzugänge Frauen in Jahren
     Das Rentenzugangsalter bei der Rente wegen
     Alters (M: 63,9, F: 64,2) hat sich nur bei den          64,0                                       2014                                       64,3
     Frauen um 0,1 erhöht. Bei den Renten wegen
                                                             63,9
                                                             64,0                                       2015                                       64,1
                                                                                                                                                   64,3
     verminderter Erwerbsfähigkeit (M: 52,1, F: 51,2)
     gab es gar keine Veränderung zum Vorjahr.               63,9                                       2016                                       64,2

                                                                    51,7                                2014                               50,7
                                                                    52,1                                2015                                51,2
                                                                    52,1                                2016                                51,2

            Rente wegen Alters
            Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit

     Quelle: Suga 2016, S. 55
56

     Demografischer Wandel
Altersauf bau der Bevölkerung in Deutschland                      57

                                                                                           Pyramide im Wandel
                 Altersauf bau der Bevölkerung in Deutschland 1910 …
                                                                                           Der Altersaufbau der Bevölkerung war zu Beginn
                                        100    Alter in Jahren                             des 20. Jahrhunderts pyramidenförmig: Viele
                                                                                           Kinder und Jugendliche bildeten das breite
                                         90                                                Fundament, mit zunehmendem Alter nahm die
                                         80
                                                                                           Zahl der Menschen eines Jahrgangs relativ
             Männer                                               Frauen
                                                                                           gleichmäßig ab. Seit Anfang der 1970 er Jahre
                                         70                                                veränderte sich jedoch die Alterspyramide.
                                                                                           Drastisch sinkende Geburtsraten haben ihr
                                         60
                                                                                           Fundament verkleinert. Die Spitze wurde durch
                                         50                                                die steigende Lebenserwartung immer breiter.
                                                                                           Für die Arbeitswelt bedeutet dies: schon in
                                         40                                                wenigen Jahren wird es kaum noch möglich sein,
                                         30                                                Belegschaften zu verjüngen, weil die jüngere
                                                                                           Generation nicht in dem benötigten Umfang
                                         20                                                nachwächst. Das Durchschnittsalter der Beschäf-
                                                                           Tsd. Personen
                                                                                           tigten in den Betrieben wird somit zwangsläufig
                                         10
                                                                                           immer weiter ansteigen.
                                         0
1000   750     500      250         0          0         250       500     750     1000    Quelle: Statistisches Bundesamt 2015
58   Demografischer Wandel in Deutschland

     Von der Pyramide zum Pilz
                                               Seite 58
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                                                                            Alter in Jahren
     Von der Pyramide zum Pilz: derzeitiger und
     zukünftiger Altersaufbau der Bevölkerung in                                    100
     Deutschland. Unter der Voraussetzung annähernd
                                                                                    90
     gleichbleibender Geburtenraten und einem
     kontinuierlichen Anstieg der Lebenserwartung         Männer                    80                       Frauen
     schätzt das Statistische Bundesamt den Alters­
     aufbau der Bevölkerung für das Jahr 2060.                                      70
     Je nach Höhe der Zuwanderung ergeben sich zwei                                 60
     Varianten der Entwicklung. Weitere Szenarien
     lassen sich in einer animierten Bevölkerungs­                                  50
                                                          31.12.2013                                      31.12.2013
     pyramide betrachten unter:
     www.destatis.de/bevoelkerungspyramide                                          40

                                                                                    30
     Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland
     am 31.12.2013 und am 31.12.2060                                                20
            schwächere Zuwanderung
                                                                                    10                  Tsd. Personen
            stärkere Zuwanderung
                                                                                    0
     Quelle: Statistisches Bundesamt 2015                    1000 750 500 250   0         0   250 500 750 1000
Anteil der Erwerbstätigen unter den 55- bis 65-Jährigen im Vergleich                              59

                                                                      Europa im Vergleich

               Island                                          84,6   Dass der geringe Anteil von Erwerbstätigen in der
                                                                      Gruppe der Älteren kein Naturgesetz ist, zeigt der
           Schweden                                     75,5          Vergleich mit anderen Industrienationen. Aller-
           Norwegen                                   72,6            dings hat Deutschland in den letzen Jahren hier
                                                                      Boden gut gemacht. Lag der Anteil der Erwerbs­-
              Schweiz                             71,5                ­­täti­gen über 55 noch 2001 bei gerade einmal
                                                                      37,9 %, ist die Erwerbstätigenquote der 55- bis
         Deutschland                           68,6
                                                                      65-Jährigen 2016 zwischenzeitlich auf 68,6 %
           Dänemark                            67,8                   gestiegen.

              Estland                     65,2

              Litauen                    64,6

         Niederlande                    63,5

Vereinigtes Königreich                  63,4

             Finnland                  61,4                           Alle Angaben in Prozent
                                                                      Quelle: Eurostat, Erwerbstätigenquote älterer
             Lettland                  61,4                                    Erwerbs­tätiger – insgesamt
                                                                               Stand 15.12.2017
60

     Leiharbeit
     Leiharbeit beschreibt die Überlassung von Arbeitnehmer/-innen an Dritte zum Zweck der
     Arbeitsleistung und ist im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) geregelt. Mit der stetigen
     Zunahme dieser Erwerbsform – 2001: durchschnittlich 342.508 Arbeitnehmer/-innen;
     2016: durchschnittlich 990.792 Arbeitnehmer/-innen – ist die Frage nach einer sicheren und
     gesunden Gestaltung von Leiharbeit eng verbunden.
Entwicklung der Leiharbeitnehmerzahlen von 2001 bis 2016                             61

                                                              Leiharbeit – eine Männerdomäne
Anzahl in Tsd.
                                                              Im Verlauf der Wirtschaftskrise 2008/2009 ist ein
1.200
                                                              deutlicher Einbruch bei den Zahlen zu erkennen,
                                                              von dem sich die Zeitarbeitsbranche aber schnell
1.000                                               990.792   wieder erholt hat. Zwischen 2010 und 2016 stieg
                                                              die Anzahl der Leiharbeitnehmer/-innen von
                                                              durchschnittlich 767.739 auf 990.792. Dabei
 800                                                          beträgt der Männeranteil 70 %.
                                   Gesamt
                                                    692.995
 600
                                   Männer

 400
                                                    297.797
 200                                                          Rundungsfehler
                                   Frauen                     Wegen Umstellung des Erhebungsverfahrens wurden die
                                                              Daten für 2013 und 2014 im Januar 2016 rückwirkend
                                                              revidiert
   0
                                                              Quelle: Arbeitnehmerüberlassungsstatistik,
        2001     2005   2010                 2016                      2. Halbjahr 2016, eigene Berechnungen
62   Ausgeübte Tätigkeiten in der Zeitarbeitsbranche

     Leiharbeit häufig in der Lagerwirtschaft
                                            2018 Seite 62
     Der geringe Frauenanteil in der Leiharbeit kann im
     Wesentlichen auf die Branchen und Berufsfelder             Ausgeübte Tätigkeit               Anteil an Leiharbeitnehmer/
                                                                                       Anzahl
                                                                 nach KldB 2010                     -innen insgesamt in %
     zurückgeführt werden, in denen
     Leiharbeitnehmer/-innen überwiegend tätig sind.
                                                            513 Lagerwirtschaft,
     Mit knapp einem Viertel (23,9 %) gehen die                 Post, Zustellung,      241.172               24,3
     meisten Leiharbeitnehmer/-innen Tätigkeiten in             Güterumschlag
     der Lagerwirtschaft nach. Gefolgt von Tätigkeiten          darunter
     in der Metallbearbeitung mit 10,2 % sowie in der           5131 Berufe in der     237.708               23,9
                                                                     Lagerwirtschaft
     Maschinenbau- und Betriebstechnik mit 6,0 %.

                                                            242 Metallbearbeitung       101.714              10,2

                                                            251 Maschinenbau- und
                                                                                        59.806                6,0
                                                                Betriebstechnik

                                                            714 Büro und Sekretariat    40.531                4,1

                                                            244 Metallbau und
     Rundungsfehler                                                                     36.059                3,6
                                                                Schweißtechnik
     Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Zugang als Leiharbeitnehmer nach vorheriger Tätigkeit                               63

                                                                                                     Leiharbeit als Zugang zum Arbeitsmarkt
3
                                 Zugang Leiharbeit (2. Halbjahr 2015)
                                                                                                     68,0 % der Beschäftigten gingen unmittelbar vor
                                                                                                     ihrer aktuellen Tätigkeit in einem Leiharbeits­
                 Geringfügig                                              Letzte Beschäftigung vor   verhältnis keiner Beschäftigung nach (Blautöne).
                 beschäftigt                                              weniger als 1 Monat        Gut ein Fünftel (21,5 %) war vor dem Leiharbeits-
                                                                                                     verhältnis zuletzt gar nicht oder über ein Jahr lang
                                           11,8 %                                                    nicht beschäftigt.
                                                        18,3 %

        Sozialversicherungs-     20,3 %
         pflichtig beschäftigt

                                                                          Letzte Beschäftigung
                                                            28,2 %
                                                                          vor 1 Monat bis 1 Jahr

                                          21,5 %

    Letzte Beschäftigung vor
         mehr als 1 Jahr oder
        gar nicht beschäftigt                                                                        Rundungsfehler
                                                                                                     Quelle: Arbeitnehmerüberlassungsstatistik,
                                                                                                              2. Halbjahr 2016
64   Unfallgeschehen in der Zeitarbeitsbranche

     Unfälle überwiegend im industriellen,
                                       2018 Seite 64                                                                                                                                 2018 Seite 65
     gewerblichen Bereich                                Unfälle je 1.000 Versicherte

     Die Unfallquoten je 1.000 Versicherte in der
     Zeitarbeitsbranche waren für Arbeits- und
                                                         34,3         34,5
     Wegeunfälle zwischen 2010 und 2015 tendenziell
     rückläufig. 2016 hat sich die Arbeitsunfallquote
                                                                                                30,0
     nicht verändert (24,3), die Wegeunfallquote liegt
                                                                                                             27,6
     mit 4,8 leicht höher als 2015.                                                26,1
                                                                                                                          24,7         24,1         24,8         24,3         24,3

            Arbeitsunfälle
            Wegeunfälle
                                                                                                       6,7
                                                                5,4          5,8                                    5,4
                                                                                          4,8                                    4,7          4,9          4,5          4,6          4,8
     Rundungsfehler
     Quelle: Sonderauswertung der Verwaltungs-
              Berufsgenossenschaft                         2007        2008         2009         2010         2011         2012         2013         2014         2015         2016
Arbeitsbedingungen von Leiharbeitskräften                            65

                                                                                         Schwierige Arbeits- und Umgebungs-
                                                                                         bedingungen
Arbeitsbedingungen und Belastungen in der Zeitarbeitsbranche
                                                                                         Den häufigsten Berufsgruppen entsprechend
                                                 Leiharbeit    keine Leiharbeit          (s. S. 62) arbeiteten Leiharbeitnehmer/-innen zum
Arbeitsbedingungen1
                                                     %                %                  Teil erheblich häufiger unter körperlich anstrengen-
                                                                                         den Arbeits- oder schwierigen Umgebungs-
Arbeit im Stehen                                     71,7             55,4
                                                                                         bedingungen.

Arbeit unter Zwangshaltungen                         27,7             17,5

Heben, Tragen schwerer Lasten
                                                     35,3             23,6
>10 kg (Frauen), >20 kg (Männer)

Arbeit unter Lärm                                    40,7             25,6

Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit,
                                                     31,1             20,7
Zugluft

Öl, Fett, Schmutz, Dreck                             25,0             17,7
                                                                                         1
                                                                                           von der Arbeitsbedingung sind ... % häufig betroffen
Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung               48,6             28,2               Rundungsfehler
                                                                                         Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
66   Arbeitsanforderungen bei Leiharbeitskräften

     Monotonie und wenig Freiräume für
                                    2018 Seite 66                                                                                                    2018 Seite 67
     Leiharbeitnehmer/-innen                                                        Arbeitsanforderungen und Belastungen in der Zeitarbeitsbranche

     Leiharbeitnehmer/-innen gingen deutlich häufiger                                                  Leiharbeit      Nicht-Leiharbeit
     ständig wiederkehrenden Arbeitsvorgängen nach
                                                                       Ständig
     und hatten häufiger einer genauen Arbeitsdurch-           wiederkehrende       67,8                                             50,6
     führung zu folgen. Gleichermaßen berichteten sie          Arbeitsvorgänge
     häufiger, dass sie ihre eigene Arbeit nie selbst      Arbeitsdurchführung
     planen und einteilen konnten und nie Einfluss auf      in allen Einzelheiten                  36,7                  26,8
     die Arbeitsmenge hatten. Im Vergleich zu anderen             vorgeschrieben
     Arbeitsverhältnissen waren sie seltener von                        Starker
     starkem Termin- und Leistungsdruck sowie dem                  Termin- und                  42,6                                  52,4
                                                                Leistungsdruck
     gleichzeitigen Betreuen verschiedenartiger
     Arbeiten betroffen.                                     Verschiedenartige
                                                           Arbeiten gleichzeitig                   35,4                                   58,4
                                                                       betreuen
                                                                   Eigene Arbeit
                                                               nie selbst planen                        29,1           6,8
     Anteile in % der Kernerwerbstätigen, die häufig von
                                                                   und einteilen
     diesen Arbeitsbedingungen betroffen sind
     Rundungsfehler                                                Nie Einfluss
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012,                    auf die                   35,4                22,5
              eigene Berechnungen                                 Arbeitsmenge
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